bauRUNDSCHAU 04/2018

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AUSGABE 04 / 2018

NACH VORNE SEHEN

GREENCITY, DIE 2000 -WATT-GESELLSCHAFT UND DIE HÖRMANN SCHWEIZ AG

RAUM- UND STADTPLANUNG | SCHADSTOFFSANIERUNG | BAUEN MIT HOLZ | IDEEN UND LICHT


WO DAS LICHT ZUHAUSE IST QualitÀtsfenster aus der Schweiz

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LIEBE LESERIN, LIEBER LESER, Unsere StĂ€dte und die urbanen Agglo-Zonen befinden sich in einem quantitativen und qualitativen Wandlungsprozess. Noch vor einigen Jahrzehnten drohten InnenstĂ€dte zu veröden. Man zog in sein HĂ€uschen ins GrĂŒne, in der Peripherie entstanden SchlafstĂ€tten und die Discounter bauten ihre grossen Einkaufstempel auf frĂŒher landwirtschaftlich genutzte Felder.

Die moderne Lösung fĂŒr GebĂ€udetechnik Unternehmen

Heute sind InnenstĂ€dte wieder attraktiv. Das sieht man schon an der Preisentwicklung der letzten Jahre. Inzwischen mĂŒssen viele Gewerbler und Menschen, die kein hohes Einkommen haben, die Segel in den InnenstĂ€dten der urbanen Zentren streichen. Hier ist die Frage nach einer Regulation angebracht. Wir thematisieren dies in einem Interview mit dem Kantonsbaumeister des Bau- und Verkehrsdepartements des Kantons Basel-Stadt. Der Rahmen dazu bildet einen Schwerpunkt zum Thema Stadt- und Raumplanung. In dem Schwerpunkt geht es ebenso um die Frage, ob unsere StĂ€dte dichter werden. Zu diesem Trend gibt es auch einen Gegentrend. Die alten Industrie­ areale bieten Platz fĂŒr neue Bauvorhaben, und der Klick-Konsum im Internet lĂ€sst VerkaufsflĂ€chen in den InnenstĂ€dten schrumpfen. Gleichzeitig wandelt sich der stĂ€dtische Raum. Neue Arbeitswelten und verĂ€nderte MobilitĂ€t sind Stichworte, die es im Auge zu behalten gilt. Zudem gilt es, Ziel­ konflikte zwischen sehr unterschiedlichen Playern wie GewerbeverbĂ€nden, Genossenschaftsakteuren und Touristen zu moderieren. Wird der öffentliche Raum wichtiger? Und weshalb ist er dies ĂŒberhaupt? Wir wollen zu dieser Debatte nicht nur in dieser Ausgabe Position beziehen. In unserer Titelgeschichte thematisieren wir ein konkretes Beispiel, welches uns der 2000-Watt-Gesellschaft nĂ€her bringt. Auf dem GelĂ€nde einer alten PapiermĂŒhle und Textilfabrik in ZĂŒrich entsteht Greencity. Auch hier ist nicht nur in ZĂŒrich eine Debatte entbrannt. Wir von bauRUNDSCHAU glauben an die positiven Ausstrahlungen solcher praktischen Umsetzungen, die verdeutlichen, dass in Zukunft attraktiv und ökologisch gelebt werden kann. Nur dann gibt es auch eine Chance, den Klimawandel zu minimieren.

Georg Lutz

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© Losinger Marazzi AG

INHALT

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NACHHALTIGES WOHNEN UND ARBEITEN

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© Herzog & de Meuron

Die Neubebauung Greencity in ZĂŒrich ist ambitioniert. Ziel ist es, die Idee der 2000-Watt-Gesellschaft umzusetzen. Es verschmelzen Wohnen, Arbeiten und umweltbewusstes Handeln zu einem neuen stĂ€dtebaulichen Konzept. Solch ein Projekt braucht innovative Partner, die offen fĂŒr neue Ideen sind und gleichzeitig professionell arbeiten. Unser Highlight stellt den Stadtteil Greencity vor und beleuchtet den Einsatz von FunktionstĂŒren der Hörmann Schweiz AG.

STADT- UND RAUMPLANUNG In vielen StĂ€dten steht immer weniger Platz zur VerfĂŒgung, und alte Wirtschafts- und Industrieareale werden umgenutzt. Das hat Auswirkungen auf die Stadt- und Raumplanung sowie auf die Zukunft des öffentlichen Raums. Unser Schwerpunkt zur Nutzung und Gestaltung öffentlicher RĂ€ume beleuchtet das Thema von verschiedenen Seiten: Forschungsinstitute, Architekten, Kantonsbaumeister und Raumplaner erörtern ihren Standpunkt.

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KREISLAUFWIRTSCHAFT AM BAU Wer neu baut, muss nicht auf Rohstoffe aus Primarquellen zurĂŒckgreifen, sondern kann auch recycelte Baustoffe verwenden. Das schont die Umwelt. Teilweise fehlt bei den Beteiligten am Bau jedoch noch das nötige Vertrauen in die QualitĂ€t der Recycling-Baustoffe. Auch wirft die Schadstoffsanierung von Asbest immer wieder Fragen auf. Wie kann hier sichergestellt werden, dass keine Schadstoffe in den Recycling-Baustoffen landen? Wir vertiefen das Thema.

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HOCHHAUS AUS HOLZ Der Bau auf dem Baufeld 1 macht Fortschritte. Auf dem ehemaligen Industrie-Areal Suurstoffi in Rotkreuz entsteht das Leuchtturmprojekt Arbo – das höchste Holzhochhaus der Schweiz. Wir begleiten die einzelnen Bauphasen des Hochhauses und analysieren den Einsatz verschiedener Instrumente. Diese Ausgabe widmet sich dem Generalplaner-Modell. Der Beitrag zeigt auf, wie ein Generalplaner-Team mit modernen Planungs- und Managementinstrumenten arbeitet.

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AUS DEM HERZEN DER SCHWEIZER ALPEN Im wunderschönen Simmental ist das Schreinerhandwerk noch ein traditionelles Handwerk. Der Stolz auf unsere Arbeit zeigt sich in jeder von uns individuell angefertigten KĂŒche. Die raue Landschaft, die majestĂ€tischen Berge und die unberĂŒhrte Natur inspirieren dabei unsere Arbeit. Ob Penthouse-Besitzer oder Chalet-Liebhaber, sie alle teilen die Leidenschaft mit uns, die uns dazu motiviert, die exklusiven KĂŒchentrĂ€ume unserer Kunden wahr werden zu lassen. Die ZbĂ€ren KĂŒchen werden dabei mit hochwertigsten Materialien in feinster Handarbeit und mit hochmodernen Maschinen gefertigt. Von der kleinen Manufaktur im Herzen der Schweizer Alpen liefern wir die massgefertigten KĂŒchen in die ganze Welt.

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© Gruner AG

INHALT

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DIGITALE BRANDSCHUTZPLANUNG

© Freya Mohr

Brandschutz ist ein wichtiges Thema: Wer die Sicherheit im Brandfall durch prĂ€ventive Massnahmen abklĂ€rt, spart nicht nur Zeit und Geld in der AusfĂŒhrungsphase, sondern vermeidet auch spĂ€tere Katastrophenbilder. Die Gruner AG setzt bei der Brandschutzsimulation auf die digitale Entwicklung. Der Beitrag zeigt, wie der Einsatz von BIM die QualitĂ€t und die Effizienz der Ingenieursmethoden im Brandschutz steigert.

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HIGHTECH-STEINE AUS SPANIEN SĂŒdspanien ist ein eher abgeschiedener Standort und wirtschaftlich nicht unbedingt attraktiv – zumindest auf den ersten Blick. Einen grossen Export-Anteil stellen Obst und GemĂŒse aus den andalusischen GewĂ€chshĂ€usern. Aber nicht nur: Mit hochwertigen KĂŒchenarbeitsplatten hat sich Cosentino einen Namen gemacht. Wir waren in AlmerĂ­a am Hauptsitz des Unternehmens und haben einen Blick in die Produktionshallen geworfen.

WIR SIND VOR ORT Unter anderem sind wir in den nÀchsten Monaten an folgenden Messen und Veranstaltungen vor Ort. Gerne können Sie im Vorfeld mit uns Termine vereinbaren. Auf Wunsch schauen wir in Ihrem Unternehmen auch persönlich vorbei.

RUBRIKEN Editorial 1 Highlight 8 Architektur 12 Umwelt & Technik 40 Bauen 60 Garten 104 Innenarchitektur 114 Kolumnen 11, 52, 69 bauRUNDSCHAU empfiehlt 134 Impressum 136

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IM WEB Wir halten Sie zwischen den Ausgaben mit aktuellen News, Fotostrecken, Kolumnen und AnalysebeitrĂ€gen auf dem Laufenden. Sie sind gerne eingeladen, sich crossmedial zu beteiligen. Zum Beispiel mit News: 1 000 Zeichen, Bild und URL. Besuchen Sie www.baurundschau.ch


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HIGHLIGHT

Der Praxistest fĂŒr die 2000-Watt-Gesellschaft.

ES GEHT DOCH GREENCITY UND DIE 2000-WATT-GESELLSCHAFT von Georg Lutz

Greencity trĂ€gt seine Vision schon im Namen. Es geht nicht nur um eine weitere Neubebauung eines alten Industrieareals. Der Sprung aus dem 19. in das 21. Jahrhundert erfolgt mittels einer umfassenden UmwĂ€lzung. Der Hintergrund ist das Ziel einer 2000-Watt-Gesellschaft, die in ZĂŒrich umgesetzt werden soll. Greencity ist hier als ein Leuchtturm zu verstehen. Im Sihltal am Fuss des Uetlibergs entsteht bis 2020 eine neue stĂ€dtebauliche Vision. In dieser verschmelzen Wohnen, Arbeiten und nachhaltiges, umweltbewusstes Handeln. Alte stĂ€dtebauliche Vorstellungswelten sind Makulatur. Solch ein Umdenken braucht glaubhafte und professionelle Akteure. Die Hörmann Schweiz AG gehört dazu.

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agen wir am Anfang einen Blick zurĂŒck. Die Debatten um den Stellenwert von Ökologie und Klima existieren nicht erst seit dem Hitze­ sommer dieses Jahres. An dem Stichwort der 2000-Watt-Gesellschaft kann man dies verdeutlichen. Die Bevölkerung von ZĂŒrich entschied schon 2008, im Rahmen einer Volksabstimmung, mit einer beeindruckenden Dreiviertelmehrheit, sich auf den Weg in eine 2000-Watt-­

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Gesellschaft zu machen. Das ist beachtlich. Konkret bedeutet dies, die Zahlen des Energie­verbrauchs auf das Niveau von Anfang der Sechzigerjahre herunterzuregeln. Die Kassandrarufe vom Komfortverlust, gewaltig höheren Energiepreisen und Bevormundung des Individuums sind in der Schweiz eigentlich durchschlagende Argumente. Um solche Argumente beiseite­ zuschieben, braucht es lange und professionelle Überzeugungsarbeit.

DIE GESCHICHTE DER 2000-WATT-GESELLSCHAFT Im Kern geht es um drastische Einsparungen von Energie und CO2. Den Anfang der Debatte in der Schweiz setzte die Wissenschaft. Paul Kesselring und Carl-Jochen Winter hielten bereits 1994, auf der Basis von ökologischen PrĂ€missen fest, dass der damals weltweite durchschnittliche Energie­ verbrauch von 2000 Watt Dauerleistung auf PrimĂ€renergiestufe pro Person nicht


HIGHLIGHT

gibt es andere HĂŒrden. Im GebĂ€udebestand ist der EnergietrĂ€gerwechsel hin zu erneuerbaren Energien oft auch nicht mit massiven Mehrkosten verbunden, weil auf Bundesstufe 2008 eine CO2-Abgabe auf Brennstoffen eingefĂŒhrt wurde. Die Sanierung des GebĂ€udebestandes hat aber auch in der Schweiz, trotz vielfĂ€ltiger Fördermittel, noch viel Luft nach oben. Ein Grossteil der HĂ€user in der Stadt ist alt, schlecht isoliert und mit umweltschĂ€digenden Heizungen ausgestattet. Die Auflösung des Sanierungsstatus im GebĂ€udebestand kommt trotz vollmundiger AnkĂŒndigungen nicht voran. Die Sanierungsrate im Wohnbereich pendelt um ein Prozent. Das ist fĂŒr die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft nicht ausreichend. Der Handlungsbedarf ist offensichtlich. Bei den Themen Verkehr, Energieversorgung oder MĂŒllentsorgung ist man da schon weiter. Trotzdem liegt in der Schweiz der Verbrauch pro Kopf bei knapp 6000 Watt, in ZĂŒrich – dank der kurzen Wege und des öffentlichen Verkehrs – bei 4200 Watt. Es stellt sich die Frage, wie man hier auf das Niveau von Anfang der Sechzigerjahre herunterkommen will. Auf jeden Fall hat sich die Stadt ZĂŒrich auf den ersten Blick sportliche Etappenziele gesetzt: Bis 2020 will

DIE HIGHLIGHTS ‱ Losinger Marazzi AG realisiert die Wohnbauten im Minergie- (Renovation) und Minergie-(P-)ECO-Standard. Die BĂŒros streben das Label LEED Core & Shell in Platinum an. ‱ Das Areal Greencity wird nach seiner Fertigstellung fĂŒr die Heizung und KĂŒhlung zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie versorgt. ‱ Ein innovatives Energie-Contracting mit dem ewz versorgt das Areal nachhaltig mit WĂ€rme und KĂ€lte. ‱ Die zentrale RĂŒckwĂ€rmeanlage sowie Grundwasser-Brunnen und zwei grosse Erdsondenfelder bilden das HerzstĂŒck des Areals. Dabei wird das Erdreich als Speicher benutzt, indem die in der Sommerzeit gewonnene WĂ€rme im Winter abgerufen werden und ĂŒber das gesamte Jahr hinweg ein Ausgleich erreicht werden kann. ‱ Photovoltaik-Anlagen produzieren 20 Prozent des Stroms vor Ort. ‱ Greencity verfĂŒgt dank eigener S-Bahn- und Bushaltestellen ĂŒber eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr.

© Hörmann Schweiz AG

weiter ansteigen dĂŒrfe. Vier Jahre spĂ€ter beschloss der Rat der Eidgenössischen Technischen Hochschule ZĂŒrich in einer Strategie zur Nachhaltigkeit das Projekt «2000-WattGesellschaft – Modell Schweiz». Die Politik griff das Thema auf. Im Bundesrat geschah dies in dem Bericht «Strategie Nachhaltige Entwicklung». 2004 belegten zehn Schweizer Wissenschaftler in einem «Weissbuch» zur 2000-Watt-Gesellschaft, dass die Umsetzung einer 2000-Watt-Gesellschaft in Industrienationen technisch-naturwissenschaftlich möglich ist. Seither gibt es eine lebhafte Debatte, aber auch konkrete Umsetzungen. Das Areal Greencity ist dabei ein, wenn auch leuchtender Baustein.

BEWERTUNG DER AKTUELLEN SITUATION Im Neubaubereich sind die von den Kantonen definierten GebĂ€udestandards bereits weitgehend fast 2000-Watt-kompatibel. Die Akteure des Labels Minergie haben hier in den letzten Jahren gute AufklĂ€rungsarbeit geleistet. Komfort, Energie und Umwelt wurden unter einen Hut gebracht. Die Warner, die behaupteten Ökologie bedeute Verzicht, wurden wiederlegt. Allerdings

Hörmann Rohrrahmenelement mit grosszĂŒgiger Verglasung.

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© Hörmann Schweiz AG

HIGHLIGHT

PROJEKTDATEN Anzahl der Baufelder / GebĂ€ude ‱ 8 Baufelder, 13 GebĂ€ude, ‱ 735 Wohnungen VerhĂ€ltnis der Nutzung nach FlĂ€che ‱ 52 Prozent Wohnungen, 40 Prozent BĂŒro, 4 Prozent Schule, 4 Prozent kommerzielle Nutzung GebĂ€udeanzahl (A / AE) ‱ 0.87 (Durchschnitt) Energiestandard (mehrheitlich) ‱ Minergie-P-ECO©, Minergie, LEED Platinum, SIA-Effizienzpfad ParkplĂ€tze ‱ 887 fĂŒr Bewohner ‱ 273 fĂŒr Besucher Energie ‱ WĂ€rmeerzeugung, Heizung und Warmwasser ‱ 27 Prozent Grundwasser, ‱ 39 Prozent ErdwĂ€rme, ‱ 17 Prozent WĂ€rmerĂŒckgewinnung (WRG) ‱ 17 Prozent Strom fĂŒr WĂ€rmepumpe ‱ KĂ€lteerzeugung ‱ Freecooling (Grundwasser) Strom ‱ 46 Prozent Wasserkraft ‱ 24 Prozent Photovoltaik ‱ 30 Prozent erneuerbar (eingekauft)

die Stadt eine Reduktion auf 4000 Watt erreichen, bis 2035 auf 3200 Watt und bis 2050 auf 2500 Watt. Der weitere Ausbau des Velo-, Fuss- und öffentlichen Verkehrs ist wichtig, drĂŒckt aber die Zahlen nicht wirklich. Bereits jetzt bewĂ€ltigen 60 Prozent aller ZĂŒrcherinnen und ZĂŒrcher die zurĂŒckgelegten Kilometer zu Fuss, auf dem Velo oder mit dem öffentlichen Verkehr. Die Knacknuss liegt in der Entwicklung im GebĂ€udebestand, der Sanierung und Verdichtung. Es braucht daher noch viel mehr Projekte und Areale wie Greencity.

DAS VORBILD Greencity ist nicht ein weiteres Areal, bei dem ein altes Industrieareal, hier war es eine Spinnerei und eine PapiermĂŒhle, zu neuem Leben erweckt wird. Die Arealentwickler, Total­unternehmerin Losinger Marazzi und weitere Akteure wie die Hörmann Schweiz AG wollen sehr viel höherspringen. Greencity soll unser Konsum-, Energie-,

Die Stahl- und EdelstahltĂŒren STS / STU ĂŒberzeugen durch ihre flĂ€chenbĂŒndige, elegante TĂŒroptik.

MobilitĂ€ts-, Wohn- und Arbeitsverhalten schrittweise verĂ€ndern. Zudem wird die 2000-Watt­-Gesellschaft digital eingebettet. Jede Bewohnerin und jeder Bewohner hat Zugang zu einer App, auf der er den eigenen Energieverbrauch nachvollziehen kann. Kritische Stimmen wittern hier schon die Gefahr eines Überwachungsstaates. WĂ€ren wir in China, mĂŒsste man solche BefĂŒrchtungen ernst nehmen, in der Schweiz gibt es dazu eine vielfĂ€ltige Debatte. Es droht in der Schweiz in den nĂ€chsten Jahren kein totalitĂ€res System. Es zeigt sich aber, mit welch harten Bandagen die Debatten gefĂŒhrt werden. Greencity steht unter einer kritischen Beobachtung. Überzeugt das Projekt in der Praxis bedeutet das einen Durchbruch in der Stadtpolitik und Raumplanung.

DESIGN TRIFFT FUNKTION Konzepte, wie sie im Rahmen von Greencity realisiert werden, mĂŒssen aber auch in Detaillösungen ĂŒberzeugen. Die ganze Wertschöpfungskette steht unter Reputationsdruck. Das lĂ€sst sich am folgenden Beispiel der TĂŒren festmachen. Die Hörmann Schweiz AG zeichnet hier verantwortlich. Beim Einsatz von FunktionstĂŒren stehen Architekten oft vor der Herausforderung, die optimale Balance zwischen Design, Funktion und Preis zu halten. Es ist ein Unterschied, ob ein Brandschutzelement im Untergeschoss, im Innenbereich oder als integrierter Bestandteil einer Fassade mit vorgegebenem Design eingesetzt wird. Entsprechend unterschiedlich werden die Anforderungen an Design und Funktion gewichtet. So auch am Objekt Greencity. Im Untergeschoss kamen zum Beispiel

StahlblechtĂŒren des Typs STS zum Einsatz, welche den Brandschutz-Abschluss vom Treppenhaus zur Tiefgarage hin bilden. Das mit dem Innenleben vollflĂ€chig verklebte TĂŒrblatt garantiert eine perfekt planliegende OberflĂ€che, und die stumpf einschlagende AusfĂŒhrung sorgt fĂŒr Eleganz sowie FlĂ€chenbĂŒndigkeit, ohne das Budget stark zu belasten. Durch die «DryTec»-Konstruktion kann auf das Ausmörteln der Zarge verzichtet werden, was die Montagekosten zusĂ€tzlich senkt und eine saubere Montage in jedem Umfeld ermöglicht. Wahlweise ist diese TĂŒrkonstruktion mit einer Vielzahl verschiedener Beschlags- und ZargenausfĂŒhrungen sowie Farbtönen kombinierbar, um den verschiedenen AnsprĂŒchen an Design und Funktion gerecht zu werden. Besonders stylisch ist die Variante mit flĂ€chenbĂŒndiger Planard-Rosette in Kombination mit dem Hörmann-Design-DrĂŒcker «Komé» und den verdeckt liegenden TĂŒrbĂ€ndern. Dass gutes Design nicht automatisch teuer sein muss, wird an einem weiteren Beispiel deutlich. Im Innenbereich ging es darum, BrandschutzabschlĂŒsse zu realisieren, welche die Anforderungen Feuerschutz, Fluchtweg, Transparenz und hohen Bedienkomfort in Einklang mit der vorgegebenen Architektur bringen. Die Wahl fiel auf Hörmann-Rohr­ rahmen-Elemente des Typs HE mit grosszĂŒgiger Verglasung und elektronisch angesteuerter Schliesstechnik mit Panikfunktion. Durch die Farbwahl und die vergleichsweise schlanken Profile fĂŒgen sich die Elemente dezent in ihre Umgebung ein. Dank der Verwendung von Norm-Elementen konnte dieses Detail kostengĂŒnstig umgesetzt werden.

Hörmann Schweiz AG | Nordringstrasse 14 | CH-4702 Oensingen | Tel. +41 (0) 848 463 762 | info@hoermann.ch | www.hoermann.ch

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KOLUMNE

TRANSFORMATION MIT KÖPFCHEN von Andreas Breschan

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er sich im Grossraum ZĂŒrich bewegt, kann es nicht ĂŒbersehen: Hier ist eine Transformation des urbanen Lebensraumes in vollem Gange. Diese Entwicklung zu begleiten, ist nicht nur fĂŒr unser Haus eine spannende Herausforderung. Beispielhaft lĂ€sst sich die UmwĂ€lzung am Projekt Greencity festmachen. Es geht um ein Leucht­turmprojekt, im wahrsten Sinne des Wortes, das wegweisend fĂŒr Ă€hnliche Projekte in anderen StĂ€dten der Schweiz ist. Auf dem ehemaligen Areal einer Papierfabrik entsteht das erste Quartier in ZĂŒrich, welches konsequent nach den Zielbestimmungen der 2000-Watt-Gesellschaft realisiert wird. In Green­c ity verschmelzen Wohnen, Arbeiten, nach­haltiges und umweltbewusstes Handeln zu einer neuen Form des urbanen Lebensstils. Auf geniale Weise werden die BedĂŒrfnisse der heutigen Gesellschaftsstruktur, von Singles ĂŒber Familien bis hin zu Senioren vereint. Viele, eigentlich unterschiedliche Interessen, kommen hier unter einen Hut. Wir, die verantwortlichen Planer und Akteure, die den neuen Stadtteil realisieren, begeben uns aber oft in neue Welten. An solchen Punkten gilt es, professionell zusammenzuarbeiten. Wer eine solche Transformation mit Köpfchen vorantreiben will, der braucht bei der Realisierung innovative Partner, die mitziehen und offen sind fĂŒr Neues, aber auch die Mittel und LeistungsfĂ€higkeit besitzen, Projekte in dieser Grössenordnung umzusetzen. Das fĂ€ngt schon bei der UnterstĂŒtzung von Architekten und Fachplanern in der Projektierung an und zieht sich ĂŒber Kalkulation, technische Klarstellung bis hin zur Montage, Inbetriebnahme und schliesslich die Wartung durch. In jeder dieser Phasen ist die Expertise von erfahrenen FachkrĂ€ften entscheidend, um ein solches Projekt zum Erfolg zu fĂŒhren und den hohen Anforderungen zu genĂŒgen.

Hörmann bringt als fĂŒhrender Hersteller von Bauelementen im Bereich Tore, TĂŒren, Antriebe und Zufahrtskontrollsystemen genau diese Voraussetzungen mit. Ein professionelles Team an Architektenberatern unterstĂŒtzt Architekten und Fach­planer in der Planungsphase mit massgeschneiderten LösungsvorschlĂ€gen. Bei der Detailplanung liefert das Hörmann-Architekten­ programm die nötigen PlĂ€ne, Schnitte und Ansichten online zur Integration in AusfĂŒhrungsplĂ€ne. FĂŒr die technische Klarstellung und Montagevorbereitung stehen spezialisierte Projekttechniker zur VerfĂŒgung. Mit einem flĂ€chendeckenden Netzwerk von geschulten Fachpartnern und einer eigenen Serviceorganisation werden fachgerechte Montage, Inbetriebnahme und Wartung schweizweit sichergestellt. Dies alles aus eigener Entwicklung und Fertigung – ein praktisch lĂŒckenloses Portfolio an Produkten und Dienstleistungen aus einem Guss. Der Vorteil, welcher sich fĂŒr Investoren, Planer und Betreiber solch ambitiöser Immobilienprojekte ergibt, liegt auf der Hand: Schnittstellen zwischen den jeweiligen Gewerken, Planungs- und Bauphasen und anschliessend im Betrieb werden eliminiert. Als Konsequenz erhöht sich dadurch sowohl die Planungssicherheit und Kosteneffizienz als auch die QualitĂ€t der AusfĂŒhrung. Ein einziger Ansprechpartner von der Planung bis zum Unterhalt – das verstehen wir unter Planen und Bauen mit Köpfchen!

ANDREAS BRESCHAN ist GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Hörmann Schweiz AG. www.hoermann.ch

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TRANSFORMATIONSAREAL GESTALTEN DREISPITZ NORDSPITZE IN BASEL von Georg Lutz

Der Dreispitz war frĂŒher ein Industrieareal mit Schwerpunkten im Logistik- und Transportbereich. Daraus sollte sich schon vor ĂŒber zehn Jahren ein urbanes und attraktives Stadtquartier entwickeln. Wohnen, Start-up-Firmen, Gastronomie, Freizeit und Kultur sollten die Oberhand gewinnen. Pionierbauten wie das Haus der elektronischen KĂŒnste HeK, der Ausstellungsraum OSLO10 oder das WohngebĂ€ude Helsinki sollten Schub verleihen. So weit die Theorie. In der Praxis stockte der Prozess, auch wenn die VerĂ€nderungen inzwischen auffĂ€llig sind. Jetzt unternehmen die Verantwortlichen im Norden des Areals Dreispitz einen neuen Anlauf. Hier hat man es einfacher, da es nur wenige Player wie die Migros gibt. Es geht um die Etablierung eines attraktiven stĂ€dtischen Quartiers mit spezifischer IdentitĂ€t. Die Parkplatz- und Gewerbelandschaft soll von einer attraktiven Mischnutzung abgelöst werden.


ARCHITEKTUR

Die Einkaufspromenade unter den mittelalterlichen LaubengÀngen in Bern konkurrenziert heute mit Onlineshops.

FUTURE PUBLIC SPACE FÜNF THESEN ÜBER DIE ZUKUNFT DES ÖFFENTLICHEN RAUMS von Beat HĂŒrlimann

Die Migros-GrĂŒnder Gottlieb und Adele Duttweiler haben 1946 ihren Privatbesitz in RĂŒschlikon der Stiftung «Im GrĂŒene» geschenkt, mit dem Wunsch, dass ein öffentlicher Raum als ErholungsstĂ€tte fĂŒr die Allgemeinheit entstehe. Das «GDI» – wie der Park selbst ein VermĂ€chtnis der Duttweilers – hat nun die Studie «Future Public Space – Die Zukunft des öffentlichen Raums» herausgebracht. Wir stellen sie auf den folgenden Seiten vor.

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tĂ€dte werden dichter: Immer mehr Menschen mĂŒssen sich immer weniger Platz teilen. Gleichzeitig wandelt sich der stĂ€dtische Raum. Neue Arbeitswelten, verĂ€nderte MobilitĂ€t, Zielkonflikte zwischen Bewohnern und Touristen oder Strukturwandel im Handel tragen dazu bei. Wird der öffentliche Raum wichtiger? Und wie definiert er sich ĂŒberhaupt?

DIE IDEE ZUM PARK Gottlieb Duttweiler war ein erfolgsorientierter Unternehmer, aber er wusste um die Be-

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deutung des Menschen. Daher die Idee, der Öffentlichkeit einen Park zu schenken. Die Dimension der Schenkung war damals im Vergleich zu heute ein Klacks. RĂŒschlikon gehört inzwischen zu den attraktivsten, aber auch teuersten Gemeinden der Schweiz. Die Weitsicht und die Sicht auf den Menschen prĂ€gen bis heute das Gottlieb Duttweiler Institute (GDI) und seine Aufgaben. Ob als Begegnungsort oder als Thinktank, Ausgangspunkt ist immer der Mensch und was Entwicklungen fĂŒr seine Zukunft bedeuten. Die «Future Public Space»-Studie ist exemplarisch dafĂŒr. Sie

liefert Impulse, neu ĂŒber einen spezifischen Aspekt der Zukunft nachzudenken.

DIE DEFINITION FÜR ÖFFENTLICHEN RAUM Den öffentlichen Raum zu definieren, erweist sich als ein schwieriges Unterfangen. Das hat primĂ€r mit den unterschiedlichen Definitionen zu tun, die von Verwaltung, Architektur, Soziologie und den Nutzern des öffentlichen Raums – der Öffentlichkeit selbst – verwendet werden. Ein Kriterium, das sich jedoch herausstreichen lĂ€sst, ist die ZugĂ€nglichkeit fĂŒr alle Menschen.


zur Verbindung und Vernetzung des gemeinschaftlichen Lebens. Dabei wird schnell klar, ganz egal ob der öffentliche Raum zuoder abnimmt, er verĂ€ndert sich schnell. Die Studie beschreibt fĂŒnf Thesen, die den öffentlichen Raum in Zukunft deutlich prĂ€gen dĂŒrften.

THESE 1: VERÄNDERTE NUTZUNG DES ÖFFENTLICHEN RAUMS Der Handel prĂ€gte ĂŒber Jahrzehnte – ja sogar Jahrhunderte – unsere InnenstĂ€dte. Einige der prominentesten Strassen der Welt verdanken ihre Bekanntheit ihren exklusiven LĂ€den: die Fifth Avenue, die Via Montenapoleone, die Champs-ÉlysĂ©es oder auch die Bahnhofstrasse in ZĂŒrich. Doch der Klick-Konsum hĂ€lt Einzug und es ist schneller und bequemer, online zu shoppen, als sich durch die den Witterungen ausgesetzten Ladenzeilen zu schieben. Dabei verdankt zum Beispiel Bern seine pittoresken – heute bei Touristen beliebten – «Lauben» dem Handel des Mittelalters.

Doch immer mehr Spielregeln, Hausregeln, Gebote und Verbote scheinen den öffentlichen Raum zu bedrohen. Er gilt sowohl als Kulisse unserer gesellschaftlichen Inszenierung als auch der Infrastruktur

Auch die MobilitĂ€t steckt mitten in einem VerĂ€nderungsprozess: Shared Mobility setzt sich bei jungen, urbanen Bevölkerungsschichten immer mehr durch. In Kombination mit dem HoffnungstrĂ€ger des autonomen Fahrens dĂŒrften die ParkplĂ€tze in absehbarer Zukunft komplett aus dem Stadtbild verschwinden. Schon heute ist es kaum vorstellbar, dass der Bundesplatz in Bern bis 2004 noch ein Parkplatz war.

THESE 2: ÖFFENTLICH UND PRIVAT VERWISCHEN

FUTURE PUBLIC SPACE Die Zukunft des öffentlichen Raums, von Marta Kwiatkowski, Stefan Breit und Leonie Thalmann GDI Gottlieb Duttweiler Institute, 52 Seiten

Lange hat uns Architektur und Stadt­ planung klar identifizierbare Zonen des Privaten und des Öffentlichen eingerichtet. Die Normen und Regeln waren eindeutig. Doch mittlerweile kaufen Firmen wie Daimler oder Nike PlĂ€tze auf, die sie zu Urban-Entertainment-Centern umgestalten. Auf öffentlichen PlĂ€tzen stehen sofa­ gleiche Sitzgelegenheiten, und man wird mit WLAN versorgt. Erweiterte RealitĂ€ten erzeugen zudem eine neue hyper-individualisierte Wahrnehmung des öffentlichen Raums. Jeder Nutzer dieser Technologie erhĂ€lt dadurch eine individuelle und damit privatisierte Wahrnehmung dieses Raums – mit «freundlicher UnterstĂŒtzung» von Google, Instagram und Apple gewissermassen. Es entsteht eine personalisierte Öffentlichkeit. 


ARCHITEKTUR

THESE 3: DAS URBANE GEFÜHL ENTSTEHT IN DER PERIPHERIE Schweizer StĂ€dte sind im Vergleich zu internationalen Metropolen Dörfer. Daher wird auch ein anderes GefĂŒhl von UrbanitĂ€t kultiviert, als dies in Paris oder Berlin der Fall ist. Schweizer StĂ€dte sind kleine Freilichtmuseen, die von Kriegen unbeschadet geblieben sind. Das macht sie fĂŒr Einheimische lebenswert, fĂŒr Touristen attraktiv und fĂŒr Investoren kommerziell interessant. Insgesamt hat diese Anziehungskraft auch hohe Mieten und Preise zur Folge. Das etablierte LebensgefĂŒhl fĂŒhrt zu einem eher bewahrenden, fast dörflichen Verhalten. Die komfortable Situation soll erhalten bleiben, Innovation hat daher wenig Platz. Zudem sind die Mieten dafĂŒr zu teuer geworden. Diese Lock-in-Situation fĂŒhrt zu einem kreativen Abfluss in die Peripherie der KernstĂ€dte und Agglomerationen. Dort wiederum entstehen neue Dynamiken und kreative Hubs.

THESE 4: ÖFFENTLICHER RAUM IM SPANNUNGSFELD Unter dem Eindruck von Terrorgefahr und unangemessenem Verhalten werden öffentliche RĂ€ume immer mehr ĂŒberwacht. Sich beobachtet zu fĂŒhlen, fĂŒhrt unweigerlich zu einem anderen Verhalten, ergo einer Unfreiheit. Doch mit der Digitalisierung findet ein Shift statt von sichtbarer zu unsichtbarer Überwachung. Anstelle der sichtbaren Überwachung durch Videokameras ist die unsichtbare Überwachung in LaternenpfĂ€hle oder Smartphones integriert: Codierte Menschen, die sich ĂŒber Fitnesstracker und soziale Netzwerke quasi selbst ĂŒberwachen in einer codierten Stadt, die sich selbst optimiert, indem Algorithmen die Abfallentsorgung kontrollieren oder die LuftqualitĂ€t messen. Der Mensch wird zur VerlĂ€ngerung der Smart City und verschmilzt zu einem neuen Ökosystem.

THESE 5: VOM REGULATOR ZUM MODERATOR Ob zu Hause, bei der Arbeit oder unterwegs, die Menschen sind praktisch immer online. Google hilft bei der Navigation durch die Stadt, WhatsApp bei der Kommunikation oder Tinder bei der Partnersuche. Die Sicht auf unsere Umwelt erfolgt zunehmend durch den Filter einer der Big Seven der Tech Industrie (Google, Apple, Facebook, Amazon, Baidu, Alibaba und Tencent). Diese globalen Player stellen ihre eigenen Hausregeln in Bezug auf die

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LebensqualitÀt zieht wieder in die StÀdte ein.

Nutzung ihrer Dienstleistungen auf – werden zu den eigentlichen «Kreatoren» der StĂ€dte – womit sie unweigerlich auch auf die Verhaltensnormen der physischen Umgebung einwirken. Diese Nutzungsbedingungen aus Sicht eines Users ĂŒbertragen sich auf die Rolle als BĂŒrger. Der BĂŒrger versteht sich immer mehr als User einer Stadt, deren QualitĂ€t und Usability analog TripAdvisor bewertet werden kann. Die Verwaltungen der StĂ€dte finden sich in einem neuen Ökosystem wieder, wo sie von einer Rolle des Regulators immer mehr zu einer Rolle des Moderators ĂŒbergehen. Die Studie kann man in voller LĂ€nge auf der Webseite des GDI kostenlos downloaden.

BEAT HÜRLIMANN ist freischaffender Redaktor bei der Rundschaumedien AG. www.gdi.ch


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ZĂŒrich Kreis 5: Kreative Hubs verlagern sich an die Peripherie.


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Die Bedeutung von Arth-Goldau als Verkehrsknotenpunkt wÀchst und braucht eine stÀdtebauliche Einbettung.

PROFESSIONELL BEGLEITEN URBANE TRANSFORMATIONSLÖSUNGEN Interview mit Nicole Wirz von Georg Lutz

Raumplanung und Stadtentwicklung sind heute nicht mehr nur Themen fĂŒr Experten, sondern oft politisch aufgeladen, da es viele unterschiedliche Interessen gibt. Stichworte wie Verdichtung können zu Reizworten mutieren. Wie entwickelt man vor solch einem Rahmen tragfĂ€hige Konzepte?

H

eute leben 8.5 Millionen Menschen in der Schweiz. Die Bevölkerungsprognosen bis ins Jahr 2045 gehen von einem Anstieg der Wohnbevölkerung auf ungefĂ€hr zehn Millionen Menschen aus. Frau Wirz, was bedeutet das fĂŒr Sie als Raumplanerin? GrundsĂ€tzlich heisst das, dass mehr Raum fĂŒr die Wohnbevölkerung und fĂŒr die Wirtschaft geschaffen werden muss. Seit der Revision des Raumplanungsgesetzes im Jahr 2013 darf aber nicht mehr auf der grĂŒnen Wiese gebaut werden, um die Zersiedlung zu stoppen. Das heisst, der Druck auf Verdichtung und Innentwicklung steigt.

SiedlungsqualitÀt schaffen. Das ist das Ziel. Verdichtung heisst aber auch konkret, dass höher, dichter und nÀher gebaut werden darf.

Um was geht es konkret bei diesen Schlagworten Verdichtung und Innenentwicklung? Es geht um im urbanen Raum zentral gelegene Areale, deren Potenzial bislang zu wenig genutzt wurde. Die hochwertige Siedlungsentwicklung nach innen soll attraktive Dichte und NĂ€he mit einer hohen

«Der Druck auf Verdichtung und Innent­ wicklung steigt.»

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Mehr Menschen auf weniger Raum – das kann Ängste und Widerstand wecken. Wie gehen Sie in der Raumplanung an diese Aufgaben heran? Unsere Aufgabe ist es, zukunftsweisende Konzepte zu entwickeln, die lebenswerte RĂ€ume fĂŒr kĂŒnftige Generationen sind. Wir verstehen dies als interdisziplinĂ€re Aufgabe, in der die QualitĂ€t des Aussen-

raums und der Bebauung ganz oben auf der Agenda steht. Wir wollen ja, was die Zukunft betrifft, die richtigen Zeichen setzen. Wir sehen das als Chance, hochwertige Entwicklungen in diese Richtung zu unterstĂŒtzen. Lassen Sie uns nochmals das Stichwort Verdichtung vertiefen. Geht es hier in erster Linie um eine Platzfrage? Man könnte ja auch einwenden, dass durch die zu erwartende Verkleinerung der VerkaufsflĂ€chen und den Strukturwandel in der Industrie wieder Areale fĂŒr eine neue Nutzung zur VerfĂŒgung stehen? Verdichtung ist nicht ĂŒberall gleichermassen möglich. Aus diesem Grund sind allgemeine Aussagen dazu schwierig. Die Potenziale hĂ€ngen massgeblich mit dem Standort und den unterschiedlichen Interessen zusammen. Zunehmend im Fokus sind aber zentral gelegene Areale fĂŒr Verdichtungen.


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Da bietet sich ein Beispiel zur Verdeutlichung an. Können Sie uns Beispiele verraten, an denen Ihr Haus beteiligt ist? Nehmen wir das Beispiel Arth-Goldau. Arth-Goldau wird mit der NEAT-Volleröffnung Ende 2020 auch zu einem wichtigen ÖV-Knotenpunkt in der Innerschweiz. Die Gemeinde hat deshalb einen breit abgestĂŒtzten Prozess durchgefĂŒhrt, um das Bahnhofsgebiet fĂŒr die Zukunft fit zu machen. Arth-Goldau ist fĂŒr den Kanton und die Region verkehrstechnisch wie wirtschaftlich von grosser Bedeutung. Schauen wir auf Birsfelden. Das ist eine Agglomerationsgemeinde von Basel. Dort wurde im Zentrum bislang noch wenig nachverdichtet. Bis anhin war die Nachfrage nach Wohnungen auch noch nicht sehr hoch. Der Standort bietet jedoch hervorragende Rahmenbedingungen, was neuen Wohnraum an zentraler Lage mit Detailhandel und guter Erschliessung anbelangt. Dort macht eine Verdichtung absolut Sinn. Welche Vorteile gibt es dabei? Wir leben und arbeiten dann in einer Stadt der kurzen Wege. Einkaufen, Wohnen und Arbeiten an einem Ort gewinnen zunehmend an AttraktivitĂ€t. Um welche Themenfelder geht es nebst stĂ€dtebaulichen Themen? Welche Themenfelder haben Sie noch zu beachten? Wir arbeiten im Gegensatz zu frĂŒher nicht mehr an den RĂ€ndern, sondern in bereits bebauten Gebieten. Dabei ist die Weiterentwicklung der SiedlungsqualitĂ€t ein wichtiger Punkt. Es gilt aber auch, passende Lösungen fĂŒr die MobilitĂ€t mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln zu suchen. Die AnsprĂŒche an die AussenrĂ€ume, auch ökologische Aspekte, dĂŒrfen heute nicht mehr unterschĂ€tzt werden. Auch die Frage des Umgangs mit den Ressourcen ist zentral geworden. Das sind Aspekte, die unter der Überschrift nachhaltige Siedlungspolitik laufen. Wir versuchen, diese Aufgaben interdisziplinĂ€r zu lösen. Das ist ein komplexer Prozess. Es gibt aber noch weitere Herausforderungen: nĂ€mlich ganz unterschiedliche Interessen. Der Gewerbeverband will ParkplĂ€tze und freien Zugang. Eine jĂŒngere Generation fĂ€hrt Sharing-Autos und kommt mit dem Velo zu ihrem Arbeitsplatz – einem Co-Working-

Center. Wie kommen solche unterschiedliche Interessen zusammen? Es gibt ohne Frage unterschiedliche Interessengruppen, deren Konflikte bereinigt werden mĂŒssen. Da diese Konflikte noch zugenommen haben, gibt es einen Paradigmenwechsel bei der Raumplanung. Meine Rolle als Raumplanerin besteht dann auch darin, diese Konflikte zu moderieren und dann eine InteressenabwĂ€gung vorzuschlagen. Dabei suchen wir optimale Lösungen, die auf diese BedĂŒrfnisse eingehen. Das gemeinsame Interesse besteht ja darin, dass es um eine hochwertige Entwicklung unserer LebensrĂ€ume geht. Auf diesen gemeinsamen Nenner bringen Sie die Konfliktparteien immer wieder zurĂŒck. Es geht um mehr LebensqualitĂ€t? Ja, aber diese Entwicklungen, Konfliktlösungen und Prozesse brauchen Zeit. Wie gehen Sie an diese widersprĂŒchlichen Aufgaben heran? Es kann auf sehr unterschiedlichen Ebenen Widerspruch geben. Wichtig ist, dass die Interessengruppen und die betroffene Bevölkerung an den sprichwörtlich runden Tisch gebracht werden. Nur so ist ein transparenter Prozess, der nachhaltig in die Zukunft weist, möglich. Als Raumplanerin muss ich diese Prozesse so mitgestalten, dass Lösungen fĂŒr neue Konzepte entstehen können. Lassen Sie uns nochmals auf drei Beispiele, an denen Ihr BĂŒro raumplan wirz beteiligt ist, zurĂŒckkommen. ArthGoldau steht im Zusammenhang mit der Neat auf einem neuen Niveau. Es gibt sehr umfangreiche urbane Entwicklung im Bahnhofsgebiet mit 120’000 Quadratmeter GeschossflĂ€che auf circa 50 Hektar, mit neuem Rigiplatz und zwei Hochhaus-Akzenten, je 55 Meter hoch. Um was geht es bei dieser Entwicklung? Die Gemeinde steuert massgeblich diese rĂ€umliche Entwicklung mit Einbezug der Stakeholder. Es ist ein positives Beispiel, wie GrundeigentĂŒmer, die betroffene Bevölkerung und Interessengruppen in verschiedenen Workshops auf die Bahnhofgebiets-Entwicklung Einfluss nehmen konnten. raumplan wirz hat diesen Prozess unterstĂŒtzt, indem wir verschiedene Lösungsmöglichkeiten fĂŒr ein Zukunftsbild

Nicole Wirz, GeschĂ€ftsfĂŒhrerin und Inhaberin raumplan wirz gmbh, Atelier fĂŒr StĂ€dtebau & Raumplanung.

aufgezeigt haben, von denen letztlich von uns der favorisierte Vorschlag zu einem Masterplan mit stĂ€dtebaulichem Richtkonzept ausgearbeitet werden konnte. Das war auch fĂŒr uns eine neue spannende und herausfordernde Herangehensweise. Hier ist ein wirklich vorbildlicher Prozess gelungen. Um was geht es bei der Zentrumsplanung in Birsfelden? Es soll eine neue IdentitĂ€t im Ortszentrum geschaffen werden. raumplan wirz hat dafĂŒr einen Studienauftrag durchgefĂŒhrt. Ein Begleitgremium hat aus den verschiedenen VorschlĂ€gen der Planungsteams ein Siegerprojekt ausgewĂ€hlt. Es geht darum, die IdentitĂ€t der Agglomerationsgemeinde zu stĂ€rken und attraktiven Wohnraum an einer Ă€usserst attraktiven Lage zur VerfĂŒgung zu stellen. Letztlich gehen alle Bestrebung dazu, eine möglichst hohe SiedlungsqualitĂ€t zu erreichen. Was steht im Zentrum von Oberwil im Vordergrund? Auch hier handelt es sich um eine Zentrumsplanung. Die Funktion dieses Areals ist durch die öffentliche Nutzung vorbestimmt. Das Areal wird kĂŒnftig aufgewertet mit einem zentralen Verwaltungsneubau, Schulbauten und einem höchst attraktiven Aussenraum. Auch hier geht es, nebst der Adressbildung, um eine Steigerung der SiedlungsqualitĂ€t. Um eine stĂ€dtebaulich gute Lösung zu finden, haben wir mit zahlreichen Architekturteams einen Projektwettbewerb durchgefĂŒhrt.

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STRUKTURWANDEL GESTALTEN DIE UMGESTALTUNG VON TRANSFORMATIONSAREALEN IN BASEL Interview mit Beat Aeberhard von Georg Lutz

© Herzog & de Meuron

StĂ€dtebau ist ein umkĂ€mpftes Feld. Erstens befinden wir uns in einem Strukturwandel, der Chancen und Risiken birgt. Zweitens agieren unterschiedlichste Stakeholder mit ihren Lobbygruppen lautstark fĂŒr ihre Interessen. Wie kommt man hier zu einem Kommunikationsprozess an dessen Ende ein spannendes Ergebnis fĂŒr alle steht? Wir fĂŒhrten ein Interview mit Kantonsbaumeister Beat Aeberhard vom Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt.

Hohe Dichte – viel Aussenraum: Entwicklung der Nordspitze am Dreispitz fĂŒr Gewerbe, Einkaufen, Wohnen mit neuem grossen Park.

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ie urbaneren Zentren der Schweiz wachsen, so auch Basel. Es steht immer weniger Platz zur VerfĂŒgung. Sprengt das Wachstum die Grenzen der Stadt? Die steigende Zahl der Bevölkerung und die stark wachsende Zahl von ArbeitsplĂ€tzen im Raum Basel sind eine Tatsache. Ich will aber zunĂ€chst etwas Wasser in den Wein Ihrer Argumentationsfigur schĂŒtten, wir hĂ€tten in Basel zu wenig Platz. Das ist ein Mythos: In den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts ging es in Basel viel enger zu. Mehr Menschen lebten hier auf deutlich engerem Raum. Das hat mit deutlich gestiegenen KomfortansprĂŒchen zu tun. Ja, das Problem ist nicht der Platz. In Basel sind wir zudem in der komfortablen Situation, viele Transformationsareale zur

VerfĂŒgung zu haben. Das betrifft weit ĂŒber 100 Hektaren. Konkret geht es um Industrie-, Hafen-, Gewerbe- oder Verkehrsareale, die nicht mehr benötigt werden. Woran macht sich diese Transformation in erster Linie fest? Der Grund liegt im Strukturwandel der Wirtschaft. Neue Nutzungen werden denkbar. Wobei die neuen Nutzungen sehr unterschiedlich ausfallen können. Es geht um eine Verdichtung von FlĂ€chen, die die Industrie nicht mehr braucht. Zudem braucht es im Zeitalter der KlickKĂ€ufe auch weniger VerkaufsflĂ€che. Der Detailhandel befindet sich ohne Frage im Umbruch. Die grossflĂ€chigen Anbieter, wie aktuell etwa der Interdiscount am Basler Marktplatz, verkleinern ihr rĂ€umliches Angebot drastisch. Die Branche ist im Umbruch. In Basel kommen neben dem Online-Handel auch noch Faktoren wie der Einkaufstourismus dazu. Das sind harte Zeiten fĂŒr DetailhĂ€ndler. Wo liegt das rettende Ufer? Die Konsumentinnen und Konsumenten suchen weiter das Erlebnis in der Innenstadt. Das ist eine Chance. Der Detailhandel muss sich dazu aber neu erfinden. Es gilt, auf kleineren FlĂ€chen mehr Erlebnisse zu kreieren und KommunikationsrĂ€ume zu schaffen. Der Apple-Store ist dafĂŒr ein Beispiel. Ich kann dort in passender AtmosphĂ€re die Produkte ausprobieren. Oder nehmen Sie das Beispiel eines klassischen Kauftempels wie dem Globus: FrĂŒher gab es Lebensmittel nur im Untergeschoss. Heute können Sie eine Gin-Degustation in der Herrenabteilung geniessen. Und schon fĂ€llt die Kaufentscheidung leichter 
!

Beat Aeberhard ist dipl. Architekt, Kantonsbaumeister, Leiter S & A im Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt.

Ich komme nochmals auf das Thema FlĂ€chen zurĂŒck. Diese haben wir ja bisher gegen den Strich diskutiert. Aber jetzt gibt es ja, wenn wir auf das

Thema Wohnen schauen, eine Gegengeschichte. Es gibt heute kaum noch Platz fĂŒr billigen Wohnraum. In urbanen Zentren der Schweiz und auch Europa können sich ganze Bevölkerungsgruppen nicht mehr eine Wohnung leisten. Sie werden in die Peripherie gedrĂŒckt und schon sind wir beim Stichwort FlĂ€chenfrass. Das ist fĂŒr mich keine Gegengeschichte, sondern eine logische marktwirtschaftliche Konsequenz. Die StĂ€dte sind heute im Gegensatz zu den Sechziger- bis Achtzigerjahren wieder hoch attraktiv. Damals war man stolz auf das Haus im GrĂŒnen und hat im Supermarkt auf der Wiese eingekauft. Zur Arbeit ist man gependelt. Heute schĂ€tzen es die Leute wiederum sehr, in der Stadt zu wohnen und zu arbeiten. Wobei wir in Basel eine Steigerung von ArbeitsplĂ€tzen haben, die das Wachstum der Einwohnerzahl ĂŒbertrifft. Die Preissteigerungen sind letztlich Ausdruck eines Booms: Die Stadt ist schlicht sehr attraktiv. Weitere Preis­treiber sind neben den tiefen Hypozinsen der wachsende FlĂ€chenverbrauch pro Person und die schon angesprochenen KomfortansprĂŒche. Und jetzt kommen Sie ins Spiel? Ja, die Politik und die Verwaltung, wie wir vom Bau- und Verkehrsdepartement, mĂŒssen schauen, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht. Es gilt, vertrĂ€gliche Bedingungen fĂŒr alle zu schaffen. Aber Wohnungspolitik ist ja ein umkĂ€mpftes Feld? Weite Teile der Bevölkerung sind verunsichert. Die Mehrheit hat den Wohnschutzinitiativen zugestimmt. Das Gewerbe stöhnt unter der Last der Preissteigerungen. Zudem befindet es sich in einem Strukturwandel. Nun ist es unsere Aufgabe, einerseits die legitimen Interessen von Investoren zu berĂŒcksichtigen und gleichzeitig fĂŒr das öffentliche Interesse einzustehen.

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Was bedeutet dies konkret? Das heisst beispielsweise, dass in den Transformationsarealen auch Gebiete fĂŒr das nicht wertschöpfungsintensive Gewerbe ausgeschieden werden und dass – wo geeignet – der genossenschaftliche Wohnungsbau zum Zug kommt. Im Kantonalen Richtplan ist verankert, dass wir «mindestens ein Drittel preisgĂŒnstigen Wohnraum in Arealentwicklungen» zur VerfĂŒgung stellen. Der Kanton hat weiter einen Kultur- und Bildungsauftrag zu erfĂŒllen. Auch dazu braucht es FlĂ€chen. Da können wir mit verschiedenen Mechanismen steuernd eingreifen. Unsere Aufgabe ist, einen Interessenausgleich zu erreichen. Sonst bleibt der Satz von der Stadt, in der wir alle leben können, eine leere Floskel. Das hört sich theoretisch schön an. Ist nicht die Praxis durch Interessenkonflikte zwischen machtpolitischen Akteuren und den unterschiedlichen BedĂŒrfnissen, was die Themen Wohnen, Arbeiten, Verkehr und Freizeit betreffen, definiert? Da liegen Sie richtig. An einem so hoch attraktiven Standort wie Basel geht es unter dem Strich um FlĂ€chenkonkurrenz. Da gibt es die grossen, mĂ€chtigen Player der Wirtschaft, sie vertreten die produktive Stadt. Als «Gegenspieler» nenne ich beispielhaft die Genossenschaften, die die Wohnstadt vertreten. Weiter gibt es die KMU mit dem Gewerbeverband als Interessenvertretung. Auch die grossen GrundeigentĂŒmer, wie die Christoph-Merian-­Stiftung oder die SBB, legen ihre Gewichte in die Waagschale. Es gibt weitere Player, wie die Hafenwirtschaft oder die Logistiker, die man nicht sofort auf dem Schirm hat. Vergessen dĂŒrfen wir nicht den Kanton. Er besitzt Boden und GebĂ€ude, muss aber auch die Weiterentwicklung der Infrastruktur im Auge haben. Das ist ein Schiff mit vielen SteuermĂ€nnern. Wie kann man sich nun den Entscheidungsprozess vorstellen und welche Rolle hat Ihr Departement dabei? Unsere Rolle besteht darin, die professionelle Moderation in einem demokratischen Entscheidungsprozess einzunehmen. Wir setzen die unterschiedlichen BedĂŒrfnisse von verschiedenen Akteuren in Beziehung. Das ist nicht immer einfach, da wir beispielsweise einerseits mit Widerstand gegen Verdichtungen im Bestand konfrontiert sind und andererseits vom Gewerbe politischen Druck spĂŒren, wenn

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Erlenmatt: Aus einem Bahnareal wird ein neues grĂŒnes Stadtquartier mit ĂŒber 1 400 Wohnungen.

«Neue Nutzungs­ konzepte schaffen Mehrwert fĂŒr alle Beteiligten.» deren Interessen tangiert sind. Es braucht Offenheit von allen Seiten. Was mich in diesem Zusammenhang nervt, sind unproduktive Stellvertreterkriege. Wir brauchen produktive Prozesse. Trotzdem sind Sie in einer ungemĂŒtlichen Sandwichposition. Wie können Sie sich daraus befreien? Indem wir fĂŒr das jeweilige Areal die richtige Programmierung entwickeln. Es geht um eine stĂ€dtebauliche Vorstellung, die dem Kontext und den unterschiedlichen Interessen entsprechen. Nicht jeder Platz eignet sich fĂŒr Wohnungen oder HochhĂ€user. Manchmal wie am Dreispitz machen HochhĂ€user aber durchaus Sinn, insbesondere wenn dafĂŒr grossflĂ€chige FreirĂ€ume entstehen. Es geht darum, in bester Schweizer Tradition einen Kompromiss zu finden. Die Entscheidungsprozesse können aber nicht wie in China von oben nach unten durchgedrĂŒckt werden?

Und wir leben nicht mehr in Zeiten, in denen eine Behörde verfĂŒgt. Das muss sie zwar am Ende eines Prozesses aufgrund der Gesetzeslage tun. Wir sind aber in der Stadtentwicklung sehr viel erfolgreicher, wenn wir die Dinge aushandeln. Zum Beispiel kann es an gewissen Orten fĂŒr einen Investor interessanter sein, preiswerten Wohnraum anzubieten statt hochpreisiger Lösungen. Mit unserer Kenntnis der Stadt können wir auch Hilfestellung leisten. Von Anfang an ist das GesprĂ€ch mit der Bevölkerung und unterschiedlichen Stakeholdern wichtig. Zonenplan­À nderungen und BebauungsplĂ€ne mĂŒssen immer eine demokratische Mehrheit hinter sich wissen. Es kann immer ein Referendum geben. Wie funktioniert der Austausch mit den Beteiligten? Ganz einfach. Wir laden sie ein. Lassen Sie uns Ihren Ansatz einer integralen Raumplanung nochmals an einem Beispiel verdeutlichen und holen dort die Verkehrspolitik mit an Bord. Auch beim Thema MobilitĂ€t gibt es ja unterschiedlichste Interessen. Ein urbaner Hipster kommt mit dem Velo in sein Quartier, zum Beispiel in Basel im Gundeli. Dagegen braucht ein klassischer Vertreter hier in Muttenz sein Auto und seinen eigenen Parkplatz. Wie kommt diese Gemengelage zusammen? Nehmen Sie die Nordspitze des Dreispitzes. Sie ist heute eine ParkplatzwĂŒste –


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den BedĂŒrfnissen und begreift, dass der Boden nur fĂŒr eine Parkplatznutzung viel zu kostbar ist. Die Lösung besteht in einer intelligenten Verdichtungsstrategie und einer Erweiterung des Angebots: Auf dem Dach des heutigen Shopping-Centers soll ein neuer öffentlicher Raum entstehen. Die ParkplĂ€tze werden zu GrĂŒnrĂ€umen umgewandelt, wobei der Bestand gehalten wird. Sie werden neu in einem GebĂ€ude angeboten. Zudem liegt der Ort so attraktiv, dass er sich auch fĂŒr neuen Wohnraum eignet. In den neuen GebĂ€uden werden somit auch Menschen einziehen, die auf neue MobilitĂ€tsmodelle setzen, sprich kein eigenes Auto brauchen oder Sharingmodelle bevorzugen.

ein suburbaner Raum, wo die Leute hinfahren, einkaufen und wieder wegfahren. Nun stellt sich die Migros den wandeln-

Jetzt steht das immer wieder bemĂŒhte Schreckensszenario eines autofreien Stadtteils im Raum. Nein, in dem gerade geschilderten Beispiel ist beides möglich. Das Auto und das Velo kommen zum Zug. Einfallsreiche DetailhĂ€ndler erschliessen sich durch die unterschiedlichen Zielgruppen neue Kundensegmente.

Zusammengefasst heisst dies? Neue Nutzungskonzepte schaffen Mehrwert fĂŒr alle Beteiligte. Trotzdem haben Sie immer noch das Etikett des BĂŒrokraten an der Backe. In meiner Funktion als Kantonsbaumeister braucht man einen langen Atem. NatĂŒrlich gibt es auch BĂŒrokratie. Das hat aber viel mit einer wachsenden KomplexitĂ€t und einer Vielzahl von Akteuren zu tun. Das Netz von Vorschriften wird dichter, umso wichtiger ist es, die KreativitĂ€t am Leben zu halten. Wir denken durchaus kreativ und mutig, wenn Sie sich die Konzepte der neuen Areale wie Volta Nord, Dreispitz Nordspitze, Wolf oder das Rosental-Areal anschauen. Es gilt Rechtssicherheit und Rechtsgleichheit zu gewĂ€hrleistet.

GEORG LUTZ ist Chefredaktor von bauRUNDSCHAU. www.bvd.bs.ch

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SpielgerĂ€te aus Rundholz, Kantholz, Robinie und Stahl – durch und durch schweizerisch!

DAS KIND STEHT IM MITTELPUNKT SPIELPLÄTZE AUF HÖCHSTEM NIVEAU von Georg Lutz

Analoge Welten sind fĂŒr Kinder gerade heute wieder ein zentrales Stichwort. Hier können sie KreativitĂ€t entwickeln. Das Spielen im Freien verbessert die Gesundheit, das Lernen und die soziale Interaktion. Dazu braucht es Spiel- und SportgerĂ€te von höchster QualitĂ€t, die robust und langlebig sind und alle Sicherheitsstandards erfĂŒllen.

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MANCHE DINGE LASSEN SICH NICHT PLANEN. IHRE KARRIERE SCHON. Im Arbeitsalltag kann vieles schiefgehen. Das trifft besonders auf die komplexe Welt des Bauens zu, mit ihren vielen AbhĂ€ngigkeiten und Überraschungen. Gut, wenn ein Unternehmen da ist, das einem den RĂŒcken stĂ€rkt. Gut, dass kollegialer Rat da nicht teuer ist. Und gut, wenn ein Unternehmen die Mitarbeitenden auf die grossen und kleinen Herausforderungen vorbereitet.

Gruner – Und der Plan geht auf.

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KONVERSION NEU DENKEN INNOVATIVE LÖSUNGEN FÜR UMNUTZUNG von Georg Lutz

StÀdte sind attraktiv und die Stadt- und Raumplanung ist ein umkÀmpftes Feld. Daher gilt es, Lösungen zu finden, die mehrere Interessen unter einen Hut bringen und in die nachhaltige Zukunft weisen. Der Baupartner Grohe hat im Herbst dazu eine Tagung veranstaltet. Wir prÀsentieren im folgenden Beitrag vier Projekte, die den komplexen Anforderungen standhalten.

I

n StĂ€dten wie Berlin, MĂŒnchen, Hamburg und anderen urbanen Metropolen in Europa hat die Wohnungsnot lĂ€ngst das BĂŒrgertum erreicht, bezahlbarer Wohnraum wird zur Mangelware. In Deutschland fehlen schĂ€tzungsweise zwischen einer halben und einer Million Wohnungen. Gleichzeitig stehen Bestandsbauten aufgrund mangelnder ModernitĂ€t leer, KonversionsflĂ€chen liegen brach.

© Nicola Raspudic

Stadtplaner stehen vor vielschichtigen Herausforderungen: Wie lassen sich Be-

standsbauten, KonversionsflĂ€chen und Neubauten sinnvoll verzahnen, wie passen sozialer Wohnraum und charakterstiftende Stadtplanung zusammen? Oft stellt sich fĂŒr den stĂ€dtischen Wohnungsbau die Gewissensfrage: schnell viel Platz schaffen – oder behutsam in die Entwicklung eines Viertels investieren? FlexibilitĂ€t in der Nutzung von WohnflĂ€chen und die Umwidmung von GebĂ€uden rĂŒcken dabei zunehmend in den Fokus der Stadtplaner. Anders bauen, neu denken. Das sind die zentralen Stichworte. Die Situation erfordert,

Living Circle: ein DĂŒsseldorfer Leuchtturmprojekt.

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bisherige Pfade zu verlassen. Die vier folgenden Bauprojekte zeigen, wie das möglich ist.

STÄDTEBAULICHES HIGHLIGHT STATT STANDARD-NEUBAU Mit Living Circle in DĂŒsseldorf hat die BAUWERT AG mit dem BĂŒro Konrath und Wennemar Architekten und Ingenieure das derzeit grösste Umnutzungsprojekt in Deutschland realisiert. Im ehemaligen Thyssen Trade Center ist ein neues Wohnquartier auf rund 21’500 Quadratmetern


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© Stephan Huger

FlĂ€che entstanden, das mit dem Deutschen Bauherrenpreis 2018 ausgezeichnet wurde. Statt Abriss setzten die Planer auf Erhalt – und schufen so ein stĂ€dtebauliches Highlight in dem Gewerbe-dominierten Quartier zwischen den Stadtteilen Flingern und Grafenberg: Wo frĂŒher die Mitarbeiter des Revier-Stahlriesen ihre BĂŒros hatten, finden heute 340 Wohnungen, eine Kita und eine EinzelhandelsflĂ€che Platz. Um preisgedĂ€mpften Wohnungsbau im teuren DĂŒsseldorf realisieren zu können, war unter anderem eine Änderung des Planungsrechts nötig. Statt Standard-Neubau bietet das GebĂ€ude durch die komplexen Kreisgeometrien des Bestands eine individuelle Wohnstruktur. FĂŒr die individuelle Gestaltung des Wohnraums eröffnen sich dadurch aussergewöhnliche Möglichkeiten.

WOHNQUARTIER IM GEIST DER QUADRATESTADT In Mannheim bieten KonversionsflĂ€chen grosses stĂ€dtebauliches Potenzial. Auf dem knapp 2.5 Hektar grossen GelĂ€nde der ehemaligen Kaserne «Turley Barracks» entsteht das Wohnquartier «Homerun». Wo bis 2007 amerikanische Soldaten der US-Garnison Mannheim stationiert waren, konzipierten die Architekten Peter Bender von Motorlab Architekten aus Mannheim und Florian Krieger aus Darmstadt vier GebĂ€udetypologien, die mit der Grundform des Quadrats gestalterisch das Thema der Quadratestadt Mannheim aufgreifen. In vier Bauabschnitten entstehen rund 200 hochwertige Wohneinheiten mit Wohn­flĂ€chen von 56 bis 160 Quadratmetern, die von grosser Vielfalt geprĂ€gt sind und eine soziale Durchmischung erlauben: mit zwei- bis dreigeschossigen Hofund Reihenhaus-Clustern bis zu fĂŒnfgeschossigen sogenannten QuattrohĂ€usern, Haus-im­-Haus-Typologien und Geschosswohnungen in den turmartigen PunkthĂ€usern. Der im FrĂŒhjahr 2017 fertiggestellte erste Bauabschnitt erhielt eine Hugo-­ HĂ€ring-Auszeichnung des BDA BadenWĂŒrttemberg. Im Fokus steht die hohe Wohn- und GestaltungsqualitĂ€t des Quartiers, das durch seinen eigenen Charakter Identifikationswert schafft und eine soziale Durchmischung erlaubt. Der Entwurf der Planer vereint die ökonomische Notwendigkeit verdichteten Wohnraums mit fliessenden ZwischenrĂ€umen, die fĂŒr eine hohe AufenthaltsqualitĂ€t sorgen. In der FlĂ€chigkeit der Kubus-Struktur schaffen die von Fenstern, Balkonen, Loggien und Terrassen perforierten Fassaden Leichtigkeit.

Darnautgasse 12: Schlafzimmer und AufenthaltsrĂ€ume sind alle zum ruhigen Innenhof gerichtet.

INTEGRATIVE ARCHITEKTUR FÜR DEN SOZIALEN WOHNUNGSBAU

EIN 50ER-JAHRE-BAU ALS KLIMASCHUTZVORBILD

Bezahlbarer Wohnraum fĂŒr lebenswerte Quartiere: In Wien hat das ArchitekturbĂŒro Froetscher Lichtenwagner mit dem Bauprojekt «Gemeinschaftliches Wohnen Darnautgasse 12» bewiesen, dass Gestaltungsfreiheiten das soziale Mit­ einander unterstĂŒtzen können. Auf insgesamt 9 580 Quadratmetern FlĂ€che wurde neben den geförderten Wohnungen ein Eltern-Kind-Zentrum integriert und ein ganzer GebĂ€udeteil zum WG-Haus erklĂ€rt, darunter zwei sozialpĂ€dagogische Wohngemeinschaften. Trotz der engen Vorgaben, die der soziale Wohnungsbau den Planern auferlegte, konnten sie mit dem nutzungsoffenen «Möglichkeitsraum», einen Begegnungs- und Kommunikationsort fĂŒr die Bewohner und GĂ€ste schaffen, der das Konzept von GemeinschaftsrĂ€umen neu definiert. Mit seinen zwei glĂ€sernen Toren und einer schlichten, auf das Wesentliche reduzierten Gestaltung erinnert der Raum an eine Garage, die allen offensteht und Platz fĂŒr Werkstatt- und Atelierarbeiten, Sport und Spiele sowie Nachbarschaftstreffen bietet. Die BĂ€der sind mit GROHE-Euro­ smart-­Armaturen ausgestattet, bei denen zeitlos-reduziertes Design mit langlebiger QualitĂ€t verbunden ist.

Dass sich Nachhaltigkeit und modernes Wohnen auch mit Bestandsbauten aus den 50er-Jahren in Einklang bringen lassen, stellt das Projekt «Zukunftshaus» in Berlin-Lankwitz unter Beweis. Im Zuge der Sanierung des 1955 errichteten achtstöckigen Mehrfamilienhauses in der Havensteinstrasse setzte die degewo-eigene Bauabteilung «bau-Werk» auf modernste Nachhaltigkeitstechnologien: grossflĂ€chige Solarmodule, Strom- und geothermische WĂ€rmespeicherung, WĂ€rmepumpen, Deckenheizung sowie eine hoch effiziente LĂŒftung mit WĂ€rmerĂŒckgewinnung. Der Wohnkomplex mit seinen 64 Wohnungen versorgt sich so zu 100 Prozent selbst mit WĂ€rmeenergie, zu knapp 50 Prozent wird der Strombedarf abgedeckt. Das «Zukunftshaus» zeigt somit, wie eine aktive Klimaschutzpolitik im Zuge der Energiewende im Wohnungsbau umsetzbar ist – und Wohnraum trotzdem fĂŒr die Mieter bezahlbar bleibt.

GEORG LUTZ ist Chefredaktor von bauRUNDSCHAU. www.grohe.ch

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LEDs von inventum lux im TreppengelÀnder eingebaut.

Der Steg auf dem GelÀnde der Landesgartenschau in Rietberg.

LICHT DER ZUKUNFT LEDS BELEUCHTEN DEN ÖFFENTLICHEN RAUM von Freya Mohr

Sicher durch die Nacht – dazu benötigt es genĂŒgend Licht. Im öffentlichen Raum mangelt es jedoch vielerorts an ausreichender Beleuchtung. Folgender Beitrag prĂ€sentiert eine LED-Einbauleuchte fĂŒr den Aussen- und Innenbereich.

B

esonders im öffentlichen Raum ist die LichtfĂŒhrung oft noch mangelhaft, gerade was beispielweise UnterfĂŒhrungen, BrĂŒcken und GelĂ€nder angeht. Somit wandeln sich speziell diese Verbindungszonen in der Nacht zu Gefahrenzonen: Es herrscht Sturzgefahr aufgrund mangelnder Sicht, und auch das Risiko eines Überfalls ist im Dunkeln erhöht. Bei der Gestaltung und Planung des öffentlichen Raums herrscht hier dementsprechend noch Nachholbedarf. Eine mögliche Lösung sind LEDLeuchten – durch ihre Anwendung sichern sie Gefahrenstellen wie BrĂŒckengelĂ€nder, FussgĂ€ngerwege, Strassen und Tunnel. Die LED-Leuchte von inventum lux ist beispielsweise als Aussen- und Innenleuchte konzipiert, die sich mithilfe von BĂŒgelfedern oder Schrauben in HandlĂ€ufe oder andere Rohre einbauen lĂ€sst. Sie schliesst bĂŒndig mit der OberflĂ€che des Bauteils ab, sodass dieses jederzeit voll umfasst werden kann.

Weiter fÀllt das Beleuchtungsmittel durch seine schlanke Bauform im Rohr nicht auf. Die inventum-LED-Leuchte dient einerseits als Orientierungslicht, andererseits schafft sie durch eine vielfÀltige Farbwahl eine Àsthetische Lichtlösung.

LED IM VOLLVERGUSS Bei der Aussenbeleuchtung eignen sich LEDs besonders gut, weil sie nur dort beleuchten, wo das Licht gebraucht wird. Das reduziert die Lichtverschmutzung in der Umgebung. Ausserdem sind sie sparsam im Verbrauch und haben eine Lebensdauer von vielen Jahren, die bis zu 50’000 Stunden reicht. Neben Langlebigkeit und geringem Energieverbrauch zeichnet sich das LEDSystem von inventum lux durch seine flexiblen Anwendungsmöglichkeiten aus, da es sich problemlos in jegliche Rohre einbauen lĂ€sst. Und weil inventum lux die LED-Einbauleuchten im Vollverguss herstellt, halten sie ausserdem starken Belastungen stand, sind

vibrations- und stossfest, wasserdicht und UV-stabil – Eigenschaften, die gerade im öffentlichen Raum von Vorteil sind. Durch ihre kompakte Form und die einfache Montage im Rohr gehören zu den Haupt­ anwendungsgebieten TreppenlĂ€ufe in TreppenhĂ€usern oder GĂ€rten sowie GelĂ€nder von beispielsweise BrĂŒcken oder Balkonen. So bringen die LEDs von inventum lux den Steg auf dem ehemaligen GelĂ€nde der Landesgartenschau in Rietberg (DE) zum Leuchten, und es entsteht eine gemĂŒtliche AtmosphĂ€re am See. Andere Anwendungsbereiche sind grössere QuadratrohrQuerschnitte aus Metall oder Holz sowie RechteckhandlĂ€ufe, in die sich die Leuchte montieren lĂ€sst. Ebenso ist sie direkt anschraubbar auf Bleche oder andere massive Materialien. Machbar sind auch Sonderkonstruktionen wie die nachtrĂ€gliche Beleuchtung der SepplerbrĂŒcke in Rietberg oder auf LadeflĂ€chen von Transportern.

inventum lux | Bussardweg 5 | DE-33397 Rietberg | Tel. +49 (0) 5244 927 043 | kontakt@inventum-lux.de | www.inventum-lux.de

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© Mint Architecture, Shoppingcenter INSIDE

ARCHITEKTUR

Third Place: Das Shoppingcenter erweitert das Ladenangebot mit Rooftop-Terrasse, Restaurants und Lounge-Bereichen.

VOM VERKAUFSORT ZUM ERLEBNISORT SHOPPINGCENTER DER ZUKUNFT von Thomas Stiefel

In den Siebzigern und Achtzigern schossen Shoppingcenter wie Pilze aus dem Boden. Heute, 30 Jahre spĂ€ter, steht ein Grossteil der rund 200 Schweizer Center vor der Frage, wie diese erneuert werden können.

D

er Shoppingcenter-Markt ist seit LĂ€ngerem gesĂ€ttigt. Dies gilt fĂŒr den gesamten physischen Handel und wird sich mit Blick auf das starke Wachstum und die zunehmende Diversifizierung im Online-Handel nicht verĂ€ndern. Dazu kommen in stĂ€dtischen Gebieten Bahnhofsareale sowie neue Wohn- und BĂŒroraumkomplexe, die mehr und mehr mit Retail-Angeboten fĂŒr den tĂ€glichen Bedarf aufwarten. FĂŒr bestehende Shoppingcenter geht es deshalb darum, wettbewerbsfĂ€hig und attraktiv zu bleiben, was KreativitĂ€t und Innovationkraft verlangt. Sowohl bei Um- wie auch Neubauten

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besteht dabei die Herausforderung darin, dass die Amortisation von architekturbezogenen Massnahmen langfristig ist, gleichzeitig aber immer schneller auf gesellschaftliche VerÀnderungen reagiert werden muss.

EINE FRAGE DER POSITIONIERUNG Bevor deshalb etwelche bauliche Massnahmen getroffen werden, lautet die wichtigste Aufgabe, sich im Markt und im unmittelbaren Umfeld des Standortes eines Centers zu positionieren. Das Konzept «alles fĂŒr alle» ist kein Erfolgsgarant mehr. Die grösste

Chance in einem Revitalisierungsprozess liegt in der konsequenten Neuausrichtung eines Centers – in einer klar erkennbaren Positionierung, womit es sich von Mitbewerbern unterscheidet. Sich von alten Erfolgsrezepten zu trennen, braucht den Mut, sich auf ein BesucherbedĂŒrfnis oder eine Kundengruppe zu fokussieren und diese Positionierung in allen Bereichen umzusetzen, das heisst von der FlĂ€chennutzung und dem Mieter­ mix bis hin zur Architektur und Inszenierung des Centers. Das Center wird zur Marke und steht im Kontext zu seiner


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SHOPPINGCENTER-STUDIE: MEGATRENDS UNTERSUCHT In ihrer Studie zur Zukunft der Schweizer Shoppingcenter beleuchtet Mint Architecture mit Blick auf die drei Mega­trends «Multichannel», «Silver Shopper» und «Third Place» den Revitalisierungsbedarf heutiger Shoppingcenter. Das ArchitekturbĂŒro unterstĂŒtzt Investoren und Bauherren in der Neuausrichtung ihres Centers, in der Entwicklung der Design- und Nutzerkonzepte und in der Umsetzung als Generalunternehmen. Dabei richtet Mint Architecture den Blick konsequent auf den Endkundennutzen und setzt dafĂŒr eigens entwickelte Tools ein.

Umgebung. Moderne Mall-Konzepte konzentrieren sich stark darauf, den Community-Gedanken erlebbar zu machen. Die Entwicklung geht immer weiter weg von einem reinen Verkaufsort hin zu einem Erlebnis­ort, zu einem Third Place, wo sich

Menschen begegnen, treffen, unterhalten und austauschen können. Dass der Third Place einer der Trends ist, der die Entwicklung von Shoppingcentern stark beeinflussen wird, bestĂ€tigt auch eine Studie des Schweizer Architektur­ bĂŒros Mint Architecture. In dieser wurden die Megatrends im Retailhandel untersucht und ein umfassender Massnahmenkatalog fĂŒr eine zielgerichtete Anpassung von Shoppingcentern entwickelt.

Dieses systematische Vorgehen wenden Spezialisten fĂŒr kommerziell genutzte Architektur konsequent in Revitalisierungsprojekten an. Mithilfe modernster Tools entstehen Nutzungs- und Gestaltungskonzepte, die sich auf den Endkundennutzen und die Positionierung ausrichten.

WELTEN UND ERLEBNISSE SCHAFFEN Dieses Vorgehen zeigt sich exemplarisch an einem kĂŒrzlich abgeschlossenen

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ARCHITEKTUR

attraktiven Mix aus Retail, Gastronomie und Dienstleistung entsteht fĂŒr ein vornehmlich weibliches Publikum und junge Familien ein Treffpunkt fĂŒr Fashion, Beauty und Lifestyle. Das neue Architektur­design entspricht dem neuen frischen Gesamtauftritt des Centers und wird auf allen Ebenen umgesetzt. Boden, Fassade, Aussenund Eingangsbereich erhalten ein auffĂ€lliges Visual Design, das sich im Innenraum im Beschriftungskonzept und in der Kunden­ fĂŒhrung konsequent weiterzieht. Wo vormals nĂŒchterne Mall-Architektur geherrscht hatte, laden heute Lounge-­Zonen mit Pop-upStore-Elementen und auffĂ€lligen Screens zum Verweilen ein.

SICH ABHEBENDE GASTRONOMIE Das neue Konzept fĂŒr die Gastronomiebetriebe ist einladend und offen.

Entwicklung einer Gesamtinszenierung von Center und Mall entsprechend der neuen Markenpositionierung, die Schaffung von Begegnungs- und Interaktionszonen mit Blick auf die Customer Journey sowie die Neukonzeption der Gastrowelt inklusive Massnahmen bezĂŒglich Mietermix und FlĂ€chennutzung. Das fĂŒr das Shoppingcenter entwickelte Nutzungs- und Gestaltungskonzept verfolgt den Ansatz des Third Place. Mit einem

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Revitalisierungsprojekt fĂŒr das in der NĂ€he von ZĂŒrich gelegene INSIDE Shopping­ center. Das 2014 im direkten Umfeld grosser FachmĂ€rkte und bekannter Grossverteiler eröffnete Center konnte sich zu wenig von den anderen Angeboten abheben. In der ersten Phase analysiert das ArchitekturbĂŒro die vorliegenden Markt- und Kennzahlen sowie marktrelevante Kriterien wie Standort, bauliche Strukturen, Frequenzen, Passanten und UmsĂ€tze. Daraus ergaben sich drei Handlungsfelder: die

Neben der architektonischen Gesamt­ inszenierung galt ein weiterer Schwerpunkt der besseren Profilierung des Gastro­ angebotes, um die tĂ€gliche Kundenfrequenz zu erhöhen. FĂŒr die bestehenden Mieter wird eine Gastrowelt entworfen, die dem urbanen Flair mit bedienten TakeAway-Konzepten gerecht wird und die sich klar von dem umliegenden FastfoodAngebot abhebt. So bietet die umgebaute Pizzeria mit Pizzaofen und einem kleinen Food-Shop echte ItalianitĂ  und fĂŒr kĂŒrzere und lĂ€ngere Besuche verschiedene hohe und tiefe Sitzgelegenheiten sowie eine lange Tischtafel fĂŒr Familien. WĂ€hrend­ dessen lĂ€dt das authentisch anmutende asiatische Restaurant zur schnellen Verpflegung am Sushi-Band ein. Beide Gastro­ betriebe öffnen sich nach aussen zur Mall und schaffen so eine Verbindung zu den Shops. Ein attraktiver Anziehungspunkt ist aber auch die vom bekannten Schweizer Gartenarchitekten Enzo Enea gestaltete Rooftop-Terrasse, die ebenfalls von beiden Restaurants zugĂ€nglich ist. Das Projekt zeigt, dass eine erfolgreiche Revitalisierung von Shoppingcentern weit ĂŒber bauliche Massnahmen hinausgeht. Das neue INSIDE hat sich als Marke mit klarer Ausrichtung positioniert, was die Grundlagen fĂŒr weiteres Wachstum und eine erfolgreiche Vermarktung legt.

THOMAS STIEFEL ist GrĂŒnder, Partner und Senior Strategy Consultant von Mint Architecture. In den Lounge-Bereichen mischt sich Shopping mit Erholung.

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ARCHITEKTUR

Bronze fĂŒr LanghĂ€user Freilager ZĂŒrich ZH, 2016.

QUALITÄTSBEWEIS FÜR HOLZ PRIX LIGNUM ALS LEISTUNGSSCHAU DES SCHWEIZER HOLZBAUS von Georg Lutz

Alle drei Jahre und bereits zum vierten Mal zeichnet der Prix Lignum die besten Schweizer Leistungen mit Holz aus. Unter 15 RĂ€ngen aus fĂŒnf Grossregionen vergibt die Jury drei nationale Preise: Gold, Silber und Bronze. Gold ging bei der Preisverleihung im September 2018 an die Bergstation ChĂ€serrugg im Toggenburg SG, Silber an das BĂŒrogebĂ€ude S22 auf dem Areal Suurstoffi in Rotkreuz ZG und Bronze an die LanghĂ€user im Freilager-Areal ZĂŒrich ZH. Ausserdem wurden vier Sonderpreise Schweizer Holz auserkoren.

Z

ukunftsweisende Arbeiten mit Holz bekannt machen, das ist das Ziel des Prix Lignum. Der Preis wird zum vierten Mal seit 2009 gesamt­ schweizerisch verliehen. Zugelassen waren Bauwerke, Innenausbauten, Möbel und Kunst­werke aus der Schweiz oder dem FĂŒrstentum Liechtenstein, die zwischen dem 1. Januar 2014 und dem 28. Februar 2018 fertig­gestellt wurden.

VORBILD IN SENSIBLER LANDSCHAFT Die Bergstation auf dem ChĂ€serrugg – einen Holzbau mit eigener Sprache und

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eigener Dimension – wĂŒrdigt die nationale Jury des Prix Lignum 2018 mit Gold. Die Architekten Herzog & de Meuron entwickeln aus einer komplexen Aufgabe eine prĂ€gnante Form. Der Bau oszilliert zwischen Scheune, Chalet und Gondelhalle. Das Dach hĂ€lt ihn zusammen. Das GebĂ€ude hebt die klassische Zimmermannskunst auf einen neuen Massstab: imposante Auskragungen, spitz zulaufende Dachecken, riesige Balken, die auf baumĂ€hnlich sich verzweigenden BetonstĂŒmpfen lagern. Die Architekten nutzen Holz exemplarisch, um in dieser Höhe zu bauen. Sie integrieren den Bestand ge-

schickt in ein neues Ganzes, das dank dem Holz vorbildlich in die Umgebung passt. Das Resultat ist keine Event-Architektur, sondern eine kraftvolle Ruhe auf dem Berg. Und damit ein Vorbild fĂŒr viele Tourismusbetreiber, die in sensiblen Landschaften bauen.

HÖHENREKORD MIT HOLZ Silber geht an das BĂŒrogebĂ€ude S22 auf dem Suurstoffi-Areal in Rotkreuz. Auf der Suurstoffi schwingt sich das Holz zu neuen Höhen auf, die bisher dem Stahlbeton vorbehalten waren. Das 36 Meter hohe Hochhaus ist ein Leuchtturm fĂŒr die Branche.


Es zeigt eindrĂŒcklich, dass sich die Grenzen seit den neuen Brandschutznormen verschoben haben. Holz kann und darf ein Hochhaus tragen – und es muss nicht verkleidet werden. Der Rohbau prĂ€gt die RĂ€ume mit einer PrĂ€zision, die die Genauigkeit der Vorfabrikation zelebriert. Die UnterzĂŒge und StĂŒtzen zonieren die BĂŒros imposant und sorgen fĂŒr eine behagliche ArbeitsatmosphĂ€re. So viel auf einmal, das kann nur Holz. Das Projekt setzt jedes Material bewusst ein: Beton trĂ€gt den Kern, Baubuche nimmt die hohen Lasten auf, in der Fassade trĂ€gt Brettschichtholz aus Fichte und Tanne. Die Holz-Beton-Verbund­ elemente der Decken integrieren verschiedene Funktionen platzsparend und schaffen so einen ökonomischen Vorteil. Die Entwicklung, die dahintersteckt, ist zukunftsweisend, weil sie die Vorteile der Vorfabrikation geschickt ausnutzt.

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In dieser und in den nÀchsten Ausgaben prÀsentieren wir in bauRUNDSCHAU weitere Schwerpunkte zum Thema Bauen mit Holz auf dem Suurstoffi-Areal.

URBANER MASSSTAB Bronze erhalten die drei Holz-LanghĂ€user auf dem Freilager-Areal in ZĂŒrich, welche Architekt Rolf MĂŒhlethaler konsequent aus Holz konstruiert hat, womit er die Urbanisierung des Materials entschieden vorantreibt: Bis zu 100 Meter lang, sechs Geschosse hoch, total 187 Wohnungen. So geht vertrĂ€gliche Verdichtung, so geht Holzbau im 21. Jahrhundert. Die aussteifenden Kerne mit Treppe und Lift sind aus Beton gebaut. Sonst bestehen die drei Bauten gĂ€nzlich aus Holz. Der Architekt entwickelte aus der repetitiven Strenge eine architektonische Anmut. Was uniform erscheint, zeigt nĂ€mlich nĂ€her besehen fein rhythmisierte Fassaden und eine wohl-ĂŒberlegte Abstufung in der Materialisierung. Holz ist nicht einfach Holz: Dunkel sind die druckimprĂ€gnierten Fassadenelemente, hell die Decken der Veranden, lackiert die runden StĂŒtzen. Die Veranden sorgen fĂŒr einen konsequenten Witterungsschutz der Fassade.

SONDERPREIS SCHWEIZER HOLZ Unter TrĂ€gerschaft des Aktionsplans Holz des Bundesamtes fĂŒr Umwelt BAFU, der Holzindustrie Schweiz HIS und des Schweizerischen Verbandes fĂŒr geprĂŒfte QualitĂ€tshĂ€user VGQ wurden parallel zum Prix Lignum vier nationale Sonderpreise Schweizer Holz auserkoren. Schweizer Holz und Holzprodukte enthalten eine Menge ökologischer Mehr-werte. Denn die Schweizer Waldbesitzer bewirtschaften ihre WĂ€lder im internationalen Vergleich auf höchstem Niveau, was Umweltschonung und Nachhaltigkeit angeht. Hiesiges Holz wird auch nicht weit transportiert, was die darin enthaltene graue Energie reduziert. Die BĂ€ume in unserem Wald binden ĂŒberdies in ihrem Holz grosse Mengen an Kohlenstoff aus atmosphĂ€rischem Kohlendioxid. Wird das Holz in langlebige Produkte wie HĂ€user verwandelt, so bleibt der einmal vom Baum gebundene Kohlenstoff dem natĂŒrlichen Kreislauf fĂŒr Jahrzehnte, im besten Fall gar fĂŒr Jahrhunderte entzogen, wĂ€hrend im Wald laufend neuer Kohlenstoff im Baumwachstum gebunden wird. Zugleich kann Holz andere, treibhausgasintensive Materialien ersetzen und entlastet das Klima damit noch einmal. Zu den ökologischen Vorteilen des Materials kommen ökonomische, wenn es aus der Umgebung stammt: Seine Nutzung sichert ArbeitsplĂ€tze im Wald und in der Verarbeitung. 

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ARCHITEKTUR

Der Sonderpreis Schweizer Holz hebt Objekte hervor, welche den naheliegenden Rohstoff aus unseren hiesigen WĂ€ldern in besonderem Masse und in herausragender Weise einsetzen. FĂŒr den Sonderpreis zugelassen waren nur Objekte mit dem Herkunftszeichen Schweizer Holz. Dieses sagt bei Bauten aus, dass je nach Kategorie der Auszeichnung der ĂŒberwiegende Teil des eingesetzten Holzes fĂŒr Fassade, Tragwerk oder Gesamtobjekt aus Schweizer WĂ€ldern stammt und im Inland verarbeitet worden ist. Gewinner des Sonderpreises Schweizer Holz sind

ex aequo das kantonale PolizeigebÀude in Granges-Paccot FR, die Produktionshalle der BLS in Bönigen BE, das Mondhaus in Alpnach OW und der Turm im Natur- und Tierpark Goldau SZ.

RATIONELLE TARNUNG Das VerwaltungsgebĂ€ude der Freiburger Kantonspolizei ĂŒberzeugt die Jury mit seiner Klarheit und Einfachheit. Es nutzt einen ökologischen Baustoff aus den kantons­ eigenen WĂ€ldern und setzt damit einen Gegenpol zum globalisierten Denken: Insgesamt besteht das GebĂ€ude fast komplett

aus Schweizer Holz. Hinter der Fassade sorgt das Holz fĂŒr eine angenehme ArbeitsatmosphĂ€re. Und der Neubau bringt Holz in einen Kontext, in dem man es nicht erwarten wĂŒrde. Er macht klar: Holz ist allen Aufgaben und jeder Situation gewachsen.

TRAGEN UND ZEIGEN Die Produktionshalle der BLS ĂŒberzeugt dank einer unprĂ€tentiösen, aber sorgfĂ€ltigen Architektur, die fĂŒr eine Werkhalle angemessen ist. Und die Halle spielt die Vorteile von Holz eindrĂŒcklich aus. Die Konstruktion verkĂŒrzt dank der Vorfertigung die Bauzeit, sie ermöglicht grosse Spannweiten fĂŒr hohe Lasten, sie ist wirtschaftlich, und sie stĂŒtzt eine regionale Ökonomie. Das GebĂ€ude zelebriert den modernen Holzbau und motiviert Nachahmer.

OHNE LEIM UND NAGEL

Gold fĂŒr Bergstation ChĂ€serrugg, Unterwasser SG, 2015.

Das Einfamilienhaus in Alpnach ist durchgehend aus Vollholzelementen konstruiert, die aus unverleimtem und gedĂŒbeltem Brettstapel bestehen. Diese Massivholzbauweise ist Wand und Geschossdecke, aber auch WĂ€rmedĂ€mmung und Möbel. Das Holz dafĂŒr stammt aus Obwaldner WĂ€ldern und wurde in der Zentralschweiz verarbeitet. Die Architektur steht im Einklang mit diesem umfassenden ökologischen VerstĂ€ndnis. Der Bau setzt auf tradiertes bauhandwerkliches Wissen und Können. Und er zeigt, wie man mit wenig GebĂ€udetechnik energieeffizient und behaglich fĂŒr das 21. Jahrhundert bauen kann.

HOCH UND RUNTER Der Aussichtsturm im Natur- und Tierpark Goldau findet mit wenigen Elementen eine angemessene Sprache. Er passt gut in die Landschaft, der verspielte Weg nach oben nimmt die Nutzer – insbesondere die Kinder – ernst. Und das Projekt verwendet den Schweizer Rohstoff Holz ab der Bodenplatte konsequent und angemessen. Holz trĂ€gt, Holz verkleidet, Holz schmĂŒckt. Der Architekt setzt auf das lokale Bauen, weil er so die regionale Kultur stĂ€rken kann. So lehrt uns der Turm eine Direktheit und NĂ€he der Dinge, die heute oft vergessen gehen.

GEORG LUTZ ist Chefredaktor von bauRUNDSCHAU. Der Innenraum der Bergstation ChÀserrugg.

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ARCHITEKTUR

Die vorvergraute Holzfassade verleiht dem Ambiente einen natĂŒrlichen Charakter.

DAS TRAUMHAUS DIE INTEGRATION VON NATUR IN DIE ARCHITEKTUR von Lone K. Halvorsen

Als die Menschen der FrĂŒhzeit ihre Höhlen verliessen und die ersten Bauwerke errichteten, gab es nur das Holz, welches sie verwenden konnten. Und dieser Ă€lteste aller Baustoffe, der uns an die lĂ€ngst vergangene Harmonie zwischen Mensch und Natur erinnert, ist in der zeitgenössischen Architektur wieder ĂŒberaus gefragt.

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er moderne Holzbau erlebt seit einigen Jahren eine Renaissance: ob EinfamilienhĂ€user oder HochhĂ€user, ob in der Aussen- oder Innen­architektur – seit einigen Jahren herrscht die Tendenz, möglichst viel mit Naturmaterialien zu arbeiten. Daher greifen immer mehr Architekten und Designer bei der Gestaltung von HĂ€usern und RĂ€umen auf das Beste des Bau-

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mes zurĂŒck. Holz ist ein Werkstoff, der vom Betrachter als angenehm wohnlich wahrgenommen wird. Ob elegant oder rustikal, bei WĂ€nden, Möbeln und Accessoires – mit Holz kommt ein besonderer Stil ins Haus.

DIE PROFIS IM HOLZBAU Holz lebt, atmet und ist in seiner Charakteristik unverwechselbar. Der innovative

Baustoff glÀnzt zudem mit unzÀhligen Vorteilen: Holz ist ein nachwachsendes, regionales und gesundes Baumaterial. Reines Massivholz ohne Leim, Chemie und Folien ermöglicht kreative Architektur und erzeugt ein selbstregulierendes warmes Wohnklima. Das Unternehmen Haudenschild AG fokussiert seine ganze Leidenschaft auf die Lösungen aus Massivholz. In Niederbipp


am JurasĂŒdfuss ist der Firmensitz, und in der ganzen Schweiz baut das Unternehmen HĂ€user aus Holz – energie­effizient, modern und von bester QualitĂ€t. Das Spektrum reicht vom Einfamilienhaus zum Gewerbebau und von öffentlichen Bauten bis zum Mehrfamilienhaus. Der Ansporn beruht auf der tĂ€glichen Herausforderung, individuelle KundenbedĂŒrfnisse umzusetzen und WunschtrĂ€ume wahr werden zu lassen. Der Kunde hat die Inspirationen und Ideen – die Haudenschild AG verfĂŒgt ĂŒber das Fachwissen und die Kompetenz in Sachen Holz und Bau.

Naturbelassene Terrassendielen aus LĂ€rche fallen auf.

PROJEKT «TRAUMHAUS» Kommen wir zu einem Referenzbeispiel. In Oberwil bei BĂŒren gab es bei einem Haus Umbaubedarf. Die Bauherrschaft hatte klare Vorstellungen, was mit ihrem 30 Jahre alten, etwas kalt wirkenden GebĂ€ude geschehen sollte. Die ambitionierte Grundidee war es, dem GebĂ€ude vor allem innen, aber auch aussen ein neues, warmes und gemĂŒtliches Kleid zu verpassen. Das Erdgeschoss wirkt nach der Sanierung grösser. Grosse Fenster, die den direkten Zugang nach aussen ermöglichen, lassen die Grenzen zwischen Innen und Aussen verschwinden. Durch kleine Nischen, die individuell ausgestaltet sind, entstehen RĂŒckzugsorte, die fĂŒr mehr GeborgenheitsatmosphĂ€re sorgen. Da dieses Ergebnis nur mit einem sehr grossen Eingriff in die Bausubstanz möglich war, stand der Zeitrahmen unter Spannung. Die Bauherren fanden aber schlussendlich einen Planer, welcher ihnen die komplexe Idee nicht auszureden versuchte, sondern sich an die Realisierung setzte. Die interne Planung, welche dem lokalen Holzbauunternehmen angeschlossen ist, konnte der Bauherrschaft die technische UnterstĂŒtzung bieten, ihr vor sechs Jahren erworbenes Eigenheim in ein «Traumhaus» umzubauen.

EINE RUNDUMERNEUERUNG MIT HOLZ Um alle WĂŒnsche der Bauherrschaft verwirklichen zu können, war es notwendig, das Erdgeschoss des bestehenden GebĂ€udes fast komplett, bis auf den Rohbau, zurĂŒckzubauen. WĂ€nde wurden

Das grosse Fenster lÀsst die Grenzen zwischen Innen- und Aussenraum verschwinden.

abgebrochen, DurchbrĂŒche neu erstellt, andere geschlossen. Auf dieser Basis wurden rund um das Haus eingeschossige Holzbauten auf Schraubfundamenten angebaut. Ein Grossteil der Haustechnik wurde komplett erneuert. Eine neue KĂŒche sowie die Neugestaltung der GĂ€stetoilette verstehen sich da von selbst. Eine Herausforderung bestand darin, die komplexe Abwicklung der neuen Anbauten, teils Warm-, teils Kalt­b ereich, in ein einheitliches Erscheinungsbild zu verpacken. Das rundumlaufende Dach erfĂŒllt diesen Zweck. Die jeweiligen ZwischenrĂ€ume der ausgebauten Wohnbereiche wurden mit kleineren und grösseren Verandas ausgefĂŒllt. Diese Veranda, als zentrales Element, bildet auch den ge-

deckten Eingangsbereich, mit welchem das Haus seine Bewohner freundlich willkommen heisst. Holz in seinen verschiedensten Facetten verleiht dem GebĂ€ude die gewĂŒnschte WĂ€rme und Geborgenheit. Im Innenbereich schaffen es die hochwertigen Materialien rund ums Holz, in den neu geschaffenen Raumbereichen ganz unterschiedliche Stimmungen zu vermitteln. Die vorvergraute Holzfassade oder die naturbelassenen Terrassendielen aus LĂ€rche verleihen dem Ganzen auch von aussen einen natĂŒrlichen und einladenden Charakter. Breite Holztreppen in den Garten ĂŒberbrĂŒcken den Niveau­unterschied und holen den Garten sowie die umliegenden Felder und WĂ€lder direkt ins Wohnzimmer.

Haudenschild AG | GĂ€ssli 10 | CH-4704 Niederbipp | Tel. +41 (0) 32 633 63 63 | info@haudenschild.ch | www.haudenschiild.ch

Ausgabe 04/2018 // Seite 39


FAST WIE NEU RÜCKBAUMATERIALIEN IN DIE KREISLAUFWIRTSCHAFT EINFÜHREN von Freya Mohr

Bauwerke sind eine oftmals noch unterschĂ€tzte Rohstoffquelle. Dabei lassen sich recycelte Baustoffe im Hoch-, Tief- und Strassenbau verwenden und halten hohen QualitĂ€tsansprĂŒchen auf dem Bau stand. Ganz nebenbei schont die Wiederverwertung die Umwelt und unsere natĂŒrlichen Ressourcen – schliesslich sind Sand und Kies endliche Rohstoffe. Allerdings lassen sich nicht alle RĂŒckbaumaterialien wiederverwerten. Die Rede ist von Asbest. Dieser Sonderabfall muss speziell gehandhabt werden – das fĂ€ngt beim RĂŒckbau des Materials an und hört bei der Entsorgung auf. Die Verarbeitung zu Recycling-Baustoffen ist verboten. Folgende Seiten geben Auskunft zu Recycling von Baustoffen und Umgang mit Asbest.



UMWELT & TECHNIK

BAUWERKE ALS ROHSTOFFQUELLE RECYCELTE BAUSTOFFE IM HOCH-, TIEF- UND STRASSENBAU VERWENDEN von Freya Mohr

Der Einsatz von Recycling-Baustoffen schont die Umwelt und hĂ€lt den hohen QualitĂ€tsansprĂŒchen stand. Dennoch setzen viele EntscheidungstrĂ€ger auch heute noch auf Baustoffe aus primĂ€ren Quellen. Hier muss ein Umdenken stattfinden.

Bauschutt muss nicht auf der Deponie enden, sondern lÀsst sich als Recycling-Baustoff wiederverwenden.

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ies- und Sandvorkommen wachsen nicht nach. Trotzdem werfen wir noch zu oft gebrauchte Rohstoffe einfach fort und fĂŒllen unsere Deponien mit wertvollen, wiederverwendbaren RĂŒckbaustoffen. Neben dem laufenden Ersatz gealterter Bauwerke fĂŒhrt insbesondere die innere Verdichtung zu mehr RĂŒckbauten. Dadurch fallen immer grössere Mengen an mineralischen BauabfĂ€llen – sogenannte RĂŒckbaumaterialien –

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an. Hierbei handelt es sich hauptsÀchlich um Betonabbruch, Mischabbruch und Ziegel­a bbruch aus dem Hochbau sowie Ausbauasphalt und Strassenabbruch aus dem Tiefbau. Sie bilden die zweitgrösste Abfallfraktion nach dem Aushubund Ausbruchmaterial.

DYNAMISCHE ENTWICKLUNG Die mineralischen RĂŒckbaumaterialien lassen sich wieder aufbereiten und als

Recycling-Baustoffe einsetzen. Zwar stehen bei einem Neu- oder Umbau hĂ€ufig noch Baustoffe aus primĂ€ren Quellen an erster Stelle, aber in den letzten Jahren sind auch Recycling-Baustoffe salonfĂ€hig geworden. Beispielsweise werden im Kanton Bern jĂ€hrlich rund 800’000 m 3 Recycling-Baustoffe produziert. Ein Grossteil davon findet problemlos in neuen Bauwerken Einsatz. Ohnehin fĂŒhrt der aktuell sehr hohe Bedarf an Baumaterial zu


UMWELT & TECHNIK

einem zufriedenstellenden Absatz von Recycling-Baustoffen. Im Strassen- und Tiefbau lassen sich Recycling-Baustoffe vor allem als Koffer- und Planiermaterial verbauen, im Hochbau als Recyclingbeton. Trotzdem ist das noch nicht genug. Alle Akteure im Bauprozess mĂŒssen die Frage verinnerlichen, ob fĂŒr diesen oder jenen Bauteil auch ein Recycling-Baustoff zum Zuge kommen könnte. Zwar sind die Recycling-Baustoffe heute den Baustoffen aus primĂ€ren Quellen in vielen Belangen ebenbĂŒrtig, aber das Vertrauen dahinein muss noch gestĂ€rkt werden.

4. Dezember 2015 regelt in Anhang 5, dass Asbestzement auf Deponien Typ B abgelagert werden darf. Die Verarbeitung zu Recycling-Baustoffen ist verboten. Ausserdem sind die kantonalen Vorschriften und die Vorgaben der SUVA zu beachten. Aus diesem Grund mĂŒssen Bauten vor dem Um- oder RĂŒckbau auf allfĂ€llige Schadstoffe untersucht werden. Falls vorhanden, gilt es, diese separat zu entsorgen und die restlichen BauabfĂ€lle möglichst sortenrein zu trennen – es herrscht das sogenannte Mehrmuldenprinzip. So lĂ€sst sich sicherstellen, dass die Recycling-Baustoffe möglichst frei von Schadstoffen sind.

SONDERABFÄLLE TRENNEN

WISSEN VERTIEFEN

Es eignen sich jedoch nicht alle RĂŒckbaumaterialien zum Recycling. Bis zum Beginn der 90er-Jahre wurden in der Schweiz noch viele Baumaterialien, wie zum Beispiel Eternit, mit Asbest hergestellt. Dieser Asbestzement gehört zu den festgebundenen Asbestprodukten und besteht zu rund 90 Prozent aus Zement und zehn Prozent in den Zement eingebundenen Asbest. Die Abfallverordnung (VVEA) vom

Um im Bereich Recycling-Baustoffe aufzuklĂ€ren, veranstalteten der Kanton Bern, der Berner Baumeisterverband und der Berner Kies- und Betonverband im September 2018 in Thun eine Recycling-Infoveranstaltung zu Baustoffen. Alfred Zimmermann, PrĂ€sident des Berner Baumeisterverbandes, erklĂ€rte: «FĂŒr mich als Baumeister ist die Verwendung von Recycling-Material an der Tagesordnung. Mit diesem Anlass

möchten wir die Bedeutung und die Verwendung dieser Produkte hervorheben und sicher auch etwas Werbung machen.» Ziel ist es, kĂŒnftig alle verwertbaren BauabfĂ€lle in die Kreislaufwirtschaft zu integrieren. Wer sich fĂŒr Recycling-Baustoffe entscheidet, schont die natĂŒrlichen Ressourcen und die Umwelt, denn es lassen sich grosse Mengen an PrimĂ€rbaumaterialien wie Kies und Sand ersetzen. Zum Zweiten mĂŒssen bedeutend weniger BauabfĂ€lle auf Deponien entsorgt werden, was den knappen Deponieraum entlastet. Der gesamte Baustoffbedarf liegt bei rund 80 Millionen Tonnen, Recycling-Baustoffe decken diesen aktuell zu etwa zehn Prozent.

FREYA MOHR ist Redaktorin bei bauRUNDSCHAU. www.ksebern.ch www.bafu.admin.ch

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Ausserhalb der Zone befinden sich Material- und Personenschleusen.

WIRKSAM GEGEN SCHADSTOFFE ASBEST FACHGERECHT ENTFERNEN von Manuela Olgiati

Obwohl es in der Schweiz seit 1990 ein Asbestverbot gibt, findet man aus den Jahren davor noch an vielen Objekten asbesthaltige Baustoffe. Asbestfasern können zu schweren Erkrankungen fĂŒhren. Die QR-Schadstoffsanierung GmbH entfernt Asbest fachgerecht aus RĂ€umen. Eine Schadstoffdiagnose durch den Fachexperten kann bereits vor dem Hauskauf einige Unsicherheiten klĂ€ren.

«

Wenn Verdacht auf asbesthaltiges Material besteht und dies bei der vorgesehenen Bearbeitung oder Nutzung eine GefĂ€hrdung darstellt, empfehlen wir eine Untersuchung des Materials», sagt Simon RĂŒegsegger, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der QR-Schadstoffsanierung GmbH. Asbesthaltige Produkte mĂŒssen fachgerecht entfernt und entsprechend den jeweiligen kantonalen Vorschriften entsorgt werden. Fachexperten verfĂŒgen im Umgang mit gefĂ€hrlichen Stoffen ĂŒber ein umfangreiches Know-how – und eine SpezialschutzausrĂŒstung.

Bauteile durch einen Spezialisten beurteilt und gegebenenfalls fachmÀnnisch nach den EKAS-Richtlinien saniert werden.

ERST BEURTEILEN

«Die betroffenen Zonen grenzen wir ab und erstellen Material- und Personalschleusen», erklĂ€rt RĂŒegsegger die Vorbereitung zu einer Schadstoffsanierung. SĂ€mtliche Arbeiten werden unter Einhaltung strengster Sicherheitsmassnahmen und Schutzbekleidung durchgefĂŒhrt. Hochvakuumsauger und Unterdruckanlagen gewĂ€hrleisten ein fachgerechtes Abtragen und Sammeln von Schadstoffen, wĂ€hrend eine direkte Frischluftzufuhr in die Maske die Sicherheit der Mitarbeiter garantiert.

Asbest ist allgegenwĂ€rtig, und die GebĂ€ude, in denen es verbaut wurde, werden noch Jahrzehnte stehen. Meist sind Bauteile, welche Asbest enthalten können, schwer zu erkennen. Bereits eine geringe Konzentration kann Erkrankungen an der Lunge verursachen. «Solange die Asbestfasern gebunden oder abgedeckt sind, gibt es kein Risiko», sagt RĂŒegsegger. Sobald eine Sanierung, ein Abriss oder Umbau bevorstehen, mĂŒssen die zu bearbeitenden

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Das Leistungsangebot der QR-Schadstoffsanierung beinhaltet verschiedene Bereiche. Der Experte erstellt eine Diagnose. Das Unternehmen ist weitreichend spezialisiert auf das Erkennen, Bewerten, Planen und Entsorgen von Bauschadstoffen. Solche lassen sich ĂŒberall finden, an GebĂ€uden im Wohn-, BĂŒro-, Technik- und Industriebereich.

ZONEN GRENZEN AB

RICHTIGES VORGEHEN Wenn bei Reparatur- und Umbau­ arbeiten Verdacht besteht, dass sich im GebĂ€ude asbesthaltige Materialien befinden können, gilt es, korrekt vorzugehen. Auch bei Arbeiten, bei denen nur geringe Mengen Asbestfasern freigesetzt werden, sind Schutzmassnahmen zu treffen, um das Einatmen von Asbest soweit wie möglich zu vermeiden. Die Arbeiten sollten durch eine Spezialfirma fĂŒr Asbestsanie­ rungen ausgefĂŒhrt werden. Diese weiss um die fachgerechte Entsorgung von asbesthaltigem Material.

Bis fĂŒnf Quadratmeter asbesthaltige BodenWand-BelĂ€ge können mit weniger strengen Auflagen entfernt werden. Auf der Homepage der SUVA, unter www.suva.ch, finden sich «Factsheets», welche fĂŒr die meisten Anwendungen eine exakte Vorgehensweise umschreiben. Die gesetzliche Pflicht, eine Liegenschaft zu sanieren,


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bestehe jedoch nicht, hĂ€lt RĂŒegsegger fest. Bei einem Umbau hingegen gilt es, strenge Auflagen der SUVA und des Amtes fĂŒr Umwelt der zustĂ€ndigen Kantone zu beachten.

RĂŒckstĂ€nde. HĂ€ufig wurde Asbest auch bei Brandschutz-Materialien und in Verputzen innen und aussen verwendet.

SANIERUNG IST KOSTSPIELIG

Asbest ist eine mineralische Faser. Dank seiner Eigenschaften wie HitzebestĂ€ndigkeit, IsolierfĂ€higkeit und ElastizitĂ€t wurde dieses Material in Industrie und Technik einst vielfĂ€ltig eingesetzt. Dabei wird zwischen stark gebundenem – fest in Verbundwerkstoffen eingeschlossen – und schwach gebundenem Asbest in losem Verbund mit anderen Materialien unterschieden.

Der GeschĂ€ftsfĂŒhrer von QR-Schadstoff­ sanierung spricht auch von den giftigen Chlorverbindungen PCB (polychlorierte Biphenyle). PCB-Altlasten mĂŒssen gemeldet und als SondermĂŒll entsorgt werden. PAK (polizyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) wurden frĂŒher vor allem im Strassenbau verwendet. Die Sanierung ist ein Zusammenspiel mit dem Fachbauleiter. Eine SUVA-anerkannte Firma erfĂŒllt diese Normen.

Schadstoffe befinden sich hĂ€ufig in Eternitblumenkisten, EternitdĂ€chern, in Rohrleitungen, Fenstern, PlĂ€ttliklebern und BodenbelĂ€gen. Auch in Isolationsmaterial fĂŒr Rohre und Heizungen, in Press- und Leichtbauplatten, Elektrotableaus und Beschichtungen von Spritzasbest finden sich

Eine bis ins kleinste Detail geplante und durchgefĂŒhrte Sanierung ist wegen der vielen Schutzvorschriften wie Luftmessungen, SchutzanzĂŒgen und anderem eher teuer, spricht RĂŒegsegger vom Arbeits- und Materialaufwand. Der Experte rĂ€t beim Hauskauf zu einer Schadstoff-

VOM DACH BIS ZUR ISOLATION

diagnose. So können mit dem VerkÀufer allfÀllige Sanierungskosten bereits im Vorfeld geklÀrt werden.

Simon RĂŒegsegger, GeschĂ€ftsfĂŒhrer und MitgrĂŒnder der QR-Schadstoffsanierung GmbH.

QR-Schadstoffsanierung GmbH I Bernstrasse 62 I CH-3324 Hindelbank I Tel. +41 (0) 34 534 00 40 I ruegsegger@qr-s.ch I www.qr-s.ch

ASBEST? Wir entfernen professionell Asbest und andere Schadstoffe aus Ihren RĂ€umen.

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a ACHTUNG ENTHÄLT ASBEST

GesundheitsgefÀhrdung bei Einatmen von Asbestfeinstaub Sicherheitsvorschriften beachten


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Sicherheit und Schutz der Gesundheit haben Vorrang.

ZERTIFIZIERTE FACHARBEIT PROFESSIONELLE SCHADSTOFFSANIERUNG Interview mit Guido Berensmeier von Georg Lutz

Schadstoffsanierung und die Beseitigung von Altlasten, benötigen ein umfassendes Portfolio und komplexe Baudienstleistungen. Das Spektrum reicht von der Risikoanalyse ĂŒber die Beseitigung bis hin zur fachgerechten Entsorgung der gefĂ€hrlichen Stoffe. Dabei sollte das Angebot aus einer Hand erfolgen. Im folgenden Interview thematisieren wir die Herausforderungen.

M

it welchen Schadstoffen in alten GebĂ€uden sind Ihre Fachleute konfrontiert? Wir haben mit sehr verschiedenen Schadstoffen zu tun. Oben auf der Agenda stehen Asbest, Polychlorierte Biphenyle (PCB), Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder Schwermetalle. Ich kann Ihnen noch einige weitere Schadstoffe aufzĂ€hlen. Ich verstehe auf jeden Fall, dass Sie genĂŒgend Arbeit haben. Jetzt gilt es, die Schadstoffe zu erkennen und zu beseitigen. Wie sieht der Beginn dieses Prozesses aus? Der Gesetzgeber hat klare Rahmen vorgeschrieben. Alle Bauten, die vor 1990 entstanden sind und jetzt saniert, umgebaut

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oder abgerissen werden sollen, mĂŒssen im Vorfeld auf Schadstoffe untersucht werden. FrĂŒher war der Auftragnehmer, sprich, der AusfĂŒhrende, in der Verpflichtung, hier zu handeln. Heute gibt es in der Schweiz von der SUVA ein klares Regelwerk. Bevor es zu Baumassnahmen oder Abriss kommt, muss umfassend untersucht werden. Welche AnalysegerĂ€te verwenden Sie in diesem Rahmen? Es kommt beispielsweise ein Gaschromatograf zum Einsatz. Asbest ist beispielsweise ein Partikel. Hier arbeiten die Labore mit einem Rastermikroskop. Die Dimensionen und damit die Kosten der Sanierung sind ja am Anfang des

Prozesses gar nicht klar. Wie kommunizieren Sie diese Situation mit dem Kunden? Es kann ja sein, dass der Auftraggeber aus allen Wolken fĂ€llt, da er die aufgespĂŒrten Schadstoffe und die Kosten, die dann anfallen, nicht auf dem Schirm hat. Es gilt, hier zwei Kategorien zu unterscheiden. Einmal geht es um die GebĂ€ude­ schadstoffe und andererseits um die Altlasten. Die GebĂ€udeschadstoffe kommen im Vorfeld der Arbeiten ans Licht. Hier herrscht Transparenz, und die Akteure wissen, auf was sie sich einlassen. Es geht dabei um eine Massenermittlung, und daraus wird ein Leistungsverzeichnis erstellt. Bei den Altlasten handelt es sich meist um belastete Böden. Da kann man eine Probe nehmen und hat dann einen


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ersten Hinweis. Zehn Meter weiter kann die Situation aber schon wieder ganz anders aussehen. Bei Altlasten kann man einen Kostenvoranschlag machen, ist vor Überraschungen aber nicht gefeit. DemgegenĂŒber hat der Bauherr bei GebĂ€ude­ sanierungen heute eine klare Situation vor sich. Er weiss, was auf ihn zukommt. Es gibt immer mal wieder versteckte Schadstoffe. Aber mit den heutigen Methoden kommt solch eine Situation immer seltener vor. Bei alten Tankstellen oder Industrie­ anlagen kommt man um eine grossflĂ€chige Aushebung nicht herum? Das kommt ganz auf den Untergrund an, deshalb wird das zuerst analysiert. Da rollen die Bagger an und dann wird analysiert, getrennt gewaschen und belastetes Erdreich auf Deponien gefahren. Und dann geht es um die Beseitigung der GebĂ€udeschadstoffe. Nehmen wir die OberflĂ€chenreinigung. Mit welchen Technologien gehen Sie hier vor? Wenn wir den Auftrag erhalten haben, mĂŒssen wir zunĂ€chst den Behörden und dem Auftraggeber die Situation melden. Dann geht es an die praktische Arbeit. Eine OberflĂ€chenreinigung kann sehr unterschiedlich aussehen. Es kommt beispielsweise Saugtechnik oder Wasser mit Hochdrucktechnologien zum Einsatz.

Guido Berensmeier ist Spartenleiter fĂŒr Schadstoffsanierung bei der ERNE decon AG.

Herausfordernd fĂŒr uns ist das Abtragen der Schadstoffe von den OberflĂ€chen. Die OberflĂ€chen mĂŒssen am Ende sauber sein, gleichzeitig darf aber auch nicht die Struktur des darunter liegenden Materials beschĂ€digt werden. Es gilt, fĂŒr jede Situation das optimale Werkzeug zur VerfĂŒgung zu haben. Wir arbeiten hier mit unterschiedlichen FrĂ€sen mit Direkt­ absaugung, oder einem Spiderjet, der sich mit Vakuum an der Wand festsaugt. Höchstdruckverfahren sind eine weitere Möglichkeit, wir sind fĂŒr all diese FĂ€lle bestens ausgerĂŒstet.

«Der Gesetz­ geber hat klare Rahmen vorgeschrieben.» Dabei sollten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nicht gefĂ€hrdet werden. Richtig, dies ist sehr wichtig, die Gesundheit unserer Mitarbeitenden hat oberste PrioritĂ€t. Der unterschiedliche Grad der Belastung erfordert unterschiedliche Schutzmassnahmen. Auch daher kommen unterschiedlichste Abtragungsverfahren, Reinigungs- und Sanierungsverfahren zum Einsatz. Im Normallfall wird eine Sanierung im Rahmen eines abgeschlossenen Bereiches durchgefĂŒhrt. Das kann sehr aufwendig sein. So gibt es bei Asbestsanierungen Personen- und Materialschleusen, die klaren Kriterien entsprechen mĂŒssen. Dazu gehören auch Duschen. Wir kennen die Bilder. Das sieht oft aus wie eine KatastrophenĂŒbung oder das Proben fĂŒr eine Expedition auf den Mars. Die Akteure tragen Vollmasken mit extra Frischluftzufuhr. Zudem mĂŒssen die Arbeiten permanent ĂŒberwacht werden. Es geht dabei in erster Linie um Unterdrucktechnik. Sobald der Unterdruck tiefer fĂ€llt, wird Alarm ausgelöst. Der verantwortliche Polier kann dann schnell reagieren, da er die Meldung heute direkt auf sein Handy bekommt.

Wie erkennen die Verantwortlichen, dass Asbest in einem Raum kein Thema mehr ist? Am Ende der Sanierung steht eine Raumluftmessung auf der Tagesordnung. Da gibt es Grenzwerte, die nicht ĂŒberschritten werden dĂŒrfen. Erst danach gibt es die Freigabe von offizieller Seite. Dies geschieht von einem unabhĂ€ngigen Institut aus. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen sicher Kenntnisse und mĂŒssen sich weiterbilden. Wie wird dies gewĂ€hrleistet? ZunĂ€chst stehen hier die EKAS-Richtlinien der SUVA im Vordergrund. Es gibt da verschiedene Bezeichnungsklassen. Bei Asbest geht es um die 6503. Es muss immer eine Mitarbeiterin oder Mitarbeiter auf der Baustelle sein, die oder der hier erfolgreich geprĂŒft wurde, sonst darf gar keine Sanierung stattfinden. GrundsĂ€tzlich werden die Vorarbeiter geprĂŒft und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmĂ€ssig geschult. Jeder muss den Aufbau und Funktion einer Schleuse kennen und die MessgerĂ€te und Werkzeuge bedienen können. Dann geht es auch um die Abgrenzung von unterschiedlichen Zonen, die klar standardisiert erfolgt. Eine Folie fĂŒr eine bestimmte Zone hat eine klar definierte Dicke. Es liegt in unserer eigenen Verantwortung, hier die Mitarbeiter zu schulen. Dieser Verantwortung stellen wir uns. Wird die Gesundheit geprĂŒft? Auf jeden Fall. In regelmĂ€ssigen Intervallen gibt es zum Beispiel eine Lungentauglichkeits-Untersuchung. Die Werte sind hier auch bei der SUVA hinterlegt. Wir sprechen hier von alten Schadstoffen wie Asbest. Gibt es auch neue gefĂ€hrliche Stoffe, die Sie am Horizont sehen? Grosse Geheimnisse gibt es hier nicht, aber die Herausforderungen sind da. Nehmen Sie die kĂŒnstliche Mineralwolle KMF. Sie wird verdĂ€chtigt, Krebs zu erregen. Neueren Datums sind auch radioaktive Stoffe wie Radon. Im Zuge des Abbaus von Atomkraftwerken ist dies sicher ein zunehmendes Arbeitsspektrum. Auch die Chemieareale sind hier immer wieder ein Thema. Das wird heute sehr viel kritischer bearbeitet wie frĂŒher.

ERNE decon AG | Bahnhofstrasse 8 | CH-5080 Laufenburg | Tel. +41 (0) 62 869 44 69 | guido.berensmeier@erne.ch | www.erne.ch

Ausgabe 04/2018 // Seite 47


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Mit 2000 Watt in Richtung Zukunft: die Grossmatte-Überbauung in Luzern.

MIT 2 000 WATT IN DIE ZUKUNFT INTELLIGENTER UMGANG MIT ERNEUERBAREN ENERGIEN von Silvan Riedweg

Energie auf dem Dach produzieren und direkt im Haus verbrauchen. Das hört sich einfach an. Ist es auch, wie das Beispiel des Neubaus der Grossmatte-Überbauung in Luzern zeigt. Die Bauherren haben auf das Know-how von engytec gesetzt. Dank der Zusammenarbeit produzieren die Bewohner der Überbauung ihren Strom nicht nur selbst, sie verrechnen ihn auch verbrauchergerecht. Ein grosser Schritt in die Energiezukunft.

B

ei der Planung des Neubauprojekts Grossmatte in Luzern hatten die Bauherren ein klares Ziel vor Augen: Die Überbauung aus neun zusammengebauten WohnhĂ€usern mit 164 Wohnungen und einer integrierten KindertagesstĂ€tte sollte den ökologischen Kriterien der 2000-WattGesellschaft entsprechen. Um das Zertifikat «2000-Watt-Areal» zu erhalten, muss die Siedlung einen intelligenten Umgang mit Ressourcen und einen konsequenten Einsatz von erneuerbaren Energien haben. Und genau hier kam engytec ins Spiel, denn was gibt es Intelligenteres und Konsequenteres, als Strom auf dem Dach zu produzieren und diesen direkt im GebĂ€ude zu verbrauchen?

DEN ZUSAMMENSCHLUSS ZUM EIGENVERBRAUCH FÖRDERN In der Grossmatte ist vom Single- bis zum Grossfamilienhaushalt alles dabei. Sie alle beziehen bei genĂŒgend Stromproduktion der hauseigenen Solaranlage (118 kWp) den Strom direkt vom Dach. Seit Jahresbeginn ist das ein Kinderspiel, denn seither ist das revidierte Energiegesetz in Kraft. Dieses fördert erneuerbare Energien und erlaubt den Eigenverbrauchszusammenschluss. Der Vorteil: EigentĂŒmer

können den Strom direkt vor Ort an Mieter verkaufen, anstatt ihn ins Netz einzuspeisen. Die engytec AG wurde letztes Jahr gegrĂŒndet und fördert den Aufbau und den Betrieb von ZusammenschlĂŒssen zum Eigenverbrauch mit massgeschneiderten Produkten und Dienstleistungen von der VorabklĂ€rung ĂŒber die Analyse bis zum Betrieb. Mit diesem Ziel vor Augen begleitet das Schweizer Start-up den Bauherren und die beteiligten Partner beim Zusammenschluss und somit auf dem Weg zur nachhaltigen Energienutzung – vereinfacht, sicher und transparent.

ZENTRALE ERFASSUNG Die Mieter beziehen den Strom direkt vom Dach. Reicht der selber produzierte Solarstrom nicht aus, beziehen die Mieter diesen aus dem Netz. Die engytec-ZĂ€hler registrieren bei jedem Mieter den verbrauchten Strom, den Wasserkonsum sowie den WĂ€rmebezug vom angeschlossenen FernwĂ€rmeanschluss. Um dabei die Kontrolle zu haben, hat der Bauherr mit der UnterstĂŒtzung von engytec insgesamt 195 Strom-, 200 WĂ€rme- und 420 WasserzĂ€hler installiert. Ausserdem dient die zentrale Erfassung und Speiche-

rung aller Energiedaten durch engytec als Schnittstelle fĂŒr andere Anwender. Die Verwaltung erhĂ€lt automatisiert Energie­ daten zur Abrechnung der WĂ€rme- und WasserverbrĂ€uche in der Nebenkostenabrechnung. Der Rechnungsversand und das Inkasso des Stromverbrauchs geschieht hingegen direkt durch engytec.

ABLESEN NICHT NOTWENDIG Die Zeiten, in denen ZĂ€hler manuell abgelesen wurden, sind dank des Konzepts von engytec definitiv vorbei: Die installierten intelligenten StromzĂ€hler liefern dem zentralen Online-Portal der Grossmatte sĂ€mtliche Verbrauchsdaten. Dadurch sehen alle Bewohner die aktuell bezogene Energie ihrer Wohnung und haben Einblick in die aktuellen ZĂ€hlerstĂ€nde von Strom, Wasser und WĂ€rme. Das garantiert eine App, die dem Mieter neben der Einsicht in die eigenen Energiedaten zusĂ€tzliche Services wie WĂ€sche- / BĂŒgelservice oder einen elektronischen Briefkasten bietet. Die Wohnund GewerbeĂŒberbauung ĂŒberzeugt durch ein durchdachtes Gesamtkonzept fĂŒr die Themen Energie, MobilitĂ€t und Services und wird fĂŒr die kĂŒnftige Siedlungsplanung und weitere Bauprojekte ein Vorbild sein.

engytec | Lettenstrasse 9 | CH-6343 Rotkreuz | Tel. +41 (0) 41 510 15 15 | www.engytec.ch

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EFFIZIENTE GEBÄUDEAUTOMATION ENERGIEMANAGEMENT UND SMART HOME PERFEKT VEREINT von Lone K. Halvorsen

Die Energiewende erscheint oft als ein komplizierter Prozess. Es gibt aber Akteure auf dem Anbietermarkt, die die wichtigen Herausforderungen in Form von Angeboten unter einen Hut bringen können. Die ecocoach-Lösung bietet fĂŒr Investoren spannende Renditen sowie einen Mehrwert im GebĂ€ude. Zugleich ist es die Antwort auf den Megatrend nachhaltiger Lifestyle.

In der Praxis: Die ecocoach-App visualisiert die EnergieflĂŒsse.

M

anchmal gibt es auch einfache Lösungen fĂŒr komplexe Herausforderungen. Ein einzigartiges System, welches mit erneuerbaren Energien Emissionen und Kosten senkt, fĂŒr Komfort sorgt und die Hausverwaltung vereinfacht – darum geht es im folgenden Beitrag. Die Lösung mit dem eccocoach ist zudem fĂŒr alle Arten von GebĂ€uden einsetzbar und jederzeit flexibel erweiterbar. Investoren erreichen mit dieser Lösung Mehrwert fĂŒr sich ĂŒber Miete und

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Kaufpreis und fĂŒr die Bewohner ĂŒber Komfort und FunktionalitĂ€t. Dazu kommen die geringeren Emissionen, welche die Umwelt schonen. Entscheidende Alleinstellungsmerkmale sind der integrierte Ansatz mit einem Produkt und Energie­a brech­ nungslösung aus einer Hand, die Skalierbarkeit (EFH bis Überbauung) und der Einbezug von Elektro­m obilitĂ€t von Anfang an.

ENERGIEMANAGEMENT UND SMART HOME Das Schweizer Technologieunternehmen ecocoach entwickelt und vertreibt Systeme zur GebÀudeautomatisierung, verbunden

mit neuen Lösungen fĂŒr die Energieversorgung. Das System ist eine einzigartige technologieoffene Komplettlösung, die Emissionen und Kosten mithilfe erneuerbarer Energien senkt. Sie sorgt zusĂ€tzlich fĂŒr einen hohen Wohnkomfort und vereinfacht die Verwaltung von Immobilien entscheidend. Das flexibel skalierbare System ist fĂŒr alle Arten von GebĂ€uden geeignet, von EinfamilienhĂ€usern ĂŒber den mehrgeschossigen Wohnungsbau bis hin zu Siedlungen mit mehreren GebĂ€uden. Das HerzstĂŒck bildet dabei ein Lithium-Ionen-Batteriespeicher, der die Energieströme im Haus optimiert. Das Unternehmen nutzt Hardware des fĂŒhrenden Automatisierungssystem-Anbieters


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Beckhoff und kombiniert sie mit eigens entwickelten Apps fĂŒr die schnelle und einfache Installation und Bedienung. Diese Kombination macht das System besonders leistungsfĂ€hig, sicher und kompatibel. Die FlexibilitĂ€t des Systems ermöglicht Erweiterungen zu jeder Zeit auch Jahre nach der Installation. Die Lösung des Unternehmens liefert ab dem Eingangsstrom der Photovoltaikanlage (AC Strom vom Photovoltaik-Wechselrichter) – eine umfassende Lösung fĂŒr das GebĂ€ude.

der Nacht genutzt werden kann, um etwa Elektroautos ĂŒber die E-Fahrzeug-Ladestation aufzuladen. Der integrierte Wechselrichter ermöglicht hohe Ladeleistungen bis zu 25 Kilowatt und sorgt so fĂŒr schnelles Laden. Mit der Smart-Home-App kann das gesamte GebĂ€ude mit einer einzigen App gesteuert werden – ob das Licht gedimmt oder die Temperaturen angepasst werden sollen. Das Energiemanagementsystem steuert mit seiner leistungsfĂ€higen Recheneinheit die StromflĂŒsse sowie

ElektromobilitÀt sauber mit eigener Sonnenenergie geladen.

Das revolutionÀre 3-in-1-Batteriesystem.

Die Entscheidung, das System nach der Aufstellung der PV-Anlage aufzubauen, um den Kunden grösstmögliche FlexibilitÀt zu gewÀhren, wurde bewusst gefÀllt.

Im Mehrfamilienhaus Brunngasse in RĂŒtihof wird das Modell der Eigenverbrauchgemeinschaft (EVG) umgesetzt. Das System mit Batteriespeicher und Energiemanagement ermöglicht die intelligente und effiziente Stromverteilung mit 74 Prozent Autarkiegrad verbunden mit der direkten Messung und Abrechnung des Mieterstroms. Auch die Überbauung MĂ€ttivor in Schwyz nutzt ab Mitte 2019 die innovative Energietechnik und ein intelligentes Energiemanagementsystem. Energieproduktion, -speicherung und -verbrauch sind quartierĂŒbergreifend optimal geregelt.

SMARTE MEHRFAMILIENHÄUSER UND ÜBERBAUUNGEN Das komplette ecocoach-Paket bietet eine rentable Investition hinsichtlich komfortablem und nachhaltigem Wohnen und MobilitĂ€tskonzepten. Im Paket enthalten ist das Batteriesystem, welches ĂŒberschĂŒssige Sonnenenergie am Tag speichert, sodass die Eigenenergie in

die GebĂ€udetechnik und erreicht damit eine höhere Energieeffizient als vergleichbare Lösungen. Damit die Energie­daten vereinfacht erfasst werden können, gibt es eine ecoOneClickSoftware fĂŒr die Verwaltung und eine ecocoach-App fĂŒr die Bewohner. Mit einem Klick können Nebenkosten­abrechnungen erstellt und Mieterstrom bei Eigenverbrauchsgemeinschaften verrechnet werden. So verbindet das 3-in-1-Batterie­ system Batteriespeicher, Wechselrichter und Energiemanagement.

ecocoach AG | Milchstrasse 12 | Postfach 131 | CH-6431 Schwyz | Tel. +41 (0) 41 811 41 41 | info@ecocoach.ch | www.ecocoach.com

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KOLUMNE

EIN GANZHEITLICHES KONZEPT FÜR DAS MAXIMALE ERGEBNIS von Matthias Stadelmann

D

ie LebensqualitĂ€t und der Wohlstand sind in der Schweiz im weltweiten Vergleich auf sehr hohem Niveau. Das wirtschaftliche Wachstum geht weiter, sodass es uns im Grunde an nichts fehlt. Wir können uns glĂŒcklich schĂ€tzen, unseren Lebensstil selbst auszugestalten. Waren wir bis vor Kurzem statistisch gesehen nicht sogar das reichste Land der Welt? Doch jede Rechnung hat zwei Seiten: Das Wachstum bringt AuswĂŒchse mit sich, die uns in die Verantwortung nehmen. Der ökologische Fussabdruck von IndustrielĂ€ndern wie der Schweiz ist ĂŒberproportional gross. Das Risiko besteht, dass heutige Generationen auf Kosten der zukĂŒnftigen leben. Also liegt es an uns, die Finanzkraft und den Wohlstand als Treiber zu nutzen, um Investitionen in Technologie und Nachhaltigkeit voranzutreiben. Das ist auf vielen Ebenen möglich. Am wichtigsten ist dabei die Ebene, die uns im Alltag am nĂ€chsten ist: die praktische. Die Vision der 2000-Watt-Gesellschaft zeigt, wie wir uns den Schattenseiten des Wohlstands wie der KlimaerwĂ€rmung stellen: indem wir unter anderem Emissionen und Verluste durch unnötige Transportwege vermeiden. Das Gute dabei ist, dass die technologischen Mittel bestehen, um diese Herausforderungen in unseren eigenen vier WĂ€nden anzupacken. Die engytec AG wendet sie tagtĂ€glich an. Die Überbauung Grossmatte in Luzern ist diesbezĂŒglich ein Paradebeispiel. Wir haben das Know-how, um GebĂ€ude wie die der Überbauung so zu konzipieren, dass ZusammenschlĂŒsse zum Eigenverbrauch (ZEV) eine sinnvolle ErgĂ€nzung der einheimischen Energieversorgung werden, ohne dass dadurch im Alltag EinschrĂ€nkungen entstehen. Die Photovoltaik-Anlagen, die auf den DĂ€chern oder an WĂ€nden von GebĂ€uden montiert werden, liefern ökologisch produzierten Solarstrom. Das ist ein wichtiges Element der autonomen Energieversorgung, welche die 2000-Watt-Gesellschaft ausmacht. Da sich die BedĂŒrfnisse von Mietern und Bauherrschaft von Bau zu Bau unterscheiden, ist es fundamental, dass

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ZEV-Konzepte individuell angepasst werden können. So lassen sich punktuell auch WĂ€rme (zum Beispiel WĂ€rmepumpen) und E-MobilitĂ€t ins System integrieren. Mit dem «Rundum sorglos»Paket sorgt engytec fĂŒr ein ganzheitlich durchdachtes Konzept, das all diese verschiedenen Bausteine kombiniert. Das Paket ist modern und sinnvoll vernetzt, weil sich dadurch transparent die Energie­ flĂŒsse in den Liegenschaften darstellen lassen. Zudem ist die Lösung nutzerfreundlich: Jede Mieterin und jeder Mieter hat rund um die Uhr Zugang zu den eigenen Verbrauchsdaten und dadurch auch zu den Kosten. Die Lösung nimmt daher direkt Einfluss auf das Nutzerverhalten. Die Cloud-­ basierte und stĂ€ndig weiterentwickelte Messtechnologie macht den OnlineZugriff auf die Messdaten jederzeit möglich; selbstverstĂ€ndlich mit RĂŒcksicht auf den Datenschutz. Vom ökologisch produzierten Strom kann auch die ĂŒbrige Umwelt profitieren, denn der Strom, der nicht selbst verbraucht wird, kann in das öffentliche Netz eingespeist werden. Das funktioniert dank eines ZĂ€hlers, der die Daten erfasst, die fĂŒr die Abrechnung mit dem örtlichen Netzbetreiber nötig sind. Es sind viele kleine Bausteine wie diese, die es bei der Effizienzsteigerung von GebĂ€uden zu berĂŒcksichtigen gilt. Deshalb haben wir bei engytec den Anspruch, mit einer ganzheitlichen Versorgung das bestmögliche Resultat zu erzielen. Damit wir weiterhin unser Leben mit gutem Gewissen in vollen ZĂŒgen geniessen und unseren ökologischen Fussabdruck minimieren können.

MATTHIAS STADELMANN ist CEO bei engytec AG. www.engytec.ch


Wir sind Ihr Spezialist fĂĆșr Schadstoffsanierungen. ERNE decon AG Bahnhofstrasse 8 CH-5080 Laufenburg Tel. +41 62 869 43 00 Fax +41 62 869 43 50 www.erne.ch


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Die Steuerung des Lichts, der Storen oder des Dachfensters – kaum ein Wunsch bleibt unberĂŒcksichtigt.

STATE OF THE ART – GEBÄUDEAUTOMATION WENN DAS HAUS MITDENKT UND DAS WOHNEN KOMFORTABEL IST von Lone K. Halvorsen

Das Steuern von Licht, Jalousien, Multimediasystemen, LĂŒftung und GebĂ€udesicherheit tritt mehr und mehr in unseren Alltag ein. Heutige Neubauten sowie modernisierte Altbauten sind fĂŒr den Mieter und Besitzer langfristig komfortabel nutzbar – so die Konzeption. Das Haus bietet dann Menschen jeden Alters durch die einfache ErfĂŒllung individueller BedĂŒrfnisse mehr WohnqualitĂ€t.

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or diesem Hintergrund entwickelt sich der Markt fĂŒr Wohnen, der mit neuster Technik unterstĂŒtzt wird, rasant. Immer mehr EigentĂŒmer von Liegenschaften setzen in komplexen BĂŒrogebĂ€uden, EinfamilienhĂ€usern, Mietwohnungen, Schul- und Sportanlagen, Hotels oder KrankenhĂ€usern auf die technischen Möglichkeiten moderner Smart-HomeFunktionen. Eine automatische Steuerung erleichtert in vieler Hinsicht den Alltag und macht das Leben komfortabler. Eine Herausforderung sind die verschiedenen Steuerungen. Antcas Control dagegen vereint mehrere Systeme miteinander und ermöglicht so die verschiedensten SmartHome-Anwendungen. Bis zu 20 Wohnungen

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können gar auf einem Server gleichzeitig und komplett unabhÀngig voneinander betrieben werden.

DER NUTZEN DER INTELLIGENZ Vollautomatisch und nach Mass kann beispielsweise die Beschattung sein: Das System von Antcas steuert Jalousien von GebĂ€uden intelligent je nach Sonnenstand an. Dazu wird der Lamellenwinkel nach der Höhe der Sonne gefĂŒhrt. Das verhindert eine Überhitzung der RĂ€umlichkeiten. Zudem schĂŒtzen ein WindwĂ€chter und die kostenlose Hagelschutzfunktion die Jalousien und Markisen optimal. Wertvoll ist auch ein Dachfenster, das sich selbststĂ€ndig bei Regen schliesst. NatĂŒrlich muss auch das

Raumklima stimmen: Die intelligente Steuerung sorgt fĂŒr eine optimale WohlfĂŒhltemperatur. Zudem bringt die LĂŒftung eine bessere LuftqualitĂ€t in das GebĂ€ude und kann im Sommer dank der Kommunikation mit der Wetterstation und den Wetterdiensten ĂŒberhitzte RĂ€ume in der Nacht angenehm herunterkĂŒhlen. Mit Antcas Control kann der EigentĂŒmer verschiedene Szenen erstellen und so verschiedene Einstellungsszenarien abspeichern. Beispielsweise die Lichtstimmung «Guten Morgen», bei der im gleichen Moment das Licht angeht und sich die Kaffeemaschine aufheizt. Mittels Szenen ist es möglich, einen Bewegungsmelder komplett zu deaktivieren, sodass im Heimkino nicht unabsichtlich


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an, und im Nu sind alle Pflanzen befeuchtet – ohne Mehraufwand fĂŒr den Haus­ besitzer. Wenn es um die Sicherheit geht, ist der erste Gedanke oft eine Alarmanlage. Doch ein Smart Home kann viel mehr als das: Wasserbruchmelder benachrichtigen frĂŒhzeitig ĂŒber defekte Leitungen. Motor­ ĂŒberwachung von Abwasserpumpen und Zirkulationspumpen fĂŒr Aquarien und SchwimmbĂ€der können Verstopfungen lange vor dem Ausfall erkennen und die Benutzer frĂŒhzeitig benachrichtigen. Und eine Feuchtmessung warnt vor Schimmel im Haus. Ein weiterer Vorteil ist die frĂŒhe Anzeige bei Störungen von GerĂ€ten wie Brauchwarmwasser und Heizung. Aber natĂŒrlich ist auch an die Sicherheit des Hauses gedacht: Beim Verlassen des GebĂ€udes vergisst man oft, Fenster oder TĂŒren abzuschliessen. Das Smart-Home-System benachrichtigt dank der TĂŒr- und FensterĂŒberwachung sofort, falls ein Fenster oder eine TĂŒre offensteht. Antcas Control ĂŒbernimmt viele Aufgaben und gestaltet das Wohnen somit sicherer und komfortabler – und hilft zudem, Energie zu sparen. im Korridor das Licht angeht, wenn man den Raum kurz verlĂ€sst. Die Beleuchtung lĂ€sst sich auf eine komfortable Art via App oder Webbrowser von ĂŒberall aus regeln. Gerade im Sommer ist ein lauschiger gut befeuchteter Garten wichtig. Eine einfache Installation erlaubt eine automatische BewĂ€sserung der BĂŒropflanzen oder des Gartens. Letztere erfolgt mittels Erdfeuchtesensoren und mit der Regenvorhersage. Die BewĂ€sserungsanlage springt von alleine

Die Komfortsituation erhöht sich.

VISUALISIERUNG Der Server bietet eine optimale und individuelle Visualisierung fĂŒr jedes Projekt. Durch eine klare MenĂŒfĂŒhrung ist es leicht zu bedienen. Die Grundrisse und Listenansichten haben auf jedem GerĂ€t dieselbe Ansicht, und können beliebig eingestellt werden. Die Echtzeit-Visualisierung erleichtert die Bedienung und Konfiguration der Steuerung, und zudem können Be-

rechtigungen individuell vergeben werden. Die HTML5-Visualisierung ist auf fast alle GerÀte (Windows, Mac, Panels, Tablets und Smartphones) kompatibel.

AUTOMATION UNTERSTÜTZT IM ALTER Möglichst lange selbststĂ€ndig in den eigenen vier WĂ€nden leben, das ist der Wunsch vieler Menschen im Pensionsalter. Die optimal angepasste Wohnungsausstattung trĂ€gt zu der Verwirklichung dessen bei. Hier geht es nicht ausschliesslich um eine treppenfreie Wohnung, sondern um die Integration von GebĂ€udeautomation. SchlĂŒssel vergessen? Kein Problem, ein Smart Lock schafft Abhilfe! Wie findet man den Lichtschalter im Dunkeln? Auch kein Problem, denn mit dem Bewegungsmelder oder Voice-Control wird das Licht eingeschaltet! Nicht nur die Gehstöcke entwickeln sich weiter, auch die Technik im Haus. Und so wird aus dem Smart Home ein smartes Wohnen, in dessen Rahmen die Pensionisten die Medikamenteneinnahme ĂŒberwachen können, die TĂŒren öffnen oder durch eine Funktion das «Zu-Bett-Gehen» erleichtert. Die Tatsache ist: Digital vernetzte GerĂ€te verlĂ€ngern die Zeit, in der eine Person eigenstĂ€ndig in ihrer Wohnung leben kann.

EFFIZIENT PROGRAMMIEREN So einfach wie die Bedienung, ist auch das Einrichten des Antcas-Severs. Er benötigt keine zusĂ€tzliche Software und er lĂ€sst sich ĂŒber den Webbrowser programmieren. Fixfertige Bausteine und Vorlagen garantieren schnelle und einfache Inbetriebsetzung. Zudem sind beliebige Hierarchien möglich, um den Überblick zu behalten. Alle Objekte der Visualisierung können individuell angepasst werden, und mehrere Personen können zur gleichen Zeit am selben Projekt arbeiten. Import von Schnittstellen (Das KNX-Projekt wird komplett importiert mit der Topologie und GebĂ€udestruktur.), einen Live-View der SPS (Speicher-programmierbaren Steuerung) sowie eine direkte Ansteuerung der WAGO-SPS sind weitere Vorteile. Die Bereichsvorlagen helfen bei sich wiederholenden Objekten wie zum Beispiel einem Hotelzimmer. Hier muss nur noch jeder Raum-Typ einmal programmiert und der entsprechenden Schnittstelle zugeordnet werden. Somit sind extreme Kostensenkungen bei der Programmierung und Inbetriebsetzung möglich.

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Ausgabe 04/2018 // Seite 55


UMWELT & TECHNIK

Intelligente Steuerung mit der Fibaro Smartphone-App.

WENN Z-WAVE ZU HAUSE EINZIEHT HAUSAUTOMATISATION FÜR MEHR SICHERHEIT UND KOMFORT von Tobias Bucher

Wenn ein Zuhause das Leben seiner Bewohner angenehmer wie auch sicherer macht und zusĂ€tzlich noch hilft, Energie zu sparen, dann verdient es die Bezeichnung «Smart Home». Mit FunkKomponenten, basierend auf dem Z-Wave-Standard, stehen ĂŒber 2 400 untereinander kompatible GerĂ€te von 700 Herstellern zum Realisieren eines intelligenten Zuhauses zur VerfĂŒgung.

Z

um Aufbau eines Smart Home stehen verschiedene Technologien zur Auswahl. Darunter drahtgebundene Systeme, die ĂŒber die bestehenden Stromleitungen kommunizieren, oder eben solche, die per Funk Befehle und Daten austauschen. Z-Wave zĂ€hlt zu Letzteren und ist ein Funk-Standard, der speziell fĂŒr geringen Energieverbrauch und hohe Kommunika­ tionssicherheit optimiert wurde. Durch die im Standard festgelegten Kommunikationsspezifikationen ist gewĂ€hrleistet, dass Z-Wave-fĂ€hige GerĂ€te unterschiedlicher Hersteller nahtlos untereinander vernetzt werden können. Einer der grossen Vorteile

Seite 56 // bauRUNDSCHAU

von Z-Wave ist die ausgezeichnete Skalierbarkeit. Ein intelligentes Zuhause kann ganz klein und gĂŒnstig beginnen und dann stetig mit den Anforderungen und finanziellen Möglichkeiten seiner Bewohner wachsen. Als sein bedeutendstes Einsatzgebiet ist die Vernetzung privater HĂ€user und Wohnungen zu nennen, in denen Beleuchtung, Beschattung, Heizungs- und Klimaanlagen oder auch Gegensprechanlagen miteinander verbunden werden können. Verschiedene Hersteller bieten neben einer Vielzahl an Sensoren und Aktoren auch Smart-Home-Zentralen an, die als HerzstĂŒck eines Systems oft

auch das Anbinden nicht Z-Wave-fÀhiger GerÀte wie IP-Kameras und Multimedia­ systeme oder von Philips-Hue-Leuchten sowie HaushaltsgerÀten erlauben.

DAS FIBARO FUNKTIONSWUNDER «HOME CENTER 2» Neben dem Verwalten der angeschlossenen Z-Wave-GerĂ€te ist eine grosse StĂ€rke des Home Centers die weitreichende Auswahl an integrierten Multimediatreibern fĂŒr SmartTVs, IP-Kameras, Thermostate, Alarmsysteme und Multimediaplayer, dank denen sich diese GerĂ€te nahtlos ins System integrieren lassen. Konfiguriert wird die Zentrale ĂŒber


UMWELT & TECHNIK

eine webbasierte, grafische OberflĂ€che, welche auch die Einbindung von Sprachassistenten wie Alexa oder Google Assistant kinderleicht ermöglicht. Der Benutzer steuert das System bequem ĂŒber eine BedienoberflĂ€che auf seinem Smartphone oder Tablet und passt in einem visuellen und intuitiven Szenen-Konfigurator die Funktionen an seine BedĂŒrfnisse an. Komplexere Szenen mit vollautomatisierten Prozessen erstellt ein Integrator auf Basis von Lua-Scripting. SĂ€mtliche Daten werden auf dem Home Center gespeichert. Ein Cloud-Zugang, ĂŒber den das System von unterwegs verwaltet werden kann, steht optional zur VerfĂŒgung.

DAS DEVOLO SMART HOME STARTER-PAKET Etwas einfacher gehalten und komplett per Smartphone-App konfigurierbar ist das Smart-Home-Starter-Paket von devolo. Der fĂŒhrende Hersteller fĂŒr Powerline-Adapter hat sich mit seinem HomeControl-­S ortiment einen zusĂ€tzlichen

Markt erschlossen. Die Home-Control-­ GerĂ€te von devolo zur Heizungs- und Lichtsteuerung sowie die Sensoren fĂŒr Rauchund Wassererkennung können in der App im Handumdrehen eingerichtet werden. Über den Experten-Modus lassen sich aber auch etliche Z-Wave-GerĂ€te anderer Hersteller einbinden. Ebenfalls unterstĂŒtzt wird die Integration von Philips Hue oder die Sprachsteuerung ĂŒber Google Home und Alexa. devolo Smart Home sendet Alarme per Push-Nachricht in der App, als SMS oder E-Mail und sorgt damit dafĂŒr, dass ĂŒber Ereignisse informiert wird. Es verbindet sich mit der auf deutschen Servern gehosteten devolo Cloud, ĂŒber die auch von unterwegs ohne zusĂ€tzlichen Konfigurationsaufwand auf das Smart Home zugegriffen werden kann.

DER POPP HUB ALS ZENTRALES GEHIRN Der «POPP HUB» ist nicht einfach nur eine weitere Z-Wave-Smart-Home-Zentrale. Er

vereint Z-Wave, WLAN und IP zu einem rundum vernetzten System. Wie ein zen­ trales Gehirn in einem Smart Home steuert der POPP HUB bis zu 230 Z-Wave-Komponenten – egal, von welchem Hersteller – und ermöglicht das Einrichten direkter VerknĂŒpfungen zwischen den GerĂ€ten. Diese sind dann auch ohne den Einsatz des Gateways aktiv. Dank integrierter GerĂ€tedatenbank mit Schritt-fĂŒr-SchrittAnleitung lassen sich neue GerĂ€te schnell und einfach verbinden. Über einen USBStick werden auch enOcean- oder RF433MHz-GerĂ€te direkt ins Smart Home eingebunden. Bei der Entwicklung des POPP HUB wurde der Fokus nicht nur auf einfache Bedienbarkeit, sondern auch auf eine solide Sicherheits­architektur gelegt. Damit zĂ€hlt der HUB zu den sichersten Smart Home Gateways ĂŒberhaupt. Dank integrierter Batterie sind sicherheitsrelevante Funktionen wie zum Beispiel das Auslösen einer Alarmsirene auch bei Stromausfall weiter aktiv.

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UMWELT & TECHNIK

Bei der Software wie auch in der Werkstatt braucht es PrÀzision und passende Lösungen.

ES LOHNT SICH GEBÄUDETECHNIKER SETZT AUF BRANCHENSOFTWARE ABABAU von Thomas Köberl

Ein Generationenwechsel in der Leitung der M. KĂŒng Haustechnik sorgte fĂŒr Strukturanpassungen im Unternehmen. Das fĂŒhrte auch zur EinfĂŒhrung der Branchenlösung AbaBau. Dank dieser ERP-Software lassen sich Prozesse automatisieren und Einsparungen realisieren.

M

it der gestiegenen Zahl an Mitarbeitenden nahm bei der M. KĂŒng Haustechnik mit Sitz im aargauischen Beinwil auch der Wunsch nach einer modernen ERP-Lösung zu. Firmenchef Kilian KĂŒng wollte Prozesse mit einem integrierten System vereinfachen und den durchgĂ€ngigen Datenfluss ermöglichen. Er vertraute auf AbaBau von Abacus. Mit der Implementierung der Branchensoftware beauftragte er die Abacus-Tochter Abacus Business Solutions. AbaBau ist seit einem Jahr im Einsatz. Die Software verwaltet alle Daten zentral und verteilt sie automatisch an die Mitarbeitenden. Ausserdem unterstĂŒtzt sie diese bei der Priorisierung der AktivitĂ€ten. Bei der Abwicklung der Auftragsprozesse lassen sich alle Arbeitsschritte von der Offerte ĂŒber den Auftrag bis zur Rechnung mit Knopfdruck steuern. Antonia KĂŒng, die die Administration & Finanz- und Lohnbuchhaltung bei der M. KĂŒng Haustechnik GmbH

verantwortet, betont schon jetzt: «Der Umstieg auf die Abacus-Branchensoftware AbaBau hat sich bereits jetzt ausgezahlt.» Der auf die Arbeitsweise von GebĂ€udetechnikspezialisten optimierte Standardmandant lĂ€sst sich zusĂ€tzlich individualisieren. Das hilft, weitere Zeit einzusparen. Diese Zeitersparnis zeigt sich besonders bei der Offerterstellung, wofĂŒr individualisierte Vorlagen oder auch bereits erstellte Offerten verwendet werden können. Die ĂŒbrigen AblĂ€ufe sind klar strukturiert und zusammenhĂ€ngend: So kann aus einer Offerte per Knopfdruck ein Auftrag generiert werden, der anschliessend auch die Grundlage fĂŒr eine Rechnung bildet. Die individuell erweiterbare Dossierablage im Projektstamm ermöglicht es, alle projektrelevanten Dokumente am richtigen Ort zu hinterlegen. ZusĂ€tzlich kann AbaBau zur FirmenfĂŒhrung genutzt werden. Dies, da alle Daten miteinander korrelieren

und sich so optimale Auswertungen in Echtzeit erzeugen lassen.

EINBINDUNG FINANZEN UND LOHN Bei der M. KĂŒng Haustechnik wurden auch die Abacus-Module fĂŒr die Finanzund Lohnbuchhaltung implementiert. Diese waren bis vor Kurzem an einen externen TreuhĂ€nder ausgelagert. Antonia KĂŒng ist nach einer kurzen EinfĂŒhrung nun in der Lage, selbststĂ€ndig die ganze Finanz- und Lohnbuchhaltung ohne MWST-Abrechnung zu fĂŒhren, was die jĂ€hrlichen Treuhandkosten um 11’000 Franken auf lediglich 1 000 Franken schrumpfen liess. Kilian KĂŒng, der GeschĂ€ftsfĂŒhrer der M. KĂŒng Haustechnik GmbH, ist ĂŒberzeugt, mit dem Abacus-System seine Firma optimal auf die Zukunft vorbereitet zu haben. Abschliessend fasst er zusammen: «Der Standardmandant von AbaBau passt optimal zu den BedĂŒrfnissen der M. KĂŒng Haustechnik.»

Abacus Research AG | Abacus-Platz 1 | CH-9300 Wittenbach-St. Gallen | Tel. +41 (0) 71 292 25 25 | info@abacus.ch | www.abacus.ch

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EIN LEUCHTTURM WIRD VORGESTELLT PUBLIZISTISCHE BEGLEITUNG VON ARBO von Georg Lutz

Leuchtturmprojekte brauchen Namen. Die Areal-Entwicklerin Zug Estates AG hat dem schweizweit grössten, aus vorgefertigten Elementen bestehenden Holzhochhaus einen passenden Namen verliehen: Der Bau wird den lateinischen Namen Arbo tragen – Arbo bedeutet Baum. Leuchtturmprojekte mĂŒssen aber auch ihren AnsprĂŒchen gerecht werden. Bei Arbo beginnt dies mit einem GeneralplanerModell, Lean-Management fĂŒr die Abwicklung der ArbeitsablĂ€ufe, einem durchdachten Logistikkonzept sowie der Arbeit mit Building Information Modeling (BIM). Leuchtturmprojekte gilt es aber auch vorzustellen. In den kommenden Ausgaben beleuchten wir den Einsatz der vier Instrumente bei der Erstellung der GebĂ€ude auf dem Baufeld 1. Den Anfang macht in dieser Ausgabe das GeneralplanerModell. In der bauRUNDSCHAU 1 / 2019 folgen das Lean-Management, in der Nummer 2 / 2019 das Logistikkonzept und den Schluss macht die Anwendung von BIM in der Ausgabe 3 / 2019.


© ARCHOBAU AG


© ARCHOBAU AG

BAUEN

Koordiniertes Zusammenspiel der Gewerke: Baumeister, Holzbau und Fassade.

DER GENERALPLANER MACHT ES MÖGLICH ZUGESCHNITTENE PLANERLÖSUNG FÜR DAS BAUFELD 1 DES SUURSTOFFI von Reto Westermann

Herausfordernde Randbedingungen und eine extrem kurze Realisierungszeit erfordern auf dem Baufeld 1 den Einsatz modernster Planungs- und Managementinstrumente. Dazu gehören auch die Projektierung und Leitung der Arbeiten durch ein interdisziplinĂ€res Generalplaner-Team.

D

er April 2016 markierte den Anfangspunkt. Die Entscheidung des Architekturwettbewerbs fĂŒr den Campus der Hochschule Luzern (HSLU) auf dem Baufeld 1 des Suurstoffi-Areals in Rotkreuz war gefallen. Die beiden ArchitekturbĂŒros Konstrukt aus Luzern und Manetsch Meyer aus ZĂŒrich machten mit einem Holzhybridbau das Rennen. Schon vor dem Wettbewerbsentscheid war klar, dass die Realisierung einen sehr sportlichen Zeitplan vorsah: Bereits im August 2019 wollte die Hochschule einen Grossteil der RĂ€ume ĂŒbernehmen. Bevor die Bauarbeiten ĂŒberhaupt starten konnten, musste aber der Bebauungsplan im Rahmen einer Volksabstimmung im November 2016 angepasst und

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anschliessend ein Baugesuch gestellt werden. FĂŒr die Planung bis zum Beginn der Bauarbeiten standen schlussendlich nur 13 Monate zur VerfĂŒgung und fĂŒr die Bauarbeiten 27 Monate. Eine extrem knappe Zeit angesichts des grossen Bauvolumens, der Bausumme von 185 Millionen Franken, der hybriden Bauweise sowie den mehreren Dutzend Fachplanern und Spezialisten. Schnell war klar, dass es fĂŒr eine erfolgreiche Umsetzung viel Manpower und ein passendes Planungsmodell brauchen wĂŒrde. Die Bauherrschaft «Zug Estates AG» entschied sich deshalb frĂŒh fĂŒr das Generalplaner-Modell. Bei diesem schliesst der Auftraggeber nicht mit jedem Planer einen separaten Vertrag ab, sondern nur einen

einzigen mit dem Generalplaner-Unternehmen. Dieses koordiniert die Arbeit aller Fach­planer und bindet sie mit eigenen VertrĂ€gen ein. Dadurch gibt es zwischen den Planern und der Bauherrschaft nur eine einzige Schnittstelle, den Leiter des Generalplaner-­Teams – im Fachjargon GPLead genannt. Das vereinfacht die Kommunikation, schafft klare VerhĂ€ltnisse und entlastet die Bauherrschaft. Zudem ermöglicht das Generalplaner-Modell, dank massgeschneiderter Organisationsformen flexibel auf das jeweilige Projekt zu reagieren.

ALLE ZIEHEN AN EINEM STRICK Diese Vorteile waren fĂŒr die Anwendung des Generalplaner-Modells beim HSLU-


Campus mit ausschlaggebend. Denn die extrem kurze Bauzeit lĂ€sst kaum Spielraum fĂŒr detaillierte AbklĂ€rungen. So entfĂ€llt beispielsweise das sonst ĂŒbliche ausfĂŒhrliche Variantenstudium. GeprĂŒft werden nur verschiedene LösungsansĂ€tze fĂŒr die BewĂ€ltigung einzelner Aufgaben. Hier kann der Generalplaner mit seinem interdisziplinĂ€r zusammengesetzten Team schneller agieren als bei einer klassischen Projekt­o rganisation: «Durch die vertragliche Bindung ziehen bei uns alle Fachleute an einem Strick, und der Bauherr erhĂ€lt pfannenfertige und zu Ende gedachte Lösungen aus einer Hand», sagt Peter Diggelmann, Leiter des Generalplaner-Teams fĂŒr das Baufeld 1 sowie Inhaber des Projektmanagementund Bauökonomie­bĂŒros Archobau AG in ZĂŒrich / Chur. Der kollaborative Ansatz des Generalplaner-Modells ist fĂŒr ihn das grösste Plus und macht aus seiner Sicht die rasche Projekt­u msetzung des HSLU-Campus ĂŒberhaupt erst möglich: «Bei einem so engen Zeitrahmen und einem so grossen Team können die Termine nur eingehalten werden, wenn alle miteinander arbeiten –

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BAUEN

27 Monate Bauzeit sind extrem knapp bemessen angesichts des grossen Bauvolumens.


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BAUEN

VIERTEILIGE SERIE (1 / 4)

MASSGESCHNEIDERTES TEAM Das Generalplaner-Modell war bereits in der Wettbewerbsausschreibung vorgegeben und wurde wĂ€hrend des Konkurrenzverfahrens konstituiert. Nachdem das Sieger­projekt feststand, ergĂ€nzte man das Team mit weiteren Planern und Fachspezialisten. Wie bei anderen Projekten auch, ĂŒbernimmt der Generalplaner auf dem Baufeld 1 des Suurstoffi-Areals gegenĂŒber der Bauherrin Zug Estates AG die Verantwortung fĂŒr die Arbeit des gesamten Teams, stellt die Honorare in Rechnung und verteilt diese an alle Beteiligten. Dreh- und Angelpunkt des GeneralplanerTeams ist sein Leiter. Er agiert nicht nur als direkter Ansprechpartner fĂŒr die Bauherrschaft, sondern auch als Organisator des gesamten Planer-Teams. Er ist einerseits Ansprechpartner der Bauherrschaft, andererseits kommuniziert er mit den einzelnen Fachplanern und sorgt fĂŒr einen guten Spirit im Team. «Letzteres ist besonders wichtig – nicht nur innerhalb des Generalplaner-Teams, sondern auch auf der Baustelle», sagt Peter Diggelmann. Ein guter Umgangston auf dem Bau und Team­b ildungsanlĂ€sse gehören fĂŒr ihn

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Der Bau des neuen Campus der Hochschule Luzern (HSLU) auf dem Baufeld 1 des Suurstoffi-Areals in Rotkreuz gehört zu den derzeit anspruchsvollsten Hochbauprojekten der Schweiz. Das grosse Bauvolumen, die kurze Bauzeit, der fixe Bezugs­ termin, die Lage der Baustelle sowie der knappe Platz auf dem GrundstĂŒck erfordern den Einsatz modernster Planungs- und Managementinstrumente. Dazu gehören das General­ planer-Modell, Lean-Management fĂŒr die Abwicklung der ArbeitsablĂ€ufe, ein Logistikkonzept sowie die Arbeit mit Building Information Modeling (BIM). In einer vierteiligen Serie in den kommenden Ausgaben von bauRUNDSCHAU beleuchten die publizistischen Auftritte den Einsatz der vier Instrumente bei der Erstellung der GebĂ€ude auf dem Baufeld 1. Den Anfang macht in dieser Ausgabe das Generalplaner-­Modell. In der bauRUNDSCHAU 1 / 2019 folgen das Lean-Management, in der Nummer 2 / 2019 das Logistikkonzept und den Schluss macht die Anwendung von BIM in der Ausgabe 3 / 2019.

und genau das bietet das GeneralplanerModell», betont Diggelmann.

Der Generalplaner fungiert als Scharnier fĂŒr unterschiedliche Bauwelten.

Seite 64 // bauRUNDSCHAU


ab 1 StĂŒck innert 24h

Eimer

Die Effizienz der Kommunikation der unterschiedlichen Teams macht den Erfolg aus.

deshalb trotz hohen Zeitdrucks auch beim Projekt fĂŒr das Baufeld 1 auf dem Suurstoffi-Areal unbedingt dazu. Das Generalplaner-Modell hat fĂŒr die Bauherrschaft aber nicht nur Vorteile, sondern birgt auch Risiken. Dies gilt insbesondere fĂŒr den Leiter des Teams. FĂ€llt er aus, besteht die Gefahr von Projektverzögerungen. Deshalb ist es beim Generalplaner besonders wichtig, die Stellvertretung vorausschauend zu regeln. Beim Baufeld 1 teilen sich Peter Diggelmann und Matthias Gehrig von der Archobau AG die Leitung. Entscheidend fĂŒr die zielgerichtete und effiziente Arbeit im Generalplaner-Team ist aber auch ein gut strukturiertes und auf die Anforderungen des Projekts ausgerichtetes Organigramm sowie die Einbindung aller nötigen Spezialisten. Beim Baufeld 1 umfasst das Organigramm neben der Gesamtleitung des Teams und verschiedenen Stabsbereichen eine zweite Leitungsebene fĂŒr die vier Kernbereiche Architektur, Ingenieurwesen, Haustechnik und

Bauleitung. Aufgrund der Anforderungen des Projekts sowie der gewĂ€hlten Planungs- und Managementinstrumente gehören zum Team auch ein Jurist fĂŒr Fragen zu Ausschreibungen und VertrĂ€gen, die Spezialisten fĂŒr das Lean-Management, die Baustellenlogistik sowie die Fachleute fĂŒr die Arbeit am BIM-Modell. Letztere sind wiederum in allen vier Kernbereichen vertreten, um dort direkten Support bieten zu können.

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ANMERKUNG Literaturhinweis: Generalplaner – all in one, vdf Hochschulverlag ZĂŒrich, 2017, 48 CHF. Zu bestellen unter: www.vdf.ch

RETO WESTERMANN ist diplomierter Architekt ETH, Journalist, Buchautor und Mitinhaber des Medienunternehmens Alpha Media AG. www.archobau.ch

FĂ€sser www.packstar.ch 032 333 30 58


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BAUEN

Auf dem Areal Suurstoffi wÀchst das grösste Holz-Beton-Hochhaus der Schweiz heran.

FEINSCHLIFF AM HÖCHSTEN HYBRIDHOCHHAUS KOORDINIERTE ZUSAMMENARBEIT FÜHRT ZUM ERFOLG Interview mit Ralf Walser von Linda Demuth

Beim Projekt Suurstoffi BF1 in Rotkreuz leitet Implenia, das fĂŒhrende Bau- und Baudienstleistungsunternehmen der Schweiz, die Baumeisterarbeiten fĂŒr die Erstellung von drei GebĂ€uden mit Untergeschossen. Unter anderem entsteht dort der höchste Holz-BetonHybridbau der Schweiz. Das 63 Meter hohe GebĂ€ude ist ein Leuchtturmprojekt fĂŒr die ganze Schweiz und darĂŒber hinaus. Projektleiter Ralf Walser spricht im folgenden Interview ĂŒber die Besonderheiten und den aktuellen Status des Projekts.

H

err Walser, Sie sind Projekt­ leiter beim Projekt Suurstoffi BF1 in Rotkreuz. Bei welchen Leistungen war Implenia als Baumeister beteiligt? Wir haben die Spriessdecke erstellt und fĂŒhren die Baumeisterarbeiter fĂŒr die HĂ€user A, B und C durch. Bei Haus A, welches in Hybridbauweise erstellt wird, besteht unser Auftrag im Erstellen der Betonkerne, der TreppenhĂ€user und der Liftanlagen.

Seite 66 // bauRUNDSCHAU

In welchem Stadium befinden sich die Baumeisterarbeiten im Herbst 2018? Die Arbeiten laufen seit September 2017 und werden im FrĂŒhsommer 2019 abgeschlossen. Bei Haus A, dem Holz-­ Beton-­Hybridhochhaus, fĂŒhren wir aktuell die letzten Feinarbeiten durch: Wir versetzen Doppelwandelemente und erstellen Schachtvormauerungen. Die Kletterschalung wurde Mitte September demontiert. In Haus B ist die Decke ĂŒber dem fĂŒnften Obergeschoss in Bearbeitung. Sie wurde

Mitte Oktober fertig erstellt. In den Untergeschossen sind wir ebenfalls in den letzten ZĂŒgen, bevor es einen Unterbruch geben wird. Dieser liegt darin begrĂŒndet, dass die Arbeiten an Haus C erst nach der Wintersaison beginnen. Welche Arbeiten sind in den kommenden Wochen noch auszufĂŒhren? Bis zum ersten Rohbauende entsteht noch die Technikzentrale in Haus B. In Haus A werden die restlichen Doppel-


wandelemente versetzt und diverse Mauerwerksarbeiten erledigt. Einen grossen Aufwand bedeutet auch der RĂŒckschub des nicht mehr benötigten Inventars. Durch den engen Zeitplan war der Schalungsinventarbedarf sehr hoch, und wir mussten mehr Leistung in kĂŒrzerer Zeit als geplant erbringen – mit Erfolg. Bis Ende Jahr werden auch drei der vier Hochbaukrane demontiert. Was ist beim Einbau des Sichtbetons besonders zu beachten? Was sind die Herausforderungen? Beim Erstellen eines GebĂ€udes in Sichtbeton sind eine frĂŒhzeitige Planung der einzelnen Betonierabschnitte und eine enge Abstimmung der ArbeitsablĂ€ufe wichtig. Durch das Optimieren des Arbeitsablaufes werden die Effizienz und die QualitĂ€t der Schalung gesteigert. Wir haben dabei grosse UnterstĂŒtzung von unserer Schalungszentrale in Augst erhalten. Das Ganze funktioniert nur, wenn Architekt, Bauingenieur und Baumeister als Team zusammenarbeiten, um den engen Zeitrahmen erfĂŒllen zu können – und dies ist uns gelungen. Beim Einbringen des Betons selber sind die Qualifikation des Baustellenpersonals und die BetonqualitĂ€t die entscheidenden Punkte. Durch die lange Trockenperiode und den schönen Sommer in diesem Jahr hatten wir das ideale Wetter fĂŒr den Sichtbetonbau. Welche Vorteile in Bezug auf den Einbau hat Sichtbeton? Der grosse Vorteil beim Sichtbeton liegt sicherlich darin, dass die Arbeiten nach dem Ausschalen der Bauteile bereits abgeschlossen sind. FĂŒr uns ist die sichtbar bleibende Arbeit auch eine Anerkennung fĂŒr das Geleistete. Ausserdem ist es eine wirtschaftliche Lösung, wenn man die Bauteile nicht weiter verputzen oder verkleiden muss. Was war beim Hochhaus in Hybridbauweise besonders speziell? Der Kern des 15 Stockwerke hohen GebĂ€udes besteht aus Beton, die StĂŒtzen und Decken sind aus Holz und die Fassade ist aus Glas. Bei dieser Bauweise war das Zusammenspiel zwischen Holzbau, Fassadenbau und Hochbau sicherlich die Schnittstelle, die am meisten herausgefordert hat. Die Arbeitssicherheit ist in diesem Arbeitsablauf ein Punkt, der von Anfang an genau geplant sein muss. Durch das gleichzeitige

Sichtbeton ist eine wirtschaftliche Lösung, bei der Bauteile nicht verputzt werden mĂŒssen.

«Der grosse Vorteil beim Sichtbeton liegt darin, dass die Arbeiten nach dem Ausschalen der Bau­teile bereits abge­ schlossen sind.»

Die GebĂ€ude A und B nĂŒtzt die Fachhochschule Luzern mit dem Fachbereich Informatik und Wirtschaft. Im Haus A sind die Mensa, Bibliothek und BĂŒros angesiedelt. Im GebĂ€udeteil B befinden sich Aulas und SchulungsrĂ€ume. Haus C hat noch vermietbare FlĂ€chen fĂŒr BĂŒronutzung.

Übereinander-Arbeiten der drei Gewerke sind die Sicherheitsanforderungen entsprechend erhöht. FĂŒr das gerĂŒstlose Bauen musste deshalb die Bewilligung der SUVA eingeholt werden. Wie werden die GebĂ€ude spĂ€ter genutzt, an denen Implenia mit baut?

Projektleiter Ralf Walser trÀgt die praktische Verantwortung auf der Baustelle.

Implenia AG | Industriestrasse 24 | CH-8305 Dietlikon | Tel. +41 (0) 58 474 74 74 | www.implenia.com

Ausgabe 04/2018 // Seite 67


BAUEN

Die digitale Planungsmethode BIM unterstĂŒtzt den digitalen Bauprozess.

PLANEN IN FÜNF DIMENSIONEN DEN DIGITALEN BAUPROZESS KONSEQUENT UMSETZEN von Georg Lutz

Nie zuvor standen Architekten und Ingenieuren im Zeitraum weniger Jahre so viele neue technologische Möglichkeiten zur VerfĂŒgung, die alle Teilbereiche des Entwerfens, Planens, Bauens und Betreibens betreffen und disziplinĂ€re Aufgabenbereiche weitreichend infrage stellen. HKG Engineering AG Rotkreuz fĂŒhrt neben dem Elektro-Engineering auch Lichtplanung und TĂŒr-Engineering fĂŒr das komplette Baufeld 1 auf dem Suurstoffi Areal aus.

N

och ist nicht eindeutig klar, wohin die Reise gehen wird. Klar ist aber, dass die Digitalisierung Einzug hĂ€lt. Auf dem Baufeld 1 des Suurstoffi-Areals in Rotkreuz entsteht ein Holzhochhaus, ein Schulhaus und ein DienstleistungsgebĂ€ude. Es handelt sich um verschiedene GebĂ€ude und Nutzungsarten, welche in das bestehende Areal eingebunden sind. Die Bauherrschaft Zug Estates AG beauftragt die HKG Engineering AG Rotkreuz neben dem Elektro-Engineering auch mit der Lichtplanung und dem TĂŒr-Engineering fĂŒr das komplette Baufeld 1.

BUILDING INFORMATION MODELING Das Building Information Modeling (BIM) wird zur SelbstverstÀndlichkeit. Die HKG

Engineering AG setzt BIM insbesondere in diesem Projekt ein, um ihre internen Prozesse zu verbessern. Durch die Anforderung eines 5D-BIM Projektes seitens Bauherrschaft wurde der Grundstein fĂŒr diese Optimierung gelegt. Durch die Anwendung von BauteilauszĂŒgen mit angereicherten Daten aus anderen Fachmodellen konnte der Ausschreibungsprozess sowie der Prozess von Materialbestellungen optimiert werden. Dies folgt nebst der internen Effizienzsteigerung zu einer grösseren und detaillierteren Kostensicherheit fĂŒr den Bauherrn.

HKG Engineering AG Rotkreuz. In mehreren Dimensionen zu arbeiten, offenbare ein Potenzial, welches ausprobiert werden mĂŒsse. Um mehr Erkenntnisse zu gewinnen, wurden die Erfahrungen aus dem Bauprozess von Mitarbeitern in einer Master- und Projektarbeit weiterverfolgt.

THEORETISCHE AUFARBEITUNG

KONSEQUENT UMSETZEN

Von diesem Wissen profitiert das Projekt, wodurch ein iterativer Prozess entsteht. «Die Neugier treibt uns tĂ€glich weiter an und motiviert, den digitalen Bauprozess neben der theoretischen Aufarbeitung umzusetzen», fĂŒgt Lötscher an.

Der digitale Bauprozess wird wie in FachbĂŒchern umschrieben, konsequent umgesetzt. «Wir sind ĂŒberzeugt, dass dadurch ein Mehrwert geschaffen wird», sagt Stefan Lötscher, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der

Als unabhĂ€ngige SIA-Ingenieure und Berater gestaltet HKG die GebĂ€udetechnik von morgen – innovativ und qualitĂ€ts­bewusst – und dies erfolgreich schon seit ĂŒber 40 Jahren.

HKG Engineering AG Rotkreuz I Grundstrasse 12 I CH-6343 Rotkreuz I Tel. +41 (0) 58 360 63 00 I rotkreuz@hkg.ch I www.hkg.ch

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KOLUMNE

DEM GENERALPLANER GEHÖRT DIE ZUKUNFT von Peter Diggelmann

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ie Zeiten, als grosse Bauvorhaben unter der Oberleitung eines Architekten auf der grĂŒnen Wiese hochgezogen wurden, sind schon lange vorbei. Die grĂŒne Wiese ist heute die Ausnahme, weshalb grössere Hochbauprojekte meist in einem Ă€usserst komplexen und fĂŒr alle Beteiligten herausfordernden Umfeld realisiert werden mĂŒssen. In der Regel entstehen die GebĂ€ude mitten im bereits bebauten Gebiet, die AnsprĂŒche der Bauherrschaft sind hoch. Das gilt auch fĂŒr die Dichte der Vorgaben und Vorschriften. Der Zeitrahmen ist eng, die Finanzen sind knapp kalkuliert, der Nutzer nicht selten noch unbekannt und die Planung oft rollend. Auf diese hohen Anforderungen muss auch die Planerseite reagieren. Mit dem Generalplaner hat sie ein Modell geschaffen, das genau darauf zugeschnitten ist. Denn der Generalplaner ist kein statisches Unternehmen, sondern wird passend zu den AnsprĂŒchen des jeweiligen Projekts sowie seiner Bauherrschaft massgeschneidert zusammengestellt. In das eng vernetzte Team werden exakt diejenigen Fachplaner und Spezialisten aufgenommen, die es braucht, um die individuelle Bauaufgabe optimal, fristgerecht und innerhalb des vorgegebenen Rahmens umsetzen zu können. So bilden bei der Planung des Hochschulcampus auf dem Suurstoffi-Areal aufgrund der Anforderungen Holzbauplaner oder Logistik- und BIM-Spezialisten einen wichtigen Baustein des Generalplaner-Teams, wĂ€hrend es bei einer anderen Aufgabe vielleicht Fachplaner fĂŒr Stahlbau oder spezielle haustechnische Anlagen sind. Das Modell des Generalplaners ist aber nicht nur eine massgeschneiderte Lösung fĂŒr komplexe Bauprojekte, sondern bringt auch allen Stakeholdern interessante Vorteile: Die Bauherrschaft beispielsweise wird massgeblich entlastet, da sie nicht zahlreiche Planer und Spezialisten selber fĂŒhren und mit ihnen VertrĂ€ge abschliessen muss. Denn bei der Beauftragung eines Generalplaners hat sie es mit einem einzigen Ansprech- und

Vertragspartner zu tun. Die involvierten Planer wiederum arbeiten unter der Schirmherrschaft des Generalplaners eng zusammen, mĂŒssen sich nicht um administrative Dinge kĂŒmmern und können sich voll auf ihre Kompetenzen konzentrieren und durch das interdisziplinĂ€re Team diese sogar noch erweitern. Das wiederum verschafft ihnen unter UmstĂ€nden Vorteile fĂŒr kĂŒnftige AuftrĂ€ge. Und der Generalplaner wiederum ist – im Gegensatz zum klassischen Einzelleistungsmodell unter FĂŒhrung des Architekten – gegenĂŒber den Fachplanern nicht nur weisungsberechtigt, sondern kann als deren Vertragspartner im Notfall auch Sanktionen aussprechen. Das erleichtert ihm das Eingreifen in heiklen Situationen und erhöht die Chancen fĂŒr eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts. Trotz all dieser Vorteile kommt das Generalplaner-Modell hierzulande leider immer noch viel zu selten zum Einsatz. Umso erfreulicher ist es, wenn professionelle Bauherren bei Gross­ projekten wie dem neuen Campus fĂŒr die Hochschule Luzern auf einen Generalplaner setzen. Das Baufeld 1 wird deshalb nicht nur architektonisch und bautechnisch Leuchtturmcharakter haben, sondern auch zeigen, dass sich mit dem Generalplaner-Modell Gross­ projekte unter hohem Zeitdruck erfolgreich umsetzen lassen. Genau solche Herausforderungen werden kĂŒnftig bei grösseren und komplexen Bauaufgaben noch wichtiger werden. Wer als Bauherr mit der Zeit geht, wird deshalb fĂŒr die erfolgreiche, schnelle und effiziente Umsetzung seiner grösseren Bauprojekte kĂŒnftig auf den Generalplaner setzen.

PETER DIGGELMANN ist Leiter des Generalplaner-Teams fĂŒr das Projekt auf dem Baufeld 1 des Suurstoffi-Areals. www.archobau.ch

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TECHNIK UND WELTEN KOMMEN ZUSAMMEN HOLZBAU IN DER PRAXIS Interview mit Pirmin Jung von Georg Lutz

Holzbauingenieure haben heute eine Scharnierfunktion beim Thema Holzbau. Sie agieren auf Augenhöhe mit den Architekten, Investoren und Generalplanern. Das folgende Interview belegt dies am Beispiel des Holzhochhausbaus auf dem Suurstoffi (Baufeld 1) in Rotkreuz.

Beton und Holz kommen im Rahmen von Beton-Holz-Verbunddecken zusammen.

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ie sind als Holzbauingenieur im Rahmen des Holzhochhausbaus auf dem Suurstoffi in Rotkreuz beteiligt. Da mussten Sie vermutlich schon in der Phase des Wettbewerbs Überzeugungsarbeit leisten. Beim Thema Holz und Hochhaus

haben doch sicher noch einige Leute ein Fragezeichen im Kopf? Das kommt ganz auf die Branche und die Unternehmen an. Der Investor und hier konkret die Bauherrschaft haben da keine Bedenken mehr. Wir haben fĂŒr die Zug Estates AG schon vor einigen Jahren ein

viergeschossiges Vier-Stern-Hotel mit dem Baustoff Holz bauen dĂŒrfen. Da muss prinzipiell niemand mehr ĂŒberzeugt werden. In der Phase des Wettbewerbs sind die Architekten auf uns zugekommen, da der Bauherr und Investor voll auf die Karte Nachhaltigkeit setzen wollte. In solch einer

Die Fachplanung der Audio-Video-Einrichtungen und die Evakuationsanlage im Neubau der Hochschule Luzern HSLU Suurstoffi Rotkreuz wurden durch die Kilchenmann AG ausgefĂŒhrt.

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dynamischen Aufbruchsituation sind wir schnell zu einem Ergebnis gekommen: Dann lass uns mal etwas Besonderes probieren – ein Holzhochhaus. Wie kommen Holz und Beton optimal zusammen, wie sehen die Herausforderungen aus? Bei diesem Projekt ist das gesamte Untergeschoss betoniert. Zudem gibt es den GebĂ€udekern mit LiftschĂ€chten, TreppenhĂ€usern und InstallationsschĂ€chten aus Beton. Das wird vom Bauingenieur berechnet und vom Baumeister ausgefĂŒhrt. Wir, als Holzbauingenieure, haben dann die StĂŒtzen in Holz geplant, die UnterzĂŒge an der Fensterfront und die Holz-BetonVerbunddecken. Die Fassade ist dann eine voll verglaste Lösung mit aussen liegenden Metallrippen.

An dem Projekt wird auch mit BIM gearbeitet. Wie sind Sie hier eingebunden und wo lagen die Herausforderungen? Ja, das war mit eines unserer ersten BIMProjekte. Die Expertinnen und Experten der Firma Kaulquappe haben den Part des BIM-Managers ĂŒbernommen. Wir haben dann vom Architekten das Modell erhalten und haben dort unser Tragwerk und die Bauteileigenschaften eingetragen. Der Holzbauer hat dann daraus seine Werkplanung entwickelt. Die Statik lag noch in Papierform vor. Da gibt es noch Luft nach oben? Sehr positive Erfahrungen haben wir im Brandschutz gemacht. Dort war die Effizienzsteigerung am offensichtlichsten, da man alle Eigenschaften im Modell erfassen und daraus PlĂ€ne generieren konnte.

Wie kommen nun aber Holz und Beton zusammen? In den Beton haben wir SchweissgrĂŒnde eingelegt. Das sind Stahlplatten, mit drei Zentimeter dicke, auf Ankerdollen. Der Holzbauer kann dann die Stahlwinkel aufschweissen. Auf diesen Stahlwinkeln sind die Beton-Holz-Verbunddecken aufgelegt.

«Es geht um unterschiedliche Kulturen  »

Das hört sich komplex an. Nicht unbedingt. Die Technik haben wir im Griff. Es geht ja hier um sehr genaue Lösungen. Da darf es maximal drei Zentimeter Abweichung geben. Das ist aber nicht die zentrale Herausforderung. Es geht eher um unterschiedliche Kulturen, die uns zu schaffen machen. Die Beteiligten kommen aus unterschiedlichen Bauwelten und sprechen unterschiedliche Sprachen. Da braucht es Übersetzungskompetenzen, die die Beteiligten schon im Vorfeld auf dem Schirm haben mĂŒssen, sonst kann es zu bösen Überraschungen kommen.

Brandschutz ist fĂŒr viele Laien beim Thema Holz immer noch ein ganz grosses Thema. Welche Lösungen werden hier umgesetzt? Es gibt ĂŒber das ganze GebĂ€ude verteilt eine Sprinkleranlage. Das wird in der Schweiz sehr hoch bewertet. Daher dĂŒrfen wir die StĂŒtzen und Rippen in Holz weiter sichtbar lassen. Sichtbare flĂ€chige Bauteile in Holz sind baupraktisch kaum möglich (RF2, zum Beispiel Eiche, wĂ€re erlaubt), aber lineare Lösungen kann man in der Schweiz problemlos aus normalem Nadelholz realisieren. Da gibt es klare Regelungen. Und

dann geht es noch um einen Zeitfaktor. Hier ist es um die 60 Minuten Abbrand, die die Konstruktion zusĂ€tzlich zur Sprinklersicherheit halten muss. Inwieweit ist das GebĂ€ude ein Leuchtturmprojekt fĂŒr die Zukunft? Wir mĂŒssen uns hier alle anstrengen, denn die europĂ€ische Baubranche schaut auf uns. Auf der Seite der Bauherrschaft ist es sicher vorbildlich, wie die Zug Estates AG es planerisch hinbekommen hat, solch ein Bauwerk in Holzbauweise nicht teurer wie eine klassische Glas-Stahl-Beton-Konstruktion werden zu lassen. Die Nachhaltigkeit ist sicher bei Holz ein weiteres wichtiges in die Zukunft weisendes Argument. Wir sammeln hier Erfahrungen – insbesondere auch bezĂŒglich der vernetzten und kurzen Realisierung, die wir in kommende Projekte einbringen können.

Pirmin Jung ist Diplom-Holzbauingenieur FH / SIA und GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Pirmin Jung Ingenieure AG.

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GRUNDLAGENMODELLE FÜR DEN BAUPLATZ 3D-BIM-PROJEKTE AUF DEM SUURSTOFFI BAUFELD 1 ROTKREUZ von Lone K. Halvorsen

Building Information Modeling (BIM) ist eine neuartige Arbeitsweise respektive Kommunikationsmethode zwischen unterschiedlichen Akteuren in der Baubranche. Im Zentrum steht ein digitales Datenbank-basiertes 3D-Modell des betreffenden Bauwerks mit seiner Umgebung und seinen vernetzten Daten. Das 3D-BIM-Grundlagenmodell stellt eine einheitliche, dreidimensionale Grundlage fĂŒr das gesamte Bauprojekt Suurstoffi Baufeld 1 Rotkreuz dar.

Ausschnitt aus dem 3D-BIM-Grundlagenmodell.

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eim Projekt Suurstoffi BF1 wurden verschiedene bestehende Geodaten wie DGM, Liegenschaftsinformationen, NachbargebĂ€ude, Werk­leitungen, Bahnanlage, Strassenmöbel und Grundwasserdaten mit hoch prĂ€zisen Laserscanning-Aufnahmen des gesamten Bauplatzes in ein Grundlagenmodell zusammengefĂŒhrt. Somit waren mit der Erstellung des digitalen Zwillings der Raumbezug als einheitliche Planungsgrundlage definiert und der fĂŒr das ganze Projekt geltende Projektnullpunkt frĂŒh festgelegt. Hieraus konnten wĂ€hrend der

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Planungs- und Bauphase wichtige Informationen, wie beispielsweise fĂŒr die Planung der LeitungsfĂŒhrung, schnell und effizient extrahiert werden. Ein prĂ€zises Grundlagenmodell war insbesondere fĂŒr die Planung und Baustellenlogistik der grossen Baugrube infolge der engen PlatzverhĂ€ltnisse unabdingbar.

ROHBAUKONTROLLE MIT NEUEN ALGORITHMEN Was nĂŒtzt eine optimale Planung nach der BIM-Methode, wenn der Bau nicht auch

genauso ausgefĂŒhrt wird? In den meisten FĂ€llen sind leider «Bastelaktionen» auf der Baustelle infolge unprĂ€ziser Umsetzung nötig, die wiederum zu Bauverzögerungen und damit zu Mehrkosten fĂŒhren. Dabei ist ein optimales Umsetzen mit der Einhaltung der geometrischen Genauigkeit auf dem Bau die Grundlage fĂŒr alle in der Planung beabsichtigten und konzipierten Ziele. Eine prĂ€zise Vorfertigung der Bauteile, der reibungslose und termingerechte Bau oder die Installation der GebĂ€udetechnik ohne Zeitverzögerung sind nur


einige wichtige Beispiele. Zudem dient sie oft als Basis fĂŒr eine optimierte Lösung im Betrieb. Im Suurstoffi-Projekt ermöglicht die frĂŒhzeitige Detektion von BaumĂ€ngeln das proaktive Reagieren und eine vorausschauende Beseitigung dieser. Die dazu notwendigen Schritte konnten in den Bauprozess integriert werden: ‱ Erfassung des gesamten Rohbaus mittels Laserscanning respektive die Erstellung eines hoch prĂ€zisen digitalen Zwillings in Form einer Punktwolke. ‱ Dieser Zwilling wird mit dem geplanten 3D-BIM-Modell verglichen. Dazu wurden eigens komplexe Algorithmen entwickelt, um die Kontrollprozesse zu teilautomatisieren. Das wiederum fĂŒhrt zu einer enormen Kosteneinsparung gegenĂŒber konventioneller Methoden. ‱ AllfĂ€llige Differenzen werden unabhĂ€ngig und unmissverstĂ€ndlich dokumentiert, was fĂŒr spĂ€tere Diskussionen ĂŒber BaumĂ€ngel vorbeugend wirken kann. ‱ AllfĂ€llige Differenzen werden ausgewiesen, beurteilt und falls nötig entsprechende Massnahmen abgeleitet, die sowohl die Planung als auch die AusfĂŒhrung betreffen. ‱ Konkret werden die Ebenheiten des Bodens und der Decken geprĂŒft. Diese Auswertungen fanden besonders in der Tiefgarage zwecks EntwĂ€sserung sowie Einhaltung der eng bemessenen Raumhöhen fĂŒr den Einbau der ĂŒberdimensionalen GebĂ€udetechnikAnlagen Anwendung. Neben den EbenheitsprĂŒfungen werden ebenfalls die WĂ€nde auf Lagekorrektheit geprĂŒft. Bereits kleinste LageversĂ€tze haben gravierende Auswirkungen auf die Baustatik und auf die RaumflĂ€chen sowie auf den spĂ€teren (engen) Einbau von GebĂ€udetechnik-Installationen. Ebenfalls werden alle Aussparungen in Höhe und Lage kontrolliert. Die selbstentwickelten Algorithmen liefern fĂŒr jede Aussparung einen eingefĂ€rbten Punktwolken-Zwilling. Die Ampelfarben beschreiben dabei die geometrische QualitĂ€t der Aussparung. Abweichungen gegenĂŒber der vom Planungsteam festgelegten Toleranzen (+ / - drei Zentimeter) werden in unterschiedlichen Farben dargestellt (siehe Abbildungen 1 und 2). Dies ermöglicht eine sehr einfache Beurteilung der geometrischen Genauigkeit der

Abbildung 1: Der graue Quader, der die Lage der Aussparung im Modell darstellt, zeigt einen Lageversatz zur tatsÀchlichen Lage (reprÀsentiert durch Punktwolken-Zwilling).

Aussparungen. Sind die Abweichungen so gross, dass sie den Einbau der Haustechnik signifikant beeinflussen, wird die Information mittels standardisierter modellbasierter Kommunikation per BCF (BIM Collaboration Format) dem entspre-

chenden Fachplaner bereit­gestellt. Diese einfache Kommunikation erĂŒbrigt eine aufwĂ€ndige Lokalisierungs­beschreibung der fehlerhaften Aussparung und ein digitales Verwalten beziehungsweise Abhandeln eines Baumangels.

Abbildung 2: Zwei WanddurchbrĂŒche (graue Quader) haben eine korrekte Position der Aussparungen.

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IM DIENST DER SICHERHEIT VON MENSCHEN DIGITALE ENTWICKLUNG HILFT – ZUM BEISPIEL BEIM BRANDSCHUTZ von Dr. Stephan Gundel und Dr. Matthias Siemon

© Gruner AG

Das Fortschreiten der digitalen Entwicklung macht vor dem Brandschutz nicht halt. Dabei werden immer anspruchsvollere Simulationsmethoden herangezogen, um den BedĂŒrfnissen einer offenen und modernen Architektur auch in der Brandschutzplanung gerecht zu werden.

Die Spezialisten der Gruner Gruppe setzen fĂŒr die Brandsimulationen sogenannte CFD-Modelle (Computational Fluid Dynamics) ein.

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ei der Brandschutzplanung mithilfe von sogenannten Ingenieurmethoden –zum Beispiel bei Themen wie Brand- oder Evakuierungssimulationen – ist es möglich, die Einhaltung der Schutzziele des Brandschutzes bei grossvolumigen und komplexen Brandabschnitten oder besonderen Fluchtwegsituationen nachzuweisen. Auch bei BestandsgebĂ€uden sind bei Abweichungen nicht selten erst auf Basis moderner Simulationsmethoden verhĂ€ltnismĂ€ssige Lösungen möglich. Die Grundlagen und der Nachweisprozess bei Einsatz von Ingenieurmethoden

sind in den Brandschutzrichtlinien der Vereinigung der Kantonalen Feuerversicherungen (VKF) bzw. in den Eurocodes klar geregelt, was zu einer hohen Akzeptanz solcher Nachweise fĂŒhrt.

INTELLIGENTE NACHWEISVERFAHREN Die Anwendung von Ingenieurmethoden ermöglicht die Untersuchung einer Vielzahl an brandschutztechnischen Fragestellungen. Aktuelle Entwicklungen wie BIM fĂŒhren dazu, dass der Modellierungsaufwand fĂŒr die numerischen Simulationsmodelle (sowohl Brandsimulation als auch Heissbemessung) stetig sinkt. Die weit ĂŒber die dreidimensionale Planung und KollisionsprĂŒfung hinausgehenden Möglichkeiten von BIM, wie die umfangreiche Definition von Klassen und Attributen, bieten auch fĂŒr die Ingenieurmethoden im Brandschutz ein hohes Potenzial an Steigerung von QualitĂ€t und Effizienz.

BRANDSIMULATIONEN FÜR ENTRAUCHUNGSKONZEPTE Mittels Brandsimulationen können, unter BerĂŒcksichtigung der Anwendungsgrenzen, verlĂ€ssliche Aussagen ĂŒber die Auswirkungen eines möglichen Brandereignisses auf die Verrauchung und Temperaturverteilung im Brandraum getroffen werden. Dies ermöglicht die virtuelle Untersuchung eines Brandgeschehens. Die Spezialisten der Gruner Gruppe setzen fĂŒr die Brandsimulationen sogenannte CFD-Modelle (Computational Fluid Dynamics, ĂŒbersetzt mit Numerische Strö­ mungs­simulation) ein. Mit dem Fortschreiten der Rechenleistung und der Weiterentwicklung der Simulationsmodelle kann heute eine Vielzahl von brandschutztechnischen Fragestellungen hinreichend genau untersucht werden. Dabei sind jedoch immer die Anwendungsgrenzen der Submodelle der Programme zu beachten. Brandsimulationen kommen in der Regel dann zur Anwendung, wenn das vorliegende GebĂ€ude von den prĂ€skriptiven Vorgaben des Baurechts abweicht. Insbesondere steht die Untersuchung folgender, allgemeiner Zielsetzungen im Fokus: ‱ Berechnung der Rauchausbreitung (Entwicklung von Entrauchungs­ konzepten, Nachweis der wirksamen Entrauchung, Beurteilung der Personensicherheit im Brandfall),

BRANDSCHUTZ – BESSER VORSORGEN Die Spezialisten der Gruner Gruppe arbeiten interdisziplinĂ€r und begleiten Projekte jeglicher Grösse in allen Leistungsphasen. Mit der Planung hört der Brandschutz nicht auf – sie begleiten ihre Kunden auch wĂ€hrend der Bauzeit und der Inbetriebnahme professionell. DarĂŒber hinaus betreuen und schulen sie den Betreiber und leisten insbesondere bei Umnutzungs-, Umbau- und Erweiterungsvorhaben einen Beitrag zur KontinuitĂ€t des Brandschutzes. Die Gruner AG setzt auf ein Team aus BrandschĂŒtzern, Berechnungs­ ingenieuren und Strömungsexperten, um dieser anspruchsvollen Aufgabe gerecht zu werden. www.gruner.ch/kompetenz/brandschutz

‱ Berechnung der Temperatur- bzw. WĂ€rmestrom-Beanspruchung auf Bauteile, Personen oder angrenzende Brandlasten. Die Berechnungsergebnisse werden anschliessend mithilfe von Leistungskriterien quantitativ bewertet. Je nach Fragestellung und Schutzziel sind unterschiedliche Leistungskriterien auszuwerten. Ein typisches und hĂ€ufiges Kriterium ist die Sicherstellung einer raucharmen Schicht mit einer Höhe von 2.5 Metern fĂŒr den Nachweis einer hinreichenden verfĂŒgbaren Dauer der Selbstrettung. Weitere wichtige Leistungskriterien sind Gas- und OberflĂ€chentemperaturen, welche auf nachzuweisende Bauteile wirken. Durch die RechnerkapazitĂ€ten (Rechenclusters mit ĂŒber 200 Prozessoren) und die Möglichkeit des Parallelrechnens sind die Experten in der Lage, in kurzer Zeit Brandsimulationen einschliesslich aufwendiger Parameterstudien, zum Beispiel fĂŒr die Untersuchung des Einflusses unterschiedlicher Brandorte, durchzufĂŒhren.

PERSONENSTROMEVAKUIERUNGEN SIMULIEREN Besonders bei Veranstaltungen mit hohen Besucherzahlen ist ein reibungsloser und sicherer Betrieb eine anspruchsvolle Planungsaufgabe. DafĂŒr braucht es

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passende Werkzeuge. Personenstrom- und Evakuierungssimulationen bieten sich an. Betreiber von VeranstaltungsstĂ€tten und Veranstalter stĂŒnden immer wieder vor der Aufgabe, Personenströme im normalen Veranstaltungsbetrieb (insbesondere wĂ€hrend Ein- und Auslassphasen) oder bei der Evakuierung der Veranstaltung im Vorfeld belastbar abbilden zu können. Gerade bei Veranstaltungen mit hohen Besucherzahlen, komplexen VeranstaltungsstĂ€tten und begrenzten PlatzverhĂ€ltnissen könnten computerbasierte Personenstrom- und Evakuierungssimulationen diesbezĂŒglich eine grosse Hilfe sein. Sie ermöglichten nicht nur die wissenschaftlich abgesicherte Simulation des Personenverhaltens in Menschenmengen, sondern auch dessen Darstellung im Rahmen aussagekrĂ€ftiger Bild- und Videodateien – lange bevor die VeranstaltungsstĂ€tte gebaut oder die Veranstaltung begonnen hat. Aus der Erfahrung von vielen Projekten ziehen wir als Experten ein positives Fazit: FĂŒr die Kunden der Gruner sind die Ingenieurmethoden im Bereich Personenstrom-Simulationen ein grosser Mehrwert. Sie erlauben bereits im Vorfeld den wissenschaftlich und behördlich anerkannten Nachweis einer sicheren PersonenfĂŒhrung in verschiedenen BetriebszustĂ€nden.

HEISSBEMESSUNG KURZ ERKLÄRT Eine Heissbemessung sowohl fĂŒr BestandsgebĂ€ude als auch Neubauten kann zu hoher Zeit- und Kostenersparnis fĂŒhren, da im Ergebnis der komplette oder grossflĂ€chige Verzicht auf gesonderte ErtĂŒchtigungsmassnahmen nachgewiesen werden kann. Besonders fĂŒr BestandsgebĂ€ude ist die nachtrĂ€gliche Anbringung solcher Systeme hĂ€ufig kompliziert und kostenintensiv. Daneben treten oftmals Probleme auf, die Anforderungen der entsprechenden Verwendbarkeitsnachweise einzuhalten. Durch EinfĂŒhrung der Eurocodes ist die Verwendung von Ingenieurmethoden und Nachweisen wie der Heissbemessung klar geregelt. Die Grundlagen und das Nachweisverfahren sind daher allen Beteiligten im Planungsprozess bekannt, was zu einer hohen Akzeptanz solcher Nachweise fĂŒhrt.

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Die Personenstrom-Analyse kommt bei GebÀuden mit grossen Personen­belegungen zum Einsatz.

Zudem kann die Betriebs- und Sicherheitsorganisation hĂ€ufig unter Verwendung der Simulationsergebnisse optimiert werden, was nicht nur der Veranstaltungssicherheit, sondern auch der Wirtschaftlichkeit einer Veranstaltung dient. Aber auch die Besucher selber profitieren. FlĂŒssige Personenströme und ein möglichst ungestörter Bewegungs­radius wirken sich positiv auf das Veranstaltungserlebnis aus. Das sind nicht zu unterschĂ€tzende Faktoren. Die Methoden der Personenstrom-Analyse kommen nicht nur bei Veranstaltungs­ stĂ€tten und Veranstaltungen, sondern auch bei anderen GebĂ€uden mit grossen Personenbelegungen oder brandschutztechnisch anspruchsvollen Sonderlösungen zum Einsatz: Bahnhöfe, Museen, BĂŒrogebĂ€ude oder öffentliche Einrichtungen wie Hochschulen lassen sich bei Bedarf hinsichtlich ihrer Personenströme ebenfalls unter Sicherheits- oder Komfort­ aspekten simulieren.

HEISSBEMESSUNG VON TRAGWERKSKONSTRUKTIONEN Die leistungsorientierte Beurteilung von Tragwerken im Brandfall, die sogenannte Heissbemessung, ist ein wesentlicher Bestandteil der innovativen Brandschutz­ planung. Mithilfe einer Heissbemessung werden Brandschutzmassnahmen sowohl fĂŒr BestandsgebĂ€ude als auch Neubauten risikogerecht und wirtschaftlich ausgelegt. Die Heissbemessung besteht in den meisten FĂ€llen aus einer gestaffelten Nachweisstruktur, Brandsimulation – Thermische Analyse – Mechanische Analyse. Ziel ist es, im ersten Schritt die gebĂ€udespezifischen Besonderheiten wie Brandlast und VentilationsverhĂ€ltnisse bei der Berechnung der WĂ€rmestrom-Beaufschlagung zu berĂŒcksichtigen. Im Ergebnis erhĂ€lt man fĂŒr jede Bauteilposition eine spezifische Temperaturzeitkurve, welche im Vergleich zu nominellen Brandkurven wie der Einheits-­Temperaturzeitkurve (ETK) auch den abfallenden Ast nach Verbrauchen


© Gruner AG

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der Brandlast enthĂ€lt (aus diesem Grund werden solche Nachweise oft als Naturbrand bezeichnet). Im Vergleich zu den auf der ETK basierenden Klassifizierungen von Bauteilen, welche den Feuerwiderstand fĂŒr eine bestimmte Dauer unter ETK-Brandbeanspruchung beschreiben (zum Beispiel R90), gilt der Nachweis auf Grundlage einer Naturbrandbeanspruchung als erbracht, wenn nach der kompletten Brandbeanspruchung die TragfĂ€higkeit, unter zusĂ€tzlicher Bewertung der VertrĂ€glichkeit der auftretenden Verformungen, und je nach Bauteil auch der Raumabschluss sowie das Isolations­ kriterium bestehen bleibt. FĂŒr den Neubau von GebĂ€uden kann eine Heissbemessung unkompliziert in den Planungsablauf eingebunden werden. Der Lastfall Brand ist wie zum Beispiel Wind und Schnee ein Teil der Bemessungsberechnung und optimiert die konstruktiven Anforderungen hinsichtlich in Bezug auf die FeuerwiderstandsfĂ€higkeit. Durch Verwendung multiphysikalischer Simulationsprogramme können Konstruktionen sehr detailliert abgebildet und berechnet werden. Meist werden nur geringfĂŒgige Details verstĂ€rkt, um die FeuerwiderstandsfĂ€higkeit auch bei Verzicht von kostenintensiven baulichen Massnahmen nachweisen zu können.

ERSTES FAZIT

Solche Katastrophenbilder können durch prÀventive Massnahmen wie Brandsimulation vermieden werden.

Immer wieder stellt sich folgende Gretchenfrage: Wie steht es dabei um die Sicherheit im Brandfall? Durch die immer weiter fortschreitenden Entwicklungen im Brandschutz und der numerischen Simulation können die plastischen Reserven von Konstruktionen unter Brandbeanspruchung berechnet und dargestellt werden, um sie damit fĂŒr die NachweisfĂŒhrung nutzbar zu machen. Im Stahlbau kann damit in vielen FĂ€llen eine AusfĂŒhrung ohne baulichen Brandschutz ermöglicht werden. Das spart viel Geld und Zeit in der AusfĂŒhrungsphase. Typische AnwendungsfĂ€lle einer Heissbemessung sind auch bestehende Tragwerke, die sich nur mit grossen baulichen Massnahmen unter EinschrĂ€nkung des Betriebs ertĂŒchtigen lassen wĂŒrden. Es kann zusammengefasst werden: PrĂ€ventive Massnahmen beim Brandschutz lohnen sich auf jeden Fall.

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WĂ€hrend im Hintergrund eine weitere Etappe betoniert wird, sind vorne die ParaTop-Riegel fĂŒr den nĂ€chsten Abschnitt bereits montiert.

PARATOP FÜR MAXIMALE FLEXIBILITÄT BRÜCKENSANIERUNG DER AUTOBAHN BEI ARTH-GOLDAU von Dominic Staub

Baumeister und Doka-Ingenieure standen laufend vor neuen Herausforderungen bei der Entwicklung einer geeigneten Schalungslösung fĂŒr die Sanierung der Konsolen dreier in die Jahre gekommener AutobahnbrĂŒcken in der Innerschweiz. Im folgenden Beitrag prĂ€sentieren wir die Lösungen.

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is im Jahr 2022 saniert das Schweizerische Bundesamt fĂŒr Strassen ASTRA fĂŒr rund 240 Millionen Franken die Autobahn A4, eine der wichtigsten Verbindungen auf der Nord-SĂŒd-Achse. Der insgesamt 20.6 Kilometer lange Nationalstrassenabschnitt, welcher sich im Anschluss an die Axenstrasse bei Brunnen in vielen Kurven malerisch am Lauerzersee und dem Zugersee entlang bis nach KĂŒssnacht schlĂ€ngelt, wird tĂ€glich von rund 27’000 Fahrzeugen genutzt und hat nach ĂŒber 40 Betriebsjahren dringenden Sanierungsbedarf. Bereits seit 2017 ist eine ARGE bestehend aus Implenia Schweiz AG, Porr Suisse AG und Cellere AG mit der Umsetzung der Sanierungsmassnahmen im Teilabschnitt Arth bis Goldau betraut. Im Vergleich zu anderen Autobahnabschnitten verfĂŒgt die 4.8 Kilometer lange Autobahnstrecke topografisch bedingt ĂŒber eine

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ĂŒberdurchschnittliche Anzahl an Kunstbauten. Neben der ÜberfĂŒhrung der Rigibahn und den beiden Tunnels Engiberg und Schönegg mĂŒssen auch die drei BrĂŒcken Boli, Mettlen und Linden mit einer GesamtlĂ€nge von fast einem Kilometer umfassend saniert werden.

INTENSIVE ZUSAMMENARBEIT Zur Entwicklung einer geeigneten Schalungslösung fĂŒr die neuen BrĂŒckenkonsolen wurden die Ingenieure von Doka bereits frĂŒh in den Planungsprozess eingebunden. Dies erwies sich im spĂ€teren Verlauf des Projekts als Vorteil. Über Wochen bestand ein intensiver Austausch zwischen den Baumeistern, den Doka-Fachberatern und Ingenieuren. Von Sitzung zu Sitzung tauchten neue Herausforderungen auf – von der Baustellenlogistik ĂŒber beengte PlatzverhĂ€ltnisse bis hin zu diversen

Störstellen wie EntwĂ€sserungsleitungen, Auskragungen und Stegen –, die die Schalungstechniker in ihrer Lösung berĂŒcksichtigen mussten. Gemeinsam wurde das Schalungskonzept laufend verfeinert, bis letztendlich eine praktikable Lösung gefunden wurde, die ĂŒberzeugte. «Ich habe die Montage mitverfolgt und muss sagen, wir haben, glaube ich, fast alles richtig gemacht. Es hat sich gelohnt, die Zeit zu investieren, und wenn der Beton so rauskommt wie die Schalung, dann haben wir definitiv gewonnen», resĂŒmiert Bauleiter Patrick Peter von Porr Suisse nach den ersten SchalungseinsĂ€tzen. Auch Adrian Infanger, Projektleiter bei Implenia, zeigt sich ĂŒberzeugt: «Ich war in der Planung zwar nicht von Anfang an dabei, aber letztendlich waren der konstruktive Austausch und die intensive Vorarbeit, die fĂŒr dieses Projekt von allen Beteiligten


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gemeinsam geleistet wurde, entscheidend dafĂŒr, dass es jetzt reibungslos lĂ€uft.»

FLEXIBLES PARATOP-SYSTEM Die Abbruchkante, der bereits mit Wasserhöchstdruck entfernten BrĂŒckenkonsolen, verlĂ€uft in variierenden AbstĂ€nden entlang der geschwungenen BrĂŒckenkonstruktion. Die Verwendung eines mobilen Schalwagens, der auf der alten Fahrbahn verschoben werden konnte, musste aufgrund der Baustellenlogistik und der engen PlatzverhĂ€ltnisse verworfen werden. Doka entschloss sich daraufhin, eine Lösung mit der unterstellungsfreien Kragarmschalung ParaTop vorzuschlagen. Auf das ParaTopSystem wurden anschliessend wiederverwendbare Schalungskisten aus Holz montiert und bauseits zugeschalt. Zur Befestigung der ParaTop-Riegel an der BrĂŒcke wurden in einem vorgegebenen Winkel alle ein bis eineinhalb Meter prĂ€zise Kernbohrungen fĂŒr die ParaTop-Anker

vorgenommen. Doka plante das Schalungssystem ausgehend von der Position des Messpunktes so, dass die ParaTop-Riegel unabhĂ€ngig vom Abstand der Stirnabschalung, der unregelmĂ€ssig verlaufenden Abbruchkante und der Distanz zum Tragwerk der BrĂŒcke flexibel eingepasst werden konnten und dabei die Anker nicht durch die wiederverwendbaren Holzkisten verliefen. Das Baustellenteam konnte sich so anhand von zehn vorberechneten Montageszenarien zĂŒgig von Ankerpunkt zu Ankerpunkt vorarbeiten und das jeweils passende auswĂ€hlen. Um die gewĂŒnschte Schalleistung zu erzielen, wurden zudem ParaTop-Systemteile fĂŒr 500 Meter Konsole vorgehalten und jeweils in Etappen zu 30 Metern montiert. So konnte eine BrĂŒckenkonsole komplett in fĂŒnf Wochen­etappen erstellt werden. Mit dem Einschalen und Betonieren war aber erst der halbe Weg gemeistert. Auch fĂŒr das Ausschalkonzept mussten sich Baumeister und Ingenieure einige Gedanken

machen, denn das GerĂŒst, welches fĂŒr den Personenschutz unten an der BrĂŒcke aufgehĂ€ngt wurde, blockierte den Ausschalvorgang. Der Platz zwischen Schalung und GerĂŒst betrug teilweise nur 65 Zentimeter – zu wenig, um die Schalung blockweise komplett von oben herauszuheben, wie dies sonst ĂŒblicherweise gemacht wĂŒrde. Entsprechend musste das ParaTop-System zunĂ€chst leicht abgesenkt werden, damit die Holzkisten herausgezogen werden konnten. Erst dann konnten die schlanken Riegel gedreht und ebenfalls herausgehoben werden, ohne dabei viel Zeit zu verlieren. Dies ĂŒberzeugte auch Adrian Infanger: «Das Betonieren ist bei diesem Projekt eine kleine Sache. Die grösste Herausforderung war es, auf die notwendige Schalleistung zu kommen und eine intelligente Etappierung zu wĂ€hlen. Da waren wir zu Beginn schon noch etwas skeptisch. Die FlexibilitĂ€t und Einfachheit der modularen ParaTop-Einheiten hat uns aber ĂŒberzeugt.»

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16.10.2018 09:14:35

Ausgabe 04/2018 // Seite 79


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Verletzungen verhindern: Es ist Aufgabe des Arbeitgebers, die persönliche SchutzausrĂŒstung bereitzustellen und die Kosten zu tragen.

GESCHÜTZT AUF DER BAUSTELLE WER BEZAHLT EIGENTLICH DIE PSA? von Serkan Isik

Ein wichtiger Grundsatz fĂŒr die Sicherheit und den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz ist lĂ€ngst nicht allen bekannt: Arbeitgeber mĂŒssen die notwendige Persönliche SchutzausrĂŒstung (PSA) fĂŒr ihre Mitarbeitenden bezahlen.

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as gibt zu denken. Viele Lernende glauben fĂ€lschlicherweise, dass sie ihre Persönliche SchutzausrĂŒstung (PSA) selber bezahlen mĂŒssen. Erwin von Moos, Kampagnenleiter «Sichere Lehrzeit» der Schweizerischen Unfallversicherung Suva, hat dies kĂŒrzlich bei Umfragen an verschiedenen Berufsfachschulen festgestellt. Dabei gaben viele Lernende an, dass sie in ihrem Lehrbetrieb fĂŒr die Kosten der PSA selber aufkommen oder zumindest den nötigen Ersatz selber berappen mĂŒssen. «Von 600 haben sich etwa 100 so geĂ€ussert», sagt von Moos. «Das finde ich erschreckend.» Doch ganz ĂŒberraschend ist der Befund nicht. «Wer bezahlt die PSA?» ist ein Dauerbrenner unter den Fragen, die den Sicherheits­ experten der Suva immer wieder gestellt werden. Was also gilt hier tatsĂ€chlich?

DER ARBEITGEBER BEZAHLT DIE PSA «Die Rechtsgrundlagen sind eigentlich ganz klar», betont Pius Arnold, Rechtsanwalt

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in der Abteilung Arbeitssicherheit der Suva. «Der Arbeitgeber hat die notwendige AusrĂŒstung zur VerfĂŒgung zu stellen und auch die Kosten zu tragen», so Arnold. Als Grundlage nennt er die Artikel 5 und 90 der Verordnung ĂŒber die UnfallverhĂŒtung (VUV). Dies gelte selbstverstĂ€ndlich auch fĂŒr Lernende oder TemporĂ€r-Mitarbeitende und schliesse den abnĂŒtzungsbedingten Ersatz der PSA ein.

DETAILS GEBEN ZU DISKUTIEREN Warum also ist dies so schlecht bekannt? Und warum gibt der Umgang mit Sicherheitsschuhen, Schutzbrillen und Schutzkleidung immer wieder zu reden? Zum einen vermuten Arnold und von Moos, dass die Formulierung «Zur VerfĂŒgung stellen» manche Arbeitgeber glauben lĂ€sst, dass sie die PSA zwar zu beschaffen, nicht aber zu bezahlen hĂ€tten. Zum anderen können jedoch Details im Umgang mit den PSA auch durchaus im Arbeitsvertrag privat­rechtlich zwischen Arbeitgeber und

Arbeitnehmer geregelt werden. Zum Beispiel was ĂŒbermĂ€ssige AbnĂŒtzung, zusĂ€tzliche private Nutzung oder mutwillige BeschĂ€digungen betrifft. Und da kann der Teufel im Detail stecken.

NICHT AM FALSCHEN ORT SPAREN Generell plĂ€dieren die Sicherheitsexperten der Suva fĂŒr einen grosszĂŒgigen Umgang der Arbeitgeber mit dem Thema PSA. «Wer Geld sparen will, spart hier eindeutig am falschen Ort», erklĂ€rt Erwin von Moos. Die Suva ihrerseits werde kĂŒnftig vermehrt darauf achten, ob die Betriebe ihren gesetzlichen Pflichten beim Thema PSA nachkommen.

SERKAN ISIK ist Mediensprecher bei der Suva. www.suva.ch


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FUSSSCHUTZ AUF DEM BAU MIT DEM RICHTIGEN ARBEITSSCHUH VERLETZUNGSGEFAHREN MINIMIEREN von Christoph Nordmann

Die Berufe der Baubranche sind so vielseitig wie ihre Verletzungsgefahren: Schwere Werkzeuge, spitze NĂ€gel oder rutschige Böden werden fĂŒr die FĂŒsse schnell zum Risiko. Moderne Sicherheitsschuhe mĂŒssen heute mehr bieten als Schutz: Sie punkten mit Tragekomfort und unterstĂŒtzen bei Fussfehlstellungen. Hersteller Elten setzt auf durchdachte Schuhkonzepte, spezielle Materialien und Sohlentechnologien.

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gal, ob Hoch- oder Tiefbau, ob Dachdecker oder Zimmermann: Die Arbeitsfelder der Baubranche sind unterschiedlich. In manchen besteht ein erhöhtes Verletzungsrisiko. FĂ€llt schweres Baumaterial auf den Fuss oder bohrt sich eine scharfe Scherbe in die Sohle, drohen schmerzhafte Folgen. Um diese Risiken zu minimieren, sind auf Baustellen Sicherheitsschuhe der Schutzklasse 3 verpflichtend. Dieser Schuh ist mit Zehenschutzkappe und durchtritt­ hemmender Laufsohle ausgestattet. Auf harten und unebenen Böden auf dem Bau drohen UnfĂ€lle wie Stolpern, Rutschen oder StĂŒrzen. Laut der Deutschen Gesetzlichen Unfallver-

sicherung (DGUV) lag die Zahl der meldepflichtigen UnfĂ€lle 2016 bei 159’685.

STABILISIEREN UND DOCH BEWEGLICH Um die Verletzungsgefahr durch Umknicken am Arbeitsplatz zu vermindern, haben sich flexible Manschetten aus Kunststoff durchgesetzt, so wie bei der Biomex-Protection-Technologie von Sicherheitsschuhhersteller Elten. Diese Schuhe stabilisieren das Sprunggelenk, indem sie Ferse und Fussgelenk umschliessen, ohne an Komfort und Beweglichkeit einzubĂŒssen. Ein zuverlĂ€ssiger Schutz muss deutlich mehr können, als vor herabfallenden oder spitzen GegenstĂ€nden zu schĂŒtzen. UnfĂ€lle passieren auch deshalb, weil Schuhe schlecht sitzen oder sich die TrĂ€ger bei ihrer Arbeit nicht genĂŒgend bewegen können.

INDIVIDUELLE LÖSUNGEN FÜR BAUARBEITER Die Gesunderhaltung der Mitarbeiter und die PrĂ€vention in Betrieben rĂŒcken in den Fokus

mit individuellen Lösungen. Dieser gesundheitliche Aspekt wird auch angesichts der alternden Belegschaften und zunehmenden FussdeformitĂ€ten oder Diabetes noch wichtiger. Vor diesem Hintergrund entwickelte Elten gemeinsam mit Partnern aus OrthopĂ€die und Arbeitsmedizin das Modell «Dialution» – als metallfreier S3-Schuh auf Baustellen einsetzbar. Der Innenschuh ist herausnehmbar und weich gepolstert.

NAHTFREI UND VERSTÄRKTE FERSE Eine auswechselbare Einlage verteilt das Körpergewicht gleichmĂ€ssig auf die Fusssohle und verhindert Druckspitzen. Drei Extra-Profilblöcke im Mittelfussbereich der Laufsohle erhöhen den Bodendruck fĂŒr mehr StabilitĂ€t und erleichtertes Abrollen beim Gehen. Dieser Schuh ist fĂŒr Hallux Valgus oder Krallenzehen ebenso geeignet. Damit Bakterien und Pilze sich nicht vermehren und die Wundheilung nicht verzögern, ist der Innenschuh mit einer Lage aus antimikrobiellen SilberfĂ€den versehen.

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DEN RICHTIGEN WEG EINSCHLAGEN DIE BILDUNGS- UND WEITERBILDUNGSSTRATEGIEN IM HANDWERK Interview mit Konrad Imbach von Georg Lutz

Auch das Handwerk muss sich den UmwĂ€lzungen – in Zeiten – in denen ganze Wertschöpfungsketten durch die Digitalisierung umgewĂ€lzt werden, stellen. Gerade in der Aus- und Weiterbildung gilt es zu reagieren. Wir fĂŒhrten daher mit Konrad Imbach, dem PrĂ€sidenten des Schweizerischen Plattenverbandes, ein Interview.

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or einigen Wochen fragte ich den CEO einer IT-Firma, welchen Beruf er seiner 16-jĂ€hrigen Tochter empfehlen wĂŒrde. Er antwortete Lehrerin oder Pfarrerin. Ich fragte ziemlich ĂŒberrascht nach: nicht Software­ entwicklerin, FachkrĂ€fte werden doch hĂ€nderingend gesucht? Er antworte Nein, einfache Programmierungen wĂŒrden in zehn Jahren von KI ĂŒbernommen. Was empfehlen Sie heute

einer 17-JĂ€hrigen oder einem 17-JĂ€hrigen, wenn es um eine Berufsempfehlung geht? Sie oder er sollte herausfinden, wo seine beziehungsweise ihre Neigungen liegen. Das ist auch heute eine wichtige Grundlage bei der Berufswahl. DemgegenĂŒber sollten kurzfristige propagierte Trends eher liegen gelassen werden. Es gibt heute und auch in absehbarer Zeit eine Vielfalt an Berufen, die sich schneller wandeln als frĂŒher – das

ohne Frage. Aber man muss nicht jedem Hype, das gilt auch fĂŒr den Informatikhype, bedingungslos hinterherlaufen. Insofern ist das BĂŒrsten gegen Strich des CEOs einer IT-Firma nicht schlecht. Jetzt singen Sie sicher das hohe Lied des Handwerks? Ja, es droht in der medienpolitischen Öffentlichkeit unterzugehen, dass es noch sehr viele wichtige handwerkliche Berufe mit

Hinter beeindruckenden optischen Lösungen steht modernstes handwerkliches Know-how.

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Zukunftspotenzialen gibt. Das hat jetzt nicht nur etwas mit meiner TĂ€tigkeit in VerbĂ€nden zu tun. Ich bin fest davon ĂŒberzeugt, dass das Handwerk auch in Zukunft einen goldenen Boden haben wird. Ein Beruf hat, in meinem VerstĂ€ndnis, mit individuellen FĂ€higkeiten zu tun, die dann im Alltag mit der Freude an der praktischen Arbeit verbunden sind. Wenn Freude im Beruf erkennbar ist, nimmt man auch die Herausforderungen des Wandels – auch des digitalen Wandels – an. Da sind Sie auf der gleichen Linie wie WirtschaftsverbĂ€nde, die auch immer wieder das duale Ausbildungssystem der Schweiz loben. Lassen Sie es mich ganz einfach an den Verdienstmöglichkeiten verdeutlichen. Es gibt in fast jedem Bereich in der Schweiz ein FachkrĂ€ftemangel. Daher verdient ja auch ein Metzger im Discounter doppelt so viel wie ein angelernter Angestellter im Detailhandel. Auch in unserer Branche sind die Verdienstmöglichkeiten mit einer entsprechenden Ausbildung sehr gut.

Jetzt steht aber auch die Baubranche vor einer digitalen UmwĂ€lzung, die ganze Wertschöpfungsketten verĂ€ndert. Das steht in VerknĂŒpfung mit Kundenbeziehungen, mit der Automatisierung in der Produktion. Ein weiteres

«Es darf sich niemand ĂŒber­ rollt fĂŒhlen.»

Stichwort heisst BIM. Das sind ja nicht nur Trends, sondern VerĂ€nderungen, die im Alltag zum Tragen kommen. Wie kann man hier das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden? Lassen Sie mich die Herausforderungen skizzieren. ZunĂ€chst geht es um eine strategische Stufe. Es gilt zu ĂŒberlegen, wie die unterschiedlichen Berufsfelder und ihre nötigen Qualifikationen in zehn Jahren stehen könnten. Da sind die Generation 4.0 und Generation Z, die dann den Berufsalltag prĂ€gen, auch ein Thema. Aus diesen Herausforderungen entwickeln wir

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Wir bauen auf.


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analytische Werkzeuge, die wir unseren Mitgliedern zur VerfĂŒgung stellen. Was bedeutet dies konkret? Das beginnt heute mit der digitalen Planung. Die Zeiten, in denen sich nur ein GebĂ€udetechnikplaner mit BIM auseinandersetzt, sind vorbei. Die Technologie entwickelt ja nur ihre Effizienz, wenn alle dabei sind und die unterschiedlichen Ergebnisse kompatibel sind. Das geht bis in die Details – beispielsweise der Materiallieferung. Wo liegt hier die Herausforderung fĂŒr Ihre handwerklich geprĂ€gten Mitglieder? Es darf sich niemand ĂŒberrollt fĂŒhlen. Erstens gibt es in der Baubrache unterschiedliche Kulturen, die jenseits der technischen Herausforderungen nicht vergessen werden dĂŒrfen. Zudem braucht es zweitens passende Weiterbildungsangebote. Und wie könnte eine Plattenproduktion in wenigen Jahren aussehen? Ich war auf der CERSAIE in BOLOGNA, der Leitmesse der Keramikindustrie. An solchen AnlĂ€ssen können wir die Zukunft schon anschauen. Sie erstellen ein digitales Bild, stellen es auf eine dementsprechende Plattform und Sie erhalten, beispielsweise als FachhĂ€ndler, die gewĂŒnschten Keramikplatten. Schon heute gibt es ja digitale Showrooms, in denen Sie ausprobieren und wĂ€hlen können. Auch die Produktion wird sich verĂ€ndern. KĂŒnstliche Intelligenz ist hier das Stichwort, welches es zu fĂŒllen gilt. Es geht darum, eine stufengerechte Aus-

und Weiterbildung zu ermöglichen. Das hört sich sehr plakativ an und ist zudem nicht ganz einfach zu realisieren. Aber genau in diese Richtung muss es gehen. Können Sie diese Argumentationsfigur noch etwas vertiefen? Bei der Aus- und Weiterbildung wird das Vermitteln von nicht mehr zeitgemĂ€ssen Technologien eingestellt und durch neue heute passende Inhalte ersetzt. Eine KeramikflĂ€che wird aber nicht durch eine Software ersetzt. Die analoge Arbeit geht nicht aus? Richtig. Die Handarbeit ist weiter gefordert. Gleichzeitig bringen wir den Stand der Technik in die AusbildungslehrgĂ€nge. Jugendliche wollen und sollen bei uns mit neusten Materialien und Technologien arbeiten. Unser Gewerbe ist ja jetzt auch nicht eine Massenveranstaltung. Das hat Vorteile. Wir wissen, was unterrichtet wird, und können ĂŒber unsere Gremien auch Einfluss auf die Ausbildungsinhalte nehmen. Das ist ein Prozess, der rollend funktioniert. Können wir das an einem Beispiel verdeutlichen? Bis vor wenigen Jahren musste in der Heizungsbranche ein Lernender noch wissen, was eine Kohlenheizung ist und wie sie funktioniert. Heute kennt er sich bei Solarlösungen aus. Wie helfen hier die Bildungspartner? Bei uns werden im Rahmen der Aus- und Weiterbildung die neusten Technologien

Grossformatige Platten sind heute ein beliebtes Designmittel in der Innenraumgestaltung.

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eingesetzt. Es geht um grossformatige Platten oder neue Abdichtungen, die gerade bei den ÜbergĂ€ngen sehr wichtig sind. Auch dort arbeiten wir, dank der Bildungspartner mit den neusten Produkten. Alleine könnten wir das finanziell nicht stemmen. Was bringen die neuen, grösseren Formate, wenn wir auf die Designschiene schauen? Noch vor 30 Jahren war die KĂŒche oder das Bad ein reiner Funktionsraum, und da war auch der Plattenleger zu Hause. Das hat sich aber schon vor 20 Jahren verĂ€ndert. Seither findet man im ganzen Wohnbereich Plattenlösungen. Heute kann man mit grossformatigen Platten – wir sprechen hier eher von Wand- BelĂ€gen, von einer Höhe mit 3.20 Meter und einer Breite mit 60 Zentimeter. Sie sehen dieser Wand nicht an, ob es eine kĂŒnstliche Rostfassade, ein Naturstein oder eine klassische Keramikplatte ist. Die Entwicklung wird an diesem Punkt weitergehen. Auch um Dienstleistungsbereich sind wir mit funktionellen BelĂ€gen auf der Höhe der Zeit. Im Industriebereich gilt es, sehr belastbar zu sein.

KONRAD IMBACH ist PrÀsident des Schweizerischen Plattenverbandes. www.plattenverband.ch



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EFFIZIENT ANLIEFERN BAUSTELLENLOGISTIK ALS HERAUSFORDERUNG von Thomas Gabele

Die Logistik auf der Baustelle ist eine spezielle Herausforderung. Enge Zufahrten, wenig Platz zum Rangieren und fehlende Lagerungsmöglichkeiten sind nur der Anfang von vielen logistischen Besonderheiten. Wie man einige davon handhabt, zeigt folgender Beitrag.

Seit der GrĂŒndung 1992 ist die SG Spedition ein kompetenter Partner in Sachen Logistik.

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ust-in-Time-Lieferungen sind gefragt, um teuren Lagerraum zu sparen. Auf der anderen Seite wiederum verursachen sie teilweise starken Verkehr an der Baustelle und erschweren die Koordination der oft zahlreichen Beteiligten eines Baus. In den seltensten FĂ€llen gibt es eine gute Möglichkeit zum Entladen der Ware, und eine Entladehilfe ist eine unerlĂ€ssliche UnterstĂŒtzung. Oft hilft bereits eine HebebĂŒhne, trotzdem sind zusĂ€tzliche Hilfsmittel meist unverzichtbar. Je nach geografischer Region sind dabei die PrĂ€fenzen zwischen Kranoder Mitnahmestapler unterschiedlich. Sind in Deutschland Mitnahmestapler verbreitet, setzen Schweizer gerne auf den Kranentlad. Beide Varianten bieten ihre Vor- und Nachteile. Sie bedingen jedoch in jedem Fall ausgebildetes Personal, was mit dem zunehmenden Fahrermangel immer schwieriger zu finden ist.

BAUSTELLEN IN DER STADT Das begrenzte Platzangebot ist in der Stadt besonders zu spĂŒren und erschwert das

Rangieren und die Lagerung. Ein Lkw, der in einen engen Baustellenzugang ein- oder ausfahren muss, kann schnell einmal den umliegenden Verkehr lahmlegen. Neben den Lkw-Abgasen fĂŒhrt das zu einer zusĂ€tzlichen Umweltbelastung rund um die Baustelle. Hier entstehen Herausforderungen, die langfristig eine Lösung brauchen. Unter dem Programm Horizon 2020 hat die EU vier verschiedene Projekte zur Optimierung der City-Logistik in Auftrag gegeben. Darunter auch das Projekt SUCCESS mit dem Ziel, die Bau-Supply-Chains zu verbessern. Das Projekt prĂŒft verschiedene Konzepte in unterschiedlichen europĂ€ischen StĂ€dten, beispielsweise die Verwendung von Konsolidierungszentren, die als Sammelpunkt fĂŒr mehrere Baustellen dienen könnten. Einfache Zufahrts- und Entlademöglichkeiten erleichtern den Ablad und fĂŒhren zu einer koordinierten und konsolidierten Anlieferung und zu weniger direkten Anfahrten. Das macht die Lieferungen effizienter und reduziert die Belastung fĂŒr Verkehr und Umwelt.

DER BAUSTELLENSPEZIALIST Seit ĂŒber 25 Jahren bewegt sich die SG Spedition vor allem auf der Baustelle. FĂŒr ihre unterschiedlichen Kunden aus der Baustoffund Konstruktionsbranche fĂ€hrt die Spedition tĂ€glich verschiedene Baustellen in Europa an. Obwohl der Fokus dabei klar auf der Schweiz und Deutschland liegt, fĂŒhrt sie regelmĂ€ssig Transporte in verschiedene andere europĂ€ische LĂ€nder durch. Ob Baustofftransport mit Mitnahmestapler oder eine Spezialstahlkonstruktion mit termingenauem Kranentlad in einer Grossstadt – die SG Spedition ist ein kompetenter Ansprechpartner fĂŒr anspruchsvolle Logistik. Die Verteillogistik realisiert die Spedition ĂŒber ihr deutsches Lager nahe der Schweizer Grenze, ein zuverlĂ€ssiger und kostengĂŒnstiger Hub zwischen der Schweiz und Europa. Mit hoher FlexibilitĂ€t, Engagement und Know-how ĂŒberzeugen die Mitarbeiter tĂ€glich bei anspruchsvollen Aufgaben rund um die Baustellenlieferungen und bewĂ€ltigen die Herausforderungen der heutigen Zeit.

SG Spedition AG | Ernst-Homberger-Strasse 5 | CH-8207 Schaffhausen | Tel. +41 (0) 52 644 00 60 info@sg-spedition.ch | www.sg-spedition.ch

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© Dominique Wehrli | Winterthur

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Heute bedeutet altersgerechtes Wohnen Platz fĂŒr selbstbestimmtes und autonomes Leben.

JUNG GEBLIEBEN MODERNE WOHNFORMEN FÜR DAS ALTER von Freya Mohr

Altersheime und Pflegezentren wecken die Assoziation von Tod und letztem Lebensabschnitt. Das kollidiert mit unserer heutigen Gesellschaft, in der die Lebenserwartung steigt und auch viele ĂŒber 65-JĂ€hrige noch fit sind. Ein neues Buch stellt altersgerechte Wohnformen vor, die der Ă€lteren Bevölkerung das Wohnen erleichtern und gleichzeitig genĂŒgend FreirĂ€ume lassen.

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ie Menschen werden immer Ă€lter, fĂŒhlen sich dabei jedoch immer jĂŒnger. Die Lebenserwartung ist gestiegen und Ă€ltere Menschen zwischen 65 und 79 befinden sich bei guter Gesundheit. Sie fĂŒhlen sich noch fit – altersgerechte Wohnformen stossen dementsprechend auf geringes Interesse. Gleichzeitig befindet sich die Gesellschaft in einem Alterungsprozess und die Anzahl der 65-JĂ€hrigen und Ă€lter nimmt zu. Zwischen 2020 und 2035 geht ein Grossteil der geburtenstarken BabyBoomer-Generation in Rente, bereits 2015 betrug die Anzahl der ĂŒber 65-JĂ€hrigen 18 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz. Es wird in Zukunft also immer mehr Menschen geben, die eine altersgerechte Wohnung benötigen. Mit der bleibenden VitalitĂ€t Ă€ndern sich jedoch die Anforderungen an eine altersgerechte Wohnung. Die Ă€lteren Generationen möchten weiterhin selbstbestimmt leben, ihren Hobbies nachgehen und in

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ihrem gewohnten Umfeld bleiben. Deswegen ist es hier Aufgabe der Architektur, entsprechend neue und vielfĂ€ltige Wohnformen zu entwickeln. Das neue Buch des ZĂŒrcher ArchitekturbĂŒros Bob Gysin Partner BGP Architekten stellt die architektonischen Herausforderungen an altersgerechte Wohnformen im sozialen, politischen, ökonomischen und kulturellen Kontext dar. Konkrete Beispiele zeigen, wie heutzutage altersgerechtes Wohnen in der Praxis umgesetzt wird.

ARCHITEKTUR FÜR GENERATIONEN Wie bereits der Buchtitel «Wohnen in jedem Alter» verrĂ€t, möchten die Autoren nicht aufzeigen, wie sich Wohnformen ans Alter anpassen lassen, sondern dass nachhaltige Architektur Wohnen in jedem Alter ermöglichen muss. Dazu zeigt das Buch anhand von zehn Fallbeispielen, wie entsprechende Wohnformen aussehen können, neun davon befinden sich

in der Schweiz, eine in Deutschland. Neu ist, dass die Fallbeispiele dabei nicht nur auf die Ästhetik der Wohnformen eingehen, sondern auch den Aspekt der Nachhaltigkeit aufgreifen – insbesondere den ökologischen und energetischen. Hier spielt es fĂŒr BGP Architekten eine wichtige Rolle, heutige Standards und Normen, beispielsweise Minergie, in altersgerechte Wohnformen zu integrieren. Begleitet werden die Fallbeispiele von drei Essays zu den Themen demografische Entwicklung und Wohnen im Alter. Professor François Höpflinger, em. Prof. fĂŒr Soziologie an der UniversitĂ€t ZĂŒrich, umreisst die verĂ€nderten Lebensphasen der Gesellschaft und die damit einhergehenden Folgen fĂŒr die Wohnformen im Alter. FĂŒr ihn lösen sich die beiden traditionellen Formen der Altersbetreuung – ambulant und stationĂ€r – immer mehr auf, und es entstehen neue Wohnformen wie generationengemischte WohnhĂ€user,


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betreutes Wohnen oder vielseitige Pflegezentren. Bob Gysin Partner BGP untersucht, was die neuen BedĂŒrfnisse der heute ĂŒber 65-JĂ€hrigen fĂŒr die Architektur

bedeuten und welche neuen Herausforderungen dadurch entstehen. Ein zentraler Punkt fĂŒr Bob Gysin Partner BGP ist hierbei, «dass die ĂŒberwiegende Mehrheit so lange wie möglich in ihrem angestammten, selbst gewĂ€hlten Umfeld wohnen will» und dass deshalb die Architektur robust und adaptierbar sein muss, um das zu ermöglichen. Einen ganz neuen Aspekt zum Thema Wohnen und Alter greift Sibylle Omlin, ehem. Direktorin der Ecole cantonale d’art du Valais in Siders, auf. Sie analysiert die Bedeutung von Kunst im Alter und zeigt anhand konkreter Kunst- und-Bau-Interventionen, wie BGP Architekten bereits Kunst in der Planung neuer Wohnformen fĂŒrs Alter einsetzt.

FRÜH AN SPÄTER DENKEN

WOHNEN IN JEDEM ALTER Bob Gysin Partner BGP Architekten (Hrsg.), mit BeitrĂ€gen von Sybille Omlin, François Höpflinger und BGP Architekten, 2018, StĂ€mpfli Verlag ISBN 978-3-7272-6035-3 88 Seiten

Das Buch richtet sich an alle, die sich fĂŒr Architektur interessieren oder sich mit dem Thema Wohnen oder dem Älterwerden beschĂ€ftigen. Besonders durch die Essays von Prof. Höpflinger und Bob Gysin Partner BGP Architekten wird klar, warum es wichtig ist, in der Architektur frĂŒhzeitig an das Altern der spĂ€teren Bewohner zu

denken. Zudem gibt das Buch einen umfangreichen Überblick ĂŒber verschiedene Wohnformen im Alter und wie sie sich nachhaltig umsetzen lassen. Typisch fĂŒr ArchitekturbĂŒcher sind die reiche Bebilderung und die GrundrissplĂ€ne der GebĂ€ude. Die begleitenden Texte sind aber keinesfalls nur an Architekten gerichtet, sondern auch fĂŒr Leser aus anderen Bereichen leicht verstĂ€ndlich. Hier können sich gerade die öffentliche Hand, Gemeinden, aber auch private Bauherren von GemeinschaftswohnhĂ€usern weiterbilden und inspirieren lassen. Am Ende des Buches ist dem Leser klar, dass sich autonomes, selbstbestimmtes Wohnen und altersgerechtes, barrierereduziertes Bauen nicht ausschliessen.

FREYA MOHR ist Redaktorin bei bauRUNDSCHAU. www.bgp.ch www.staempfliverlag.com

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SpĂ€testens wenn sie Opfer eines Einbruchs geworden sind, machen sich viele Menschen grössere Gedanken ĂŒber Sicherheitsvorkehrungen am Eigenheim. Bei vielen HĂ€usern finden sich spezielle Sicherheitsschlösser nur an HauseingĂ€ngen. HintertĂŒren, TerrassentĂŒren oder nicht einsehbare Fenster auf der Hinterseite des Hauses sind oft eine Schwachstelle und bieten Einbrechern optimale Einbruchmöglichkeiten. Doch nicht nur ausreichende Verriegelung, auch QualitĂ€t von Verbund und Montage spielen eine wichtige Rolle – hier rein nach dem Geldbeutel zu kaufen, kann im Nachgang teure Folgen haben.

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s gibt SĂ€tze, die leuchten sofort ein: «Glas ist nie so wie eine massive Wand.» Doch welches Ausmass an wichtigen Faktoren genau hinter diesem einfachen Satz steckt, sehen viele Hausbesitzer oft trotzdem nicht. Ambitionierte Hobbyhandwerker können bei der Wahl von Fenster und TĂŒren viel verkehrt machen. Bereits in puncto WĂ€rmedĂ€mmung und Schalldichte sind viele Faktoren zu bedenken und gegeneinander abzuwĂ€gen. Gleiches gilt auch fĂŒr die Sicherheit, denn Glaselemente stellen ein einfacher zu ĂŒberwindendes Hindernis dar als eine massive Wand. Der Wohntrend entwickelt sich in den letzten Jahren stark ansteigend hin zu immer grösseren Glaselementen. Glasfassaden, die ganze WĂ€nde ersetzen, liefern Licht und steigern das WohlgefĂŒhl eines offenen Wohnraums. Doch die wenigsten HauseigentĂŒmer wissen, was bedacht werden sollte, wenn es um ausreichenden Einbruchschutz an Fenstern und TĂŒren geht. Das teuerste Sicherheitsschloss nutzt einem nichts, wenn sich beispielsweise der Fensterrahmen mit einfachen Mitteln aufhebeln lĂ€sst. Neben ausreichender Verriegelung sollte also auch immer Wert auf einen stabilen Rahmen, einen hochwertigen Verbund zwischen Fenster und Wand und detailgenaue Montage gelegt werden.

BEREITS IN DER FERTIGUNG IM DETAIL ARBEITEN Grosse GlasflÀchen erhöhen den Komfort, bringen aber auch neue Sicherheitsrisiken mit sich.

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Unternehmen, die professionell aufgestellt sind, unterziehen angefertigte Glassysteme speziellen Tests, um belegbare


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Informationen ĂŒber Sicherheitsaspekte zu erhalten. Anhand einer PrĂŒfung der Widerstandsklasse, ehemals WK, heute Resistance Class, erhalten geprĂŒfte Systeme eine klare Einstufung und dĂŒrfen mit dieser betitelt werden. So entspricht die Resistance Class 2 einem geringen Grundschutz gegen körperliche Gewalt und die Benutzung von einfachen Hebelwerkzeugen wie einem Schraubendreher. Das Glas muss hier einbruchhemmendes Sicherheitsglas gemĂ€ss der DIN EN 356 sein. Resistance Class 5 hingegen berĂŒcksichtigt den Einsatz von Elektro­werkzeugen, zu denen Bohrmaschinen, Stich- oder SĂ€bel­s Ă€gen und Winkelschleifer gehören, und stuft TĂ€ter als erfahren ein. Ein solches System muss der PrĂŒfung mindestens 15 Minuten standhalten.

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Um ein Produkt einzustufen, muss es in einem von DIN CERTCO anerkannten PrĂŒflaboratorium getestet werden. Hier bauen Verantwortliche die Systeme in einen festen Stahlrahmen ein, sodass unter nahezu realen Bedingungen zuverlĂ€ssige Werte entstehen. PrĂŒfungen von Fassadenelementen beinhalten drei Hauptanforderungen. ZunĂ€chst wird der Widerstand bei Schlageinwirkungen untersucht. Dabei handelt es sich um Simulationen, die Fuss­ tritten oder SchulterwĂŒrfen entsprechen. Der zweite Bereich umfasst die Statik des zu testenden Systems. An unterschiedlichen Punkten des Testobjektes wirken DruckkrĂ€fte ein, woraus sich eine Grundfestigkeit des Systems ergibt. Im letzten Test nehmen PrĂŒfer, mit einem Zeitlimit von drei Minuten, einen fingierten Einbruch am Testelement vor, bei dem unterschiedliche Einbruchtechniken zum Einsatz kommen.

GUT VERRIEGELT Neben den bereits Schutz bietenden Widerstandsklassen gegen Gewaltanwendung jeglicher Art ist natĂŒrlich auch die richtige Verriegelung von grosser Bedeutung. Werden Pilzkopfverriegelungen und FlĂŒgelverriegelungen in Boden- und Deckenschiene bei GlastĂŒren und Glas-SchiebewĂ€nden als Standard eingesetzt, ist dies bereits eine hochwertige Sicherheitsmassnahme. Grund: Es findet dann eine sehr geschlossene Verbindung statt, die nicht nur den Einbruch erschwert, sondern auch eine BeschĂ€digung des Fensters relativ gering hĂ€lt. Optional liefert eine Twin-Lock-Verriegelung noch mehr Sicherheit. Einbruchhemmende BeschlĂ€ge verhindern ein leichtes Aufhebeln. Hochwertige Verarbeitung und gut ineinander fassende Bauteile lassen Werkzeuge von Gelegenheits­ein­brechern alt aussehen. Dauert es zu lange, eine TĂŒr aufzubrechen, geben viele auf, ohne bis ins Haus zu gelangen. Des Weiteren erschweren Sicherungsschrauben ein Herauslösen der Sicherungsstifte, auch das schreckt Einbrecher mitunter ab, wenn der Prozess zu viel Zeit in Anspruch nimmt, denn jede Sekunde, die Unbefugte vor Fenster oder TĂŒren verbringen, steigert das Risiko, entdeckt zu werden. Im Erdgeschoss sind zudem Griffe mit integrierten Schlössern dringend anzuraten.

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en Vorsprung gegenĂŒber herkömmlichen Systemen hat sich KFV mit einem komplett modular aufgebauten Systemkonzept mit einheitlichen Rastermassen und frei kombinierbaren Produktfamilien herausgeholt. Denn nach der Devise «so schmal wie möglich, so breit wie nötig und dennoch stets offen fĂŒr individuelle Sonderlösungen» werden Potenziale effektiver ausgeschöpft.

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ein und es entsteht eine vierfach automatische Sicherheit. Positiver Nebeneffekt: Die TĂŒr wird durch die Verriegelungs­ elemente vor Verzug geschĂŒtzt.

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BaustĂŒtzen/TraggerĂŒste Étais / tour dâ€˜Ă©taiement

GerĂŒstturm Tour d‘ùtaiement

BIM Building Information Modelling

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BAUEN

INTELLIGENTES BAUEN BRAUCHT NÄHE WENN INGENIEURE UND ARCHITEKTEN EINE BÜROGEMEINSCHAFT BILDEN von Daniel Gilgen und Sebastian SchĂ€ffer

Eine integrale Planung als Building-Information-Modeling-(BIM-)Prozess fĂŒhrt qualitativ und preislich zu besseren Ergebnissen. In der BĂŒrogemeinschaft von Raumanzug und uno Partner beginnt dies noch vor dem ersten Einschalten des Computers mit Brainstorming, einer sauberen Aufgabenanalyse, einem klaren Ziel und einer prĂ€zisen Aufgabenverteilung. Ein Werkstattbericht.

«

Die Besatzung des Raumschiffs: Fabio Creti, Florian Eyerer, Sebastian SchĂ€ffer, Mana Amstad und Daniel Gilgen (v. l. n. r.).

Können wir uns kurz zusammensetzen, ich möchte eine Nasszelle verschieben und von dir wissen, ob das mit der LeitungsfĂŒhrung so auch klappt?» – eine typische Frage, wenn sich bei uns im GrossraumbĂŒro Architekt und Heizung-Klima-LĂŒftung-­ SanitĂ€r-(HLKS-)Koordinator treffen. Im gemeinsamen Sitzungszimmer diskutieren anschliessend beide den Modellausschnitt auf dem Grossbildschirm und finden die optimale Lösung. Sehr kurze Informationswege, eine gemeinsame Infrastruktur und die physische NĂ€he sind Erfolgs­

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faktoren, wenn Modelle nicht nur hinund hergeschoben, sondern gemeinsam entwickelt werden. Bei uns arbeiten Architekten, Bauleiter, Planer HLKS, Bauphysiker und Akustiker gemeinsam daran, nachhaltige Projekte zu entwickeln und zu perfektionieren.

SCHRITTWEISE ZUM BIM-MODELL Der erste Schritt ist altmodisch, aber kreativ: Intuitive Tools wie Handskizzen und Gipsmodelle sind phasengerecht und prÀzise genug. Spezialisten analysieren

parallel Möglichkeiten fĂŒr die Energie­ versorgung und weitere Parameter wie Klima­bedingungen am Standort und LĂ€rmsituation. Nach der ersten Kreativphase ohne gestalterische Limits legen wir die Randbedingungen und die grobe Form fest. Beim Bauen und ÜberprĂŒfen der ersten 3-D-­Volumen­modelle geht es primĂ€r darum, die baurechtlichen Bedingungen einzuhalten und eine Volumetrie zu finden, welche die besten rĂ€umlichen QualitĂ€ten mit einem gĂŒnstigen VerhĂ€ltnis zwischen OberflĂ€che und Volumen verbindet. Ausserdem optimieren wir die Volumen in dem


BAUEN

Mass, dass sie wenig Energie fĂŒr Heizung und KĂŒhlung brauchen. So können bereits in frĂŒhen Planungsphasen quantitative Aussagen zum kĂŒnftigen Komfort und zum energetischen Verhalten zu machen. Als NĂ€chstes wird das Projekt so lange verĂ€ndert, bis alles passt. Ziel der Zusammenarbeit ist dabei nicht nur eine schöne Ästhetik, auch Ökologie und Ökonomie mĂŒssen stimmen. FĂŒr einen energetisch optimalen Betrieb tariert ein thermisches Simulationsprogramm die RĂ€ume so aus, dass Heiz- und KĂŒhlleistung ausgeglichen sind. So lĂ€sst sich die GebĂ€udetechnik auf das absolute Optimum dimensionieren. Ebenso prĂŒfen und optimieren Bauingenieure in dieser Phase das Tragwerk. Da alle an einem gemeinsamen Modell arbeiten und die Kommunikationswege kurz sind, erĂŒbrigen sich zahlreiche, ineffiziente Koordinations­s itzungen und Abstimmungsrunden.

VON BIM ZUM BAUWERK Mit einem nahezu fertigen Modell fĂ€llt es einfach, die notwendigen Grundlagen fĂŒr die Baueingabe, Energienachweise und allfĂ€llige Labels wie Minergie einzureichen. Dokumente wie FlĂ€chenauszĂŒge und WĂ€rmebilanz auf Basis der Simulationen lassen sich mittlerweile automatisch generieren. Sobald das gesamte GebĂ€ude mit allen Komponenten virtuell gebaut und koordiniert ist, wird alles sichtbar und Fehler lassen sich weitgehend ausschliessen. FĂŒr Ausschreibungen ziehen wir im Bereich Haustechnik die Komponenten aus und verlinken diese. Dadurch kann der Unternehmer prĂ€zise offerieren, bestellen und montieren. Nach jedem Planungsschritt legt das Planungsteam gegenĂŒber der Bauherrschaft die Projektentwicklung offen. Dank BIM ist jeder Schritt visuell prĂŒfbar und die Bauherrschaft kann noch optimieren. Nach

Fertigstellung begleiten wir unsere Bauherren weiter und betreuen die Bauwerke auch in den ersten zwei Jahren der Betriebsphase optimal.

GEMEINSAM ARBEITEN BIM und die Randelementmethode (BEM) können als reine Softwarelösungen nicht wirklich erfolgreich werden. Es braucht nach wie vor kreative Köpfe, welche sich regelmĂ€ssig physisch treffen und ein Projekt gemeinsam bearbeiten. Eine BĂŒrogemeinschaft wie die unsere, mit weiteren, gut vernetzten Planungspartnern, ist eine gute Basis fĂŒr herausragende Projekte. Mit dem gemeinsamen Wunsch, interdisziplinĂ€r, vertrauensvoll, effizient und erfolgreich zu arbeiten, haben sich deswegen das IngenieurbĂŒro fĂŒr Haustechnik und Bauphysik Raumanzug und die Architekten und Entwickler uno Partner vor drei Jahren zusammengetan und die gemeinsame, offene BĂŒrostruktur eingerichtet.

Raumanzug GmbH | Friedaustrasse 17 | CH-8003 ZĂŒrich | Tel. +41 (0) 43 500 52 00 | info@raumanzug.eu | www.raumanzug.eu uno Partner GmbH | Friedaustrasse 17 | CH-8003 ZĂŒrich | Tel. +41 (0) 44 533 05 33 | info@unopartner.ch | www.unopartner.ch


BAUEN

BAUSTELLE 4.0 MIT BIM ZU MEHR PRODUKTIVITÄT AUF DEM BAU von Amanda Comunale

WĂ€hrend viele Branchen die Digitalisierung ambitioniert vorantreiben und dadurch Effizienzvorteile nutzen, steht das Baugewerbe erst am Anfang. Dabei können GebĂ€ude durch das Building Information Modeling (BIM) optimaler geplant, ausgefĂŒhrt und bewirtschaftet werden.

I

Grunde die Digitalisierung der Bauprozesse. Und um diese Entwicklung steht es in Deutschland momentan nicht gut.

TECHNOLOGISCHES SCHLUSSLICHT Laut der Studie Digitalisierungsindex Mittel­ stand aus dem Jahr 2017, fĂŒr die rund 2 000 mittelstĂ€ndische Unternehmen be-

fragt wurden, ist der Digitalisierungsgrad von Banken und Versicherungen besonders hoch. Etwa bei GeschĂ€ftsmodellen und Beziehungen zu den Kunden. Das Baugewerbe gehört zu den Schlusslichtern2. Einer der GrĂŒnde fĂŒr diese Entwicklung ist der seit Jahren anhaltende Bauboom, der die notwendigen Anpassungen in

© Victaulic

nternet der Dinge, KĂŒnstliche Intelligenz und additive Fertigung – die technologische Transformation ist im vollen Gange und revolutioniert die Industrie. Das Bundeswirtschaftsministerium erwartet allein durch die Industrie 4.0 ein zusĂ€tzliches Wirtschaftswachstum von 153 Milliarden Euro bis zum Jahr 20201. Auf das Bauwesen bezogen bedeutet dieser Trend im

Die am Bau beteiligten Personen haben mit BIM einen besseren Überblick als bei herkömmlichen CAD-Anwendungen.

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BAUEN

den Hintergrund zu drĂ€ngen scheint3. Immer mehr Bauunternehmen haben sogar Schwierigkeiten, ihre AuftrĂ€ge abzuarbeiten. Verantwortlich dafĂŒr ist aber nicht nur der FachkrĂ€ftemangel, sondern auch die ProduktivitĂ€t des Gewerbes, die mittels Digitalisierung erhöht werden könnte. Manche Bauunternehmer gehen davon aus, dass sie von dem digitalen Wandel kaum betroffen sind, weil die Bauwirtschaft als analoges «Bricks & Mortar»GeschĂ€ft gilt4. Diese Annahme ist falsch. Besonders in der Planung, Vorbereitung und Logistik bietet die Digitalisierung viele Möglichkeiten, die ProduktivitĂ€t zu steigern.

TREND ZUM DIGITALEN GEBÄUDEZWILLING QualitĂ€tsmĂ€ngel, Überschreitungen von Budgets und nicht eingehaltene Termine finden sich nahezu bei allen Bauprojekten. UrsĂ€chlich dafĂŒr sind in erster Linie ineffiziente Prozesse. Building Information Modeling (BIM) kann die ProduktivitĂ€t im Baugewerbe massgeblich steigern und gilt als Sinnbild fĂŒr die Digitalisierung der Bauwirtschaft. Kern der Bauwerksdatenmodellierung ist ein digitales, dreidimensionales GebĂ€udemodell, das ĂŒber den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks hinweg dessen Informationen enthĂ€lt. TĂŒren, Steckdosen, Kabel, die Energiekoeffizienten der Fenster oder die Fahrgeschwindigkeit des Lifts – jedes Detail wird erfasst. Digital lassen sich Rohre mittels BIM in einem bestimmten Winkel ausrichten, Ventile drehen, Kupplungen zoomen oder FertigungsplĂ€ne erstellen. Grossbritannien, Frankreich und die meisten skandinavischen LĂ€nder schreiben die Nutzung von BIM bei öffentlich finanzierten Bauvorhaben bereits vor und nutzen die Methode intensiv 5. Auch in Deutschland sollen BIM-Verfahren stufenweise fĂŒr den öffentlichen Infrastrukturbau bis 2020 eingefĂŒhrt werden. Hierdurch sollen Grossbauprojekte effizienter umgesetzt und der Digitalisierung der deutschen Bauwirtschaft zum Durchbruch verholfen werden. Bereits jetzt beginnen hierzulande immer mehr Bauplaner und Bauleiter, BIM zu verwenden. Dies gilt insbesondere fĂŒr die Bereiche Heizung, LĂŒftung und Klimatechnik. BIM ist nicht selten fĂŒr den Unterschied zwischen einem rechtzeitig oder verspĂ€tet fertiggestellten Projekt verantwortlich.

ARBEITEN AM VIRTUELLEN RUNDEN TISCH Mittels Building Information Modeling arbeiten Architekten, TGAPlaner und Ingenieure an ein und demselben GebĂ€udemodell. Bauleiter informieren sich modellbasiert mittels Smartphones und Tablets ĂŒber die nĂ€chsten Arbeitsschritte, und Zulieferer wissen genau, wann welche Baustoffe benötigt werden. Ein interaktiver Terminplan verknĂŒpft zeitliche AbhĂ€ngigkeiten und ĂŒbermittelt PlanĂ€nderungen direkt an alle betroffenen Personen. Weil die Beteiligten oft nicht ausreichend kommunizieren, kommt es vor allem zwischen Planung, AusfĂŒhrung und Betrieb eines Projektes immer wieder zu Fehlern oder Leerlauf. Zum Beispiel wenn der Architekt den Bauplan Ă€ndert, diese Informationen aber nicht vollstĂ€ndig an den BaufĂŒhrer weitergibt. BIM macht die Bauprozesse transparenter und verbessert den Informationsaustausch. GebĂ€ude können auf diese Weise optimaler geplant, ausgefĂŒhrt und bewirtschaftet werden. Zudem lassen sich durch BIM Fehler nachverfolgen. Kunden können VerĂ€nderungen einsehen, um zu verstehen, warum diese vorgenommen wurden, und Probleme in Echtzeit ĂŒberprĂŒfen. Dies gilt etwa fĂŒr das BIM 360 Design, das die Konstruktionsberatung 

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TRIVALITE Leuchten sind die perfekte Lösung fĂŒr intelligentes Licht in Verkehrszonen, GewerbeflĂ€chen und BĂŒros. Vorauseilendes Licht dank Schwarmverhalten der energieeffizienten Leuchten: Beleuchtung nur dort wo sie gebraucht wird und so lange wie nötig. Schnell installiert und in Minutenschnelle betriebsbereit. Ideal fĂŒr Renovation und Neubau dank Funkoder Drahtkommunikation. Hocheffiziente LEDÂŽs mit mehr als 125 lm/Watt Inbetriebnahme und spezifische Einstellungen via App Rund- und Langleuchten mit homogenen LichtaustrittsflĂ€chen

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Ausgabe 04/2018 // Seite 99


BAUEN

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nen Planungssoftwares, die nicht zu einem Gesamtmodell verbunden werden konnten. Heute setzen sich allmÀhlich Anwendungen durch, die miteinander kompatibel sind. Somit können digitale Abbildungen von Brandschutzsystemen in das betroffene Facility-Management-Modell integriert werden. Diese Vorgehensweise ermöglicht einen umfassenderen Brandschutz, der nicht nur die einzelnen GerÀte und Anlagen, sondern das gesamte Bauwerk erfasst.

Victaulic Tools for RevitŸ verbessern ArbeitsablÀufe im Industriedesign und in Fertigungsprozessen.

Virtual Design and Construction von Victaulic verwendet, einem Hersteller von Kupplungen und Rohrverbindungslösungen. Die offene Kommunikation zwischen Kunden und Auftragnehmern ermöglicht ein besseres gegenseitiges VerstÀndnis. Im spÀteren Bauprozess werden dadurch weniger Fragen aufgeworfen, die sich negativ auf den Zeitplan und die Kosten auswirken können. Diese Effekte lassen sich verstÀrken, indem die BIM-Anwendungen mit VR-Technologien kombiniert werden. Hierbei können die am Bau beteiligten Personen in einer virtuellen Umgebung mit den digitalen Abbildungen ihrer Bauprojekte interagieren.

SCHNELLERE PROZESSE, AUCH AUF DEM EIFFELTURM Indem Bauunternehmer und Ingenieure mittels digitaler Modellierung die Planung vorab durchfĂŒhren können, wird weniger Zeit fĂŒr die Installation von GerĂ€ten und Anlagen auf der Baustelle benötigt. Dies gilt insbesondere fĂŒr BIM-Software wie

FIRMENPORTRAIT Seit 1919 ist Victaulic der weltweit fĂŒhrende Hersteller von genuteten mechanischen Kupplungen und Rohrverbindungslösungen. Die innovativen Technologien und Dienstleistungen des Unternehmens werden in einem der MĂ€rkte mit den höchsten Anforderungen genutzt. Sie ermöglichen ein schnelleres Arbeiten, wĂ€hrend gleichzeitig die Arbeitssicherheit erhöht wird, gewĂ€hrleisten Betriebssicherheit und maximieren die ProduktivitĂ€t.

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Victaulic Tools for RevitÂź, die individuell an verschiedene Projekte angepasst werden kann. Bauarbeiter mĂŒssen auf der Baustelle beispielsweise keine Rohre mehr auf Mass schneiden, weil diese durch die ĂŒbermittelten Daten passgenau und just in time geliefert werden. Zudem verfĂŒgt Victaulic Tools for RevitÂź unter anderem ĂŒber eine Smart-TaggingFunktion, die vorgenommene Einstellungen speichert. Durch diese Funktion beantwortet die Software beispielsweise automatisch die Frage, wo und in welcher Reihenfolge bestimmte Bauteile montiert werden sollen. Das spart Zeit, Material, reduziert Abfall und senkt somit die Baukosten. Building Information Modeling verĂ€ndert auch die Art und Weise, wie weltberĂŒhmte Bauwerke entworfen, gebaut und gewartet werden. Beispielsweise setzt Autodesk die digitale Arbeitsmethode bei der Renovierung des Eiffelturms vor den Olympischen Sommerspielen 2024 ein. Das SoftwareUnternehmen erstellte ein detailliertes 3-DModell von dem 2.4 Quadratkilometer grossen Areal rund um den Eiffelturm. Darin wurden alle GebĂ€ude, BrĂŒcken und GrĂŒnflĂ€chen bis hin zu sĂ€mtlichen Banken und Laternen nachgebildet6.

SICHERER VOR DEN FLAMMEN Auch in der Brandschutzbranche kommt BIM-Software immer hĂ€ufiger zum Einsatz. Von Ventilen, Brandmeldern und Sprinklerleitungen bis hin zu DĂ€mm- und Dichtstoffen können sĂ€mtliche brandschutz­ relevanten Elemente virtuell dargestellt werden. FrĂŒher arbeiteten die unterschiedlichen Bauunternehmen oft mit firmeneige-

Durch die Kombination von BIM und Virtual-Reality-Anwendungen fallen wÀhrend des virtuellen Rundgangs durch die Brandschutzanlagen schneller mögliche Probleme auf. Fehler können dadurch vor dem Baubeginn und der Montage behoben werden, wodurch sich kostspielige Korrekturen auf dem Bau oder in der PostInstallation umgehen lassen. Ausserdem können mittels BIM BrÀnde simuliert und die FunktionalitÀt der Brandschutzanlagen digital getestet werden. Schlussendlich kann die Modellierungsmethode die Sicherheit der Menschen im Brandfall entscheidend erhöhen.

FAZIT Damit andere Branchen bei der Digitalisierung nicht lÀnger an der Bauwirtschaft vorbeiziehen, sollten die vielfÀltigen Potenziale des Building Information Modeling genutzt werden. Die Arbeitsmethode ermöglicht eine maximale Prozesstransparenz und optimiert den Informationsaustausch der beteiligten Personen am Bau. Auf diese Weise können ProduktivitÀt, Kosten- und Zeiteffizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit von Bauvorhaben wesentlich erhöht werden.

ANMERKUNGEN 1) www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/industrie-40.html 2) www.digitalisierungsindex.de/studie/gesamtbericht/ 3) www.forum-handwerk-digital.de/2018/04/interviewdigitale-planung-und-­zusammenarbeit-am-bau-welchefolgen-hat-bim-fuers-handwerk/ 4) www.springerprofessional.de/digitalisierung-im-baugewerbe/15348840 5) www.geospatialworld.net/blogs/bim-adoption-aroundthe-world/ 6) www.engineering.com/BIM/ArticleID/16712/Eiffel-Towerto-Get-BIM-Makeover-in-Time-for-2024-Olympics.aspx

AMANDA COMUNALE ist Director of Virtual Design and Construction bei Victaulic. www.victaulic.com


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BAUEN

Projektmanagement und Bauherrenvertretung fĂŒr den Nachwuchs Campus fĂŒr den FCB.

AUF DER HÖHE DER ZEIT QUALITÄT UND PROJEKTMANAGEMENT Interview mit Dany Waldner von Georg Lutz

Es braucht Erfahrung und Kompetenz, um Projekte zu betreuen, welche mit namhaften national und international tĂ€tigen Architekten realisiert werden. Das gilt aber auch fĂŒr kleinere Projekte in der Schweiz. Die Zusammenarbeit, das Beauftragen und Steuern von und mit Planern, Architekten, Spezialisten und Experten ist bei dany waldner ag Alltag. Im folgenden Interview beleuchten wir die Herausforderungen.

D

ie Kernkompetenzen Ihres Unter­ nehmens finden Anwendung in verschiedenen TĂ€tigkeits­feldern und Sektoren. Das reicht von temporĂ€ren Bauten ĂŒber Generalplanung und Projektmanagement bis zum Bereich Projektbezogenes QualitĂ€tsmanagement (PQM). Wie behalten Sie dabei den Überblick? Es geht bei all diesen Projekten immer um die Aspekte Termin, Kosten und QualitĂ€t. Wir bearbeiten alle Projekte mit unseren «Projekt Management Tools», das heisst, wir können diese drei Aspekte auch beherrschen und steuern. Eines davon ist sicher das PQM (Projektbezogenes QualitĂ€tsmanagement), welches wir als Methodik ĂŒberall einsetzen und so Projekte erfolgreich entwickeln und abschliessen können. Was hĂ€lt diese Bereiche zusammen beziehungsweise welche Unternehmens­ philosophie steckt dahinter? Die Unternehmensphilosophie ist wichtig und wichtig sind auch die Methoden, die eingesetzt werden. Diese sind im ganzen Unternehmen gleich und werden fĂŒr alle Projekte in Ă€hnlicher oder projektspezifischer Art und Weise angewendet. Zudem sind die Leute, die bei uns arbeiten,

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ausschliesslich den Projekten und Projektzielen verpflichtet. Können Sie uns ein Beispiel verraten? Die Methoden kommen bei jedem Projekt zur Anwendung. Bei einigen Projekten in sehr ausgeprÀgter, umfangreicher Art und Weise. Das geht bis zur Anwendung von Arbeitsmitteln gemÀss SIA Merkblatt 2007 (QualitÀt im Bauwesen), es kann aber auch in abgewandelter Form oder in kleinerer Portionierung angewendet werden. Das kommt immer auf die Aufgabenstellung an, auf die Phase im Projekt und auf die KomplexitÀt des Projektes. Und je komplexer das Projekt ist, desto umfangreicher und detaillierter

«Das PQM ist eine Methode, um Schnittstellen miteinander zu verknĂŒpfen.»

ist auch der Einsatz des PQM. Die besten Beispiele sind sicher komplexe Projekte, die lange dauern, die eine Vielzahl von Schnittstellen haben, in der Projektorganisation, aber auch in den Projektelementen, oder auch Projekte, die einen hohen Technisierungsgrad aufweisen. Ich spreche dabei von SpitĂ€lern, von Messezentren, von Kongresszentren, aber auch Forschungslabors. Dort vor allem ist PQM sinnvoll. Wie gewĂ€hrleisten Sie diese vielfĂ€ltigen Anforderungen intern? Wir sind darauf bedacht, sehr gut ausgebildete Leute einzustellen, die sich laufend fortbilden und sogar Zweitausbildungen absolvieren. Interne Ausbildung mit den Tools findet in unserer Academy statt. Wo sehen Sie die StĂ€rken Ihres Hauses? Wir haben eine hohe Mitarbeiterzahl, die sehr fachkompetent, methodenkompetent und sozialkompetent ist, und diese Mitarbeiter verstehen es, sich intern ebenso unter­einander zu vernetzen. Unsere Teams sind sehr stark selbstorganisiert. Was sind die wesentlichen Änderungen, die Sie in den letzten zehn Jahren erfahren haben?


© danny waldner ag

BAUEN

Projektleitung und PQM fĂŒr Sunnige Hof, Mattenhof in ZĂŒrich Schwamendingen.

Können Sie das konkretisieren? Ich spreche da von Zertifizierungen, von Prozessen innerhalb der GebĂ€ude, von Erwartungen an AblĂ€ufe und an Dienstleistungsprozesse der Beteiligten, aber auch an die QualitĂ€t des GebĂ€udes selbst und an die QualitĂ€ten der einzelnen Anforderungen in sich und der Schnittstellen. Das hat sich wesentlich geĂ€ndert, und es wurde wesentlich mehr. Zudem ist eine Spezialisierung auf Planerseite eingetreten, einfach, weil es immer mehr wurde, die Anforderungen immer höher wurden, immer detaillierter, immer prĂ€ziser, das heisst, automatisch sind mehr Personen, mehr Spezialisten in einem Projekt vertreten. Das PQM ist eine Methode, um diese Schnittstellen miteinander zu verknĂŒpfen. Sie sprechen das PQM an. Können Sie die Praxis skizzieren und die Herausforderungen fĂŒr Ihr BĂŒro benennen? Das PQM gibt es schon lange, es ist eine sinnvolle Methodik gerade fĂŒr Projekte, an denen viele Personen beteiligt sind, an denen viele Spezialisten arbeiten und an die es viele Anforderungen und einen hohen Anspruch an FunktionalitĂ€t und QualitĂ€t gibt. Das PQM ist fĂŒr solche Projekte heute und auch in Zukunft nicht mehr wegzudenken. Was es sicherlich noch

braucht, sind griffige Anwendungen, es braucht auch mehr Schulungen fĂŒr die Personen. Jetzt findet es mehrheitlich auf den Projekten direkt, «on the job», statt. Wir machen das fĂŒr unsere Mitarbeiter in unseren BĂŒros ĂŒber Academy. Das ist sicherlich etwas, was wir bei der dany waldner ag noch weiter ausbauen werden, auch durch den Beizug von weiteren Experten. Es wĂ€re aber sicher auch sinnvoll, wenn gewisse Aspekte des PQM auch an den entsprechenden Techniker- und Ingenieurschulen Eingang in den Lehrplan finden wĂŒrden. Ein Projektleiter oder ein Projektsteuerer arbeitet per se schon mit der Methodik des PQMs. Das ist sicher schon einmal so gegeben und da gibt es ganz klare Dokumente, Vorgehensweisen, die dann am Markt aber immer noch sehr unterschiedlich gehandhabt werden. Es ist sicherlich eine Herausforderung, dass die Tiefe des PQMs nicht ĂŒberall und in allen Phasen gleich gehandhabt wird. Die Eigeninterpretationsmöglichkeit ist noch sehr hoch, was auch gut ist, denn das verhindert, dass man zu viel macht, wo es gar nicht nötig ist.

Richtung sehen Sie die Entwicklung in Ihrer Branche? Unsere Ziele richten sich nach den Anforderungen und Objektzielen unserer Kunden. Wir sind stark auf die Projekte unserer Auftraggeber fixiert und auf deren Zielsetzung. Die Ziele fĂŒr die nĂ€chsten Jahre sind in Bezug auf PQM und generell Projektmanagement, einzelne Methoden griffiger zu machen, leichter anwendbar, auch in der Darstellung und Zusammenfassung und in der Überwachung des Resultats. Wir arbeiten weiter an der Digitalisierung und der fortwĂ€hrenden Entwicklung unserer Software. Es macht keinen Sinn, Instrumente und Methoden anzuwenden und durchzuziehen, wenn sich dadurch nicht ein wirtschaftlich sinnvolles Resultat ergibt. An dem mĂŒssen wir sicherlich noch arbeiten, und hierfĂŒr werde ich mich auch die nĂ€chsten Jahre einsetzen.

© dany waldner ag

Die Anforderungen an ein GebĂ€ude sind auf normativer Ebene, aber auch auf funktionaler Ebene, immer anspruchsvoller geworden. Diese einzelnen Anforderungen haben immer mehr Schnittstellen zueinander. FĂŒr diese Schnittstellen gibt es in der Praxis meistens noch keine geeigneten Werkzeuge, um das Gelingen und die ErfĂŒllung zu ĂŒberwachen.

Wie sieht Ihr Vorgehen aus, wenn Sie ein Projekt beginnen? Wir beginnen in unterschiedlichen Phasen, hier gilt das Motto: «Je frĂŒher, desto besser». Idealerweise machen wir bereits in der Planungsphase PQM, aber hĂ€ufig wird das PQM erst im Verlauf der Realisierungsphase angewendet und da ist der erste Schritt eine Risikoanalyse, da es sich hĂ€ufig um Schnittstellenprobleme handelt. Welche Ziele haben Sie sich in den nĂ€chsten Jahren gesetzt? In welche

Dany Waldner ist GeschÀftsleiter der dany waldner ag.

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TRÄUMEN ERLAUBT DER GARTENTEICH ALS OASE von Georg Lutz

Der Winter ist da. Wir dĂŒrfen aber schon vom nĂ€chsten Sommer trĂ€umen und auch in konkrete Planungen einsteigen. Der Trend, der sich auch in der kommenden Saison fortsetzen wird, heisst Gartenteich. Die roten Augen nach dem Einsatz von Chlor in klassischen Pools sind schlicht out. Dagegen ist Wasser im Garten mit einem grĂŒnen Rahmen ein echter Hingucker. Langweilige RasenflĂ€chen mit Thuja-Hecken verschwinden. Der Garten entwickelt sich mit einem Gartenteich in eine Wellnessoase. Grösse, Form und optische Botschaften sind flexibel einsetzbar. Auch der gerne als Gegenargument eingebrachte Pflegebedarf hĂ€lt sich bei professionellem Vorgehen im Rahmen.


© HLC / Thermotec Deutschland

GARTEN

Ein isoliertes Schwimmbecken speichert die SonnenwÀrme den ganzen Tag.

EINFACH HIMMLISCH BADEPARADIESE IN DER PRAXIS von Georg Lutz / HLC

Es ist Winter und der Garten ist ausser Betrieb. Aber die Planungsphase beginnt jetzt. Wie wĂ€re es mit einem Pool oder Naturteich, der im nĂ€chsten FrĂŒhjahr realisiert wird? Ein Naturpool verwandelt den eigenen Garten in ein Badeparadies. Das ist einen Traum wert.

W

enn die Sonne scheint, freuen wir uns nach Feierabend auf ein bisschen Entspannung am See. Nur noch schnell die Tasche packen: Handtuch, Sonnencreme, Buch, einen kleinen Snack fĂŒr zwischendurch, etwas zu trinken und die Sonnenbrille. Mit der schweren Tasche geht es dann los Richtung Wasser – und am Ende haben wir doch wieder etwas vergessen. WĂ€re es da nicht einfach schön, wenn der Weg zum Badespass schön einfach wĂ€re? Schwimmteiche und Naturpools machen genau das auf beeindruckende Weise möglich. Sie holen das Badeparadies direkt in den eigenen Garten – inklusive

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Erholung, Lebensfreude und einzigartigem WohlfĂŒhlfaktor. Mit ihren umweltfreundlichen Anlagen und dem natĂŒrlichen Pflanzenumfeld sind sie zunehmend beliebter als der klassische Swimmingpool. Biologische Filtersysteme liegen dabei absolut im Trend. Damit hat man das ganze Jahr ĂŒber kristallklares Wasser, dessen QualitĂ€t meist sogar besser ist als die von Trinkwasser. Und das ganz ohne ZusĂ€tze wie Chlor oder aufwendigen Wasseraustausch. Dank der rein biologischen Reinigung und pflegeleichten Instandhaltung wird die Umwelt dabei nachhaltig geschĂŒtzt. Ein weiterer Vorteil: Durch den Einsatz von Energiesparpumpen bleiben die Unterhaltungskosten

gering, und das gesparte Geld kann fĂŒr Dekorationszwecke wie beispielsweise einen Wasserspeier verwendet werden. Die gestalterischen Möglichkeiten sind grenzenlos. Oder soll es lieber etwas Funktionelles sein? Dann sorgt die optionale Gegenstrom-Schwimmanlage mit unterschiedlichen LeistungsstĂ€rken und einem edlen Design fĂŒr ein sportliches Schwimmtraining. Diese Fitness-Einheit lĂ€sst sich ganz einfach und komfortabel vom Becken aus steuern. Und das Beste: Dank einer grossen Auswahl an Farben und Materialien kann jeder persönliche Stil berĂŒcksichtigt und eine passende Wasseroase fĂŒr jeden Geschmack gefunden werden.


GARTEN

NATURSTEIN, HOLZ ODER FELSEN Edler Naturstein, Mosaike im Boden, eine Felslandschaft rund um Pool oder Teich: Was uns im Aussenbereich eines Hotels richtig begeistert, setzen wir im eigenen Garten viel zu selten um. Aufwand und Kosten halten uns oft davon ab, auch wenn Terrasse, Einfahrt und Co. einen neuen Style dringend benötigen. Wer seiner IndividualitĂ€t dennoch Ausdruck verleihen möchte und sich zudem eine pflegeleichte und unkrautfreie FlĂ€che wĂŒnscht, fĂŒr den gibt es ein Konzept, das uns in vielerlei Hinsicht staunen lĂ€sst. Warum? Weil es ermöglicht, dass AussenflĂ€chen aussehen wie Naturfliesen, Stein, Holz, Marmor oder Fels – tatsĂ€chlich aber aus Beton bestehen. DafĂŒr wird eine spezielle Stempeltechnik verwendet, die in den robusten Baustoff vielfĂ€ltige Muster eingraviert. FĂŒr den gewĂŒnschten Farbton sorgt ein Pulver, das in ĂŒber 200 Farbkombinationen zur VerfĂŒgung steht und mit denen man beliebig kreativ sein kann. So wirkt eine BetonflĂ€che tĂ€uschend echt wie

ein altes Kopfsteinpflaster, eine natĂŒrliche Holzterrasse oder eine edle Marmortreppe. Ebenso können mediterrane TerrazzoOberflĂ€chen, Mosaike und Kunstfelsen hergestellt sowie Muster und Ornamente beliebig kombiniert werden. Der Einsatzbereich ist unglaublich weitreichend, sodass man seinen eigenen Stil rund ums Haus ausleben und alle Arten von WĂ€nden, Böden, Wegen, Terrassen und Auffahrten sanieren und verschönern kann. Der praktische Vorteil der BetonoberflĂ€chen ist Ă€hnlich gross: Sie besitzen eine lange Lebensdauer, sind witterungsbestĂ€ndig, viel kostengĂŒnstiger als Naturstein – und sie sind fugenlos. Das bedeutet: Nie wieder Unkraut zupfen! Dank der durchgĂ€ngigen FlĂ€che findet kein GrĂŒn seinen Weg hindurch. Zudem sind weder Split oder Randsteine nötig, noch entstehen störende Stolperkanten oder Spurrillen, sodass die Befahrung mit Rollstuhl und Auto sowohl barrierefrei als auch leise vonstattengeht. DarĂŒber hinaus ist die FlĂ€che sehr pflegeleicht: Schrubber und Wasser reichen aus, um Schmutz zu entfernen. Da keine SĂ€uren eindringen können, sind Flecken eher 

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Urlaubsfeeling pur: Die Poollandschaft erinnert an natĂŒrlich gewachsenes Felsgestein, besteht aber aus Beton, der speziell bearbeitet und eingefĂ€rbt wurde.

FERTIGPOOLS IN FORM Sommer, Sonne, Sonnenschein – bei solch einem traumhaften Wetter möchte man am liebsten sofort ins kĂŒhle Nass springen? Dann wird es Zeit fĂŒr einen Pool im eigenen Garten! Dieser Wunsch kann bei Bedarf sofort in die Tat umgesetzt werden: denn Fertigteilschwimmbecken, auch EinstĂŒckbecken genannt, können innerhalb kĂŒrzester Zeit geliefert und ohne grossen Aufwand installiert werden. Beim Einbau eines Aussenpools kommt es auf die HinterfĂŒllung an. Schliesslich benötigt das Becken ein solides Fundament und eine formschlĂŒssige Ummantelung, um spĂ€ter nicht in Schieflage zu geraten. Spezieller DĂ€mmstoff, welcher besonders leicht und sickerfĂ€hig ist, kann sowohl dem Druck des Erdreichs als auch dem Wasserdruck standhalten, sodass es nicht zu einer Verformung des Beckens kommt. WĂ€hrend es Unterbau und Drainageschicht auch in einem gibt, umhĂŒllt eine Wand neben dem Schwimmbecken auch die Anschlussleitungen. Sind diese porös oder beschĂ€digt, kann die Ummantelung problemlos aufgeschnitten werden. Mit einem EPS-Granulat bieten sich viele weitere Vorteile: Es lĂ€sst sich ruckzuck in die Baugrube pumpen, verteilen und verdichten, ohne dass dabei die Gartenbepflanzung in Mitleidenschaft gezogen wird.

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Anders als bei einer BetonhinterfĂŒllung muss der Pool wĂ€hrend der Installationsarbeiten ausserdem nicht extra mit Wasser gefĂŒllt werden. Ein weiterer Pluspunkt sind die wĂ€rmedĂ€mmenden Eigenschaften des Materials: Ein isoliertes Becken speichert die SonnenwĂ€rme den ganzen Tag, sodass einem spontanen Bad selbst frĂŒhmorgens und spĂ€tabends nichts im Wege steht. Dank der energieeffizienten und umweltfreundlichen DĂ€mmung lĂ€sst sich die Poolsaison um ganze drei bis vier Wochen verlĂ€ngern! Mit einem hoch qualifizierten Profi geht die Arbeit schnell und zuverlĂ€ssig vonstatten: Je nach Grösse des Pools sind die Installationsarbeiten

innerhalb von drei bis sechs Stunden erledigt. Mehr als 1 000 Poolanlagen wurden bereits mit einem EPS-Granulat hinterfĂŒllt, das chemisch unbedenklich ist und keine Schadstoffe an das Grundwasser abgibt.

GEORG LUTZ ist Chefredaktor von bauRUNDSCHAU. www.balena-gmbh.de www.stylebton.de www.thermotec.eu

© HLC / Balena GmbH

unwahrscheinlich. Das Verfahren eignet sich auch besonders dort, wo grosse FlĂ€chen in kurzer Zeit saniert werden sollen oder wo eine ĂŒbliche Sanierung baulich nur schwer umsetzbar ist.

Naturpools bringen Badespass fĂŒr Gross und Klein – und das direkt im eigenen Garten.


Sie möchten Ihre Fassade begrĂŒnen und suchen dafĂŒr die optimale Lösung? Mit KletterMax bieten wir Ihnen ein ausgeklĂŒgeltes System fĂŒr Ihr FassadengrĂŒn. KletterMax ist leicht und auf allen Unterlagen montierbar, rostet nicht und lĂ€sst sich beliebig neu zusammenbauen. So dass Ihr Spalierobst, Ihre Kletterrosen und Clematis wunderschön aufblĂŒhen und nicht durch die abgestrahlte WĂ€rme der Wand verbrannt werden. FassadenbegrĂŒnungen sehen nicht nur schön aus, ihr Schattenwurf fungiert auch als WĂ€rmedĂ€mmung und trĂ€gt zu einem angenehmen Wohnklima bei. Setzen Sie auf KletterMax und lassen Sie Ihre Pflanzen in den Himmel wachsen. Neofas AG Ringstrasse 24 CH-8317 Tagelswangen Telefon +41 52 354 51 00 www.neofas.ch


GARTEN

Das Sonnensegel von SunSquareÂź schĂŒtzt zuverlĂ€ssig vor Sonne und Regen.

SCHATTIGE PLÄTZE HOCHWERTIGE SONNENSEGEL BIETEN SCHUTZ VOR SONNE UND REGEN von Mathias Welti

Ob automatisch rollbar oder funktional und einfach. Diese Sonnensegel und Raffpergolen ĂŒberzeugen durch ihren vielseitigen Einsatz. Sie bieten Schutz vor Sonne und Regen. Die Firma Elitextur GmbH berĂ€t, plant, montiert – und steht auch noch nach der erfolgreichen Übergabe von Sonnen- oder Regenschutzanlagen zur Seite.

M

it den beiden Produkten, dem Sonnensegel von SunSquare Âź und der Pergola VelusolÂź, gelangen die Schatten genau an die richtige Stelle. Diese Sonnensegel schĂŒtzen zuverlĂ€ssig vor Sonne und vor Regen. In einer Branche mit einem grossen Überangebot an Beschattungen nimmt das Aussergewöhnliche neue Formen an.

WIE DIE BLÄTTER IM WIND

Das Ambiente unter einem Sonnensegel wird zu einem Erlebnis: an idyllisch gelegenen Orten zu verweilen, bei einem gemeinsamen Essen mit Freunden zu plaudern. So werden Tage, Abende und NÀchte zum Genuss. Dabei könnte es leicht passieren, dass man die Zeit vergisst, um den Moment zu leben.

Das patentierte Federzugsystem lĂ€sst das Segel im Wind spielen und sorgt gleichzeitig fĂŒr eine maximale Zugkraft von 70 Kilogramm auf die Befestigungspunkte. Diese bestehen aus hochwertigem A4-Edelstahl. Durch das Windlastausgleichs-System wirken die Sonnensegel leicht und luftig.

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SunSquareÂź ist der Erfinder und Pionier des automatisch rollbaren Sonnensegels. Es ist ein schwebendes Spiel aus Licht und Schatten, eine technische Meisterleistung in transparenter Schlichtheit. Das Segel lĂ€sst sich per Funkfernbedienung oder ĂŒber einen direkten Hausanschluss stufenlos ein- und ausrollen.

Ein Zusammenspiel von höchster FunktionalitĂ€t und QualitĂ€t, kombiniert mit dem Design. Nichts ist dem Zufall ĂŒberlassen, denn jede Komponente trĂ€gt die Handschrift des Erfinders Gerald Wurz.

MINIMALISMUS TRIFFT FUNKTIONALITÄT Inspiriert durch das Sonnenschutz­system des antiken Wahrzeichens der Ewigen Stadt Rom bietet das Velusol Âź -Wetter­ segel Schutz vor Regen und Sonne und fĂŒgt sich dank des stilvollen und minimalistischen Designs perfekt in das Bild der Architektur ein. Die funktionale Raffpergola aus dem Hause Elmendorff ist einfach zu bedienen. Mit den


GARTEN

DER PERFEKTE WETTERSCHUTZ

Ob elektrisch oder manuell rollbar, die Raffpergola von VelusolÂź bietet den vollen Luxus.

lateinischen Worten «vela erunt» – «die Segel werden geöffnet sein» – wurden die GĂ€ste schon im antiken Kolosseum auf ihre geschĂŒtzten PlĂ€tze gebeten.

SEITLICHE BESCHATTUNG Mit einem Profilquerschnitt von 80 x 80 Millimeter bis 110 x 110 Millimeter und einer LĂ€nge von bis zu zwölf Metern ohne ZwischenstĂŒtze ist die Pergola vielfĂ€ltig einsetzbar. Von der seitlichen Beschattung ĂŒber Windschutz und integriertem Wasser­ ablauf bis zum vollelektrischen Antrieb lassen sich viele AusfĂŒhrungen realisieren.

ALLES AUS EINER HAND Von der Beratung, Planung bis zur Montage ist die Elitextur Ansprechperson. Alles aus einer Hand wird zum interaktiven Prozess mit Kunden oder Architekten. Zusammen mit allen Anspruchsgruppen, dem Know-how und der Identifikation mit dem Produkteportfolio werden individuelle Lösungen fĂŒr eine Beschattung integriert. Im Rahmen einer zeitgemĂ€ssen und möglichst effizienten Projektabwicklung finden sich hier modernste Systeme fĂŒr Veranschaulichung, Ausmass und Planung im Bereich Soft- und Hardware.

Der Spagat zwischen Funktion und Ästhetik wird sichtbar und gibt die Sicherheit langfristiger Zufriedenheit fĂŒr den perfekten Wetterschutz: ‱ Funktion: Die Sommertage werden von Jahr zu Jahr heisser und die Strahlen immer gefĂ€hrlicher. Das Wetter bleibt unberechenbarer. Funktion bedeutet, den nötigen Schutz zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu haben. Sonnen- und Regenschutz sollen selbstverstĂ€ndlich sein – in der QualitĂ€t der Materialien und in den mechanischen AblĂ€ufen. ‱ Ästhetik: Der Wetterschutz soll die Architektur und die Umgebung berĂŒcksichtigen. Sie lĂ€sst sich durch minimalistische Bauweise in den Hintergrund versetzen, durch klare oder ausgefallene LinienfĂŒhrung in die Architektur integrieren oder bewusst hervorheben.

Elitextur GmbH I Hauptstrasse 14 I CH-5323 Rietheim I Telefon +41 (0) 62 874 23 23 I info@elitextur.ch I www.elitextur.ch

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Tobias Bucher Product Manager Smart Home


GARTEN

MIT GRÜN IN DIE ZUKUNFT FLEXIBLES FASSADENGRÜN MIT SYSTEM von Lone K. Halvorsen

In den dicht bebauten StĂ€dten bleibt hĂ€ufig nicht viel Platz fĂŒr das GrĂŒn. Mit einer zeitgemĂ€ssen FassadenbegrĂŒnung lassen sich jedoch die vertikalen FlĂ€chen in lebendige grĂŒne WĂ€nde verwandeln. Die grĂŒnen Fassaden sehen nicht nur schön aus, sondern tragen durch den Schattenwurf auch zu einer angenehmen WĂ€rmedĂ€mmung bei. Ein Beispiel ist der KletterMax aus dem Hause der Neofas AG. Es handelt sich um ein ausgeklĂŒgeltes System fĂŒr das FassadengrĂŒn, denn es ist leicht zu montieren, robust und es lĂ€sst die Pflanzen besonders schön aufblĂŒhen.

G

rundsĂ€tzlich gewinnt die Kombination der Themen Fassade und GrĂŒn an Bedeutung. Das hat aber nicht nur optische GrĂŒnde. Es gibt heute mehr Vorgaben von den Gemeinden und Kantonen, die dem Thema GrĂŒnflĂ€chen stĂ€rkere Wichtigkeit zukommen lassen. Daher denken auch die KĂ€ufer und VerkĂ€ufer zunehmend in Szenarien, bei denen das Thema

GrĂŒn an der Fassade in der Agenda etwas weiter nach oben rutscht. In der Schweiz ist die Tendenz zurzeit klar steigend, da die BegrĂŒnung an Bedeutung gewonnen hat.

DER NUTZEN DER GRÜNEN WÄNDE Als Erfinder der vertikalen GĂ€rten gilt der Botaniker und Gartenarchitekt Patrick Blanc

aus Frankreich. FĂŒr ihn stellt diese spezielle Form der BegrĂŒnung eine Bereicherung der urbanen Lebenskultur dar und zugleich dienen die grĂŒnen WĂ€nde als ein natĂŒrliches Reinigungssystem fĂŒr die StĂ€dte. FĂŒr die einzelnen GebĂ€ude ergibt sich gar eine wĂ€rmeregulierende Wirkung, da begrĂŒnte Fassaden im Winter eine WĂ€rmedĂ€mmung vergleichbar

Der KletterMax ist die professionelle StĂŒtze fĂŒr das GrĂŒn an der Fassade.

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GARTEN

mit circa einer zwei Zentimeter dicken Styroporschicht erzielen können. Zudem unterstĂŒtzen die Pflanzen bei starken RegengĂŒssen durch ihre WasserspeicherkapazitĂ€t das Kanalisationssystem. DarĂŒber hinaus können CO2 sowie Staub­partikel, welche in der Luft schweben, von den Pflanzen gebunden werden, was zu einer angenehmen LuftqualitĂ€t beitragen kann. An der Hausfassade entsteht eine Minderung von OberflĂ€chenabfluss bei Starkregenereignissen, es schĂŒtzt vor Hagelschlag, Schlagregen und auch unerwĂŒnschten Wandschmierereien. Die Pflanzen halten ferner einen Teil der Sonnenstrahlung von der Hauswand fern, sodass sich das GebĂ€ude im Sommer nicht zu stark aufheizt. Zudem kommt die emotional und Ă€sthetisch ansprechende Verschönerung des urbanen Lebensraums zum Tragen.

VORSICHT BEI DEN WANDPFLANZEN! Wie bei allen Pflanzenarten haben die Kletterpflanzen an der Hauswand auch ihre Vor- und Nachteile. Daher sollte man mit der FassadenbegrĂŒnung nicht einfach loslegen, denn wer beim Pflanzen Fehler macht, riskiert massive SchĂ€den an der Hauswand. Es geht auch darum, je nach Pflanze, individuelle Lösungen zu finden. Es wĂ€re beispielsweise eher unvernĂŒnftig, Hopfen auf der SĂŒdseite einzusetzen, denn er verkĂŒmmert unter der prallen Sonneneinstrahlung. Viele kaufen auch eine Kletterlösung und setzen die Pflanzen ein, die auf den ersten Blick gut aussehen, die jedoch nicht zur Fassade passen. HĂ€ufig werden auch die Pflanzen mit einem zu nahen oder zu weiten Abstand zur Wand gepflanzt. Auch das verwendete Material kann von minderer QualitĂ€t sein, was manchmal böse Überraschungen mit sich bringt. Expertinnen und Experten mĂŒssen daher an Bord, damit solche Fehler vermieden werden. Bei KletterMax wird der Kunde sowohl im Vorfeld wie auch spĂ€ter nach der Aufrichtung mit Servicedienstleistungen unterstĂŒtzt – und zudem wird eng mit dem GĂ€rtner zusammengearbeitet. Wenn man die passende Lösung gefunden hat, gibt es jedoch viele spannende Möglichkeiten. Manchmal passen Spalierpflanzen, vielleicht eine Aprikose oder Glyzinie, sprich Blauregen. Oder wie wĂ€re es mit einer Trompeten­b lume

oder einem Rosenspalier? Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt, wenn die Pflanzen professionell behandelt werden.

MIT WENIGEN TEILEN VIEL BEWIRKEN Das Motto bei KletterMax heisst «Geht nicht, gibt’s nicht»! Ob Beton, Backstein, Naturstein, Aussenisolation, Holz oder StahlstĂŒtzen; hier wird auf allen UntergrĂŒnden gearbeitet und das System ist Ă€usserst ausgeklĂŒgelt. SĂ€mtliche Teile sind aus hochwertigem Chromstahl gefertigt und damit wetterbestĂ€ndig. Bei Betonfassaden wird direkt mit ChromstahldĂŒbel injiziert, und dazu wird ein Zwei­komponenten-­Leim aus hauseigener Produktion verwendet. Auf Backstein wird mit leichteren Verankerungen gearbeitet. Hier kommen auch Nylonnetze und Zweikomponenten-Leim zum Einsatz – wobei bei einem Rosenspalier oft ein normaler NylondĂŒbel ausreicht. Wenn es um eine zusĂ€tzliche Aussenisolation geht, wird mit Chromstahl und verlĂ€ngerten

Ankern gearbeitet. Zugleich wird natĂŒrlich auf das Thema Feuchtigkeit geachtet, damit schlussendlich kein Wasser eindringen kann. Hier ist zu empfehlen, sich immer im Vorfeld mit dem Bauherren oder Architekten auszutauschen, denn es steht und fĂ€llt mit der richtigen Montage. Zudem benötigen unterschiedliche Pflanzen unterschiedliche Befestigungssysteme. Daher verfĂŒgt der KletterMax auch ĂŒber eine leichtere und gĂŒnstigere Version, wie zum Beispiel bei der Montage der Clematis. Diese Montage ist viel einfacher und nicht gleich zeitaufwendig. Auch wenn die begrĂŒnten Fassaden bei manchen mehr als Projektkunst wahrgenommen wird – und weniger als Mittel zum Zweck –, wird ihr Potenzial zunehmend erkannt. Die StĂ€dte wachsen, und dies vor allem in die Höhe. Werden diese gewaltigen FassadenflĂ€chen als vertikale GĂ€rten genutzt, muss das grĂŒne Leben zukĂŒnftig auch in den GrossstĂ€dten keine Utopie bleiben.

GrĂŒn sieht gut aus, hilft der Umwelt und schĂŒtzt die Fassade.

Neofas AG | Ringstrasse 24 | CH-8317 Tagelswangen | Tel. +41 (0) 52 354 51 00 | info@neofas.ch | www.neofas.ch

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WELTEN AUS STEIN INNOVATIONEN IN DER STEINBRANCHE von Freya Mohr

KĂŒchenarbeitsplatten aus Natur- oder Kunststein sind beliebt. Zudem verschmelzen KĂŒche und Wohnraum immer mehr. Das erfordert neue Denkweisen, was die Innenarchitektur angeht – bringt aber auch neue Möglichkeiten: Natursteinplatten oder technologisch hergestellte Platten mit Steindesign finden sich lĂ€ngst nicht nur als KĂŒchenarbeitsplatten, sondern auch an den WĂ€nden oder auf dem Fussboden wieder. Aber wo kommt der Stein genau her und wie werden die Platten hergestellt? Die bauRUNDSCHAU war vor Ort in AlmerĂ­a und besuchte das Headquarter von Cosentino. Der spanische Steinmetzbetrieb hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem globalen Unternehmen entwickelt, das mit hoch technologischen Verfahren Stein- und Kunststeinplatten bearbeitet. Wir durften einen Blick in die Produktionshallen werfen. Ausgabe 04/2018 // Seite 115


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DER STEINMETZ VON MORGEN WEITERENTWICKLUNG DER STEINOBERFLÄCHEN von Freya Mohr

AlmerĂ­a ist abgeschieden, trocken und nicht gerade ein florierender Wirtschaftsstandort, trotzdem hat Cosentino es geschafft, der alten Steinmetztradition neues Leben einzuhauchen. Heute sind die Natur- und Kunststeine weit ĂŒber die Landesgrenzen bekannt. Die bauRUNDSCHAU war vor Ort in AlmerĂ­a am Hauptsitz von Cosentino.

Das Headquarter von Cosentino Ă€hnelt einer Pyramide – hier arbeiten 300 Angestellte.

D

ie Sonne blendet einem ins Gesicht. Auch Anfang September riecht es in der spanischen Provinz AlmerĂ­a noch nach Sommer, und die Bougain­ villeas leuchten pink vor dem hellblauen Himmel. Die 3 000 Sonnenstunden im Jahr machen die Region zu einer beliebten Feriendestination. Aber nicht nur: Sie machen das Land auch trocken, und die Wasserressourcen sind knapp. In den 50er-Jahren entdeckten Regisseure die WĂŒste von Tabernas als Filmkulisse fĂŒr ihre Westernfilme. Bei uns im Wohnzimmer flackert AlmerĂ­a dann bei «Spiel mir das Lied vom Tod», «Der Schuh des Manitu» und «Winnetous RĂŒckkehr» ĂŒber den Bildschirm. Nicht die einzige Exportware, die es von AlmerĂ­a bis zu uns nach Hause schafft. Über Kilometer hinweg erstreckt sich links und rechts ein Meer aus blauen und weissen Plastikplanen – einfache TreibhĂ€user, unter denen Obst und GemĂŒse wĂ€chst. Von hier aus findet es seinen

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Weg in die SupermĂ€rkte und bis zu uns in die KĂŒche: Tomaten, Gurken, Paprika. Unter den Plastikplanen kondensiert das Wasser und es bleibt konstant feucht. Im heissen SĂŒdspanien fanden die Menschen schon immer Wege, wie sie mit den knappen Ressourcen umgehen. Tourismus und Agrikultur bilden heute zwei wichtige Wirtschaftsstandbeine in Andalusien. Lange Zeit war die Region eher vernachlĂ€ssigt von der spanischen Regierung – vor allem die abgeschiedene Provinz AlmerĂ­a. Mit dem EU-Beitritt 1986 und unter der Regierung der PSOE flossen vermehrt EU-Gelder, und die Region blĂŒhte auf. Einen DĂ€mpfer erlebte die Wirtschaft im Jahr 2007 durch die spanische Finanz- und Immobilienkrise. Als Resultat wird die Schnellzugverbindung AVE zwischen der Stadt AlmerĂ­a und Madrid seit Jahren immer wieder verschoben, und die Bauarbeiten stehen still. Bei der mautpflich-

tigen Fernautobahn AP-7 fehlt bis heute das VerbindungsstĂŒck zwischen Vera bei AlmerĂ­a und MĂĄlaga. DafĂŒr ist die Strecke der Autobahn A-7 entlang der KĂŒste seit 2016 durchgehend ausgebaut. FĂŒr Andalusiens Wirtschaft ein wichtiger Schritt, denn zuvor verlief das gesamte spanische Strassennetz immer ĂŒber den Knotenpunkt Madrid. Auf der sogenannten AutovĂ­a del MediterrĂĄneo fahren Touristen gen SĂŒden, und Lastwagen bringen nicht nur Obst und GemĂŒse Richtung Norden, sondern auch die Natur- und Kunststeine von Cosentino.

LANGE MARMORTRADITION Der Marmorabbau hat in Andalusien eine lange Tradition. Die Alhambra in Granada ist dafĂŒr das beste Beispiel. Die maurische Stadtburg erhielt ihr Aussehen vor allem im 13. Jahrhundert: Der Löwenhof ist mit SĂ€ulen aus prĂ€chtigem weissem Marmor aus Macael (AlmerĂ­a) geschmĂŒckt, und auch die Statuen des Löwenbrunnens


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UnzÀhlige Steinplatten stehen in den riesigen Lagerhallen zum Abholen bereit.

sind aus demselben weissen Marmor. Das Unternehmen Cosentino knĂŒpft an die Tradition des Steinabbaus an. 1979 ĂŒbernahmen Francisco und Eduardo Cosentino den Steinbruch ihres Vaters in Macael und grĂŒndeten die Cosentino S. A., die heute weltweit fĂŒr ihre KĂŒchenarbeitsplatten aus Quarzkomposit bekannt ist. Aber bis dahin war es ein langer Weg. Es waren keine einfachen Startbedingungen: Die lĂ€ndliche Abgeschiedenheit und geringe Wasserressourcen machen AlmerĂ­a nicht gerade zu einem florierenden Wirtschaftsstandort. «Es ist keine Region, in der qualifizierte Arbeiter von sich aus bleiben», weiss Florian Kammerer, General Manager der Schweizer Nieder­ lassung Cosentino Swiss AG. Hinzu kam 2007 das Platzen der Immobilienblase, was der spanischen Baubranche zu schaffen machte. Einst gab es 120 SteinbrĂŒche in der Region, nach der Immobilienkrise sind nur noch 15 geblieben. Um in AlmerĂ­a weiterzukommen, muss man anpacken und hart arbeiten, deswegen setzte Cosentino schon frĂŒh auf Export, Reinvestition und Innovation. 

IHR WOHNTRAUM BEGINNT HIER Alle Branchen unter einem Dach. Das ist das Konzept der Bauarena, das Ihnen effizient und umfassend Informationen und Inspirationen zu Ihrem Bauvorhaben liefert. Kompetente Beratung, Bemusterungen zum Anfassen, Produkte zum Ausprobieren – so macht Bauen Spass. Die Bauarena hat fĂŒr Sie wĂ€hrend 300 Tagen im Jahr geöffnet. Montag – Freitag 9 – 18 Uhr Samstag 9 – 16 Uhr

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1997 eröffnete die erste Filiale in den USA. Danach kamen Standorte in Nordeuropa, Brasilien und Grossbritannien dazu – heute ist das Unternehmen auf fĂŒnf Kontinenten vertreten. So löste Cosentino sich bereits frĂŒh aus der AbhĂ€ngigkeit des spanischen Marktes. Auch auf der langen Marmortradition wollten sich die BrĂŒder Cosentino nicht ausruhen. Denn von den jĂ€hrlich 100’000 Tonnen abgebautem Marmor können nur etwa 15 Prozent als Steinplatten verwendet werden. Der Rest wird zu Pulver verarbeitet und beispielsweise Zahnpasta und Farben beigemischt oder fĂŒr den Strassenbau verwendet. Francisco und sein Bruder Eduardo investierten in einen Maschinenpark, um aus diesem Granulat Unmassplatten aus Marmor herzustellen. Das Prinzip funktionierte zwar, aber es gab keinen Markt fĂŒr diese Platten aus Marmorgranulat. Mit Quarzkomposit hatten sie schliesslich mehr Erfolg: Sile­ stone – eine Wortzusammensetzung aus den englischen Begriffen Silicia (Quarz) und stone (Stein) – ist heute eine bekannte Marke unter den KĂŒchenarbeitsplatten.

DEM TREND VORAUS

Mit seinen modernen Materialien hat Cosentino seine Nische im KĂŒchensegment gefunden und mit Dekton die Strategie auf die Innen- und Aussenarchitektur, insbesondere die Anwendung bei Fassaden, erweitert. «Wir sehen eine Revolution in den HĂ€usern und in der Architektur. Und Cosentino ist Teil dieser Revolution», erklĂ€rt Francisco MartĂ­nez-Cosentino Justo nicht ganz unbescheiden. Die KĂŒche ist ein gutes Beispiel hierfĂŒr: In den 90er-Jahren waren es noch die elektronischen KĂŒchengerĂ€te, die gefragt waren, heute ist das Design der KĂŒche ausschlaggebend – die KĂŒchen­ arbeitsplatte spielt hierbei eine wichtige Rolle. Aber wie fördert man Innovationen?

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Aber damit war es dem UnternehmensgrĂŒnder nicht genug. Mit der Lancierung von Dekton 2013 hat Cosentino ein Material entwickelt, das sich sowohl im Aussen-

als auch im Innenbereich anwenden lĂ€sst. 20 verschiedene Mineralien geben dem technologischen Material seine charakteristischen Merkmale. Zwei Produktionslinien fabrizieren 1 500 Dekton-Platten am Tag, sie fĂ€rben den Mineralstaub ein und entziehen ihm das Wasser. Anschliessend schneiden Roboter die Platten auf das Standardmass 320 x 144 Zentimeter zu, und ein Drucker bringt die verschiedenen Designs darauf an. Wer in die modernen Produktionshallen von Cosentino hineinblickt, merkt schnell: Der moderne Steinmetz von heute arbeitet vor allem am Computer, nur detaillierte Arbeiten finden noch von Hand statt.

Cosentino hat schon immer viel in die Forschung und Produktentwicklung investiert. Etwa zwei Jahre dauert es von der ersten Idee eines Plattendesigns bis zur MarkteinfĂŒhrung. Um hier richtig vorauszusehen, studieren die Produktdesigner Trends der internationalen Modemessen und reisen in der ganzen Welt umher, um vor Ort mit den Abnehmern, Architekten und Designern zu sprechen. Trends und GeschmĂ€cker unterscheiden sich von Land zu Land – ein Material oder Design, das sich in Nordamerika gut verkauft, kommt in Europa vielleicht nie auf den Markt. Hier antwortet Cosentino auf regionale WĂŒnsche. Das trĂ€gt im Wesentlichen dazu bei, dass heute bis zu 50 Lastwagen tĂ€glich das WerksgelĂ€nde in Olula del RĂ­o verlassen und Silestone, Dekton und Natursteinplatten an 120 Standorte in der ganzen Welt liefern.

NACHHALTIG IN DIE ZUKUNFT Obwohl das Unternehmen international agiert, ist es tief in der Region verwurzelt geblieben. FĂŒr Francisco MartĂ­nez-­Cosentino Justo sind AlmerĂ­a und die SteinbrĂŒche «seine Welt». Deswegen möchte Cosentino der Region auch wieder etwas zurĂŒckgeben. Wer mit dem Auto durch die SteinwĂŒste bei Olula del RĂ­o und Macael fĂ€hrt, entdeckt am Strassenrand immer wieder kleine Haufen aus SteinmĂŒll. Diese SteinhĂŒgel werden mit einheimischen Pflanzen bepflanzt. Jedes Unternehmen aus der Region muss ĂŒber entsprechende RĂŒcklagen fĂŒr diese Kultivierung verfĂŒgen. Auch mit den knappen Wasserressourcen weiss das Unternehmen umzugehen. Zum Schneiden der Steinplatten ist Sand und viel Wasser notwendig. «Da war natĂŒrlich meine erste Frage an Cosentino, was mit dem vielen Wasser passiert, das beim Schneiden gebraucht wird», erinnert sich Carmen Martinez Jansen, Marketingverantwortliche Schweiz, und erklĂ€rt, dass jede Produktionslinie ein eigenes Wasserfiltersystem zur Wiederaufbereitung und -verwendung des Wassers besitzt. Somit leistet Cosentino nicht nur einen Betrag zur regionalen Wirtschaft und fĂŒr den Anschluss SĂŒdspaniens an den Rest der Welt, sondern auch zum Erhalt der endemischen Flora und Fauna.

FREYA MOHR ist Redaktorin bei bauRUNDSCHAU. Neue Plattendesigns: Der Showroom gibt Inspiration fĂŒr die Inneneinrichtung.

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www.cosentino.com/de-ch



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Feinsteinzeugfliesen nach historischem Vorbild.

WELLNESSTEMPEL MIT FLAIR WIE AUS EINEM FUNKTIONSRAUM EINE WOHLFÜHLOASE WIRD von Lone K. Halvorsen

Nicht nur am Morgen rĂŒckt das Bad in den Fokus, sondern auch am Abend oder am Wochenende, wenn wir uns vom Stress des Alltages erholen wollen. Die Transformation vom Funktionsraum zum Wellnesstempel erfordert anspruchsvollere Lösungen in jedem Bereich. Um gut in den Erholungsprozess zu starten, ist ein gewisses Flair jedoch unabdingbar. So nimmt das Dekor des Bodens nicht nur viel Platz ein, sondern es ist ganz entscheidend fĂŒr die atmosphĂ€rische Wirkung des Badezimmers.

D

as Unternehmen Zahna-Fliesen GmbH produziert mit modernster Schnellbrandtechnologie Feinsteinzeugfliesen fĂŒr den industriellen Bereich sowie Fliesen fĂŒr den entsprechenden Einsatz in der Sanierung und Restaurierung historischer GebĂ€ude. Schon 1891, im Jahr der FirmengrĂŒndung, galten Steinzeug­ fliesen als das edelste Fliesenmaterial. Über 100 Jahre spĂ€ter hat das Werk nun den QualitĂ€ts­anspruch, die Produktion mit den technischen Möglichkeiten von heute wachsen zu lassen. Die exklusiven mehrfarbigen Fliesen nach historischem Vorbild – welche

per Hand gefertigt werden – ermöglichen es, modernes Feinsteinzeug, sowohl fĂŒr die Rekonstruktion und Denkmalpflege als auch fĂŒr die kĂŒnstlerische Akzentuierung im modernen Ambiente zu nutzen. Dank der Vielzahl an Standard-Serien und deren einzigartigen Kombinationsmöglichkeiten kann jedes Bad somit in eine Ă€sthetische WohlfĂŒhloase verwandelt werden. So wird der KreativitĂ€t keine Grenze gesetzt und lĂ€sst ein Zusammenspiel auch mit gröberen Materialien wie den ZF Industrie Feinsteinerzeugnissen zu, um so herausragende Akzente zu setzen.

GESUNDE ATMOSPHÄRE Passend zur gesunden WohlfĂŒhloase Bade­ zimmer geben die Zahna-Fliesen keinerlei Schadstoffe ab und reagieren nicht mit anderen Stoffen. Sie benötigen keine zusĂ€tzlichen Pflegemassnahmen, vielmehr ist die gebrannte OberflĂ€che mit Kerasiegel so pflegeleicht, dass sich die Fliesen ohne aggressive Haushaltschemie reinigen lassen. So schaffen die Verantwortlichen eine wohlige AtmosphĂ€re fĂŒr ihre Kunden, damit sie sich erholen und gesund bleiben können. Gleichzeitig ist eine schadstoffreie Umgebung gewĂ€hrleistet.

Zahna-Fliesen GmbH | Paul-Utzschneider-Str. 1 | D-06895 Zahna-Elster | Tel. +49 (0) 34 924 70 70 info@zahna-fliesen.de | www.zahna-fliesen.de

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Warme Stunden: Die Einrichtung mit dem Lawrence Sofa von Minotti legt die PrioritÀten klar auf Behaglichkeit am Kaminfeuer.

SCHÖNER WOHNEN SIEBEN EINRICHTUNGSTIPPS FÜR DAS WOHNZIMMER von Astrid Pfenniger

Das Wohnzimmer ist der Mittelpunkt des Familienlebens – ein Raum zum Freunde Empfangen, Entspannen und Ausruhen. Deshalb ist es wichtig, ein Wohnzimmer zu schaffen, welches Harmonie ausstrahlt, das aber vor allem komfortabel und funktional eingerichtet ist und sich der Grösse des Raums und dem Stil der Bewohner anpasst.

«Produkte der Keller Spiegel­ schrĂ€nke AG ĂŒberzeugen mich, weil sie aus hochwertigen Materialien hergestellt und einfach zu montieren sind.» Albert Baltensperger, Inhaber und GeschĂ€ftsfĂŒhrer A. Baltensperger AG, Haustechnik, ZĂŒrich

SpiegelschrÀnke www.guten-morgen.ch


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Stapelbare Kerzenhalter, handgefertigte Töpferware und Skulpturen geben einen persönlichen Touch.

D

as stilsichere Einrichten von Wohnungen und HĂ€usern ist nicht immer einfach. Es geht um die passende Auswahl von Materialien und Stoffen, um Farben und um Licht. Auch mĂŒssen MöbelstĂŒcke gekonnt kombiniert werden. Gerade was das Wohnzimmer betrifft, möchten wir eine gemĂŒtliche und harmonische WohlfĂŒhloase. Die folgenden sieben Tipps zeigen, was es alles beim Einrichten des Wohnzimmers zu beachten gibt:

1. EINRICHTUNG AN DIE GEWOHNHEITEN ANPASSEN Oft haben wir zu viele AnsprĂŒche an einen Raum. Wir möchten fernsehen, in der Übergangszeit die wohlige WĂ€rme vor dem CheminĂ©e geniessen und zusĂ€tzlich noch die freie Aussicht in Szene setzen. Aber: Es sollten klare PrioritĂ€ten gesetzt werden!

2. SOFA ALS KEY-ELEMENT Die Auswahl ist riesig: sei es eine grosszĂŒgige Sofalandschaft, ein Eckelement

oder ein Modulsystem. Sofas stellen den Mittelpunkt jedes Wohnzimmers dar und geben dem Raum einen einzigartigen und persönlichen Touch. Bei der Sofaauswahl empfehlen sich zwei gleich grosse Sofas oder ein Ecksofa. Hierbei muss die Modell­auswahl den individuellen BedĂŒrfnissen angepasst sein. Bei grosszĂŒgigen RĂ€umen dĂŒrfen die Sofas allerdings nicht zu klein sein, ansonsten kann es schnell wie in einer Puppenstube aussehen. Bei der Auswahl der


© Cassina

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Materialmix: Hier kommen ein grĂŒner Wink-Sessel des Designers Toshiyuki Kita und braune Ledersessel aus der berĂŒhmten LC3-Serie zusammen.

Sofafarbe bietet sich eine eher neutrale Farbe an, dies lÀsst den Raum grösser und heller wirken.

Wohnzimmer wirkt. Dazu passen Sofas in einer eher neutralen Farbe wie hier das Stay Sofa von Gubi.

Auch ein Teppich darf sich ruhig dem Raum und der Sofagrösse anpassen, er soll nicht wie eine Briefmarke wirken. Ein Teppich verpasst dem Wohnzimmer Wohnlichkeit und GemĂŒtlichkeit.

Wer keine Bilder an die Wand hĂ€ngen möchte, kann einfach eine Wand farbig streichen. Achtung, nicht zu dominante und kitschige Farben auswĂ€hlen, sondern eher auf einen schlichten Grau- oder Blauton zurĂŒckgreifen. Dieser lĂ€sst sich einfach kombinieren – oft reicht auch schon ein Hauch fĂŒr die nötige Harmonie im Raum. FĂŒr die Farbakzente können auch farbige Kissen und Plaids sorgen.

3. ATMOSPHÄRE SCHAFFEN Wenn KĂŒchen-, Ess- und Wohnbereich ein Raum sind, sollte ein nahtloser Übergang zwischen den RĂ€umen geschaffen werden. Hier gibt ein einheitliches Farb- und Materialkonzept die nötige Ruhe. Allzu viele unterschiedliche Möbel und Materialien sollten hingegen nicht verwendet werden. ZusĂ€tzliche AtmosphĂ€re vermitteln VorhĂ€nge und Teppiche.

4. FARBEN GEBEN HARMONIE Um Farbe in den Wohnbereich zu bringen, bieten sich zwei Möglichkeiten: Entweder man definiert nur eine Farbe in unterschiedlichen Tönen oder kombiniert gleich mehrere Farben miteinander. Die Herausforderung dabei ist, das Farbkonzept so in Szene zu setzen, dass es eine gewisse Frische und gleichzeitig Harmonie im Raum ausstrahlt. Dies kann einfach mit einem eher ausgefallenen farbigen Fauteuil geschehen, welcher als Statement-Piece im

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5. MATERIALIEN ZUM WOHLFÜHLEN Materialien wie Holz, Leder oder Stoffe lassen eine WohlfĂŒhlatmosphĂ€re entstehen – und gerade die Kombination der Materialien macht den besonderen Reiz aus. Bei der Auswahl des Sofabezugs lĂ€sst sich beispielsweise ein angenehmer Stoff nehmen, dafĂŒr wĂ€hlt man fĂŒr die Sessel ein strapazierfĂ€higes Leder, welches mit der Zeit eine wunderschöne Patina bekommt.

Funktion die Beleuchtung haben soll. Wer lesen möchte, fĂŒr den eignet sich besonders gut eine Stehleuchte wie die Topoled von Baltensweiler. Wer lediglich fĂŒr AtmosphĂ€re sorgen möchte, braucht ein eher warmes und weiches Licht. Hier bietet sich zum Beispiel die skulptur­ a rtige Tischleuchte von Ingo Maurer Samurai oder von Fontana Arte, die zeitlose Tischleuchte Fontana 1853.

7. EINE PERSÖNLICHE NOTE Frische Schnittblumen sind immer schön fĂŒrs Ambiente und schenken dem Raum den persönlichen Touch. Diese sorgen dafĂŒr, dass das Wohnzimmer zum Zuhause wird. Man darf ruhig sehen, dass das Wohnzimmer genutzt wird. Manchmal ist weniger mehr – dies gilt auch bei der Auswahl der Zimmerpflanzen, es kann auch mal nur eine grosse sein.

ASTRID PFENNIGER

6. DIE RICHTIGE BELEUCHTUNG

ist seit 30 Jahren Einrichtungsberaterin bei wohnbedarf in Basel.

Das Lichtkonzept des Wohnzimmers sollte frĂŒhzeitig ĂŒberlegt werden, damit sich entsprechende Vorbereitungen in Bezug auf AnschlĂŒsse treffen lassen. Ebenfalls muss man sich Gedanken dazu machen, welche

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16.10.2018 09:37:15


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Edle TreppenaufgÀnge: Fliesen sind robust und pflegeleicht, aber trotzdem elegant.

AUFSTEIGEN HOLZ UND FLIESEN IM TREPPENBAU von Freya Mohr

Treppen prÀgen das Erscheinungsbild eines Hauses, Raumes oder Flures. Es geht heute nicht mehr ausschliesslich um die FunktionalitÀt, sondern auch um die Gestaltung. Das Angebot an Formen und Materialien auf dem Markt ist so vielfÀltig wie die Anforderungen, die an sie gestellt werden.

M

al Designobjekt, mal schlicht und klassisch: Treppen sind viel mehr als ein einfacher Übergang zwischen zwei Stockwerken. Sie unterstreichen das persönliche LebensgefĂŒhl und spiegeln aktuelle Wohntrends wider. Bei der Auswahl des richtigen Modells ist aber auch an die Raumsituation zu denken. Bei hohen und Loft-Ă€hnlichen RĂ€umen bieten sich grosszĂŒgige und freischwebende Treppen an wie

eine freitragende Treppe, bei der die Stufen aus der Wand ragen, oder eine Faltwerktreppe aus Holz. Hingegen verlangen beengte VerhÀltnissen nach cleveren Lösungen. Spindeltreppen und Raumspartreppen sind hier platzsparende Möglichkeiten. Ganz nach dem persönlichen Geschmack ist die Wahl des Materials. Hochwertigkeit und RegionalitÀt sind hier wichtige Stichworte. Beides Attribute, die sowohl auf

Treppen aus Schweizer Holz zutreffen als auch auf Feinsteinzeug, das beispielsweise massive Treppen aus Beton verkleidet.

FLIESEN UND STAHLBETON Fliesen aus Feinsteinzeug sind langlebig und pflegeleicht. Ein Vorteil, der sich nicht nur auf dem Boden, sondern auch an der Wand bemerkbar macht. In stark frequentierten TreppenhÀusern oder Fluren sorgen


INNENARCHITEKTUR

Bei der Ausstattung mit Fliesen sollte frĂŒh genug mit dem Planen begonnen werden. Bereits in der Rohbauphase werden die Fertighöhen der Fussböden in TreppenhĂ€usern und angrenzenden Bereichen, die Treppenstufen und der komplette Konstruktionsaufbau mit WĂ€rme- und / oder TrittschaldĂ€mmung, sowie der Estrichdicke festgelegt. Auf der Baustelle geschalt und gegossene Ortbetontreppen benötigen eine Ausgleichsschicht unter dem Fliesenbelag. Diese glĂ€ttet eventuelle Unebenheiten in der BetonoberflĂ€che. Bei ebenmĂ€ssigen Fertigteiltreppen ist eine solche Ausgleichsschicht hingegen nicht oder nur in sehr geringem Umfang erforderlich.

auf Treppen wie Schleifpapier, und Wasser kann das Holz aufquellen lassen oder Flecken verursachen. Hier kommt es auf die richtige Vorbehandlung an: Öl deckt das Holz nicht so stark ab, ist aber weniger widerstandsfĂ€hig als eine Versiegelung. Holztreppen bieten eine Vielfalt an Modellen: Bei freitragenden Treppen scheinen die Stufen in der Luft zu schweben, Faltwerktreppen kommen in offenen RĂ€umen gut zur Geltung, Wangentreppen sind klassisch und Spindeltreppen sparen Platz. Was den Standort angeht, sind bei Holztreppen allerdings bestimmte Bedingungen zu beachten. Hier geht es vor allem um die WĂ€rmestrahlung durch Sonne oder Heizkörper. Durch Hitze entstehen Spannungen im Inneren des Holzes, die zu Verformungen und Rissen fĂŒhren können.

DIE RICHTIGE WAHL Eine Treppe soll sicher sein und mit den Bewohnern alt werden – das heisst, sich

den unterschiedlichen Anforderungen beim Treppensteigen eines jeden Alters anpassen. Trotzdem soll sie Ă€sthetisch sein und zum restlichen Interieur passen. Tipps und Anregungen bei der Materialwahl und zu den unterschiedlichen Treppenmodellen gibt beispielsweise das Treppenbuch von Treppenmeister. Auf ĂŒber 100 Seiten gibt das Buch einen guten Überblick und viele Zeichnungen, Bilder und Hintergrundinformationen zu aktuellen Trends. Das Treppenbuch 2018 / 2019 ist in der Schweiz bei Keller Treppenbau, bianchi Holz- und Treppenbau und Schreinerei Beeler erhĂ€ltlich.

FREYA MOHR ist Redaktorin bei bauRUNDSCHAU. www.treppenmeister.com/ch www.villeroy-boch.ch www.lignum.ch

© Treppenmeister

keramische Wandbekleidungen fĂŒr einen optimalen Schutz gegen Verschmutzungen und Abnutzungsspuren. Heutzutage geht es aber nicht nur um FunktionalitĂ€t, sondern auch um Design, wie zum Beispiel Fliesenhersteller Villeroy & Boch zeigt: ob authentische Natursteinoptik oder moderne Betonanmutung – das umfassende Fliesenangebot enthĂ€lt Serien fĂŒr nahezu jede Stilrichtung. Die speziellen Treppenfliesen mit einer LĂ€nge von maximal 120 Zentimetern ermöglichen auf vielen Treppen eine fugenlose Gestaltung der Stufen. Auf breiteren Treppen, oder bei Verwendung der nur 60 Zentimeter langen Treppenfliesen, können die Auftritte mit einer sehr geringen Anzahl von Fugen ausgebildet werden.

HOLZ IM TREPPENBAU Massivholztreppen lassen sich in einer Schreinerei aus den verschiedensten, europĂ€ischen Holzarten anfertigen. Dazu gehören beispielsweise LĂ€rche, Fichte und besonders harte Hölzer wie Esche und Ahorn. Egal, fĂŒr welche Holzart man sich entscheidet, Treppenstufen aus Holz sind fusswarm und elastisch. Das macht sie angenehm zu begehen. Bei der Pflege sind sie allerdings etwas anspruchsvoller als geflieste Treppen. Schmutz und Sand wirken

Eine offene Stahlholmtreppe mit Holzstufen wirkt fast unsichtbar im Raum.


© TRILUX

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Licht zum Anfassen: In der Akademie können Besucher verschiedene TRILUX-Leuchten und Steuerungssysteme ausprobieren.

LICHT INS DUNKLE BRINGEN DURCH WEITERBILDUNGSANGEBOTE WISSEN FÖRDERN von Freya Mohr

Wir leben in einer sich schnell Ă€ndernden Welt. Um Schritt zu halten mit den neuen Technologien, braucht es Wissen; um einen Schritt voraus zu sein, mĂŒssen Innovation und Kreation gefördert werden. Zu oft haben die neuen Technologien jedoch noch eine abschreckende Wirkung.

I

st es entscheidend, wie viele Fachkompetenzen wir in uns haben? Nein, viel entscheidender ist, ob wir etwas mit ihnen anfangen können. In der dynamischen Welt von heute geht es darum, Personen in Schwung zu bringen, zu inspirieren und zu sensibilisieren. «Altes Wissen ist ein

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Kind von gestern», sagt der Hochschuldozent und Publizist Dr. Ludwig Hasler anlĂ€sslich der Eröffnung der TRILUX Akademie in Spreitenbach. Es braucht Innovation und Kreation – und dies kommt nicht von selbst. FĂŒr Dr. Hasler bedeutet Innovation, Wissen zu bewegen, etwas

zu wollen, WĂŒnsche auszusprechen. Es bedeutet, einen Traum zu haben. Und diesen zu verwirklichen.

EIN ABENTEURER BLEIBEN Heutzutage werden jedoch alle akuten BedĂŒrfnisse schnell erfĂŒllt, kritisiert Dr. Hasler.


Metallbau Stahlbau

Algorithmen auf unseren Smartphones und Laptops machen es möglich. Sie lernen aus unseren vergangenen Suchanfragen und Gewohnheiten – sie basieren sozusagen auf altem Wissen. Als Resultat wissen Algorithmen (scheinbar) genau, was jeder im Moment sucht und befriedigen diesen Wunsch exakt. Aber was ist mit den latenten BedĂŒrfnissen, bei denen ein Wunsch noch gar nicht vorformuliert werden kann? Diese BedĂŒrfnisse kommen erst auf, wenn man etwas entdeckt, von dem man vorher gar nicht wusste, dass man es sucht. Um sie zu befriedigen, muss jeder zuerst einmal selbst anfangen zu entdecken. FĂŒr Dr. Hasler ist klar: «Mit Algorithmen gehen wir auf Nummer sicher, aber das Feld unserer Freiheit – des Entdeckens – wird immer kleiner.» Deswegen ist es wichtig, sich vom alten

Wissen ein StĂŒck weit zu lösen. Um kreativ zu sein, muss das Gehirn ĂŒberlistet werden, denn fĂŒr Dr. Hasler schrĂ€nkt das Wissen von gestern neue Ideen ein. Wer denkt nicht manchmal: «Ach nein, das ist nicht möglich und funktioniert nie!» und beruft sich dabei auf scheinbar gĂŒltige Tatsachen? Dabei fĂ€ngt genau hier die Innovation an. Wer an diesem Punkt steht, muss wieder zum Entdecker werden und darf sich nicht von gewohnten Denkweisen abschrecken lassen. Oder wer hĂ€tte damals gedacht, dass die Menschheit irgendwann die Schwerkraft ĂŒberwindet und auf den Mond fliegt? Oder dass Musik nicht mehr vom Magnetband kommt, sondern als MP3 gespeichert ist. Es sind Beispiele fĂŒr Innovationen, die ein latentes

Offen oder verglast, frei stehend oder mit dem GebĂ€ude verbunden – ein Balkon vermittelt zwischen innen und aussen und steigert das Wohnerlebnis. Wir gestalten Balkone von A bis Z inklusive statischer Berechnung.

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Experten leiten die Seminare, in denen die Teilnehmer alles ĂŒber Lichttechnik und -planung lernen.

Harry Schulenburg ĂŒbernimmt die Leitung der TRILUX Akademie in Spreitenbach.

TRILUX AKADEMIE Mit der Akademie in Spreitenbach bei ZĂŒrich eröffnet die TRILUX GROUP ihren neunten Akademiestandort. Seit der Eröffnung Ende Oktober finden regelmĂ€ssig Webinare und Seminare vor Ort statt. Experten vermitteln Fachwissen rund um Innenbeleuchtung, Human Centric Lighting (HCL), intelligente Licht­steuerung und LED. Dabei referieren die Experten nicht nur, sondern die Teilnehmer haben Zeit zu experimentieren, zu montieren und zu diskutieren. Die Kurse richten sich vor allem an Lichtplaner, Elektro­ installateure, Architekten und auch an Mitarbeitende.

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BedĂŒrfnis befriedigten. Und damit es nicht nur bei einem Geistesblitz blieb, liessen die Erfinder sich nicht vom scheinbar Unmöglichen abhalten.

LICHT NEU ENTDECKEN An diesem Punkt setzt die TRILUX Akademie an. «Was immer das Licht von morgen bringen wird – wir schliessen nichts aus», definiert Harry Schulenburg, Akademieleiter der TRILUX AG in der Schweiz. Die neu eröffnete Akademie in Spreitenbach vermittelt Wissen und gibt gleichzeitig Raum fĂŒr Innovation und Kreation, denn gerade LED bringt neue Möglichkeiten der Lichttechnik und -steuerung, die es noch zu entdecken gilt. «Durch die EinfĂŒhrung von LED wird Licht ganz neu gedacht», erklĂ€rt Hans Heiner,

Akademie­leiter der TRILUX GROUP. Er vergleicht die LED-Technik mit einem Blumenstrauss, bei dem immer noch neue Blumen hinzukommen und das endgĂŒltige Ausmass noch unbekannt ist. Die heutige Zeit ist geprĂ€gt von VerĂ€nderungen, technischen Neuerungen und dem digitalen Wandel. Das gilt auch fĂŒr die Lichttechnik. Ziel der Akademie ist es, den Wandel zu gestalten – also eigene Blumen hinzuzufĂŒgen.

FREYA MOHR ist Redaktorin bei bauRUNDSCHAU. www.trilux-akademie.com/ch


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INNENARCHITEKTUR

PROFESSIONELLE LICHTTECHNIK LED-NEUHEITEN AUF DER HÖHE DER ZEIT von Lone K. Halvorsen

Das bewĂ€hrte Leuchtensortiment maxLUCEÂź der Firma Max Hauri AG bietet sowohl moderne Downlights fĂŒr den Innenbereich als auch stimmungsvolle Garten- und Aussenleuchten. Der konsequente Einsatz neuster LED-Technologien garantiert bei allen Produkten einen Ă€usserst geringen Energieverbrauch und eine sehr hohe Lebensdauer.

MOVE – Das Set mit dimmbarem BetriebsgerĂ€t in der Farbe Anthrazit metallic. DISC 230 – der dimmbare Spot mit dem integrierten BetriebsgerĂ€t.

D

as attraktive LED-Leuchtensortiment erhÀlt nun Zuwachs. Die Max Hauri AG prÀsentiert den LED-­ Einbauspot «DISC 230» mit dem BetriebsgerÀt im Rucksack sowie die bewÀhrten Modelle «MOVE» und «AXO» in der neuen Farbe Anthrazit metallic. Neu hinzugekommen sind zudem Varianten mit konfektionierten DALI-BetriebsgerÀten.

ERSATZ VON HOCHVOLT-­ HALOGENLAMPEN Der «DISC 230» verfĂŒgt ĂŒber ein integriertes BetriebsgerĂ€t, das Trafotunnels bei EinbetonierbĂŒchsen ĂŒberflĂŒssig macht. Mit seiner kompakten Bauform eignet er sich ideal als Ersatz fĂŒr Hochvolt-Halogenlampen sowie fĂŒr den Einsatz in preis­ sensitiven Objekten. Dreipolige, vormontierte Hebelklemmen sorgen fĂŒr minimalste

Installationszeiten: 230 Volt durchschlaufen, anschliessen, fertig! Mit einem Lichtstrom von 570 Lumen setzt der «DISC 230» in dieser Technologie neue MassstĂ€be. Wie bei allen maxLUCEÂź-Produkten wurde auch bei diesem LED-Spot den vier Hauptmerkmalen des Produktcredos Rechnung getragen: modernes Design, hochwertige Werkstoffe und Bauteile, top Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis sowie eine schnelle und einfache Installation.

DER ERFOLGREICHE LED-EINBAUSPOT «MOVE»

In Bezug auf Lichtleistung, FarbqualitĂ€t und Lebensdauer lĂ€sst die Leuchte keine WĂŒnsche offen und erfreut auch die anspruchsvollste Kundschaft. Netzseitig ist das BetriebsgerĂ€t mit dreipoligen Hebelklemmen vorkonfektioniert. Einfacher und schneller kann ein Einbauspot nicht installiert werden – plug & play in Perfektion. Die Sortimente der beiden Produktelinien «MOVE» und «AXO» beinhalten neu auch Varianten, welche mit einem DALI-BetriebsgerĂ€t ausgestattet sind. Die integrierte switchDIM-Funktion ermöglicht zudem das Dimmen mit einem handelsĂŒblichen Taster.

Das Top-Produkt der maxLUCEŸ-Einbau­ spots, der bewÀhrte «MOVE», ist neu auch in der brillanten Farbe Anthrazit metallic erhÀltlich. Ob in Holzdecken, auf schlichtem Weiss oder in modernen Werkstoffen, die neue Farbe wirkt sehr edel und attraktiv.

Die Verkaufsberater der Max Hauri AG prÀsentieren die LED-Leuchten gerne vor Ort und können so die optimale designorientierte und lichttechnische Lösung vorzeigen.

Max Hauri AG | Weidstrasse 16 | CH-9220 Bischofszell | Tel. +41 (0) 424 25 25 | info@maxhauri.ch | www.maxhauri.ch

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intensive Farbwirkung, langlebig und leichte Reinigung

So werden in der Manufakturabteilung mehrfarbige Fliesen noch nach historischem Vorbild von Hand hergestellt. Die kreidigen Pastellfarben des Art dĂ©co und die tiefen sinnlichen Farben des Jugendstils sind die fein abgestimmte Basis fĂŒr stimmige variantenreiche Raumgestaltung. Je nach Verlegung verleihen unsere Fliesen dem Raum eine kĂŒhle Sachlichkeit oder eine reprĂ€sentative Pracht.

Unser Ansprechpartner vor Ort Borsani Baukeramik GmbH info@borsani.ch | +41 (0) 52 222 40 27


© TRILUX AG

EMPFIEHLT TRILUX AKADEMIE: LICHTWISSEN VERMITTELN Nach dem Prinzip «Aus der Praxis, fĂŒr die Praxis» vermittelt die TRILUX Akademie aktuelles Wissen rund um das Thema Licht. Seit Oktober können Licht-Experten aus der Schweiz von den umfassenden Schulungsangeboten profitieren. Die Akademie bietet Thementage, die auch als Plattform fĂŒr Begegnungen und Austausch dienen. Webinare ergĂ€nzen das Angebot, um ortsungebunden auf das Know-how der Experten zugreifen zu können. Ziel ist es, in der Lichtbranche die tĂ€gliche Arbeit zu vereinfachen und Unternehmen noch erfolgreicher zu machen. TRILUX AG | BodenĂ€ckerstrasse 1 | CH-8957 Spreitenbach | +41 (0) 56 419 66 66 info@trilux.ch | www.trilux-akademie.com/ch

INFORMATIONS- UND SCHULUNGSVIDEOS ZU MARKISEN Sonnenschutztextilien sind hoch technische Produkte und nicht immer leicht erklĂ€rbar. Um dies sowohl fĂŒr FachhĂ€ndler als auch fĂŒr Endkunden verstĂ€ndlicher zu machen, erklĂ€rt das Unternehmen auf dem YouTube-Kanal «Sattler SUN-TEX» die Handhabung des «Flexbooks» sowie des Sattler’s Online-Markisenkonfigurators und gibt Informationen zu den lichttechnischen Daten und den QualitĂ€ten der Kollektion. Alle Videos sind in Deutsch, Englisch und Französisch verfĂŒgbar und werden laufend durch neue ergĂ€nzt. Sattler SUN-TEX GmbH | Sattlerstrasse 45 | A-8077 Gössendorf | Tel. +43 (0)  316 4104 550 sales-ch@sattler-global.com | www.world-of-sattler.com/design-selector

RAUMWELTEN ERSCHAFFEN «VerrĂ€ume nicht dein Leben, lebe deinen Raum» ist das Motto der Raumwelt GmbH, die mit neuem Sitz in Chur individuelle Innenarchitektur umsetzt. Und das alles aus einer Hand. Von der ersten Besprechung bis hin zur AusfĂŒhrung erarbeitet und plant das Unternehmen Konzepte in enger Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft und den Herstellern. Im hauseigenen Showroom können die Kunden unter anderem KĂŒchen, BĂ€der, Möbel, Leuchten und Wand- und BodenbelĂ€ge anschauen und mit dem Planer von Raumwelt besprechen. Raumwelt GmbH | Kasernenstrasse 95 | CH-7000 Chur | Tel. +41 (0) 81 630 30 00 info@raum-welt.ch | www.raum-welt.ch

EINMALIGE OBERFLÄCHENMATERIALIEN Argolite ist der einzige Schweizer Hersteller von HPL. Auch nach 63 Jahren Produktion steckt immer noch Begeisterung und Freude hinter – respektive in – diesem spannenden Material. Das kann man sehen. Und fĂŒhlen. Die im FrĂŒhjahr vorgestellte Kollektion «HPL  BOX» zeigt die hervorragende Kompetenz in der OberflĂ€chengestaltung in den Bereichen Uni und Holz sowie in den neuen Varianten «Argoprint» mit kĂŒnstlerischen Motiven, «Argotex» mit echtem Textil vor und in der Naturfaser, wie sie nur Argolite herstellt. Argolite AG | Ettiswilerstrasse 48 | CH-6130 Willisau | Tel. +41 (0) 41 972 61 11 verkauf@argolite.ch | www.argolite.ch

SCHWEIZER ARCHITEKTURPREIS ARC-AWARD Im November fand zum siebten Mal die Verleihung des Schweizer Architekturpreises Arc-Award statt. Eingereicht wurden 352 WettbewerbsbeitrĂ€ge in sechs Kategorien. ZusĂ€tzlich gab es einen Sonderpreis. Die meisten eingereichten Projekte erhielt die Kategorie «Wohnbauten» – Sieger ist das Projekt «Genossenschaftshaus Stadterle» mit 32 Wohneinheiten von Buchner BrĂŒndler Architekten BSA SIA aus Basel. Die weiteren Gewinner sind auf der Webseite einsehbar. Arc-Award | Docu Media Schweiz GmbH | Soodstrasse 52 | CH-8134 Adliswil Tel. +41 (0) 44 724 77 77 | info@arc-award.ch | www.arc-award.ch

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VORSCHAU &  IMPRESSUM

VORSCHAU DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT IM MÄRZ 2019 Folgende Schwerpunkte stehen auf unserer Agenda:

Vor- und Nachteile Lichtlösungen innen und aussen mit OLED, LED und HCL Handlungsbedarf Raumplanung fĂŒr benachteiligte Regionen Durchbruch gelungen Die digitale KĂŒche

Herausgeber rundschauMEDIEN AG St. Jakob-Strasse 110 CH-4132 Muttenz / Basel Telefon +41 61 335 60 80 Telefax +41 61 335 60 88 info@rundschaumedien.ch www.rundschaumedien.ch Verleger Francesco J. Ciringione Mitglied der GeschĂ€ftsleitung Boris Jaeggi b.jaeggi@rundschaumedien.ch Verlagsleitung Hasan Dursun h.dursun@rundschaumedien.ch Projektleitung Carmen Helde c.helde@rundschaumedien.ch Verkauf & Marketing Michele Zito m.zito@rundschaumedien.ch Alban Mulaj a.mulaj@rundschaumedien.ch Chefredaktion Georg Lutz g.lutz@rundschaumedien.ch

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Robust aufgestellt Garten im Zeichen des Klimawandels

Mehr als ein Nischenthema Tiefbau als Alternative zum Hochhaus

Lean Construction BIM in der Praxis

Fortschritt auf der Baustelle Fortsetzung des Baufeld 1, Suurstoffi

Intelligente Vernetzung Neue Trends im Rahmen der Energiewende

Höher hinaus Hochhausprojekte in der Schweiz und in Europa

Redaktion Freya Mohr f.mohr@rundschaumedien.ch Leitung Produktion & Grafik Lorena Saum l.saum@rundschaumedien.ch Korrektorat / Lektorat Brigitte Battaglia Aboservice info@rundschaumedien.ch Autoren Andreas Breschan Tobias Bucher Amanda Comunale Linda Demuth Peter Diggelmann Thomas Gabele Daniel Gilgen Dr. Stephan Gundel Lone K. Halvorsen HLC Beat HĂŒrlimann Serkan Isik Thomas Köberl Christoph Nordmann Manuela Olgiati Astrid Pfenniger Silvan Riedweg Dr. Matthias Siemon

Matthias Stadelmann Dominic Staub Thomas Stiefel Sebastian SchĂ€ffer Ernst Schneider Mathias Welti Reto Westermann Interviews Beat Aeberhard Guido Berensmeier Konrad Imbach Pirmin Jung Dany Waldner Ralf Walser Nicole Wirz Titelbild Losinger Marazzi AG Bilder Abacus Research AG Alltron AG Antcas AG Arc-Award Argolite AG BĂŒrli Spiel- und SportgerĂ€te AG Doka Schweiz AG ecocoach AG Elitextur GmbH Elten GmbH engytec

ERNE decon AG Haudenschild AG HKG Engineering AG Rotkreuz Implenia AG inventum lux Max Hauri AG Neofas AG Lignum Pirmin Jung Ingenieure AG QR-Schadstoffsanierung GmbH Raumanzug GmbH raumplan wirz gmbh Raumwelt GmbH Sattler SUN-TEX GmbH Schweizerischer Plattenverband SG Spedition AG Shutterstock SUVA SIEGENIA-AUBI AG Trigonet AG Zahna-Fliesen GmbH Jahresabo Vier Ausgaben CHF 19.– Einzelpreis CHF 5.90 info@rundschaumedien.ch ISSN 2504-1142 Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrĂŒcklicher Genehmigung der Redaktion. FĂŒr unverlangte Zusendungen wird von der Redaktion und dem Verlag jede Haftung abgelehnt.


Hoch hinaus mit Recycling-Baustoffen erster GĂŒte. Das Schliessen von StoffkreislĂ€ufen zĂ€hlt seit drei Generationen zu den Grundprinzipien der Eberhard Unternehmungen. Urban Mining – die Baustoffgewinnung aus bestehender Bausubstanz – schont die natĂŒrlichen Ressourcen und schafft RC-Baustoffe erster GĂŒte fĂŒr den Hoch-, wie auch fĂŒr den Tiefbau.


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