ENERGIEWENDE


Solarenergie und andere regenerative Energien sind nicht nur aus GrĂŒnden des Klima- und Artenschutzes oder anderer ökologischer Themen wichtig. Seit Ende Februar treten Sicherheitsthemen hinzu. Wollen wir weiter von Russland oder auch Saudi-Arabien abhĂ€ngig sein? Inzwischen spriessen die WĂ€rmepumpen an der GoldkĂŒste in ZĂŒrich in den VorgĂ€rten, und die oberste Etage der Schweizer Architektur mit Herzog & de Meuron baut nachhaltige GebĂ€ude, wie das Pro jekt HORTUS, beschĂ€ftigt sich mit Kreislaufwirtschaft und hat einen Nach haltigkeitsbeauftragten eingestellt. Das wĂ€re vor einigen Jahren noch nicht vorstellbar gewesen.
Solarenergie ist nicht mehr Nische, sondern im Mainstream angekommen. Das war der Rahmen fĂŒr das 4. Symposium Solares Bauen, welches Mitte September in Basel stattfand. Wir waren vor Ort und baten einige Referenten, ihre Keynotes zu verschriftlichen. In unserem Schwerpunkt prĂ€sentiert sich die Schweizer Solar branche mit gesteigertem Selbstbewusstsein.
Das Thema Digitalisierung in der Baubranche lĂ€sst uns nicht los. Auf der letzten Swissbau tauchten wir in die digitalen Welten im Innovation Lab ein. Schon damals gab es die Idee, sich auch zwischen den Messeterminen zu treffen, um die inter disziplinĂ€re Plattform fĂŒr die digitale Transformation der Planungs-, Bau- und Im mobilienwirtschaft in der Schweiz am Laufen zu halten und gemeinsam an einer Zukunftsvision fĂŒr die Branche zu arbeiten. Am Donnerstag, 17. November 2022, geht das Swissbau Innovation Lab «on tour» und bringt die Digital Leaders im Kompetenzzentrum uptownBasel in Arlesheim / BL zusammen. Wir prĂ€sentieren in einem Schwerpunkt schon einige Themen und Köpfe, die dort prĂ€sent sind. Wir sind auch hier vor Ort und gespannt auf die Lösungen, die die Baubranche der Schweiz weiterbringen.
Die Axpo ist die grösste Stromanbieterin der Schweiz und steht angesichts der aktuellen Krise vor grossen Herausforderungen. Was Unternehmen tun können, um Strom zu sparen, warum die Energiewende in der Schweiz stagniert und wie die Energiezukunft aussehen sollte, erklÀrt Axpo-CEO Christoph Brand im Interview.
Unter welchen Bedingungen gelingt die Transformation unserer Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit? Und was muss die Bauwirtschaft tun, um auch kĂŒnftig erfolgreich zu sein? Das Interview zum Thema Transformation mit Dr. Björn MĂŒller, Dozent an der UniversitĂ€t St. Gallen und MitgrĂŒnder von Meso, einer Allianz fĂŒr systemische Innovation, beantwortet nicht nur diese beiden Fragen. Dr. Björn MĂŒller ist auch Referent am Innovation Lab on Tour.
Wir waren am 4. Symposium Solares Bauen im September in der Markthalle Basel und haben aus den Key Notes einen Schwerpunkt zusammengestellt. Wir stellen auch schon Lösungen vor. Auf dem BaseLink-Areal in Allschwil entwickelt unter anderem Herzog & de Meuron ein BĂŒrogebĂ€ude, welches nicht nur mehr Effizienz, sondern auch mehr Suffizienz zum Ziel hat. Daher geht es nicht nur um einzelne Lösungen wie Solarpaneele, sondern um kreislaufwirtschaftliche AnsĂ€tze, die sich auf das gesamte GebĂ€ude beziehen.
Die KĂŒche ist heute nicht mehr nur ein Funktionsort, sondern ein Begegnungsraum. KĂŒchentheken sind der perfekte Platz fĂŒr eine ungezwungene Zusammenkunft, fĂŒr einen kleinen Mittagsimbiss oder fĂŒr ein KaffeepĂ€uschen. Wir stellen einige Beispiele vor.
Energie
bei VerantwortungstrÀgern
Unternehmen ganz oben auf der Agenda. Kein Wunder, die Preise steigen. Trotzdem gibt es immer noch viele, auch neue GebÀude, die mehr Energie verbrauchen, als eigentlich geplant war, und sich damit bei den anderen GebÀuden einreihen, die unsere Umwelt zu stark mit CO2 belasten
Die Werkbank IT GmbH entwickelte zusammen mit der EPEA GmbH den ersten BIM-basierten Building Circularity Passport Âź (BCP). Er gibt Planern, Bauherren und Investoren unmittelbar Auskunft ĂŒber den CO2-Fussabdruck, die RecyclingfĂ€higkeit oder den verbauten Rohstoffrestwert des GebĂ€udes. Das ist BIM in der Praxis.
können
wieder
einem
Wir halten
zwischen
Ausgaben mit aktuellen News, Foto strecken, Kolumnen und AnalysebeitrÀgen auf dem Laufenden.
sind gerne eingeladen, sich crossmedial zu beteiligen. Zum Beispiel mit News: 1 000 Zeichen, Bild und URL.
Was soll diese Frage? NatĂŒrlich will ich wollen und nicht mĂŒssen. Ich will selbst entscheiden und nicht von den UmstĂ€nden getrieben sein. Soviel zur Theorie. In der Praxis lĂ€uft es jedoch des Ăftern so ab: Wer nicht will, der war tet, bis er muss, und dann kann er nicht.
Ein Beispiel aus dem echten Leben gefĂ€llig? Da wĂ€re etwa das Thema ErnĂ€hrung. Wir alle wissen, dass eine energetisch aus gewogene ErnĂ€hrung mit wenig Zucker, Fett und Alkohol in Kombination mit ausreichend sportlicher BetĂ€tigung fĂŒr den Ot tonormalverbrenner ein bewĂ€hrtes Re zept ist, um ein gesundes Körpergewicht zu halten. Eigentlich ganz simpel, möchte man meinen. Trotzdem sind gemĂ€ss Bun desamt fĂŒr Gesundheit 42 Prozent der Er wachsenen in der Schweiz ĂŒbergewichtig. Was ist der Grund? Es gilt das oben be schriebene Prinzip: Wir wollen nicht auf unsere lieb gewonnene, aber falsche Er nĂ€hrung verzichten, obwohl sich erste Anzeichen einer Gewichtszunahme ein stellen. Was sollâs? Die paar Kilos bekom men wir dann schon weg und eigentlich sind wir noch ganz gut in Schuss. Also machen wir erst einmal so weiter, weil es so schön bequem ist. Eine Weile lang geht das gut. Allerdings ist es nur eine Frage der Zeit, bis klare Zeichen uns da rauf aufmerksam machen, dass wir so nicht weiter machen sollten. SpĂ€testens jetzt sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir etwas tun mĂŒssen, eventuell aber nicht mehr können. Zu schwer fallen die nötige Umstellung der ErnĂ€hrung und das konsequente Umset zen eines Fitnessprogramms.
Wenn Sie sich jetzt fragen, was das alles mit Management zu tun hat, dann schauen wir uns kurz den Fall Kodak an. 1892 gegrĂŒndet und mit einer genialen «Razer and Blades»-Strategie emporgestie gen, war Kodak jahrzehntelang der unangefochtene Weltmarkt fĂŒhrer in der Film- und Kamera-Industrie. Den Rest der Geschichte kennen Sie. Das Businessmodell Kodak wurde durch die digitale Fotografie verdrĂ€ngt und Kodak musste 2012 Konkurs anmelden. Aber jetzt kommt der Hammer: Die erste Digitalkamera wurde Jahre zuvor von Steve Sasson, einem Elektroingenieur, erfunden. Raten Sie mal, bei wem er angestellt war. Ja genau, bei Kodak! Als Sasson dem Management seine Erfindung vorstellte, wurde er angewiesen, diese fĂŒr sich zu behalten und niemandem davon zu erzĂ€hlen. Man hatte sofort erkannt, dass diese Innovation eine Gefahr fĂŒr das etablierte Erfolgsmodell war, weil sie Filme und
Entwicklungspapier ĂŒberflĂŒssig machen wĂŒrde. In den Achtziger jahren unternahm Kodak unter neuer FĂŒhrung den Versuch, eine Leader-Rolle im Markt der Digitalkameras zu ĂŒbernehmen. Zu halb herzig und zu spĂ€t, wie sich zeigte. Fujifilm, Canon, Sony, Nikon und Co. setzten voll auf die neue Technologie und waren bald nicht mehr einzuholen. Und da haben wir es wieder: Wer nicht will, der wartet, bis er muss, und dann kann er nicht mehr.
Was man vom Aufstieg und Fall von Kodak ĂŒber Strategie und UnternehmensfĂŒhrung lernen kann â darĂŒber wurden buchstĂ€blich BĂŒcher geschrieben. Kein Geringerer als John P. Kotter hat eine Abhandlung darĂŒ ber verfasst, also will ich es gar nicht erst versuchen. Darum zurĂŒck zur eingangs ge stellten Frage: «Willst du mĂŒssen?» Wenn Ihre Antwort auf diese Frage ein Nein ist, dann kann der Umkehrschluss der oben erwĂ€hnten Feststellung nur lauten: Wer nicht mĂŒssen will, der muss wollen.
Was im ersten Moment etwas verwirrend klingt, birgt eine tiefe Wahrheit. Am An fang steht der Wille. Wer es wirklich will, kann gesund leben. Genauso kann jede Unternehmung erfolgreich bleiben und sich neuen Markttrends anpassen, wenn der Wille der Verantwortlichen dazu da ist, neue Wege zu beschreiten. DarĂŒber hinaus braucht es natĂŒrlich die Weit sicht, Trends frĂŒhzeitig zu erkennen, und den Mut, mit der gewonnenen Erkenntnis das Richtige anzu fangen. Auch dann, wenn es bedeuten kann, sich selbst neu zu erfinden. Viele Jahre vor Facebook machte Kodak einen ĂŒber raschenden GeschĂ€ftszug und erwarb 2001 eine Foto-SharingWebsite namens Ofoto. Leider ging Kodak nicht den Weg von Instagram, sondern nutzte Ofoto, um mehr Menschen dazu zu bringen, digitale Bilder zu drucken und so zum altbekannten, erfolgreichen GeschĂ€ftsmodell zurĂŒckzukehren. Die letzte Chance, etwas wirklich Neues und Bedeutendes zu erschaffen, war vertan. Nicht, weil Kodak es nicht konnte, sondern weil das Management es nicht wirklich wollte. ist CEO der Hörmann Schweiz AG.
www.hoermann.ch
Die Axpo ist die grösste Stromanbieterin der Schweiz und steht angesichts der aktuellen Krise vor grossen Herausforderungen. Was Unternehmen tun können, um Strom zu sparen, warum die Energiewende in der Schweiz stagniert und wie die Energiezukunft aussehen sollte, erklÀrt Axpo-CEO Christoph Brand im Interview.
Herr Brand, das KMU Swiss Sym posium steht unter dem Motto «Grenzen erfahren». Wie adaptieren Sie dieses Motto auf die Axpo?
Alle â Unternehmen und Menschen â sto ssen immer wieder an Grenzen. Entschei dend ist, wie man damit umgeht. FĂŒr mich heisst «Grenzen erfahren» immer auch, diese zu verschieben oder gleich ganz zu ĂŒberwinden. Unsere rund 5 000 Mitarbei tenden machen das jeden Tag. Sie arbeiten
ĂŒber Landesgrenzen hinweg zusammen, da Axpo in ĂŒber 30 LĂ€ndern aktiv ist. Sie holen fĂŒr unsere Kunden das Beste heraus, indem sie ĂŒber Disziplingrenzen hinweg zusammenarbeiten. Sie bieten massge schneiderte Energielösungen an, indem sie Stromproduktion, Stromhandel und Strom vertrieb kombinieren. Ich bin beeindruckt, wie sie immer wieder die sprichwörtliche Extrameile gehen und â vermeintliche âGrenzen ĂŒberwinden.
Darf oder sollte man sich als Unterneh men mit Grenzen auseinandersetzen? Oder sollte man eher ĂŒber die Grenzen hinwegschauen?
Gerade auch in der Energieversorgung gilt es, Grenzen zu ĂŒberwinden â geografische, technologische und ideologische. Es gibt nicht DIE Technologie, welche uns Versor gungssicherheit bringt. Wasserkraft und Photovoltaik (PV) mĂŒssen in der Schweiz eine zentrale Rolle spielen, ergĂ€nzt mit
CO2-neutralen Gaskraftwerken, Wind und Biomasse. Die Kernkraftwerke sollten so lange betrieben werden, wie sie sicher sind. Und es braucht gewisse Importe, da die Schweiz keine Insel ist und Autarkie unbe zahlbar wĂ€re. Deshalb mĂŒssen wir das Ver hĂ€ltnis zur EU regeln und ĂŒber die eigenen Landesgrenzen hinwegschauen.
Aktuell ist das Thema Strom und vor al lem die Stromknappheit in aller Munde. Wird die Schweiz im Winter bezĂŒglich Strom an ihre Grenzen kommen?
FĂŒr den kommenden Winter haben die Ri siken in den letzten Monaten tatsĂ€chlich zugenommen. Stillstehende Kernkraft werke in Frankreich, absehbar tiefere FĂŒll stĂ€nde der Schweizer Speicherseen und natĂŒrlich die Gasknappheit aufgrund von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zĂ€hlen zu den GrĂŒnden, warum es knapp werden könnte. Abhilfe sollen verschie dene kurzfristige Massnahmen schaffen. Dazu zĂ€hlt etwa die Wasserspeicherre serve, in deren Rahmen ein Teil des Was sers in Speicherseen fĂŒr NotfĂ€lle zurĂŒck behalten werden soll.
Was können Schweizer Unternehmen tun, um sich â auch im Hinblick auf stei gende Kosten â auf mögliche Strom engpĂ€sse vorzubereiten?
Gerade auf Unternehmen haben Strom engpĂ€sse tiefgreifende Auswirkungen. Die Ostral, die Organisation fĂŒr Stromver sorgung in ausserordentlichen Lagen des Bundes, gibt dazu verschiedene Empfeh lungen. Zentral dabei ist die Frage, welche Optionen ein Unternehmen hat, um den Stromverbrauch vorĂŒbergehend oder dau
erhaft zu verringern. Zum Beispiel: Welche TĂ€tigkeiten können reduziert betrieben oder temporĂ€r eingestellt werden und wel che Vorbereitungen braucht es dazu? Oder: Gibt es kritische GeschĂ€ftsprozesse, die zwingend weitergefĂŒhrt werden mĂŒssen?
Dann kann sich eine Notstromversorgung lohnen. Je nach Unternehmen ergibt sich ein anderes Bild. Zentral fĂŒr alle Unterneh men aber ist, frĂŒhzeitig mit den Vorberei tungen zu beginnen.
Die Axpo ist die grösste Stromanbieterin der Schweiz. Wie geht es weiter mit der Axpo? Wo wollen Sie hin und was sind Ihre Ziele?
Wir haben die Ambition, der Gesellschaft mit innovativen Energielösungen eine nach haltige Zukunft zu ermöglichen. Dabei ver folgen wir eine klare Wachstumsstrategie. International fokussieren wir uns auf den Ausbau der erneuerbaren Energien sowie das Grosskunden- und HandelsgeschÀft.
In der Schweiz stĂ€rken wir unsere fĂŒh rende Rolle beim Ăbergang in eine CO2 freie Energiezukunft. Neben Wasserkraft, Wind- und Solarenergie investieren wir auch in Batteriespeicher und Wasserstoff. Dabei setzen wir auf modernste Techno logien und schaffen so massgeschnei
derte Energielösungen. Unsere Ziele sind ambitioniert: International wollen wir bis 2030 rund zehn Gigawatt Photovoltaik und drei Gigawatt Windkraft zubauen. Und in der Schweiz werden wir ĂŒber unsere Toch tergesellschaft CKW bis 2030 rund eine Milliarde Franken in Photovoltaik, Wind kraft, Biomasse, Wasserkraft und weitere Technologien investieren.
FĂŒr welche Werte steht die Axpo? Unsere Unternehmenswerte sind Zuver lĂ€ssigkeit, Nachhaltigkeit und Innovation. Daneben stehen wir fĂŒr einen offenen, partnerschaftlichen Dialog mit allen An spruchsgruppen ein.
Nachhaltigkeit spielt heute eine wich tige Rolle. Wie setzt sich die Axpo mit diesem Thema auseinander?
Wer als Unternehmen nicht nachhaltig wirt schaftet, wird keinen Erfolg haben. Denn wir alle stehen vor globalen Herausforderungen, die wir nur mit nachhaltigen Lösungen be wÀltigen können. Gerade das Energiesystem verÀndert sich fundamental. Digitalisierung, Dekarbonisierung und Dezentralisierung sind zentrale Megatrends. In dieser tiefgrei fenden Transformation wollen wir den lang fristigen Unternehmenserfolg sichern. Nach
haltige Lösungen sind dabei unser Kompass. Wirtschaftlich haben wir eine starke Basis, davon können wir gerade in so turbulenten Zeiten wie diesen profitieren. Bei den erneu erbaren Energien wachsen wir stetig weiter und stĂ€rken so die ökologische Nachhaltig keit des Unternehmens. Und als relevantes Unternehmen fĂŒr die Energieversorgung und als verantwortungsvolle Arbeitgeberin nehmen wir eine wichtige gesellschaftliche Verantwortung wahr.
Die Energiewende kommt, doch wie geht es voran in der Schweiz?
Leider viel zu langsam. Der notwendige Ausbau der erneuerbaren Energien ist blo ckiert. Das hat zwei GrĂŒnde: Erstens be kommt man kaum Bewilligungen fĂŒr den Bau von Anlagen und wenn, dann erst nach
teilweise jahrzehntelangen Rechtsstreiten und zÀhen Bewilligungsprozessen. Zwei tens lohnt es sich nicht, in der Schweiz zu investieren, weil die Schweiz einerseits sehr hohe Kosten hat, andererseits aber im Ge gensatz zu allen anderen modernen Volks wirtschaften den Ausbau wenig fördert.
Sie sind neu im Verwaltungsrat der AMAG, eines Unternehmens, das den MobilitĂ€tswandel in der Schweiz aktiv mitgestaltet und vorantreibt. Arbeiten Sie zusammen auch an Grossprojekten oder Ăhnlichem?
Energieversorgung und MobilitĂ€tswandel haben tatsĂ€chlich Gemeinsamkeiten. The men wie E-MobilitĂ€t, Speichertechnologien, Netzausbau oder Wasserstoff sind fĂŒr beide bedeutsam. Sollten sich hier gemeinsame Themen oder Synergien ergeben, könnte ich mir eine Zusammenarbeit unserer Un ternehmen durchaus vorstellen.
Wie zufrieden sind Sie mit dem Ausbau an PV-Anlagen?
Auch bei den PV-Anlagen geht es viel zu langsam. FĂŒr Grossanlagen fehlen teil weise die gesetzlichen Grundlagen. Wir konnten unsere Pionieranlage AlpinSolar nur realisieren, weil sie auf einem beste henden Staudamm erstellt wurde. Grosse FreiflĂ€chenanlagen sind aktuell gesetzlich nicht vorgesehen â und die jĂŒngst ange kĂŒndigten Projekte im Wallis stehen bereits in starkem Gegenwind. Zudem bietet der aktuelle Förderrahmen fast nur Anreize zum Bau von kleinen Anlagen, die nicht das ganze Dach abdecken. Hausbesitzer decken damit nur ihren Eigenbedarf, denn nur das rentiert sich. Was sich kaum ren tiert: ĂŒberschĂŒssigen, eigenproduzieren PV-Strom ins Netz einzuspeisen.
Braucht die Schweiz fĂŒr ihre Stromver sorgung nicht auch mehr Wasserkraftwerke und zum Beispiel Windturbinen? Es braucht einen Mix von sich ergĂ€nzen den Kraftwerksarten. Grundlage bleibt hier zulande die Wasserkraft, auch wenn ihr Anteil aufgrund von Umweltauflagen eher zurĂŒckgehen wird. Das ist wichtig: Wasser kraft hat in der Schweiz kein relevantes Ausbaupotenzial mehr, daher ist die ein seitige Debatte nur ĂŒber Wasserkraft nicht zielfĂŒhrend. Der zweite grosse Pfeiler wird Photovoltaik werden, und zwar sowohl auf den DĂ€chern und an Fassaden als auch im Rahmen von sehr grossen Anlagen in der FlĂ€che, idealerweise auch im alpinen Raum, wo die Sonne insbesondere im Winter mehr scheint. Weil Photovoltaik im Winter aber nur ein Viertel bis ein Drittel der Sommerproduk tion liefert, braucht es fĂŒr den Winter noch weitere ErgĂ€nzungen, und da kommen Windkraft und Biomasse ins Spiel. Und: Weil wir auch einen Teil der Energie völlig unab hĂ€ngig vom Wetter zur Sicherung und Steu erung haben mĂŒssen, werden wir nicht um sogenannte Bandenergiequellen herum kommen. Die offensichtliche Lösung sind Gaskraftwerke, die aber ab den Vierziger jahren nicht mit russischem Erdgas, son dern vielmehr mit CO2-neutralen anderen Gasen betrieben werden, beispielsweise mit Wasserstoff. So wĂ€re die Energiewende machbar â sofern der nötige Ausbau end lich schnell genug erfolgen kann.
ist CEO bei Axpo.
www.axpo.com
Welches sind die grössten Herausforderungen, die in den nÀchsten Jahren auf unsere Gesellschaft zukommen werden?
Schon heute haben wir mit den riesigen Baustellen der fĂŒnf «D» zu tun: Dekarbo nisierung, (Bio-)DiversitĂ€t, Digitalisierung, Demokratie, Demografie. Dazu kommt ein die Weltordnung bedrohender Krieg in un serer Nachbarschaft mit Potenzial fĂŒr einen FlĂ€chenbrand. Von der Pandemie ganz zu schweigen. Es sind grosse Themen, und sie sind in vielem miteinander verbunden. Das macht es nicht einfacher.
In wenigen SĂ€tzen: Was muss man sich unter gesellschaftlicher Transformation vorstellen?
G esellschaftliche Transformation meint den bewussten und gewollten Wandel von alltĂ€glichen, meist gewohnheitsmĂ€ssigen Arten und Weisen, wie wir zum Beispiel bauen, wohnen, reisen, Nahrungsmittel erzeugen oder essen. Wieso? Weil wir so nicht weitermachen können. Unsere Art zu leben gefĂ€hrdet inzwischen nach nur zwei bis drei Generationen, also gut 150 bis 200 Jahren, die Lebensgrundlage der gesamten Menschheit. Es geht also um die Frage, wie ganze Gesellschaften auf demokratische Art und Weise den Wandel hin zu einer klimagerechten Lebens- und Arbeitsweise gestalten können. Ob dies ĂŒberhaupt gelingen kann, ist unsicher. Eine solche Herausforderung gab es bislang noch nie. Das Problem dabei: «Die Mensch heit» oder «die Gesellschaft» ist kein hand lungsfĂ€higes Subjekt. Also sind wir alle gefragt, wie wir dazu beitragen können, dass es fĂŒr uns, unsere Kinder und mög lichst alle Menschen die Chance auf ein gutes und gerechtes Leben im Rahmen planetarer Grenzen geben wird.
In welche Richtung muss sich denn un sere Gesellschaft verÀndern?
Wir sind mitten in einer Zeitenwende. Ein Teil davon ist «natĂŒrlicher Wandel». Viel leicht könnte man sagen, dass mit dem Tod der Queen, die wie niemand sonst ĂŒber die letzten 70 Jahre eine Konstanz verkörpert hat, die ab den 1980er-Jahren zunehmend instabilere Nachkriegsepoche zu einem Ende kommt. Dazu kommen zwei fundamentale Bedrohungen: Neue Impe rialismen recken ihre HĂ€upter und stellen die Welt(wirtschafts)ordnung infrage. Schon im Rahmen der Pandemie war spĂŒrbar, dass AbhĂ€ngigkeiten von globalen Liefer ketten und fossilen EnergietrĂ€gern wirt
schaftlich und politisch gefĂ€hrlich sind. Dazu bröckelt eine SĂ€ule unserer Demokratien: Demokratische Gesellschaften funktionieren durch den Glauben an Fortschritt und ein Wachstum, das vor allem durch technische Innovationen fĂŒr immer mehr Menschen ein immer besseres Leben verspricht. Doch die Energiekrise und der Klimawandel lassen keinen Zweifel, dass unsere auf fossile Energie gestĂŒtzte Lebens- und Wirtschafts weise nicht zukunftsfĂ€hig ist. Die Richtung der Transformation ist teilweise durch wis senschaftlich fundiertes, politisch legiti miertes und quantifizierbares Zielwissen âbeispielsweise durch das internationale 1.5-Grad-Ziel sowie nationale oder regio nale Klimaziele â vorgegeben. Teilweise ist aber nicht nur der Weg, sondern auch das Ziel selbst noch Aushandlungssache, bei spielsweise bei Themen wie der Digitalisie rung und Automatisierung oder der altern den Gesellschaft.
Transformation bedingt, dass wir unsere Verhaltensweisen Àndern. Der Mensch ist aber ein Gewohnheitstier. Wie geht das zusammen?
Genau hier liegt das Problem â und vielleicht auch ein Teil der Lösung. Nicht das individu elle Verhalten, sondern eben alltĂ€gliche Ge wohnheiten, sogenannte soziale Praktiken, stehen im Mittelpunkt der Transformations bemĂŒhungen. Als Beispiel erzĂ€hle ich gerne, wie in Bogota / Kolumbien Fahrradfahren als neue soziale Gewohnheit entstanden ist. Vor 20 Jahren fuhr kein Mensch dort Fahr rad. Als sich die Stadtregierung entschloss, aktiv zu werden, startete man klassisch mit AufklĂ€rungskampagnen. Schnell war klar, dass es dazu Infrastrukturmassnahmen in Form von Velowegen brauchte. Dann er kannte man, dass kaum jemand Velo fahren kann, weil es die Wenigsten als Kind gelernt hatten. Also musste man Trainingsmöglich keiten und Verleihstationen anbieten.
Noch immer war das Resultat mager. Es wurden Influencer mobilisiert, um fĂŒr das Velofahren zu werben. Als dann an Wo chenenden attraktive Teile der Innenstadt nur fĂŒr FussgĂ€nger und Velofahrer zugĂ€ng lich waren, kam Bewegung in die Sache.
Gesellschaftliche Transformation bedeutet also vor allem, dass sich die oft unsicht baren Voraussetzungen und Bedingungen fĂŒr unsere nicht nachhaltigen Gewohnheiten verĂ€ndern. Dabei hat sich gezeigt, dass Wissen eben nur eine geringe Rolle spielt, es aber umso bedeutsamer ist, wie sich ĂŒber die VerĂ€nderung von Standards und (technologischer) Infrastruktur die Grund bedingungen verĂ€ndern lassen, wie durch neue Narrative, positive Vorbilder und schliesslich auch relevante Anreize, bei spielsweise finanzieller Art, wichtige Moti vationen fĂŒr eine VerĂ€nderung geschaffen werden und wie Menschen durch ganz konkrete Skills-Vermittlung befĂ€higt werden können, Dinge im Alltag anders zu tun. Es braucht, was meine Kollegen und ich den Zukunftsdeal nennen: das Zusammenspiel von Anstrengungen und Massnahmen im Bereich Design (Infrastruktur), Empower ment (Training), Awareness (Wissen und Ein stellungen) und Legitimierung (neue Ge setze, Standards und Normen).
A ngesichts des Klimawandels und sei ner Folgen ist klar, dass wir kĂŒnftig nachhaltiger leben mĂŒssen. Wo muss man ansetzen, damit hier eine Transformation stattfindet?
A n diesem Punkt geht es aus Transformati onssicht um die Verbindung von «oben» und «unten» sowie «vorne» und «hinten»: «Oben» meint die Ebene von Politik, Gesetz und Po pulĂ€rkultur. In der Wirtschaft genauso wie fĂŒr uns BĂŒrger*innen braucht es gesetzliche Grundlagen und Anreize fĂŒr nachhaltige Ar beits- und Lebensweisen. Rechtlich sollten wir die Natur besser schĂŒtzen und, wie in anderen LĂ€ndern zum Teil inzwischen mög lich, fĂŒr ihre «juristische Waffengleichheit» sorgen. Warum soll der Aletschgletscher ju ristisch schlechter gestellt sein als eine Ak tiengesellschaft, die eine juristische Person ist? Weiter mĂŒssten staatliche Investitionen, das Beschaffungswesen und zum Beispiel auch Pensionskassen an nachhaltigen Kri terien ausgerichtet werden. Aus popkultu reller und kĂŒnstlerischer Sicht gilt es, positive ErzĂ€hlungen ĂŒber Nachhaltigkeit zu entwi ckeln. Vielleicht muss der oft technische und sperrige Begriff der Nachhaltigkeit wie einst «die Freiheit» erst noch als Sehnsuchtsbe
griff aufgeladen werden. «Unten» bedeutet dann das Zeigen, Bewerten und Fördern von Pionier*innen. Es gibt schon so viele gute AnsĂ€tze und Vorzeigeprojekte, wir mĂŒssen aber noch besser aufzeigen, auch durch Begleitforschung und entsprechende Daten, wie nachhaltige Lebens- und Arbeitsweisen funktionieren. «Hinten» meint die grosse Be deutung der Produktionsseite: Nachhaltige Liefer- und zirkulĂ€re Wertschöpfungsket ten mĂŒssen gefördert und gefordert wer den, und zwar von «oben», der Politik, und von «vorne», das heisst von den Konsument*innen, die durch ihre Kauf entscheidungen einen kleinen Einfluss ha ben. Jeder und jede hat darĂŒber hinaus die Möglichkeit, ĂŒber bewusste Entschei dungen in den Bereichen Essen, Fashion, MobilitĂ€t, Wohnen und Investment nach haltigere Optionen zu wĂ€hlen und den ei genen Fussabdruck zu minimieren.
Was bedeutet das fĂŒr jedes Individuum? Verzicht?
Das kann ich nicht fĂŒr alle sagen. FĂŒr mich und viele Menschen, die ich kenne, ist dies zunĂ€chst eine Frage des Realismus. Wenn ich der unbequemen Wahrheit ins Auge schaue, sehe ich, dass unsere derzeitige Lebens- und Wirtschaftsweise unrealis tisch ist. Die planetaren Belastungsgren zen sind auf vielen Ebenen schon lĂ€ngst ĂŒberschritten. Ist es Verzicht, wenn ich nicht mehr mitmachen möchte, wie wir, bildlich gesprochen, kollektiv und fortlau fend «die Bank plĂŒndern»? Der «Earth Overshoot Day» bewegt sich weltweit seit
der EinfĂŒhrung nach hinten, in diesem Jahr war es der 28. Juli, an dem die Ressour cen fĂŒr den Rest des Jahres aufgebraucht waren. Die Menschheit verbraucht 75 Pro zent mehr Ressourcen, als die Ăkosysteme regenerieren können. Wenn alle Menschen wie wir in der Schweiz leben wĂŒrden, dann brĂ€uchten wir 2.8 Planeten.
M einer Meinung nach braucht es einen neuen Realismus, und der ist damit verbun den, sich die Krise anzueignen. In den letz ten 300 Jahren haben wir unseren Reichtum auf Kosten anderer erschaffen, doch diese «anderen», ob Ăkosysteme oder auch an dere Menschen, sind nicht mehr lĂ€nger stumm oder unsichtbar. Einigen steht das Wasser bis zum Hals, anderen versiegt es langsam. Jetzt ist es wichtig, dass es nicht (ganz) katastrophal und traumatisch wird. Und gleichzeitig, dass wir die enormen Chancen der notwendigen VerĂ€nderungen sehen. Ăberdies brauchen wir Ideen und Vorbilder fĂŒr einen neuen Reichtum, der mit einer ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltigen Lebens- und Arbeitsweise ein hergehen kann â vielleicht ein Zeitreichtum, ein Reichtum an lebendigen Beziehungen, ein Sinnreichtum. Dies ist kein neuer Ge danke. Fortschritt und die Entfesselung der menschlichen ProduktivitĂ€t waren fĂŒr viele
«Wenn ich der unbequemen Wahrheit ins Auge schaue, sehe ich, dass unsere derzeitige Lebens- und Wirtschaftsweise unrealistisch ist.»
Welche Chancen bieten sich der Bauwirtschaft durch die Digitalisierung und ressourcenschonenderes Bauen?
Riesige Chancen. Von der wirtschaftlichen Seite her geht es um effizientere Prozesse und neue Möglichkeiten der Zusammen arbeit und Wertschöpfung entlang des kompletten Lebenszyklus eines GebÀudes. Dies sind gesamtgesellschaftlich und ver antwortungsseitig wiederum Grundlagen, um «Teil der Lösung» zu werden.
Was schÀtzen Sie, wie lange wird es dauern, bis unsere Gesellschaft einen ressourcenschonenderen Lebensstil verinnerlicht hat?
Das hĂ€ngt meiner Meinung nach von der Geschwindigkeit und Heftigkeit der sich ku mulierenden Krisen ab. Wenn es bei uns noch lĂ€nger relativ ruhig bleibt, dann kann es Jahrzehnte dauern. Die Wissenschaft sagt uns, dass wir fĂŒr die Klimafrage nicht viel Zeit haben. Manche reden von zehn Jah ren. Das sind, wenn man Urlaub und Krank heit abzieht, etwa 450 Arbeitswochen. Nicht viel Zeit ⊠packen wir es an!
bedeutende bĂŒrgerliche Ăkonomen des 19. Jahrhunderts bis zum grossen John Maynard Keynes nie ein Selbstzweck, son dern ein Mittel, um uns mehr Lebenszeit zu ermöglichen und uns freizusetzen fĂŒr höhere TĂ€tigkeiten, fĂŒr menschliche Begegnungen, Spiel, Naturgenuss, Kontemplation.
Welches sind Ihrer Meinung nach die grössten kĂŒnftigen Herausforderungen fĂŒr die Baubranche?
Steigende Energiepreise, schwindende Mar gen, Silodenken und ausgeprÀgte diszipli nÀre Logiken im standardisierten, sequenzi ellen Bauprozess, ein unsicheres politisches Umfeld und ein unklares Kundenumfeld.
Aus Transformationssicht gilt fĂŒr die Bau branche Ăhnliches wie fĂŒr andere Branchen:
âą Hebel: Welche Bereiche der Baubranche haben fĂŒr die Energie- und Ressourcen frage den potenziell grössten Impact und Hebel? Hier geht es dann schnell um Material-, Prozess-, und Recycling fragen. Insight: Wie finden wir heraus, worauf Kunden jetzt schon und dann in Zukunft besonderen Wert legen respektive worauf sie (nicht) bereit wĂ€ren zu verzichten?
⹠«Professionelle Schizophrenie»: Wir mĂŒssen das SpannungsverhĂ€ltnis
von Konkurrenz und Kollaboration professionalisieren. Auf der einen Seite gilt es, die Effizienzschraube weiter zu drehen, etwa bei den Materialien, vor allem aber durch digitale Transformation. Auf der anderen Seite gilt es, branchenĂŒbergreifend Raum und Ressourcen fĂŒr die Innovations- und Transformationsarbeit an gemeinsamen Herausforderungen zu schaffen und gemeinsam zu lernen, etwa durch Pilotprojekte, Reallabore und Ăhnliches.
⹠Gesetzlicher Rahmen: Die Branche braucht von der Politik verlÀssliche gesetzliche Rahmen, Vorgaben und Anreize und muss diese möglicher weise selbst noch stÀrker einfordern, teilweise auch nach dem Motto «Protect us from what we want».
R eicht allein eine VerhaltensĂ€nde rung? Braucht es nicht auch neue Technologien U nbedingt. Automatisierung wird noch wichtiger werden fĂŒr die Effizienzfrage. Smart Building braucht eine entsprechende technologische Infrastruktur und Kompe tenzen. Dezentralisierung und gleichzeitige Vernetzung (durch das Internet der Dinge) werden wichtig fĂŒr Kreislaufsysteme und transparente Lieferketten.
Björn MĂŒller ist Keynote-Speaker beim Swissbau Innovation Lab on Tour, das am 17. November 2022 im internationalen Kompetenzzentrum uptownBasel in Arlesheim stattfindet.
Wie können wir dazu beitragen, dass es fĂŒr uns und unsere Nachkommen ein gutes und gerechtes Leben im Rahmen planetarer Grenzen gibt? Dieser Frage geht der Transformationspsychologe in seinem Keynote-Referat beim Swissbau Innovation Lab on Tour nach.
Weitere Informationen zum Programm erhalten Sie hier: www.swissbau.ch
ist Transformationspsychologe und GeschĂ€ftsfĂŒhrer bei Meso, einem Netzwerk innovativer Organisationen. www.swissbau.ch
Siemens erweitert sein Portfolio fĂŒr digitale GebĂ€ude mit dem Erwerb des Unternehmens Ecodomus. Mithilfe von Ecodomus und der dazugehörigen Digital Twin-GebĂ€u desoftware erhalten Kund*innen einen besseren Echtzeit-Einblick in ihre GebĂ€ude und können so RĂ€ume und Energie effizienter nutzen. Die Software von Ecodomus erstellt, pflegt und visuali siert BIM-basierte (Building Information Modeling), digitale Ge bĂ€udezwillinge und macht Modelldaten fĂŒr den Betrieb verfĂŒgbar. Ecodomus erweitert mit ihrer offenen web basierten Plattform somit das klassische CAFM mit einem plattformĂŒbergreifenden Common Data Environment (CDE). Da durch lassen sich digitale Abbildungen von GebĂ€uden und Anlagen erstellen, um so eine gemeinsame Datenumgebung zu schaffen, die BIM, GebĂ€udemanagement Systeme (BMS), computergestĂŒtzte War tungsmanagement-Systeme (CMMS) und das Internet of Things (IoT) integriert.
Mit Ecodomus bietet Siemens seinen Kund*innen sĂ€mtliche Vorteile eines BIM basierten GebĂ€udebetriebs. Dadurch kön nen frei definierbare AnwendungsfĂ€lle der verbesserten ProzessablĂ€ufe in der Be triebs- und Wartungsphase generiert wer den. Dies ist von entscheidender Bedeu tung, da hier 80 Prozent der gesamten Lebenszykluskosten eines GebĂ€udes anfallen. Die Funktionen von Ecodomus bringen der Kundschaft neue FunktionalitĂ€ten im CDE sowie ein neues, web basiertes User-Interface in 2D/3D. Ausserdem wird die User Ex perience optimiert, da die Analyse der Objekte im digitalen Zwilling live genutzt werden kann. Wahlweise kann Ecodomus auch auf einem mobilen EndgerĂ€t genutzt werden, was schnelle Zugriffe auf wartungsrelevante Informationen ermöglicht. Mit Facility Ma nagement-Funktionen wie Ticketing und Meldungen können die Leistung des GebĂ€udes gesteigert und Probleme einfacher iden tifiziert und gelöst werden. Ecodomus kann jegliche BIM-Modelle eines GebĂ€udes visualisieren, so dass im Betrieb auch Use Cases der Reinigung und Wartung behandelt werden. Folglich macht die Integration von BIM-gestĂŒtzten Prozessen, ein auf dem digitalen Zwilling basierendes Lebenszyklusmanagement aus Ecodomus eine herausragende Software fĂŒr jede erdenkliche GebĂ€udeplanung. Unsere Arbeitsschwerpunkte in der digitalen Planung nutzen das BIM-Modell und unterstĂŒtzen den Betrieb und das Facilitymanage ment durch definierte AnwendungsfĂ€lle mit Ecodomus. Individuelle
AnwendungsfĂ€lle ermöglichen dem Facility Manager (FM) ein inno vatives Arbeitsumfeld. Konkrete AnwendungsfĂ€lle fĂŒr den FM kön nen wie folgt aussehen: Der Facility Manager FM erhĂ€lt eine Be nachrichtigung und wĂ€hlt sich in die Plattform des digitalen Zwillings ein. Der Alarm des BMS ist direkt mit der Komponente im BIM-Mo dell verbunden. Dadurch sieht der FM im BIM-Modell, wo sich die Brandschutzklappe im GebĂ€ude befindet. Weiter sind alle Doku mente wie das Datenblatt, das Elektroschema und die Installations unterlagen mit der Komponente verbunden, sodass keine Zeit verloren geht, um diese zu suchen. FĂŒr eine schnelle Intervention sind alle relevanten Attributinformationen aus dem CAFM synchronisiert. Bereits mit einer Leiter ausgerĂŒstet und einer neuen Klappe in der Hand, kann der FM vor Ort in wenigen Minuten die Störung beheben. Vorab konn ten noch alle betroffenen Mieter*innen in formiert werden. Nach dem Austausch der Klappe kann im digitalen Zwilling die Alarmmeldung quittiert, der neue Klappen typ eingepflegt und das passende Daten blatt abgelegt werden. Dies zeigt auf, dass Mitarbeitende ideal vorbereitet sind und viel Zeit eingespart wird.
Zukunftsweisende, digitale Plattformen wie Ecodomus von Siemens ermöglichen diesen Schritt durch die Verschmelzung der IoT-Live-Daten und der betrieblichen Daten aus dem FM, unter Verwendung eines BIM-Modells als kleinster gemeinsamer Nenner. Dies schafft in novative Möglichkeiten, Prozesse ĂŒber den ganzen Lebenszyklus neu zu gestalten und dabei Zeit und Kosten einzusparen. Der di gitale Zwilling endet nicht mit einem GebĂ€ude, vielmehr lĂ€sst sich dieser fĂŒr ganze Areale, inklusive Umgebungsarbeiten etablieren, um damit eine effiziente Lösung fĂŒr das ganze Immobilienportfo lio aufzubauen. Die Zukunft liegt in den Daten. Mit einer zentra len, offenen Datenablage ist der Weg frei fĂŒr Anwendungen der nĂ€chsten Generation mit kĂŒnstlicher Intelligenz wie zum Beispiel Predictive Maintenance.
www.siemens.ch
Es begann vor mehr als 40 Jahren vor den Toren der Stadt Basel: In Kaiseraugst war ein Atomkraftwerk geplant. Der Widerstand gegen das Vorhaben war in der Region Basel sehr gross. Das AKW wurde nicht gebaut.
Aber Nein sagen zu Atomkraft genĂŒgt nicht: Seither betreibt unser Kanton eine ambitionierte Energiepolitik â wir setzen auf erneuerbare Energie und fördern diese gezielt. Seit 2009 wird der in Basel-Stadt verbrauchte Strom zu 100 Prozent erneuerbar produziert, zum gröss ten Teil aus Wasserkraft. Auch Photovoltaik (PV) macht Fortschritte. FĂŒr Neubauten auf dem Kantonsgebiet gibt es eine Solardachpflicht. PV-Anlagen werden nicht nur mit FörderbeitrĂ€gen des Bundes un terstĂŒtzt, sondern zusĂ€tzlich vom Kanton: Wer gleichzeitig mit dem Bau einer PV-Anlage sein Dach energetisch saniert, bekommt dop pelte FörderbeitrĂ€ge. Auch gehört der Einspeisetarif von 14 Rappen pro Kilowattstunde (kWh) zu den höchsten im Land. Seit zehn Jahren steigt die Zubaurate von PV-Anlagen deutlich: Wurden zwischen 2000 und 2011 nur bis 30 Anlagen jĂ€hrlich gebaut, wa ren es zwischen 2012 und 2021 bereits 75 bis 150. Ende 2021 waren 1 130 PV-Anlagen mit einer installierten Leistung von rund 31 Megawatt Peak (MWP) in Betrieb. Es geht also voran, aber das Tempo muss noch gesteigert werden. Der Regierungsrat er arbeitet zurzeit die Solaroffensive. Mit ihr wollen wir ab 2023 die PV-Nutzung bei öffentlichen und privaten GebĂ€uden und Infra strukturen markant ausbauen.
Basel hat viele historische Bauten. Der Zielkonflikt zwischen Ăsthe tik und Klimaschutz macht den Bau von PV-Anlagen zu einer Her ausforderung. Neue Möglichkeiten wie PV-Anlagen an HĂ€userfas saden beleben diese Diskussion positiv. Wir haben in Basel zwar erst wenige Beispiele von fassadenintegrierten Anlagen. Aber diese ĂŒberzeugen mit ihrer unterschiedlichen Gestaltung von Farbe und Form. Ein Beispiel steht direkt in der Innenstadt: der Neubau des Amts fĂŒr Umwelt und Energie. Dank fassadenintegrierten PV-Anla gen wird sich Ăsthetik und Energiegewinnung besser verbinden las sen. Die technische Weiterentwicklung wird die Stromproduktion an und auf GebĂ€uden selbstverstĂ€ndlich machen. Sie wird helfen, den Zielkonflikt aufzulösen â zusammen mit guter Architektur.
ist Regierungsrat und Vorsteher des Departements fĂŒr Wirtschaft, Soziales und Umwelt
www.regierungsrat.bs.ch
Im Schweizer Wohnareal zeigen sich An zeichen fĂŒr eine allmĂ€hlich sparsamere Bodennutzung. Im Jahr 2000 wurden noch 43 Prozent der Neubau-Wohneinheiten in EinfamilienhĂ€usern erstellt. 2020 waren es nur noch knapp elf Prozent, wie der Raiffeisen- Immobilienbericht im vierten Quartal 2021 festhielt. Stattdessen werden immer mehr vergleichsweise platzsparende Etagenwohnungen in immer grösseren und höheren MehrfamilienhĂ€usern gebaut. 2005 wurden durchschnittlich noch 5.7 Woh nungen pro Mehrfamilienhaus erstellt, 2019 waren es bereits 7.5 Wohnungen.
Nicht nur im Neubau zeigen sich Verdich tungstendenzen. Der Anteil der Wohnun gen, der durch Aufstockungen, Erweiterun gen und andere Umbauten neu entstanden ist, hat sich gemÀss Raiffeisen innerhalb von zehn Jahren von rund sieben Prozent auf 13 Prozent fast verdoppelt.
Verdichten ist in erster Linie dort von Inter esse, wo neues Bauland ohnehin rar ist: in den StĂ€dten. In der Stadt ZĂŒrich zum Bei spiel wurde zwischen 2017 und 2021 eine von sechs zusĂ€tzlichen Wohnungen im Rah men eines Umbauprojektes geschaffen. Seit 2014 betrĂ€gt der positive Umbausaldo je weils um die 200 Wohnungen pro Jahr.
Zugleich werden aber auch immer mehr alte Wohnungen komplett abgerissen, um Platz fĂŒr Ersatzneubauten zu schaffen. Noch ein mal ZĂŒrich: Hier haben sich die AbbrĂŒche von Wohnungen seit den Neunzigerjahren vervielfacht. Damit einher geht eine klare Verdichtung der Bausubstanz. Im Durch schnitt der Jahre 2015 bis 2019 wurde in der Limmatstadt jede abgebrochene Wohnung durch 1.7 Neuwohnungen ersetzt.
Ersatzneubau wird nicht nur gern mit der Verdichtungswirkung begrĂŒndet, sondern auch oft mit dem Argument, moderne Neubauten schnitten energetisch viel bes ser ab als der damit verdrĂ€ngte Bestand. Aussen vor bleibt in dieser Betrachtung al lerdings die Bilanz von Grauenergie und grauen Treibhausgasemissionen. Ein nach haltiger GebĂ€udepark sollte vor allem mög lichst langlebig sein, um klimatauglich zu sein. Das spricht grundsĂ€tzlich fĂŒr Weiter bauen und Sanieren des Bestandes, wo immer möglich.
NatĂŒrlich gilt es aber immer eine Auslege ordnung zu machen, bevor ein Entscheid fĂŒr ein konkretes Vorgehen gefĂ€llt wird. Die Möglichkeiten aus Baurecht und Ausnut zung gehören ebenso in die Gesamtschau wie der Zustand und die Entwicklungs möglichkeiten der vorhandenen Bausub stanz einschliesslich der GebĂ€udetechnik. Smarte Start-ups wie etwa die St. Galler Raumpioniere helfen dabei, Potenziale fĂŒr das Bauen ohne Land rasch zu erkennen.
Wenn sich am Ende doch ein Ersatzneu bau als richtige Lösung herausstellt, ist die Wahl von Holz als Baumaterial sinnvoll. Denn das Bauen muss sich in der Schweiz entschieden in Richtung KlimaneutralitÀt bewegen. Dabei ist der Baustoff Holz mit seiner sehr tiefen Grauenergie und seiner FÀhigkeit, CO2 langfristig zu speichern, ein entscheidender Faktor.
H olz eignet sich aber auch fĂŒr das Wei terbauen im Bestand in ausgezeichneter Weise. UnabhĂ€ngig von der Nutzung bie tet der Holzbau gerade beim Erweitern vielfĂ€ltige Vorteile: zum Beispiel einen Ă€u sserst geringen Zeitbedarf fĂŒr die Mon tage, die trockene Bauweise und eine schlanke Baustellenlogistik. Die Nutzung der bestehenden Substanz erfĂ€hrt nur eine geringe BeeintrĂ€chtigung, zum Teil geht es sogar ohne Unterbrechungen. Da rum ist Holz fĂŒr An- und Aufbauten aller Grössenordnungen sehr beliebt.
Wenn es darum geht, mit einer Aufsto ckung Platz nach oben zu schaffen, ĂŒber zeugt das Material ganz besonders. Holz ist leicht â es belastet deshalb die beste hende Bausubstanz viel weniger als eine massive Bauweise. Darum können Aufsto ckungen mit Holz oft auch ĂŒber mehrere Geschosse realisiert werden, ohne dass der Bestand VerstĂ€rkungen braucht. Die hochprĂ€zise Vorfertigung in der Werkhalle sorgt dabei fĂŒr beste bauliche QualitĂ€t.
Auch in diesen Anwendungen entfaltet Holz seine klimatisch positive Wirkung als natĂŒr licher CO2-Speicher. Mit Holz ist man aber auch auf der sicheren Seite, was die Ener gieeffizienz angeht. Wandkonstruktionen in Rahmenbauweise können in ihrem Innern eine WĂ€rmedĂ€mmung aufnehmen, die bei einer massiven Bauweise noch zusĂ€tzlich aussen aufgebracht werden mĂŒsste. So er reichen schlanke Bauteile aus Holz sehr gute WĂ€rmedĂ€mmwerte. Das wiederum ermög licht ansehnliche FlĂ€chengewinne im Innern.
Raumgewinn und Energieeffizienz lassen sich zudem bei Aufstockungen auch ĂŒber die neu erstellten Geschosse hinaus her vorragend kombinieren, indem eine Erneu erung der ganzen GebĂ€udehĂŒlle erfolgt. Bei den mittlerweile erreichten Energiepreisen und angesichts laufend verschĂ€rfter ge setzlicher Anforderungen lohnt sich das Nachdenken ĂŒber eine solche Lösung
allemal. Ein noch ungenĂŒgend gedĂ€mmter Massivbau kann zum Beispiel mit einer Aussenhaut aus vorgefertigten Holzele menten ummantelt werden, oder eine un genĂŒgend gedĂ€mmte vorgehĂ€ngte Fas sade lĂ€sst sich damit ersetzen.
Aufstockungen an bester Lage schaffen be sonders hohe Werte â so zum Beispiel an der MĂŒnchhaldenstrasse im angesagten ZĂŒrcher Seefeld-Quartier, wo die Architekten der Wanner + Fankhauser AG (ZĂŒrich) 2020 fĂŒr die INVOR Vorsorgeeinrichtung Industrie ein Mehrfamilienhaus aus den 1930er-Jah ren rundum saniert und eingeschossig auf gestockt haben. Nur einen Monat dauerte es, die Aufstockung mit gleich vier zusĂ€tzli chen Wohnungen von zweieinhalb bis vier einhalb Zimmern in Holzbauweise zu errich
ten. FĂŒr das gesamte Holzbau-Engineering und den Holzbau selbst zeichnete die Renggli AG (Sursee) verantwortlich.
Die Winterthurer Auwiesen Immobilien AG ist fĂŒr das Portfoliomanagement der INVORImmobilien zustĂ€ndig. Dessen Leiter Christian Tribelhorn zeigt sich zufrieden mit dem erreichten Resultat: «BezĂŒglich der Aufstockung konnten wir als EigentĂŒ mervertreterin die Vorteile des Holzbaus bezĂŒglich der Geschwindigkeit des Auf baus und der Statik voll ausnutzen, was eine gute Renditebetrachtung ergab.»
Ein zweites gelungenes Beispiel aus der Limmatstadt: Mit dem Aufbau eines Vollund eines Attikageschosses auf ein beste hendes GebĂ€ude aus den 1950er-Jahren in ZĂŒrich-Wollishofen hat die Holzbaufirma
HĂ€ring AG aus Eiken als Totalunterneh merin zusammen mit Mainberger + Spahr Dipl. Architekten ETH (ZĂŒrich) letztes Jahr drei zusĂ€tzliche Wohneinheiten geschaf fen. Zum Zug kam bei diesem Projekt das HĂ€ring-Aufstockungssystem «Attico».
Zeitgleich mit der GebĂ€udeaufstockung liess die Bauherrin Osterwalder Immobilien ZĂŒrich AG die bestehenden fĂŒnf Wohnungen in den Grundrissen modernisieren und totalsanie ren. Die Neuausstattung der Liegenschaft mit einem Bodenheizsystem erhöht den Wohnkomfort zusĂ€tzlich. Auf der RĂŒckseite des GebĂ€udes erfolgte der Anbau grosser Balkone. Das ganze GebĂ€ude wurde mit einer verputzten AussenwĂ€rmedĂ€mmung energetisch vollstĂ€ndig saniert. ZusĂ€tzlich wurde im Zuge der Bauarbeiten eine Foto voltaik-Anlage auf dem neu erstellten Attika dach installiert.
Und noch ein drittes aktuelles Beispiel aus ZĂŒrich: ks architecture (ZĂŒrich) hat eben falls in ZĂŒrich-Wollishofen fĂŒr eine private Bauherrschaft ein Mehrfamilienhaus um eine zweigeschossige Attikawohnung im Holzbau ergĂ€nzt, die höchsten Energieef fizienzstandards genĂŒgt. AusgefĂŒhrt hat die wertvermehrende Baumassnahme Hector Egger Holzbau (Langenthal). Zu gleich mit der Aufstockung brachten eine DĂ€mmung der Backsteinmauern und neue Fenster die alte Bausubstanz energetisch auf Vordermann, die wie im ersten Beispiel aus den 1930er-Jahren stammte. «Um die alten und neuen GebĂ€udeteile zu einem architektonisch stimmigen Ganzen zu ver einen, haben wir sowohl am neuen als auch am alten Teil eine hinterlĂŒftete Fas sade mit Holzunterkonstruktion eingesetzt», betont Architekt Andrei Koshelev. Und wei ter fĂŒhrt er aus: «TatsĂ€chlich ermöglichte gerade die Holzkonstruktion der oberen beiden Stockwerke die gesamte energie effiziente Kombination von Alt und Neu: Jede andere Konstruktion wĂ€re zu schwer und zu teuer gewesen. Die beiden neuen Stockwerke waren ĂŒbrigens innerhalb von nur zwei Tagen aufgebaut. Mit dem Holz bau verfĂŒgt man bei Hausaufstockungen und -sanierungen wirklich ĂŒber ein sehr starkes Instrument.»
ist Verantwortlicher fĂŒr Information bei Lignum â Holzwirtschaft Schweiz, ZĂŒrich.
www.lignum.ch
Ăffentliche GebĂ€ude werden von ihrem Umfeld intensiv wahrge nommen â nicht zuletzt, da ihr Bau durch Steuergelder finanziert wird. Wirtschaftlichkeit und FunktionalitĂ€t mĂŒssen stimmen, Architektur und das Gesamtbild dĂŒrfen aber durchaus an sprechend sein. Diesen vermeintlichen Spagat enthielt auch das Anforderungs profil fĂŒr die Erweiterung eines Schulzen trums in Lyss, einer Schweizer Gemeinde nahe Bern.
Die Brogini AG war unter anderem fĂŒr den Bau einer StĂŒtzmauer und eines Treppen hauskerns in SichtbetonqualitĂ€t verantwort lich. FĂŒr einen abgerundeten Teilbereich der Mauer, 3.20 bis 3.80 Meter hoch, nutzte das Team um BaufĂŒhrer Igor Petrovic zwei Sonderkonstruktionselemente mit unterschiedlich kleinen Radien. Der Teil bereich sollte sich optisch exakt ins Ge samtbild der StĂŒtzmauer integrieren. Die
Holzmaserung der stehenden Latten wurde bewusst in den Blickpunkt ge rĂŒckt. Um die Nutzung identischen Holz materials zu gewĂ€hrleisten sowie abwei chende Maserungen und differierende VerfĂ€rbungen zu verhindern, erfolgte die Beplankung der Schalungskonstruktion durch Brogini.
Die Wandschalung fĂŒr das Treppenhaus und die Sonderkonstruktion wurden von MEVA nach Vorgabe des Architekten geplant und mit Schaltafeln belegt. Mit gemieteten AluStar- und StarTec-Elementen betonierte Brogini das Treppenhaus und hatte dank MietePlus Kalkulationssicher heit von Anfang an und bis zur RĂŒckgabe der Schalung.
Projekt: Erweiterung Schulzentrum im Grentschel, Lyss (CH)
Bauunternehmen: Brogini AG, Lyss (CH)
Die MEVA Schalungs-Systeme GmbH ist ein mittelstĂ€ndischer, familiengefĂŒhrter und international tĂ€tiger Schalungshersteller. Stammsitz ist Haiterbach im Nordschwarzwald. Seit 1970 ist MEVA Pionier und Impulsgeber der Schalungsbranche. Daher ist es fĂŒr das Unternehmen Motivation und Verpflichtung, mit innovativen und qualitativ hochwertigen Produkten sowie umfassenden Dienstleistungen Bauunternehmen von Klein bis Gross bei ihren Projekten zu unterstĂŒtzen. Das Produktportfolio reicht von Wand- und Deckenschalungen, TraggerĂŒsten und Zubehör bis hin zu Kletter- und Sicherheitssystemen sowie Sonderschalungen und digitalen Lösungen. Mit circa 600 Mitarbeitenden an 40 Standorten in mehr als 30 LĂ€ndern auf fĂŒnf Kontinenten ist MEVA weltweit als Ansprechpartner vor Ort und erreicht eine Jahresgesamt leistung von mehr als 130 Millionen Euro.
Die Hochschule fĂŒr Architektur, Bau und Geomatik FHNW hat im Park der Fachhochschule am Campus in Muttenz einen Pavillon errichtet, der durch Studierende konzipiert wurde, die das Ziel hatten, Bauteile wiederzuverwerten. Dieser ist als Aufenthaltsort fĂŒr Hochschule und Anwohnende gleichermassen gedacht.
Ganz im Sinne des Jahresthemas von 2022 «Constructive Futures âBeyond Concrete» haben sich die Studierenden des dritten Jahreskurses des Bachelor-Studiengangs Architektur unter der Leitung der Professorinnen Ur sula HĂŒrzeler und Shadi Rahbaran mit der Wiederverwendung von Bauteilen ausei nandergesetzt. Ausgangslage dafĂŒr war die geschosshohe Holzrampe, welche als urbane Intervention im Zuge der Ausstel lung «Access for All â Architektonische In frastrukturbauten SĂŁo Paulo» 2021 an der Frontfassade des Schweizerischen Archi tekturmuseums S AM angebracht war. Diese Rampe wurde nach Ende der Aus stellung wieder abgebaut und die Bauteile
sollten nun einem neuen Verwendungs zweck zugefĂŒhrt werden.
HierfĂŒr wurde im Herbstsemester 2021 ein Architekturwettbewerb unter den Studie renden veranstaltet. Die Aufgabe bestand darin, einen vor Wind und Sonne ge schĂŒtzten Aufenthaltsort im Park zur Nut zung und freien Bespielung fĂŒr Hoch schule und Quartier zu entwerfen. Das aus dem Wettbewerb hervorgegangene Ge winnerprojekt «Silvestris» wurde zur Wei terentwicklung und Umsetzung ausge wĂ€hlt. In der Folge haben die Studierenden die Entwurfsidee gemeinsam weiterentwi
ckelt und im FrĂŒhlingssemester 2022 die Details innerhalb eines fachĂŒbergreifenden Wahlpflichtfachkurses weiter vertieft. Pa rallel dazu erfolgten der strukturelle Ent wurf, die statische Dimensionierung, die Entwicklung der KnotenanschlĂŒsse sowie die AusfĂŒhrungsplanung durch das Institut Bauingenieurwesen unter der Leitung von Prof. Dr. Simon Zweidler, Leiter des Baula bors. Dabei kam vom Konstruieren bis zur Fertigung aller Stahlknoten zukunftswei send die digitale Fabrikation zum Einsatz: Nach der vollstĂ€ndigen 3-D-Modellierung sind die fĂŒr die Abkantung benötigten FlĂ€ chen per Software berechnet worden und die abgewickelte FlĂ€che wurde per Laser aus dem Vollblech geschnitten. Die nach
gelagerte dreidimensionale Abkantung er folgte ebenfalls vollautomatisch.
Im Verlauf dieser detaillierten Planung galt es, verschiedene konstruktive und stati sche Herausforderungen zu meistern. Auch zeigten sich die Grenzen der Wie derverwendbarkeit von Bauteilen: In die sem konkreten Fall hatte das Altholz nicht die notwendige Festigkeit, welche fĂŒr die neue Arena und die geplante intensive Nutzung und Dauer erforderlich war. Dies fĂŒhrte zum Entscheid, die statisch relevan ten Bauteile mit dafĂŒr vorgesehenem Kon struktionsholz mit entsprechender Festig
keit auszufĂŒhren und das Altholz teilweise fĂŒr sekundĂ€re Bauteile zu verwenden. Da raus resultierte ein wertvoller Lernprozess in Hinblick auf die KomplexitĂ€t und die He rausforderungen der Wiederverwendung von Bauteilen. Die ursprĂŒngliche Struktur der Rampe spiegelt sich jedoch nach wie vor in den Abmessungen der Elemente und der Gestalt der neuen Arena wider.
Die so geschaffene Arena soll diverse Nut zungsmöglichkeiten bieten. Durch das Dach aus leichtem Gewebe entsteht ein schattiger Aufenthaltsort, welcher nicht nur der Lehre und dem Unterricht der Hoch schule dienen kann, sondern auch Platz fĂŒr Darbietungen gibt und die Anwohnenden
im Quartier zur Nutzung und Mitgestaltung einlÀdt. Das Siegerprojekt sowie alle ande ren durch die Studierenden entwickelten ProjektvorschlÀge sind zudem in einer Aus stellung im Windfang des CampusgebÀu des öffentlich ausgestellt.
ist Leiterin Marketing und Kommunikation der Hochschule fĂŒr Architektur, Bau und Geomatik der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW.
www.fhnw.ch/habg
GebĂ€ude sind so unterschiedlich wie deren Bewohnende und mĂŒssen daher bei der Planung von Neubauten sowie der Sanierung von Bestandsbauten individuell angeschaut werden. Zwei neue Studien geben Orientierung dazu, welche LĂŒftungssysteme die Behaglichkeit, Gesundheit und Ăkologie optimal berĂŒcksichtigen.
gewĂ€hrleisten gute Raumluft dank einer automa tischen Frischluftzufuhr. Die meis ten LĂŒftungen haben eine WĂ€rmerĂŒckge winnung, weshalb beim automatischen LĂŒften kaum WĂ€rme â und somit Energie âverloren geht. Neue Studien vergleichen verschiedene LĂŒftungssysteme â auch auf Komfort und Gesundheit.
Um StĂ€rken und SchwĂ€chen verschiedener LĂŒftungssysteme abschĂ€tzen zu können, beurteilt die Studie «Vergleich von LĂŒftungs konzepten fĂŒr Wohnbauten» nicht nur die technischen und finanziellen Aspekte, son dern auch den ökologischen Fussabdruck, Komfort und gesundheitliche Aspekte. Un tersucht wurden KomfortlĂŒftungen, Abluft
anlagen und EinzelraumlĂŒftungsgerĂ€te. Von insgesamt zwölf Parametern betreffen sechs die Technik und Wirtschaftlichkeit und sechs nutzungs- und gesundheitsre levante Aspekte. Zum Vergleich wurde auch eine FensterlĂŒftung mit einfachem Badab luftventilator beurteilt.
In einer anderen Studienreihe wurden Kom fortlĂŒftungen (Einzel- und Mehrwohnungs anlagen) sowie Abluftanlagen mit ALD und EinzelraumlĂŒftungsgerĂ€te im laufenden Be trieb untersucht. Die erste Studie stammt aus dem Jahr 2018: «Abluftanlagen und EinzelraumlĂŒftungen im Vollzug Energie», die zweite aus dem Jahr 2021: «KomfortlĂŒftung im Vollzug Energie: Praxisunter suchung von einfachen LĂŒftungsanlagen (Einzel wohnungsanlagen) bezĂŒglich Funktion,
Energie und hygienischem Zustand». Die untersuchten KomfortlĂŒftungen waren im Betrieb robuster und stabiler als die ande ren Systeme. Im Vergleich mit den Einzel raumlĂŒftungsgerĂ€ten war damit auch die Energieeffizienz besser. Bei einer klaren Mehrzahl der untersuchten KomfortlĂŒftun gen waren die von der Norm geforderten Luftvolumenströme im angetroffenen und gereinigten Zustand erfĂŒllt.
Bei den analysierten Abluftanlagen und EinzelraumlĂŒftungsgerĂ€ten wurden die von der Norm geforderten Luftvolumenströme mehrheitlich nicht erreicht. Die Anlagen waren tendenziell unterdimensioniert, zu dem gab es teils erhebliche Reduktionen durch Verschmutzungen. Abluftanlagen mit ALD und EinzelraumlĂŒftungsgerĂ€te re
agieren empfindlich auf Verschmutzungen.
Im Wesentlichen gelangten die Studien zu folgendem Fazit:
âą Gut geplante KomfortlĂŒftungen mit WĂ€rmerĂŒckgewinnung schneiden in Bezug auf Komfort und Gesundheit insgesamt deutlich besser ab als die anderen Systeme.
⹠Besser sind die RaumluftqualitÀt, Raumluftfeuchte, thermische Behaglichkeit, Gesamtenergiebilanz und Robustheit.
âą Abluftanlagen erhalten wegen des systembedingten Unterdrucks in der Wohnung, der fehlenden AussenluftVorwĂ€rmung, des Ăberhitzungsrisikos und der geringeren Robustheit im Betrieb schlechtere Bewertungen bei den nutzungs- und gesundheits relevanten Aspekten. Nur in puncto des ökologischen Fussabdrucks und der finanziellen Aspekte zeigen sie Vorteile.
Vor allem eine energetische Modernisierung braucht ein professionelles Fingerspitzen gefĂŒhl, wenn es um ein passendes LĂŒf tungssystem geht. Die bei Minergie-Mo dernisierungen seit 2019 zugelassene GrundlĂŒftung soll den EigentĂŒmer*innen und Architekt*innen mehr FlexibilitĂ€t ge ben, um bei anspruchsvollen Modernisie rungen eine LĂŒftung einzubauen. Bei der GrundlĂŒftung wird die Luft nur ĂŒber offene TĂŒren in den Wohneinheiten verteilt, statt wie bei den VerbundlĂŒftern ĂŒber Ventilatoren oder ĂŒber KanĂ€le einer KWL. Das ist deut lich einfacher und kostengĂŒnstiger, bietet dank VorwĂ€rmung der Zuluft einen höheren Komfort als Abluftanlagen, aber bei ge schlossenen TĂŒren eine deutliche EinschrĂ€n kung im Vergleich zur KomfortlĂŒftung.
Die Hochschule Luzern hat nun in der «Analyse vereinfachter LĂŒftungskonzepte» aufgezeigt, dass eine GrundlĂŒftung nach weislich dann funktioniert, wenn die Nut zenden mitspielen. Lösungen sind offene TĂŒren (>20 Zentimeter), grosse Ăberström öffnungen oder aktive Ăberströmer. So bald die TĂŒren geschlossen werden, wird es kritisch. Die Messungen in realen Ob jekten haben regelmĂ€ssige CO2-Pegel von ĂŒber 4 000 Parts per million (ppm) erge ben. Mit einer genĂŒgend grossen Ăber
strömöffnung oben und unten an den TĂŒren wĂ€re der Luftaustausch gewĂ€hrleistet âleider ist dies aber kaum realisierbar. Die Nutzenden mĂŒssen demnach sehr gut instruiert werden. Alternativ sollten die Schlafzimmer mit einer unterstĂŒtzenden Massnahme (zum Beispiel einem aktiven Ăberströmer) ausgestattet werden. Das Gute an der GrundlĂŒftung ist, dass nicht jeder Raum damit ausgerĂŒstet werden muss. Als noch bessere Lösung bietet sich die KomfortlĂŒftung an.
Klar: Das LĂŒftungsgerĂ€t benötigt fĂŒr den Be trieb Strom. Im Vergleich zu den gesamten Energie-Einsparungen, die ein MinergieGebĂ€ude bringt, ist diese Menge aber klein. Zudem verbraucht die KomfortlĂŒftung dank WĂ€rmerĂŒckgewinnung weniger Energie als
eine FensterlĂŒftung, wenn die QualitĂ€t der Innenraumluft auf einem gesunden Niveau bleiben soll.
Ein Minergie-zertifiziertes GebĂ€ude benötigt im Betrieb 20 Prozent weniger Energie als in der MuKEn14 (in den meisten Kantonen vorgeschrieben) gefordert wird. Baut man nach Minergie-P, sind es 25 Prozent â und nach Minergie-A sogar 50 Prozent. Bei stei genden Energiekosten steigt die Nebenkos tenrechnung der Minergie-Besitzer*innen und Mieter*innen also weniger stark an als in einem DurchschnittsgebĂ€ude. Denn beispielsweise dank der guten DĂ€mmung muss weniger geheizt werden.
Studien und weitere Informationen - Studien: www.minergie.ch/de/downloads/studien - Gute Raumluft: www.minergie.ch/gute-raumluft
Minergie
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den nötigen Interpretationen und deren Chancen bei Streitigkeiten und Gerichts fĂ€llen aller Art. GerĂŒstkompetenz Schweiz ist es wichtig, den 3-Klang PLANER / AUFSTELLER / NUTZER zu fördern, sowie neue Ideen und Innovationen zu unterstĂŒtzen.
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Der Zweck der Lovecchio AG ist die Erbringung von GerĂŒstbau in Industrie- sowie FassadengerĂŒste, insbesondere im Bereich Beratung und Vermietung von GerĂŒstmaterial sowie Montage und Demontage von GerĂŒsten.
DieLovecchio AG ist ein wachsender Familienbetrieb, der in den Bran chen des GerĂŒstbaus tĂ€tig ist.
Die Lovecchio AG besteht mittlerweile seit 39 Jahren und wurde von Cosimo Lovecchio gegrĂŒndet. Er kam einst als Gastarbeiter nach Freiburg (Deutschland) und arbeitete dort als GerĂŒstbauer.
Die Entstehung der Firma war eine Ver knĂŒpfung von ZufĂ€llen: Cosimo Lovecchio kam an einem Wochenende mit seinen Freunden nach Basel. Als sie in einer Bar am BarfĂŒsserplatz sassen, entdeckte er eine Agenda auf dem Tisch neben sich. Er schlug die Agenda mit einer Hand auf, da erschien ein Aufkleber mit drei grossen Turmkranen. Darauf stand eine Festnetz
nummer des Bauunternehmens. Lovecchio sagte zu seinen Freunden, dass er dort mal anrufe, um zu fragen, ob sie eventuell Ge rĂŒstbauer suchen. Dies tat er dann und es verĂ€nderte sein Leben komplett. Nach die sem Telefonat arbeitete Lovecchio als Ak kordant bei der Firma Stocker AG. Diese musste dann wĂ€hrend der SchwarzenbachKrise 1975 Konkurs anmelden. Cosimo
Lovecchio versuchte zuerst sein GlĂŒck mit Schalungen. Leider musste er dort einen tiefen RĂŒckschlag einstecken und verlor eine Geldsumme in siebenstelliger Höhe. Nach diesem Ereignis hörte er von einem Tag auf den anderen mit Schalungen auf und konzentrierte sich nur noch auf den GerĂŒstbau. Er kaufte sĂ€mtliches GerĂŒstma terial der Firma Stocker ab und konnte sich so selbststĂ€ndig machen. Heute beschĂ€f tigt die Lovecchio AG in der Hochsaison circa 110 Mitarbeitende.
Sein Unternehmen ist ein Mischbetrieb und in der GerĂŒstbaubranche tĂ€tig. Haupt sĂ€chlich werden GerĂŒstarbeiten fĂŒr die In dustrie sowie FassadengerĂŒste aller Art angeboten. Nicht im Angebot ist der BrĂŒ
ckenbau â dies aus dem Grund, da hierzu die Erfahrung und das passende Personal fehlen. Das Einzugsgebiet ist mehrheitlich die Deutschschweiz: Basel als Hauptsitz, gefolgt von der Niederlassung ZĂŒrich, die im Februar 2021 eröffnet wurde. Im Sep tember 2022 kam die Ăbernahme der Conrad Kern AG GerĂŒstbau in Sursee dazu. Damit hat die Lovecchio AG mittler weile drei Niederlassungen â und ein Ge rĂŒstvolumen von rund 550â000 Quadrat metern GerĂŒste, dazu 43 Lieferwagen mit zwölf AnhĂ€ngern.
Die Lovecchio AG ist mit ihrer Entste hungsgeschichte und ihrer Entwicklung ein typisch traditionelles italienisches Fa milienunternehmen.
RohrrahmentĂŒren erfreuen sich dank grosszĂŒgiger GlasflĂ€chen zunehmender Beliebtheit. Die Ă€sthetischen und zugleich filigranen TĂŒren sorgen nicht nur fĂŒr eine erhöhte Sicherheit, sondern auch fĂŒr mehr Transparenz. Ohne festes Breitenraster sind sie fĂŒr alle Raumhöhen anpassbar und erfĂŒllen alle Anforderungen an Schall-, Brand- und Rauchschutz.
Brandschutzanforderungen werden dann am besten erfĂŒllt, wenn die dafĂŒr vorgesehenen baulichen Kon struktionen auch ein gewisses gestalteri sches Niveau aufweisen. Und bekanntlich erfreuen sich Architekten und Bauherren im Objektbau ĂŒber breit aufgestellte Pro gramme, bei denen die einzelnen Elemente im Design aufeinander abgestimmt sind. Mit den RohrrahmentĂŒren des Unterneh mens Novoferm wurde ein universelles System geschaffen, das im Bereich von TĂŒren und Verglasungen genau diese Vor aussetzungen erfĂŒllt. Die raumabschlie ssenden Wandelemente mit Sprossen sind in unbegrenzter Breite zugelassen und bei Rauchschutz-Wandelementen kann auch
die Höhe beliebig gewĂ€hlt werden. Einem zeitgemĂ€ssen architektonischen Trend wird zudem mit der neuen OberflĂ€che «Edel stahl-Finish» gefolgt. Die Profilrahmenkon struktionen schaffen somit Raumerlebnisse aus Glas und Metall. Wahlweise in Alumi nium oder Stahl ausgefĂŒhrt, sorgen sie mit grosszĂŒgigen GlasflĂ€chen fĂŒr die beson ders im Innenbereich begehrten transpa renten Strukturen. ZeitgemĂ€sse Architektur erhĂ€lt damit ihre besondere Note.
Das Unternehmen Novoferm bietet ein uni verselles System an RohrrahmentĂŒren, wel ches die gefragte Ăsthetik aus GlasflĂ€chen
in Metallprofilen realisiert. Speziell mit der NovoFireÂź-Produktreihe werden sĂ€mtliche Anforderungen an den Brandschutz erfĂŒllt. Sowohl die Profile als auch die Verglasung leisten Feuerwiderstandszeiten von 30 Mi nuten (gekennzeichnet mit El 30 und zer tifiziert durch VKF), die Produktreihe der RohrahmentĂŒren aus Stahl ist in EI 30 und EI 90 erhĂ€ltlich. Die Profilrahmensysteme erfĂŒllen somit nicht nur die Sicherheitsan forderungen, sondern sind wie geschaffen fĂŒr den modernen Objektbau. Mit elegan ten OberflĂ€chen, zeitlosem Design und zahlreichen Varianten bieten sie dem am bitionierten Architekten und Planer schier unbegrenzte Möglichkeiten bei der Gestal tung von transparenten Feuer- und Rauch
schutzabschlĂŒssen im Innenbereich. Dabei sind ein- und zweiflĂŒgelige TĂŒren mit Ober lichtern und Seitenteilen ĂŒberaus vielfĂ€ltig miteinander kombinierbar. Die Aluminium varianten sind mit ihrer ProfilwandstĂ€rke von vier Millimetern besonders stabil und mit nur einem mittig verankerten Brand schutzkern Ă€usserst kompakt konstruiert. GeprĂŒfter Rauch- und Brandschutz ist die Basis, aber Sonderausstattungen prĂ€gen das Design. Bei dieser Serie besteht dies bezĂŒglich eine Vielzahl an Möglichkeiten. Ob Holzdekor und -haptik oder getöntes Glas in verschiedenen Farben, mit einer individuellen Konfiguration lĂ€sst sich das System in jedes architektonische Konzept integrieren. Bei den BeschlĂ€gen sind Ein fallenschloss, vorgerichtet fĂŒr Rund- oder Profilzylinder, DrĂŒcker oder Wechselgar nituren mit Ovalrosette in Aluminium, Edel stahl oder Kunststoff möglich.
Mit dem Ganzglassystem NovoFireÂź Glass wird maximale LichtdurchlĂ€ssigkeit und Transparenz von Raum zu Raum garan tiert. Es sind keine vertikalen Profile erfor derlich, die einzelnen Scheiben werden nur durch minimale Silikonfugen miteinan der verbunden. Das verwendete Brand schutzglas erfĂŒllt Sicherheitseigenschaf ten auf beiden Seiten und gewĂ€hrt ohne Zusatzscheiben eine UV-StabilitĂ€t. Das
Ganzglassystem ist als designorientiertes Trennwandsystem fĂŒr eine Feuerwider standsdauer von 30 Minuten entwickelt wor den. Es lassen sich im Innenbereich gross zĂŒgige Glasabmessungen mit Scheiben von 1 800 mal 3 500 Millimeter realisieren. Zudem ist es mit dem bewĂ€hrten und stabilen TĂŒr system NovoFire Âź Alu kombinierbar und bietet somit eine Vielzahl an Gestaltungsund Einsatzmöglichkeiten. Das Rahmen material besteht aus einem AluminiumEinkammer-Hohlprofil, gefĂŒllt mit einem mittig verankerten Brandschutzkern. Die Profile haben eine WandstĂ€rke von vier Millimetern, was eine in sich sehr stabile und kompakte Konstruktion ergibt, und das verwendete Brandschutzglas hat die Feuerwiderstandsklasse EI30.
Doch das Ganzglassystem funktioniert nicht nur als Trennwandsystem oder in Kombina tion mit dem TĂŒrensystem, sondern auch als eigenstĂ€ndiges Verglasungselement fĂŒr die Innenraumgestaltung: Durchblickfenster kommen modernen Architekturkonzepten entgegen, die auf Offenheit setzen, alte Grenzen auflösen und die RĂ€umlichkeiten mit Tageslicht fluten. Aufgrund der guten Brandschutzeigenschaften eignet es sich als Durchblickfenster fĂŒr verschiedene Ein satzbereiche wie Wohnung, BĂŒro, Industrie oder das Bildungs- oder Gesundheitswe sen. Auch die sehr grossen und flexibel wĂ€hlbaren Masse tragen dazu bei, dass
sich die Durchblickfenster fĂŒr zahlreiche Anwendungssituationen eignen.
FĂŒr den Aussenbereich bietet das System NovoFire Âź Thermo optimale Feuerschutz abschlĂŒsse. Das System hat eine stabile Rahmen-FlĂŒgel-Kombination mit vier Mil limeter WandstĂ€rke und einer Bautiefe von 90 Millimetern, geeignet auch fĂŒr grosszĂŒ gige lichte Durchgangsmasse. Die 30-mi nĂŒtige Feuerwiderstandszeit und die hoch wĂ€rmedĂ€mmenden Eigenschaften der Konstruktion werden durch das Einbrin gen eines entwickelten Brandschutz-Iso lators erreicht. Durch die Zusammenstel lung von Ausstattungskomponenten lassen sich massgeschneiderte Anforderungen an die GebĂ€udesicherheit realisieren. Bei den BeschlĂ€gen besteht maximale FlexibilitĂ€t und KompatibilitĂ€t. Es können der Anwen dung entsprechende Komponente ausge wĂ€hlt werden. Die stabilen zweiteiligen Auf schraubbĂ€nder sind in unterschiedlichen Farben erhĂ€ltlich â nach Wahl und in Edel stahloptik. Die barrierefreie Schwellenvari ante mit 19 Millimeter Einbauhöhe und ver deckt liegender Befestigung sorgt zudem fĂŒr einen optisch fliessenden Ăbergang von aussen nach innen und kann durch ein spe zielles Basisprofil in Alt- und Neubauten eingesetzt werden.
Auf dem BaseLink-Areal in Allschwil bei Basel entwickelt SENN, Herzog & de Meuron und ZPF Ingenieure gemeinsam ein BĂŒrogebĂ€ude, welches nicht nur mehr Effizienz, sondern auch mehr Suffizienz zum Ziel hat. Daher geht es nicht nur um einzelne Lösungen wie Solarpaneele, sondern um kreislaufwirtschaftliche AnsĂ€tze, die sich auf das gesamte GebĂ€ude beziehen. Das Bauwerk setzt einen neuen Standard fĂŒr Nachhaltigkeit: Es zahlt die graue Bauenergie zurĂŒck und ist bereits nach rund 30 Jahren energiepositiv. Dazu wird es aus einem ungewöhnlichen Mix aus Naturmaterialien konstruiert.
Das fordert alle VerantwortungstrÀger.
Auf dem ehemaligen Gewerbegebiet westlich des Hegenheimermattwegs in Allschwil ist das BaseLink entstan den, ein globaler Standort fĂŒr innovative Un ternehmen aus dem Life-Science-Bereich.
Das nachhaltig konzipierte BĂŒrogebĂ€ude HORTUS liegt auf dem Areal ehemaliger SchrebergĂ€rten und schliesst an den beste henden Technologiepark an. Umgeben von Sportanlagen, einem Naherholungsgebiet und einem Wohnviertel schafft der Bau eine moderne, kommunikative und flexible Ar beitswelt fĂŒr eine neue Generation von Tech nologiefirmen mit ökologischem Bewusst sein, die sich hier zukĂŒnftig ansiedeln sollen.
Das GebĂ€ude erschliesst sich ĂŒber einen breiten Durchgang in das Atrium, das grĂŒne Herz des Entwurfs. Ăber einen Lauben gang hin öffnen sich hierzu im Erdgeschoss öffentlich nutzbare RĂ€ume und man er reicht so die ringförmig angelegten, circa 10â000 Quadratmeter grossen BĂŒronutz flĂ€chen in den Obergeschossen. Regen wasser wird fĂŒr das Biotop im Atrium ver wendet und es entsteht eine grĂŒne Oase mit Mikroklima, die Lebensraum fĂŒr Pflanzen und Tiere schafft. Dank seiner hohen Auf enthaltsqualitĂ€t dient das Atrium zusĂ€tzlich als Erholungsort fĂŒr die Mitarbeitenden und ein Wintergarten lĂ€dt im hinteren Be
reich zum Arbeiten ein. Das Erdgeschoss ist ein belebter Ort, der zugĂ€nglich fĂŒr alle ist. Die vertikal berankten Innenhoffassa den filtern CO2 und andere Schadstoffe und sorgen so fĂŒr ein angenehmes Raum klima und Wohlbefinden.
Der Entwurf greift das Thema des innovati ven und produktiven Gedankenaustauschs auf und bezieht seine offenen Grundrisse aus Ideen zu modernen BĂŒroarbeitsplĂ€tzen, die ein grosses Mass an FlexibilitĂ€t und un terschiedliche Nutzungsweisen ermögli chen. Zugleich werden einige Bereiche von den Nutzern geteilt. Jedes Stockwerk ver fĂŒgt ĂŒber gemeinschaftlich nutzbare Aufent haltsrĂ€ume fĂŒr die Mitarbeitenden. Das Erd geschoss wird mit einem gastronomischen Angebot öffentlich genutzt und nach SĂŒden öffnet sich das GebĂ€ude mit einer Terrasse zu einem vorgelagerten Park.
HORTUS steht fĂŒr House of Research, Technology, Utopia and Sustainability und setzt den Fokus auf innovative und am bitionierte Nachhaltigkeitskonzepte. So unterlag der Entwurfsprozess einer aus geprĂ€gten analytisch-akademischen Ma terialanalyse, bei der Baumaterialien auf ihre ökologischen und physikalischen Ei genschaften geprĂŒft und verglichen wur den. Ein Hauptkriterium dabei war, dass der Ursprung möglichst natĂŒrlich und aus nachwachsenden Rohstoffen sein sollte. Ganz im Sinne des Cradle-to-CradlePrinzips sollen alle verwendeten Bauteile katalogisiert und im ökologischen Kreis laufsystem fĂŒr eine Wiederverwertung zur VerfĂŒgung stehen.
Eine reduzierte Palette aus erneuerbaren Materialien wie Holz, Lehm und Zellulose sowie Glas fĂŒr Fenster und Solarpaneele unterstreichen den ökologischen Grund gedanken des mehrgeschossigen Holz rahmenbaus. Das Raster ist modular und Holzverbindungen werden gesteckt, um auf Metallverbindungen zu verzichten und am Ende der Nutzungszeit wieder leicht demontierbar und wiederverwertbar zu sein. Die RĂ€ume sind natĂŒrlich belĂŒftet und Stampflehm an Decken und BrĂŒstungen sorgt fĂŒr ein behagliches und gesundes Raumklima. Lehm reguliert die Luftfeuch tigkeit, zudem speichert er ĂŒberschĂŒssige WĂ€rme, die im Sommer ĂŒber öffenbare Fenster in der Nacht wieder nach draussen abgegeben werden.
Der Entwurf zielt auf eine drastische Mini mierung des CO2-Fussabdrucks ab und setzt auf ein ganzheitliches Nachhaltig keitskonzept. Dabei sollen Empfehlungen fĂŒr ökologisches Bauen wie der SIA 2040 noch weit ĂŒbertroffen werden. Die kom pakte GebĂ€udeform reduziert Energiever luste und auf ein Kellergeschoss aus Beton wird verzichtet, wodurch der Aushub mi nimal bleibt und der Bau geradezu ĂŒber der Landschaft schwebt. Die Luft unter dem GebĂ€ude ist im Sommer kĂŒhl und im Winter warm. Dieser energetische Vorteil wird gemeinsam mit Geothermie, die das Haus mit Energie zum Heizen und KĂŒhlen versorgt, zur Temperaturregulierung im GebĂ€ude genutzt. Eine Photovoltaik-FlĂ€che von circa 5 000 Quadratmetern auf dem Dach und entlang der externen BrĂŒstungen sorgt fĂŒr eine unabhĂ€ngige Versorgung mit erneuerbarer und ressourcenschonender Solarenergie und schafft gleichzeitig so
viel Ăberschuss, dass die graue Energie, die fĂŒr den Bau des GebĂ€udes benötigt wurde, innerhalb von 30 Jahren wieder auf null abgebaut wird. Nach einer Gene ration ist HORTUS somit ein energiepo sitives GebĂ€ude.
Herzog & de Meuron versteht Nachhaltig keit als wichtiges QualitĂ€tsmerkmal und fundamentalen Wert des Unternehmens. Nachhaltig soll nicht nur gebaut, sondern auch gelebt werden, mit dem Fokus auf einen ganzheitlichen Ansatz â weg von all umfassenden Statements hin zum Han deln. Bei der Entwicklung und Realisierung von Projekten ist das Ziel, eine Balance der ökologischen, ökonomischen und so ziokulturellen Bedingungen zu schaffen, die den Projekten Relevanz verleiht.
Der GebĂ€udesektor ist laut Studien der Internationalen Energieagentur (IEA) und des World Economic Forum (WEF) verant wortlich fĂŒr den Verbrauch von circa 40 Prozent aller Rohstoffe und Energie und gleichzeitig einer der Hauptverursacher des weltweiten CO2-Ausstosses. Die Ar chitekten von Herzog & de Meuron sehen es als ihre Aufgabe an, auf diese Schnitt stelle Einfluss zu nehmen. Die Frage, wie man ein klimaneutrales GebĂ€ude plant, ist eine architektonische Herausforderung, die nicht nur den Einsatz ökologischer Bauprinzipien erfordert, sondern als tief gehender fortwĂ€hrender Prozess betrach tet werden soll, bei dem es darum geht, fĂŒr jede individuelle Situation den best möglichen Ansatz zu finden. Dies erfordert ein hohes Mass an Innovation und lö sungsorientiertem Design, massgeschnei dert fĂŒr den jeweiligen stĂ€dtebaulichen, geographischen und kulturellen Kontext.
Am Beispiel von HORTUS soll gezeigt wer den, dass Zukunftsarchitektur zugleich Ă€s thetisch, gesund und nĂŒtzlich fĂŒr Gesell schaft, Umwelt und Wirtschaft sein soll und als lokale Energie- und Rohstoffquelle agieren kann.
ist ein internationales ArchitekturbĂŒro mit Sitz in Basel.
www.herzogdemeuron.com
Politik und Medien sind zurzeit fasziniert von der Idee, unsere Energieversorgungsprobleme mit Solarenergie aus den Bergen lösen zu können. Fast im Wochentakt tauchen neue, immer noch grössere Projekte auf. Alpinsolar wird zweifellos einen Beitrag zur zukĂŒnftigen Stromversorgung leisten können und mĂŒs sen, nicht zuletzt wegen der hohen ErtrĂ€ge im Winter dank Nebel freiheit und Schneereflexion. Das Par lament hat deshalb in ungeahntem Tempo die Bewilligungsverfahren fĂŒr solche Anlagen vereinfacht.
Der grosse Nachteil von Alpinsolar ist, dass die Produktion weit weg vom Verbrauch erfolgt und somit zusĂ€tzli che Stromleitungen erstellt werden mĂŒssen. Aus diesem naheliegenden Grund muss der grösste Teil des so laren Zubaus auf den GebĂ€uden ins talliert werden â dort, wo rund 45 Pro zent unserer Energie verbraucht wird. Und das Schöne ist: Auf den beson ders gut geeigneten DĂ€chern könnten jĂ€hrlich rund 53 Terawattstunden So larstrom erzeugt werden, auf den Fas saden nochmals 17 Terawattstunden. Zusammen also mehr, als wir heute insgesamt an Strom verbrauchen.
Leider harzt es immer noch mit der Nutzung dieses riesigen Potenzials. Eigentlich mĂŒsste es eine SelbstverstĂ€ndlichkeit sein, dass neue und sanierte DĂ€cher mit Solaranlagen ausgestattet werden â ist es aber nicht. Und wenn Anlagen gebaut werden, decken sie oft nur einen Teil der geeigneten FlĂ€che ab. Und Solarfassaden sind immer noch eine Ausnahmeerscheinung. Ein möglicher Ansatzpunkt liegt in der Pflicht, Solarenergie zu nutzen. Bereits heute kennen 19 Kantone eine Eigenstrompflicht fĂŒr Neubauten. Nun wollen die kantonalen Energiedirektoren einen Schritt weitergehen und eine Solarpflicht fĂŒr alle GebĂ€ude einfĂŒhren. In Baselstadt ist dies bereits im Grundsatz beschlossen, in ZĂŒrich fordert dies eine Mitte-links-Allianz.
SVP und HauseigentĂŒmerverband empören sich, obwohl heute Solaranlagen mit FörderbeitrĂ€gen grosszĂŒgig unterstĂŒtzt wer den und sich die Investition meist nach wenigen Jahren aus zahlt. NatĂŒrlich kann man sich fragen, weshalb es unter diesen
UmstĂ€nden eine Pflicht braucht. Meine Meinung: Wir werden nicht darum herumkommen, denn der Solarausbau wurde jah relang von der bĂŒrgerlichen Mehrheit ausgebremst, und jetzt mĂŒssen wir in kĂŒrzester Zeit den Ersatz des Atomstroms und der fossilen Energien bewĂ€ltigen. Da können wir uns nicht allein auf den Goodwill der einzelnen Hausbesitzer verlassen. Es braucht eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung und diese braucht klare Rahmenbedingungen mit gesetzli chen Vorgaben.
Die Erfahrung mit dem GlĂŒhbirnenver bot vor zehn Jahren zeigt auch, dass solche harten Massnahmen klare Markt signale schaffen und die Innovation för dern â kurz danach kam ein grosses Sortiment gutaussehender Leucht mittel, in erster Linie LED, auf den Markt. Einen Ă€hnlichen Innovations schub wĂŒrde wohl auch eine Solar pflicht auslösen. Die Basis dafĂŒr ist hervorragend: Bereits heute gibt es eine grosse Vielfalt an PhotovoltaikModulen fĂŒr DĂ€cher und Fassaden in verschiedenen Farben und Grössen. Schweizer Hersteller stehen dabei weltweit an vorderster Front, und im mer mehr Architekt*innen entdecken die Möglichkeit, solaraktive Elemente als Gestaltungsmittel einzusetzen. In guter Erinnerung bleibt mir der Architekt, der von seiner Bauherrschaft gegen seinen Willen zu einer Solarfassade verknurrt wurde, und jetzt, nach Vollendung des Mehrfamilienhauses, ganz begeistert davon ist. Er merkte, dass das gar nicht so kompliziert ist, wie er dachte, und erst noch gut aussieht.
Manchmal braucht es einfach einen Schubs, neudeutsch Nudge. Die Solarpflicht könnte es sein. ist GeschĂ€ftsfĂŒhrer bei Swissolar.
DAVID STICKELBERGERwww.swisssolar.ch
von Prof. Daniel A. Walser
WÀhrend Photovoltaikanlagen auf DÀchern inzwischen weit verbreitet sind und bei Neubauten Photovoltaik sowohl auf DÀchern als auch an den Fassaden eingesetzt wird, gibt es bis heute nur einen geringen Anteil an Beispielen von integrierter Photovoltaik in der GebÀudefassade bei bestehenden GebÀuden. Insbesondere bei Bauwerken, die nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurden, fehlt bis anhin eine kreative Methodik.
Nutzung von Solarenergie wird auf grund der Ressourcenknappheit und der KlimaerwÀrmung immer wichti ger. Auch Gemeinden sind immer mehr im Zugzwang. Die Schweizer Regierung hat mit der Energiestrategie 2050 beschlos sen, die Förderung von ElektrizitÀt aus Photovoltaikanlagen zu verstÀrken. 22 Pro zent des Strombedarfs werden wohl bis 2050 aus Photovoltaikanlagen gewonnen werden.1 Damit ist Photovoltaik ein wesent licher Grundpfeiler des AKW-Ersatzes. Im Zusammenspiel mit Speichermöglichkei ten wie Batterien, Wasserstoff oder Me thanol lÀsst sich mit der Photovoltaik eine autarke Strom- beziehungsweise Energie versorgung erzielen. Im Jahr 2020 lag der Anteil an Solarenergie gemessen am ge
samten in der Schweiz verbrauchten Strom lediglich bei 4.66 Prozent.2
Das schweizerische Bundesamt fĂŒr Kultur (BAK) hat 2018 die europĂ€isch abgestĂŒtzte Initiative zur Förderung der Baukultur indi ziert und QualitĂ€t im Bauen eingefordert. Sie sucht auch aufgrund der zukĂŒnftigen Her ausforderungen, «die kulturellen Aspekte des Bewahrens, Planens und Bauens anzu erkennen und eine hohe Baukultur als vor rangiges politisches Ziel» zu etablieren.3 Die ErklĂ€rung von Davos versteht sich nicht als bewahrendes Instrument, sondern als eines, durch das sich die Architektur und die Ge sellschaft stetig weiterentwickeln und verĂ€n dern können.4 Gerade in der Schweiz, mit ihrer vielfĂ€ltigen und lebhaft hohen Baukul
turen und den vielen Besonderheiten in den Gemeinden, ist ein sorgfÀltige Planung es senziell. Die Gemeinden sind heute im Zug zwang, Photovoltaikanlagen in jedem Fall zu genehmigen. Die hohen Energiepreise ha ben diesen Druck weiter erhöht.
Technisch sind die eingesetzten Produkte ausgereift und die Lösungen marktfĂ€hig. Ăberzeugende architektonische Resultate sind fĂŒr Neubauten vorhanden. Die wenigen existierenden Beispiele von Solarfassaden bei Umbauten und Sanierungen wurden aufgrund von schlechter Gestaltung oft negativ aufgenommen. Erst recht, wenn der ursprĂŒngliche Bau architektonische
Vergleich Holz- und Stahlkonstruktion
Konstruktionsprinzip HĂŒlle 1:20
Ăffnungsmechanismus
Vergleich Holz- und Stahlkonstruktion
Schema Holzbau: stÀrkere Rahmen und kleinere AchsabstÀnde
Schema Holzbau: stÀrkere Rahmen und kleinere AchsabstÀnde
Schema Stahlbau: schmalere Rahmen und grössere AchsabstÀnde
ĂE (Rohölaquivalente) / Kg Baustoff Bewehrungsstahl: Holz gehobelt:
Schema Stahlbau: schmalere Rahmen und grössere AchsabstÀnde
Gewicht / lm Holzkonstruktion: Stahlkonstruktion: Stahl hat einen um Faktor 5.15 grösseren "Energieverbrauch" Holzkonstruktion: Stahlkonstruktion:
ĂE (Rohölaquivalente) / Kg Baustoff Bewehrungsstahl: Holz gehobelt: Gewicht / lm Holzkonstruktion: Stahlkonstruktion: Stahl hat einen um Faktor 5.15 grösseren "Energieverbrauch" Holzkonstruktion: Stahlkonstruktion:
Der Leuchtturm Parsennbahn wird mit Photovoltaik umhĂŒllt. Wenn die Bahn durch den Tunnel fĂ€hrt, öffnet sich die Photovoltaik dort, wo sich der Zug befindet, um Aussicht zu gewĂ€hren. Studierende: Daniel Gander und Jan Feldmann, FHGR.
QualitĂ€ten aufweist, sich die Bauten in his torischem Kontext befinden oder das Dorf bild durch das Inventar der schĂŒtzenswerten Ortsbilder der Schweiz ISOS-geschĂŒtzt ist. Daher existieren von verschiedenen Seiten berechtigte Ă€sthetische, aber auch funktio nale Vorbehalte gegenĂŒber Sanierungslö sungen mit Solarfassaden. Gerade im alpi nen Raum sind viele historische Dorfzentren durch das ISOS geschĂŒtzt und die grosse Anzahl von schĂŒtzenswerten historischen Bauwerken sollen ihren gesellschaftlichen und architektonischen Wert nicht verlieren.
Die Anwendung von Photovoltaik ist bei kleinen Einzelbauten und ihren jeweils spe zifischen Lösungen eher teuer. Bei einer ganzen Siedlung oder grossen DachflÀ
chen wird die Installation effektiver, da Lö sungen wiederholt werden können und eine grössere GesamtflĂ€che installiert wer den kann. Hier kann mit einem einheitli chen System agiert werden, was auch fi nanziell Sinn macht.5 In der Schweiz wĂŒrde es genĂŒgen, wenn circa 40 Prozent der verfĂŒgbaren DachflĂ€chen mit Solarpanelen belegt werden, um den zusĂ€tzlich benöti gen Strom zu produzieren.6
In einem Forschungsprojekt der Fachhoch schule GraubĂŒnden wird die Umsetzung von Solarfassaden an der bestehenden Bau substanz ĂŒberprĂŒft und gestalterisch wei terentwickelt. Anhand von Projektarbeiten
an konkreten Beispielen entwickelten die Architekturstudierenden im Herbstsemester 2021 mögliche Strategien, wie mit Solarfas saden bei einer Sanierung in der Gemeinde Davos umgegangen werden könnte. Die Projekte beschÀftigen sich vor allem mit der noch nicht thermisch sanierten Bau substanz nach dem Zweiten Weltkrieg.
Ein riesiges Potenzial besteht bei der be stehenden Bausubstanz, die rund um die historischen Kerne entstanden ist, also meist in der Agglomeration steht. Hier besteht der grösste Spielraum bei einer Sanierung mit Solarfassaden. Zentral ist aber, dass die ur sprĂŒngliche Idee eines Baus nicht vollends durch den Einsatz der neuen Technik
Halterungsrahmen
verloren geht, sondern weiterentwickelt wird und dadurch der Bau insgesamt an Kraft und Ausdruck gewinnt. Eine Solaranlage muss heute nicht einfach eine schwarze FlÀ che sein. Da ist viel mehr möglich.
Im historischen Kontext und im Bereich des ISOS kann nur mit sehr viel Fingerspitzen gefĂŒhl agiert werden. Der mögliche Verlust an bestehenden architektonischen Quali tĂ€ten darf nicht unterschĂ€tzt werden. Diese GebĂ€ude bestehen oft seit Jahrhunderten und haben allein schon durch ihr langes Bestehen eine sehr positive Energiebilanz.
Der Einsatz von Photovoltaik verĂ€ndert be stehende GebĂ€ude. GebĂ€ude, die eine hohe baukulturelle Bedeutung haben, kön nen je nach Situation weiterentwickelt wer den, doch gibt es auch Grenzen, wenn ein hochwertiger Bau in seinem bestehenden kulturellen Wert Schaden nimmt. Bauten mĂŒssen nach einem Eingriff nicht nur tech nisch, sondern auch in ihrer baukulturellen Bedeutung stĂ€rker sein als vorher. Es gibt Bauwerke, aber auch ganze Dorfzentren, die beispielsweise unter dem Schutz des ISOS stehen und bei denen es keinen Sinn macht, Photovoltaik forciert einzusetzen.
Es existieren auch andernorts FlÀchen, aber auch andere Energieformen, die zur Energiegewinnung genutzt werden können.
Die «SpeckgĂŒrtel» rund um die dörflichen, aber auch stĂ€dtischen Zentren sind oft nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden und nicht unbedingt von allzu hoher bau kultureller QualitĂ€t geprĂ€gt. Gerade hier gibt es viel Potenzial fĂŒr die innovative An wendung von Photovoltaik. An allen von den Architekturstudierenden der FHGR bearbeiten Bauten in Davos war die Inte gration durchaus möglich, doch konnte Photovoltaik nicht einfach montiert wer den, sondern der Bau musste neu gedacht und interpretiert werden. Eine Sanierung einer Fassade kann so dazu fĂŒhren, dass die Chance ergriffen wird, den Bau auch in seinen Grundrissen auf den heutigen Stand zu bringen.
Neue Anwendungsmöglichkeiten von Pho tovoltaik eröffnen den Planern neue ge stalterische Möglichkeiten, die es auch zu nutzen gilt. So plant die Studentin Nadja SchĂŒrmann eine Solarfassade am Hotel Waldhaus Davos aus beweglichen, ver schiedenfarbigen Paraventelementen, um Schatten zu spenden.
Die Studentin Norma MĂŒller kleidete den von Gigon Guyer errichteten Werkhof der Gemeinde Davos ganz in eine Photovoltaik fassade ein. Dieser Wechsel von einem Holzbau zu einem technischen Bauwerk ist sicherlich schlĂŒssig und sinnvoll. Schwieriger
âą Prof. Daniel A. Walser, wissenschaftliche Bearbeitung
âą Prof. Christian Auer
âą Dozent Norbert Mathis
⹠Noëlle Bottoni, Assistenz
âą Madlaina Sutter, Architektin Davos
âą JĂŒrg Grassel, Architekt Davos
âą Cornelia Deragisch, Gemeinde Davos Hochbauamt
wird es bei prĂ€gnanten Bauwerken. Neu interpretationen sind hier nur möglich, wenn ein Bau vollkommen neu gedacht wird. Die Bahntrasse der Parsennbahn wird von den Studierenden Daniel Gander und Jan Feldmann mit Photovoltaik umhĂŒllt. Wenn die Bahn durch den Tunnel fĂ€hrt, öffnet sich die Photovoltaik dort, wo sich der Zug befindet, um Aussicht zu gewĂ€hren. Eine solche Neuinterpretation verĂ€ndert ei nen Bau stark. Bei baulichen LeuchttĂŒrmen ist eine Neuinterpretation der baukulturell hochwertigen Bauten eher schwierig, ohne auch einen grossen Verlust zu erzeugen.
Generell ist es wichtig nicht auf eine einzige Massnahme zu setzen, sondern ein integra les Konzept zu entwickeln, das Nachhaltig keit mehrschichtig und aus verschiedenen Blickwinkeln (Architektur, Nutzung, Technik, Ort) behandelt. Nur so können fĂŒr spezifische Situationen auch individuelle Lösungen ent wickelt werden. Und diese Lösungen sind nie rein technischer Natur und mĂŒssen den spezifischen Situationen angepasst werden.
Gemeinden sind oft ĂŒberfordert mit den Bewilligungen fĂŒr Solaranlagen. Sie sind bestrebt, Solarenergie zu fördern, doch fehlen ihnen oft die Werkzeuge, um qua litative Entscheide zu treffen. FĂŒr die Ge meinde Davos wird von der Fachhoch schule GraubĂŒnden derzeit ein Leitfaden entwickelt, wie sie mit Gesuchen fĂŒr Pho tovoltaikfassaden umgehen soll. Die FHGR unterstĂŒtzt auch andere Gemeinden bei der Entwicklung von spezifischen LeitfĂ€ den analog zu demjenigen fĂŒr Davos.
Baukultur und Solarenergie sind keine Kon trahenten. Es liegt an den Planern, nicht nur
technische, sondern auch baukulturell sinn volle Lösungen zu erarbeiten.
1) www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/versorgung/erneuerbareenergien/solarenergie.html, aufgerufen 25. Januar 2022
2) https://pubdb.bfe.admin.ch/de/suche?keywords=395/, aufgerufen 25. Januar 2022, Statistik Sonnenenergie. Referenzjahr 2020, Seite 7
3) www.bak.admin.ch/bak/de/home/baukultur/konzeptbaukultur/erklaerung-von-davos-und-davos-prozess.html, aufgerufen 25. Januar 2022
4) www.bak.admin.ch/bak/de/home/baukultur/qualitaet/ davos-qualitaetssystem-baukultur.html, aufgerufen 25. Januar 2022
5)Anderegg D., Strebel S., Rohrer J. (2022): Photovoltaik âPotenzial auf DachflĂ€chen in der Schweiz â Synthese aus Sonnendach.ch und einer reprĂ€sentativen Stichprobe an Dachbelegungen. ZHAW ZĂŒrcher Hochschule fĂŒr Angewandte Wissenschaften, IUNR Institut fĂŒr Umwelt und NatĂŒrliche Ressourcen. 15. Oktober 2022, https://doi.org/10.21256/ zhaw-2425
6) Paganini Manuela, Oesch Jonas, GrautstĂŒck Michel, Jochem Cian: Muss bald jedes Dach ein Solardach sein?
In: Neue ZĂŒrcher Zeitung, 8. September 2022
ist Dipl. arch. ETH SIA und Dozent an der Fachhochschule GraubĂŒnden, Chur. www.fhgr.ch
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Weitere Informationen unter www.suter.ch oder bei Ihrem KĂŒchenbauer in der NĂ€he.
In einem Mehrgenerationenhaus im Kanton Aargau wird der Photovoltaikertrag des Sommers in den Winter mitgenommen â mit einem 100â000 Liter fassenden Warmwasserspeicher. Der folgende Beitrag stellt die Lösung vor.
Das erste autarkiefĂ€hige Mehrgene rationenhaus der Schweiz zu wer den â das klingt nach einem am bitionierten Ziel. Doch genau das ist im Schweizer Kanton Aargau in einem kleinen Dorf umgesetzt worden.
Das 921 Quadratmeter WohnflÀche um fassende GebÀude, das zum Teil ein sa nierter Altbau und zum Teil eine neu ge baute Erweiterung ist, hat viel Photovoltaik am Dach und in der Fassade integriert. Auf insgesamt acht Seiten des GebÀudes, nimmt man die DachflÀchen dazu, sind
144 Kilowattpeak (kWp) installiert. Das sind schon markante Kennzahlen. Aber mit dem Innenleben des Mehrparteienhauses hat es noch mehr auf sich: Immerhin ein 100â000 Liter fassender Warmwasser speicher, der vier Meter Durchmesser und zwölf Meter Höhe aufweist, speichert die Sonnenenergie der wĂ€rmeren Jahreszei ten auch fĂŒr die Wintermonate.
Der Bauherr Markus Ursprung wollte gerne, dass der Netzanschluss des Hauses nicht zu stark mit der eigenen Einspeisung durch
die 144-kWp-Photovoltaikanlage belastet wird. Daher war der Weg frei fĂŒr einen hö heren Eigenverbrauch des Photovoltaik stroms. Den höheren Eigenverbrauch er reicht der Bauherr damit, dass er fĂŒnf ACâąTHOR 9s in seinem Mehrparteienhaus installiert hat, womit die Einspeisung ge senkt und die Energie direkt am «Produk tionsort» gespeichert beziehungsweise verwendet wird. Denn der ACâąTHOR 9s erhitzt durch sekĂŒndlich ausgeregelte Leistung immer nur mit dem Ăberschuss strom von der Photovoltaikanlage den Warmwasserspeicher â also untertags,
wenn ohnehin zu viel Strom fĂŒr das eigene Haus beziehungsweise die Hausverbrau cher zur VerfĂŒgung steht. Dabei ist es dem ACâąTHOR 9s egal, wie hoch die Tempera tur gehoben werden soll. Der Bauherr wollte gerne kochendes, also circa 95 Grad Cel sius heisses Wasser im Wasserspeicher haben. Das schafft eine WĂ€rmepumpe nicht, weil der Temperaturhub hier bei hö heren Wassertemperaturen nicht mehr er reicht werden kann.
«Wir speichern im Sommer die Energie fĂŒr den Winter, weil wir damit im Winter nicht mehr Energie benötigen als im Sommer», erklĂ€rt Markus Ursprung die Idee hinter der Anlage. Daher auch die ĂŒberdimensi onal erscheinende Warmwasserspeicher auslegung â mit 100â000 Liter wahrschein lich der grösste Warmwasserspeicher, der derzeit mit my-PV-Produkten im Einsatz ist. Selbst bei zwölf Personen, die in die sem Mehrgenerationenhaus wohnen, wird so der Jahreszeitenspeicher nie entleert.
Nach mittlerweile ĂŒber einem Jahr an Be triebserfahrung fasst der Bauherr Markus Ursprung diese mit folgendem Zitat zusam men: «Damit ich den genauen Energieinhalt des Wassertanks berechnen kann, messe ich auf jeder Höhe die Temperatur. An je den ACâąTHOR 9s habe ich vier Tempera turfĂŒhler angeschlossen. Die PV-Leistung schwankt oft zwischen 20 Kilowatt (kW) und 60 kW, und genau diese Schwankungen
kann der ACâąTHOR 9s ĂŒbernehmen. Wel cher andere Verbraucher kann mit solchen Leistungsschwankungen umgehen?»
Die Dimensionen und die KomplexitĂ€t, ein Mehrgenerationenhaus mit einer beispiels weise 250 Quadratmeter fassenden gemein samen WohnflĂ€che, zwei KĂŒchenbereichen sowie den unterschiedlichen privaten Zim mern mit ausreichend WĂ€rme zu versorgen, erforderte eine genaue und gut durchdachte Abstimmung hinsichtlich der technischen Auslegung. Die KomplexitĂ€t war dabei sehr gross und somit der Support sehr wichtig. Der Hersteller musste genaue An gaben liefern können. Dies zeigt und zeigte sich als grösste, aber meisterbare Heraus forderung fĂŒr my-PV.
Die zwölf Personen, die das barrierefreie und altersgerechte Mehrgenerationenhaus bewohnen, bewirtschaften den Garten ge meinsam, nutzen viele Bereiche miteinander und sind vom Alter her auch sehr unter schiedlich. Mit dem grossen Warmwasser speicher und der Kraft der Sonne, die ĂŒber die ACâąTHOR 9s in den Speicher geleitet wird, steht den zwölf Bewohnern des Hau ses im Kanton Aargau zu jeder Zeit genĂŒ gend Warmwasser zur VerfĂŒgung.
Die potenziell verfĂŒgbare Warmwassersi cherstellung, die mit den GerĂ€ten von myPV an Tagen mit geringer Sonneneinstrah
lung immer aktiviert werden kann, wurde in diesem Fall nicht aktiviert.
Im Gegensatz zu einer WĂ€rmepumpe, die fĂŒr eine lange Lebenszeit auch eine lange beziehungsweise möglichst durchgĂ€ngige Laufzeit aufweisen soll, kann der ACâąTHOR 9s schnell und je nach Ăberschussleistung aktiviert werden. So sind auch kurzfristige ErtrĂ€ge, die durch unterschiedliche Wolken gebilde beziehungsweise die Sonnenschein dauer zustande kommen, jederzeit prĂ€zise im Warmwasser durch den ACâąTHOR 9s abbildbar. Das heisst, dass sie fĂŒr die ErwĂ€r mung des Wassers zur VerfĂŒgung stehen. So sind nicht nur die grossen Schwankungs spitzen im Haus selbst immer effizient ge nutzt, sondern es werden dadurch auch die Einspeisespitzen reduziert, da der Ăber schuss direkt im Haus verwendet wird âoder wie es der Bauherr zusammenfasst: «Ich kann Ăberschuss sinnvoll nutzen!»
ist verantwortlich fĂŒr die PR und das Digital Marketing bei my-PV.
www.my-pv.com/de
Die KĂŒche ist heute nicht mehr nur ein Funktionsort, sondern ein Begegnungsraum. KĂŒchentheken sind der perfekte Platz fĂŒr eine ungezwungene Zusammenkunft, fĂŒr einen kleinen Mittagsimbiss oder fĂŒr ein KaffeepĂ€uschen. Wir stellen einige Beispiele vor.
sehen toll aus und sind ĂŒberaus
FrĂŒher waren die Lebensbereiche im Haus streng aufgeteilt. Da gab es den Wohnraum und eventuell ein Esszimmer. Und strikt davon getrennt war da noch ein kleiner Arbeitsraum: die KĂŒche. Heute dagegen sind FlexibilitĂ€t, Transpa renz und MultifunktionalitĂ€t angesagt. Die KĂŒche hat sich geöffnet â in der Architektur, aber auch fĂŒr das soziale Miteinander. Hier ist Platz fĂŒr alle und Raum fĂŒr Ideen, Ge meinschaft, Genuss. In der KĂŒche startet man gerne in den Tag, am besten mit ei nem kleinen FrĂŒhstĂŒck. Aber nicht bloss zwischen TĂŒr und Angel und so halb ĂŒber der SpĂŒle hĂ€ngend ⊠nein, in aller Ruhe und am liebsten gemĂŒtlich im Sitzen.
Allerdings verliert der klassische Esstisch zunehmend an Bedeutung. Er wird durch praktische Theken-Variationen ersetzt. Sie sind eine sehr flexible und vielseitig ein setzbare Bereicherung. Insbesondere fĂŒr kleine KĂŒchen sind sie oft die einzige Mög lichkeit, eine gesellige und behagliche AtmosphĂ€re zu erschaffen. «Ob ĂŒber Eck ausgerichtet oder als gerade VerlĂ€ngerung konzipiert: Unsere Massanfertigungen ha ben hier natĂŒrlich einen unschĂ€tzbaren Vorteil, denn mit ihnen lĂ€sst sich die vor handene FlĂ€che optimal nutzen», weiss Jean-Michel JaeglĂ©, der Produktentwickler von SCHMIDT.
KĂŒchentheken sind der perfekte Platz fĂŒr eine ungezwungene Zusammenkunft, fĂŒr einen kleinen Mittagsimbiss, fĂŒr ein Kaffee pĂ€uschen oder um den Gastgebern am Herd bei einem Glas Wein Gesellschaft zu leisten. Sie erfreuen sich auch deswegen einer wachsenden Beliebtheit, weil sie ex trem wandlungsfĂ€hig sind und es bei der Gestaltung kaum Grenzen gibt. Neben der freistehenden Variante ist eine einfache, aber dennoch ansprechende Lösung die VerlĂ€ngerung von bereits existierenden Ar beitsflĂ€chen. Eine andere Möglichkeit sind Aufsatztheken, die sich meist von der Ar beitsplatte abgrenzen. Oft liegen sie etwas höher und eignen sich so wunderbar fĂŒr die Benutzung von Barhockern. Eine weitere Spielart ist, dass die Tresentische losgelöst vom KĂŒchenblock direkt an der Wand an gebracht werden.
Auch in puncto Form, Farbe und Material auswahl sind die Optionen beim deutschfranzösischen Traditionsunternehmen na hezu unendlich. Nach Wunsch kann man
sowohl hier die Farbtöne als auch das De sign der KĂŒche weiterfĂŒhren. So können die Tresen etwa passend zur Arbeitsober flĂ€che gewĂ€hlt werden oder man entschei det sich bewusst fĂŒr ein anderes Dekor, um einen schönen Kontrast zu schaffen. «Dadurch entstehen absolute Hingucker âzumal wir als Ausstatter des gesamten Wohnraums sogar die optisch perfekt da rauf abgestimmten Barhocker und Sitz möbel gleich mit anbieten», erklĂ€rt JaeglĂ©. Die KĂŒche mit Theke bietet nicht nur viele Gestaltungsoptionen, sondern auch zu sĂ€tzlichen Stauraum. Wer auf der Suche
nach dem richtigen Platz fĂŒr Eierkocher, Toaster oder das zu selten genutzte Waf feleisen ist: bitteschön! In den SchrĂ€nken, Schubladen und offenen Nischen unter der Thekenplatte ist der perfekte Ort.
Kommunikatives Zentrum, ArbeitsflĂ€che, Bar-Feeling â Theken sehen gut aus und sind irre praktisch. Denn sie sind richtige Allrounder und lassen sich in nahezu allen KĂŒchen sinnvoll integrieren. FĂŒr beengte RĂ€ume ist der chillige Tresen-Charakter geradezu ideal.
Selbst in der kleinsten SinglekĂŒche lĂ€sst sich so ein Fixpunkt fĂŒr das gesellige Bei sammensein attraktiv in Szene setzen. In weitlĂ€ufigen KĂŒchen hingegen dient die Theke vor allem als Stilelement, denn der moderne «Bar-Look» versprĂŒht seinen ei genen Charme und besitzt eine starke An ziehungskraft. Ausserdem fungieren The ken einerseits als Bindeglied zwischen Koch- und Wohnbereich, wobei sie die ehemals eigenstĂ€ndige Zimmer elegant ineinander ĂŒbergehen lassen. Anderer seits wirken sie als optische Raumteiler âmit dem grossen Vorteil, dass sie einen
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VielfĂ€ltige BeschlĂ€ge, Schlösser, Zylinder und Wandleser fĂŒr TĂŒren aller Art sowie AufzĂŒge, Zufahrten, Tore, Möbel u.v.m.
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Optimierte digitale Prozesse durch Integra tion mit Drittsystemen sowie Einbindung in die vorhandene IT- und Systemlandschaft freien Blick gewÀhren und trotzdem verschiedene Areale von einander abgrenzen.
Ein wesentlicher Trumpf ist zudem die NĂ€he zu allen wichtigen VorrĂ€ten, zur SpĂŒlmaschine und zum SpĂŒlbecken. Zudem: Was hier verzehrt wird, ist im Handumdrehen wieder aufgerĂ€umt. JeanMichel JaeglĂ©: «Die KĂŒche ist in vielen Wohnungen der erste An laufpunkt fĂŒr Familie und Freunde. Mit der Theke schafft man sich den perfekten Ort fĂŒr lockere GesprĂ€che, der darĂŒber hinaus eine ungemeine Lebendigkeit versprĂŒht.» Ein Platz mitten im Gesche hen. Einer, der Leben in die Bude bringen möchte.
arbeitet bei Blum PR-Agentur & RedaktionsbĂŒro. www.home-design.schmidt
SALTO Systems AG www.saltosystems.ch
Alles begann mit einer verrĂŒckten Idee an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) ZĂŒrich: Wie wĂ€re es, wenn sich die Verbrennung von Treibstoffen umkehren liesse? Die Idee funktionierte âzunĂ€chst auf dem Papier, dann im Labor und schliesslich unter Realbedingungen. Geboren war ein synthetischer Treibstoff, der sich prinzipiell an jedem sonnigen PlĂ€tzchen der Welt aus Wasser und Kohlendioxid herstellen lĂ€sst und jeden beliebigen Brennstoff von Rohöl ĂŒber Benzin und Kerosin bis zu Methanol ersetzt. Mittlerweile zĂ€hlt das ETH-Spin-off Synhelion zu den weltweit wichtigsten Klimarettern. Im November 2021 sicherte sich das Unternehmen in einer Finanzierungsrunde 16 Millionen Franken âmit dabei auch die AMAG. DemnĂ€chst geht die erste kommerzielle Anlage in Betrieb.
Die ersten Lieferungen hat sich bereits die SWISS gesichert.
Treibstoff aus CO2 und Sonnenlicht?
Klingt nach Science-Fiction, funk tioniert aber. Ganz vorne mit dabei in der aktuellen Entwicklung sind die bei den Schweizer Technologie-Unternehmen Synhelion und Climeworks. Die beiden ETH-Spin-offs wenden Verfahren an, die es möglich machen, CO2 aus der Luft ab zuspalten und dieses mit Sonnenlicht und Wasser in ein synthetisches Gas zu ĂŒber fĂŒhren. Das Gas lĂ€sst sich danach zu Treibstoff weiterverarbeiten, der in nor malen Motoren verbrannt werden kann.
Synhelion sorgte erstmals fĂŒr weltweite Auf merksamkeit, als die GrĂŒnder Gianluca Am brosetti und Philipp Furler zusammen mit dem ETH-Professor Aldo Steinfeld auf dem Dach der ETH in ZĂŒrich mithilfe einer MiniRaffinerie den Beweis erbrachten, dass die Produktionskette von solaren Treibstoffen funktionierte. Die Prozesskette der Pilotan lage integriert drei thermochemische Um wandlungsprozesse: erstens die Abschei dung von CO2 und Wasser aus der Luft,
zweitens die solar-thermochemische Spal tung von CO2 und Wasser und drittens die anschliessende VerflĂŒssigung in Kohlenwas serstoffe. Durch einen Adsorption-Desorp tion-Prozess werden CO2 und Wasser direkt aus der Umgebungsluft entnommen. Beides wird dem Solarreaktor im Fokus eines Pa
rabolspiegels zugefĂŒhrt. Die Solarstrahlung wird durch den Parabolspiegel 3000-mal konzentriert, im Innern des Reaktors einge fangen und in ProzesswĂ€rme mit einer Tem peratur von 1 500 Grad Celsius umgewan delt. Im Herzen des Reaktors befindet sich eine spezielle keramische Struktur aus
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Ceriumoxid. Dort werden in einer zweistu figen Reaktion â dem sogenannten RedoxZyklus âWasser und CO2 gespalten und Syngas hergestellt. Die Mischung aus Was serstoff und Kohlenmonoxid kann mittels konventioneller Methanol- oder FischerTropsch-Synthese in flĂŒssige Treibstoffe weiterverarbeitet werden. Einfacher gesagt: Luft und Sonnenlicht kommen vorne rein und hinten kommt CO2-neutraler Treibstoff wieder raus.
A b 2023 bis zu 10â000 Liter Solartreibstoff Mit dem revolutionĂ€ren Beweis zur Her stellung von Solartreibstoffen in der MiniRaffinerie ĂŒber den DĂ€chern von ZĂŒrich folgte schnell der Ruf nach grösseren Anla
gen. Dank der 16 Milliarden Franken Förder gelder, welche sich Synhelion in einer Finan zierungsrunde im November 2021 sicherte, steht die weltweit erste industrielle Anlage zu Herstellung von Solartreibstoffen im Deut schen Zentrum fĂŒr Luft- und Raumfahrt in JĂŒlich kurz davor, ihren kommerziellen Be trieb aufzunehmen. Das Zentrum bietet dem Schweizer ETH-Spin-off eine umfangreiche Infrastruktur. Synhelion wird auch vom deut schen Bundesministerium fĂŒr Wirtschaft und Energie (BMWi) finanziell unterstĂŒtzt. Seit Anfang 2022 laufen die ersten Testpha sen, ab 2023 sollen in der JĂŒlicher Anlage 10â000 Liter Solartreibstoff pro Jahr pro duziert werden. Der nĂ€chste Schritt wird der Bau einer noch grösseren kommerzi
ellen Anlage in Spanien sein. Denn im Ge gensatz zu Deutschland gibt es auf der iberischen Halbinsel mehr Sonnentage, die eine intensivere Auslastung der Anlage sichern. Diese neue Anlage kann dadurch kontinuierlich betrieben werden, um grö ssere Mengen an Treibstoff herzustellen und die Produktionskosten zu senken. FĂŒr 2030 sieht Synhelion bereits ein Produkti onsziel von 875 Millionen Litern pro Jahr vor.
Die solaren Treibstoffe von Synhelion sollen in erster Linie im Langstreckentransport ein gesetzt werden. In der Schiff- und Luftfahrt seien EnergietrĂ€ger mit einer sehr hohen Energiedichte nötig, die mit Batterietechno logie nicht erreicht werden könnten, erklĂ€rt das Unternehmen. FlĂŒssige synthetische Treibstoffe könnten diese Anforderung hin gegen erfĂŒllen. Im MĂ€rz 2022 haben die SWISS und die Lufthansa Group mit Syn helion eine strategische Zusammenarbeit zur MarkteinfĂŒhrung von solarem Treibstoff vereinbart. Damit wird SWISS die weltweit erste Fluggesellschaft, die sogenannten Sun-to-Liquid-Treibstoff nutzt. SWISS und Synhelion nehmen damit eine Vorreiterrolle bei der Produktion und Nutzung von nach haltigen Treibstoffen ein.
M it dem Ersatz fossiler Treibstoffe durch kohlenstoffneutrale Solartreibstoffe will Synhelion langfristig zu einem emissions freien Verkehrssektor beitragen. Die AMAG Gruppe investierte im Jahr 2021 direkt in Synhelion. Zusammen mit dem Engage ment bei Climeworks will die AMAG da durch den Kreislauf fĂŒr nachhaltige syn thetische Treibstoffe vollstĂ€ndig schliessen: Das CO2 von Verbrennungsmotoren kann mit der Technologie von Climeworks aus der Luft gefiltert und mit der Technologie von Synhelion wieder zu nachhaltigen syn thetischen Treibstoffen umgewandelt wer den. Damit will die AMAG Besitzerinnen und Besitzern der rund 200â000 Classic Cars in Zukunft ermöglichen, ihren gelieb ten Young- oder Oldtimer nachhaltig und klimaneutral auszufahren.
ist Chefredaktorin von PRESTIGE BUSINESS.
www.prestige-business.ch
In der heutigen Arbeitswelt unterliegt die Raumnutzung hĂ€ufigen VerĂ€nderungen. Entsprechend mĂŒssen Zutrittsrechte neu vergeben oder angepasst werden. Elektronische Zutrittslösungen bewĂ€ltigen das mit wenigen Mausklicks und tragen so zu effizienten Prozessen in Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen bei. Roger Isler, GeschĂ€ftsleiter bei der SALTO Systems AG, beleuchtet die Situation.
fusionieren, Abteilungen ziehen um, ArbeitsplĂ€tze werden um gestaltet, Mitarbeiter ĂŒbernehmen neue Aufgaben â es gibt viele GrĂŒnde, wa rum sich die Nutzung von BĂŒros, Bespre chungsrĂ€umen oder ganzen Etagen und GebĂ€uden in Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen wandelt.
Ein aktuelles Beispiel verdeutlicht das Thema: Aufgrund der Corona-Pandemie mussten KrankenhĂ€user kurzfristig ihre Ab teilungen fĂŒr Intensivmedizin ausbauen und zugleich sicherstellen, dass nur Berechtigte in diese Bereiche gelangen, sowie jederzeit nachvollziehen können, wer sich wo aufhĂ€lt. Das betraf nicht nur die TĂŒren zu einzelnen RĂ€umen, sondern gleichsam die Wege dort
hin â zum Beispiel AussentĂŒren, FlurtĂŒren, AufzĂŒge oder TreppenzugĂ€nge, ferner Mö bel wie Spinde oder DokumentenschrĂ€nke. Ein Unding mit mechanischen Schliesssys temen, wenige Mausklicks mit elektroni schen Zutrittslösungen!
In GebĂ€uden mit mechanischen Schliess systemen können diese Modifizierungen ganz schnell zu einem Albtraum werden. Denn es geht dann nicht nur um den Aus tausch einzelner SchlĂŒssel, sondern gleich zeitig um die Neuordnung der Struktur von SchlĂŒsselgruppen und -hauptgruppen mit Wechsel der Schliesszylinder, Einsammeln der alten SchlĂŒssel und Ausgabe der neuen
SchlĂŒssel. In der Praxis kommt normaler weise noch hinzu, dass etliche SchlĂŒssel nicht mehr auffindbar sind.
Viele Anwender haben daher aufgrund von NutzungsĂ€nderungen und verlorenen SchlĂŒsseln bereits nach wenigen Mona ten den Ăberblick verloren, wer welche SchlĂŒssel besitzt und wo diese ĂŒberhaupt schliessen. Das beeintrĂ€chtigt die Sicherheit und IntegritĂ€t der Schliessanlage massiv. Wenn Teile oder die gesamte Anlage auf grund von SchlĂŒsselverlusten oder Um nutzungen ergĂ€nzt oder ersetzt werden mĂŒssen, wird es ĂŒberdies noch richtig teuer. Denn Nachbestellungen kosten deut lich mehr als Neuanschaffungen und werden immer teurer, je lĂ€nger man ein Schliess
system verwendet. Mechanische Schliess systeme geben folglich das Paradebeispiel fĂŒr systemimmanente InflexibilitĂ€t und ein teures Sicherheitsrisiko ab.
FĂŒr das Umschiffen dieser Probleme setzen Anwender heute auf elektronische Zutritts lösungen. Diese bieten nicht nur die nötige FlexibilitĂ€t bei der Vergabe und Anpassung von Zutrittsrechten, sondern sind obendrein ĂŒber den Lebenszyklus betrachtet auch noch gĂŒnstiger als Mechanik, denn die Be triebs- und Folgekosten sind minimal.
Moderne Zutrittssysteme nutzen fĂŒr das Rechtemanagement Zutrittsgruppen. Diese bĂŒndeln alle Personen, die bestimmte Posi tionen innehaben oder der gleichen Abtei lung angehören. Parallel sind den Zutritts gruppen alle TĂŒren zugeordnet, zu denen diese Personen Zutritt haben mĂŒssen. Wechselt nun ein Mitarbeiter die Abteilung, wird ihm mit wenigen Mausklicks einfach eine andere, passende Zutrittsgruppe zu gewiesen. Auf diese Weise erhĂ€lt er im Handumdrehen Zutritt zu den neuen TĂŒren und seine Berechtigungen fĂŒr die bisheri gen TĂŒren erlöschen. Zieht zum Beispiel eine gesamte Abteilung um, muss der Ad ministrator lediglich die neuen TĂŒren zu ordnen und die alten TĂŒren aus der Gruppe entfernen. Und schon sind die Personen nicht nur physisch umgezogen, sondern erhalten zugleich die neuen Zutrittsrechte. Das lĂ€uft ausschliesslich in der Software ab, ohne die TĂŒrhardware umprogrammie ren zu mĂŒssen.
Idealerweise lassen sich diese VorgĂ€nge noch mit Drittsystemen verknĂŒpfen, um Prozesse zu automatisieren. Das steigert die Effizienz und reduziert Fehler. Bei spielsweise lassen sich die Stammdaten mit dem ERP-System synchronisieren, um sie in der Zutrittssoftware nicht doppelt eintragen zu mĂŒssen und sie immer auf dem aktuellen Stand zu halten. Dabei kann man weitere Parameter berĂŒcksichtigen, um zum Beispiel bei einem Funktions wechsel die Personen automatisch einer neuen Zutrittsgruppe hinzuzufĂŒgen.
Um die Struktur der Berechtigungsgruppen nicht komplett neu erarbeiten zu mĂŒssen, bietet sich ausserdem eine VerknĂŒpfung mit dem Active Directory an. Dadurch spart man nicht nur viel Zeit, sondern erreicht
zudem eine homogene Berechtigungs struktur ĂŒber unterschiedliche interne Systeme hinweg. Die neuen Zutrittsrechte stehen an online verkabelten Wandlesern in Echtzeit zur VerfĂŒgung. Von dort â oder ent sprechend aktivierten funkvernetzten elek tronischen BeschlĂ€gen oder Zylindern âgelangen die neuen Zutrittsrechte auf die Badges der Mitarbeiter. Das heisst, sie mĂŒssen lediglich einmal ihren Badge vor halten und haben dann Zutritt zu den neu zugewiesenen TĂŒren. In vielen Anwendun
gen erfolgt das beim morgendlichen Eintref fen am Haupteingang, sodass nicht einmal zusÀtzliche Wege erforderlich sind.
Die Zutrittsrechte selbst sind verschlĂŒsselt auf den Badges gespeichert â und nicht in der TĂŒrhardware. Die kabellosen elektroni schen BeschlĂ€ge und Zylinder prĂŒfen ledig lich, ob der Badge an ihrer TĂŒr und zum ak tuellen Zeitpunkt berechtigt ist. Ist dies der
Funkvernetzung eignet sich fĂŒr Zutrittspunkte, an denen eine Echtzeit-Zutrittskontrolle gewĂŒnscht ist, aber keine Kabel verlegt werden sollen.
Fall, geben sie die TĂŒr frei, wenn nicht, bleibt sie geschlossen. Das ist auch der Grund, weshalb bei BerechtigungsĂ€nderungen keine Anpassungen an den TĂŒren nötig sind, weil dort keine Zutrittsrechte hinterlegt sind.
Dies trĂ€gt wesentlich dazu bei, dass die Ver waltung von elektronischen Zutrittslösungen mit wenig Aufwand verbunden ist, da die einzelnen TĂŒren eben nicht abgelaufen wer den mĂŒssen. Diese Art der Technologie nennt man virtuelles Netzwerk, dessen Funktionen damit nicht enden. Denn bei der PrĂŒfung der Zutrittsrechte werden zugleich relevante Systemdaten aus der TĂŒrhardware ausgelesen beziehungsweise an sie ĂŒber tragen. Dazu zĂ€hlen unter anderem der Bat teriestand, die Sperrliste (Badges, die im gesamten System nicht mehr zutrittsberech tigt sind) und â sofern aktiviert â Protokoll daten. Diese Daten werden beim nĂ€chsten Zutritt ĂŒber einen Online-Wandleser an die Managementsoftware ĂŒbertragen. Somit stehen dem Administrator immer auch ak tuelle Wartungsinformationen zur VerfĂŒgung.
FlexibilitÀt bedeutet in der Zutrittskontrolle aber nicht nur, dass Zutrittsrechte rasch und revisionssicher modifiziert werden können.
Sie bedeutet ĂŒberdies, dass man die ver schiedenen Bereiche eines GebĂ€udes ge mĂ€ss den Sicherheitsanforderungen mit mehreren, nahtlos miteinander arbeitenden Technologien ausstatten kann. DafĂŒr wird das virtuelle Netzwerk, welches sich fĂŒr die meisten InnentĂŒren ideal eignet, ĂŒblicher weise um Funkvernetzung (Wireless) und Mobile Access ergĂ€nzt. Funkvernetzung findet hĂ€ufig ihren Einsatz, wenn eine Echt zeit-Ăberwachung von TĂŒren nötig, aber keine Verkabelung möglich oder gewĂŒnscht ist â zum Beispiel in denkmalgeschĂŒtzten GebĂ€uden, baulich schwierigen Situationen oder aus KostengrĂŒnden. Dank seiner Ei genschaften eignet sich Bluetooth hierfĂŒr als perfekte Basistechnologie. Denn damit kann man klassische Zutrittsdaten wie Be rechtigungen, Sperrlisten, TĂŒrstatus, Bat teriestand et cetera ĂŒbermitteln. Bluetooth gewĂ€hrleistet in erster Linie eine stabile Kommunikation zwischen der Hardware, eine hohe Ăbertragungsgeschwindigkeit, grosse Datenraten und geringe Latenz. Da rĂŒber hinaus stellt die Technologie etliche Sicherheitsmechanismen bereit.
Mobile Access wiederum ermöglicht den Zutritt mit dem Smartphone. In mobilen Zutrittslösungen werden die Berechtigungen in der Zutrittsmanagementsoftware verge ben und «over the air» (OTA) an das zuvor registrierte Smartphone verschickt. Die zum System gehörende App ĂŒbertrĂ€gt dann die Daten verschlĂŒsselt ĂŒber die BLE- oder NFC-Schnittstelle an die TĂŒrhardware zur BerechtigungsprĂŒfung. Mobile Zutrittslösun gen verbessern insbesondere die FlexibilitĂ€t bei der Berechtigungsvergabe. Denn die di gitalen SchlĂŒssel werden in Echtzeit verge ben oder entzogen â unabhĂ€ngig davon, wo sich der Nutzer gerade aufhĂ€lt.
Die FlexibilitĂ€t spannt sich aber noch wei ter: Denn neben den Leistungsmerkmalen der Software und den Technologien spielt auch die Vielseitigkeit der Hardware eine entscheidende Rolle fĂŒr ein gelungenes
Zutrittsprojekt. In den meisten FĂ€llen fin den sich in GebĂ€uden eine Vielzahl von TĂŒrsituationen. Das betrifft die Art von TĂŒ ren (zum Beispiel Vollblatt oder Rohrrah men), das Material (Holz, Kunststoff, Metall oder Glas), ihre Funktion (zum Beispiel als Feuer- und RauchschutztĂŒr oder als Teil von Fluchtwegen), ihre StĂ€rke (zum Beispiel aufgrund von Schallschutz- oder Sicher heitsanforderungen) und ihre technische Ausstattung (zum Beispiel als Dreh- oder SchiebetĂŒr). Hier erreicht man nur dann eine massgeschneiderte Lösung fĂŒr den Anwender, wenn der Hersteller der Zutritts kontrolle ĂŒber ein breites Hardwareport folio mit Modellen fĂŒr jede TĂŒrsituation aufwarten kann. Und diese Hardware sollte dann natĂŒrlich die oben genannten Technologien unterstĂŒtzen â erst dann können Anwender von den reichhaltigen Vorteilen einer elektronischen Zutrittslö sung profitieren und die Zeit und Kosten, die sie fĂŒr mechanische Schliesssysteme verschwenden, fĂŒr produktivere Aufga ben nutzen.
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Photovoltaik spielt in der Energiestrategie des Bundes eine tragende Rolle. Da stellt sich die Frage, ob Photovoltaik auch fĂŒr das Ziel von Netto-Null-Treibhausgasemissionen eine Rolle spielen kann â und wenn ja, welche. Widmen wir uns zunĂ€chst dem CO2-Fussabdruck von Solarstrom. Aus jĂŒngsten Publikationen der Arbeitsgruppe «Ăkobilanzen Photovoltaik» der Internationalen Energieagentur zur Umweltbilanz von Strom aus Photovoltaikanlagen aus dem Jahr 2021 kann entnommen werden, dass die Treib hausgasemissionen pro Kilowattstunde Strom aus optimal ausgerichteten Photo voltaikanlagen in der Schweiz heute bei zwischen 26 und 43 Gramm CO2-eq liegen.
Die Herstellung der Panels sowie die sich meist in China und weiteren asiatischen LĂ€ndern befindlichen Lieferketten der kris tallinen Solarzellen tragen am meisten zum Fussabdruck bei. In den letzten zehn bis 15 Jahren konnten die spezifischen Emissi onen mehr als halbiert werden â und dies trotz der Tatsache, dass in dieser Zeit ein Grossteil der Produktion und der Lieferket ten nach China und in weitere asiatische LĂ€nder abgewandert ist.
Welche Rolle können gebĂ€udeintegrierte Photovoltaiksysteme bei sogenannten Netto-Null-GebĂ€uden spielen, also bei GebĂ€uden, die in Erstellung und Betrieb ge nauso viel CO2 aus der AtmosphĂ€re entnehmen, wie sie Treib hausgasemissionen verursachen. In einem vom Bundesamt fĂŒr Energie, Bundesamt fĂŒr Umwelt und dem Amt fĂŒr Hochbauten der Stadt ZĂŒrich finanzierten Forschungsprojekt wurden Ăko bilanzen von gebĂ€udeintegrierten Photovoltaiksystemen unter sucht. Die Ergebnisse sind klar: GebĂ€udeintegrierte Solaranla gen können den CO2-Fussabdruck von GebĂ€uden zwar senken helfen, aber die Treibhausgasemissionen der Erstellung und des Betriebs des GebĂ€udes nicht ausgleichen. Solaranlagen entziehen der AtmosphĂ€re kein CO2. FĂŒr GebĂ€ude mit NettoNull-Treibhausgasemissionen sind aber CO2-Entnahmen im Aus mass der durch Erstellung und Betrieb emittierten Mengen an Treibhausgasen erforderlich. CO2-Entnahmen aus der Atmo sphĂ€re werden durch Negativemissionstechnologien erreicht. Im Bauwerk können Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen verbaut werden. Damit die CO2-Entnahme klimawirksam ist, braucht es fĂŒr den in diesen Baustoffen enthaltenen biogenen Kohlenstoff eine rechtlich verbindliche Zusicherung, dass der
Kohlenstoff wĂ€hrend mehrerer 1 000 Jahre nicht wieder in die At mosphĂ€re emittiert wird. Auch das Verbauen von mineralischen Baustoffen mit forciert recarbonatisierten Zuschlagstoffen kann helfen, einen Teil der Treibhausgasemissionen auszugleichen. Erste AbschĂ€tzungen zeigen, dass Massnahmen am GebĂ€ude in den seltensten FĂ€llen ausreichen, um alle Treibhausgasemissionen auszugleichen und damit Netto-Null-Emissionen zu erreichen. So bleibt der Einkauf von Zertifikaten, die fĂŒr die Entnahme und das permanente End lagern von CO2 aus der AtmosphĂ€re aus gestellt wurden (und nicht wie heute ĂŒblich fĂŒr CO2-Emissionsreduktionen oder tem porĂ€res Speichern durch Aufforsten).
Welche Aufgaben verbleiben der Solar industrie? GebĂ€udeintegrierte Photovol taiksysteme können und sollen weiter op timiert werden, um die Menge der durch Negativemissionstechnologien auszuglei chenden Treibhausgasemissionen auf ein Minimum zu beschrĂ€nken. Einerseits gilt es zu klĂ€ren, wie viel Ertragsverlust aus GrĂŒnden der Ăsthetik toleriert werden soll. Ăsthetische Massnahmen wie Ein fĂ€rben oder Montage auch auf der Nord seite und unter Erkern und Balkonen wir ken sich negativ auf den Ertrag aus und vergrössern damit die FussabdrĂŒcke pro Kilowattstunde erzeugter Strom. Anderseits gilt es, den CO 2-Fussabdruck wie auch den Umweltfussab druck von Photovoltaikpanels und ihren Lieferketten weiter zu senken, und zwar aller Photovoltaiksysteme, nicht nur der ge bĂ€udeintegrierten. Auch gilt zu beachten, dass neben dem Umweltfussabdruck auch dem Landschaftsschutz Beachtung zu schenken ist. GebĂ€ude- und bauwerkintegrierte Solaranla gen (an Staumauern und an Lawinenverbauungen im alpinen Raum) sind die geeignete Alternative zum Bau grosser Solar kraftwerke auf unberĂŒhrten Alpwiesen.
DR. ROLF FRISCHKNECHTarbeitet bei treeze Ltd. und prĂ€gt seit ĂŒber 30 Jahren die Ăkobilanzierung in der Schweiz.
www.treeze.ch
Das Thema Energie ist bei VerantwortungstrÀgern in Unternehmen ganz oben auf der Agenda.
Kein Wunder, die Preise steigen. Trotzdem gibt es immer noch viele, auch neue GebÀude, die mehr Energie verbrauchen, als eigentlich geplant war, und sich damit bei den anderen GebÀuden einreihen, die unsere Umwelt zu stark mit CO2 belasten.
Aber wie kommt es ĂŒberhaupt zu die ser Situation? Wenn wir von grösse ren Bauprojekten, Gewerbe- und Industriebauten sprechen, dann sind pro fessionelle Bauherren, qualifizierte Fach planer und grossartige Unternehmer am Bauprojekt beteiligt. Das Projekt wird nach unterschiedlichen Labeln gebaut â oder zumindest orientiert man sich daran. Die besten Voraussetzungen fĂŒr ein zeitge mĂ€sses und nachhaltiges GebĂ€ude sind also gegeben.
Warum ist eine Betriebsoptimierung trotz dem notwendig? Weil ein soeben fertig
gestelltes GebĂ€ude, bevor es in den re gulĂ€ren Betrieb ĂŒbergeht, abgenommen und dem Bauherrn ĂŒberreicht wird. Zu diesem Zeitpunkt sind weder sĂ€mtliche Möbel platziert, noch werden die BĂŒros oder Wohnungen durch Personen tat sĂ€chlich genutzt. Es kann somit auch da von ausgegangen werden, dass die tech nischen Systeme nicht unter den realen Bedingungen funktionieren. Des Weiteren gibt es unterschiedliche Jahreszeiten und somit klimatische Bedingungen, die auf das GebĂ€ude einwirken, und die einge bauten Systeme mĂŒssen entsprechend darauf reagieren respektive eingeregelt werden. Heutzutage ist ein GebĂ€ude schnell gebaut, die Nutzungsdauer ist
aber mit einigen Jahrzehnten viel lĂ€nger. In dieser Zeit gibt es oft Ănderungen in der Verwendung oder an den verschie denen technischen Anlagen. Laufen die Systeme noch so, wie ursprĂŒnglich am BĂŒrotisch geplant?
Bei der Planung und den GesprĂ€chen zwischen Bauherrn und Fachplaner oder Generalplaner und Fachplaner geht es in der Regel um die grundlegenden funkti onalen AnsprĂŒche. VerstĂ€ndlicherweise ist das Fachwissen dieser Stakeholder unterschiedlich, weshalb auch das ge genseitige VerstĂ€ndnis oft fehlt. Aus die sem Grund kommt der Betriebsoptimie
DAS FEHLEN DER VERANTWORTUNG FĂR DIE BETRIEBSOPTIMIERUNGRaumbediengerĂ€t
rung, die sowieso erst nach der Abnahme und irgendwann spĂ€ter im Betrieb an Re levanz gewinnen wird, zu kurz oder gar nicht zur Sprache. Dieses kommende Op timierungsbedĂŒrfnis scheint im aktuellen Investitionsprojekt gar nicht in den Fokus zu passen und wĂŒrde einen unnö tigen, zeitraubenden Neben schauplatz auftun. Oder aus Kostensicht betrach tet, betrifft es am Ende eine andere Kasse, ein anderes Budget als das Investitionsbudget selbst, was die Pro jektleitung ebenfalls be einflussen kann, diesem Punkt wenig bis kein Ge wicht zu schenken.
Diese Situation ist suboptimal. Damit der Betrieb effektiv optimiert werden kann, also Massnahmen ergriffen werden kön nen, die den Stromverbrauch reduzieren und den Komfort verbessern, mĂŒssen die Systeme von Anfang an, also bereits im Investitionsprojekt entsprechend geplant
und ausgeschrieben werden. Denn damit eine Fachperson eine Betriebsoptimie rung in Betracht ziehen kann, braucht es zum einen Daten aus dem laufenden Sys tem, also Transparenz, und zum anderen ein System respektive Komponenten, die eine Betriebsoptimierung ĂŒber haupt zulassen.
Wahrscheinlich ist es an der Zeit, moderne und zukunftsorientierte Modelle genauer anzu schauen, die durch kolla borative Bauprozesse ge prĂ€gt sind. So gibt es die integrierte Projektabwicklung, bei der Werkgruppen im Phasenmodell integ riert zusammenarbeiten â oder das Modell Integrated Project Delivery (IPD), das eben falls auf dem kollaborativen Ansatz aufbaut und gleich wie beim Werkgruppenmodell frĂŒhzeitig Hersteller und ausfĂŒhrende Unter nehmen hinzuzieht, um vom breiten Fach wissen zu profitieren. So können die am
Die BELIMO Automation AG setzt jĂ€hrlich sieben bis acht Prozent des Umsatzes fĂŒr Forschung und Entwicklung ein. So ermöglichen die von Belimo hergestellten Komponenten und Lösungen bei HLK-Anlagen in GebĂ€uden messbare und nachhaltige Energieeinsparungen. Gerne unterstĂŒtzt Belimo Vorhaben bereits in frĂŒhen Projektphasen, damit die Heizungs-, LĂŒftungs- und Klimaanlagen modern und zukunftsorientiert gebaut werden.
Projekt Beteiligten unterschiedlichste As pekte aus der Praxis gemeinsam betrach ten und diskutieren. Das können Themen bezĂŒglich Installation, Betrieb oder In standhaltung sein, aber auch Themen wie Innovation und moderne Lösungen von Herstellern.
Anstatt Einzelteile eine vorgefertigte Lösung (druckunabhÀngiger Sechs-Wege-Regelkugelhahn).
Indirekter Nachbarschaft zum Bonner Hauptbahnhof ist das GebĂ€udeensemble Urban Soul entstanden. Ăber eine neu ge staltete Piazza erstrecken sich das BĂŒroge bĂ€ude City Office, ein reprĂ€sentatives Hotel und das sogenannte Lifestyle House mit Wohnungen, Arztpraxen, Shops sowie Gas tronomiebetrieben. Das Quartier soll durch ein hohes Mass an Nutzerkomfort und Qua litĂ€t sowie den effizienten Einsatz von Res sourcen zu einem neuen Zentrum des stĂ€d tischen Lebens in der ehemaligen deutschen Bundeshauptstadt werden. Die Kölner Ge bĂ€udetechnik- und Facility-ManagementExperten der Pandomus GmbH spielen hierfĂŒr eine zentrale Rolle. Sie sind unter anderem fĂŒr die technische GebĂ€ude ausrĂŒstung der Bauten zustĂ€ndig und erstellten alle LĂŒftungsanlagen sowie die gesamte KĂ€lteerzeugung. Bei der MSRTechnik griff Pandomus auf hochwertige Komponenten des Freiburger Spezialis ten SAUTER zurĂŒck. Auch das GebĂ€u demanagementsystem SAUTER Vision Center ist im Einsatz. Mit FunktionalitĂ€ ten wie einer wettervorhersagebasierten Klimaregelung sowie einer Moving-WallFunktion fĂŒr Umnutzungen leistet es ei nen wesentlichen Beitrag zum nachhal tigen GebĂ€udebetrieb.
Das Urban-Soul-Areal in HauptbahnhofnĂ€he empfĂ€ngt als neues, einladendes Eingangs tor und AushĂ€ngeschild der Bonner Innen stadt Reisende, Besucher und Einwohner. Insgesamt besteht es aus drei GebĂ€uden. Dazu zĂ€hlt das Lifestyle House, das auf 6 400 Quadratmetern FlĂ€che neben unter schiedlichsten Gastronomiebereichen und Wohnungen vor allem Platz fĂŒr Shops bietet.
Wesentlich fĂŒr den Komfort in den Neubau ten ist die TGA (technische GebĂ€udeausrĂŒs tung), die die Bereiche Elektro-, LĂŒftungs-, Klima-, Heiz-, SanitĂ€r- sowie Umwelttechnik umfasst und auf die verschiedenen Nutzun gen der GebĂ€ude angepasst wurde. So be nötigte das City Office im Bereich Raumluft technik 80â000 Kubikmeter pro Stunde (m3 / h) Luft- und 350 Kilowatt (kW) KĂ€lteleistung. Beim Hotel belaufen sich diese Werte auf 96â000 m3 / h sowie 380 kW und beim Life style House auf 140â000 m3 / h und 800 kW. Um dies zu gewĂ€hrleisten, wurden zwölf raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) installiert, die den Temperaturunterschied zwischen der angesaugten Aussenluft und der aus dem GebĂ€ude entnommenen Abluft zur WĂ€rmerĂŒckgewinnung nutzen. Der
Energiebedarf des Urban-Soul-Ensembles, der zum ErwĂ€rmen oder KĂŒhlen der Luft in den verschiedenen RĂ€umlichkeiten erzeugt werden muss, lĂ€sst sich auf diese Weise deutlich verringern. «Die WĂ€rmerĂŒckgewin nung ist nicht nur hier, sondern bei allen in stallierten Anlagen im Rahmen dieses Pro jekts ein zentraler Faktor», so Peter MĂŒnch, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Pandomus GmbH, die die komplette technische GebĂ€udeausrĂŒs tung der Bauten ĂŒbernahm.
Die Klimatisierung der GebĂ€ude im UrbanSoul-Quartier ist fĂŒr die Energieeffizienz der Liegenschaft besonders relevant und
SAUTER Deutschland ist mit insgesamt 34 BĂŒros in ganz Deutschland vertreten und erwirtschaftete 2021 einen Jahres umsatz von 291 Millionen Euro. Die Sauter-Cumulus GmbH entwickelt und fertigt Produkte, die im Raum- und GebĂ€udemanagement zum Einsatz kommen. Dazu zĂ€hlen beispielsweise Automations- und Raumautomations systeme sowie Sensoren und Aktoren fĂŒr die gesamte HLK- und Raum automationstechnik, die als Einzel komponenten oder im Systemverbund sowohl in Neubauten als auch im Rahmen von Modernisierungsmass nahmen eingesetzt werden. ErgĂ€nzt werden die Produkte durch spezielle Softwarelösungen. Die Sauter FM GmbH, ein Schwesterunternehmen der Sauter-Cumulus GmbH, hat sich auf Dienstleistungen im Bereich FacilityManagement spezialisiert. Dazu gehören die Wartung und Instandsetzung jeglicher technischen Gewerke einer Immobilie ebenso wie der reibungslose und energieeffiziente Betrieb der Objekte. Das Unternehmen beschĂ€ftigt in Deutschland 1 407 Mitarbeiter.
Die Pandomus GmbH, ein Tochter unternehmen der Sauter FM GmbH, ist ein Full-Service-Anbieter fĂŒr GebĂ€ude technik und Facility-Management mit Hauptsitz in Köln. Seit 40 Jahren sorgt das Unternehmen fĂŒr den langfristigen Erhalt sowie die Erhöhung des Vermögenswerts von Bauten und bietet dabei alles aus einer Hand â von der Instandsetzung ĂŒber die Planung bis hin zur Wartung und Modernisierung.
erfolgt ĂŒber zwei Hauptkomponenten: Ne ben den RLT-Anlagen sind auch Umluft heiz- und UmluftkĂŒhlkonvektoren (ULK) fĂŒr die individuelle und schnelle Anpassung der Raumtemperatur vorhanden. Um die flinken, gleichzeitig aber auch kostenin tensiveren Heiz- und KĂŒhlsysteme mög lichst wenig nutzen zu mĂŒssen, wird das trĂ€gere System zudem auf Basis der Wettervorhersage geregelt. Da sich Ăn derungen im Bereich der Grundtempe rierung erst acht bis zehn Stunden spĂ€ ter auf den Raum auswirken, wird die geeignete Temperatur auf Grundlage der Vorhersagedaten bereits am Vorabend fĂŒr den Folgetag berechnet und ĂŒber Nacht konditioniert. Im Idealfall sind die vorge nommenen Einstellungen so genau, dass ĂŒber die ULK nur noch sehr geringe Ănde rungen am Raumklima vorgenommen wer den mĂŒssen. Dies reduziert auch den Ener gieverbrauch insgesamt.
Durch PrĂ€senztaster, die sich sowohl auf die LĂŒftung als auch die Heizung auswir ken, kann sich der Nutzer zudem abmel den, sobald er den Raum vorzeitig ver
© die developer
lĂ€sst. Das System wechselt dann deutlich frĂŒher in den Absenkbetrieb. Ăber die PrĂ€senztaster kann auch am Wochen ende Luft je nach Bedarf angefordert werden. Auf diese Weise sind die Anlagen nur dann in Betrieb, wenn sie tatsĂ€chlich benötigt werden.
Auch das GebĂ€udemanagementsystem SAUTER Vision Center trĂ€gt zur Nachhal tigkeit des Urban-Soul-Quartiers bei, da es eine flexible Nutzung der jetzigen BĂŒro-, Wohn-, Hotel- und Gastronomiebereiche begĂŒnstigt. Die Software umfasst bei spielsweise eine sogenannte Moving-WallFunktion, die den Aufwand fĂŒr Umbauten in den GebĂ€uden reduziert. Wird die rĂ€um liche Aufteilung baulich verĂ€ndert, mĂŒssen lediglich das RaumbediengerĂ€t, PrĂ€senz-, Helligkeits- und TemperaturfĂŒhler sowie Komponenten der Schwachstromtechnik angepasst werden.
Auf diese Weise konnten die Mieter die WĂ€nde nach eigenen Vorlieben beziehungs weise entsprechend der zu Mietbeginn an
Komplettiert wird das neue Quartier durch eine Piazza, die Besucher zum Verweilen einlÀdt.
visierten Raumnutzung einbauen lassen. Denn die Möglichkeit, sie innerhalb kurzer Zeit wieder zu verschieben, bleibt langfristig erhalten. Somit können auch Hotelzimmer oder die Gastronomiebereiche des UrbanSoul-Ensembles spÀter leichter umgestaltet werden. Die Anpassung ist im laufenden Betrieb möglich und Klimatisierung, Be schattung sowie Licht sind im Anschluss direkt wieder einsatzbereit. Da keine bau liche VerÀnderung der Hardware innerhalb der MietflÀche notwendig ist, wird viel Zeitund Kostenaufwand gespart.
Die Pandomus GmbH ist nach der Fertig stellung aktuell fĂŒr die Wartung und das Facility-Management des Urban-Soul-En sembles zustĂ€ndig.
arbeitet bei ABOPR Pressedienst B.V. www.sauter-cumulus.de www.pandomus.de
Bei der Planung aller GebÀude des Quartiers ging es von Anfang an um einen hohen Wert an Nutzerkomfort und QualitÀt.
Sag mir, was Du bauen willst â und ich sage Dir deinen ökologischen Wert: Erstmals lassen sich ImmobilienĂkobilanzen durch automatisierte Datenverarbeitung berechnen. Die Werkbank IT GmbH entwickelte zusammen mit der EPEA GmbH den ersten BIM-basierten Building Circularity PassportÂź (BCP). Er gibt Planern, Bauherren und Investoren unmittelbar Auskunft ĂŒber den CO2-Fussabdruck, die RecyclingfĂ€higkeit oder den verbauten Rohstoffrestwert des GebĂ€udes. Mit dem BCP lĂ€sst sich bereits in der Planungsphase eines GebĂ€udes in wenigen Sekunden herausfinden, wie sich die verwendeten Baustoffe auf die Ăkobilanz auswirken. Bisher waren dafĂŒr aufwendige Berechnungen nötig. Doch nun stellt die EPEA Daten und Algorithmen fĂŒr den digitalen Abgleich in den CAD-Programmen bereit.
Das Ziel ist klar: Es gilt, den Lebens zyklus einer Immobilie von Anfang an digital zu verstehen. Der SchlĂŒs sel dafĂŒr, der in die digitale grĂŒne Zukunft fĂŒhrt, liegt in der Kombination aus Tech nik, Daten und Nachhaltigkeitskriterien. Die EPEA (Environmental Protection Encou ragement Agency) verfĂŒgt ĂŒber langjĂ€hrige Erfahrung in der Bewertung von Produkten nach dem Cradle-to-CradleÂź-Prinzip und nach der Life-Cycle-Assessment-Methode (LCA). Zudem hat das Umweltinstitut fun diertes Wissen ĂŒber die KreislauffĂ€higkeit von Baustoffen und -produkten und deren ökologischen Fussabdruck gesammelt. Die Werkbank IT GmbH stellt mit ihrer BIM-
Infrastruktur BIM & More die Technologie, durch die sich diese Produktinformationen in einen Digital Twin (digitalen Zwilling) ĂŒber tragen und auswerten lassen. Durch die Kombination der beiden Kompetenzen kön nen sich Architekten und Fachplaner nun per Mausklick in CAD einen Building Circu larity PassportÂź ihres Digital Twins ausstel len lassen und die Produktstruktur anpas sen, um das Ergebnis zu verbessern.
D ie CO2-Emissionen aus der Betriebs phase machen bei heutigen Neubauten SchĂ€tzungen zufolge nur noch weniger als 60 Prozent der gesamten Ăkobilanz eines GebĂ€udes aus. «Herstellung, Errichtung,
Entsorgung beziehungsweise Recycling sind bisher im Energieausweis (GEG) un berĂŒcksichtigt. Diesen verengten Blick wollen wir aufbrechen, indem wir den ge samten Lebenszyklus der verwendeten Materialien in den Planungsprozess auf nehmen», erklĂ€rt Dr. Peter Mösle, Ge schĂ€ftsfĂŒhrer bei EPEA.
Geringe CO2-Emissionen und kreislauffĂ€hige Materialverwendungen sind inzwischen wesentliche Faktoren fĂŒr die Sicherheit von Investments â vor allem, weil der EU Green Deal dies an vielen Stellen einfordert. Um die Transparenz in Bezug auf den kompletten Lebenszyklus zu ermöglichen, sind valide Daten und einfache Tools essenziell. Mösle: «Je frĂŒher aufbereitete Umweltdaten in der Planung verfĂŒgbar sind, desto besser. Denn: In frĂŒhen Leistungsphasen können Architek ten und Fachplaner noch Variantenverglei che zur Bauweise und zum Materialeinsatz durchfĂŒhren â dies muss fĂŒr den Anwender jedoch sehr einfach sein.» Damit kann der
Das IT-Unternehmen Die Werkbank IT GmbH wurde 1998 von Matthias Uhl gegrĂŒndet. Mit BIM & More Orchestra âder BIM-Infrastruktur fĂŒr Hersteller aus der Baubranche â hat das Unternehmen eine komplette Toolchain fĂŒr die Baustoff- und Bauprodukt industrie entwickelt, die effizient das gesamte Produktportfolio in hersteller spezifischen BIM-Content aufbereitet. Der zugrunde liegende Ansatz heisst Real Single Sourcing: BIM & More Orchestra wird direkt an das Master Data Management (MDM) des Herstellers angebunden. Die Industrie Ă€ndert und pflegt Daten weiterhin nur im eigenen PIM- oder ERP-System. Das BIM Cockpit ist das HerzstĂŒck von BIM & More Orchestra. Mit dem BIM Cockpit können Hersteller direkt mit Architekten und Planern zusammen arbeiten â in Echtzeit. BIM & More Orchestra bietet mit seinen Plug-ins und BIM-KanĂ€len (REST API) Schnitt stellen fĂŒr alle Arten von Bauprodukten in gĂ€ngige CAD-Systeme. Grössere PlanungsbĂŒros, GUs und GĂs nutzen die Plug-ins von BIM & More Orchestra zudem fĂŒr modellbasierte Mengen- und Kostenermittlungen in verschiedenen Projektphasen.
ökologische Fussabdruck mit LCA-Analysen immens reduziert werden. Gleichzeitig wird der finanzielle Rohstoffrestwert durch das Cradle-to-CradleÂź Designprinzip optimiert, indem zum Beispiel auf trennbare FĂŒgetech niken oder die Wiederverwertbarkeit von gewĂ€hlten Bauprodukten geachtet wird. Hierbei ist entscheidend, dass sowohl ge nerische als auch produktspezifische Da ten fĂŒr den Hersteller zu jeder Zeit fĂŒr den Architekten verfĂŒgbar sind. Deshalb haben die Unternehmensverantwortlichen einen Vertrag mit Die Werkbank IT GmbH ge schlossen, die es mit dem BIM & More Plu gin möglich macht, den praxiserprobten Building Circularity PassportÂź nun auch im BIM-Modell fĂŒr alle Architekten und Planer verfĂŒgbar zu machen.
Es gilt, Nachhaltigkeits-Know-how und Technologiekompetenz in Einklang zu brin gen. «Die EPEA erstellt bereits seit 2015 Building Circularity PassportsÂź und verfĂŒgt ĂŒber eine riesige produktneutrale Daten bank sowie ĂŒber relevante Algorithmen,
Als Innovationspartner fĂŒr umweltver trĂ€gliche und kreislauffĂ€hige Industrie produkte, GebĂ€ude und Stadtquartiere entwickelt EPEA Lösungen fĂŒr die Circular Economy. Die Methode dazu ist das von EPEA mitentwickelte Cradle-to-CradleÂź-Designprinzip: FĂŒr zukunftsfĂ€hige LebensrĂ€ume braucht es GebĂ€ude und Produkte, deren Materialien und Chemikalien gesund fĂŒr Mensch und Umwelt sind. Mit 30-jĂ€hriger Expertise und dem Wissen aus der Chemie und Biologie sowie den Umwelt- und Ingenieurswissen schaften optimiert das interdisziplinĂ€re Team Prozesse fĂŒr die Immobilien wirtschaft und Produkte fĂŒr die Bau-, Textil-, Verpackungs-, Automobil-, VerbrauchsgĂŒter- und Kosmetikindustrie. Als akkreditierter Assessment Body begleitet EPEA zudem Unternehmen bei der Zertifizierung ihrer Produkte nach dem Cradle-to-Cradle-Certifiedâą Produktstandard. Das Ziel ist es nicht, weniger schlecht zu sein, sondern positive Mehrwerte fĂŒr Mensch, Umwelt und Unternehmen zu schaffen â in einer Circular Economy basierend auf Cradle to CradleÂź.
etwa fĂŒr die Cradle-to-CradleÂź-Bewertung. Bisher war noch keine Kalkulation in CADPlanungsprogrammen möglich und der Berechnungsprozess hat viel Zeit in An spruch genommen, da er nicht automati siert war», erklĂ€rt Matthias Uhl. Der Ge schĂ€ftsfĂŒhrer des BIM-Unternehmens Die Werkbank IT GmbH, das mit der SaaSAnwendung BIM & More Orchestra die BIM-Transformation in der Baustoffindu strie forcieren will, sieht klare Innovations möglichkeiten. Im Zuge der Kooperation mit EPEA werden die ökologisch relevanten Daten zusammen mit Produktinformationen der Datenbank BIM & More Harmony ĂŒber ein Plug-in in der digitalen Planungsumge bung zugĂ€nglich gemacht. «Dadurch kön nen wir den Building Circularity Passport Âź zum ersten Mal vollends skalieren», be tont Uhl.
Der Building Circularity PassportÂź dient als Planungs- und Dokumentationsinstrument, um gemeinsam mit Architekten, Fachpla
nern, ausfĂŒhrenden Firmen und Herstellern die KreislauffĂ€higkeit von Immobilien und damit den Ressourceneinsatz zu bewer ten. Bei abgeschlossenen Bauprojekten liefert der Building Circularity PassportÂź zusĂ€tzlich detaillierte Informationen darĂŒ ber, welche verwendeten Materialien sich einfach trennen lassen und welche che mische Zusammensetzung die verbauten Produkte besitzen. Auch die monetĂ€ren Werte der verbauten Konstruktionen in den GebĂ€uden lassen sich damit ermitteln. «Diese Informationen liefern einen enor men Mehrwert fĂŒr die Finanzierung unter Risikogesichtspunkten, die Wertermittlung und den anstehenden Betrieb der Ge bĂ€ude», erlĂ€utert Uhl.
ist PR-Berater bei SCRIVO Public Relations. www.bim-more.com www.epea.com
KreislĂ€ufe sind bei Nachhaltigkeit und Digitalisierung zentral, habe ich in Teil fĂŒnf meiner Kolumnenserie aufgezeigt. Die Analogien, sprich Ăhnlichkeiten und Entsprechungen, gehen viel weiter, wobei sich Nachhaltigkeit und Digitalisierung gegenseitig voraussetzen und unterstĂŒtzen.
D a die Digitalisierung viele Facetten hat und ich nicht alle be rĂŒcksichtigen kann, baue ich auf dem «Computational Thinking» auf, einem Be griff, den Jeannette M. Wing (geboren 1956), Professorin fĂŒr Informatik an der Carnegie Mellon University, geprĂ€gt hat.
Wings AusfĂŒhrungen können auf die vier SchlĂŒsselwörter «Abstraktion», «Zerle gung», «Mustererkennung» und «Algo rithmen-Design» zurĂŒckgefĂŒhrt werden.
Auf Abstraktion, also aus dem Besonde ren das Allgemeine entnehmen, wie der Duden erklĂ€rt, hat schon von Carlowitz seine Ăberlegungen zur bestĂ€ndigen, im merwĂ€hrenden, kontinuierlichen und da mit nachhaltenden Nutzung aufgebaut. Seine umfassenden Beobachtungen zum Holz als Bestandteil der Natur lassen sich heute auf das Zusammenspiel von vielen Systemen anwenden, so zum Beispiel bei den ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) fĂŒr nachhaltige Investitionen. Auch die Digitalisierung erfordert eine Abstraktion bei der Modellbildung, denn die Aspekte aus der realen Welt mĂŒssen adĂ€quat in Daten abgebildet werden.
I m Gegensatz zum Computer kann der Mensch ein Gesamtes in seine Einzelteile zerlegen, was zur Lösung diverser Herausfor derungen notwendig ist. Ohne Zerlegung von Materialien in seine Grundbestandteile ist eine nachhaltige Wirtschaft nicht möglich. Viele Verbundwerkstoffe, die zwar unter optimiertem Materialver brauch einen Gebrauchszyklus ermöglichen, lassen sich nur auf wendig oder ĂŒberhaupt nicht mehr zerlegen und damit wieder verwenden. Hier sind im Voraus Ăberlegungen gefragt.
A lle Facetten eines Problems in einem Schritt zu ĂŒberblicken und die optimale Lösung zu finden, ist selten möglich. Muster, also Kombinationen von sich in einer bestimmten Art und Weise wiederholenden Sachverhalten oder Zeichenfolgen, sind zu er kennen und zu analysieren. Im Digitalen baut die kĂŒnstliche In telligenz darauf auf, in der Nachhaltigkeit unter anderem die
Weiterentwicklung der RessourcenrĂŒckgewinnung. So konnte der Anteil von wiederverwendeten Ressourcen, dank schritt weisem Vorgehen und stĂ€ndigem Erkennen und Interpretieren der QualitĂ€tsmuster der Endprodukte, erhöht werden â beim PET-Flaschen-Recycling auf 100 Prozent.
E in Algorithmus sei «a list of instructions for solving a problem», meint der Cambridge Dictionary. Sowohl Nachhaltigkeit als auch die Digitalisierung benötigt solche von individuellen Eingabe werten abhÀngige Regelwerke, um konti nuierlich und situationsabhÀngig agieren zu können. Damit das gelingt, sind die drei vorgenannten Begriffe Voraussetzung.
N achhaltige Ăberlegungen sind schon 1954 im Fazit aus fĂŒnf Jahren Anwendungs erfahrung mit dem Computer Zuse Z4 von Computer-Pionier und ETH-Professor Edu ard Stiefel enthalten. Er meint: «Automaten können teilweise kostspielige Versuchsan ordnungen ersetzen.» Auch die «feinere Be rechnung des KrĂ€ftespiels spart Material und Bauzeit fĂŒr ein technisches Objekt.»
Den Beweis hat er mit der Berechnung der Staumauer Grande Dixence (Bauzeit 1951 bis 1965) angetreten. Auch seinen Mitar beitenden wollte er nachhaltigere und damit attraktivere Stellen bieten, denn es «mĂŒssen nicht mehr qualifizierte Mitarbeiter fĂŒr lĂ€ngere numerische Rechnungen eingesetzt werden.» Und dass wir heute die Digitalisierung als kontinuierliche Weiterentwicklung in der Kommunikation benut zen, hat er vorausgesehen: «Elektronische und magnetische Kom ponenten von Rechenautomaten lassen sich auch anderswo in der Nachrichten- und Servotechnik verwenden.» In diesem Sinne ist sowohl eine nachhaltige Digitalisierung als auch eine digital unterstĂŒtzte Nachhaltigkeit anzustreben.
DR. URS WIEDERKEHRist Dipl. Bau-Ing. ETH/SAI und Leiter des Fachbereichs «Digitale Prozesse» der GeschÀftsstelle des Schweizerischen Ingenieurund Architektenvereins SIA.
www.sia.ch
Viele GebĂ€udeeigentĂŒmer stehen vor der Frage, in welchen Schritten sie die energetische Erneuerung ihrer Immobilie anpacken sollen. GemĂ€ss einer neuen Studie lassen sich auch mit relativ geringen Investitionen Ergebnisse erzielen, die wirksam Energie sparen und erneuerbaren Energien zum Durchbruch verhelfen. So wĂŒnschbar eine Gesamtsanierung unter Einbezug der GebĂ€udehĂŒlle ist, so lĂ€sst sich beispielsweise schon mit der Isolierung der Kellerdecke ein wirksamer Effekt erzielen. Wichtig ist, energetisch und klimapolitisch relevante Massnahmen zu erkennen, welche relativ gĂŒnstig umgesetzt werden können und schneller amortisiert sind.
unter Einbezug der GebĂ€udehĂŒlle ermöglichen satte Einsparungen an Energie und CO2-Emissionen bei Wohn- und GeschĂ€fts immobilien. Trotzdem zögern viele GebĂ€u deeigentĂŒmer, ihren Altbau mit einer neuen
FassadendĂ€mmung zu versehen, unter an derem weil sie hohe Investitionskosten, einen aufwĂ€ndigen Bauprozess und Folgekosten (wie z.B. Ersatz des Sonnenschutzes, Wie derinstandsetzung von Wegen, Rabatten und UmgebungsflĂ€chen) fĂŒrchten. Hinzu
kommt, dass die gesetzlichen Vorgaben bei einer Sanierung so streng sind, dass sie oft keine Zwischenlösung erlauben. GebĂ€ude eigentĂŒmer stehen dann etwa vor dem Entscheid, eine kostenintensive DĂ€mmung gemĂ€ss Neubaustandard zu realisieren â
Fallstudien an
Gesamterneuerung der GebĂ€udehĂŒlle verzichtet und nur das
liegen Investitionskosten und Jahreskosten (Summe
wenn
GebĂ€udehĂŒlle teilweise
erneuert
Fallstudien
oder gar nichts zu tun. Die energetische Sa nierung des GebÀudes wird dann gern auf unbestimmt verschoben, oder es bleibt bei Instandsetzungen (zum Beispiel Fassaden anstrich) oder bei punktuellen, mitunter ener getisch wenig wirksamen Retouchen.
Dr. Martin Jakob, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der ZĂŒr cher Forschungs- und Beratungsfirma TEP Energy, kennt die Problematik: «Seit den 1990er Jahren werden GebĂ€udeeigentĂŒmer dazu angehalten, erst die GebĂ€udehĂŒlle zu sanieren, bevor sie spĂ€ter auch auf erneu erbare Energien umsteigen. Dieser Weg ist aber gerade fĂŒr Ă€ltere EigentĂŒmer unrealis tisch, denn er erfordert grosse Investitionen,
die sich nur langfristig amortisieren lassen. Zudem haben wir aus Sicht des Klima schutzes nicht mehr die Zeit, zuerst alle Ge bĂ€udehĂŒllen zu sanieren und dann erneuer bare Energie einzusetzen. In dieser Situation muss man Kompromisse eingehen und ein abgespecktes Sanierungsprojekt umsetzen, das trotzdem eine gute Wirkung erzielt.»
Eine Studie von TEP Energy und zwei wei teren ZĂŒrcher Beratungsfirmen (Low-Tech Lab, Studio Durable) zeigt umweltbewuss ten GebĂ€udebesitzern nun Wege auf, wie sie auch mit einem tragbaren finanziellen Engagement einen wirksamen Beitrag zum
Klimaschutz, zur Nutzung erneuerbarer Energien und zum Energiesparen leisten. Gesucht wurde nach Möglichkeiten, die energetische Erneuerung von Bestands bauten mit investitionsgĂŒnstigen Lösungen voranzubringen. Bei solchen Low-InvestCost-Sanierungen (kurz: LICS) betragen die Investitionskosten pro Quadratmeter Ener giebezugsflĂ€che rund 200 bis 300 Schweizer Franken, fĂŒr eine 100-Quadratmeter-Woh nung mit einer EnergiebezugsflĂ€che von rund 125 Quadratmetern also etwa 25â000 bis 38â000 Schweizer Franken Die Studie wurde vom BFE, dem ElektrizitĂ€tswerk der Stadt ZĂŒrich sowie den StĂ€dten ZĂŒrich und Winterthur unterstĂŒtzt.
Eckwerte der elf GebĂ€ude, die in den Fallstudien berĂŒcksichtigt wurden. Tabelle: LICS-Schlussbericht/bearbeitet B. Vogel
Wie aber saniert man kostengĂŒnstig? Indem man seine Massnahmen auf einen wesentlichen Teil beschrĂ€nkt, lautet die Antwort der LICS-Studie. Konkret rĂ€t sie, auf die umfassende Erneuerung der Ge bĂ€udehĂŒlle zu verzichten und die finan ziellen Mittel stattdessen in ein neues System zur Erzeugung von HeizwĂ€rme und Warmwasser zu stecken, ergĂ€nzt um punktuelle, zielgerichtete Effizienz massnahmen.
Als bevorzugtes Heizsystem propagieren die Autorinnen und Autoren Luft / WasserWĂ€rmepumpen, die WĂ€rme aus Umge bungsluft gewinnen und unter ZufĂŒhrung von Strom HeizwĂ€rme und Warmwasser erzeugen. Sie raten, Heizsysteme mit ĂŒber 30 bis 40 Kilowatt Leistung fĂŒr mitt lere und grössere MehrfamilienhĂ€user und BĂŒrogebĂ€ude bivalent auszulegen.
Dabei deckt die WĂ€rmepumpe etwa die HĂ€lfte der Leistung und etwa 80 Prozent bis 90 Prozent der Energie ab. Der Rest wird bei der bivalenten Konfiguration durch Biogas, synthetisches hergestelltes Methan oder Holz gedeckt.
Alternativ kann eine LICS-Lösung aber auch aus einer Holzheizung oder dem Anschluss an ein FernwĂ€rmenetz mit hohem Anteil erneuerbarer Energien be stehen. Ohne umfassende Sanierung der GebĂ€udehĂŒlle haben die GebĂ€ude zwar weiterhin einen mittelhohen Verbrauch, die ser kann mit LICS-Lösungen aber mit deut lich weniger PrimĂ€renergie und CO2-Emis sionen gedeckt werden. «LICS-Lösungen erlauben einen grossen Schritt in Rich tung erneuerbar und fossilarm betriebener GebĂ€ude», sagt Martin Jakob. «Zwar bleiben gewisse Restemissionen, aber in der Regel sind es weniger als jene 6 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter EBF
und Jahr, die vom Schweizerischen In genieur- und Architektenverein (SIA) als Richtwert fĂŒr WohngebĂ€ude genannt werden (siehe SIA-Effizienzpfad 2040).»
LICS-Lösungen seien je nach Situation nicht wegen der Kosten, sondern v.a. wegen ihrer weiteren Vorteile vorzuzie hen, darunter weniger LĂ€rm, weniger An schlussleistung, weniger Platzbedarf. Sie ermöglichten damit oft ĂŒberhaupt eine Integration von erneuerbaren Energien in nicht oder nur teilweise sanierte Be standsbauten.
Damit WĂ€rmepumpen und ergĂ€nzende Heizsysteme mit möglichst wenig Energie auskommen, propagieren die Autorinnen und Autoren der LICS-Studie eine Reihe unterstĂŒtzender Massnahmen. Dazu zĂ€hlen
âą Bedarfsreduktion durch DĂ€mmung von Estrichboden und Kellerdecke;
⹠Senkung der Vorlauftemperatur durch wÀrmeverteilungs- und abgabeseitige Massnahmen wie Anpassen von Einstellungen wie Heizkurve, Raum temperatur, Nachtabsenkung sowie hydraulischer Abgleich;
âą LĂŒftungskonzepte, die gĂŒnstiger sind als Zu- und Abluftanlagen mit WĂ€rmerĂŒckgewinnung â so Abluftanlagen, automatische bzw. gesteuerte Fensteröffnung, in den Fenstern integrierte WĂ€rmetauscher;
Der Schlussbericht zum Projekt âčPotenziale und Limitationen von bestehenden und neuen Lösungen fĂŒr Low-Invest-Cost-Sanierungen zur Erreichung eines tiefen CO2-Grenz werts bei Bestandesbautenâș ist abrufbar unter: www.aramis.admin.ch/ Texte/?ProjectID=44742
AuskĂŒnfte zu dem Projekt erteilen NadĂšge Vetterli (nadege.vetterli@anex.ch), externe Leiterin des BFE-Forschungs programms GebĂ€ude und StĂ€dte, und Projektleiter Dr. Martin Jakob (martin. jakob@tep-energy.ch).
Weitere FachbeitrĂ€ge ĂŒber For schungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprojekte im Bereich GebĂ€ude und StĂ€dte finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ec-gebaeude.
âą Warmwasser einsparen durch Einbau einer Duschrinne mit WĂ€rme rĂŒckgewinnung;
⹠sorgfÀltige Dimensionierung, Inbetrieb nahme und laufende energetische Be triebsoptimierung gemÀss SIA-Methodik.
Das Autorenteam der LICS-Studie sieht in bivalenten Heizsystemen mit Luft / WasserWÀrmepumpen ein fortschrittliches Heiz system, das insbesondere in Aussenquar tieren von StÀdten eingesetzt werden kann, wo die Verlegung von ErdwÀrme sonden kaum flÀchendeckend möglich ist.
Die Expertinnen und Experten gehen da von aus, dass in StĂ€dten 60 bis 65 Pro zent der GebĂ€ude mit einer WĂ€rmepumpe unterschiedlicher Bauart ausgestattet wer den können, auf dem Land 80 bis 85 Pro zent. Um die LĂ€rmbelĂ€stigung in den Griff zu bekommen, schlagen sie gezielte Massnahmen vor, die zumindest teilweise âčlow-costâș sind. So kann man beispiels weise den Aufstellungsort geschickt wĂ€h len, die Grösse der WĂ€rmetauscher und der LuftkanĂ€le anpassen, um GerĂ€usch entwicklung und die Strömungsgeschwin digkeit zu reduzieren, oder Schallhauben montieren. Zudem sei zu prĂŒfen, ob ge setzliche Anpassungen vorgenommen werden sollten (vgl. Textbox «Handlungs empfehlungen»).
Bei der AbschĂ€tzung der finanziellen und ökologischen Auswirkungen verschiede ner Sanierungsstrategien stĂŒtzt sich das LICS-Autorenteam auf elf Fallstudien mit Ein- und MehrfamilienhĂ€usern sowie BĂŒ rogebĂ€uden aus Ă€lteren Bauperioden vor 1990. FĂŒr die GebĂ€ude wurden mit einem Simulationstool (INSPIRE) fĂŒr zwei Refe renzfĂ€lle und fĂŒnf Sanierungsstrategien die Kosten (Investitions- und annualisierte Ge samtkosten), der Endenergieverbrauch und die direkten und die indirekten CO2 Emissionen berechnet (vgl. Grafiken 01 und 02). Bei den Strategien 1 bis 3 wird die GebĂ€udehĂŒlle energetisch teilweise erneu ert, nicht aber bei den Strategien 4 und 5. Bei den Strategien 5, 4 und 3 kommt eine LICS-Heizung (Luft-Wasser-WĂ€rme pumpe mit Gas oder Ălkessel fĂŒr Last spitzen) zum Einsatz.
Aus ihren Simulationsrechnungen zie hen die Autorinnen und Autoren fol gende Schlussfolgerungen: «Die Resul tate zeigen, dass die Investitionskosten
bei den analysierten GebĂ€uden fĂŒr die Strategien mit LICS-Lösung (S3 bis S5) in einem ĂŒberschaubaren Rahmen ge halten werden können. FĂŒr Strategie S3 fallen sowohl die Investitionskosten als auch die totalen Jahreskosten in der Regel nur leicht höher aus als bei der fossilen Lösung (S1), dies bei deutlich geringeren Emissionen. Wenn keine oder nur sogenannte LICS-spezifische Ge bĂ€udehĂŒllenmassnahmen ergriffen wer den, liegen die Investitionskosten sogar tiefer als bei fossilen Lösungen. Bei die sen Strategien (S4 und S5) sinken die Emissionen zwar nicht ganz so tief wie bei S3, können aber trotzdem deutlich reduziert werden, womit in der Regel auch die Einhaltung des Richtwerts ge mĂ€ss SIA 2040 möglich ist.»
Das Autorenteam der LICS-Studie hat Handlungsempfehlungen formuliert, welche die Umsetzung von LowInvest-Cost-Sanierungslösungen unter stĂŒtzen. Die Empfehlungen werden hier stark gekĂŒrzt wiedergegeben:
Privaten wie institutionellen GebĂ€ude eigentĂŒmern wird die Erstellung einer Erneuerungs- und Dekarbonisierungs strategie empfohlen, welche zeitlich gestaffelt die geplanten Massnahmen und ihre Wirkung auf Energieverbrauch und Emissionen ebenso aufzeigt wie Investitionskosten und Wirtschaftlich keit. UnterstĂŒtzung leistet hierfĂŒr z.B. das INSPIRE-Tool. Die Strategien sollen zwischen Ein- und kleinen Mehrfami lienhĂ€usern auf der einen Seite und grösseren MehrfamilienhĂ€usern und NichtwohngebĂ€uden auf der anderen Seite unterscheiden, weil bivalente LICS-Lösungen (zwei EnergietrĂ€ger) v.a. fĂŒr letztere relevant sind.
GebĂ€udeeigentĂŒmer- und Immobilien verbĂ€nde sollen ihre Mitglieder bei der Dekarbonisierung ihrer GebĂ€ude und ihrer Immobilienportfolios unterstĂŒtzen, u.a. durch Bereitstellung von Vorlagen und Best-practice-Beispielen.
In der GebÀudetechnikbranche sind die Installateure aufgefordert, Vorteile vom LICS-Lösungen aufzuzeigen. Hersteller
Der neue Ansatz ist nach Auskunft der Fachleute auch deshalb praktikabel, weil heute WĂ€rmepumpen zur VerfĂŒgung ste hen, die jene Vorlauftemperaturen liefern, die bei nicht top-sanierten GebĂ€uden benötigt werden (bis zu 65 Grad Celsius). Ein schneller Heizungsersatz sei auch angezeigt, weil sonst die Energieziele nicht rechtzeitig erreichbar seien. Der geringere Investitions- und Finanzbedarf von Low-Invst-Cost-Sanierungen werde zu «schnelleren Fortschritten bei der Re duktion der landesweiten Treibhausga semissionen (zwei bis fĂŒnf Prozent pro Jahr statt weniger als ein Prozent pro Jahr) fĂŒhren», schreibt das Autorenteam im Projektschlussbericht mit Bezug auf eigene Berechungen.
von Heizanlagen sollen bivalente Anlagen weiterentwickeln mit dem Ziel, diese einfacher und (bei Anschaffung und Betrieb) gĂŒnstiger zu machen.
Unternehmen der Energiebranche sollen ihre Kunden auch mit bivalenten LICSLösungen bei der Dekarbonisierung ihrer GebĂ€ude unterstĂŒtzen. Diese sind in der Regel als Ăbergangslösung zu konzipieren und können beim Aufbau von thermischen Netzen eine entschei dende strategische Rolle spielen.
Der Bund soll die Realisierungschancen durch Förderung, Emissionsvorschrif ten, Forschungsarbeiten verbessern. Zu prĂŒfen ist auch ein Anpassen der LĂ€rmschutzvorschriften, indem zur LĂ€rmvermeidung auch betriebliche Massnahmen ermöglicht werden (z.B. die BerĂŒcksichtigung einer abgestuften Betriebsweise). Angesprochen sind auch Kantone und Gemeinden: Letztere sollen in ihrer Energieplanung aufzeigen, wo die Möglichkeiten und Grenzen von dezentralen Systemen sind, namentlich solchen, die auf Luft / Wasser-WĂ€rme pumpen beruhen, und wo eher leitungs gebundene Systeme zur Anwendung kommen sollen. Dies kann beispielsweise mit GIS-basierten Analysen erfolgen, welche die Eignung dieser Systeme kategorisiert (beispielsweise mit einem Ampelsystem). Bewilligungsverfahren sollen vereinfacht und dynamisiert wer den, z.B. durch das GewĂ€hren (oder gar Fördern) von Ăbergangslösungen.
Die Sorge um eine ausreichende Versorgung der Schweiz mit Energie in diesem Winter hat das öffentliche Bewusstsein fĂŒr nachhaltige Lösungen im GebĂ€udesektor geschĂ€rft. Vor diesem Hintergrund lud der Verein âčBuilding and Renewable Energies Network of Technology (brenet) im September zum traditionellen Status-Seminar nach Aarau. Unter dem Titel âčSustainDesign diskutierten Expertinnen und Experten aus Forschung, Industrie und Verwaltung nutzerfreundliche und resiliente GestaltungsansĂ€tze fĂŒr einen nachhaltigen Schweizer GebĂ€udepark.
haben sich Institute von Fach hochschulen, Empa und unabhĂ€ngi gen privaten Organisationen zum Na tionalen Kompetenznetzwerk im Bereich GebĂ€udetechnik und Erneuerbare Energien (brenet) zusammengeschlossen, um Lö sungen fĂŒr eine nachhaltige Zukunft des Schweizer GebĂ€udeparks zu erforschen. Die jĂŒngste Ausgabe des zweitĂ€gigen brenetStatus-Seminars fand in diesem September unter besonderen Vorzeichen statt: Die Schweizer Bevölkerung ist in der ungemĂŒt lichen Lage, dass die Versorgungssicherheit
insbesondere mit Gas und Strom nicht mehr selbstverstÀndlich gewÀhrleistet ist wie in den Jahrzehnten zuvor. Ein Grund, wieso sich viele Menschen Gedanken machen, wie sie persönlich ihren Energieverbrauch drosseln bzw. nachhaltig gestalten können.
Auf diesen Kontext bezog sich Dr. Jörg Spicker, Senior Strategic Advisor bei der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid, in seinem Keynote-Referat am Status-Seminar.
Die drohende Mangellage sei nicht nur Folge der russischen Exportpolitik der letzten Monate, sondern auch von VersĂ€umnissen in der Vergangenheit, sagte Spicker. Zu den GrĂŒnden gehörten der mangelnde Ausbau von Produktions- und NetzkapazitĂ€ten und die Blockade beim Stromabkommen mit der EU. Mit Blick auf die inlĂ€ndische Strompro duktion meinte Spicker, die VerfĂŒgbarkeit der Kernkraftwerke sei aktuell gut, wĂ€hrend im Bereich der Wasserkraft sowohl die FĂŒll stĂ€nde der Speicherseen als auch die Pro duktion der Laufwasserkraftwerke aufgrund
der Trockenheit in den letzten Monaten un ter dem mehrjĂ€hrigen Mittel liegen wĂŒrden.
Die gut 100 Fachpersonen aus dem GebĂ€u desektor, die sich im Kultur- & Kongress haus von Aarau zum brenet-Status-Seminar trafen, waren sich bewusst, dass sie mit ihrem Einsatz fĂŒr eine nachhaltige Energie versorgung des Schweizer GebĂ€udeparks kaum zur kurzfristigen Verbesserung der Lage beitragen können. Um so wichtiger ist ihr Einfluss mittel- und langfristig. Rund ein Drittel der Treibhausgas-Emissionen in der Schweiz entfallen auf den GebĂ€ude sektor. Da zĂ€hlt eine Bauweise, die GebĂ€u detechnik und architektonische Gestaltung so in Einklang bringt, dass bei einem mini malen Einsatz von Ressourcen ein maxi maler Nutzen resultiert. Dazu muss zum Beispiel ein GebĂ€ude in einer Weise gebaut werden, dass sich ĂŒber die Jahre Ă€n dernde NutzungsansprĂŒche möglichst ohne aufwĂ€ndige Neu- oder Umbauten realisieren lassen. Die Veranstalter stellten die Tagung denn auch unter den Leitbe griff «SustainDesign», der dieses Anliegen prĂ€gnant zusammenfasst. «SustainDesign», «Netto Null und graue Energie» sowie «Strategische Energieplanung» waren die Fokusthemen des ersten Tages, wĂ€hrend der zweite Tag im Zeichen der angewand ten Forschung im Bereich des nachhalti gen Bauens stand.
Prof. Matthias Sulzer berichtete in Aarau ĂŒber die Ergebnisse einer Studie des âčUrban Energy Systems Laboratoryâș an der Eid genössischen MaterialprĂŒfungs- und For schungsanstalt Empa. Die Forschenden untersuchten die Frage, wie sich der Heiz energieverbrauch des Schweizer GebĂ€ude bestands von 65 Terawattstunden (TWh) (2019) bis im Jahr 2050 um 20 TWh senken lĂ€sst, um das politisch vorgegebene NettoNull-Ziel â also die weitgehende Vermeidung von Treibhausgas-Emissionen â zu errei chen. «Die Ergebnisse haben gezeigt, dass
die gĂ€ngigsten energetischen Sanierungen (Fenster, Dach) zusammen mit einer heuti gen Sanierungsrate von rund 1 Prozent des GebĂ€udebestands pro Jahr nicht ausrei chen, um die angestrebte Reduktion zu erreichen», sagte Sulzer. «Werden tiefer gehende energetische Sanierungen be rĂŒcksichtigt (z.B. Fenster-Wand-Dach und Vollsanierungen), kann die angestrebte Re duktion mit einer Sanierungsrate von rund 2.4 Prozent erreicht werden.» WĂŒrden die GebĂ€ude mit der grössten Einsparwirkung zuerst saniert, könnte die Sanierungsrate auf 1.1 Prozent gesenkt werden. Die Forschen den wollen jetzt klĂ€ren, wie die GebĂ€ude
mit dem grössten Sanierungspotential identifiziert und zur Sanierung gebracht werden können.
Weitere wissenschaftliche Arbeiten der jĂŒngsten Vergangenheit fokussierten auf bestimmte Aspekte des Bauprozesses bzw. der GebĂ€ude. Basil Hertweck (Intep, ZĂŒrich) richtete ein Augenmerk auf âčE-Baustellenâș, also Baustellen, auf der Baumaschinen mit Elektroantrieben statt fossilen Motoren ein gesetzt werden. «Mit elektrischem Antrieb können ca. 60 Prozent der Treibhausgas-
Emissionen aus Baumaschinen eingespart werden. Im Vergleich zu den totalen Lebens zyklus-Emissionen eines GebĂ€udes ist der Anteil der Baustelle jedoch gering. FĂŒr die Erreichung des Netto-Null Ziels ist dieser Beitrag dennoch wertvoll», sagte Hertweck. Alexandra Kuhn fokussierte auf die Treib hausgas-Emissionen, die bei der Erstellung von Untergeschossen fĂŒr Hochbauten ent stehen. Die Emissionen werden u.a. durch GebĂ€udegeometrie, Untergrund und Platz verhĂ€ltnisse auf der Parzelle beeinflusst. Eine wichtige Erkenntnis: Tendenziell sollten
Baugruben wenn immer möglich geböscht werden, denn aufwĂ€ndige Baugruben sicherungsarten und PfĂ€hle sind grosse Verursacher von CO 2-Emissionen. Auch geringere Einbautiefen können zu redu zierten Emissionen fĂŒhren. Eine Studie unter der Leitung von Prof. Daia Zwicky (Hoch schule fĂŒr Technik und Architektur Fribourg) untersuchte die grauen CO2-Emissionen und Baukosten, die bei Aufstockungen be stehender GebĂ€ude anfallen. «Es besteht ein gewisser Zielkonflikt in der Optimierung von zusĂ€tzlichem GebĂ€udegewicht, Bau kosten und grauen CO2-Emissionen», so Zwicky. «Die gegenwĂ€rtige Praxis mit Leichtbauweisen in Holz oder kaltverform ten Stahlprofilen macht die Sache schon ganz gut.»
Nicht zu unterschĂ€tzen sind die graue Energie und Treibhausgas-Emissionen von Baumaterialien. Auf diesen Aspekt ging in Aarau unter anderem Dr. Niko Heeren (Amt fĂŒr Hochbauten der Stadt ZĂŒrich) ein. Er be richtete ĂŒber die Herausforderung des NettoNull-Ziels der Stadt ZĂŒrich. Insbesondere die materialbedingten Treibhausgas-Emissionen seien aktuell nur schwer zu reduzieren. Ent lang eines Absenkpfads sollen die Emis sionen der stadteigenen GebĂ€ude schritt
Auswirkung verschiedener Sanierungsmassnahmen auf den spezifischen Heizenergiebedarf gemÀss der Empa-Studie, die Prof. Matthias Sulzer in Aarau prÀsentierte. Der obere der beiden Zahlenwerte zeigt die Reduktion bezogen auf alle GebÀude aus derselben Bauperiode. Der untere Wert (in Klammern) zeigt, wie viel die GebÀude dieser Bauperiode zu den Einsparungen beitragen, die mit den jeweiligen Sanierungsmassnahmen im gesamten Schweizer GebÀudepark erzielt werden. Grafik: Empa
weise gesenkt werden. Wichtige BeitrĂ€ge hierzu leisten u.a. eine erhöhte Materialeffi zienz, Holzbau oder alternative Baumateri alien mit geringer Treibhausgas-IntensitĂ€t. Niko Heerens Fazit: «Alle am Bauen Betei ligten mĂŒssen zusammenwirken. Materialef fizienz kann bereits heute effektiv umgesetzt werden, wĂ€hrend die Dekarbonisierung in
der Materialherstellung nur langsam voran schreitet.» Gemeinsam mit Simon Ammann (Baudirektion Kanton ZĂŒrich) sprach Niko Heeren ĂŒber die Bedeutung des Baustoffs Holz zur Erreichung des Netto-Null-Ziels im Kanton ZĂŒrich: «Bei einem realistischen Szenario können mit einem höheren Anteil an Holzbauten 4 Prozent der kumulierten
Treibhausgasemissionen bis 2050 aus der Erstellung des zukĂŒnftigen GebĂ€udeparks eingespart werden», sagte Heeren. «BerĂŒck sichtigt man zudem die Speicherleistung des Holzes, ergibt sich ein zusĂ€tzliches theore tisches Potential von ca. 18 Prozent.» Die Wirkung der Kohlenstoffeinspeicherung von Holz und anderen Baustoffen und deren
Ernst Gisin (CEO Stahlton Bauteile AG, Frick / AG) stellte beim Status-Seminar das neu entwickelte Fassadenbauteilsystem «Ecomur flex solar» aus Glasfaserbeton mit vollintegrierten monokristallinen PV-Modulen vor. Die Module können farblich auf das Bauteil abgestimmt werden. Das System bietet Architekten grossen Gestaltungsfreiraum, allerdings mit gewissen Abstrichen beim Stromertrag, sofern die Module farblich angepasst werden (je nach Farbe Einbussen von 11 oder mehr Prozent gegenĂŒber einem klassischen PV-Modul). Foto: Stahlton Bauteile AG
Absenkpfad der Treibhausgas-Emissionen im Kanton ZĂŒrich nach Klimastrategie bis 2040, extrapoliert bis 2050. Die CO2-Speicherwirkung des Holzes (orange) liefert einen wachsenden Beitrag zu den Negativemissionen (grau), wie Simon Ammann (Baudirektion Kanton ZĂŒrich) und Dr. Niko Heeren (Stadt ZĂŒrich) am brenet-Status-Seminar darlegten. Grafik: Baudirektion Kanton ZĂŒrich/ergĂ€nzt S. Ammann
Anrechnung bei der Erreichung des NettoNull-Ziels sind unter Fachleuten allerdings umstritten. Kritiker argumentieren, diese Einspeicherung könne nicht mit den Ge bĂ€udeemissionen gegengerechnet werden, denn nur langfristig garantierte Kohlenstoff speicherung und -stilllegung erziele einen positiven Effekt fĂŒr das Klima.
AnsĂ€tze fĂŒr nachhaltiges Bauen gibt es viele, und doch stellt sich immer wieder die Frage, wie wirkungsvolle AnsĂ€tze einen möglichst breiten Impact entfalten. Einen wichtigen Hebel haben Immobilienfirmen, die grosse WohnungsbestĂ€nde verwalten. «Die Bauund Immobilienbranche kann einen Paradig menwechsel im Kontext der Nachhaltigkeit und weiterer Megatrends bewirken», betonte Marc Eschler von der bonacasa AG (Oen singen / SO) in seinem Keynote-Referat. Das Unternehmen hat Standards entwickelt, die eine nachhaltige Bauweise mit intelligenter Haustechnik und ConciĂšrge-Dienstleistun gen verbindet. Unterdessen sind landesweit ĂŒber 10'000 Wohnungen mit Smart-LivingLösungen unter Vertrag. Auf Breitenwirkung hat es auch ein Projekt von Prof. Lionel Rin quet (Haute Ă©cole du paysage, d'ingĂ©nierie et architecture de GenĂšve / hepia) angelegt: Er berichtete am Status-Seminar ĂŒber Inst rumente, die den Gemeinden des Kantons Genf helfen, EigentĂŒmer von sanierungsbe dĂŒrftigen GebĂ€uden anzusprechen.
Das brenet-Status-Seminar leistet einen Beitrag zum Wissenstransfer an der Schnitt stelle zwischen Forschung und Industrie. Die Firma Belimo (Hinwil/ZH) ist eine weltweit tĂ€tige Anbieterin fĂŒr elektrische Antriebslö sungen und Sensoren in der Heizungs-, LĂŒftungs- und Klimatechnik. Durch den star ken Technologiebezug seiner Produkte sind Forschung und Innovation fĂŒr das Unterneh men von strategischer Bedeutung. So war es interessant zu hören, wie Belimo-For schungschef Dr. Roman Kappeler in seinem Keynote-Referat die Forschungskooperati onen zwischen Industrie und Hochschulen beurteilte. Zwar sind laut Kappeler in der Schweiz ausgewiesene Forschende zu finden, aber die Zusammenarbeit scheitere mitunter an unterschiedlichen Auffassungen ĂŒber das geistige Eigentum. Dieses «muss klar den Firmen gehören», sagte Kappeler und sprach sich fĂŒr eine gesamtschweizeri sche Regelung in diesem Bereich aus.
FĂŒr Belimo ist es entscheidend, an Hoch schulen Partner fĂŒr schnelle Innovationen zu
spezialisierten Fragestellungen zu finden, beispielsweise eine Anwendung von Artificial Intelligence im HLK-Bereich. Dazu eine qua lifizierte Forschergruppe zu eruieren und ein gemeinsames Projekt aufzugleisen, sei heute schwierig, meinte Kappeler. Er verwies auf die USA, wo es ein universitĂ€res For schungsprogramm fĂŒr die Entwicklung und Bewertung von Hochleistungstechnologien fĂŒr GebĂ€ude gibt. Das Institut versammelt acht Professoren und 20 Industriepartner, die die industrienahe Forschungseinrichtung jĂ€hrlich mit einer Million US-Dollar alimentie ren. «Man kann das in der viel kleineren Schweiz so nicht 1zu1 umsetzen, aber viel leicht ist das Inspiration fĂŒr eine andere Lö sung», meinte Roman Kappeler.
Dokumentation des 22. brenet-StatusSeminars mit dem Schwerpunktthema «SustainDesign â user friendly and resilient design with appropriate technology» unter www.brenet.ch/status-seminar
AuskĂŒnfte erteilt NadĂšge Vetterli (nadege.vetterli@anex.ch), externe Leiterin des BFE-Forschungsprogramms GebĂ€ude und StĂ€dte.
Weitere FachbeitrĂ€ge ĂŒber Forschungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmpro jekte im Bereich GebĂ€ude und StĂ€dte finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ec-gebaeude.
Im Projekt âčSorption-based Seasonal Heat Storageâș untersuchen Empa und Hochschule Luzern das Potenzial der saisonalen WĂ€rmespeicherung in verschiedenen GebĂ€udetypen mithilfe eines Sorptionsspeichers. Dieser speichert WĂ€rme unter Zuhilfenahme von Natronlauge (NaOH). Die Forschenden haben einen Prototyp mit einer Leistung von 120 Watt gebaut (Bild). Das GerĂ€t wurde systematisch ausgemessen und diente als Grundlage fĂŒr das Simulationsmodell der Potenzialstudie. GemĂ€ss Empa-Wissenschaftler Robert Weber reduzieren tiefe RĂŒcklauftemperaturen die Kosten dieser Speicherlösung und erhöhen den solaren Deckungsgrad, sofern der Speicher mit SolarwĂ€rme arbeitet. Foto: Empa
Sind die Risiken fĂŒr Stromnetze im Winter wirklich so gross? Reklamen funkeln nicht mehr, Ampeln auf Kreuzungen zucken auch nur noch, Nebenstrassen sind gedĂ€mmt, Wohnun gen auf Sparflamme. Die Weihnachtsbeleuchtung wird eventuell ĂŒber LED-Licht zu regu lierten Zeiten brennen und die Schaufenster in den Einkaufsmeilen werden eine dĂŒstere Vorweihnachtszeit erleben. Velofahrer ohne Licht und einĂ€ugige Autofahrer haben jetzt doch Hochsaison und Ausreden, welche sicherlich auch noch akzeptiert werden!
FĂŒr einen «Blackout», also ein Stromausfall oder Geisterstunden im kommenden Winter, ist laut Experten eher unwahrscheinlich und einer möglichen höheren Belastung standhalten wird. Die Risiken fĂŒr die Stromversorgung könnten aber durch mehrere denkbare Entwick lungen steigen.
Eine "Dunkelflaute", in der mehrere Tage mit wenig Strom gelebt werden muss, sollte auch in Betracht gezogen werden. Die Lage ist angespannt. Aber grundsĂ€tzlich in einem nor malen Winter beherrschbar. Nach den bisherigen Analysen ist es durchaus möglich, dass es in der kalten Jahreszeit fĂŒr einigen Stunden knapp werden könnte.
HeizlĂŒfter als Netzkiller? Nicht zuletzt spielt laut den Experten auch das Verhalten der Ver braucher bei der Belastung des Stromnetzes in der kalten Jahreszeit eine wichtige Rolle. Sollten diese vermehrt mit Strom heizen, um etwa Gas einzusparen, stelle dies eine Belas tung dar. In den vergangenen Wochen haben sich viele Schweizer bereits mit HeizlĂŒftern oder Konvektoren eingedeckt. WĂŒrde wirklich in grossem Umfang damit geheizt werden, könnte das die Stromnetze in die Knie zwingen.
Der Preis fĂŒr europĂ€isches Erdgas fĂ€llt auf tiefsten Stand seit Juni 2022. Der TTF-Kontrakt (Title Transfer Facility) notierte damit auf dem niedrigsten Stand seit Ende Juni. Er gilt als Indikator fĂŒr das allgemeine Preisniveau am europĂ€ischen Erdgasmarkt. Am Gasmarkt hat sich die grundsĂ€tzlich angespannte Situation in den vergangenen Wochen etwas ge bessert. Hintergrund sind politische BemĂŒhungen, um Europa aus der hohen AbhĂ€n gigkeit von russischem Erdgas zu lösen. Auch sind die Erdgasspeicher mittlerweile gut gefĂŒllt, so dass die Energierisiken mit Blick auf die Wintermonate etwas verringert wurden. DarĂŒber hinaus gibt es viele Initiativen zur DĂ€mpfung des Erdgasverbrauchs. Allerdings kostet Erdgas immer noch wesentlich mehr als vor Beginn des Ukraine-Kriegs.
RĂŒcken wir mehr zusammen und kuscheln, zĂŒnden eine Kerze an, fĂŒr die Hilfe eines strom reichen Jahres-Finale.
Ich wĂŒnsche Ihnen eine spannende LektĂŒre, halten Sie sich warm und bleiben Sie gesund. Herzlichst Ihr Roland Baer und Team
Servicebausteine
Ob fĂŒr den Baustelleneinsatz oder als ĂberbrĂŒckung bei Heizungssanierun gen - die wassergefĂŒhrten Pellmobile punkten mit höchster Effizienz, un schlagbarer Klimafreundlichkeit und einer hohen Wirtschaftlichkeit.
Time erweitert laufend seinen Anla genpark um weitere Pellmobile, damit auch die stetig steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Produktlö sungen bedient werden kann.
Das
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Bis 2050 will sich die Schweiz CO2-neutral mit Energie versorgen. Einen wesentlichen Beitrag dazu kann Biogas leisten: Es ist klimaschonend, lĂ€sst sich speichern und flexibel fĂŒr verschiedene Anwendungen nutzen.
DieZukunft der Energieversorgung ist klimaneutral. FĂŒr die Versorgungs sicherheit und das Erreichen der Kli maziele spielen Gas und seine Infrastruktur eine wichtige Rolle. Die Schweizer Gaswirt schaft arbeitet daran, die Gasversorgung zu dekarbonisieren. Auf diese Weise leistet sie einen wichtigen Beitrag, damit die Schweiz die Klimaziele erreichen kann.
Anstelle von Atomkraft und fossilen Ener gietrĂ€gern wird die Schweiz kĂŒnftig haupt sĂ€chlich erneuerbare Energien nutzen. Diese Umstellung bringt jedoch auch ei nige Herausforderungen mit sich. Eine gro sse Knacknuss ist die Energieversorgung im Winter, wenn die Stromproduktion aus Solar- und Wasserkraft reduziert, der Be darf aber hoch ist. Der zunehmende Einsatz von elektrisch angetriebenen WĂ€rmepum pen und die Elektrifizierung der MobilitĂ€t erhöhen die WinterstromlĂŒcke zusĂ€tzlich. Gefragt sind also Alternativen, die klimaneu tral, von der Jahreszeit unabhĂ€ngig und flexibel einsetzbar sind.
Biogas erfĂŒllt diese Kriterien. Ăber den ge samten Lebensweg betrachtet fĂŒhrt Biogas zu sehr geringen CO2-Emissionen. Zudem wird es schon seit mehr als drei Jahrzehnten zusammen mit dem Erdgas ĂŒber das 20 000 Kilometer lange Schweizer Gasnetz ver teilt. Es lĂ€sst sich genauso flexibel einsetzen wie Erdgas: Als Treibstoff fĂŒr Fahrzeuge bei spielsweise bildet es eine willkommene Al ternative zum Elektroantrieb. In Produktions anlagen kann es ĂŒberall verwendet werden, wo die Prozesse hohe Temperaturen erfor dern â beispielsweise in der Metallverarbei tung. Dort gibt es zum Gas oft gar keine Al ternativen, die technisch und wirtschaftlich realisierbar wĂ€ren. Schliesslich lĂ€sst sich Biogas auch speichern und bei Bedarf via WĂ€rme-Kraft-Kopplungsanlagen in Strom und WĂ€rme umwandeln.
Biogas wird durch die VergĂ€rung von or ganischen Reststoffen, also von pflanzli chem oder tierischem Material, hergestellt. Bei diesem Prozess werden die in den Ausgangsmaterialien enthaltenen Inhalts stoffe wie Kohlenhydrate oder Fette haupt sĂ€chlich in Methan (CH4) und Kohlendioxid (CO2) umgewandelt. Typischerweise besteht das ungereinigte Rohgas zu etwa 60 Prozent aus Methan und zu 40 Prozent aus Kohlen dioxid. Letzteres wird zusammen mit wei teren unerwĂŒnschten Begleitstoffen vor
dem Einspeisen ins Netz entfernt. Das hierbei anfallende Kohlendioxid ist aber klimaneutral, weil es zuvor von den Pflan zen der AtmosphÀre entnommen wurde.
Bereits 1997 ging die erste Schweizer An lage in Betrieb, die Biogas ins Netz ein speist. Mittlerweile sind bereits 38 solcher Anlagen in Betrieb, viele weitere befinden sich in Planung. Als Ausgangsmaterial nut zen sie unter anderem GĂŒlle und Ernteab fĂ€lle aus der Landwirtschaft, KlĂ€rschlamm aus Abwasserreinigungsanlagen, AbfĂ€lle aus der Nahrungsmittelindustrie oder se parat gesammelte GrĂŒnabfĂ€lle aus den Haushalten. In der Schweiz ist streng ge regelt, welche Materialien zur Biogaspro duktion eingesetzt werden dĂŒrfen. Um keine Konkurrenz zur Herstellung von Nah rungs- oder Futtermitteln zu schaffen, ver wendet man hierzulande ausschliesslich Rest- und Abfallstoffe.
Eine 2017 publizierte Studie der Eidgenös sischen Forschungsanstalt fĂŒr Wald, Schnee und Landschaft (WSL) bezifferte das nach haltig nutzbare Biogaspotenzial der Schweiz mit rund 5 TWh pro Jahr. Dies entspricht etwa 15 Prozent des heute eingesetzten Erdgases. Zum Vergleich: 2021 wurden et
was mehr als 0.4 TWh Biogas aus Schweizer Produktion ins Gasnetz eingespeist.
GemĂ€ss einer Studie von E-Cube Consul tants aus dem Jahr 2018 werden zusĂ€tzlich rund 1.3 TWh Biogas produziert, aber nicht ins Netz eingespeist, weil es vor Ort ver wertet wird. Insgesamt wird von den 5 TWh Potenzial zurzeit also noch nicht die HĂ€lfte ausgeschöpft. Hinzu kommt, dass das ins gesamt vorhandene Potenzial fĂŒr die Bio gasproduktion («theoretisches Potenzial» gemĂ€ss WSL-Studie) bei rund 10 TWh liegt.
Der Biogas-Anteil im Schweizer Netz lĂ€sst sich also noch deutlich steigern. HierfĂŒr ha
die Schweizer Gasversorger einen ambitionierten Plan aufgestellt: Bis 2030 wollen sie im gesamten Gasabsatz einen erneuerbaren Anteil von 15 Prozent errei chen. Bis 2040 soll der Anteil auf 50 Prozent erhöht werden. Analog zu den Schweizer Klimazielen will die Gaswirtschaft 2050 schliesslich eine komplett CO2-neutrale Versorgung anbieten.
Wegen der limitierten Mengen an geeig neten organisch AbfÀllen wird inlÀndisch produziertes Biogas das Erdgas nicht vollstÀndig ersetzen können. Die Schweiz kann aber auch Biogas importieren, was heute bereits in betrÀchtlichem Umfang geschieht: 2021 waren es rund 1.8 TWh. Dank Herkunftszertifikaten lÀsst sich der
Produktionsprozess im Ausland jederzeit nachverfolgen.
Wenn das Potenzial fĂŒr Biogas ausge schöpft ist, besteht mit erneuerbar herge stelltem Methan eine weitere Quelle fĂŒr CO2-neutrales Gas. Es wird ĂŒber einen als «Power-to-Gas» bezeichneten Prozess pro duziert. Wie Biogas ist erneuerbares Methan klimaneutral, weil fĂŒr seine Herstellung gleich viel Kohlendioxid verwendet wird, wie bei der Verbrennung wieder entsteht. Ein wei terer Vorteil: Erneuerbares Methan kann mit ĂŒberschĂŒssigem Sommerstrom produziert werden und macht diesen so speicherbar.
Mit dem stetig steigenden Anteil an Bio gas trĂ€gt die Schweizer Gaswirtschaft schon heute zum Umbau des Energie systems bei. Das Biogas ergĂ€nzt andere erneuerbare Energien und ist mit seiner FlexibilitĂ€t ein wertvoller Trumpf bei der BewĂ€ltigung der anstehenden Herausfor derungen â gerade auch punkto Strom versorgung im Winter.
VSG
Verband der Schweizerischen Gasindustrie GrĂŒtlistrasse 44 CH-8027 ZĂŒrich
Telefon: +41 (0) 44 288 31 31 vsg@gazenergie.ch www.gazenergie.ch
Erneuerbare Energien aus Solar-, Wasser- und Windkraftwerken spielen eine zentrale Rolle fĂŒr die kĂŒnftige Energieversorgung. DarĂŒber hinaus können mit biogenen Brennstoffen betriebene Blockheizkraftwerke einen Beitrag zu einer CO2-armen Energieversorgung des Schweizer Wohn- und MobilitĂ€tssektors leisten. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule ZĂŒrich (ETHZ), die ein Simulationstool entwickelt hat, mit dem sich die Energieversorgung mit dezentralen Produktions- und Speichereinheiten abhĂ€ngig von den aktuellen Rahmenbedingungen beschreiben lĂ€sst.
In der Energieversorgung der Schweiz spie len dezentrale Produktion und Speiche rung eine immer grössere Rolle. Dezentrale Energie-Hubs nutzen verschiedene Energie trĂ€ger und Energiewandler zur Bereitstellung von Strom, HeizwĂ€rme, Warmwasser und KĂŒhlenergie. Wissenschaftler des Labors fĂŒr Aerothermochemie und Verbrennungssys teme der ETHZ haben nun ein Simulations werkzeug entwickelt, das aufzeigt, welchen Beitrag diese Energie-Hubs fĂŒr eine nach haltige und wirtschaftliche Energieversor gung der Schweiz unter BerĂŒcksichtigung der Versorgungssicherheit leisten können.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der ETH ZĂŒrich haben in einer frĂŒheren
Studie gezeigt, dass dezentrale WĂ€rmeKraft-Kopplungs-Anlagen (WKK-Anlagen) 10 Prozent des WĂ€rmebedarfs und 12 Pro zent des Strombedarfs der Schweiz mit erneuerbarer Energie decken könnten, wenn das landesweite Biomasse-Potenzial konsequent genutzt wĂŒrde (durch Um wandlung von Holz und biogenen AbfĂ€llen in Methan, das anschliessend zur Produk tion von WĂ€rme und Strom genutzt wird). 2020 wurden 1.1 Prozent des Stroms in der Schweiz aus Holz und Biogas erzeugt. Es gibt somit noch ein grosses ungenutz tes Potential.
Das aktuelle ETH-Projekt hat das Konzept der mit Biomasse betrieben WKK-Anlagen zur UnterstĂŒtzung der Stromproduktion auf gegriffen, diese als Komponente in Energie-
Hubs integriert und neben dem GebĂ€ude energiebedarf auch den Strombedarf fĂŒr die E-MobilitĂ€t mit einbezogen. Es umfasst so mit den gesamten Energiebedarf fĂŒr WĂ€rme und Strom im Wohnbereich einschliesslich des Individualverkehrs. Der ETH-Forscher Dr. Moritz Mittelviefhaus hat im Rahmen sei ner Doktorarbeit ein Simulationstool entwi ckelt, mit dem sich die Investitions- und Betriebskosten sowie die Treibhausgas (THG)-Emissionen von Energie-Hubs be rechnen lassen. In den Energie-Hubs steht ein Vielzahl unterschiedlicher Energiesys teme wie WĂ€rmepumpen, Photovoltaik, Heizkessel und eben auch WKK-Anlagen zur VerfĂŒgung, die mit dem Simulationstool ausgewĂ€hlt und kombiniert werden kön nen. Auf der Verbraucherseite werden Ge bĂ€ude unterschiedlicher Grösse sowie
Wohnbereich und Individualverkehr sind fĂŒr rund 40 Prozent der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Laut ETH-Studie liessen sich gut die HĂ€lfte der Emissionen durch Modernisierung der Anlagen (Photovoltaik, WĂ€rmepumpen und Biogas anstelle von Erdgas) und Elektrofahrzeuge einsparen, ohne die Energieerzeugung zu verteuern (ĂŒber den Lebenszyklus hinweg betrachtet). Dabei entfallen laut den ETH-Forschern rund zwei Drittel der THG-Einsparungen auf den GebĂ€udesektor, etwa ein Drittel auf den MobilitĂ€tssektor. Grafik: BAFU/bearbeitet
Schematische Darstellung der Produktions-, Umwandlungs- und Speichereinheiten der Energieplattformen (âčEnergie-Hubsâș), die in der ETH-Studie untersucht wurden. LW-WP steht fĂŒr Luft-Wasser-WĂ€rmepumpe, SW-WP fĂŒr Sole-Wasser-WĂ€rmepumpe, BEV fĂŒr Elektromobil und ICEV fĂŒr Auto mit Verbrennungsmotor.
Moritz Mittelviefhaus hat in seiner Doktorarbeit an der ETH ZĂŒrich ein SoftwareSimulationstool entwickelt, mit dem sich fĂŒr die Kombination verschiedener Energiesysteme berechnen lĂ€sst, welche Kosten die WĂ€rme- und Stromerzeugung verursacht und wie viel Treibhausgas-Emissionen dabei entstehen. Das Simula tionstool umfasst den Wohnbereich und die individuelle MobilitĂ€t. Grundlage der Simulation bildet der Energiebedarf fĂŒr Wohnen und MobilitĂ€t von gut 600 Perso nen in 83 GebĂ€uden, die reprĂ€sentativ sind fĂŒr die Gesamtheit aller GebĂ€ude der Stadt St. Gallen. Diese Stichprobe wurde anschliessend auf die ganze Schweiz hochgerechnet. Mit dem Simulationstool lĂ€sst sich errechnen, mit welcher Kombi nation aus Energiesystemen sich der Treibhausgas-Ausstoss am stĂ€rksten senken lĂ€sst bzw. mit welchen Systemen sich die erforderliche Energie am gĂŒnstigsten erzeugen lĂ€sst (Kosten fĂŒr Investition und 20-jĂ€hrige Betriebsdauer). Ein Simulationstool kommt nicht umhin, die Wirklichkeit zu vereinfachen. So wurde fĂŒr die Berechnung der THG-Emissionen beim Bau von Elektroautos einbezogen, nicht aber jene beim Bau neuer HĂ€user (die Studie beschrĂ€nkt sich auf die Optimierung der Anlagen in Bestandsbauten). Die Studie erfasst die THG-Emissi onen, die durch den Ersatz von Energiesystemen eingespart werden können, nicht aber den Spareffekt durch GebĂ€udeerneuerungen.
Zur Berechnung der Energiekosten muss die Studie eine Reihe von Annahmen treffen. FĂŒr die im Haupttext prĂ€sentierten Projektergebnisse wurde ein Gaspreis von ca. 8 Rp./kWh (Erdgas) bzw. 13.8 Rp./kWh (Biogas) zugrunde gelegt, was zum Zeitpunkt der Studie realitĂ€tsnah war. Das Simulationstool kann auf wechselnde Rahmenbedingungen (z.B. höhere Strom- und Gaspreise) angepasst werden. In diesem Fall wird es mitunter andere Resultate hervorbringen, als sie im Haupttext dargestellt sind. BV
konventionelle und Elektro-Fahrzeuge ein gesetzt. (vgl. Grafik 02).
Dank des Simulationswerkzeugs können die Forschenden die annualisierten Gesamt kosten und die THG-Emissionen ausge wĂ€hlter Energiesysteme ĂŒber den Lebens zyklus hinweg vergleichen. Pointiert ausgedrĂŒckt: Sie konnten errechnen, mit welchen Energiesystemen sich möglichst kostengĂŒnstig möglichst viel CO2 einsparen lĂ€sst. Moritz Mittelviefhaus hat das Tool nicht nur konzipiert, sondern fĂŒr konkrete Berechnungen herangezogen. Er stellte dafĂŒr auf die Rahmenbedingungen vor der Ukraine-Krise ab. Die ausserordentliche Entwicklung der Energiepreise im FrĂŒhjahr 2022 ist in den nachfolgend prĂ€sentierten Resultaten somit nicht berĂŒcksichtigt. Das Tool ermöglicht jedoch die Simula tionen auch mit verĂ€nderten Rahmenbe dingungen durchzufĂŒhren.
Ein Hauptergebnis der Studie: Durch die Elektrifizierung des privaten Wohn- und Mo bilitÀtssektors können die Treibhausgas-
Wir entwickeln das Energiesystem der Welt weiter, um es nachhaltiger, flexibler und sicherer zu machen. Gemeinsam mit Kunden und Partnern schaffen wir wegweisende Technologien und ermöglichen die digitale Transformation, die erforderlich ist, um die Energiewende hin zu einer klimaneutralen Zukunft zu beschleunigen.
Die Grafik zeigt, mit welcher Kombination aus Energieerzeugungssystemen sich der EnergiebedarffĂŒr Wohnen und MobilitĂ€t gemĂ€ss ETH-Studie optimal decken lĂ€sst, wenn man eine möglichst CO2-arme Energieversorgung anstrebt. Dieses Ziel erreicht man, wenn man Strom aus dem Netz bezieht und fĂŒr die WĂ€rmeproduktion eine Sole-Wasser-WĂ€rmepumpe einsetzt. Hierbei wird ein dem Endkonsumenten unbegrenzt verfĂŒgbares Stromnetz in heutiger GĂŒte (aktueller CO2-Emissionsfaktor des Strommixes im Schweizer Versorgungsnetz) vorausgesetzt, welches leicht niedrigere Emissionen als die hauseigene Stromproduktion aus Solaranlagen aufweist. Abgesehen vom gezeigten Extremfall sind hauseigene Solaranlagen in der Studie durch die Bank sehr lohnenswert, um die existierende Stromversorgung durch mehr Eigenproduktion zu entlasten und sollten wo immer möglich installiert werden, wie die Studienautoren betonen.
Emissionen dieses Bereichs stark ver mindert werden, «im besten Fall bis zu knapp 70 Prozent, und dies bei ver gleichbaren und teils sogar leicht redu zierten Gesamtkosten», sagt Co-Autor Moritz Mittelviefhaus. Die Forschenden gehen in diesem ersten Szenario davon aus, dass der Strom aus dem Netz ohne EinschrĂ€nkungen verfĂŒgbar ist. Sie haben berechnet, dass sich mit dieser Umstel lung in einem durchschnittlichen Wohnge bĂ€ude mit acht Bewohnern der THG-Aus stoss von rund 25 Tonnen CO2eq / Jahr auf rund 7 Tonnen CO2eq / Jahr vermindern lĂ€sst, die Gesamtkosten fĂŒr die Energie versorgung von ca. 30â000 Schweizer Fran ken pro Jahr auf rund 27â000 Schweizer Franken pro Jahr (die Zahlen enthalten die Gesamtkosten der WĂ€rme-, Strom- und MobilitĂ€tsversorgung inkl. Anschaffungs kosten fĂŒr PKW). Dass die TreibhausgasEmissionen nicht ĂŒber die erwĂ€hnten 70 Prozent hinaus gesenkt werden kön nen, liegt primĂ€r an der grauen Energie, die in Heizanlagen, Kraftwerken und Fahr zeugen unweigerlich enthalten ist.
Die Dekarbonisierung der Energieversor gung gelingt gemÀss der ETH-Studie dank
der «Kerntechnologien», die seit Jahren im Trend liegen: WĂ€rmepumpen ersetzen Ălund Gasheizungen, Elektroautos lösen Verbrenner ab. Hinzu kommen dezentrale Photovoltaik-Anlagen, die mit stationĂ€ren Stromspeichern oder Batterien in Elektro autos ergĂ€nzt werden. Solaranlagen, so die Annahme der Studie, werden wie heute ĂŒblich mit Einmalzahlungen staatlich gefördert. Weitere Fördermittel wĂŒrden helfen, den von der Studie vorgezeichne ten Wandel der Energielandschaft zu be schleunigen, ist ETH-Forscher Mittelvief haus ĂŒberzeugt: «Das Potenzial zur Reduktion der Treibhausgase wird bisher (noch) nicht ausgeschöpft, weil dafĂŒr hohe Investitionen fĂŒr Anlagen aber auch fĂŒr EFahrzeuge getĂ€tigt werden mĂŒssen.»
Z u einem anderen Ergebnis gelangt die Studie fĂŒr den Fall, dass eine möglichst kostengĂŒnstige Energieversorgung an gestrebt wird. In diesem Szenario wird der EnergietrĂ€ger Gas weiterhin benö tigt, wie ETH-Forscher Mittelviefhaus ausfĂŒhrt: «Besonders bei kleinen GebĂ€u den können Gaskessel ökonomische Lö
sungen darstellen und bei grossen Ge bĂ€uden auch BHKW, die durch Verbrennung von Gas WĂ€rme und Strom erzeugen.» (vgl. Grafik 03) WKK-Anlagen sind auch deshalb nötig, weil der stark wachsende Strombedarf fĂŒr WĂ€rme pumpen und Elektroautos nach Ein schĂ€tzung der ETH-Forschenden nicht nur durch erneuerbaren Strom gedeckt werden kann, auch deshalb nicht, weil im Winterhalbjahr der erforderliche PVStrom nicht in genĂŒgender Menge ver fĂŒgbar ist. Hier böten BHKW, die mit Erd gas oder Biogas betrieben werden, «attraktive Lösungen, um die Stromver sorgung im Winter sicherzustellen.» Wis senschaftler Mittelviefhaus ergĂ€nzt: «Die dauerhafte Nutzung von Gaskesseln und WKK-Anlagen mit Erdgas ist nur dann zu empfehlen, wenn es wirklich auf den letz ten Rappen ankommt. Ăkonomisch und klimapolitisch sinnvoll sind aber mit Bio gas betriebene WKK-Anlagen, mit denen StromengpĂ€sse primĂ€r im Winter ĂŒber brĂŒckt werden.» Diese Anlagen seien gro ssen Gaskraftwerken (Gas- und DampfKombikraftwerke) vorzuziehen, sind die Studienautoren ĂŒberzeugt. «Bei Szena rien mit minimalem CO2 als Zielgrösse
erwiesen sich WKK-Anlagen kurzfristig mit Biogas, lĂ€ngerfristig mit grĂŒnem Was serstoff als ĂŒberlegen gegenĂŒber zentralen Gaskraftwerken mit Carbon Capture and Storage (CCS)», sagt der vor kurzem eme ritierte ETH-Professor Konstantinos Boulou chos, der die Studie betreut hat. Ein zweiter Pfeiler zur EntschĂ€rfung der AuslandabhĂ€n gigkeit sind laut Studie neben den WKKAnlagen grosse Solaranlagen mit einer landesweiten Gesamtleistung von 9 bis 26 Gigawatt (installierte PV-Leistung Ende 2020: 3 Gigawatt). Die konkrete Umsetzung dieser Idee (Standortsuche, Netzeinbindung, Speicherung fĂŒr Ausgleich Sommer/Winter usw.) hat die Studie nicht untersucht.
D ie ETH-Forscher haben fĂŒr ihre Simu lation des Energieverbrauchs die Gege
benheiten der Stadt St. Gallen herange zogen. Gleichzeitig fallen ihre Ideen in dieser Stadt auf fruchtbaren Boden, wie Marco Letta, Unternehmensleiter der St. Galler Stadtwerke, sagt: «Die ETHStudie zeigt sehr eindrĂŒcklich auf, dass das Energiekonzept 2050 der Stadt St. Gallen mit der Kopplung der Sektoren Strom, WĂ€rme und Gas der einzig richtige Weg zur Dekarbonisierung ist. NahwĂ€r meverbĂŒnde mit leistungsfĂ€higen Block heizkraftwerken in den Energiezentralen leisten im Winter nicht nur als BandlastStromproduktion einen wertvollen Beitrag zur lokalen Versorgung, sondern entlas ten auch in den entsprechenden Quartie ren das Stromnetz.» St. Gallen will die Stromproduktion aus Blockheizkraftwer ken (BHKW) in den nĂ€chsten Jahren denn auch krĂ€ftig ausbauen, von heute 1,3 Me
gawatt elektrisch (MWel ) auf 40 MWel im Jahr 2050. Die Anlagen sollen dann rund 20 Prozent des stÀdtischen Strombedarfs decken.
Marco Letta weist darauf hin, dass Erdgas in den kommenden 10 bis 15 Jahren als Medium fĂŒr die BHKW dienen muss, bis die weltweite Produktion von Biogas, Was serstoff und synthetischen Gasen herauf gefahren werde. «Wir ersetzen aber bereits heute mit den BHKW-NahwĂ€rmeverbĂŒn den viele Ălheizungen und senken da durch die Treibhausgas-Emissionen. Die heutigen, noch fossil befeuerten WKKSysteme werden dann beim nĂ€chsten Er neuerungszyklus durch BHKW ersetzt, welche âčH2-readyâș sind oder zu 100 Pro zent mit Biogas bzw. synthetischem Gas betrieben werden können.»
Bis 2030 sollen in der Schweiz die CO2-Emissionen um 30 Prozent gesenkt werden. Das Ziel ist klar. Doch der Einsatz der unterschiedlichen Instrumente, mit denen man den Markt grĂŒner stellen kann, bedarf der Justierung. Ein Baustein ist die Weiterentwicklung des Gasmarktes: Die Schweizer Gasindustrie will bis 2030 einen 30-prozentigen Anteil des auf dem Schweizer WĂ€rmemarkt eingesetzten Erdgases durch «grĂŒne Gase», wie Bioerdgas und Wasserstoff, ersetzen.
Uniper ist in Deutschland Vorreiter in Sachen Power-to-Gas-Technologie und kennt schon heute die Wasser stoff-Wertschöpfungskette aus der prakti schen Anwendung. Doch die bisher errich teten Elektrolyseanlagen sind nur ein Anfang. Weitere Projekte werden vorangetrieben und bahnen den Weg fĂŒr die Zukunft. So koope riert Uniper etwa mit dem Hafenbetrieb Rot terdam bei der Produktion grĂŒnen Wasser
stoffs und baut in Wilhelmshaven an der deutschen NordseekĂŒste einen zentralen Hub fĂŒr klimafreundlichen Wasserstoff.
Wie ernst es Uniper mit dem Vorantreiben der Entwicklung von grĂŒn erzeugtem Was serstoff als EnergietrĂ€ger ist, zeigen auch die PlĂ€ne des Unternehmens bis 2025 ein Gigawatt an Solar- und Windenergie auf zubauen und weitere drei Gigawatt in den
dann folgenden Jahren. Damit legt Uniper unter anderem die Basis, um auch beim grĂŒnen Wasserstoff zu wachsen und diesen perspektivisch ihren Kunden zu wettbe werbsfĂ€higen Preisen anbieten zu können. Dabei strebt Uniper auch Kooperationen mit Schweizer Partnern in Sachen Wasserstoff produktion an: Gemeinsame Projekte wer den initiiert, durch die sich zum einen die VerfĂŒgbarkeit von Wasserstoff erhöht und
durch die zum anderen die Projektpartner an Original-Produktionspreisen partizipie ren können.
Bereits heute ist Bioerdgas eine Möglichkeit mit viel Potenzial fĂŒr die GrĂŒnstellung der Gasversorgung in der Schweiz. Als erneu erbarer und CO2-armer EnergietrĂ€ger liegen seine grossen StĂ€rken vor allem in den Sy nergien mit anderen Bereichen, wie der Landwirtschaft oder der Abfallverwertung. Letztere rĂŒckt als Grundstoff immer stĂ€rker in den Fokus: Denn anstatt AbfĂ€lle zu ver brennen, könnte man diese in Biogas und weiter veredelt in Bioerdgas umwandeln.
Weitere Pluspunkte von Bioerdgas sind sein im Vergleich zum herkömmlichen Erd gas ĂŒber die gesamte Produktions- und Verbrauchskette deutlich geringerer Emis sionswert sowie seine FlexibilitĂ€t bei der Bereitstellung. So kann Bioerdgas nicht nur einen signifikanten Beitrag zur Errei chung der energie- und klimapolitischen Ziele, sondern auch zur Versorgungssi cherheit der Schweiz leisten.
Auch wenn die Produktion von Bioerdgas in der Schweiz in den letzten Jahren stetig zugenommen hat, so ist das Potenzial doch beschrÀnkt. Es wird auf eine KapazitÀt von max. 5.7 TWh/a geschÀtzt. Der heutige Erd gasverbrauch der Schweiz wird daher nicht vollstÀndig mit einheimischem Bioerdgas gedeckt werden können.
U m dennoch den Einsatz von Erdgas zunehmend durch «grĂŒne Gase» zu er setzen, bietet es sich an, auf den Import auslĂ€ndischer Bioerdgaszertifikate zu rĂŒckzugreifen. Diese mĂŒssen allerdings
den strengen Schweizer Standards und Regularien entsprechen. Dies kann Uni per gewÀhrleisten: Bereits heute stam men 25 Prozent der Schweizer Importe deutscher Bioerdgaszertifikate von Uni per. Und Tendenz steigend.
Das Unternehmen arbeitet dabei eng mit ih ren Schweizer Partnern zusammen. Ziel ist es, gemeinsame DekarbonisierungsplĂ€ne zu entwickeln und umzusetzen sowie eine zunehmende Versorgung mit «grĂŒnen Ga sen», wie etwa aus biogenen AbfĂ€llen ge wonnenem Bioerdgas aus deutschen und anderen europĂ€ischen Produktionsanlagen, zu ermöglichen.
Bioerdgas und Wasserstoff â zwei Gase deren Bedeutung in den nĂ€chsten Jahren weiterwachsen wird. Und auch wenn der flĂ€chendeckende Einsatz teilweise noch Zukunftsmusik ist, so werden die Weichen doch bereits heute gestellt.
Uniper Energy Sales Holzstrasse 6 D-40221 DĂŒsseldorf
Telefon: +49 (0) 211 73275â0 info@uniper.energy decarbsolutions.uniper.energy/biomethan
Die Brugg Kabel AG ist ein produzierendes Unternehmen mit langer Tradition. 1896 eröffnete Gottlieb Suhner eine Kabelfabrik. Ăber die vergangenen Jahrzehnte entwickelte sich Brugg Cables zu einem international erfolgreichen Kabelhersteller im Bereich der EnergieĂŒbertragung und -versorgung.
die Kunden von Brugg Cables wurde neben der Herstellung von Kabeln ein ergĂ€nzendes Angebot von Service leistungen immer wichtiger. Stadtwerke und Verteilnetzbetreiber nutzen schon seit langem die UnterstĂŒtzung bei der Pro jektplanung sowie Bau und Montage der Kabelstrecken durch Brugg.
In jĂŒngster Zeit wurde der Service neu strukturiert und erweitert. Es wurden Ser vicepakete definiert, die die Kunden noch besser beim Betrieb ihrer Kabelsysteme unterstĂŒtzen. Der Grund: die Kabelsysteme stellen fĂŒr den Kunden â Verteilnetzbetrei ber / Stadtwerke, Ăbertragungsnetzbetreiber
und Industrie â wesentliche Assets dar. Also AnlagegĂŒter, die lange in Betrieb sind und einen erheblichen wirtschaftlichen Wert besitzen. Die Unternehmen sind auf grund der DIN Norm 55â000 beziehungs weise entsprechender Cigre Normen und ihrer eigenen angehalten, ein Asset Ma nagement umzusetzen. Hier unterstĂŒtzt Brugg Cables mit seinem Angebot und seiner Expertise.
Speziell fĂŒr die Anforderungen der Energie versorger, Ăbertragungsnetzbetreiber und Stromkunden im Hoch- und Höchstspan nungssegment bietet sich das Servicepaket Asset Management & Services an. Es um
fasst verschiedene Serviceleistungen, die Planung und Bau, Betrieb sowie Wartung der Hochspannungskabelsysteme sicher, effizient und kostenoptimal machen.
Das Serviceportfolio umfasst fĂŒnf Bau steine. Die jeweils einen bestimmten Fokus haben und von Kunden individuell genutzt und kombiniert werden können:
Mit der Emergency Response Solution stellt der Kunde eine schnelle und effektive Reparatur akuter StörfĂ€lle sicher â und das weltweit!
Brugg Cables ĂŒbernimmt die Notfall- und Krisenintervention bei Netzproblemen oder AusfĂ€llen. Es umfasst die kurzfristige SofortAufnahme durch die Experten mit an schliessender Reparatur sowie bei Bedarf die Bereitstellung der relevanten Ersatzteile.
Ziel des Engineering Services ist ein massgeschneidertes Kabelsystem, das den störungsfreien Betrieb ĂŒber die ge wĂŒnschte Lebensdauer gewĂ€hrleistet. Ob Installationskonzepte, speziell ange passtes Kabeldesign, Verlustberechnun gen oder Kurzschlussstromberechnun gen â alle Aspekte werden im Rahmen des Brugg Cables Engineering Service berĂŒcksichtigt.
Der Ersatzteil Service beinhaltet die Lie ferung von Ersatzteilen, die Ăbernahme des Ersatzteilmanagement (BestandsfĂŒhrung und VerfĂŒgbarkeit), die BestandsprĂŒfung (QualitĂ€t, Norm, Alter) vor Ort und bei Bedarf, die Ăbernahme der BestĂ€nde und Lager haltung (Opex) im Kundenauftrag.
Preventive Maintenance ist die vorbeugende Instandhaltung fĂŒr Kabelsysteme â also
die Identifikation und Behebung von Risiken bevor es zu einem Ausfall kommt.
DafĂŒr erstellt Brugg Cables fĂŒr die Energie anlage bzw. das Kabelsystem einen indi viduellen Instandhaltungsplan aus dem entsprechende Instandhaltungsintervalle sowie die Bedarfe fĂŒr Ersatzteile und deren Lagerhaltung abgeleitet werden.
Je nach Anlagentyp, Alter und Kunden wunsch wird aus den generellen Optionen Condition Based Maintenance (zustand sorientierte Instandhaltung), Reliability Centered Maintenance (zuverlĂ€ssigkeits orientierte Instandhaltung) oder Time Based Maintenance (zeitabhĂ€ngige Instandhaltung) eine kundenindividuelle Lösung fĂŒr Ihre Anlage definiert und systematisch umge setzt. Basis dafĂŒr sind umfangreiche Kabel system-, Temperatur- und Materialanalysen.
Retrofitprojekte ertĂŒchtigen bestehende Kabelsysteme, die am Ende Ihrer Lebens dauer angelangt sind oder deren Kapazi tĂ€ten nicht mehr ausreichen.
Brugg Cables analysiert dafĂŒr die Anla gen und Komponenten, stellt den Moder nisierungsbedarf fest, plant das Vorhaben
und fĂŒhrt dieses auch aus. Dabei wird kritisch abgewogen, ob ein Umbau âwenn möglich im laufenden Betrieb
Brugg Cables ist der innovative Schweizer Kabel- und Garniturenhersteller mit umfangreichem Dienstleistungsangebot in der EnergieĂŒbertragung und -verteilung. Unsere 390 Mitarbeitenden entwickeln, fertigen, installieren und warten Kabel, Zubehör und System lösungen fĂŒr die EnergieĂŒbertragung und -verteilung bei Kraftwerksbetreibern, Energieverteilungsunternehmen und in der Industrie. Unser Lösungsansatz ist ein ganzheitlicher â wir bieten unseren Kunden «alles aus einer Hand».
Die Produkte aus Brugg zeichnen sich durch technologiÂŹschen Vorsprung und die ErfĂŒllung höchster QualitĂ€ts ansprĂŒche aus. So ist Brugg Cables als einer der weltweit wenigen Kabel hersteller in der Lage, Kabelsysteme und Zubehör fĂŒr die momentan höchste Spannungsebene von 550 kV herzustellen. www.bruggcables.com
(Bypass Lösung) â oder ein Neubau die sinnvollere Variante ist.
Die Experten von Brugg Cables bewerten und managen die Projekte im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlicher Tragbarkeit, tech nischer Machbarkeit und RechtskonformitÀt (z. B. Materialien, Umwelt). Die Projekte reichen vom Austausch einzelner Kompo nenten bis zu komplexen Turn-Key-Projekten.
Die Terna S.p.A. (Trasmissione ElettricitĂ Rete Nazionale) mit Hauptsitz in Rom ist der grösste Stromnetzbetreiber Europas. Mit 4 300 Mitarbeitenden und einem Umsatz von 2.3 Milliarden Euro arbeitet Terna erfolgreich im Hoch- und Höchstspannungsnetz in Italien, Europa und teilweise auch in Ăbersee. Terna managt rund 75'000 Kilo meter Hochspannungsleitungen und spielt eine zentrale Rolle bei der Umgestaltung des Strommarktes hin zur Nutzung umweltvertrĂ€glicher Quellen.
www.terna.it/en
Emergency Response Solutions â Nach haltige Störfallbehebung bei Uniper
Uniper ist einer der grössten Energieer zeuger Deutschlands mit zahlreichen Kraftwerksstandorten. Der Standort Ir sching gehört zu den modernsten und effizientesten Gas- und Dampf-KombiKraftwerken.
Dort kam es zu einem schwerwiegenden Fehler in einer Kabelabschlusseinrichtung an der Kopfarmatur. Die am Standort be findlichen Ersatzteile waren aufgrund nicht adĂ€quater Lagerung jedoch untauglich fĂŒr den Ersatz.
Brugg Cables unterstĂŒtzte mit fachmĂ€n nischer Expertise vor Ort und untersuchte die Anlage sowie die vorhandenen Ersatz teile. Eine anforderungsgerechte Problem lösung wurde entwickelt, die benötigten Ersatzteile bereitgestellt und im Rahmen eines Turn-Key-Services fachmĂ€nnisch ausgetauscht.
Zum Einsatz kam ein neues 380 kV XLPEKabel, das ĂŒber eine Muffe an das beste hende Kabel angeschlossen wurde. Die neue Kabelverbindung wurde wiederum an einen neuen Freiluftendverschluss fach mĂ€nnisch montiert, das System getestet, abgenommen und in Betrieb gesetzt.
Brugg Cables ist der innovative, Schweizer Kabelhersteller mit umfangreichem Dienst leistungsangebot in der EnergieĂŒbertragung und -versorgung. Speziell fĂŒr die Anforde rungen im Mittel- und Hochspannungs segment bietet das Unternehmen qualitativ hochwertige Stromkabelsysteme, Ersatzteile sowie das Servicepaket Asset Manage ment & Services an. Es umfasst verschie dene Serviceleistungen, die den Betrieb der Kabelanlagen sicher, effizient und kostenoptimal machen.
Marketing- und Communications-Team Brugg Cables
Telefon +41 (0) 56 201 37 77 marketing.bkag@bruggcables.com
Die IBC Energie Wasser Chur setzt bei der Optimierung ihres FernwÀrmenetzes auf die Vielseitigkeit des PFC200-Controllers von Wago. Mit dem Kommunikationsprofi bringt sie nicht nur die Daten ihrer WÀrmeerzeuger und Stelleinrichtungen aufs Leitsystem, sondern spielt diese zugleich in ihr Verrechnungssystem ein.
Die IBC Energie Wasser Chur speist ihr FernwĂ€rmenetz aus diversen Energiequellen in und um Chur. Zu diesen gehören unter anderem ein Block heizkraftwerk, mehrere kleine HolzKraftheizwerke und eine Kehrrichtverbren nungsanlage, deren AbwĂ€rme in Churer Wohnungen, BĂŒros und Ladenzeilen fĂŒr angenehme Behaglichkeit sorgt.
Obwohl sich das FernwĂ€rmenetz aus di versen Energiequellen zusammensetzt, wussten die Verantwortlichen bei der IBC Chur bisher nur wenig ĂŒber dieses. «Bis anhin hatten wir nur die Zentrale auf dem
Leitsystem, wĂ€hrend uns die Daten fĂŒrs FernwĂ€rmenetz fehlten», sagt Reto Werro. Doch genau diese Werte brauche es, so der Verantwortliche Fernwirksysteme, um regelnd einzugreifen und so das FernwĂ€rme netz optimieren zu können. Diese fehlende Transparenz schloss der Energieversorger nun mit einem entsprechenden Projekt.
Bei der Definition der Projektparameter rĂŒckten Reto Werro und seine Kollegen zwei Punkte in den Fokus. Der erste Punkt war das Auslesen von Daten und Fehlern
direkt in den Ăbergabestationen beim Kunden sowie deren Darstellung auf dem Leitsystem, der zweite Punkt ein direkter Reglerzugriff, um bei neuen Projekten ins FernwĂ€rmenetz eingreifen zu können. Wichtig war hierbei die Programmiermög lichkeit, um auf die spezifischen Anforde rungen der einzelnen, unterschiedlichen WĂ€rmeĂŒbergabestellen einzugehen.
Bei der Evaluation einer geeigneten Steu erung machte der PFC200-Controller von Wago das Rennen. Dieser beherrscht nicht nur diverse Protokolle wie FTP oder Modbus RTU / TCP, sondern lÀsst sich
individuell in Betrieb nehmen. Entweder wird dieser mit einer parametrierbaren Lösung wie Grid Gateway oder mit einer auf Codesys basierenden Applikations software passgenau auf die jeweilige Anforderung angepasst.
Basis fĂŒr das spezifische Programmieren war ein dreitĂ€giger Workshop mit Wago, in dem Reto Werro das Produkt und dessen vielseitige Einsatzmöglichkeiten anhand verschiedener Beispiele kennenlernte: «Da rauf bauten wir auf und entwickelten das Programm weiter. Am Ende des Workshop hatten wir bereits ein lauffĂ€higes Projekt.» Zwar brauchte es hinterher noch zwei bis drei Telefonate, da er das Produkt nicht kannte, doch im Dialog liessen sich diese Probleme schnell ausrĂ€umen.
Als grösste Herausforderung bei diesem Projekt bezeichnet Reto Werro rĂŒckblickend die Segmentierung der aufgezeichneten Daten. WĂ€hrend die WĂ€rmezĂ€hlerdaten fĂŒr die Optimierung des FernwĂ€rmenetzes in das Leitsystem und das Verrechnungs system fliessen mĂŒssen, sollen die Reg lerdaten nur auf dem Leitsystem auflaufen. Was so zunĂ€chst nicht kompliziert klingt, erweist sich in der Praxis als knifflig âschliesslich kommen diese Daten aus einer Steuerung, weshalb diese separiert werden mĂŒssen.
Doch die Beteiligten konnten auch diese Herausforderung lösen und schufen damit die Voraussetzung, um regulierend ins
Netz einzugreifen. Wieso es das braucht, erklĂ€rt Reto Werro so: «Wenn irgendwo die RĂŒcklauftemperatur zu hoch ist, schliessen wir nun einfach das entspre chende Ventil. Ausserdem können wir nachts bei gewissen Boilern Zwangsla dungen auslösen und so die Spitze bre chen, so dass frĂŒhmorgens, wenn alle Boiler laden, das Netz nicht kollabiert.»
Das Laden des Boilers ist dabei ein Befehl, der auf der SekundÀrseite des Kunden ausgegeben wird.
Bevor Reto Werro bei der IBC Chur anfing, war er in der Kraftwerksautomation tĂ€tig, weshalb er diverse Steuerungslösungen kennt. Beim PFC200-Controller fielen ihm verschiedene Möglichkeiten auf, die er zuvor so nicht kannte. Neben der einfachen Handhabung («Wenn man sich reingear beitet hat, ist es relativ einfach und man kann zĂŒgig etwas umsetzen.») ist es der integrierte Web-Server, der es ihm ange tan hat. «Der ist fĂŒr uns Gold wert», sagt er und liefert gleich die ErklĂ€rung nach: «Wir haben bei den Kunden keine Mög lichkeit zu bedienen beziehungsweise ein teures Display einzubauen. Mit dem Wago-Controller loggen wir uns nun ĂŒber den Web-Browser ein und steuern einfach ĂŒber diesen unsere Anlagen.»
Die FĂ€higkeit des Fernwirkens nach EN 60870 nutzt die IBC Chur ĂŒbrigens nicht nur fĂŒr die Optimierung und Regelung ihres FernwĂ€rmenetzes. Das integrierte Modem setzt sie ausserdem dazu ein, um provi sorische Trafo- oder Wasserstationen schnell und einfach aus der Ferne zu ĂŒberwachen.
Die VorzĂŒge im Detail:
âą Steuerung des FernwĂ€rmenetzes ĂŒber den Web-Browser
âą Visualisierung und Rechnungsstellung mit nur einem Controller
âą Flexibler Fernzugriff auf provisorische Trafo- und Wasserstationen
Wago Contact SA Route de l'Industrie 19 CH-1564 Domdidier Telefon +41 (0) 26 676 74 06
Ulrich.Schlaepfer@wago.com www.wago.com
Soerstaunt es denn nicht, dass mit der neu konzipierten Power-Char ger-Box, einem Kombi-Artikel aus Schacht, Deckel und Betonsockel, der Zeitgeist im Bereich der ElektromobilitÀt voll getroffen wird und die SYMALIT AG
ihren Teil zu einer intakten Infrastruktur der E-Mobility beitrÀgt.
Die Verkaufszahlen im Bereich der Elektro fahrzeuge nehmen rasant zu und manch ein AutokÀufer macht sich, nebst ökonomischen
Ăberlegungen, auch vermehrt ideologische und ökologische Gedanken, denn in den ver schiedenen relevanten Entscheidungsfakto ren wie Investitionskosten, Angebotsvielfalt, Infrastrukturnetz, Aufladezeiten und so weiter wurden allseits massive Fortschritte erzielt.
Verantwortungsbewusstsein fĂŒr die Umwelt ist eben nicht mehr bloss fĂŒr einen kleinen Kreis unserer Konsum-Gesellschaft ein re levantes Thema.
Vor gut drei Jahren wurden erste Proto typen von KabelschĂ€chten aus glasfaser verstĂ€rktem, rezykliertem Polyethylen produziert. Erste mögliche Kunden wur den bereits in der Planungsphase frĂŒh miteinbezogen und es entstand ein Ge meinschaftswerk aus einem zweiteiligen Schacht: Ein Teil dient als Kabelschacht und wird mittels Gussdeckel ebenerdig verschlossen, auf den zweiten Teil kommt der teilweise sichtbare Betonsockel als Fundament fĂŒr die Ladestation.
Ein entscheidender Vorteil dieser Ladesta tion ist die unkomplizierte, schnelle und dadurch kostengĂŒnstige Installation. Auf grund des Unterbaus kann auf eine Scha lung verzichtet werden und die notwendigen EinfĂŒhrungslöcher lassen sich problemlos mittels Kronenbohrer vor Ort praktisch und punktgenau auf diesen Ă€usserst leichten Schacht setzen. NatĂŒrlich ist der Beton
sockel mit dem notwendigen EinfĂŒhrungs loch fĂŒr die Elektro-Einspeisung ebenfalls schon vorbereitet. Diese Vorgehensweise erlaubt eine Installation auf einem stark frequentierten Parkplatz (zum Beispiel bei Bahnhöfen, Poststellen, Einkaufszentren, Sport- und Freizeitstadien) in knapp einem Tag â und dadurch kann, zum Wohl des Kunden, die Anlage schnellstmöglich in Betrieb genommen werden.
Die Power-Charger-Box entspricht somit klar dem Kaiteki-Gedanken unseres Mutterhauses, unser Verhalten möglichst nachhaltig und ressourcenschonend stets zu hinter fragen und zu optimieren.
MCAM Symalit AG Hardstrasse 5 CH-5600 Lenzburg Telefon +41 (0) 62 885 83 80
verkauf@symalit.ch www.symalit.ch
Werden in einer Ăberbauung grosse Mengen Solarstrom produziert, können sich die Haus- und WohnungseigentĂŒmer in eigener Verantwortung um ihre Stromversorgung kĂŒmmern. Sie bilden dafĂŒr einen Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) mit dem Ziel, den vor Ort produzierten Strom soweit wie möglich selber zu nutzen. Solche Eigenverbrauchs-Gemeinschaften sind eine Chance nicht nur fĂŒr die ZEV-Haushalte, sondern auch fĂŒr den lokalen Stromversorger. Das zeigt ein Pilotprojekt nördlich von Lugano.
Grosse Unternehmen haben gemein hin die Mittel, um mit Forschung innovative Produkte und Dienst leistungen zu entwickeln. Das gilt fĂŒr die Energiebranche ebenso wie fĂŒr andere Wirt schaftsbereiche. Nicht selten sind es aber gerade die kleineren Unternehmen, die mu tig vorangehen und neuartige Lösungen vorantreiben. Ein Beispiel ist das Tessiner Stromunternehmen AEM: Die Azienda Elet trica di Massagno versorgt nördlich von Lu gano 9 000 Haushalte in den Gemeinden Massagno, Capriasca und Isone mit Strom. AEM hat ihre Infrastruktur so ausgebaut, dass sie innovative Lösungen erproben und anbieten kann. So ist das Versorgungsgebiet flĂ€chendeckend mit intelligenten StromzĂ€h lern (Smart Meter) ausgerĂŒstet, die alle 15 Mi nuten die Verbrauchsdaten an einen zentra len Server ĂŒbermitteln. Zudem wurde in die Digitalisierung des Unternehmens investiert.
«Wir wollen unsere schweizweit wohl einzig artige Netzinfrastruktur nutzen, um zukunfts weisende Dienstleistungen zu entwickeln»,
sagt Dr. Daniele Farrace, Chief Innovation Officer bei der AEM. UnterstĂŒtzt von Bun desamt fĂŒr Energie, Innosuisse, dem Tes siner Energieforschungsfonds und der Re gionalentwicklungsstelle ERSL realisierte das Unternehmen in den letzten Jahren eine Reihe von Forschungsprojekten. «Wir verkaufen weiterhin Strom, aber im heuti gen, sich radikal verĂ€ndernden Energie sektor ist dies kein ausreichendes Ge schĂ€ftsmodell mehr», sagt Farrace zur BegrĂŒndung. «DarĂŒber hinaus brauchen wir Innovation, um zusĂ€tzliche Wertschöp fung fĂŒr die Gesellschaft zu erzielen. Die AEM ist dafĂŒr prĂ€destiniert, da wir klein, agil und stark digitalisiert sind.»
In einem aktuellen Projekt hat die AEM zu Forschungszwecken eine EigenverbrauchsGemeinschaft eingerichtet, auch bekannt unter dem KĂŒrzel ZEV (fĂŒr: Zusammen schluss zum Eigenverbrauch). Ein ZEV ist ein Verbund aus benachbarten Haushalten,
die durch ein separates Stromnetz verbunden sind. Die Gemeinschaft regelt ihre Stromver sorgung weitgehend selbstĂ€ndig und ver sucht, den lokal produzierten PV-Strom weit gehend vor Ort zu verbrauchen. Hauptziel ist eine gĂŒnstige Versorgung mit erneuerbarem Strom. In der Schweiz gibt es bislang nur we nige ZEV, da diese erst mit dem Energiege setz von 2018 klar geregelt wurden.
Dass ein Stromversorger wie die AEM ei nen ZEV selber initiiert, ist ungewöhnlich. Denn ein ZEV hat fĂŒr den lokalen Versor ger wirtschaftliche Nachteile. Er kann we niger Strom verkaufen, ihm entgehen so mit Umsatz und Gewinn. Zudem beteiligt sich der ZEV weniger an den Kosten der Netzinfrastruktur, obwohl ihm diese ge nauso zur VerfĂŒgung steht, wenn die Sonne nicht scheint resp. die Batterie leer ist. Trotz dieser UmstĂ€nde hat die AEM in ihrem Versorgungsgebiet einen ZEV ins Leben gerufen. Ziel ist, die Auswirkungen der Eigenverbrauchs-Gemeinschaften auf die Stromversorgung genauer zu untersu
Im Rahmen des LIC-Projekts wurde fĂŒr das System aus PV-Anlagen, Batterie speicher und steuerbaren Lasten (WĂ€rmepumpen, Elektroboiler) eine zentrale und eine dezentrale Steuerung getestet. Bei der zentralen Variante gelangen alle Daten aus Smart Metern und den weiteren Systemkomponenten in einen zentralen Server, wo ein Algorithmus die Steuerungssignale zur Maximierung des Eigenverbrauchs generiert.
Die dezentrale Variante kommt ohne zentralen Server aus. Dessen Aufgabe ĂŒber nehmen Minicomputer, die in den Haushalten neben den Smart Metern installiert werden (vgl. Foto 01: links das Smart Meter, rechts der Minicomputer). Der Datenverkehr wird in einer Blockchain aufgezeichnet. Das hat den Vorteil, dass allfĂ€llige Energie-Transaktionen zwischen den ZEV-Haushalten ohne zentrale Instanz abgewickelt werden könnten. Die Blockchain arbeitet mit dem Proofof-Authority-Mechanismus und braucht somit nicht so viel Energie wie der Proof-of-Work-Mechanismus, wie er beispielsweise von der DigitalwĂ€hrung Bitcoin genutzt wird. BV
chen und dabei auch mögliche Vorteile fĂŒr die Energieversorger zu beleuchten: Da ein ZEV den dezentral produzierten Strom lokal verbraucht, speist er weniger Strom ins Netz ein und entlastet so das Verteil netz. Dies könnte Verteilnetzbetreibern wie der AEM mittelfristig helfen, hohe Investi tionen in NetzverstĂ€rkungen einzusparen,
wenn die dezentrale Stromproduktion mit Photovoltaik stark ausgebaut wird.
Der ZEV der AEM wurde 2019 in der Tessiner Ortschaft Lugaggia (Gemeinde Capriasca) eingerichtet. Zum Verbund mit dem Namen âčLugaggia Innovation Com munityâș (LIC) gehören 18 EinfamilienhĂ€user,
ein Kindergarten und sechs PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 72 Kilowatt-Peak (kWp), ergĂ€nzt um eine gemeinsam genutzte Batterie im Quartier (60 Kilowattstunden). Als wissenschaftliche Partnerin zur Erforschung von technischen, wirtschaftlichen und sozi alen Fragestellungen rund um den ZEV fun gierte die Tessiner Fachhochschule SUPSI. In zwei VorgĂ€ngerprojekten hatte die Hoch schule Marktdesigns fĂŒr die lokale Integra tion der erneuerbaren Energien in einem Blockchain-basierten Markt und dezentrale Steuerungsstrategien entwickelt. Das LICProjekt wurde vom BFE im Rahmen seines Pilot- und Demonstrationsprogramms un terstĂŒtzt und von weiteren Finanzierungsund Technologiepartnern begleitet.
FĂŒr die technische Umsetzung des ZEV in Lugaggia ziehen die Projektverantwortlichen eine positive Bilanz. Der Eigenverbrauch konnte deutlich gesteigert werden. Das be legt ein Blick auf jenen Teil der ZEV-internen PV-Produktion (rund 70 bis 80 Prozent), der nicht direkt von den einzelnen Haushalten und dem Kindergarten verbraucht wird. Dank Einsatz einer Batterie und dank
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Bandbreite der Einsparungen, die sich im ZEV Lugaggia ohne Batterie (links), mit der aktuell genutzten Batterie (Mitte) und einer kĂŒnftigen idealen Batterie (rechts) erzielen lassen: Teilnehmer des ZEV sparen dank des ZEV durchschnittlich 5 Prozent an Stromkosten. Die Einsparungen ergeben sich daraus, dass der ZEV-eigene Solarstrom nur 16 Rp./kWh kostet, fĂŒnf Rappen gĂŒnstiger als der Strom des lokalen Stromversorgers. Besitzer von PV-Anlagen erhalten den Strom im ZEV sogar bis zu 15 Prozent gĂŒnstiger, weil sie vom ZEV fĂŒr ihren Strom mit 9 Rp. einen höheren Preis erhalten als die EinspeisevergĂŒtung des lokalen Stromversorgers (6 Rp.). DafĂŒr, dass die Einsparung aufgrund der Batterie relativ gering ausfĂ€llt, gibt es mehrere GrĂŒnde: Erstens wird bis zu 70 Prozent der ĂŒberschĂŒssigen (also nicht direkt verbrauchten) PV-Produktion auch ohne Einsatz der Batterie im ZEV verbraucht. Zweitens kann die Batterie wĂ€hrend lĂ€ngerer ZeitrĂ€ume des Jahres nicht genutzt werden, weil keine PV-ĂberschĂŒsse vorhanden sind. Nur ein stĂ€rkerer PV-Ausbau wĂŒrde den Betrieb der Batterie finanziell attraktiver machen. GemĂ€ss SchĂ€tzungen der SUPSI mĂŒsste der Preis der Speicherbatterie unter 400 CHF/kWh fallen, damit sie bei heutigen Tarifen rentabel wĂ€re.
Allein durch Steuerung der Lasten lĂ€sst sich die in einem Monat bezogene Maximalleistung des ZEV (âčLastspitzeâș) um bis zu 30 Prozent verringern. Nutzt man zusĂ€tzlich eine Batterie, kann die Maximalleistung um zusĂ€tzliche 40 Prozent reduziert werden, also insgesamt um 70 Prozent. Wird die Systemsteuerung so ausgelegt, dass die Batterie nur mit eigenen PV-Strom, nicht aber mit Netzstrom geladen werden darf, lassen sich die Lastspitzen in den Wintermonaten durch die Batterie nicht um 40 Prozent, sondern lediglich um 2 Prozent senken, haben SUPSI-Berechnungen ergeben. Die Reduktion von Lastspitzen ist fĂŒr einen ZEV wichtig, da hohe Lastspitzen den Leistungspreis des Netzstroms in die Höhe treiben.
Der Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) verfĂŒgt ĂŒber ein eigenes Stromnetz, das ĂŒber einen einzigen Netzanschlusspunkt mit dem Netz des lokalen Stromversorgers verbunden ist. Ăber diesen Anschluss kann der ZEV ĂŒberschĂŒssigen Solarstrom ins lokale Netz einspeisen oder von dort Strom beziehen, wenn der Bedarf der ZEV-Haushalte nicht durch PV-Anlagen und Batteriespeicher gedeckt werden kann.
dem zeitlich optimierten Betrieb von WĂ€r mepumpen und Elektroboilern (Lastver schiebung) kann 94 Prozent dieser ĂŒber schĂŒssigen (also nicht direkt genutzten) Energie nun ebenfalls innerhalb des ZEV genutzt werden. Ohne Batterie wĂ€ren im merhin 70 Prozent der ĂŒberschĂŒssigen Energie im ZEV verbraucht worden. Ohne ZEV wĂ€re womöglich alle ĂŒberschĂŒssige Energie zu einem tiefen RĂŒcknahmetarif ins Verteilnetz zurĂŒckgeflossen. Der ZEV ver bessert somit die Eigennutzung des Solar stroms. «Dank ZEV und dem Einsatz von Batterie und Laststeuerung lĂ€sst sich der Eigenverbrauch erhöhen und so das lokale Verteilnetz entlasten», sagt Prof. Vasco Me dici, der das Projekt vonseiten SUPSI ver antwortlich betreut hat. Die PV-Produktion in dem ZEV könnte laut Medici noch merk lich ausgebaut und so der Batteriespeicher noch besser ausgenĂŒtzt werden.
Eine Besonderheit des LIC-Projektes: Die Steuerung von Batterie und elektrischen Lasten (WĂ€rmepumpen, Elektroboiler) er folgte im Rahmen des Projektes alternativ mit einer zentralen oder einer dezentralen Steuerung (vgl. Textbox 1). FĂŒr die dezent rale Steuerung mussten die Smart Meter
Das im Haupttext vorgestellte Projekt wurde vom Pilot- und Demonstrationsprogramm des Bundesamts fĂŒr Energie (BFE) unterstĂŒtzt. Mit dem Programm fördert das BFE die Entwicklung und Erprobung von innovativen Technologien, Lösungen und AnsĂ€tzen, die einen wesentlichen Beitrag zur Energieeffizienz oder der Nutzung erneuerbarer Energien leisten. Gesuche um Finanzhilfe können jederzeit einge reicht werden.
www.bfe.admin.ch/pilotdemonstration
allerdings um Minicomputer ergĂ€nzt werden. Die beiden Steuerungsarten wurden unter anderem mit Blick auf kĂŒnftige neue Formen des Stromhandels untersucht. «Die dezen trale Steuerung eröffnet zwar die Möglichkeit eines anonymisierten Stromhandels, aller dings ist es fraglich, ob sich fĂŒr einen ZEV der zusĂ€tzliche Aufwand an Hardware rech net», gibt SUPSI-Institutsleiter Dr. Roman Rudel zu bedenken, der das LIC-Projekt mitinitiiert hat.
Weiter Informationen zum ZEV âčLugaggia Innovation Communityâș auf Italienisch und Englisch finden Sie unter: www.lic.energy
Der Schlussbericht zum BFE-Projekt âčLIC â Lugaggia Innovation Communityâș ist abrufbar unter: www.aramis.admin.ch/ Texte/?ProjectID=43209
Im Rahmen des LIC-Projekts wurde ein WebPortal entwickelt, ĂŒber das die ZEV-Teilnehmer Stromproduktion und -verbrauch von sich selber und von der ganzen Gemeinschaft mit einer Verzögerung von maximal 60 Minuten ablesen können. Weitere Informationen betreffen den Ladezustand der Batterie und die Energiepreise innerhalb des ZEV, die auf Grundlage der (von den eigenen PVProduzenten bzw. aus dem Netz) bezogenen und der konsumierten Energiemenge laufend neu errechnet werden.I
Das Projekt ermöglichte auch interessante wirtschaftliche Erkenntnisse. Die Nutzung von eigenem Solarstrom ist fĂŒr die ZEVTeilnehmer grundsĂ€tzlich zwar lukrativ. Die ZEV-Haushalte bekommen den Strom fĂŒr durchschnittlich 16 Rp. / kWh (im Vergleich zu 21 Rp. / kWh ausserhalb des ZEV) und sparen damit im Jahr ca. 50 bis 150 Fran ken. Die Betreiber von PV-Anlagen inner halb des ZEV können ihren Strom zudem innerhalb des ZEV zu besseren Preisen verkaufen als gegenĂŒber dem lokalen ElektrizitĂ€tswerk. Der ZEV in Lugaggia pro fitiert allerdings davon, dass AEM den Quartierspeicher im Rahmen des Pilotpro jekts finanziert hat. HĂ€tte der ZEV selber fĂŒr diesen aufkommen mĂŒssen, sĂ€he die Kalkulation ungĂŒnstiger aus: Bei Kosten von 45'000 Schweizer Franken und einer angenommenen Nutzungsdauer von zehn Jahren belastet der Batteriespeicher jede daraus bezogene Kilowattstunde zusĂ€tz lich mit 30 bis 40 Rappen. Es wĂ€re dann gĂŒnstiger, den Strom aus dem Netz zu be ziehen statt aus der Batterie.
FĂŒr den Stromversorger AEM rechnet sich ein ZEV wie in Lugaggia nicht, trotz Ein sparungen beim Ausbau des Stromnetzes, die sich mittelfristig einstellen dĂŒrften. Kurzfristig nimmt AEM nĂ€mlich aus dem Stromverkauf im Jahr rund 2 000 Schweizer
AuskĂŒnfte erteilen Prof. Vasco Medici (vasco.medici@supsi.ch), Wissenschaftler an der Tessiner Fachhochschule SUPSI, und Dr. Michael Moser (michael.moser@ bfe.admin.ch), Leiter des BFE-Forschungsprogramms Netze.
Weitere FachbeitrĂ€ge ĂŒber Forschungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturm projekte im Bereich Netze finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ec-strom
Franken weniger ein. Trotzdem plant die Tessiner Stromversorgerin, in Zukunft wei tere ZEV in ihrem Versorgungsgebiet aufzu bauen und â zum Beispiel ĂŒber eine Toch tergesellschaft â auch selber zu betreiben. «Das wird uns helfen, dass unser Verteilnetz einem fortschreitenden Ausbau der dezen tralen PV-Produktion standhĂ€lt. Zudem ist es ein Weg, um mit innovativen Dienstleis tungen neue GeschĂ€ftsfelder und damit Ein nahmequellen zu erkunden», sagt Daniele Farrace. Ein solcher Ansatz besteht darin, in einem ZEV fĂŒr die Zwischenspeicherung des Stroms Elektroauto-Batterien einzusetzen, die bidirektional ge- und entladen werden können. Wie das gelingt, untersucht die Mobility Genossenschaft gegenwĂ€rtig im sogenannten V2XSuisse-Projekt. AEM ist als Projektpartner verantwortlich fĂŒr die Un tersuchung des Potenzials von ElektroautoBatterien innerhalb eines ZEV.
Anfang der 90er Jahre setzt Fronius erstmals auf das Zukunftsthema Sonnenenergie. Damals noch belÀchelt, hat sich dieser GeschÀftsbereich bis heute zum grössten Standbein des Familienunternehmens entwickelt. Da die Wertschöpfung auch weiterhin in Europa verbleiben soll, schlÀgt sich das Wachstum speziell am Fertigungsstandort in Sattledt (Oberösterreich) nieder.
Dasoberösterreichische Familienun ternehmen Fronius wird hĂ€ufig mit der boomenden Photovoltaik-Bran che in Verbindung gebracht. Das war nicht immer so: Blickt man auf die erst 30-jĂ€hrige Geschichte des jĂŒngsten GeschĂ€ftsbe reichs «Solar Energy» zurĂŒck, so hat sich dieser Zweig erst in den letzten Jahren zum neuen Zugpferd von Fronius entwickelt.
Ab 1950 baut Fronius neben der Batterie ladetechnik den Schweisstechnik-Zweig auf und feiert damit ab den 60er Jahren erste grössere Erfolge, die 1981 mit der EinfĂŒhrung eines noch nie dagewesenen SchweissgerĂ€ts in einem Meilenstein gip feln. «Wir sind uns allerdings mehr und mehr wie StromrĂ€uber vorgekommen»,
erinnert sich GeschĂ€ftsfĂŒhrerin Elisabeth EngelbrechtsmĂŒller-Strauss. «Man muss sich vorstellen, dass die Schweisstechnik zur damaligen Zeit Unmengen an Energie benötigt hat. Wir wollten einen Teil dieses Stroms wieder âčzurĂŒckliefernâș und haben erste Versuche mit Photovoltaik-Modulen gestartet. Es war die Geburtsstunde der Business Unit Solar Energy.»
30 Jahre spĂ€ter scheint kein Weg mehr an der grĂŒnen Stromerzeugung mittels Son nenenergie vorbeizufĂŒhren. Der jetzige Erfolg war aber lange Zeit nicht absehbar, wie EngelbrechtsmĂŒller-Strauss weiter ausfĂŒhrt: «Wir sind in der Anfangsphase hĂ€ufig als die grĂŒnen Spinner dargestellt worden und hatten grosse Schwierigkei ten, unsere GerĂ€te am Markt unterzubrin gen. Man muss sich vorstellen, dass wir
damals pro Woche nur rund ein bis zwei Wechselrichter gefertigt haben.»
Wie stark sich das seither gewandelt hat, untermauern die aktuellen Zahlen: Mit einem geplanten Output von 510â000 Wechselrich tern in diesem Jahr ist Fronius der grösste Hersteller von Prosumer-Lösungen in Eu ropa. Global sind bereits 3.4 Millionen. Wechselrichter von Fronius in Betrieb. Diese erzeugen jĂ€hrlich 35.1 TWh an sauberer Sonnenenergie. Das entspricht der Energie aus 33 Donaukraftwerken. Die Energiever sorgung wird mehr und mehr dezentralisiert, indem die Kund/-innen selbst zu Produ zent / -innen werden â sie erzeugen ihren eigenen Strom, verbrauchen diesen lokal und geben den Ăberschuss an andere Verbraucher/-innen weiter. Externe Umwelt faktoren wie hohe Energiepreise und die kĂŒnftige Eigenversorgung Europas verstĂ€r ken diese Entwicklung zusehends.
«Im Fokus steht dabei immer die hohe Re levanz einer europĂ€ischen Wertschöpfung. Speziell aufgrund der jĂŒngsten Liefereng pĂ€sse strebt Europa eine reduzierte AbhĂ€n gigkeit von anderen MĂ€rkten an», verrĂ€t Martin Hackl, Global Director Marketing and Sales, Business Unit Solar Energy, Fronius International GmbH. «Wir können das bei Fronius nur unterstĂŒtzen. FĂŒr uns sind nach haltige Lösungen von höchster Bedeutung und diese schaffen wir am besten durch die BĂŒndelung unserer FertigungsaktivitĂ€t in Ăsterreich und Tschechien.»
Aus diesem Grund hat Fronius seine Produktionswerke in Ăsterreich und in Tschechien angesiedelt und denkt seit je her nicht an Outsourcing. Bestes Beispiel ist der grosse Fertigungs- und Logistik standort im oberösterreichischen Satt ledt. Hier wird die NutzflĂ€che von derzeit 41â000 Quadratmeter um weitere 28â000 Quadratmeter ergĂ€nzt. Die Gesamtfertig stellung wird bereits Ende Juli 2022 abge schlossen sein, danach erfolgt die schritt weise Besiedelung der neuen FlĂ€chen.
Zu den Highlights der sogenannten Nor derweiterung zĂ€hlt unter anderem das vollautomatisierte Hochregallager. Es ist die kĂŒnftige Umschlagstelle des Waren ausgangs und bietet Platz fĂŒr 7 000 Palet ten und 12â500 Kleinteile-BehĂ€lter. Einzigar tig sind ausserdem die zwei neu installierten
Die 1992 gegrĂŒndete Fronius Business Unit (BU) Solar Energy feiert dieses Jahr ihr 30-jĂ€hriges Bestehen. Unter dem Motto «Energize your life.» entwickeln wir innovative Lösungen, mit denen sich Sonnenenergie kosteneffizient und intelligent erzeugen, speichern, verteilen und verbrauchen lĂ€sst. Fronius Solar Energy macht es möglich, 24 Stunden Sonne zu nutzen, und ist so Wegbereiter einer lebenswerten Zukunft, in der erneuerbare Energien zu 100 Prozent den weltweiten Energiebedarf decken. Nachhaltig entwickelt und produziert werden unsere Lösungen komplett in Europa â ĂŒberwiegend in Ăsterreich. Weltweit ist Fronius Solar Energy mit 26 Niederlassungen vertreten und kann bis dato auf eine Gesamtleistung von mehr als 25 Gigawatt installierter Wechselrichter verweisen. Der Vertrieb erfolgt ĂŒber ein globales Kompetenznetzwerk aus Installations-, Service- und Vertriebspartnern.
Die Fronius Schweiz AG mit Sitz in RĂŒmlang ist eine Tochtergesellschaft der Fronius International. Fronius International ist ein österreichisches Familienunter nehmen mit Firmensitz in Pettenbach und weiteren Standorten in Wels, Thalheim, Steinhaus und Sattledt. 1945 als regionaler Einmannbetrieb gegrĂŒndet, ist Fronius heute ein Global Player mit weltweit mehr als 5 660 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der in den Bereichen Schweisstechnik, Photovoltaik und Batterielade technik tĂ€tig ist. Der Exportanteil betrĂ€gt 92 Prozent und wird mit 36 internationalen Fronius-Gesellschaften sowie Vertriebspartnerinnen und -partnern in mehr als 60 LĂ€ndern erreicht. Mit innovativen Produkten und Dienstleistungen sowie 1 321 aktiven Patenten ist Fronius einer der InnovationsfĂŒhrer am Weltmarkt.
Eisspeicher, die aktuell grösste Anlage ihrer Art in Europa. Vereinfacht erklĂ€rt nutzt ein Eisspeicher die Kristallisations energie, die frei wird, wenn Wasser zu Eis gefriert. Mithilfe von WĂ€rmetauschern kann diese Energie in der kalten Jahreszeit zur Beheizung und im Sommer zum KĂŒh len und Klimatisieren des GebĂ€udes ver wendet werden. Und ganz im Sinne der Fronius Werte wird der Neubau auch bald ganzflĂ€chig mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet, die den Bestand von 930 Ki lowattpeak um ein weiteres Megawattpeak Leistung aufstockt.
«Wir setzen mit dem Neubau in Sattledt gleich mehrere Zeichen», meint Elisabeth EngelbrechtsmĂŒller-Strauss. «Wir möchten einerseits den Standort stĂ€rken und si
chern sowie andererseits als zukunfts trÀchtiger Arbeitgeber wahrgenommen werden. Allein heuer investieren wir bei Fronius 187 Millionen Euro in die Zukunft. Wir leben als Familienunternehmen die KontinuitÀt und denken weit nach vorne. Wir wachsen dabei aber nicht um jeden Preis, sondern immer nur dann, wenn wir es uns leisten können.»
Fronius Schweiz AG Oberglatterstrasse 11 CH-8153 RĂŒmlang
Telefon: +41 (0) 848 376 64 87
pv-sales-swiss@fronius.com www.fronius.ch
Die heutige Stromversorgung stellt elektrische Energie rund um die Uhr und in genĂŒgender Menge, Leistung und QualitĂ€t bereit. Versorgungssicherheit beim Strom ist zur SelbstverstĂ€ndlichkeit geworden. Diese bedingt einerseits genĂŒgend Energieproduktion und -verfĂŒgbarkeit zu jedem Zeitpunkt, andererseits auch ein genĂŒgend gut ausgebautes und betriebenes Stromnetz. Eine zu 100 Prozent erneuerbare Stromversorgung ist vor allem aus Sicht der Wahrung der Versorgungssicherheit eine grosse Herausforderung. Gleichzeitig werden die MĂ€rkte in Europa und in der Schweiz liberalisiert, begleitet von einer strengen Regulierung des Netzbereiches mit Kostenkontrolle und Effizienzvorgaben. Und schliesslich verĂ€ndert sich auch die Verbrauchsseite radikal. Der Verkehr wird elektrifiziert und die fossilen Heizungen werden durch mit Strom betriebene WĂ€rmepumpen ersetzt
Die bisherige Stromproduktion aus Kohlekraftwerken ist stark CO2-be lastet. In den letzten Jahren wurden daher erdgasbasierte Kraftwerke favorisiert. Hierbei hat man sich in Mittel und OstEuropa in eine starke AbhÀngigkeit von Russland begeben. Die politische und wirt schaftliche Dimension wurde nun mit der Ukrainekrise deutlich.
Die zukĂŒnftige Stromversorgung basiert auf stochastischer Einspeisung von Sonne,
Wind und Wasser. Versorgungssicherheit lĂ€sst sich entweder durch ĂberkapazitĂ€ ten oder Energiespeicherung gewĂ€hrleisten. Die Stromeinspeisung durch Photovoltaik wird an sonnenreichen Stunden eine Leis tung aufweisen, die fĂŒnfmal grösser sein wird als der gleichzeitige schweizerische Strom bedarf. Es ist anzunehmen, dass die kurz fristige Energiespeicherung Tag â Nacht ĂŒber Batteriespeicher und Verbrauchssteu erung erfolgt. Wesentlich aufwĂ€ndiger wird der saisonale Ausgleich von Angebot und
Nachfrage sein. Der Weg der Stromspeiche rung ĂŒber synthetische flĂŒssige oder gasför mige EnergietrĂ€ger ist zwar aufwĂ€ndig und verlustreich. Hohe Umwandlungsverluste lassen sich allerdings angesichts des enor men Angebots an gĂŒnstiger regenerativer Energie in Europa oder anderen sonnenrei chen Regionen der Welt durch zusĂ€tzliche Energiegewinnung kompensieren.
Im Gleichschritt mit der Umstellung der Stromerzeugung auf regenerative Energie-
trÀger werden sich neue EndenergietrÀger und neue Technologien, wie Brennstoff zellen, Elektrolyseure und Wasserstoffspei cher etablieren. Die Energietransport- und -verteilsysteme werden stÀrker zusammen wachsen (Konvergenz).
Ein gut ausgebautes transeuropÀisches Stromnetz, welches die Verschachtelung der stochastischen Produktion ermöglicht, hilft den Bedarf an Energiespeichern so klein wie möglich zu halten.
Zwar wurde die StromĂŒbertragung bereits im 19. Jahrhundert entwickelt, aber erst mit dem Zusammenschluss zum europĂ€ischen Verbundnetz ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die heutige Versorgungssicherheit möglich. Dabei ĂŒbernimmt das europĂ€ische Höchstspannungsnetz das RĂŒckgrat des Stromsystems. Aufwendiger in Erstellung und Betrieb ist aber die Verteilung der Ener gie bis zum einzelnen Haushalt. Das Verteil netz lĂ€sst sich mit dem weitverĂ€stelten Ader netz in unserem Körper vergleichen, von der Aorta bis hin zu den Kapillaren, welche jede einzelne Zelle dauernd mit genĂŒgend Sau erstoff und NĂ€hrstoffen versorgen. Das Stromnetz besteht aus Spannungsumfor mern, Schaltanlagen, Frei- und Kabelleitun gen. Ăber 200â000 Kilometer LĂ€nge misst das gesamte Leitungsnetz in der Schweiz. Netzanlagen sind kostenintensiv. Sie können ĂŒber eine mittlere Lebensdauer von rund 40 Jahren genutzt werden. Heute werden dauernd Teile des Netzes erneuert, ver stĂ€rkt und ausgebaut. Dabei muss der Netzbetreiber sich auf den Bedarf der nĂ€chsten 40 Jahre ausrichten. Doch wie
sieht dieser Bedarf aus? Die neuen dezen tralen Produktionsanlagen, aber auch neue Anwendungen wie die ElektromobilitĂ€t be anspruchen eine Leistung aus dem Netz, die um Faktoren höher ist als der heutige Leistungsbedarf. Auch die StromflĂŒsse Ă€n dern sich, was die Spannung aus ihrem Normbereich bringen kann. Mit dem Wech sel von zentraler, steuerbarer Produktion hin zu mehr dezentraler, nicht steuerbarer Pro duktion kann nicht mehr gewĂ€hrleistet wer den, dass der Strom dann produziert wird, wenn er benötigt wird. Das bedeutet, dass vermehrt der Verbrauch an die VerfĂŒgbarkeit der Stromproduktion, aber auch an die
NetzverfĂŒgbarkeit angepasst werden muss. «Smart Grid» ist das Schlagwort, das die Lösung schaffen soll. Dabei sind es nicht primĂ€r die Netze, die intelligenter werden mĂŒssen, sondern vor allem die Verbraucher.
Die Netzbetreiber mĂŒssen bei den Kunden vermehrt Akzeptanz fĂŒr die Steuerung ihrer Anwendungen schaffen.
Getrieben durch die europaweit voranschrei tende Liberalisierung des Strommarktes wird der Netzbetreiber, ausgerechnet in die ser Zeit, in der eine sichere Stromversorgung zur grössten technischen und gesellschaft
lichen Herausforderung erwĂ€chst, durch zu sĂ€tzliche neue gesetzliche Vorgaben und Pflichten in seinen HandlungsfreirĂ€umen eingeschrĂ€nkt. Die mehrheitlich in öffent licher Hand befindlichen Stromversor gungsunternehmen mĂŒssen den Netzbe
Der MAS in Energiewirtschaft der Fachhochschule GraubĂŒnden ist seit 12 Jahren eine etablierte Grösse in der schweizerischen Weiterbildungsland schaft der Versorgungsindustrie und ist bei angehenden FĂŒhrungskrĂ€ften sehr beliebt. Er bietet ein anspruchsvolles Curriculum ĂŒber alle oben genannten Bereiche. Mit Expertinnen und Experten â wie die beiden Autoren dieses Artikels - aus Praxis und Forschung werden die technischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte des Energie systems vertieft. Der Fokus liegt dabei auf der Schweiz, wobei der internationale Bezug ebenfalls sichergestellt wird, da die EnergiemĂ€rkte letztlich global funktionieren.
trieb buchhalterisch und informatorisch trennen von ĂŒbrigen TĂ€tigkeiten. Die Netz betreiber sind in der Pflicht, ein sicheres und leistungsfĂ€higes Netz bereitzustellen, und dies mit minimalem Kostenaufwand. Dazu rapportiert der Netzbetreiber jĂ€hrlich der eidgenössischen ElektrizitĂ€tskommis sion (ElCom) seine Kosten und Tarife und Kennzahlen zur VersorgungsqualitĂ€t. Wei tere Pflichten des Netzbetreibers resultieren aus der Energiestrategie 2050, darunter bei spielsweise die Ermöglichung von Zusam menschlĂŒssen zum Eigenverbrauch, die Ab nahme und VergĂŒtung von ĂŒberschĂŒssigem PV-Strom oder die EinfĂŒhrung von intelligen ten Mess- und Steuersystemen.
Diese impulsgebenden AusfĂŒhrungen ma chen deutlich, dass die Stromversorgung vor den grössten Herausforderungen steht.
Um das Ziel einer sicheren und erneuerba ren Stromversorgung zu erreichen, braucht es fÀhige und innovative Fachleute in allen Bereichen:
âą im technischen Bereich fĂŒr Planung, Bau und Betrieb von neuen erneuerbaren Produktionsanlagen, Speicheranlagen und Verteilnetze,
âą im wirtschaftlichen Bereich, zur optimierten Bewirtschaftung der Anlagen fĂŒr nachhaltige und effiziente Mittelverwendung, Aufbau zielfĂŒhrender GeschĂ€ftsmodelle,
âą im Bereich der AblĂ€ufe und der Digitalisierung, wenn es darum geht, regulatorische Vorgaben nicht nur zu erfĂŒllen, sondern innovative Ideen umzusetzen, so dass die Kunden mit ihrer Zustimmung in ein intelligentes Steuer- und Regelsystem eingebunden werden können und so die Versorgungssicherheit in einer erneuerbaren Stromversorgung der Zukunft mit gewĂ€hrleisten können.
Studienleitung: Prof. Dr. Karin Eggert
Fachhochschule GraubĂŒnden Comercialstrasse 22 CH-7000 Chur Telefon: +41 81 286 24 32
management-weiterbildung@fhgr.ch www.fhgr.ch/energiemaster
im Eigenheim. www.fronius.ch/gen24plus
Digitale Tools werden fĂŒr die Gestaltung der Schweizer Energiezukunft immer wichtiger. Die Suche nach datenbasierten innovativen Lösungen stand im Zentrum der Energy Data Hackdays 2022 im Technopark Aargau. Mehr als ein Dutzend «Challenges» wurden an dieser gut besuchten, offenen Veranstaltung bearbeitet.
Energietechnologien und Ressour ceneffizienz bilden einen themati schen Schwerpunkt des Hightech Zentrums Aargau (HTZ) in Brugg. ZusĂ€tz lich zur Förderung von Innovationsprojek ten von Aargauer Unternehmen ist dieser HTZ-Schwerpunkt bei einer Reihe von Di gitalisierungsanlĂ€ssen federfĂŒhrend. Dazu gehört auch ein energiespezifischer Ha ckathon: die Energy Data Hackdays. Diese wurden dieses Jahr bereits zum vierten Mal vom HTZ durchgefĂŒhrt, gemeinsam mit der Zukunftsregion Argovia (ZURA)
und dem Verein Opendata.ch. Getragen wird dieser Event von weiteren Sponsoren, Datenpartnern sowie Forschungs- und Hochschulpartnern. Zwei grössere Unter nehmen und die UniversitÀt Genf sind 2022 neu zu diesem Kreis gestossen.
Zu Beginn der eineinhalbtÀgigen Veran staltung wurden die Aufgabenstellungen («Challenges») prÀsentiert, die im Vorfeld von Partnern («Owner») ausgearbeitet wor den waren: Praxisbezogene Probleme oder
Fragestellungen, welche die ganze Wert schöpfungskette des Energiesektors ab decken: Von der Produktion und Bereit stellung, ĂŒber die Verteilung bis zur Nutzung und Speicherung. Das Ziel sind Software-Prototypen oder mindestens erfolgversprechende LösungsansĂ€tze, die sich spĂ€ter in Richtung Pilotprojekt weiterbearbeiten lassen.
An den Energy Data Hackdays 2022 en gagierten sich mehr als 100 «Hacker» und
«Challenge-Owner». Zur Gruppe der Ha cker gehören Forscher und Datenwissen schaftler, Programmierer und Ingenieure, Unternehmerinnen und Studierende aus allen Landesteilen. Erstmals beteiligte sich die UniversitĂ€t MĂŒnchen mit zwei ihrer FachkrĂ€fte. Zwei Drittel aller Teilnehmen den nahmen zum ersten Mal teil. «Uns Organisatoren freut es natĂŒrlich, dass dieser Hackathon auf so grosses Interesse stösst und dass sich jedes Jahr zusĂ€tzli che Partner und auch mehr aktive Teilneh mer dafĂŒr interessieren», sagt Matthias Eifert, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der ZURA. FĂŒr Unternehmen biete eine Teilnahme an Hackathons eine Reihe von spezifischen Vorteilen: «Neben der Lösung der gestell
ten Aufgabe eröffnen sich Chancen im Personalmarketing und Personalrecruiting, in der Sensibilisierung der Mitarbeiter, ebenso bezĂŒglich Networking und der VisibilitĂ€t des Unternehmens.»
Die interdisziplinĂ€r zusammengesetzten Teams hatten 32 Stunden Zeit. Von 16 an gebotenen Challenges wurden 13 bearbei tet. Das methodische Prinzip heisst «Open Innovation» und «Co-Creation». Die Hacker erhalten Zugriff auf branchenrelevante Da tensĂ€tze. Gewisse Daten sind offen zugĂ€ng lich, andere wurden speziell aufbereitet und zur VerfĂŒgung gestellt. Die Ergebnisse wer den jeweils vom HTZ und vom Bundesamt
fĂŒr Energie (BFE) publiziert. Das BFE nimmt auch eine Auswertung der Teilnehmer-Feed backs vor. «Auch in diesem Jahr konnten wir feststellen, dass die QualitĂ€t der Challenges sehr hoch war», resĂŒmiert Dr. Peter Morf, Leiter des HTZ-Schwerpunkts Energietech nologien und Ressourceneffizienz. Er er gĂ€nzt: «Einige Organisationen kĂŒndigten bereits zu Beginn an, dass die erwarteten Resultate direkt weiterverwendet werden. Dies zeigt, dass auch die Teams eine hohe QualitĂ€t aufwiesen.»
⹠Nationale Smart-Meter-Lösung: Dieses Thema wurde bei der HackathonPremiere 2019 erstmals eingebracht und wird seither weiterbearbeitet. Kom munikationsfÀhige digitale MessgerÀte (zum Beispiel StromzÀhler) spielen im Rahmen der Energiestrategie 2050 eine wichtige Rolle. Bereits bis 2027 sollen 80 Prozent der installierten StromzÀhler ersetzt werden. Die rund 650 Energie versorger in der Schweiz setzen heute Typen mit unterschiedlichen Schnitt stellen (Consumer Information Interface, CII) ein. Angestrebt wird eine nationale Branchenlösung.
âą Energiebedarfs-Modelle: Die Raum beheizung macht rund 70 Prozent des gesamten Energieverbrauchs von Privathaushalten aus (Stand 2017). Die Stadt St.Gallen will den WĂ€rmebedarf sĂ€mtlicher GebĂ€ude visualisieren und prĂ€ziser planen können. Nun sollen die existierenden «handgestrickten» Prognosemodelle â basierend auf Daten aus 20 Jahren â durch ein digitales Modell ersetzt werden. Zu diesem Zweck wird KĂŒnstliche Intelligenz (Machine Learning) eingesetzt. Ăhnlich gelagert war die Challenge der UniversitĂ€t Genf: Sie will den Algorithmus fĂŒr ihre bestehende Lösung «Tessa» weiter verbessern. In beiden FĂ€llen spielen GebĂ€udeinformationen die SchlĂŒsselrolle.
⹠Effiziente «Windfarmen»: Hinter rotierenden Windturbinen entstehen sogenannte Verwirbelungen («wake interactions»). Dadurch beeinflussen sich in einer grossen Windfarm die Turbinen in ihrer Energieproduktion. Nun will die OST Ostschweizer Fachhochschule den Energie-Output jeder einzelnen Turbine mit einem datenbasierten Modell sichtbar machen. Der Ertrag der gesamten Windfarm wird maximiert, indem nur einzelne Turbinen angepasst werden.
âą Transparente Solarstromproduktion: Echtzeitdaten zum Zustand der Energie versorgung im nationalen Rahmen bil den die Grundlage fĂŒr Energieeffizienz und fĂŒr die Verbesserung des CO2 Fussabdrucks. Photovoltaik (PV) ist ein Element hiervon. Das Start-up aliunid AG aus Brugg will seine bereits
verfĂŒgbaren Echtzeitdaten dazu nutzen, die gesamte Solarstromproduktion aller registrierter PV-Anlagen in Echtzeit abzuschĂ€tzen und auch abzubilden.
âą Schutz vor Strahlen: In dicht besiedelten Gebieten befinden sich HochspannungsĂbertragungsnetze oft in der NĂ€he von bestehenden GebĂ€uden. Es gilt,
die Bewohner vor nicht-ionisierender Bestrahlung (NIS) zu schĂŒtzen. Die Axpo Grid AG peilt die Klassifizierung aller relevanten GebĂ€ude («non conforming constructions») an. Damit verbunden wird die Identifizierung von Immobilien mit besonderem Schutz bedarf. Der Weg zum Ziel besteht in der komplexen VerknĂŒpfung von Daten. Einbezogen werden auch Daten, die mit einer besonderen Methode zur Umfelderfassung (LiDAR) erhoben wurden.
âą Optimierung der Strombeschaffung: Eine effiziente Strombeschaffung erfor dert hinreichend prĂ€zise Prognosen hinsichtlich der Ăbertragungsverluste. Netzbetreiber mĂŒssen die erwarteten Einbussen im «Day Ahead Markt» durch ZukĂ€ufe kompensieren. Die Swissgrid AG strebt ein verbessertes Prognosemodell an, um die Vorhersage auf der Grundlage diverser Modelle zu optimieren. Auf diese Weise lassen sich die Risiken fĂŒr das ganze System und auch der finanzielle Aufwand minimie ren. Basierend auf den Modellresultaten soll ein entsprechender Algorithmus entwickelt werden.
âą Regionale Energieversorgung: Auf nationaler Ebene sind die energie politischen Ziele grundsĂ€tzlich bekannt. Aber wie prĂ€sentiert sich die Ausgangslage im regionalen Rahmen? Das Software-Start-up Geoimpact AG hat vom Bundesamt fĂŒr Energie (BFE) den Auftrag, den bestehenden
⹠«Energie Reporter» weiterzuentwickeln, um die Transparenz zu steigern. Der «Energie Reporter» fokussiert auf Daten ĂŒber Gemeinden und StĂ€dten, um deren Energiestrategie anhand dreier Kriterien zu erfassen: Anzahl Elektro mobile, Solarstromproduktion und «erneuerbare Heizungen». Diese Datenbasis soll laufend verbessert und mit öffentlich verfĂŒgbaren Daten aktualisiert werden. Die Geoimpact AG hat am jĂŒngsten Energie-Hackathon eine entsprechende Challenge eingebracht.
Herausforderungen und LösungsansĂ€tze im Zusammenhang mit der Schweizer Energiezukunft stehen auch im Zentrum des nĂ€chsten Grossanlasses des Hightech Zentrums Aargau: Am 25. Oktober 2022 vermittelt der Event im Technopark Aargau in Brugg zunĂ€chst einen fundierten Ăberblick. Anschliessend werden praxisnahe Lösungen oder LösungsvorschlĂ€ge fĂŒr verschiedenste Bereiche prĂ€sentiert. Der traditionelle Anlass bietet zudem erstklassige Chancen zum Netzwerken.
Anmelden unter: www.htz.ch/e-2022
Hightech Zentrum Aargau AG Badenerstrasse 13 CH-5200 Brugg
Telefon: +41 (0) 56 560 50 55
www.hightechzentrum.ch
Die Umsetzung der Schweizer Energiestrategie stellt weiterhin alle Akteure vor eine grosse Herausforderung und setzt Fragezeichen hinsichtlich der Versorgungssicherheit und der StromlĂŒcke im Winter. Bereits jetzt ist die Schweiz ein grosser Strom-Netto-Importeur. Rund zehn Prozent ihres Stromverbrauchs werden im importiert; im Vergleich zu anderen europĂ€ischen LĂ€ndern ist dies viel.
Indiesem Umfeld legt die Schweizer Energiestrategie fest, dass die Bedeu tung der Wasserkraft in der Schweiz wei ter zunehmen muss. Ist sie bereits heute mit einem Anteil von fast 60 Prozent bei Weitem die wichtigste Quelle von erneu erbarem Strom, soll sie bis 2050 weiter signifikant ausgebaut werden â auch, um den fehlenden Strom aus den perspekti visch abzuschaltenden Schweizer Kern kraftwerken zu ersetzen. Die Schweiz wird also noch stĂ€rker auf Wasserkraft setzen mĂŒssen. Das Potenzial und auch der Wille sind da. Doch beim Ausbau der Wasser kraft gibt es viele Konflikte zwischen Strom produktion und Landschaftsschutz sowie ökonomischen und regionalpolitischen Zie len. Und vor allem: Der Neubau von Was serkraftwerken benötigt Zeit. Zudem gibt es aufgrund der Topografie auch Grenzen. Der Klimawandel tut sein Ăbriges, was die VerfĂŒgbarkeit von Wassermengen angeht. Der Wille und die Notwendigkeit sind da, aber die Zeit wird immer knapper
Der Druck auf die Schweizer Stromversor ger ist gross. Schliesslich wird auch vor dem Hintergrund des Atomausstiegs die Bedeu tung der erneuerbaren Energien und beson ders der der Wasserkraft mittel- bis lang fristig weiter zunehmen. Eine Möglichkeit, diesen Herausforderungen zu begegnen, ist fehlende inlĂ€ndische Wasserkraft aus an grenzenden NachbarlĂ€ndern hinzuzukaufen. Leider noch immer wenig bekannt in der Schweiz ist, dass Uniper einer der grössten Wasserkraftwerksbetreiber Europas ist, auch wenn Uniper die Schweiz als traditio nell sehr wichtigen Markt fĂŒr sich bezeichnet, in dem es seit vielen Jahrzehnten gute Ge schĂ€ftsbeziehungen pflegt. Doch durch hĂ€u fige Namenswechsel ist die Marke Uniper in der Ăffentlichkeit trotz dieser guten Verdrah tung in der Schweizer Energiewirtschaft we nig bekannt. UrsprĂŒnglich basierten die ge meinsamen Verbindungen vornehmlich auf GeschĂ€fte im Gasbereich. Doch das Ă€ndert sich aktuell, denn in der Schweiz nimmt das Thema Strom immer mehr an Bedeutung zu. Eine Commodity, die Uniper liefern kann: Allein in Deutschland betreibt das Unterneh men mehr als 100 Wasserkraftwerke, die entlang der FlĂŒsse Lech, Isar, Donau, Main und einiger Seen emissionsfrei Energie pro duzieren. Mit insgesamt zwei Gigawatt ins tallierter Leistung ist Uniper damit einer der grössten Betreiber von Wasserkraftwerken in Deutschland.
Ăber das Uniper-Portfolio können Schweizer Energieversorger ihren Anteil CO2-frei er zeugter Energie aus Wasserkraft erhöhen. Uniper ĂŒbertrĂ€gt im Rahmen der grĂŒnen Stromversorgung Herkunftsnachweise aus Wasserkraft an die Energieversorger. So können sie Strom beziehen, bei dessen Er zeugung nicht auch nur ein Gramm CO2 pro Kilowattstunde anfĂ€llt. Denn: Beim Betrieb der Anlagen kommt es weder zu CO2-Aus stoss noch zu LĂ€rm oder Abgasen und durch ihre Herkunftsnachweise weist Uniper transparent nach, dass der gelieferte Strom tatsĂ€chlich aus ihrer Wasserkraft stammt.
D er Zukauf von Wasserkraft ĂŒber Her kunftsnachweise gibt dem Schweizer
Energiemarkt Planungssicherheit und StabilitĂ€t und bietet Versorgungssicher heit auch bei einem weiter steigenden Anteil erneuerbaren Energien am Strom mix. Auch im Winter! So leistet Uniper einen signifikanten Beitrag dazu, mög liche StromlĂŒcken in der Schweiz zu schliessen.
Uniper Energy Sales Holzstrasse 6 D-40221 DĂŒsseldorf Telefon: +49 (0) 211 73275â0 info@uniper.energy decarbsolutions.uniper.energy/wasserkraft
Das Jahr 2021 markierte einen Meilenstein in der EU-Gesetzgebung fĂŒr die Beleuchtungsindustrie: Die nĂ€chste Phase der Ăkodesign-Richtlinie, auch Single Lighting Regulation (SLR) genannt, und die neue Energy Labeling Regulation (ELR) wurden im September 2021 wirksam. Dies bedeutete höhere MindestEnergieeffizienzanforderungen fĂŒr LED-Produkte, eine Neuskalierung des EU-Energielabels fĂŒr Lichtquellen und bessere Transparenz in den Produktstammdaten, die in der sogenannten EPREL-Datenbank gelistet werden mĂŒssen. Die Compliance mit den EU-Standards wurde damit weiter forciert.
Das viel entscheidendere Jahr wird jedoch 2023 sein. Mittlerweile wis sen wir, dass alle wichtigen Leucht stofflampen im Laufe des Jahres 2023 ver
boten werden. Und zwar nicht nur die T8 Lampen aufgrund der SLR, sondern jetzt eben auch alle anderen (T5, Kompaktlam pen mit Stiftsockel, etc.), da die Quecksil berausnahmen der RoHS-Richtlinie nicht weiter verlÀngert wurden.
Das Ergebnis digitaler Beleuchtungssysteme ist eine smarte Sensorsteuerung, die die Beleuchtung an die jeweilige Situation anpasst und den Energieverbrauch zusÀtzlich deutlich reduziert.
Dies resultiert aus den ehrgeizigen Klima zielen, denn die sind hoch gesteckt: Die langfristige Klimastrategie zeigt, dass die Schweiz ihre Emissionen in den Bereichen Verkehr, GebĂ€ude und Industrie bis 2050 um knapp 90 Prozent vermindern kann. Der GebĂ€udesektor und der Verkehr kön nen bis 2050 emissionsfrei werden, und auch in der Industrie lassen sich die Emis sionen aus dem Energieverbrauch prak tisch vollstĂ€ndig beseitigen. «In der Schweiz werden jĂ€hrlich 8 Milliarden Franken fĂŒr elektrische Energie ausgegeben. Rund 12 Prozent davon fĂŒr Beleuchtung, das ent spricht sieben Milliarden Kilowattstunden. Mit geeigneten Massnahmen können
3.5 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr eingespart werden» (Quelle SLG). Licht soll also nicht nur, sondern kann auch einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen dieser Ziele leisten, was jedoch die Lichtindustrie vor eine enorme Herausforderung stellt. Laut der neuen EU-Richtlinie ROHS ist der Ein satz von Quecksilber in Leuchtmitteln ver boten. FĂŒr die jĂŒngste Anpassung wird das Bundesamt fĂŒr Umwelt bis Ende 2022 diese Ănderungen in der ChemRRV aufnehmen, damit in der Schweiz der Ablauf beziehungs weise die VerlĂ€ngerung der Ausnahmen zeit gleich, wie in der EU gelten kann.
Konkret bedeutet das, dass die betroffenen Produkte nicht mehr die Anforderungen der EU erfĂŒllen und somit herkömmliche Kom paktleuchtstofflampen mit Stecksockel (CFLni) ab Februar 2023 und T5- und T8Leuchtstofflampen ab August 2023 nicht mehr in die Schweiz importiert beziehungs weise neu in den Handel gebracht werden
dĂŒrfen. Noch vorhandene RestbestĂ€nde dĂŒrfen bis zu einem definierten Stichtag weiterhin abverkauft werden.
Die Anpassungen zielen nicht nur darauf ab, bestimmte Beleuchtungsprodukte zu verbieten. Sie fördern gezielt die Entwicklung von energiesparenden und nachhaltigen Lichtlösungen, die StĂ€rkung der Kreislauf wirtschaft und die transparente, klare und einheitliche Information der Verbraucher. Doch so oder so haben die Anpassungen erhebliche Auswirkungen auf die Betreiber der Beleuchtungsanlagen und Anbieter, die diese Produkte einsetzen. Ein hoher Sanierungs- und UmrĂŒstungsbedarf steht an. Es mĂŒssen konventionelle Leuchtstoff lampen mit modernen LED-Lampen oder Leuchten, aber auch insbesondere ver netzte Systeme, die fachmĂ€nnisch ersetzt werden mĂŒssen.
Dabei ist wichtig zu verstehen, dass Leucht stofflampen eben nicht in jedem Fall einfach mit 1:1 LED-Alternativen zu ersetzen sind wie in der Vergangenheit die GlĂŒhlampen oder Halogenspotlampen. Die KompatibilitĂ€t zu den bestehenden VorschaltgerĂ€ten muss sichergestellt oder notfalls eine komplette Neuplanung der Beleuchtung durchgefĂŒhrt werden. Dazu kommt, dass die Anwendung zum grössten Teil im professionellen Bereich stattfindet und daher an Normvorgaben an gepasst ist (zum Beispiel die DIN EN 12464-1 zur Beleuchtung von ArbeitsstĂ€tten in In nenrĂ€umen). Insofern muss auch sicherge stellt sein, dass das Beleuchtungssystem anschliessend die Beleuchtungsvorgaben wieder erfĂŒllt.
Diese Mammutaufgabe muss die Industrie gemeinsam angehen. Entlang des dreistu figen Vertriebs mĂŒssen alle Partner aufge schlaut und effektive Lösungen gefunden werden. Am Ende steht ein grösserer In vestitionsbedarf an, wenn man konventi onelle Leuchtstofflampen mit modernen LED-Lampen oder Leuchten oder vernetz ten Systemen ersetzen muss, wobei die Amortisationszeit durch Energieeinspa rung und verlĂ€ngerte Lebensdauer gerade bei LED-Röhren sehr kurz sein wird.
Ein direkter Ersatz mit LED-Produkten ist beispielsweise möglich durch die neuen EU-konformen LED TUBES von LEDVANCE. Entweder als Konversions- (Umverdrah tungs-) oder als echte Retrofit-Lösung bietet das umfassende LED TUBE-Sortiment fĂŒr
fast jede Anwendung die passenden LEDRöhren â energieeffizient und langlebig, flimmerarm und mit bruchsicherem Glas körper, vor allem aber konform der Gesetz gebung und damit zukunftssicher. Weiterer Pluspunkt: Die Einsparpotenziale sind enorm. Insgesamt bis zu 72 Prozent CO2 Einsparung, Energieeinsparungen von bis zu 98â131 kWh und Kosteneinsparungen fĂŒr Strom von bis zu 72 Prozent leisten ei nen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und erhöhen die ProfitabilitĂ€t.
Neben der hohen Energieeinsparung ist der eigentliche Charme von LED-Technik, dass sie «digital» ist und damit digitale Be leuchtungssysteme aufgebaut werden, bei denen nicht nur Komfort-Aspekte wie das Dimmen des Lichtstroms oder die Wahl der Farbtemperatur eingestellt werden können. Vielmehr bietet es sich an mit Sensorik Lichtszenen zu verĂ€ndern und automatisiert zusĂ€tzlich Energie einzuspa ren (zum Beispiel PrĂ€senz- oder Tages lichtsteuerung). So können beispielsweise herkömmliche Leuchtstofflampen durch hocheffiziente, dimmbare LED-Röhren er setzt werden, die mit dem LEDVANCE Sensor ĂŒber Zigbee 3.0 gekoppelt werden. Das Ergebnis ist eine smarte Sensorsteu erung, die die Beleuchtung an die jeweilige Situation anpasst und den Energiever brauch zusĂ€tzlich deutlich reduziert. Die ses einfach zu installierende System eignet sich genauso fĂŒr NachrĂŒstungen wie auch fĂŒr Neubauten.
LEDVANCE ist einer der weltweit fĂŒhrenden Anbieter in der Allgemein beleuchtung fĂŒr professionelle Lichtanwender und Endverbraucher mit einem umfassenden Portfolio an LED-Leuchten, fortschrittlichen LED-Lampen, intelligenten und vernetzten Lösungen in den Bereichen Smart Home und Smart Building sowie traditionellen Leuchtmitteln.
Hervorgegangen aus der Allgemeinbe leuchtungssparte von OSRAM befindet sich das Unternehmen jetzt im Besitz des chinesischen Lichtunternehmens MLS Co., LTD. Mit Niederlassungen in mehr als 50 LĂ€ndern und GeschĂ€fts aktivitĂ€ten in ĂŒber 140 LĂ€ndern verfĂŒgt LEDVANCE ĂŒber einen hervor ragenden globalen Markt zugang auf der Basis vertrauensvoller, jahr zehntelang gewachsener Kundenbezie hungen und einem leistungsstarken Vertriebsnetz.
In der Au 6 CH-8406 Winterthur Telefon: +41 (0) 76 248 54 28
t.kropf@ledvance.com www.ledvance.ch
Nach den Warnungen des Bundes vor einem Strommangel ziehen manche Unternehmen eine Notstromversorgung in Betracht. Was ist grundsÀtzlich vorzukehren?
Und welche Möglichkeiten stehen zur Auswahl?
ImHerbst 2021 gab die Eidgenössische ElektrizitĂ€tskommission ElCom bekannt, dass ab 2025 in der Schweiz der Strom knapp werden könnte. Gleichzeitig forderte OSTRAL â die Organisation fĂŒr Stromver sorgung in ausserordentlichen Lagen âZehntausende von Grossverbrauchern auf, sich auf etwaige Stromspar-Dekrete des Bundes vorzubereiten.
«Eine Strommangellage steht zwar nicht unmittelbar vor der TĂŒr», sagt Beat MĂŒl ler, GeschĂ€ftsleiter der Bimex Energy AG im bernischen Uetendorf. «Akuter ist der zeit die Gefahr von StromausfĂ€llen â oder gar von Blackouts, deren Folgen weit
gravierender sein können als die Folgen einer Strommangellage.» Viele Unterneh men verfĂŒgen deshalb schon heute ĂŒber ein Notstromsystem, das KurzunterbrĂŒ che und tagelange NetzausfĂ€lle kompen siert. Dennoch mahnt Beat MĂŒller eine gewisse Eile an: «Firmen sollten bald klĂ€ ren, ob sie mit Blick auf eine Mangellage eine Notstromlösung benötigen respek tive ob bestehende Notstromkonzepte auch in einer Mangellage greifen wĂŒr den.» Der Grund fĂŒr den Zeitdruck: «Die Nachfrage nach Stromaggregaten steigt deutlich und fĂŒhrt zu LieferengpĂ€ssen.» Ein weiterer Grund fĂŒr die verlĂ€ngerten Lieferfristen sind gemĂ€ss Beat MĂŒller UnterbrĂŒche in den Lieferketten.
Beat MĂŒller empfiehlt, eine Risikoanalyse vorzunehmen: Könnte die Firma wĂ€hrend Wochen oder Monaten mit weniger Strom (Energie) auskommen? Wenn nicht, was wĂ€ren die Folgen? Welche Prozesse mĂŒs sen unbedingt aufrechterhalten werden? Könnten die Lieferanten noch liefern? Könn ten die Kunden die Ware noch abnehmen und weiterverarbeiten? Was wĂŒrde passie ren, wenn das ElektrizitĂ€tswerk temporĂ€r das ganze Versorgungsgebiet abschalten mĂŒsste? Eine Analyse bringt Licht ins Dun kel, bleibt aber bis zu einem gewissen Grad spekulativ. Denn erstens ist unbe kannt, wie sich politische Initiativen â zum Beispiel der Bau von Gaskraftwerken â auf
die Versorgungslage auswirken wĂŒrden. Zweitens konkretisieren sich Sparmass nahmen erst, wenn tatsĂ€chlich ein Strom mangel da ist und der Bund entsprechende Bewirtschaftungsverordnungen erlĂ€sst. Ein Beispiel: In einer Mangellage kann der Bund den Strombezug von Grossverbrauchern kontingentieren. Gemeint sind Firmen, die jĂ€hrlich 100â000 Kilowattstunden und mehr verbrauchen. Dennoch mĂŒssen gemĂ€ss OSTRAL auch kleinere Verbraucher mit EinschrĂ€nkungen rechnen â unter ande rem deshalb, weil immer mehr lastgang fĂ€hige StromzĂ€hler, die «Smart Meter», im Einsatz sind. Sie ermöglichen es, jede Firma zu kontingentieren, die damit ausgerĂŒstet ist. Wer zum Schluss kommt, dass sein Un ternehmen eine minimale oder eine um fangreichere Notstromversorgung braucht, kann folgende Varianten in Betracht ziehen.
StationĂ€re Notstromanlagen sind entweder im GebĂ€ude installiert oder stehen fix montiert im Freien â in einer schallge dĂ€mpften und wetterfesten HĂŒlle. Die Bimex Energy AG plant die Anlagen von A bis Z, inklusive Aggregat, KĂŒhlung, LĂŒf tung, Brennstoffversorgung, Abgasanlage und Abgasreinigung. Es werden Dieselag gregate der neuen Abgasstufe 5 verwen det. Die Aggregate stammen ausschliess lich von europĂ€ischen QualitĂ€tsherstellern.
USV-Systeme gewĂ€hrleisten das unterbre chungsfreie Umschalten auf Notstrom, schĂŒtzen also kritische Infrastrukturen wie Banken, Versicherungen, Telekomanbie ter, SpitĂ€ler, Rechencenter, FlughĂ€fen oder Industriebetriebe mit heiklen Produktions prozessen. Die Bimex Energy AG setzt dabei auf USV-Anlagen der deutschen Pil ler Group â sie produziert als einzige Firma der Welt sowohl rotierende als auch stati sche USV-Technologien mit kinetischen Energiespeichern oder Batterien. Kineti sche Speicher haben nebst der Batteriefrei heit den Vorteil, dass sie Leistungsschwan kungen entgegenwirken, die beim Einsatz von Wind- und Solarstrom auftreten.
Mobile Dieselaggregate werden auf AnhĂ€n ger oder Lastwagen gebaut. Jedes mobile Notstromaggregat wird von einem abgas normierten, wirtschaftlichen Dieselmotor der Abgasstufe 5 angetrieben. Die Bimex Energy AG konzipiert mobile Aggregate hĂ€ufig als Spezialaggregate fĂŒr hochspezi
fische Anwendungen â etwa fĂŒr Elektrizi tĂ€tswerke, Wasserversorger, Industrie, Ar mee, Zivilschutz, Polizei oder Bahnbetriebe.
FĂŒr den ortsunabhĂ€ngigen Einsatz sind oft auch hybride Aggregate geeignet. Diese sind mit Hochleistungsbatterien ausge stattet und kaum hörbar, sie können ent weder als Energiespeicher genutzt werden oder fungieren als intelligente Lastmana ger im Verbund mit Solarmodulen, Diese laggregaten oder Netzstrom. Hybride Ag gregate eignen sich unter anderem zum Betanken von Elektrofahrzeugen.
Die handlichste Form, um selbst ein Mi nimum an Strom zu produzieren, sind benzin- oder dieselbetriebene Klein
stromerzeuger und Traktorgeneratoren. Die Bimex Energy AG ist Generalvertre terin fĂŒr die hochwertigen EisemannStromerzeuger in der Schweiz und im FĂŒrstentum Liechtenstein.
Bimex Energy AG GlĂŒtschbachstrasse 32 CH-3661 Uetendorf Telefon: +41 33 334 55 66
ZĂŒrichstrasse 55 CH-8340 Hinwil ZH Telefon: +41 43 843 24 24 info@bimex.ch www.bimex.ch
Individuelle MietkĂ€lte-Lösungen und massgeschneiderte Service-Pakete. Vom kleinen fĂŒnf Kilowatt-GerĂ€t bis zum Kaltwassersatz im Megawattbereich. Mobil in Time ist kompetenter MietkĂ€lteprofi in der Schweiz und hat sich in den letzten Jahren als klarer MarktfĂŒhrer etabliert. Ein perfekt strukturiertes Team aus KĂ€lte-Fachexperten steht den Kunden mit Rat und Tat zur Seite.
Vielen ist Mobil in Time ein Begriff, wenn es um mobile Lösungen im Bereich der WĂ€rme geht. Die Ălund Pellet-Heizzentralen erfreuen sich aufgrund ihrer ZuverlĂ€ssigkeit seit Jahren grosser Beliebtheit. Doch nicht nur im WĂ€rme-Bereich hat sich Mobil in Time als MarktfĂŒhrer in der Schweiz etabliert â auch
in der mobilen KĂ€lte kann das Unterneh men inzwischen eine klare MarktfĂŒhrer schaft verzeichnen.
Das KĂ€lte-Sortiment ist vielfĂ€ltig und bietet neben KlimagerĂ€ten auch RĂŒckkĂŒhler, LĂŒftungsgerĂ€te, WĂ€rmepumpen und das dazugehörige Zubehör. Den Grossteil ma
chen jedoch die ĂŒber 90 KaltwassersĂ€tze zwischen fĂŒnf Kilowatt und 1 400 Kilowatt aus. Der sehr grosse und moderne Miet kĂ€lte-Anlagenpark garantiert dem Kunden höchste Ausfallsicherheit. Dazu ist der Grossteil der Anlagen inzwischen digitali siert und somit auch aus der Ferne steuerund kontrollierbar. «Unser Digital Control
System (DCS) meldet im Fall der FĂ€lle jede Störung direkt in unsere Zentrale. In den meisten FĂ€llen lassen sich die Fehler ĂŒber das DCS beheben. «Unser schnell einsetz bares, flexibles Service-Team ermöglicht zudem eine schnelle Behebung des Prob lems vor Ort, wenn es einmal nötig sein sollte» erklĂ€rt Stephan Marty, Bereichsleiter KĂ€lte. «Auch ermöglicht das DCS ein Ein greifen, bevor es ĂŒberhaupt zu einem Aus fall kommen könnte. Das macht uns schnel ler und besser und bringt uns nĂ€her an den Kunden. Der wiederum weiss, dass seine MietkĂ€lteanlagen in kompetenten HĂ€nden sind, und kann sich somit weiterhin auf sein KerngeschĂ€ft konzentrieren.»
Dass es aber nicht nur auf QuantitĂ€t im Mietanlagenpark, sondern auch auf Qua litĂ€t der Serviceleistung ankommt, weiss man bei Mobil in Time schon lange. «Wir wissen, jeder Anwendungsfall ist anders. Ăber 90 Prozent unserer Projekte basieren heutzutage bereits auf massgeschneiderten Lösungen» erklĂ€rt Stefan Moll-Thissen, CEO von Mobil in Time. «Mit unserem KĂ€lteTeam setzen wir schweizweit ganz klar den Benchmark: exzellentes technisches Fach-Know-how, schnelle Reaktionszeiten sowie ĂŒberdurchschnittliche Serviceleis tungen bei der Vorbereitung, AusfĂŒhrung und Betreuung des Kunden. Bei jedem unserer Projekte steht unser Kunde an erster Stelle.»
Ein weiterer grosser Schritt fĂŒr den KĂ€lteBereich von Mobil in Time war der Start in die Partnerschaft mit dem Schweizer
Haustechnik-Giganten Meier Tobler. In der Haustechnik-Branche sind Meier Tobler und Mobil in Time bei Installateuren, Ge bĂ€udetechnikern und Planern seit Jahren bekannt. Beide stehen fĂŒr hohe QualitĂ€t, innovative Dienstleistungen und nachhaltige Lösungen. Als Partner hat Mobil in Time das MietkĂ€lte-GeschĂ€ft in der Deutsch schweiz und im Tessin fĂŒr die Kunden von Meier Tobler ĂŒbernommen. Der Verkauf von KĂ€lte-Anlagen wie auch von allen wei teren Klima- und KĂ€ltesystemlösungen erfolgt weiterhin ĂŒber Meier Tobler. Konkret sieht das Angebot vor, dass bei interimis tischem oder dringlichem KĂ€lte- / Klimati sierungsbedarf, Mobil in Time mit seinen Anlagen die Lösung bietet.
«Die Partnerschaft mit Meier Tobler macht uns sehr stolz und bestĂ€tigt uns in unserem Bestreben, ein qualitativ hochwertiger und verlĂ€sslicher Partner im Bereich der mobilen KĂ€lte zu sein», erklĂ€rt Stefan Moll-Thissen. «Seit vielen Jahren schon arbeiten wir im Bereich der WĂ€rme eng mit Meier Tobler zusammen und schĂ€tzen dies sehr. Unsere Unternehmen verbindet ein hoher QualitĂ€ts anspruch und wir ergĂ€nzen uns in den Kernkompetenzen ideal. Wir sind stolz, auch im Bereich der Miet-KĂ€lte mit einem so be kannten Anbieter wie der Meier Tobler AG zusammenarbeiten zu dĂŒrfen.»
Auch auf die Nachhaltigkeit legt Mobil in Time einen hohen Wert und fokussiert sich in der mobilen KĂ€lte dabei auf die Anschaf fung neuer KĂ€lteanlagen, die mit umwelt freundlichen KĂ€ltemitteln betrieben werden.
Dieser Trend entspricht den Vorschriften der Behörden, kĂŒnftig ausschliesslich KĂ€lte mittel einzusetzen, die ein niedriges GWP (Global Warming Potential) aufweisen. «Bei uns werden bereits in vielen Anlagen die KĂ€ltemittel HFO und R32 eingesetzt» ergĂ€nzt Stephan Marty und begrĂŒndet: «R32 bietet eine sehr gute volumetrische KĂ€lteleistung und wird bei uns fĂŒr Anlagen bis zu 200 Kilowatt verwendet, wĂ€hrend HFO in höheren Leistungsbereichen zum Einsatz kommt und besonders umwelt freundlich ist».
In einem Marktumfeld, das geprĂ€gt ist von LieferengpĂ€ssen, wachsendem Klimati sierungsbedarf oder einer zunehmenden AttraktivitĂ€t von Mietlösungen gegenĂŒber bindenden Investitionen, fĂŒhlt sich das Unternehmen Mobil in Time fĂŒr die Zukunft gut gerĂŒstet. Stefan Moll-Thissen freut sich darauf: «Die Kombination aus unseren ĂŒber 25 Jahren Erfahrung und unserem konsequenten Bestreben nach Innovation und QualitĂ€t hilft uns dabei, auch in Zu kunft die mobile KĂ€ltebranche mitzuge stalten und fĂŒr jeden Kunden eine ideale MietkĂ€lte-Lösung zu finden.»
Mobil in Time AG Mattenstrasse 3 CH-8253 Diessenhofen Telefon: +41 (0) 44 806 13 00 info@mobilintime.com www.mobilintime.com
ONLINE-BERATUNGSTOOL «DIGITAL4EVU» DER FACHHOCHSCHULE NORDWESTSCHWEIZ von Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts fĂŒr Energie (BFE)
Digitale Technologien durchdringen mehr und mehr unseren Alltag. Das spĂŒren auch die rund 600 ElektrizitĂ€tsversorgungsunternehmen (EVU) der Schweiz. Bei ihnen berĂŒhrt die Digitalisierung strategische und operative Fragen, betroffen sind alle GeschĂ€ftsbereiche von der Produktion bis zur Kundenbetreuung. Die Fachhochschule Nordwestschweiz hat mit UnterstĂŒtzung des Bundesamts fĂŒr Energie (BFE) einen digitalen Berater fĂŒr EVU entwickelt. Er hilft den Stromversorgern, ihren Digitalisierungsgrad mit einem beschrĂ€nkten finanziellen und zeitlichen Aufwand zu erheben und PrioritĂ€ten bei der Anwendung digitaler Technologien zu setzen.
DerKanton Uri zĂ€hlt gut 36â000 Ein wohnerinnen und Einwohner sowie zahlreiche Industrie-, Gewerbeund Dienstleistungsbetriebe. Die meisten von ihnen werden von der EWA-energie Uri AG (Altdorf) mit Strom («URstrom») beliefert. Der Urner Energiedienstleister gehört mit 360 Mitarbeiterinnen und Mit
arbeitern zu den mittelgrossen Stromver sorgern der Schweiz. «Wir befassen uns seit mehreren Jahren mit der Digitalisie rung und haben hierfĂŒr auch eine spezifi sche Digitalisierungsstrategie entwickelt», sagt Werner Jauch, Vorsitzender der Ge schĂ€ftsleitung der EWA-energieUri AG. Das Unternehmen hat dafĂŒr auch die Ex
pertise externer Expertinnen und Exper ten genutzt und verschiedene Branchen vergleiche (Benchmarks) durch gefĂŒhrt. «Die Umsetzung der Digi talisierungs strategie ist ein langfristig angelegter Pro zess, da sind Benchmark-Vergleiche und EinschĂ€tzungen von aussen stets willkom men», sagt Jauch.
Diesem Zweck dient seit Neuestem auch ein Online-Beratungstool mit dem Namen «Digital4EVU», das die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) mit UnterstĂŒt zung des Bundesamts fĂŒr Energie entwickelt hat. «Mit dem Online-Beratungstool geben wir den KMU im Energiesektor ein Instru ment an die Hand, mit dem sie schnell und mit ĂŒberschaubarem Aufwand wissen, wo sie bei der Digitalisierung stehen und wie sie gezielt Massnahmen ergreifen können», sagt Stella Gatziu Grivas, die seit 2007 als Pro fessorin an der Hochschule fĂŒr Wirtschaft der FHNW forscht und lehrt. Als Expertin fĂŒr digitale Transformation hat sie das Bera tungstool gemeinsam mit einem Team der FHNW entwickelt. «Digital4EVU» nutzt eine webbasierte Plattform von «abiliCor», einem FHNW-Spin-off, an dessen GrĂŒndung Gat ziu Grivas 2017 beteiligt war.
«Digital4EVU» ist so konzipiert, dass Un ternehmen es im ersten Schritt ohne fremde Hilfe nutzen können: Nachdem sich ein EVU bei dem Portal angemeldet
hat, werden mehrere Unternehmensver treter mit unterschiedlichen Verantwort lichkeiten eingeladen, einen Online-Frage bogen auszufĂŒllen. Insgesamt 52 Fragen decken 15 fĂŒr die digitale Transformation relevante Bereiche ab, gruppiert um die Schwerpunkte Kundenbeziehung, Ge schĂ€ftsmodell, operatives Management und Organisation. Hauptziel ist, den IstZustand der Digitalisierung zu erfassen, dies unter BerĂŒcksichtigung der verschie denen Perspektiven der teilnehmenden Unternehmensvertreter. Liegen die Ant worten vor, werden diese durch «Digita l4EVU» automatisch ausgewertet und die Analyseergebnisse auf dem Dashboard angezeigt (und dabei auch die Antworten der Unternehmensvertreter einander ge genĂŒbergestellt). Die EVU bekommen dabei Informationen zu Stand und Handlungsbe darf bezĂŒglich Digitalisierung. Dieses Er gebnis ist die Grundlage, auf der das EVU in einem zweiten Schritt unter Beizug ei nes / einer branchenkundigen Beraters / Beraterin gezielt Massnahmen diskutiert und umsetzt.
Nachdem das Pilotprojekt abgeschlossen ist, steht «Digital4EVU» nach Auskunft von Stella Gatziu Grivas fĂŒr den kommerziellen Einsatz bereit. Mit dem Beratungstool könn ten Unternehmen Digitalisierungsschritte innerhalb weniger Wochen planen und an gehen. Aufgrund der automatisierten Da tenerhebung und -auswertung sei die Dienstleistung gĂŒnstiger als klassische Be ratungsangebote, verspricht Gatziu Grivas.
Das Online-Beratungstool war im Rah men eines Innotourprojekts des Staats sekretariats fĂŒr Wirtschaft (SECO) zusam men mit der FHNW fĂŒr die Hotellerie entwickelt worden. Seit 2019 wurde es in mehreren Branchen in Pilots getestet und im Rahmen von Beratungspaketen ange boten. Alle Beratungswerkzeuge sind Ă€hnlich aufgebaut, haben jedoch bran chenspezifische AusprĂ€gungen. Neben Hotelleriesuisse und dem Schweizerischen Baumeisterverband setzt auch EXPERT suisse, der Verband fĂŒr WirtschaftsprĂŒ
fung, Steuern und Treuhand, auf das Be ratungstool. Seit 2019 nahmen rund 40 Firmen das Angebot in Anspruch. «Das Tool ermöglicht den Unternehmensver tretern, niederschwellig zu erfahren, wel che Facetten das Thema der digitalen Transformation umfasst und worin die grössten Herausforderungen fĂŒr das ei gene Unternehmen liegen», sagt Luzia Hafen, verantwortlich fĂŒr Business-Trans formation bei EXPERTsuisse.
KĂŒnftig soll das Beratungsangebot nun auch Energieversorgern zur VerfĂŒgung stehen. Die EWA-energieUri-Gruppe war eines von fĂŒnf Unternehmen, die «Digital4EVU» in den letz ten Monaten im Rahmen eines Pilots nutzten und auf seine Praxistauglichkeit testeten. Dies geschah anlĂ€sslich von zwei Work shops mit Projektteam und Unternehmens vertretern. Bei dem Pilot habe sich das Digitalisierungswerkzeug als nĂŒtzlich und soweit bedienungsfreundlich erwiesen, sagt Werner Jauch, CEO der EWA-ener gieUri AG. «Das Beratungstool hat uns bestĂ€tigt, dass wir in unserer frĂŒher erar beiteten Digitalisierungsstrategie alle re levanten Handlungsfelder adressiert und teilweise bereits umgesetzt haben, und es hat uns weitere interessante Anregun gen gegeben.»
Dazu gehören laut Jauch zum Beispiel neue AnsĂ€tze zur Kundeninteraktion mit tels einer stĂ€rkeren Beachtung des Com munity-Gedankens. Das heisst praktisch etwa, Prosumer â also Kunden, die selbst auch Strom produzieren â mit speziellen digitalen Angeboten als eigene Gruppe anzusprechen. Die Auseinandersetzung mit «Digital4EVU» gab den Verantwort lichen des Energiedienstleisters Anstösse, die digitalen Meldeprozesse mit Kunden beteiligung kontinuierlich weiterzuent wickeln. «Die Diskussion hat uns auch auf gezeigt, dass wir schon gut unterwegs sind und viel umgesetzt haben, dass wir aber bei unseren Digitalisierungsbestre bungen den Schlitten nicht ĂŒberladen dĂŒr fen, da wir letztlich nur begrenzte Ressour cen haben», sagt Jauch.
NĂŒtzlich war diese Pilotanwendung auch fĂŒr das Projektteam. Dank der RĂŒckmel dungen von EWA-energieUri konnte das Team nochmals an den Fragen des Be ratungstools feilen, damit diese richtig verstanden werden und zielgenaue Ant worten erlauben. Ein anderes Feedback war, dass die Auswertung des Tools nicht in jedem Fall selbsterklĂ€rend war. Hier streben die Projektverantwortlichen weitere Optimierungen an: Ein Chat
bot, der gegenwÀrtig entwickelt wird, soll die Auswertungsergebnisse zusÀtz lich erlÀutern.
Wie das Online-Beratungstool «Digital4EVU» von den ElektrizitĂ€tsversorgern ange nommen wird, wird sich zeigen. Eine An wendung mag darin bestehen, eine schnelle RĂŒckmeldung zum Stand der Digitalisierung im eigenen Unternehmen zu bekommen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass das Thema Digitalisierung vielschichtig ist, sodass mit einigen Klicks auf einem Online-Tool noch nicht viel gewonnen ist, und Digitalisierung vielmehr eine vertiefte BeschĂ€ftigung erfor dert. «Digital4EVU» kann diese vertiefte Be schĂ€ftigung nicht ersetzen, EVU aber bei einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Digitalisierung begleiten.
AuskĂŒnfte zum Projekt erteilt Annina Faes (annina.faes@bfe.admin.ch), Leiterin des BFE-Programms Wissensund Technologietransfer.
Weitere FachbeitrÀge aus dem Bereich Wissens- und Technologie transfer finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ec-ewg.
Aus der Entwicklung der Menschheit ergibt sich konsequenterweise die Transformation der Gesellschaftsformen, beginnend mit der Gesellschaft der JĂ€ger und Sammler (Gesellschaft 1.0), gefolgt von der Agrargesellschaft (Gesellschaft 2.0), hin zur Industriegesellschaft (Gesellschaft 3.0) und schliesslich der Informationsgesellschaft (Gesellschaft 4.0). Der nĂ€chste Schritt den wir gehen werden, fĂŒhrt hin zur sogenannten Super-Smart-Gesellschaft (Society 5.0). Das Konzept der Gesellschaft 5.0 wurde erstmals im 5. Wissenschafts- und Technologie-Grundlagenplan (2016-2020) der japanischen Regierung als eine zukĂŒnftige Gesellschaftsform vorgeschlagen, die Japan anstreben sollte.
Die Gesellschaft 5.0 zielt darauf ab, Lösungen fĂŒr die unterschiedlichen sozialen Herausforderungen zu finden, die sich unter anderem auf Grund von Demographie, technologischer Innova tionen und eben auch dem BemĂŒhen um die Erhaltung der natĂŒrlichen Lebensgrund lagen der Menschheit ergeben. Dabei sollen Innovationen beispielsweise aus den Berei chen Internet der Dinge, Robotik, KĂŒnstliche Intelligenz (KI) und Big Data in alle Branchen
âą Executive MBA Management in Technology
âą Executive Diploma Management Excellence
âą Executive Diploma Digital Leadership
âą Executive CAS Strategies & Innovation
âą Executive CAS Leadership in a diverse world
âą Executive CAS Leadership & HR Management
âą Executive CAS Financial Decision Making
âą Executive CAS Digital Excellence
âą Executive CAS Project Excellence
âą Executive CAS Innovation Management & Intrapreneurship
Anmeldung und weitere Informationen unter www.iimt.ch
sowie sozialen AktivitĂ€ten integriert werden, und zwar immer als âHuman Centricâ Ansatz. Statt einer Zukunft, die von KI und Algorithmen kontrolliert und ĂŒberwacht wird, soll die Technologie genutzt werden, um eine auf den Menschen ausgerichtete Ge sellschaft zu schaffen, in welcher jeder und jede Einzelne ein aktives und erfĂŒlltes Leben fĂŒhren kann. Offensichtlich ist, dass durch den massiven Einsatz neuer Technologien sich verstĂ€rkt Sicherheitsprobleme ergeben werden â nicht nur beispielsweise durch Cy ber-Attacken unberechenbarer Despoten, sondern auch den Machthunger von einzel nen Hyper-MilliardĂ€ren oder Konzernen.
Jede Phase der gesellschaftlichen Ent wicklung hat in Bezug auf die Sicherheit ihre Eigenheiten und Spezialisierungen. In der aktuellen Forschung ist klar, dass der Schwerpunkt bei der Betrachtung von Sicherheitsfragen nicht nur auf techno logischen Aspekten liegen kann. Der Mensch als Individuum, in der Gruppe so wie in der Gesellschaft muss aus einer anderen Perspektive betrachtet werden und im Sinne des Human-Centric Ansatzes ins Zentrum von Sicherheitsbetrachtungen gestellt werden. Vor diesem Hintergrund hat das Forschungsteam am iimt ein neues Konzept entwickelt: Smart Sovereignty. Die ses zielt darauf ab, die Machtposition weg von Regierungen und insbesondere auch Grossunternehmen zu verlagern und die In dividuen direkt und indirekt zu befÀhigen,
den Wandel durch neue Organisationen, zu kontrollieren und anzufĂŒhren. Dies wiederrum öffnet die TĂŒren fĂŒr weitere in terdisziplinĂ€re Forschung.
Das iimt ist ein Kompetenzzentrum im Bereich Management der Technologie und bietet nicht nur innovative Forschung, sondern seit mehr als 25 Jahren exzellente Weiterbildung an. Es entwickelt zukĂŒnftige «Game-Changer», welche einen entschei denden Einfluss auf die Gesellschaft haben, technologiegetriebenen Herausforderungen begegnen und Lösungen fĂŒr zukĂŒnftige Problemstellungen in einem globalen GeschĂ€ftsumfeld liefern. Das iimt bietet ein inspirierendes Umfeld fĂŒr exzellente Weiterbildung und Spitzenforschung.
Wir beraten Sie gerne und wĂŒrden uns freuen, Sie am iimt zu begrĂŒssen.
iimt UniversitÀt Fribourg Bd de Pérolles 90 CH-1700 Fribourg iimt@unifr.ch www.iimt.ch
2023
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Verantwortung gegenĂŒber dem Bestand
Licht und die Formsprache der Architektur
Unternehmenszentralen als AushĂ€ngeschild Mehr GrĂŒn auf und an GebĂ€udehĂŒllen
Energielösungen Aus- und Weiterbildung MobilitÀt Sicherheit
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