Geschäftsführer Zürich 03/2018

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GESCHÄFTSFÜHRER ZURICH

herbst : : 2018

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erfolgreiche privAtschule

ekaterina Moré Den Augenblick geniessen

rüeGG – naeGeli aG

büroArchitektur unD Wohnkultur

swissÔtel ZüriCh vitAlity ist progrAMM

Zanella partner iMMobilien aG

iMMobilien Aus leiDenschAft

Bettina Stach iMMoyou Ag – thurgAuer trAuMfÄngerin

speCial

iMMobilien unD Architektur


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CONFIANCE CONFIANCE CONFIANCE

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Wissen Wissen Wissen

COMPETENZA COMPETENZA COMPETENZA

Leidenschaft Leidenschaft Leidenschaft PASSION PASSION PASSION VV V

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DER KOCHEND-WASSERHAHN Mit einem Quooker im Haus hat man immer 100°C kochendes Wasser verfügbar. Der Quooker Flex verfügt ausserdem über einen flexiblen Zugauslauf für warmes und kaltes Wasser. Er ist vielfach einsetzbar und äusserst sicher im Gebrauch. Für weitere Informationen kontaktieren Sie uns unter 043 4112030 oder besuchen Sie www.quooker.ch


Liebe Leserinnen, liebe Leser Er ist 36.8 Zentimeter hoch, wiegt 6 175 Gramm, davon 4 631 Gramm 18-karätiges Gold – der FIFA-WM-Pokal, welcher am 15. Juli von Frankreichs Captain Hugo Lloris triumphierend in den Moskauer Nachthimmel gehoben wurde. «Les Bleus» hatten sich in einem spektakulären WM-Finale gegen Kroatien durchgesetzt. Nun, ein paar Wochen später, ist die Meisterschaft in der Schweiz bereits in vollem Gange, haben uns Fussball- wie auch Business-Alltag nach den Sommerferien eingeholt. Umso mehr möchte Ihnen der «Geschäftsführer Zürich» mit dieser Ausgabe eine andere, ebenso spannende Dimension des begehrtesten aller Übergangsmetalle näherbringen – die Goldküste ist unser Thema im Standortmarketing. Der im abendlichen Sonnenlicht goldschimmernde Küstenstreifen ist nicht nur Wohnsitz gut betuchter Millionäre. Am wunderschönen rechten Zürichseeufer sind auch höchst innovative KMU und ihre Verantwortungsträger beheimatet. In der Titelstory porträtieren wir Bettina Stach. Das Bauhandwerk wurde ihr sozusagen in die Wiege gelegt. Jetzt ist die zielbewusste Unternehmerin mit ImmoYou auf Erfolgskurs im Immobilien-Crowdinvesting. In «Das Publikum ist unsere Nummer eins» schreiben wir über die Zirkus-Dynastie Knie, mit Sitz am St. Galler Endpunkt der Goldküste, in Rapperswil. Zirkusdirektor Fredy Knie junior gibt Einblick in die heutigen Herausforderungen eines der traditionsreichsten Zirkusunternehmen Europas. Im Stadelhofen starten die Züge zur Goldküste. Mit «Golden Gate of Zurich» stellen wir den vom Stararchitekten Santiago Calatrava erweiterten Bahnhof vor. Ein Meisterwerk. Aus Herrliberg kommt Christian Martin. In «Leadership 4.0» steht uns der CEO von Cisco Schweiz Rede und Antwort. Am Bürkliplatz scheiden sich die Seeküsten. Kurz davor, an der Schwelle zur Bahnhofstrasse 3, die Geister – Blockchain: Hype oder Nachhaltigkeit? Die Story über Jungunternehmer Daniel Gasteigers Blockchain-Hub. In der nächsten Ausgabe wechseln wir die Seite, machen den Sprung ans linke Zürichseeufer. Der Begriff «Pfnüselküste» zu Recht überholt. Denn auch diese Seeseite hat einiges zu bieten, Stoff für tolle und interessante Reportagen. Lassen Sie sich überraschen! Das «Geschäftsführer Zürich»-Team wünscht Ihnen viel Lesevergnügen, dass Sie mit Freude und Musse einen goldenen Herbst geniessen.

Mark Seeholzer Chefredaktor

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INHALT highlight IMMOYOU AG THURGAUER TRAUMFÄNGERIN

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SAMKO DESIGNMÖBEL DER SCHREINER ALS DESIGNER

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8 RÜEGG-NAEGELI 30 AUF DIE VIERTELSTUNDE KOMMT ES AN

BAUen & WOHNEN

FÜR EINE GRÜNE STADT HÄNGENDE GÄRTEN

BAHNHOF STADELHOFEN GOLDEN GATE OF ZURICH

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ZANELLA PARTNER IMMOBILIEN IMMOBILIEN AUS LEIDENSCHAFT

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genuss NEWS 40 ICE SOCIETY

BUSINESS CISCO SCHWEIZ LEADERSHIP 4.0

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FORMAT12 52 VOLL IM TREND AURA EVENT LOCATION SCHÖNSTE LOCATION DER SCHWEIZ

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TRUST SQUARE ZU GAST IM BLOCKCHAIN HUB

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BURCKHARDT+PARTNER 22 HARMONISCHE VERBINDUNG SCHAFFEN

ZÜRICH MARRIOTT HOTEL GENIESSEN MIT AUSBLICK

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ZOLLINGER PERSONAL DIE OPTIMALE BESETZUNG

STUDIO FREY 24 CORPORATE IDENTITY WEITERGEDACHT

SWISSÔTEL ZÜRICH VITALITY IST PROGRAMM

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CONTINA 62 PROFESSIONELLE UMSETZUNG

ARCHIVOLTO 26 VIRTUAL REALITY IN DER ARCHITEKTUR

BEST OF SWISS GASTRO BUSINESS-LUNCH-TIPPS

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Geschäftsführer Herbst : : 2018

BLUME 3000 TRADITIONSUNTERNEHMEN AM PULS DER ZEIT

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Maximum Wellbeing „Was bedeutet Luxus, wenn Sie keine Zeit haben, ihn zu geniessen?“ Maura Wasescha

Luxus bedeutet, sich nicht um Fragen des Luxus kümmern zu müssen. Sondern den perfekten Moment geniessen zu können. Im Kreise der Familie, mit Freunden. Völlig sorgenfrei, im Wissen, dass im Hintergrund ein Team bereit steht, das alle Wünsche erfüllt. Deshalb bietet Maura Wasescha nicht einfach exklusivste Immobilien zum Kauf oder zur Miete. Maura Wasescha bietet mehr. Sie bietet den perfekten Luxusservice. Damit die Magie des Momentes zum zeitlosen Genuss wird.

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INHALT ZIELTEXT 66 SICH RICHTIG VERSTEHEN

BERLITZ 82 INTERKULTURELLES KNOW-HOW

PAYROLLPLUS 68 NEUE FLEXIBLE ARBEITSMODELLE

MOBILITÄT

AUS- & WEITERBILDUNG

TRAUT EUCH! MEHR SPORT WAGEN

50 PLUS AUSGEMUSTERT

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COACHING BY MODESTA DIE ERWÜNSCHTEN ZIELE ERREICHEN

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COACH PLACY ZURÜCK ZU POSITIVEN GEFÜHLEN

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PEGOL SCHULE STÄFA IN DER SCHULE FÜRS LEBEN LERNEN

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LIPSCHULE 80 RÜCKBLICK AUF 20 ERFOLGREICHE

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CARHELPER.CH 88 AUTOSERVICE PER MAUSKLICK

UGLY-SNEAKER MEN’S WORLD

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EKATERINA MORÉ DEN AUGENBLICK GENIESSEN

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Kolumnen Claudio De Boni Prof. Dr. Stella Gatziu Grivas

SPORT & FREIZEIT CIRCUS KNIE 92 «DAS PUBLIKUM, UNSERE NUMMER EINS»

BEAUTY & GESUNDHEIT WELEDA, DR. HAUSCHKA & CO. NATÜRLICH SCHÖN!

STYLE

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Highlight

THURGAUER TRAUMFÄNGERIN ImmoYou AG

BETTINA STACH IST INITIATORIN UND ALLEINAKTIONÄRIN DER IMMOYOU AG. SIE IST SEIT BALD 40 JAHREN IM IMMOBILIEN- UND BAUBUSINESS TÄTIG. VON EINER BAUUNTERNEHMERFAMILIE ABSTAMMEND, BEGEISTERTE SIE SICH SCHON ALS KIND FÜR DIE BAU- UND IMMOBILIENWELT. SIE HAT DAS BUSINESS SOZUSAGEN VON DER PIKE AUF GELERNT. MIT DER CROWDINVEST-PLATTFORM IMMOYOU ERFÜLLT BETTINA STACH IMMOBILIENTRÄUME: INDEM SIE ANLEGERN ERMÖGLICHT, MIT VERHÄLTNISMÄSSIG ÜBERSCHAUBAREN BETRÄGEN AB 100'000 SCHWEIZER FRANKEN IMMOBILIENBESITZER ZU WERDEN. INTERVIEW MIT BETTINA STACH von Mark Seeholzer

Bad Zurzach: Investitionsobjekt von Immo You AG.

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Highlight

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ie ImmoYou AG ist seit einem Jahr in Zürich-Oerlikon ansässig, im zehnten Stock der markanten Bürotürme, welche den Business-Standort Zürich Nord prägen, in unmittelbarer Nachbarschaft des Credit-Suisse-Hauptsitzes. Der Sitz des Unternehmens unter dem Himmel Oerlikons passt zur Philosophie der umtriebigen Dame, die mit Schwung und Charme zum Interview erscheint: Bettina Stach will mit ImmoYou hoch hinaus. «Geschäftsführer»: Bettina Stach, Sie kommen aus einer Bauunternehmerfamilie. Ist dieses Gen dafür verantwortlich, dass Sie derart zielstrebig im Markt Ihre Ziele verfolgen? Bettina Stach: Ich hatte bereits als Kind einen harten willensstarken Kopf, so wie mein Vater. Da habe ich ab und an auf Granit gebissen – aber er auch bei mir (lacht). Schon mein Grossvater war Bauunternehmer. Anfang 1970er-Jahre, als die Baubranche Hochkonjunktur hatte, war seine Stachag das grösste Bauunternehmen im Thurgau.

Bettina Stach: Verantwortungsbewusstsein und Leadership.

In Ihrem harten Kopf reifte demnach früh der Entschluss, in die Baubranche einzusteigen? Ursprünglich wollte ich in die Modebranche als Designerin. Doch das Bauen war mir ja in die Wiege gelegt worden. Ich war äusserst geschickt mit den Händen, konnte anpacken. Mädchen waren mir zu kompliziert. Da habe ich lieber mit Jungs an Autos rumgeflickt, Baumhütten gebaut und mit Werkzeug gearbeitet. So, wie ich auch heute im Business gerne Nägel einschlage, sprich, die Initiative ergreife. Ihr beruflicher Einstieg war dann die Lehre als Hochbauzeichnerin. Ja, meine berufliche Laufbahn begann in einem Architekturbüro. Nach einem Abstecher ins Tessin arbeitete ich in Zürich. Akribie, Perfektionismus, räumliches Denken konnte ich als Hochbauzeichnerin einsetzen. Doch nur auf dem Bürostuhl sitzen, war nicht mein Ding. Ich wollte raus auf die Baustelle – vor Ort etwas bewegen. Deshalb nahm ich zügig Weiterbildungen im Bereich Bau / Immobilien in Angriff, machte parallel den Marketingplaner-Abschluss und ging als Bauleiterin zu Oerlikon-Bührle, heute Allreal. Die Baubranche ist ein männerlastiges Feld. Ist dieses Klischee überholt? Die Baubranche gibt Frauen heutzutage die Möglichkeit, Karriere zu machen. Doch vor 30 Jahren war das anders. Ich war 1987 die einzige Bauleiterin bei Oerlikon-Bührle; in ganz Zürich waren wir dannzumal gesamthaft nur drei Bauleiterinnen. Ich hatte Prinzipien: Auf meiner Baustelle wird nicht geflucht, und wir halten Termine und Budgets ein. Dazu halfen mir mein Perfektionismus, Verantwortungsbewusstsein und Leadership. Neugier, Spontaneität und das kecke Wesen haben mir sicher auch noch geholfen. Der Thurgauer Dialekt unterstreicht diese Merkmale noch. Wann starteten Sie die berufliche Selbstständigkeit? Nach drei Jahren Oerlikon-Bührle lernte ich das Immobilienbusiness von einer anderen Seite kennen. Bei der SIP Societé International de Placements (Fondsgesellschaft der damaligen Grossbanken Kreditanstalt und Bankverein) erfolgte mein Einstieg in den Immobilienverkauf. Zu dritt vermittelten und verkauften wir Immobilien im Gesamtwert von 1.7 Mrd. Franken. Parallel absolvierte ich die Ausbildung zur Immobilientreuhänderin. 1992 folgte die Gründung der Stach Immobilien AG. Zwei Wochen später hatte ich bereits vier Wohnungen verkauft, ein Jahr später 52. Doch ich blieb trotz hoher Erfolgsquoten auf dem Boden der Tatsachen. Ein Step-by-Step-Vorgehen war meine Leitschnur; High-Risk-Business nie mein Ding. Das ist auch heute eines meiner Erfolgsgeheimnisse, neben persönlichem Engagement, effizientem und strukturiertem Arbeiten. >

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Highlight

Liegenschaften investieren, wird Miteigentümer von Immobilienobjekten, Wie kam es dann zur Gründung der ImmoYou AG? mit einer starken Rendite. Pro Objekt streben wir eine harmonische Vor zwei Jahren fühlte ich mich in meinem Job etwas unterfordert – wenn Gemeinschaft von acht bis zwölf Investoren an. ich das so sagen darf. Da war die Erfolgsgeschichte mit Stach Immobilien sowie jene der Stach Investment AG (Gründung 1997) und der Welches sind die Vorteile von ImmoYou für die Anleger? 2006 gegrün­deten GU Stach Bau AG. Weiter engagiere ich mich an der Ich arbeite mit einem höchst motivierten und ambitionierten Team, bin KV Zürich Business School, wo ich das Fach «Bauen» unterrichte. Seit tagtäglich an der Front. Hinter ImmoYou stehe ich mit meinem Nabald 40 Jahren bin ich im Bau- und Immobilienmarkt, habe ein umfasmen. Mit Know-how, Seriosität und Gespür sendes Know-how, Erfahrung und Netzwerk. für den Markt. Bei ImmoYou investieren So überlegte ich mir, wo ich den berühmten die Anleger gezielt in stabile sanierte oder Hebel ansetze, um ein neues, Erfolg verspre- «Ich hatte Prinzipien: Auf meiner teilsanierte Objekte ab acht Wohnungen, chendes Business zu lancieren – und kam auf Baustelle wird nicht geflucht.» momentan mit Fokus Deutschschweiz. Obdie Idee des Immobilien-Crowdinvesting. jekte, bei welchen die Mieterschaft zu vernünftigen Preisen wohnt, mit wenig Leerständen oder Wechsel. Ein weiterer USP ist, dass wir Crowdinvesting im Immobilienbusiness – somit hat jedermann die mit ImmoYou ebenso mit im Boot sind, in diese Liegenschaften inMöglichkeit, mit ImmoYou Immobilienbesitzer zu werden? vestieren und uns beteiligen. Das gibt den Anlegern Sicherheit und Viele Schweizer hegen den Traum, Immobilienbesitzer zu werden. Unser Vertrauen; zudem kennen sie «ihr» Objekt. Unser Modell ist eine Modell ist grundsätzlich für jedermann. Ab 100’000 Franken kann man in lohnende Wertanlage, mit fünf bis neun Prozent Eigenkapitalrendite, je nach Standort. Das ganze Drumherum managt ImmoYou. Das heisst, wir kümmern uns um die Verwaltung, das Daily Business im Immobilien-Management.

Wetzikon: Investitionsobjekt von Immo You AG.

ImmoYou investiert in bestehende Objekte. Ist das Neubau-Business zu wenig attraktiv und lukrativ? Im Immobilienbusiness wird es eine Korrektur geben. Der Grund für die sogenannte Wohnungsnot sind die überteuerten Preise. Teure Wohnungen stehen leer – günstige Wohnungen sind kaum verfügbar. Der Markt ist überhitzt; es herrschen hohe Leerstände. Eine Neubau-Dreieinhalb-­ Zimmer-Wohnung hat heute 90, 100 Quadratmeter Wohnfläche. Doch welche Mieter sollen das bezahlen? Die Zuzüger in die Schweiz benötigen günstigen Wohnraum. Vor allem in Zürich haben wir unverhältnismässige Vorschriften für Baubewilligungen. Da offenbaren sich die negativen Seiten des People’s Business. Weiter kann jedermann Einsprache erheben – einer der Nachteile unserer direkten Demokratie. Sich gegen all das zu wehren und durchzusetzen, kostet sehr viel monetäre, zeitliche und emotionale Energie. Wird in Zürich zu teuer gebaut? Definitiv. Zürich fehlt ausserdem der Mut für architektonisch grosse Würfe. Sind sie auf dem Tisch, verschwinden sie in den Mühlen der Bürokratie und werden nicht bewilligt. Teilinteressen von Politik und der träge Verwaltungsapparat sind die Verhinderer – bedauerlicherweise.

Frauenfeld: Investitionsobjekt von Immo You AG.

Wie sehen Bettina Stachs Pläne für die Zukunft aus? Mit ImmoYou als Immobilienspezialist mittelfristig die Nr. 1 im Immobilien-Crowdinvest werden. Weiter verfolge ich ein Projekt für Vermittlung von Immobilienfinanzierungen. In meiner Freizeit fröne ich Hobbys wie Garten, Wintersport und Golf. Mit effizientem Zeitmanagement und automatisierten Arbeitsabläufen gibt es durchaus ein Privatleben. Doch manchmal machen mir die vielen Businessideen schon einen Strich durch diese Rechnung (lacht).

IMMOYOU AG Thurgauerstrasse 32 CH-8050 Zürich Telefon +41 (0) 44 261 21 21 info@immoyou.ch Feldmeilen: 2009/10 von Stach Bau AG.

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: : WWW.IMMOYOU.CH : :


Seit 25 Jahren f체r Sie in der Schweiz unterwegs DPD Schweiz feiert dieses Jahr den 25. Geburtstag. Wir bedanken uns herzlich bei unseren engagierten Mitarbeitenden, die unser Unternehmen 체ber all die Jahre stark gemacht haben. Und wir bedanken uns bei unseren Kunden f체r die langj채hrige Treue; das entgegengebrachte Vertrauen motiviert uns, auch in Zukunft unser Bestes zu geben.

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Bauen & Wohnen Bis ein Immobilienobjekt vermietet werden kann, müssen Bauherren und Investoren einige Schritte durchlaufen. Wir durchleuchten die Wertschöpfungskette von der Arbeit der Architekten über die Inneneinrichtung und Möbelhersteller bis hin zur Immobilienverwaltung. von Freya mohr


Der Bahnhof Stadelhofen als Tür zur Goldküste.

GOLDEN GATE OF ZURICH Bahnhof Stadelhofen

Der Bahnhof Stadelhofen ist mit täglich 83’000 Passagieren und jährlich 150’000 Zugbewegungen verkehrstechnisch einer der wichtigsten Bahnhöfe der Schweiz. Hat der Stadelhofen einen Schnupfen, hat die Agglo Zürich die Grippe. Aber er ist auch Ausgangspunkt an die wunderschöne Zürcher Goldküste. Es geht um das Golden Gate of Zurich – Porträt eines Bahnhofs. von Beat Hürlimann

Perlen der zeit verlieren nie ihren glanz.

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R E V I S I O N E N , R E S TAU R AT I O N E N U N D V E R K AU F VO N A LT E N U N D A N T I K E N U H R E N .

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onntags, 9.30 Uhr im Restaurant Mishio. Bei Kaffee, Kuchen und Orangensaft lauschen wir gebannt den Worten des Star­architekten Santiago Calatrava. Calatrava ist ein Mann von Weltruhm, geboren in Valencia, Studium an der ETH, Geschäftsführer eines Zürcher KMU. An diesem Morgen sagt er, und das scheint ihm wichtig, alle Zuschläge für bislang 136 Bauten im Rahmen von Wettbewerben erhalten zu haben. Einer dieser Zuschläge ist die 2016 eröffnete «Oculus» World Trade Center PATH-Station, die U-Bahn-Station des One World Trade Center New York. Eine herausragende Konstruktion für täglich mehr als 200’000 BesucherInnen, ausgestattet mit Boden­heizung, schliessbarem Dach und Kirche. User schreiben in Foren: Umwerfend! Faszinierend schön! Tolles Bauwerk! Shoppingcenter und Bahnhof in einem! Den Zuschlag für den Prestigebau erhielt der Spanier, der auch ein Büro in New York unterhält, wie er glaubt, weil er die Idee hatte, den U-Bahnhof neben dem Turm sichtbar als Zeichen der Hoffnung zu errichten. Calatrava sagt: «New York hat ein gutes U-Bahn-System, aber die Bahnhöfe sind finster. Ich wollte Sonnenlicht und so für die Menschen ein Zeichen der Würde setzen, ohne Luxus.»

© Beat Hürlimann

Bauen  & Wohnen

Stararchitekt Santiago Calatrava in Aktion.

Erstlingswerk Bahnhof Stadelhofen Calatrava, der Architektur an der ETH Zürich studierte, hat Bahnhöfe rund um den Globus erbaut. Sein Erstlingswerk aber, die Mutter aller Calatrava-Bahnhöfe, ist der 1990 fertiggestellte Erweiterungsbau des Bahnhofs Stadelhofen. Eine elegante Konstruktion aus Beton und Stahlträgern.

Erweiterungsbau: Die Form der Stahlträger sind Formen unserer Hände nachempfunden.

Das Stadelhofen-Projekt war sicher ein Türöffner für Calatrava, denn die Anforderungen und die sich damals daraus ergebenden Fragestellungen waren komplex. Die Herausforderungen wurden aus heutiger Sicht überzeugend gemeistert.

Bewegungsströme meistern

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Spätklassizistischer Bau von 1894

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Santiago Calatrava: «Bahnhöfe sind da, um Menschen physisch zu bewegen und ihre Sicherheit zu gewährleisten.» In Bezug auf die Passierfrequenz ist der Stadelhofen mit 83’000 Passagieren pro Tag der achtgrösste Bahnhof der Schweiz, der dritt-grösste in Zürich, grösser als die Bahnhöfe von St. Gallen und Genf. Er ist Umsteigepunkt auf die städtische Strassenbahn sowie die Forchbahn, und er ist ein national bedeutender Ausgangspunkt für Reisende und Pendler in alle Himmelsrichtungen. Calatrava sagt, das Stadelhofen-Projekt habe ihn viel gelehrt, was die Beherrschung von >

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Bauen & Wohnen

Passagierströmen anbelangt, das Hin-und-Her der Züge und vor allem die Sicherheit von Mitarbeitenden und Passagieren. Dabei ist der Bahnhof Stadelhofen, auch im internationalen Vergleich, mit seinen 150’481 Personen­ verkehrs­zügen pro Jahr ein guter Gradmesser.

DEM DRUCK nach Wirtschaftlichkeit Rechnung tragen Bahnhöfe müssen hohe wirtschaftliche Anforderungen erfüllen. Calatravas Vorstellung war die eines Bahnhofs frei von Gegenständen. Heute gibt es 40 Geschäfte und Services im Stadelhofen, die mit erweiterten Verkaufsflächen Teile der Durchgangshalle versperren. Apropos Wirtschaftlichkeit: Nicht ohne Stolz sagt Calatrava, und das mag für einen künstlerisch agierenden Architekten erstaunen, dass das veranschlagte Budget dank grosser Effizienz in Planung, Umsetzung und Material­verwendung unterschritten werden konnte.

Integration in die bestehende Umgebung Bahnhöfe prägen Städte über Jahrzehnte. Das spätklassizistische Bahnhofgebäude etwa wurde 1894 erbaut und es passt noch heue bestens ins Quartier. Daraus erwächst ihren Erbauern grosse gestalterische Verantwortung. Beim Erweiterungsbau Bahnhof Stadelhofen ist die gelungene Integration in die bestehende Umgebung augenfällig. Unten mit der Öffnung zur City mit den pulsierenden Strassen und Plätzen mit Blick auf den See und den direkten Zugängen in die Flanier- und Shoppingmeilen der Stadt. Und nach oben hin die begrünte, parallel über den Gleisen verlaufende, mit Treppen und Brücken versehene Fussgängerpasse als Übergang ins benachbarte, etwas höher gelegene Quartier Hottingen. Was uns heute wie selbstverständlich in die Umgebung integriert erscheint, musste damals wohlüberlegt sein.

Das neue Haus zum Falken Einiges früher, bestenfalls 2022, soll das Haus zum Falken fertiggestellt sein. Es ist ein Projekt von AXA Winterthur, über das Santiago Calatrava sagt: «Der Neubau hat eine zentrale Funktion als Bindeglied zwischen dem Bahnhof und der Stadt.» Die NZZ schreibt, das Gebäude rege seiner speziellen Form wegen die Fantasie der Gemeinderäte an. Von «Hochseejacht» bis «gestrandeter Wal» reiche die Palette der Bezeichnungen. Egal, die Mehrheit der Parteien steht hinter dem Projekt, und Pendler, die ihren Arbeitsweg bevorzugt mit der Kombination ÖV / Fahrrad bestreiten, werden ihre helle Freude haben. Denn das Haus zum Falken bietet 1 0 00 neue unterirdische Veloabstellplätze. Die Velos können dort sicher und wettergeschützt untergebracht werden. Zudem gibt es von der Velogarage einen direkten Zugang zur Bahnhofpassage und den Gleisen.

Namensursprung Golden Gate Der Bahnhof Stadelhofen ist seit 1894 Ausgangspunkt in die wunderschöne Goldküstenregion, die sich entlang des Zürichsees von Zollikon bis nach Uerikon erstreckt und die regionaler Schwerpunkt dieser Ausgabe des «Geschäftsführer Zürich» ist. Die Bahnlinie wird entsprechend auch als der «Goldküstenexpress» bezeichnet. : : www.sbb.ch : : : : www.calatrava.ch : :

Spätere Entwicklungen einplanen Bahnhöfe müssen auf Jahrzehnte hinaus ausbaufähig bleiben. Besonders solche in der Schweiz. Denn ihr Wirtschaftsmotor brummt, die Bevölkerung wächst, das Zentrum Zürich pulsiert. Bis 2 035 soll die Kapazität mit zusätzlichem Gleis und Tunnel um 50 Prozent gesteigert werden, denn Stadelhofen ist einer der grössten Engpässe im Schienennetz mit Auswirkungen auf den nationalen Schienenverkehr. Das Projekt ist ungewiss. Die finanziellen Mittel sind noch nicht gesprochen, weil die Bedeutung des achtgrössten Bahnhofs landesweit erst erkannt werden muss. Bahnhöfe sind eben auch Spielbälle nationaler Politik. World Trade Center Transportation Hub

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Immobilien aus Leidenschaft Zanella Partner Immobilien AG

Liegenschaften aktiv zu bewirtschaften, ist eine komplexe Angelegenheit. Ein kompetenter Partner nimmt einem viel Arbeit ab und kann somit unnötige Missstände verhindern. Im Interview erklärt Oliver Zanella, Inhaber von Zanella Partner Immobilien AG, wie er durch Qualität und Persönlichkeit die Anforderung seiner Kunden erfüllt. Interview mit Oliver Zanella von Freya Mohr

Bewirtschaftung und Vermietung von Liegenschaften in professionelle Hände geben.

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er die Bewirtschaftung seiner Immobilien in fremde Hände gibt, muss sich über seine eigenen Ansprüche im Klaren sein. Nur so lässt sich ein geeigneter Partner für die Immobilienbewirtschaftung finden. Denn ein Immobilienunternehmen ist nicht gleich ein Immobilienunternehmen – es gibt grosse Unterschiede in der Qualität, im Preis und in der Kundenbetreuung. Zanella Partner Immobilien AG mit Sitz in Zollikon (ZH) bietet Bewirtschaftung, Vermietung und Beratung an. Seit mehr als elf Jahren betreut das Unternehmen seine Kundschaft mit Kontinuität, Einfühlungsvermögen, Scharfsinn und Engagement. Sein Ziel ist es, Kundenanforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern sie zu übertreffen. Deshalb stehen für Oliver Zanella der Qualitätsgedanke und das Persönliche zuoberst auf der Prioritätenliste. Im Interview mit dem «Geschäftsführer» spricht der Inhaber und Geschäftsführer von Zanella Partner Immobilien AG darüber, wie sich das Unternehmen dadurch in der Immobilienbranche und der Bewirtschaftung hervorhebt. «Geschäftsführer»: Immobilien ist eine weit gefächerte Branche. Worauf legen Sie Ihren Fokus? Oliver Zanella: Wir haben seit unserem Bestehen den Fokus schon immer auf die Bewirtschaftung und die Vermarktung von Immobilien gelegt. Das umfasst hauptsächlich die Bewirtschaftung von Mietliegenschaften, Stockwerkeigentum sowie die Erst- und Wiedervermietungen von ganzen Projekten oder aber auch von einzelnen Wohnungen, Einfamilienhäusern oder Gewerberäumlichkeiten. Welche Leistungen bieten Sie bei der Bewirtschaftung genau an? Unter Bewirtschaftung verstehen wir die ganzheitliche Betreuung von Liegenschaften. Der Leistungsbereich gliedert sich in drei Teilbereiche: die administrative Bewirtschaftung, die technische Bewirtschaftung sowie die gesamte Buchhaltung. Es kann aber auch sein, dass einzelne Kunden nur Teilleistungen wünschen. Auf diese Bedürfnisse gehen wir selbstverständlich ein. Können Sie die Aufgaben in der Bewirtschaftung etwas konkretisieren? Administrative Bewirtschaftung heisst, dass wir für sämtliche Angelegenheiten rund um die Mietverhältnisse verantwortlich sind. Dies umfasst die Erledigung der Mieterangelegenheiten, die Vermietung aller Objekte mittels geeigneter Werbung sowie Abschluss, Erneuerung und Kündigung von Mietverträgen. Ausserdem vertreten wir den Auftraggeber in allen rechtlichen Belangen. Unter den Bereich der technischen Bewirtschaftung fallen sämtliche administrativen Arbeiten bei der Abnahme und Übergabe der Mietobjekte bei Mieterwechseln. Aber auch Abschluss, Erneuerung und Kündigung von Hauswartverträgen, regelmässige Kontrollbesuche und Zustandsbegehungen der Liegenschaft und Auftragserteilungen für Reparaturen und Instandstellungen.

Oliver Zanella ist Inhaber und Geschäftsführer der Zanella Partner Immobilien AG.

einem Bewirtschafter und einer Person in der Assistenzfunktion. Diese beiden Personen sind für die gesamten administrativen und technischen Belange zuständig. Zudem haben wir eine separate Buchhaltungsabteilung. Diese ist für den dritten Teilbereich verantwortlich. Für den Unterhalt vor Ort haben wir dann Drittfirmen, sogenannte Hauswartfirmen, welche die Reinigung und den kleinen Unterhalt an der Liegenschaft direkt sicherstellen. Für sehr komplexe Aufgabenstellungen verfügen wir über ein hervorragendes Netzwerk und können so fachspezifisch Partnerfirmen beiziehen, zum Beispiel im Bereich des Steuer- und Mietrechts oder aber auch bei Gesamtsanierungen von Liegenschaften.

Und bei der Buchhaltung? Unter dem Begriff Buchhaltung erledigen wir das Inkasso der Mietzinse und Nebenkosten und die Kontrolle und Bezahlung der Rechnungen. Ausserdem führen wir die gesamte Liegenschaftsbuchhaltung, erstellen Heiz- und Betriebskostenabrechnungen und bei Immobilienportfolios verfassen wir Reportings für die Eigentümer.

Zanella Partner Immobilien kümmert sich aber nicht nur um die Bewirtschaftung. Zu Ihrem Dienstleistungsangebot gehören auch Vermietung und Beratung … Der Hauptfokus liegt ganz klar auf der Bewirtschaftung sowie der Erstvermietung von Neubauprojekten und der Wiedervermietung von einzelnen Objekten. Bei der Erstvermietung von neuen Projekten ist es so, dass sich der Kunde bereits vor dem ersten Spatenstich von uns beraten lässt bezüglich der Umsetzung und Vermarktung der entsprechenden Wohneinheiten. Dann begleiten wir ihn von Anfang an durch diesen ganzen Prozess. Das fängt an bei den Mietzinskalkulationen und der Finanzierungsberatung bis hin zum Strategiekonzept der Vermarktung und Umsetzung und geht dann letztendlich bis zur Vermietung und Übergabe der Wohnung an die Mieterschaft.

Sie decken mit Ihrem Unternehmen ein grosses Leistungsspektrum ab. Haben Sie Ihr gesamtes Personal im Haus oder arbeiten Sie auch mit Partnerfirmen zusammen? Grundsätzlich ist es so, dass in unserem Unternehmen ein Immobilienportfolio immer von einem Zweierteam betreut wird. Dieses besteht aus

Damit sich Mieter für die Objekte finden, müssen die freien Objekte ausgeschrieben werden. Früher waren das noch Zeitungsinserate oder Aushänge. Wie hat sich das in den letzten Jahren verändert? Heutzutage verzichten wir eigentlich gänzlich auf Printmedien. Grundsätzlich stellt sich aber immer die Frage nach dem Zielpublikum. >

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Bauen & Wohnen

Wir legen zunächst ein besonderes Augenmerk auf die Vermittlung und Nutzung der Immobilie. Lange Zeit war das Inserat für Immobilien fest in den Printmedien verankert. Noch vor der Jahrtausendwende haben sich diese Inserate jedoch immer mehr in den Online-Bereich bewegt. Seitdem haben sich webbasierte Immobilienplattformen als Vermittler von Angebot und Nachfrage institutionalisiert.

Wie akquirieren Sie Ihre Kunden? Wir haben in den vergangenen elf Jahren nie Werbung gemacht, sondern sind fast ausschliesslich durch Weiterempfehlungen gewachsen. Einerseits durch unsere bestehenden Kunden, aber auch durch verschiedene Marktteilnehmer, welche mit Immobilien zu tun haben. Das sind hauptsächlich Banken, Versicherungen, Architekten, Generalunternehmer, Relocation-Firmen und Bauherrenberater. Das bestärkt einen sehr, dass man es richtig macht und der hohe Qualitätsanspruch Früchte trägt.

Das heisst, Sie inserieren auf Online-Immobilienmarktplätzen … Alle unsere zu vermietenden Objekte, die heute angeboten werden, sind 2017 haben Sie die Firmenanteile der Mitgründer übernommen. Was auf den gängigen Immobilienplattformen ersichtlich. Bei den Immohat sich seitdem im Unternehmen geändert? bilien, die wir bewirtschaften, ist es unsere Aufgabe die freiwerdenden Ich denke, seit ich die Anteile meiner ehemaliWohnungen wieder am Markt anzubieten gen Geschäftspartner übernommen habe, sind und geeignete Mieter zu finden. So können wir «Der Hauptfokus liegt auf wir noch persönlicher am Markt. Der Nachmögliche Leer­stände verhindern. Wenn wir dem äusserst hohen Qualitäts­ name, den wir in den Firmennamen integriert ein Erstvermietungs- oder Wieder­vermiet­ gedanken, den wir schon haben, verleiht noch mehr Persönlichkeit. Und ungsmandat erhalten, dann ist es ebenfalls immer gepflegt haben.» das ist es, was wir leben. unsere Aufgabe, das gesamte Projekt oder das einzelne Objekt publikums- und zielorientiert richtig zu positionieren Wie sieht Ihre Strategie für die Zukunft aus? und die nötigen Vermarktungsmassnahmen zu treffen. Die Strategie für die Zukunft sehen wir klar im Ausbau von weiteren Bewirtschaftungsmandaten im Bereich der Mietliegenschaften, seien das Immobiliengesellschaften gibt es viele auf dem Schweizer Markt. Wie Wohn- oder Geschäftsliegenschaften. Nebst der Bewirtschaftung setzen unterscheiden Sie sich von Ihren Mitbewerbern? wir unseren Fokus aber auch klar auf den weiteren Ausbau von Erst- und Der Hauptfokus liegt auf dem äusserst hohen Qualitätsgedanken, den Wiedervermietungsmandaten. Wir streben jedoch weiterhin ein ganz wir schon immer gepflegt haben. Wir haben uns immer auf die Fahne gezieltes und nachhaltiges Wachstum an. Das Wichtigste sind unsere geschrieben, wir wollen keine 08 / 15-Dienstleistung anbieten, sondern Mitarbeiter und Kunden, und diese Beziehungen sollen stets im Einklang besser sein als unsere Mitbewerber. Das bedeutet einen sehr hohen Quastehen. Wie bereits gesagt, das oberste Credo ist unser eigener Qualitätslitätsanspruch an uns selber und an unsere Arbeit. Wir sind äusserst nah anspruch und die Kundennähe. Und das ist zwingend beizubehalten. an unseren Kunden. Das ist hauptsächlich auch unseren langjährigen Mitarbeitern zu verdanken, denn nur durch Kontinuität kann eine wirklich gute Kundenbeziehung entstehen und Bestand haben. Mit entsprechendem Zanella Partner Immobilien AG Einfühlungsvermögen gelingt es uns, auf die einzelnen und individuellen Kundenbedürfnisse einzugehen. Bei hoher Qualität denkt man automatisch an höhere Preise … Abschliessend kann ich das nicht beurteilen. Die laufenden Mandatszugänge zeigen uns auf, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Aber es ist schon so, eine gute Dienstleistung darf auch etwas kosten. Und dafür sind Kunden auch bereit zu zahlen.

Seestrasse 25 CH-8702 Zollikon Telefon +41 (0) 44 925 00 00 contact@zanellaimmobilien.ch : : www.zanellaimmobilien.ch : :

Bei Zanella Partner Immobilien stehen Persönlichkeit und Qualität im Vordergrund.

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Kolumne

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radikale Änderung mit Fragezeichen von Claudio De Boni

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n der Debatte um die Energiestrategie diskutierten die Spezialisten angeregt darüber, Schlagzeilen machte das Thema während des Abstimmungskampfes dennoch nicht: In der Neuerung, Solarstrom über mehrere Gebäude und Parzellen hinweg gemeinsam nutzen zu können, sahen Profis enormes Potenzial, für Laien war die Sache zu komplex. Nun, ein Jahr nach der Abstimmung, sickert die neue Möglichkeit des Solarstrom-Sharings langsam ins Bewusstsein von Bauherrschaften, erste Projekte stehen in der Pipeline. Doch auch die Fragen stauen sich, das zeigte sich an der Swissolar-Photovoltaiktagung Mitte April 2018 in Bern.

Dass der Wille bei allen Beteiligten da ist, die noch offenen Fragen im Sinne der Solarenergie zu lösen, zeigte schliesslich das mit hochrangigen Vertretern von BFE, Hauseigentümerverband, Mieterverband und VSE besetzte Abschlusspodium: Man ist sich einig, dass für das Erreichen der CO2 -Ziele der Photovoltaikausbau massiv zulegen muss und konstruktive Zusammenarbeit unerlässlich ist. Trotz allen Fragezeichen kann man also sagen, wir sind auf einem radikal neuen Pfad mit Hürden, die zu meistern sind, und Chancen, die optimistisch stimmen.

Ganz zu Beginn stellte BFE-Direktor Benoît Revaz vor 600 versammelten Solarprofis die entscheidende Frage nach der Zukunft des Strommarktes – und gab die Antwort gleich selbst: «Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch werden so oder so eine wichtige Rolle spielen.» In dieselbe Kerbe haute ein erfahrener Praktiker. Adrian Kottmanns Firma BE Netz hat schon über 1 800 Solaranlagen realisiert. Auch für ihn ist glasklar: «Der Zusammenschluss zum Eigenverbrauch wird zu einem Erfolgsmodell für Photovoltaikanlagen.» So weit, so sonnig die Prognosen. In den Mittagsgesprächen war von dieser entschiedenen Euphorie weniger zu spüren. Die einen gaben zu bedenken, dass allein die Aussicht auf zwei Prozent Rendite kaum genügend Kapital für die Energiewende mobilisiere – sowohl beim Zins für die Investitionen als auch für die Verrechnung des Strompreises gelten gesetzliche Obergrenzen. Für andere wiederum waren zu viele rechtliche Fragen ungeklärt: Dürfen zum Beispiel öffentliche Strassen­beleuchtungen in einen Zusammenschluss zum Eigenverbrauch integriert und so noch grössere Gemeinschaften gebildet werden? Für die ElCom (Eidgenössische Elektrizitätskommission) ist die Frage ungeklärt, das BFE bejaht die Frage. Umso gespannter war man auf die Nachmittags-Beiträge. Daniel Sägesser vom Schweizer Solarhersteller Megasol rechnete direkt aus den Büchern der eigenen Solarfarm in Deitingen vor: Der Selbstversorgungsgrad beträgt 47 Prozent, die Kostenein­sparung beim Strom 40 Prozent. Sein klares Fazit: Grosse Eigenverbrauchsanlagen sind rentabel und energiewirtschaftlich sinnvoll. Doch auch hier folgte das Aber sogleich: Der viel zu langsame Abbau der Einmalvergütungs-Warteliste sei ein Showstopper. Das BFE müsse handeln. Grossanlagen, die neu für die Einmalvergütung angemeldet werden, müssen voraussichtlich sechs Jahre oder mehr auf die Auszahlung warten. Ohne Anstossfinanzierung und politisch günstige Rahmen­bedingungen würden sich Photovoltaikanlagen auch heute noch nicht von selbst bauen.

Claudio De Boni Mitarbeiter Kommunikation Swissolar Neugasse 6 CH-8005 Zürich deboni@swissolar.ch : : www.swissolar.ch : :

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Bauen & Wohnen

Burckhardt+Partner AG

Eine harmonische Verbindung schaffen Der Um- und Neubau der Rehaklinik Bellikon ist nach neunjähriger Planungsund Bauzeit abgeschlossen. Der Entwurf des bekannten Architekturunternehmens Burckhardt+Partner schafft eine harmonische visuelle Verbindung zwischen dem Ort, der Klinik und der Landschaft. Die medizinisch-therapeutische Rehaklinik ist für künftige Leistungs- und Kapazitätsanforderungen bestens vorbereitet. von Manuela Olgiati

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omplexe Projekte wie das der Rehaklinik Bellikon sind für Burckhardt+Partner ein Kinderspiel. Von der Planung und Leitung von A bis Z übernimmt der Generalplaner kompetent und exzellent die Planung und Realisierung von Projekten. Burckhardt+Partner steht für Qualität und Individualität: In diesem Fall musste während der ganzen Bauzeit der Klinikbetrieb in gewohntem Masse funktionieren. «Das war eine Herausforderung, die nach einer sorgfältigen Zusammenarbeit und Planung aller Beteiligten verlangte», erklärt Andreas Mast, Mitglied der Geschäftsleitung von Burckhardt + Partner.

Drei Vorgaben im Zentrum Der Um- und Neubau der Rehaklinik aus dem Jahr 1974 war notwendig, um den künftigen Anforderungen der Patientinnen und Patienten für eine erfolgreiche Rehabilitation gerecht zu werden. Die Bauherrin stellte für die Erweiterung der Rehaklinik Bellikon drei Vorgaben ins Zentrum:

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zusätzlichen Raum schaffen, eine zeitgemässe architektonische Lösung entwickeln sowie einen Gebäudekomplex realisieren, der bezüglich Technik und Nachhaltigkeit zukunftsweisend ist. Diese Vorgaben und die planerische Vision von Burckhardt+Partner, «eine visuelle Verbindung zwischen Ort, Klinik und Landschaft zu schaffen, neue Elemente einzufügen und die Übersichtlichkeit der Gesamtanlage zu gewährleisten», finden sich im Gebäude der Rehaklinik wieder.

Menschen im Mittelpunkt Kern des 2018 fertiggestellten 350-Millionen-Franken-Projektes bildet der 150 Meter lange und 40 Meter hohe Neubau auf der Talseite. Dazu gehört auch das neu gestaltete Foyer der Rehaklinik, das durch seine zentrale Lage den Dreh- und Angelpunkt der gesamten Anlage bildet. Es verbindet die Bestandsgebäude mit dem Neubau und die Erdgeschosszone mit den fünf neuen Ebenen.


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geachtet. So trägt auch die grosszügige Aussichtsterrasse, zusammen mit der grossf lächig verglasten Cafeteria, viel dazu bei, sich gut und aufgehoben zu fühlen. Beide Neubauten schaffen für die Patientinnen und Patienten einen beruhigenden Aus- und Weitblick auf die Aargauer Hügel und Felder.

Mehr Platz für Behandlungen «Die markanten Baukörper aus den 1970er-Jahren wurden im Entwurf respektvoll berücksichtigt», erklärt Mast. Die Erweiterungsbauten entsprechen dem Minergie-P-Standard und fügen sich mit der aus Glas und Beton bestehenden Fassade harmonisch in den Gesamtkomplex ein. Grosszügige innenliegende Lichthöfe sorgen für ein stimmungsvolles Ambiente.

Bereit für die Zukunft mit mehr Platz und einer grosszügigen Gestaltung.

Der Neubau beinhaltet auf fünf Ebenen Therapiebereiche, ein Schwimmbad, eine Sporthalle, das Parkgeschoss und Technikräume. Dazu ge­ hören die Intensive-Care-Station, die berufliche Wiedereingliederung, die Radiologie und Sporthalle. Auch die neuen Wassertherapien «Aqua Zone» und das «Medical Training Center» sind hier untergebracht. Beide Angebote stehen ab Herbst 2018 ausserhalb der Therapiezeiten ebenfalls der Bevölkerung zur Verfügung. Im neuen zweigeschossigen Mittelbau wurde der Haupteingang und somit der neue Auftritt der Klinik zur Dorfseite geschaffen. Im Geschoss darüber ist die hoch spezialisierte Überwachungsstation, die direkt mit den beiden Bettentrakten verbunden ist. Die Spezialklinik für Unfall- und Sport­ rehabilitation des Unfallversicherers Suva verfügt neu über 222 Betten.

An die Zukunft gedacht

Das neu gestaltete Foyer bildet den Dreh- und Angelpunkt der gesamten Anlage.

Durch diese bauliche Erneuerung und Erweiterung ist die Rehaklinik Bellikon noch besser gerüstet für die Rehabilitation und beruf liche Integration von verunfallten Menschen. Und die moderne Klinik ist auch für zukünftige Anforderungen an Leistungen und Kapazitäten hervorragend ausgebaut.

Unternehmensprofil

Terrasse mit Aussicht: Der Blick auf die Landschaft erhöht den Wohlfühlfaktor.

Das Foyer erstreckt sich als grosszügig verglaster Baukörper über den Neubau, der in das Terrain integriert ist. Vom Eingangsbereich ist die 6 000 Quadratmeter grosse Terrasse begehbar, unter welcher sich der Neubau befindet. Mit einem Kinderspielplatz und Freizeitmöglichkeiten für Erwachsene finden Patienten und Besucher hier eine angenehme Abwechslung von der Rehaklinik. «Bei solchen Aufgaben steht für uns das Wohl der Menschen, die Funktionalität der Räumlichkeiten und die visuelle Umsetzung im Fokus», ist von Andreas Mast zu erfahren.

Umgebung beeinflusst Genesung Für Andreas Mast ist klar, dass die Umgebung einen wesentlichen Einfluss auf die Genesung hat, deswegen hat Burckhardt+Partner bei der architektonischen Umsetzung auf das Wohlgefühl der Patientinnen und Patienten

Die Burckhardt+Partner AG ist ein international bedeutendes und technologisch führendes Architekturunternehmen für exzellente Lösungen. Das Unternehmen wurde 1951 in Basel gegründet und hat sich seither stetig entwickelt. In den letzten 65 Jahren hat Burckhardt+Partner nicht nur die Architektur in der Schweiz wesentlich geprägt, sondern konnte sich auch im internationalen Umfeld behaupten. Auch für die Zukunft ist das Architekturunternehmen gerüstet. Die Digitalisierung der Baubranche ist in vollem Gange, und damit wandelt sich die Architektur. Aktuell führt Burckhardt+Partner fünf Standorte in der Schweiz sowie drei in Deutschland.

Burckhardt+Partner AG Architekten Generalplaner Neumarkt 28 CH-8022 Zürich Telefon +41 (0) 44 262 36 46 zuerich@burckhardtpartner.ch : : www.burckhardtpartner.com : :

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Bauen & Wohnen Studio Frey

Corporate Identity weitergedacht Wie sich eine Firma mit ihrer Corporate Identity nach aussen präsentiert, muss gut durchdacht sein. Im Interview gibt Gian Frey, Inhaber von Studio Frey, einen Einblick, was da alles dazugehört. Denn es ist weitaus mehr als Logo und Briefschaft – es geht auch um Corporate Architecture. Interview mit Gian Frey von Freya Mohr

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in Firmenauftritt besteht schon längst nicht mehr nur aus er sein eigenes Designstudio. Im Interview mit dem «Geschäftsführer» einem Logo. Briefschaft, Bildsprache, Farbwelt und Webauferklärt er, wie er mit seinem Unternehmen ein ganzheitliches Konzept tritt gehören genauso zum Corporate Design und somit zur in Sachen Design verfolgt. Corporate Identity. Vermehrt erkennen Unternehmen auch, dass Architektur wie auch Innenarchitektur das Unternehmen wi«Geschäftsführer»: Studio Frey bietet Interior Design, Branding und derspiegeln. Bei der sogenannten Webdevelopment – auf den ersten Corporate Architecture kommt es Blick drei völlig verschiedene Dis«Wir verfolgen den Ansatz, dass nicht so sehr darauf an, dass der ziplinen. Wie passt das zusammen? der Firmenauftritt nicht unabhängig von (Innen-) Architekt seinen eigenen Gian Frey: Wir haben einen geder Innenarchitektur funktioniert …» Stil, seine eigenen Visionen verfolgt, stalterischen Gesamtansatz. Bei uns sondern dass das Objekt auf den Kunden und seine Corporate Idenkom­mt alles aus einem Haus. Das vereinfacht vielen Kunden die Ausfühtity zugeschnitten ist. Visueller Auftritt und Architektur müssen zurung: Zum einen haben sie nicht verschiedene Anlaufstellen und zum sammenpassen. anderen verfolgt das Konzept dieselbe Richtung, und der Auftritt erscheint einheitlich. Es gibt nicht drei Firmen mit unterschiedlichen Ideen, So sieht es auch Gian Frey, Inhaber von Studio Frey in Zürich. Nach sondern einen durchlaufenden, roten Faden. So ist das Projekt nicht nur seinem Industriedesign-Studium ging der Schweizer für vier Jahre nach einfacher abzuwickeln, sondern auch effizienter, günstiger, und das Mailand und arbeitete bei Matteo Thun. Zurück in der Schweiz gründete Endresultat ist harmonisch.

Schlicht und elegant: Das CI der Plastic Surgery Group ist in Nude- und Grautönen gehalten.

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Können Sie mir ein Referenzprojekt nennen, in dem alle diese ­drei Disziplinen zusammenkommen? Ja, zum Beispiel die Plastic Surgery Group in Zürich, eine Klinik, die auf Schönheitschirurgie spezialisiert ist. Wir durften für den Kunden die gesamte Praxis neu gestalten sowie den visuellen Auftritt entwerfen. Dazu gehören Logo, Briefschaft, Webauftritt, Signage und ein einheitliches Fotokonzept für Interior und Branding. Was ist, wenn das Branding und das Corporate Design schon bestehen und Sie sich nur um die Inneneinrichtung kümmern müssen. Wie gehen Sie da vor? Wir setzen uns mit dem Kunden zusammen und analysieren das Unternehmen sowie dessen Bedürfnisse und Wünsche. In einem ersten Gespräch durchleuchten wir den aktuellen Stand der Räumlichkeiten, lassen die Firmengeschichte auf uns wirken und begutachten das Branding, um herauszufinden, ob wir daran anknüpfen können. Das alles zusammen gibt uns eine gute Basis, um ein auf den Kunden massgeschneidertes Konzept für die Innenarchitektur zu entwickeln. Die Inneneinrichtung ist also auch wie ein Aushängeschild, das ein Unternehmen repräsentiert? Genau. Wir verfolgen den Ansatz, dass der Firmenauftritt nicht unabhängig von der Innenarchitektur funktioniert, sondern dass vielmehr eine klare Wiedererkennung und Zusammengehörigkeit erkennbar sein muss. Wie visualisieren Sie die Immobilienprojekte, um sie dem Kunden zu präsentieren? Heutzutage gibt es bereits viele digitale Möglichkeiten, wie Virtual Reality oder 3-D-Modelle … Im Prozess ist es meistens so, dass wir mit den Kunden einen Workshop abhalten und im Anschluss Moodboards kreieren, mit welchen wir bereits Stil und eine gewisse Richtung festlegen. Daraufhin erstellen wir Grundrisse, Ansichten und Materialboards. Im letzten Schritt bauen wir die Räume zweidimensional auf und erstellen 3-D-Visualisierungen, meist zwei bis drei Ansichten von den Räumlichkeiten. So können wir dem Kunden schon sehr früh das beinahe fotorealistische Objekt beziehungsweise Projekt zeigen. Das kennt man vor allem aus der Immobilienbranche. Sind Sie da auch im Branding aktiv? Die Nachfrage für die Vermarktung im Immobilienbereich ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Wir gestalten einheitliche Projektauftritte, definieren Zielgruppen und visualisieren einzelne Räumlichkeiten. Der Kunde bekommt sowohl die eigentliche Wohnsituation in 2-D visualisiert als auch schon sehr früh eine 3-D-Visualisierung. Wir bauen virtuelle Rundgänge, welche sowohl auf dem Computer oder Handy erlebbar werden, als auch durch eine VR-Brille zu sehen sind. So können sich die Kunden frei durch die Räumlichkeiten bewegen, sich in alle Richtungen drehen und bekommen einen realen Eindruck vom Objekt. Mit 3-D lassen sich noch nicht existierende Objekte zeigen oder Räumlichkeiten virtuell möblieren. Diesen fiktiven Rundgang kann man ganz bequem zuhause erleben. Um solche 3-D-Modelle und VR-Visualisierungen zu erstellen, braucht es ja sicherlich ein enormes Know-how. Haben Sie dazu alle Mitarbeiter intern? Ja, wir haben intern das Know-how, beziehen aber auch gerne unser grosses Netzwerk an professionellen Partnern bei Projekten mit ein. Grundrisse, Schnitte, Oberf lächen, Moodboards und Möbelbeispiele sowie Accessoires werden zusammengelegt und lassen einen unverkennbaren Interior-Style entstehen.

Der visuelle Auftritt passt farblich zur Inneneinrichtung.

Wie heben Sie sich von Ihren Mitbewerbern ab? Einerseits dadurch, dass wir sowohl Innenarchitektur als auch Branding anbieten. Zum anderen dadurch, dass wir das Projekt auf den Kunden individuell zuschneiden. Eine unserer Stärken ist es, auf den Kunden einzugehen und ein auf ihn massgeschneidertes Projekt zu entwickeln, welches seine Identität unterstützt und seinen Auftritt stärkt. Wenn Sie in die Zukunft blicken, wohin entwickelt sich die Innenarchitektur und wie kann Studio Frey da mithalten? Nachhaltigkeit ist ein grosses Thema, sowohl bei den Materialien als auch in der Umsetzung. Zukünftig müssen Projekte noch viel mehr zum Erlebnis werden und eigene Geschichten erzählen, um sich von anderen zu unterscheiden. Ein tolles Konzept unterstreicht einen ästhetisch gelungenen Auftritt.

Studio Frey AG Forchstrasse 234 CH-8032 Zurich Telefon +41 (0) 44 380 08 04 info@studio-frey.com : : www.studio-frey.com : :

Gian Frey ist Inhaber von Studio Frey.


Rendering eines Appartementhauses in Minusio.

archivolto

Virtual Reality in der Architektur Kundenansprüche werden auch in der Architektur und Inneneinrichtung immer höher. Besonders was die Visualisierung angeht. Der Geschäftsführer von archivolto, Enzo Rinaldi, setzt deswegen auf Virtual Reality mit seinen «archwalk»-Videos. Im Interview mit dem «Geschäftsführer» erklärt er das Konzept. Interview mit Enzo Rinaldi von Corinna Hirrle

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irtual Reality ist im Trend. Auch im Bereich Architektur und in uns wurde immer stärker. Damals waren die persönlichen Beziehungen Inneneinrichtung findet sie immer mehr Anwendung. Die mit der Kundschaft zentraler. Man hat gemeinsam geplant und Ideen zunehmende Digitalisierung bringt Vorteile in der Komentwickelt. Trotzdem waren die Zuständigkeiten zwischen Architekt, munikation und im Verkauf – das weiss auch der Architekt Innenarchitekt und Bauherrschaft klar getrennt. Enzo Rinaldi, Inhaber von archivolto. Die Firma mit Sitz in Rapperswil (SG) ist auf die Planung von (Innen-)ArchiUnd wie sieht die Zusammenarbeit mit tektur und Design spezialisiert. Mit aufden Kunden jetzt aus? « ‹archwalk› bietet Virtual-Realitywändigen Videos visualisiert archivolto Touren im Architekturbereich und Heute haben einige Kunden das Gefühl, die geplante Raumarchitektur und simudass sie alles, was Hersteller und Design für Innenarchitekturkonzepte an.» liert einen virtuellen Spaziergang. Mit betrifft, selber am besten wissen. Beradiesen «archwalks» überzeugt die Firma nicht nur Gross-Kunden, tungen sind komplizierter. Von unserer Seite her sind mehr Kompetenzen sondern beugt auch Missverständnissen in der Ausführung vor. Und gefordert, und es muss breiter gedacht werden. Dann kommt natürlich nicht selten führen die Videos zu einer emotionalen Entscheidung. Im der kommerzielle Aspekt hinzu: Die Konkurrenz zum Markt in angrenInterview spricht Enzo Rinaldi über die Veränderungen des Marktes und zenden Ländern ist gross. Und es muss auch alles schneller gehen. wie er sich darauf eingestellt hat. Werfen wir einen Blick auf die Welt der (Innen-)Architektur allgemein. «Geschäftsführer»: Herr Rinaldi, Ihre Firma für (Innen-)Architektur Welche Entwicklungen sind in den letzten Jahren auf Seiten des Marktes, und Design archivolto existiert seit 1991. Welche Arbeitsfelder haben der Lieferanten und der Kundschaft zu beobachten? sich seitdem besonders verändert? Im Gegensatz zu früher sind die Zuständigkeiten zwischen Architektur Enzo Rinaldi: Wir haben damals damit gestartet, exklusiv italienisches und Innenarchitektur nicht mehr getrennt. Dies führt zu einem Domino­ Möbeldesign anzubieten, das sich vom Schweizer Design unterscheidet. effekt in diesen Bereichen: Durch die starke Konkurrenz von semi-­ Wir waren von Anfang an mit Enthusiasmus dabei und konnten schöne professionellen Anbietern sind die Preise der Produkte und Beratungs­ Produkte anbieten. Das haben die Kunden gemerkt, und ihr Vertrauen honorare stark nach unten gegangen.

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Bauen  & Wohnen Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf Ihr Geschäft? Wir versuchen unserer Kundschaft bewusst zu machen, dass unsere Qualitätsarbeit ihren Preis hat. Unser Geschäft kann man nicht mit einem Internet-Shop vergleichen, der Produkte ab Stange verkauft. Bei uns erhält der Kunde eine umfassende, individuelle Beratung und eine massgeschneiderte Lösung. Eigentlich sind wir eine Anomalie: Wir sind aktuell und trotzdem nicht konform auf dem Markt. Wie können Sie eine kompetente Beratung garantieren? Ich selbst bin ursprünglich Architekt. Von Anfang an konnten wir unsere Kundschaft fachlich äusserst kompetent im Architektur- und Designbereich beraten und unterstützen. Wir bringen eine umfassende Erfahrung mit, speziell auch was alles Technische betrifft. Wir wägen Bedarf und Risiko ab, um die optimale Lösung für unseren Kunden zu finden. Unser Angebot ist top-aktuell, insbesondere was die digitale Visualisierung betrifft. Dies führt uns zum Thema Virtual Reality. Sie treffen mit dem Projekt «archwalk» den Nerv der Zeit. Worum geht es da genau? Mit «archwalk» bieten wir Virtual-Reality-Touren im Architekturbereich und für Innenarchitekturkonzepte an. Es schlägt eine Brücke zwischen Vorstellung und Wirklichkeit und erlaubt, Räume, Materialien und Oberflächen in Echtzeit zu simulieren. Der virtuelle Showroom «archwalk» gibt einem die Möglichkeit, sich unabhängig und lebensecht in Wohnoder Geschäftsräumen zu bewegen und diese zu verändern.

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ist, sich den veränderten Bedingungen anzupassen und zu kämpfen. Archivolto möchte eine Mischung zwischen Architektur, Innenarchitektur und Design bleiben und auf den fundierten Grundlagen der Firma weiter auf bauen. Wir möchten innovativ und weiterhin eine Plattform für kompetente Beratung sein sowie die breite Palette vom Neubau über Renovation abdecken. Ich persönlich möchte meine Neugierde nicht verlieren, durch die ich bisher einen breiten Erfahrungsschatz gewonnen habe. Denn die Zukunft birgt auch eine grosse Chance, was das Handwerkliche und die künstlerischen Aspekte betrifft. Das wird stets gefragt sein.

archivolto AG Kluggasse 7 / 8 CH-8640 Rapperswil Telefon +41 (0) 55 210 07 48 info@archivolto.ch : : www.archivolto.ch : :

Hilft das Tool auch bei der Kundenaquise? Natürlich stellt «archwalk» ein Mittel zur Gewinnung neuer Kundschaft dar. Es ist vor allem sehr hilfreich und nützlich, um Missverständnisse in der Beratung zu reduzieren. Häufig sind bei den Aufträgen die technischen Anforderungen gross, und die bürokratische Kommunikation birgt die Gefahr, unklar und kompliziert zu formulieren. Daher ist die virtuelle Visualisierung eine 1:1-Ansicht der geplanten Ausführung. Man weiss, was man bekommt. Sie arbeiten bei «archwalk» mit Fotografen, Architekten, Bühnenbildnern und Industrie-Designern zusammen. Welche Vorbilder nehmen Sie sich aus dem In- und Ausland? Unser Ziel war stets, mit in der Beratung erfahrener Spezialisten weltweit zu arbeiten. Zu unserem Glück haben wir Supervisoren in der Schweiz sowie im Ausland: in Bangkok, Brasilien, Frankreich und Russland. Wichtig ist uns, eine individuelle Beratung zu gewährleisten. Inwiefern schaffen Videos einen noch realeren Eindruck als Bilder? Sie simulieren eine reelle Situation. Der Betrachter macht einen Spaziergang durch die Räumlichkeiten, er kann sich frei darin bewegen, und dazu spielt eine passende Hintergrundmusik. Diese emotionale Situation unterstützt den Kunden schliesslich in seiner Kaufentscheidung.

Lichtspiele: die Treppengestaltung in einer Villa in der Innerschweiz.

Stilvoll eingerichtet: ein Privatloft in Feldmeilen.

Können Sie schon eine Bilanz ziehen, ob «archwalk» den Kauf steigert? Für eine richtige Bilanz ist die Zeit zu kurz. Es besteht immer dann ein grosses Interesse, wenn die Kundschaft an Neuigkeiten interessiert ist. Nur etwa 30 Prozent der Leute, die eher konventionelle Methoden gewohnt sind, reagieren vorsichtig. Tatsächlich ist bei Vorschlägen für grosse Immobilien das Interesse hoch, und die Einsatzquote liegt bei 50 Prozent. Der Nachteil ist allerdings, dass «archwalk» für kleine Appartements bis heute teuer sein kann. Schauen wir in die Zukunft. In welche Richtung wird sich archivolto künftig bewegen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben? Das ist eine spannende Frage. Viele Geschäfte haben in den letzten Jahren geschlossen, weil kein guter Nachfolger gefunden werden konnte, der bereit

Der Architekt Enzo Rinaldi ist Inhaber von archivolto.

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Bauen & Wohnen

Der «Stehsekretär» von SAMKO Design aus Schweizer Holz.

Möbelausstellung an der Blickfang Designmesse in Zürich

SAMKO «Designmöbel nach Mass»

Der Schreiner als Designer Die Planung eines Eigenheims ist spannend und vielseitig. Sie lässt viel Spielraum für eigenständige und charaktervolle Lösungen. Wer aber den Raum anschliessend mit Möbeln «ab der Stange» bestückt, verspielt einiges an Individualität. Es kommt nämlich auf die Details an. von Lone K. Halvorsen

D

etails lösen das wohlige, das individuelle und das schöne Gefühl aus, zu Hause zu sein. Sie unterstreichen wirkungsvoll das stilvolle und elegante Ambiente der eigenen Räume. Bei der grossen Anzahl an Möbelherstellern ist es nicht einfach, für sich die richtige Lösung zu finden. Man möchte vielleicht auch nicht das identische Möbel beim nächsten Abendessen im Nach­ barhaus entdecken. Hier kann ein Experte für Abhilfe sorgen.

Bespoke Furniture – Möbel nach Mass und Wunsch Samuel Köppel ist ein erfahrener Möbelbauer und Experte für stilvolles Wohnen. Er hat sich auf Mö­ bel­u nikate und individuelle Wohn­ raum­k onzepte spezia­l isiert. Dabei kombiniert er feines Handwerk mit filigranem Design. Jedes Möbel entwickelt der Designer und Möbelschreiner im persönlichen Gespräch mit seinen Kunden und nach deren individuellen Wünschen. So entstehen einzigartige und persönliche Einzelstücke. Sei dies ein fili­g raner

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Esstisch, ein exklusives Möbel für den Humidor oder ein apartes Sideboard – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Bei seinem Angebot legt Samuel Köppel ein besonderes Augenmerk auf die starke Einbindung des Kunden bereits während der Konzeptphase. Als ausgebildeter Industrial Designer nutzt er dabei professionelle Instrumente, die normalerweise für Produktentwicklungen in Firmen eingesetzt werden. So baut er nach der Besprechung erster Skizzen jedes Möbel als 3-D-Modell im Computer auf. Diese Daten nutzt er zur anschliessenden Umsetzung in seiner Möbelmanufaktur. Als besonderes Feature für seine Kunden nutzt er diese Technologie aber auch für fotorealistische 3-D-Visualisierungen des Möbels vorab. So erhält der Kunde ein genaues Bild der Form des gemeinsam geplanten Möbels, bevor es hergestellt wird. Dies ermöglicht zielgerichtete Anpassungen und verhindert Missverständnisse. Gleichzeitig kann der Kunde sich mit seinen Ideen in die Planung einbringen. Mit dieser gemeinsamen Entwicklung des Unikats soll auch eine starke emotionale Bindung zum Möbel wachsen. Es soll ein Möbel entstehen, das man nie mehr hergeben möchte.

Vom Einzelstück zur Kleinserie Neben Einzelanfertigungen nach Mass bietet Samuel Köppel unter dem Namen «SAMKO-Kollektion» eine Auswahl an Möbeln, die er in Kleinserie erstellt und an der Messe blickfang in Zürich oder der Ausstellung Designgut in Winterthur zeigt. Teil dieser Kollektion und ein besonderer


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Bei der Herstellung seiner Möbelunikate setzt Köppel konsequent auf Schweizer Holzarten wie Eiche, Birne, Kirsche, Nuss, Zwetschge oder Ulme. Als Oberflächenbearbeitung kommen natürliche Materialien wie Leinsamenöl, Bienenwachs oder Kernseife zum Einsatz. Diese Produkte sind gut verträglich für Mensch und Umwelt und erhalten den natürlichen Charakter des Holzes.

Der Designer mit Freude am Schreinern Samuel Köppel folgt seiner Leidenschaft und geht seinen eigenen Weg. Seit seiner Ausbildung zum Industrial Designer arbeitet er als Produktund Möbeldesigner in Zürich. Im Laufe dieser Erfahrungen wuchs neben seiner Freude am Design auch die Passion, Möbel aus Massivholz selber herzustellen. Um den Baustoff Holz bis ins Detail kennenzulernen, entschied er sich später für eine zusätzliche Ausbildung zum Möbelschreiner. Seit Anfang 2015 kombiniert er die beiden Berufe und arbeitet unter dem Label SAMKO als Designer und Möbelbauer für Firmen und Privatkunden. Neben Kundenaufträgen bietet er unter dem Namen «SAMKO-Kollektion» eine stetig wachsende Möbelkollektion an.

Die ersten Skizzen eines Möbels entstehen.

SAMKO «Designmöbel nach Mass» Eyecatcher ist der «Stehsekretär», der als leichtes Büromöbel für das Wohnzimmer konzipiert ist. Eine Ablage für Laptop oder A4-Blätter, die zugeklappt wenig Platz benötigt und mit ihrer bestechenden, beinahe schwebenden Form zu einer Art Skulptur im Wohnraum wird. Wie alle Möbel seiner Kollektion wird auch der «Stehsekretär» aus einheimischem Holz gefertigt und individuell auf die optimale Arbeitshöhe des Kunden angepasst.

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Bauen & Wohnen Rüegg-Naegeli AG

AUF DIE VIERTELSTUNDE KOMMT ES AN MITTEN IN ZÜRICH ERÖFFNETE 1868 ALBERT NAEGELI IM ZÜRCHER KAUFHAUS EINEN HANDEL FÜR BÜRO-UTENSILIEN. DAMIT LEGTE ER DEN GRUNDSTEIN FÜR EINEN EINRICHTUNGSSPEZIALISTEN, WELCHER SICH AUCH 150 JAHRE SPÄTER IN EINEM HART UMKÄMPFTEN MARKT ERFOLGREICH BEHAUPTET. RÜEGG-NAEGELI IST DER SPEZIALIST FÜR «BÜROARCHITEKTUR & WOHNKULTUR». INTERVIEW MIT URS ALTENBURGER UND SASCHA FORSTER von Mark Seeholzer

Persönliche Beratungs- und Servicequalität, von A–Z: bei Rüegg-Naegeli wird der Schlusspunkt zum Höhepunkt.

Geschäftsführer Herbst : : 2018


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er Markt im Büro- und Wohneinrichtungsbereich ist umkämpfter denn je. Im Interview mit Geschäftsführer Zürich stehen Urs Altenburger, Leiter Verkauf, und Sascha Forster, Leiter Administration von Rüegg-Naegeli, Red und Antwort über die Herausforderungen in einem kompetitiven Markt, über Shopping im Internet, Bürospielplätze bei Google und warum der Schlusspunkt beim Möbelkauf matchentscheidend ist. «Geschäftsführer»: Urs Altenburger und Sascha Forster, wir führen das Gespräch hier in den Ausstellungsräumen von Rüegg-Naegeli an diesem prächtigem Sitzungstisch. Er hat ein entsprechend stolzes Preisschild. Ist das nun ein Ladenhüter – oder gibt es noch Kunden, die sich ein solch schönes Stück leisten? Urs Altenburger: Nein, das ist keineswegs ein Ladenhüter. Und die Kunden leisten sich heutzutage nach wie vor schöne Möbel fürs Büro. Oder in diesem Falle für den Meetingroom. Klar, man kann ein Sitzungszimmer

Bauen  & Wohnen

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auch günstiger einrichten. Aber gerade in Meetings kommuniziert doch ein toll designtes Sitzungszimmer, dass es hier zur Sache geht, dass man dem Kunden höchste Aufmerksamkeit schenkt. Und dies mit entsprechender Qualität auch betont. Geht der Trend nicht weg von Meetings, da man nur noch via Handy oder Skype kommuniziert, von Home-Office zu Home-Office? Sascha Forster: Wir stellen im täglichen Kontakt mit unseren Kunden fest, dass der Hype der Home-Offices bereits wieder am Abklingen ist. Die Protagonisten der Unternehmen wollen ihren Kunden in die Augen schauen – und umgekehrt. Ebenso kann man intern nicht zwischen Tür und Angel, am Handy / Tablet oder vor dem Geschäftseingang analog einer Zigarettenpause wichtige Entscheide effizient diskutieren und fällen. Die heutigen Büros gehen also wieder «Back to the Roots». Haben sich die überall gehypten Wohlfühlzonenbüros mit Rutschbahn, Tischtennis, Fitness, Yoga, Rundum-Verpflegung à la Google doch nicht bewährt? Urs Altenburger: «Back to the Roots» kann ich definitiv verneinen. Das Büro von heute hat sich verändert. Google ist ein Milliardenkonzern, welcher unkonventionelle Wege geht. Die wollen die Allerbesten ihres Fachs anheuern, locken sie mit unkonventionellen und abwechslungsreichen Arbeitsplätzen, die manchmal eher einem Spielplatz als einem Office gleichen. Das birgt jedoch hohes Ablenkungspotenzial. Die Büro-Trends in der Schweiz, die wir in und für die Region aufspüren und verfolgen, gehen nicht in Richtung Spiel- und Tummelplatz. Aber den Begriff «Wohlfühlzone» kann man durchaus verwenden. Das klassische Grossraumbüro hat ausgedient. Die modernen Offices sind aufgeteilt in verschiedene Zonen, wo die Angestellten bezüglich Arbeitsplatzwahl flexibel sind. Weiter haben Faktoren wie Farbe, Schall und Licht klar an Bedeutung gewonnen. Sascha Forster: Digital ist Standard. Der moderne Arbeitsplatz von heute benötigt weniger Akten und damit weniger Stauraum. Dafür ist die Nachfrage nach Einrichtungen für Begegnungs- und Rückzugszonen wie Mini-Cafeterias klar gestiegen. Das hat natürlich auch unser Sortiment beeinflusst. Sprechen Sie damit an, dass Möbel mit betont technischen Merkmalen wie USM Haller heute einen schwereren Stand haben? Sascha Forster: Rüegg-Naegeli ist nach wie vor die erste Adresse für USM Haller; darauf sind wir stolz. USM bietet grandiose klare Formen in funktionell-zeitlosem Design und erstklassiger Qualität. Das Unternehmen versucht, den neuen Trends im Bürobereich entgegenzuwirken, indem es in der Kommunikation stärker den Wohnbereich pusht. USM Möbel haben ihren Weg ins modern eingerichtete Zuhause gefunden. Und mit USM ist es wie bei den meisten tollen design-technischen Produkten: Man mag sie. Oder man mag sie nicht. Aber USM Haller will ja auch nicht Möbel für jedermann designen. Werden Büromöbel heute mit Blick auf einen kürzeren Zeithorizont angeschafft? Urs Altenburger: Früher betrug der Zeithorizont, die Lebensdauer von Büromöbeln, zehn und mehr Jahre. Das hat sich leider verändert. Man kauft Büromöbel mit einem Zeithorizont von fünf Jahren – und will dann die Offices wieder mit neuen Einrichtungen bestücken. Das macht einen Arbeitsplatz spannender. Rüegg-Naegeli gibt es seit 150 Jahren. Doch die Herausforderungen im Markt sind sicher gewachsen. Sascha Forster: Vor 150 Jahren gab es weniger Konkurrenz – und bekanntlich auch kein Internet (lacht). Aber gerade das Web stösst an seine Grenzen: Die Kunden können online wohl auf Besichtigungstour >

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Bauen & Wohnen

Urs Altenburger, Leiter Verkauf Objekte / GL: «Möbel kaufen ist ein People’s Business.»

Sascha Forster, Leiter Administration / GL: «Das Internet kann die Kundenbedürfnisse nicht abholen.»

gehen und heutzutage auch die allermeisten Stücke bestellen. Doch das Davon profitiert auch die Kundschaft. Das Pricing im gehobenen Internet kann niemals die persönliche Beratung, das nötige Feeling Möbelmarkt ist transparent geworden; unter dem Strich sind die Preis­ beim Kauf ersetzen. Beabsichtige ich, als Kunde einen neuen Bürostuhl unterschiede minimal. Es zählt die persönliche Beratungs- und Serviceanzuschaffen, will ich dieses Ding doch probesitzen und ausprobieren. qualität – von A bis Z. Ist er bequem, funktionell, passt er zu mir und meinen Bedürfnissen. Ich Urs Altenburger: Service ist ein gutes Stichwort. Wer ist der letzte sichtbare will die Haptik des Möbels spüren, die Dimensionen in echt sehen. Kontakt beim Möbelkauf? Die Logistiker, welche die Möbel anliefern Rüegg-Naegeli ist ein Gesamtanbieter, die Kunden erhalten das Rundund installieren. Rüegg-Naegeli legte schon immer grossen Wert auf umpaket, mit professionellen Cracks in Beratung und Planung. Wir besten Service und Terminkoordination. Wir haben ein eigenes Liefer- und haben entsprechend das Sortiment evaluiert und Lagerzentrum in Glattbrugg. Marcel Würzer, die besten Partner für uns definiert. Die VielLeiter Logistik Rüegg-­Naegeli AG, und sein «DER KUNDE WILL DIE HAPTIK falt und Verschmelzung der Büro- und Wohn­ Team sind dafür verantwortlich, dass beim DES MÖBELS SPÜREN, DIE welt kommunizieren wir mit unserem Credo Möbelkauf der Schlusspunkt zum Höhepunkt DIMENSIONEN IN ECHT SEHEN.» «BüroArchitektur & WohnKultur». wird. Weil die Genugtuung beim Kunden am Urs Altenburger: Möbel kaufen ist ein People's Business. Die Bürowelten grössten ist, wenn sein heiss ersehntes Stück zu Hause angeliefert und von heute sind vielfältiger, die Kunden anspruchsvoller. Rüegg-Naegeli platziert wird. Da muss alles passen, damit dieser Augenblick der Freude hat Office-Kunden aus den unterschiedlichsten Bereichen – Arztpraxen, nicht getrübt wird. Rüegg-Naegeli liefert pünktlich. Zum vereinbarten Anwälte, Versicherungen, Banken, Architekten, Werber, Treuhänder. Zeitpunkt, auf die Viertelstunde genau. Denn unsere Logistiker repräMenschen, die sich etwas Schönes leisten wollen, im Business wie privat. sentieren genauso wie wir unseren Brand Rüegg-Naegeli. Sie kennen die Trotzdem setzen wir alles daran, auch bei geringeren Budgets eine optimale Produkte aus dem Effeff, transportieren und behandeln sie mit Geschick, Lösung zu finden und anzubieten. Sorgfalt, Präzision, sind freundlich und zuvorkommend. Auf solche Sascha Forster: Immer öfter werden wir bereits bei der Raumplanung Details legen unsere Kunden und Partner Wert. Da haben wir gegenüber involviert – je früher, desto besser. Das beginnt schon in der Planungsphase Konkurrenten im Markt die Nase vorn. im Innenausbau. Wie werden die Räume unterteilt, wo sind die elektrischen Anschlüsse, gibt es spezielle Anforderungen an die Beleuchtung, RÜEGG-NAEGELI AG Farbgestaltung, Akustik und Struktur. Da sind wir die Profis, die einen professionellen Full-Service nach Mass anbieten. Welches sind die weiteren Gründe, um mit einem Einrichtungs-Spezia­ listen wie Rüegg-Naegeli zusammenzuarbeiten? Sascha Forster: Rüegg-Naegeli ist ein unabhängiges Unternehmen. Entsprechend sind wir in der Lage, die beste Kundenlösung zu eruieren und bei allen auserwählten Marken faire Konditionen auszuhandeln.

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Dach- und Fassadenbegrünungen für eine grüne Stadt

Hängende Gärten Es sieht toll aus, wenn die ganze Fassade hinter einem grünen Blättermeer verschwindet und auf Dächern kleine Stadt-Dschungel entstehen. Aber für eine fachgerechte Dach- und Fassadenbegrünung gibt es einiges zu beachten. von Bettina Tschander

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ebäudebegrünungen können ein Puzzleteil für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung sein. Und sie können sich sowohl aus Sicht des Gebäudeeigentümers wie auch der Stadt lohnen. Denn wasserspeichernde Substratschichten und transpirierende Pflanzen wirken temperaturausgleichend und vermeiden so Strahlungsextreme auf das Gebäude. Als verhüllende Schicht reduzieren sie die Belastung der Bausubstanz durch Niederschläge und Luftschadstoffe. Das schützt die Gebäudematerialien vor mechanischer Überlastung und vorzeitiger chemischer Alterung. Sie können damit Kosten für Reten­ tionsmassnahmen mindern. Gebäudebegrünungen haben auch einen Dämmeffekt, die Wirkung ist allerdings sowohl an der Fassade wie auf dem Dach stark systemabhängig. Ein klar positiver Effekt bezüglich der Einsparung von Kühlenergie lässt sich im Sommer verzeichnen, indem Begrünungen Gebäude im Sommer verschatten und als aktiv wasserverdunstende Fläche zur Kühlung beitragen. Alle diese Aspekte wirken sich langfristig auch ökonomisch günstig aus.

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Gebäudebegrünungen reduzieren also die Erwärmung der Bauten tagsüber und damit auch ihre nächtliche Wärmeabstrahlung. Dies ist von besonderer Bedeutung in stark versiegelten Flächen wie in Verdichtungsgebieten oder im Innenstadtbereich, wo die Temperaturen deutlich erhöht und die Durchlüftung geringer ist. Gebäudebegrünungen reduzieren damit den Effekt der sommerlichen Wärme­insel in der Stadt. Mit der baulichen Verdichtung geht auch ein kontinuierlicher Anstieg der Gebäudenutzflächen einher. Der Grün- und Freiraum wird infolgedessen knapper. Hier sind Freiräume auf begrünten Dachflächen oder Vertikalbegrünungen eine Ergänzung zum Freiraum am Boden. Vertikale Begrünungen erhöhen die Aufenthaltsqualität im unmittelbaren Umfeld des Gebäudes durch ihre Beschattung und Luftbefeuchtung, aber auch durch ihren optisch-ästhetischen Ausdruck. Zudem filtern die Pflanzen Staub aus der Luft, absorbieren Gerüche, binden Feinstaub auf der Blattoberfläche und mindern den Stadtlärm. Nicht zuletzt sind Gebäudebegrünungen Ersatzlebensräume für Tiere und Pflanzen.


© Grün Stadt Zürich

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© Grün Stadt Zürich

Bauen  & Wohnen

Begrünung mit Kletterpflanzen

Wandgebundene Begrünung

Fassadenbegrünungen unterscheiden sich in bodengebundene Fassadenbegrünung mit Kletterpflanzen und wandgebundene Begrünungssysteme. Zudem gibt es Mischformen aus beiden Bauweisen. Bodengebundene Begrünungen erfolgen entweder durch Selbstklimmer, die sich direkt auf dem Mauerwerk mit Kletterorganen festhalten, oder durch einen leitbaren Bewuchs von Gerüstkletterpflanzen an einer separaten Kletterkonstruktion. Alle derartigen Begrünungen brauchen eine genügend grosse Bodenfläche für tiefe Wurzeln, denn in der Regel erfolgen sowohl Wasser- als auch Nährstoffversorgung über den Bodenanschluss mit Regenwasser und ohne weitere Massnahmen. Die Dauer bis zum vollständigen Bewuchs ist von der Wuchsleistung der Pflanze abhängig, braucht aber etwa fünf bis 20 Jahre.

Bei der wandgebundenen Begrünung gibt es Pflanzen in senkrechten Vegetationsflächen oder in horizontalen Vegetationsflächen, das sogenannte Regalsystem. Beide Varianten sind bodenfrei und brauchen darum eine gut angepasste Nährstoff- und Wasserzufuhr. Im Vergleich zu bodengebundenen Systemen sind der Gestaltungsspielraum und die Pflanzenauswahl gross und der vollständige Bewuchs wird in kurzer Zeit oder sofort erreicht. Jedoch ist diese Begrünung in der Regel mit einem mittleren bis hohen Investitions- und Pflegeaufwand verbunden. Ausserdem braucht es viel Detailwissen aus Statik, Gebäudekonstruktion und Garten- und Landschaftsbau. Sie sind komplexer als eine vorgespannte Kletterkonstruktion und deshalb weniger verbreitet. Regalsysteme bestehen aus übereinander angeordneten linearen Gefässen oder Töpfen, die auf einer Vorkonstruktion angebracht sind. Neben Kletterpflanzen können auch andere Lebensformen zum Einsatz kommen. Vertikale Vegetations­ flächen können modular oder flächig aufgebaut sein. Senkrecht stehende, substrathaltende Elementeinheiten – beispielsweise Gitterkörbe aus Metall oder Kunststoff, Kassetten oder Matten – montiert auf eine Unterkonstruktion haben Vorteile bei der Montage und beim Ersatz ausgefallener Elemente oder beim Weiterbau. Sie sind aber oft eher schwer. Flächige Systeme sind häufig aus Geotextilien aufgebaut und halten die Pflanzen in Schlitzen beziehungsweise aufgedoppelten Taschen mit Substrat. Diese Bauweise ist sehr leicht und erzielt ganzflächige, homogene Fassadenbilder.

Selbstklimmer eignen sich vor allem für intakte, riss- und fugenlose Massivwände. Bei gegebenen Voraussetzungen ist die Investition gering, und der Unterhalt beschränkt sich vor allem auf das Freihalten von Bauteilen, die nicht überwachsen werden dürfen. Begrünungen mit Gerüstkletterpflanzen ermöglichen hingegen eine grössere Artenvielfalt, und die Flächenwirkung ist bereits in etwa drei bis zwölf Jahren erzielt. Die separate Pflanzebene an der Rankhilfe gewährleistet den Zugang zur Mauer, was eine Begrünung von praktisch allen Bauweisen erlaubt. Das Klettergerüst ermöglicht auch die Leitung des Pflanzenwachstums, jedoch muss die Art des Gerüsts, der Durchmesser der Kletterhilfe, der Wandabstand oder die Distanz zwischen den Elementen auf die Kletterstrategie und die Wuchsstärke der gewählten Pflanzen abgestimmt werden. Im Idealfall sind Kletterhilfe, Pflanze und Gebäudestandort gestalterisch und konstruktiv so gut aufeinander abgestimmt, dass eine langfristige, artgerechte Entwicklung der Pflanze ohne Schäden gewährleistet ist.

Dachbegrünungen und Dachgärten Bei einer Dachbegrünung sieht die Bauweise natürlich anders aus. Es lassen sich sowohl geneigte wie f lache Dächer begrünen, wobei geneigte begrünte Dächer in unserer Region eine Sonderform sind. Bei >

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Bauen & Wohnen

© Jakob® Rope Systems

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Flach­d ächern gibt es zwei Arten der Begrünung: extensiv und intensiv. Extensive Begrünungen sind kostengünstige und unterhaltsarme Begrünungen, meist mit Substratschüttungen bis etwa 15 Zentimetern Schichtdicke über einer auf der Abdichtung liegenden Schutzschicht. Die Drainfunktion kann als eigene Schicht oder über das Substrat gelöst werden. Das Substrat übernimmt die Wasser- und Nährstoffspeicherung für die Pflanzen und ermöglicht die Verwurzelung. Es gibt auch andere Formen mit vorkultivierten Textil-Substratsystemen oder mit Moosen bewachsene Stein- oder Ziegelplatten. Diese ermöglichen eine kurzfristige Flächenwirkung, sind aber mit höheren Investitionskosten verbunden. Extensive Dach­b egrünungen sind Extremstandorte, die infolge des fehlenden Bodenanschlusses von länger andauernder Trockenheit, Extrem­ temperaturen, starken Windbewegungen, kurzzeitigen Überflutungen geprägt sind. Dies schränkt die Pflanzenwahl ein. Trotzdem erbringen auch Extensivbegrünungen verschiedene Ökosystemleistungen. Intensivbegrünungen versuchen, die Qualitäten des gewachsenen Bodens nachzubilden, wodurch die Pflanzenwahl stark erweitert wird. Höhere Substratschichten von 20 bis 50 Zentimetern ermöglichen vielfältige Gestaltungen mit Stauden, Kräutern, Gräsern, Geophyten, Rasen­flächen bis zu mittleren Sträuchern. Für Grosssträucher und Kleinbäume ist die Substratschicht punktuell auf 60 bis 80 Zentimeter zu erhöhen. Es kommen nicht einzelne Pf lanzkübel zum Einsatz, sondern es werden f lächige Vegetationstragschichten mit integrierten Terrassenflächen geschaffen. Das ermöglicht nahezu unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten für Dachgärten. Hier bestehen vielfältige Wechselbeziehungen zwischen Architektur, Vegetation und Nutzung, welche die Planung beeinflussen. Für Dachgärten ist mit Lasten ab 300 kg / m2 bis 1 000 kg / m2 zu rechnen. Zum Gewicht der Bepflanzung kommt je nach Nutzung die sogenannte Nutz- und Verkehrslast hinzu. Sie stellen auch höhere Ansprüche an Wasserzufuhr, Entwässerung und Nährstoffversorgung und brauchen kontinuierliche Versorgungs- und Pflegemassnahmen.

Rechtliche Grundlagen Die Bau- und Zonenordnung BZO der Stadt Zürich schreibt bei Flachdachbauten seit 1991 die Begrünung der Dachflächen vor. Seit April 2015 muss diese ökologisch wertvoll sein und auch dort erstellt werden, wo Solar­ anlagen installiert sind. Im Gegensatz zu Dachbegrünungen existiert weder im Planungs- und Baugesetz des Kantons Zürich (PBG) noch in der Bauordnung der Stadt Zürich (BZO) eine grundeigentümerverbindliche

© Grün Stadt Zürich

Wandgebundene Begrünung mit Pflanzgefässen an einem Schweizer Einkaufszentrum.

Ökologisch wertvolles Dach: Sandinseln, Steinhaufen und Totholz dienen als Strukturelemente für Kleintiere.

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Bauen  & Wohnen

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Bestimmung betreffend Vertikalbegrünung. Die Ausgangslage ist also für Dachbegrünungen und Vertikalbegrünungen ziemlich verschieden. Deswegen bietet beispielsweise Grün Stadt Zürich Beratungen für die Umsetzung von Gebäudebegrünungen an, stellt verschiedene Checklisten, Beispiele und Informationen zur Verfügung, vermittelt Fachpersonen und ermöglicht eine kostenlose Umsetzungsbegleitung.

Fachtagung «Vertikal- & Dachbegrünung» Im Rahmen der Ausstellung «Grün am Bau» präsentieren Fachleute die Bedeutung von Dach- und Vertikalgrün für die Kühlung von Gebäuden und das Stadtklima, wie Gebäudebegrünung und Energiegewinnung kombiniert werden können, wie sich Biodiversität mit Gebäudebegrünungen fördern lässt und zeigen Gestaltungsmöglichkeiten anhand realisierter Beispiele. Termin: Fachtagung am 20. September mit gefolgtem Exkursionshalbtag am 21. September 2018 Ort: Stadtgärtnerei Zürich Anmeldung: www.stadt-zuerich.ch/gsz-fachtagung : : www.stadt-zuerich.ch/gsz : :

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Freistehende, begehbare Rankkonstruktion mit bodengebundenen Gerüstkletterpflanzen im MFO-Park in Zürich.

Ein Geschäftshaus mit bodengebundener Innenhofbegrünung.

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Genuss Wer in Zürich auf der Suche nach Genuss und Erholung ist, hat eine grosse Auswahl. Wie wäre es mit einem Dinner in einem Sterne-Hotel? Der «Geschäftsführer» präsentiert eine Auswahl an gehobenen Hotels und ausgefallenen Adressen für ein Business-Lunch im Herzen Zürichs. von Freya mohr


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Genuss

Ice Society News

Sie setzen auch bei «süSSen Verführerunen» wie Speiseeis ganz bewusst auf Hochwertiges? wir stellen Ihnen die neuen trend-Eiskreationen vor,die bereits London und New York im sturm erobert haben. Sie suchen unwiderstehliche Spezialitäten? Dann sind Sie hier richtig! von Anka Refghi

Taiyaki Ice Cream «Glaube, Liebe, Glück» – so lautet das Motto von Tom, Ricky und Jimmy von «Taiyaki­NYC», die Erfinder des Meer­ jungfrauen-Einhorn-­E ises. Taiyaki, eine Gebäckwaffel in Fisch­form, hat in Japan eine lange Tradition als Glücks­ bringer und wird eigentlich mit roter Bohnenpaste («Anko») gefüllt. Aber nicht genug: Die drei wollten eine Streetfood-­ Sensation und toppten die Fisch­ waffel mit Matcha, Vanille oder mit der «Glitzer-­Einhorn-­­Locke». Nach dem Einhorn-­Hype steht der Meerjungfrauen-­­Hype schon in den Startlöchern! Wunderbar, denn als mytho­logisches Symbol des Glückes steht die Meerjungfrau für Fruchtbarkeit, Frei­gebigkeit, Reichtum und Überfluss. : : www.taiyakinyc.com : :

Ellenlange Whiskyregale für die starken Männer und eine schwindelerregend grosse Parfümerie für die schönen Frauen. Und regionale Spezialitäten und Fashion Accessoires für alle, die Lust auf Qualität und ein Schnäppchen haben.

Rolled Ice Cream Bislang wurde vor allem auf den Strassen Thailands das frisch gemachte Eis verkauft. Aber nun überrollt uns langsam ebenfalls das Thai-Eis. Statt einer fertigen Eismasse wird das Eis direkt vor den Augen der Kunden zubereitet. Egal wie verrückt die Kombi auch sein mag – alle Wünsche können hierbei erfüllt werden! Wie wird es gemacht? Eine Platte, die an diejenigen für Crêpes erinnert, wird auf bis zu minus 30 Grad Celsius heruntergekühlt. Hierauf wird eine Masse aus einer einfachen «Crème Anglaise» gegeben, die blitzschnell gefriert. Nun

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genuss

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kann man nach Herzenslust frische Früchte, Schokolade, Kekse oder sonstige Leckereien dazugeben. Diese werden dann mit zwei scharfen Spachteln direkt auf der Kühlplatte zerhackt, und die Masse wird immer wieder dünn auf die Platte gestrichen und abgerollt. Geniessen sie die rolled ice cream auch in Zürich, zum Beispiel am nächsten Street Food Festival. : : www.curlys-ice-dreams.de : :

Mochi Ice Cream Man nehme kleine Kugeln Eiscreme und wickle sie in einen traditionellen japanischen Mochi-Reiskuchen ein. Und heraus kommt: ein cremiger, süsser Leckerbissen, der auch optisch einiges hermacht! Mochi-Teig wird aus süssem Reisteig hergestellt, der sich glatt und weich anfühlt. Der leicht zähe Teig schmilzt beim ersten Bissen schnell im Mund. Die traditionellen Eiscreme­a romen sind Vanille, Schokolade und Erdbeere. Andere Aromen wie Kona-­K affee, Pf laumenwein und rote Bohnen sind ebenfalls weitverbreitet. Für alle Experimentierfreudigen: Man kann die kleinen Kugeln spielend leicht selbst zu­ bereiten und mit seinen Lieblingsaromen immer wieder neu in Szene setzen. Wer sich nicht selbst die Mühe machen möchte, kann die süssen Raritäten in Zürich bei Yooji's zum Beispiel in der Bahnhofsstrasse kosten. : : www.yoojis.com : :

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Genuss

Geniessen mit Ausblick Zürich Marriott Hotel

Atemberaubende Ausblicke auf die Stadt, den Fluss und den Zürichsee, Veranstaltungsräume für Events, zwei Restaurants sowie sortierte Spirituosen – das Zürich Marriott Hotel ist mehr als nur ein Ort zum Übernachten. von Freya Mohr

Bergambiente: im eCHo Restaurant Schweizer Küche geniessen.

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ach einem Business-Meeting gemütlich entspannen, für die Firma eine grosse Feier planen oder nach einem Seminar thailändische oder Schweizer Küche geniessen und ein Glas Wein trinken. Ein Ort, der all das möglich macht, ist das Zürich Marriott Hotel. Mit schickem Design, moderner Ausstattung und einer exzellenten Location sorgt das Hotel für einen unvergesslichen Aufenthalt in der Schweiz. Direkt an der Limmat im lebendigen Stadtzentrum von Zürich gelegen, sind die Entfernungen zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten wie der Bahnhofstrasse kurz. Das Hotel bietet eine breite Palette an Gästezimmern und Suiten mit luxur­iöser Ausstattung und Zugang zur M Club Lounge. Eindrucksvolle Events lassen sich in den 16 flexiblen Veranstaltungsräumen mit Tageslicht, modernster Technik, Ausstellungsfläche und Aussenterrasse durchführen. Ebenso befindet sich im Hotel das Fitnessstudio Motion Fitness. Wer lieber entspannt, besucht die Sauna oder das Solarium. Dazu kommt ein einzigartiges kulinarisches Angebot in den hoteleigenen Restaurants und Bars.

Genuss für jede Gelegenheit Ob Firmenfeier im grossen Rahmen oder gemütliches Abendessen unter Kollegen – wer einen aussergewöhnlichen Anlass plant, dem steht das Mangosteen Catering zur Verfügung. Das Catering-Erlebnis des Zürich Marriott Hotels macht jedes Fest zum Highlight. Im eCHo Restaurant können sich nach einem Meeting Liebhaber von Chäs-­Fondue, Röschti und Züri-Gschnätzletem «uf es Schwiizer Erläbnis» freuen. Das Restaurant hat sich mit Leib und Seele der Schweizer Küche verschrieben und kocht traditionelle Schweizer Rezepte und präsentiert das Ergebnis auf moderne

Geschäftsführer Herbst : : 2018

Das Zürich Marriott Hotel mit Blick über die Limmat.

und kreative Art und Weise. Wer lieber thailändische Küche mag, besucht das White Elephant. Seit 1991 verwöhnt das Restaurant seine Gäste mit exotischen Gerichten in thailändischem Ambiente. Für einen Aperitif oder einen Drink geht es mit Kollegen nach der Arbeit oder nach einem Seminar in die elegante «Bar & Lounge 42». In einer Atmosphäre wie in New York stehen Martini-Cocktails, erlesene Spirituosen und zahlreiche köstliche Snacks auf der Karte. Eine besondere Spezialität, und nur im Hotel verfügbar, ist der hauseigene Gin 42. Dieser ist verfeinert mit dem Honig des hoteleigenen Bienenstocks, der sich auf dem Dach des Hauses befindet. Tabakund Whiskey­f reunde treffen sich in der gemütlichen Smoker‘s Lounge. Für genüssliche Momente sorgt eines der grössten Sortimente an erstklassigen Zigarren sowie Whiskeys in Zürich. Und die passionierten Barmitarbeiter empfehlen gerne zu jedem Drink die passende Zigarre. Bei so vielen Genuss-Optionen kommen Business-­Meetings, Firmenanlässe oder Tagungen im Zürich Marriott Hotel zu einem gelungenen Abschluss.

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Genuss

Swissôtel Zürich bietet modernste Annehmlichkeiten für den Gast.

Die Vitality-Suite mit Wellnesswand lädt ein.

Swissôtel Zürich

Vitality ist Programm Das Vier-Sterne-Superior-Swissôtel bietet Freizeit- als auch Geschäftsreisenden modernste Annehmlichkeiten und luxuriöse Zimmer. Sich wohlfühlen bedeutet Vitalität. Das hoteleigene Vitality-Programm macht das möglich. Interview mit Kevin Furrer von Manuela Olgiati

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uftanken – im Swissôtel Zürich kann das jeder Gast: von der sicherlich fehl am Platz, da dies nicht dem Konzept entspricht. Mit dem Suite mit Trainingselementen über die Ernährung an KonfeGourmet Pop-up Restaurant studio31 schaffen wir eine Alternative und renzen bis hin zu kulinarischen Genüssen aus der Gourmetunseren Gästen über den Dächern von Zürich eine komplett andere küche. Ob sportlich aktiv, gekulinarische Welt. Hier bieten wir von A bis Z niesserisch und entspannt – im Interview ein aussergewöhnliches Erlebnis, und da ist der «Vitality kann bei uns in vielen erklärt Kevin Furrer, General Manager im persönliche Kontakt mit unserem KüchenBereichen erlebt werden.» Swissôtel Zürich, das Vitality-­Programm. chef Sascha Friedrichs ein elementares Puzzleteil. Friedrichs ist ein kulinarischer Experte, Geschichten und Details, «Geschäftsführer»: Kevin Furrer, was dürfen Ihre Gäste mit dem welche er zu einem Gericht erzählen kann, könnten kaum so authentisch Swissôtel  Vitality-­Programm erwarten? von jemand anderem rübergebracht werden. Kevin Furrer: Vitality für Körper und Seele sind neben Nachhaltigkeit und Craftsmanship eine unserer drei Säulen der Marke Swissôtel. Vitality S wiss ôtel Z ürich kann bei uns in vielen Bereichen erlebt werden. Das beginnt mit Jogging Maps über Exercise Cards für das Zimmer, auch mit Gerichten auf dem Schulstrasse 44 Frühstücksbuffet bis hin zum A-la-Carte-Menü. An Meetings halten wir CH-8050 Zürich eine stimulierende Küche mit Vitality Kaffeepausen und Lunches bereit, Telefon +41 (0) 44 317 31 11 welche sich dem Metabolismus des Körpers anpassen. Die Vitality-Suite zuerich@swissotel.com bietet ein einzigartiges Design mit Wellnesswand. Zum Wohlfühlprogramm zählt eine Beleuchtung, die ein Jetlag rasch beseitigt. Ein Luft­ : : www.swissotel.com : : reinigungssystem bringt frische Luft wie in den Alpen ins Zimmer. Was bezweckt Vitality bei einem Hotelaufenthalt? In der Schweiz sind uns Wohlbefinden und Lebensqualität wichtig. Viele Menschen in aller Welt teilen dieselben Vorlieben. Der Gast kann sich entspannen und erholen. Von Vitality profitieren alle. Was ist das Erfolgsrezept von Vitality bei den Gerichten? Vitality-Gerichte sind mit allen nötigen Nährstoffen angereichert. Sie sind nicht nur optisch eine Gaumenfreude, sondern bieten das Rundumpaket aus gesunder Ernährung, Brainfood, regionalen Produkten und Wohlfühlgerichten. Vitalität im Le muh und Gastfreundschaft mit der Gourmetküche von Spitzenkoch Sascha Friedrichs. Warum diese Nähe zum Gast? Unser Restaurant Le muh bietet eine ehrliche, regional und schweizerisch inspirierte Küche. Im Restaurant Le muh wäre eine Gourmetküche

Geschäftsführer Herbst : : 2018

Kevin Furrer ist General Manager bei Swissôtel Zürich.


genuss

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BUSINESS-LUNCH-TIPPS BEST OF SWISS GASTRO PRÄSENTIERT DIE ETWAS ANDEREN

In Zürich kommt diesen Herbst Frisches und Saisonales auf den Teller – von gesunden Grillspeisen über raffiniert zubereitete Fleischteller bis hin zu klassischen Fischgerichten. Und all das in stilvollem Ambiente: sei es auf der Terrasse, in einem trendigen Lokal oder in einem Traditionsrestaurant. von Manuel Gamma

AURORA, 8001 Zürich Eine privilegierte Lage direkt an der Bahnhofstrasse mit freiem Blick vom ersten Stock auf das rege Leben da unten, das ist das AURORA, einer der neuen Hotspots der Limmatstadt. In dieser optisch glanzvollen Feinschmeckeroase erwarten den Gast ein stilsicheres Restaurant, eine freakige Bar und die berühmte Terrasse auf der Bahnhofstrasse. Kulinarisch ist alles von höchster Qualität. Und alles mit exzellenten, frischen Zutaten gemacht. Eines der Highlights: «Earth and Water», die Kombination von irischem Rindsfilet und Black-Tiger-Crevetten. : : bosg.ch/6305 : :

Beckeria, 8004 Zürich Die Beckeria an Zürichs trendiger Europaallee ist tagsüber ein gemütliches Kaffee mit eigener Bäckerei, süssen Verführungen und Grillspeisen aus dem Zürcher Oberland, abends verwandelt sich das Lokal mit wenigen Handgriffen in eine stylishe Cocktailbar. Ein Highlight ist sicherlich das tägliche Frühstück mit frischen Backwaren und selbst gemachter Konfitüre, dazu gibt es qualitativ hochstehenden Kaffee. Mittags gibt es ein frisches, gesundes und preisgünstiges Angebot für die vielen Studierenden in der Gegend, selbstverständlich auch als Take-Away. : : bosg.ch/6377 : :

Restaurant ENI’T, 8002 Zürich Eni’t heisst Fleisch auf Etruskisch. Und schon die alten Etrusker lie­bten es in allen Variationen. Das Restaurant ENI’T hat es sich zum Ziel gesetzt, dem Publikum unvergleichliche, einzigartige Fleischerlebnisse zu bieten. Die modern interpretierten, klassischen Fleischgerichte sind mit Herzblut gekocht und raffiniert abgeschmeckt. Mit seiner Küche erzählt das ENI’T eine Geschichte über die Leidenschaft für Fleisch. Und der Gast wird ein Teil davon. Er vollendet die Story, indem er seine persönliche Geschichte auf der Holzwand verewigt. : : bosg.ch/6251 : :

Restaurant Opera, 8008 Zürich Das Fischrestaurant Opera bietet internationale Gourmetküche, kombiniert mit klassischen Gerichten. Es werden ausschliesslich frische saisonale und regionale Zutaten verwendet, die Abendkarte passt sich alle zwei Monate den Spezialitäten an. Das Lokal hat eine lange Tradition als Spitzenküche und wurde schon mehrfach dafür ausgezeichnet. Von der Karte kann sich der Gast sein vier- bis sechsgängiges Menü frei zusammenstellen. In allen Bereichen hat sich das Opera der Sorgfalt und Nachhaltigkeit verpflichtet, ganz nach dem Motto: Sustainably yours! : : bosg.ch/6485 : :

Geschäftsführer Herbst : : 2018


Wieso Primework?

Wie funktioniert Primework?

Primework ist branchenunabhängig ausgerichtet

Primework funktioniert nach dem All-in-One

und kann auf alle Auftrags-Eventualitäten eingehen.

Unternehmensmodell. Alle Abteilungen und alle

Die Berater der Primework sind keine Nine-to-five

Mitarbeitenden arbeiten am selben Standort. Dies

Mitarbeiter sondern jederzeit erreichbar. Intern

ermöglicht eine einfache und direkte Kommunika-

wird proaktiv, mit höchstmöglicher Verantwortung

tion sowie kurze Entscheidungswege. Dieses Modell

und Disziplin gearbeitet. Entsprechend werden

hat sich bewährt und trägt zu einer einheitlichen

Einsatz und Erfolg honoriert.

und gemeinschaftlichen Unternehmenskultur bei.

«PrimeWork: BranchenunaBhängig, zukunftsorientiert und digitalisiert.»

Primework ag | Badenerstrasse 734 | 8048 Zürich | +41 (0) 58 844 44 44 | info@primework.ch | www.primework.ch


Business Um als Unternehmen erfolgreich zu sein, braucht es unter anderem eine gute Unternehmenskultur und eine motivierende Leadership-Strategie. Wie das bei Cisco Schweiz gelebt wird, erzählt CEO Christian Martin im Interview. von Freya mohr


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Business

Cisco Schweiz AG

LEADERSHIP 4.0 Christian Martin ist CEO von Cisco Schweiz, einem äusserst erfolgreich agierenden Unternehmen im Auge des Sturms der Digitalisierung. Es wurde 2018 zum besten Arbeitgeber der Schweiz gekürt und verfügt über eine Helferkultur, von der Martin selber nicht richtig weiss, woher sie eigentlich kommt. Im Gespräch verrät uns der Herrliberger und zweifache Familienvater Erfolgsrezepte zu Themen wie Leadership, Strategie, Unternehmens-kultur und Cyber Security. Lesen lehrt und lohnt sich … Interview mit Christian Martin von Beat Hürlimann

Geschäftsführer»: Sie sind 46 und CEO. Da hätte man früher im KMU-Jargon gesagt der Patron kann noch seine Nachfolge regeln. Welche Motivation haben Sie noch, und welche Ziele bleiben da noch zu erreichen? Christian Martin: Ich habe mir nie Lebensziele gesetzt und gehe jeden Tag gerne arbeiten. Damit das so bleibt, versuche ich alles unter einen zu Hut bringen; meine Familie, mein eigenes Wohlbefinden und meine Führungsaufgabe. Was ist schweizerisch an Ihnen? Mein Qualitätsanspruch ist ausgeprägt schweizerisch, und das ist in einem dynamischen Umfeld gar nicht mal so einfach. Nehmen wir die Software­ branche mit den Cloude-Services. Um schneller zu sein, kommt vieles

Ihr Partner für Sicherheit

bereits im Beta-Status auf den Markt. Hier die Balance zwischen Innovation und Qualität zu finden, sehe ich als persönliche Herausforderung. Als Schweizer hat man lieber Qualität vor Geschwindigkeit. Wenn unsere Kunden technische Qualitätsprobleme haben, die wir nicht verhindern können, macht mir das zu schaffen. Wie wird man bester Arbeitgeber der Schweiz? Es geht in erster Linie um zwei Aspekte. Erstens, die Mitarbeiter sind unheimlich stolz, hier arbeiten zu dürfen. Sie sind vor allem stolz auf die Produkte. Dass sie das so sehen, hat einen Grund, und das ist der zweite Aspekt. Die Lösungen ermöglichen ihnen flexibles Arbeiten. Es gibt kaum eine andere Firma, die ein ähnliches Niveau an einem digitalen und flexiblen Arbeitsplatz zur Verfügung stellt. Ich bin seit 1999 bei der Cisco.


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Christian Martin setzt auf Wachstumsfelder in der Digitalisierung.

Das Allererste, was ich zum Start bekommen habe, war ein Router – ein Cisco-Produkt natürlich. Sie sagten mir, das ist für zuhause, Dein Home Office. Ich war völlig überfordert. Wie gehe ich damit um? Ich fragte meinen Manager, darf ich heute ab 15 Uhr schon von zuhause aus arbeiten? Er antwortete, Du musst mich nicht fragen, Du arbeitest da, wo Du am effizientesten bist.

Es gibt in der Tat einen dritten Aspekt, von dem ich gerne wüsste, wie man ihn eigentlich beeinflussen kann. Alle Mitarbeiter sagen mir, dass wir eine sehr anforderungsreiche Leistungskultur haben. Und alle sagen, sie hätten noch nie eine solche Helferkultur erlebt. Jeder hilft enorm, investiert viel Zeit ins Helfen und ich finde es wunderbar, wenn ich solche Feedbacks höre. Wir machen hier nichts bewusst. Wenn wir das irgendwie bewusst stimulieren oder fördern könnten, wäre das super.

Wie muss ich mir Home Office à la «Cisco ist ein horizontaler Cisco vorstellen? Technologie-Lösungsprovider.» Wenn wir unsere Meetings abhalten, Woher kommt diese Helferkultur? dann sind die Mitarbeitenden «remote» Vielleicht daher, weil die Leute alle selber mit dabei. Von zuhause, unterwegs oder vom Büro aus per Video, man sieht mal gefordert waren mit den Tools, der neuen Sprache in der Firma und sich, versteht sich kristallklar, kann gemeinsam auf Dokumente zugreifen, dem wandelnden Umfeld. Und dann erinnern sie sich daran, wie ihnen brainstormen am digitalen Whiteboard und in virtuellen Teams arbeiten. geholfen wurde. Das sind immer wieder schöne Erlebnisse. Unsere Mitarbeiter arbeiten mit Produkten, die wir selber herstellen und vertreiben. Sie können ihre persönlichen positiven Erfahrungen im Tragen Sie etwas dazu bei? Verkaufsprozess an unsere Kunden und Partner weitergeben. Ich gehe halbjährlich mit unseren neuen Mitarbeitern essen. Was ich wissen will: Was kann man besser machen, wo mangelt es im Prozess Sehen Sie im Home Office Approach auch Gefahren? der Eingewöhnung in den ersten Wochen im Job, was hat jemand in der Flexibles, genauer ortsunabhängiges Arbeiten bringt in der Tat auch früheren Firma mehr geschätzt, und was können wir daraus lernen? Herausforderungen mit sich. Wie schaffen wir einen tollen Teamspirit, wie eine dynamische Innovationskultur, und wie fördern wir das Wo liegt Ihre grösste Stärke, oder anders gefragt, was schätzen Ihre Know-how-Sharing innerhalb der Firma? Die Manager sind in der Mitarbeiter an Ihnen? Verantwortung, dass diese Aspekte nicht zu kurz kommen und der Eine Frage in Richtung Selbstlob ist immer heikel. Versuchen wir es Teamspirit gelebt wird. trotzdem. Ich schenke meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr viel Vertrauen und bin für sie da, wenn sie mich brauchen. Ich höre zu, Produktstolz und Home Office. Das klingt super, aber ich zweifle, nehme mir viel Zeit und lasse mich auch führen. Häufig bin ich der, der ob das reicht für die No. 1. am wenigsten Bescheid weiss. >

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Worauf achten Sie bei der Anstellung neuer Mitarbeitenden? Jetzt kommen wir auf die Grundwerte zu sprechen, die mir wichtig sind. In Interviews interessiert mich jeweils, wo ein potenzieller Kandidat als Mensch steht. Hat er mal Sport gemacht, spielt er in einer Jugendmusik, wie war sein Ansehen da, was ist ihm wichtig, was waren für ihn die besten Manager, welches die Charakteristiken, die diese ausgezeichnet haben, was waren schlechte Managementerfahrungen, weshalb fand er diese schlecht, wie hat es ihn getroffen? Aufgrund der Antworten kann man sich dann ein Bild einer Person machen, um festzustellen, ob diese die richtigen Grundwerte vertritt, was dann die Grundalge fürs Vertrauen ist. Die fachlichen Qualitäten wurden im Vorfeld bereits geprüft. Was sagen Sie zu unserem dualen Bildungssystem? Unser duales Bildungssystem ist genial, und es muss uns gelingen, die Lehre, im Kontext der Globalisierung, zu stärken. Ich selber habe eine Lehre gemacht und bin zum jetzigen Zeitpunkt sehr froh, dass ich das durchgemacht habe. Sie war ein wichtiger Knopföffner für mich, ich habe ihn relativ spät aufgemacht. Es war der Moment, wie ich bei Mettler Toledo, wo ich eine Lehre als Maschinenmechaniker absolvierte, an der Produktionsstrasse während sechs Monaten Arbeiten verrichtete. Mir hat das gutgetan. Wo muss unser duales Bildungssystem besser werden? Ich kann das an zwei eigenen Erfahrungen festmachen. Einen Moment lang hatte ich den Entscheid zugunsten einer Lehre bereut. Ich hatte mich beim Fussballspielen verletzt, musste operiert werden und wollte danach eine Laufbahn als Orthopäde einschlagen. Aber all die Schritte, die ich hätte unternehmen müssen, mit Matura, Studium, hätten zu lange gedauert. Ein zweites Mal, wo ich es bereut habe, war dann, als ich in die USA studieren ging. Da kennt man die Schweizer Lehre einfach nicht. Ich musste bei null beginnen und all die Tests machen. Heute sind die Wege nach der Lehre für eine akademische Laufbahn viel offener. Wenn es uns gelingt, die Lehre zu bewahren und die Wege nach oben offenzuhalten, dann ist es das genialste Ausbildungsprogramm, das wir überhaupt haben können. Aber wir müssen alle sehr viel machen dafür. Mit welchem Werbeslogan wollen Sie junge SchweizerInnen für eine Laufbahn in einem Technikerberuf gewinnen? Es gibt nichts Besseres als eine technische Grundausbildung. Man lernt analytisch und strukturiert ein Problem angehen und das hilft überall. Zweitens ist es relativ einfach, von einem Technikerberuf aus in eine Managementposition zu wechseln. Der umgekehrte Weg ist viel schwieriger. Drittens glaube ich, dass technische Berufe enorm kreativ sind. Eines der Probleme ist, dass Technik als etwas Naturwissenschaftliches angesehen wird, was vor allem Frauen von einer Laufbahn abhält. Hier müssen wir als Industrie grosse Aufklärungsanstrengungen unternehmen und vermitteln, dass Technikerberufe enorm kreativ sind. Es ist die Industrie, die in den nächsten 20 bis 30 Jahren unsere Welt bewegen wird.

Die ganze IT-Technologie-Infrastruktur in den Fokus der Weiterbildung rücken.

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Welche Rolle spielt der Standort Zürich innerhalb des Konzerns? Die Schweiz insgesamt ist ein sehr wichtiger Standort. Wir haben Ingenieure hier in der Schweiz, die man im Silicon Valley gar nicht mehr


findet. Ihren Bestand werden wir ausbauen. Die Engineering-Kosten sind zwar hoch, dafür ist die Fehlerquote dank hohem Qualitätsstandard geringer, und der höhere Output überkompensiert den höheren Preis. Von daher ist die Schweiz ein super Standort. Die Strategie der Cisco Schweiz ist es, hier ausgebildete Menschen einzustellen, die auch hier ihre Zukunft sehen. Cisco ist eine Firma, die sich stets erneuert, und das mit viel Dynamik. Was sind die Erfolgsfaktoren? Wir befinden uns als Technologiekonzern tatsächlich in einer massiven Transformation und sind dabei sehr herausgefordert. Dennoch sehen wir Technologie innerhalb der Firma nicht als Religion. Wir halten nicht an Dingen fest, nur weil zuvor viel Herzblut reingef lossen ist. Ich denke, das ist einer der Erfolgsfaktoren. Ein weiterer ist der, dass bei uns die Dinge konsequent durchgezogen werden, aber dann auch gestoppt werden, wenn keine Erfolgsaussichten bestehen. Ein dritter Faktor ist der, dass Cisco im Vergleich zu vielen unserer Marktbegleiter glücklicherweise über relativ gute Cash-Reserven verfügt. So können wir unsere eigene Transformation konsequent vorantreiben. Die Gefahr von Verzettelung scheint mir in Ihrer Branche besonders gross und ein strategischer Fokus entsprechend schwierig. Cisco ist ein horizontaler Technologie-Lösungsprovider. Das ist unsere Strategie. Wir gehen nicht hin und machen «Finance-Applikationen» oder designen Business-Prozesse für die Digitalisierung von Industrien. Wir liefern Infrastrukturen, die unsere Kunden sicher und kosteneffizient betreiben können, ob in der Public Cloud, in der Private Cloud oder als Managed Service. Und das in einem sich rasant wandelnden Umfeld. Fast jede Firma in der Schweiz ist Kunde von uns, aber in unterschiedlicher Form. Wir bieten Collaboration-Lösungen, Severs, Switchers, Routers, Access Points, was es halt braucht, um IT zu betreiben. Wo liegen die künftigen Wachstumsfelder Ihres Hauses? Es gibt sehr viele Wachstumsfelder, die durch die Digitalisierungprozesse bei unseren Kunden entstehen. Aber auch in unserem Kernbusiness entsteht gerade unser grösster, direkt adressierbarer Markt – getrieben durch neue Technologien. Der Markt für IT-Infrastruktur ist 40 bis 60 Milliarden Dollar gross. Der jährliche Markt um diese Netze zu betreiben, mittels Tools und Prozessen und Services, ist drei bis vier Mal grösser. Diese Kosten können wir mittels neuesten Automatisierungstechnologien massiv reduzieren und gleichzeitig die Sicherheit erhöhen und die Prozesse beschleunigen. Es ist der Schmerzpunkt unserer Kunden, denn diese haben mit konstant tiefer werdenden Budgets zu kämpfen, und wir können mit unseren kosteneffizienten Lösungen helfen. Und dann gibt es natürlich komplett neue Geschäftsfelder. Ich denke an Cyber Security, Cloud Security, Analytics, Automatisierungs­- und Orchestrierungslösungen und natürlich ganz neue Formen, die den digitalen Arbeitsplatz ermöglichen. Hier sehe ich unsere grössten Wachstumschancen. Wo sehen Sie hier die grössten Gefahren für Schweizer KMU? KMU haben hier weniger Möglichkeiten als Grossunternehmen an spezialisiertes Know-how zu kommen. Aber dieses Segment hat genau die gleichen Herausforderungen wie Grossunternehmen. Ich sehe es beim Start-upProjekt meiner Frau, eine Arztpraxis. Es ist super spannend, aber die Komplexität ist für ein KMU schon sehr hoch. Die Firmen, die das Röntgengerät und die Lungenfunktionsmaschine liefern, machen einen besseren Preis bei Fernwartung, benötigen dazu aber Zugriff aufs Gerät. Dann haben Sie die Patientensoftware, die in der Cloud läuft. Nun wollen sie noch andere Applikation wie zum Beispiel Kollaborationslösungen mit dieser verknüpfen, um einen Mehrwert zu schaffen. Das braucht API und Integrationen und das Ganze im Kontext des Bundesgesetzes für Patientenschutz, Cybercrime. Für dieses Segment braucht es hochqualifizierte Partner, aber auch einfache Zertifizierungen für Produkte und Services. Als Cisco gehen wir Partnerschaften mit Staaten wie der Eidgenossenschaft ein, um hier einen Schritt vorwärts zu kommen. Wir haben Programme initiiert, die sich auch mit der Frage beschäftigen, wie wir den KMU-Verantwortlichen helfen können, ihre Umgebung sicherer zu machen. Dazu gehört ein Ausbildungsteil, aber auch einfache, standardisierte Services wie zum Beispiel Security as a Service. Wo sehen Sie den grössten Aufrüstungsbedarf ? KMU-Verantwortliche benötigen einen kompetenten Partner, der ihnen automatisierte Lösungen offerieren kann und der sie nicht mit allen Themen totschlägt. Meine Traumvorstellung ist die, dass der Kunde sagen kann, ich habe einen Service, und der sorgt dafür, dass ich sicher bin. Ende Woche kriege ich jeweils ein Update mit allen Angaben, etwa wie viel Malware abgefangen wurde, ob der Backup ordentlich gemacht wurde, ob alle Systeme mit den neusten Patches versehen sind, und ich muss mir als KMU keine Sorgen machen. Das gibt es so in dieser Komplexität noch nicht. Aber daran arbeiten wir. Wir wollen solche neuen Angebote auf den Markt bringen und unseren Kunden bei der Bewältigung der kommenden Herausforderungen der Digitalisierung helfen. Was unsere Helferkultur anbelangt soll diese auch unseren Kunden zugute kommen. : : www.cisco.com/c/de_ch : :


Voll im Trend Format12

Es ist oft ernüchternd, was Werbung kostet und am Ende effektiv bringt. Bei vielen Kampagnen ist auch Online-Marketing nur eine zweitrangige und allenfalls ergänzende Möglichkeit. Auf der Suche nach innovativen Lösungen hat das Unternehmen Format12 ein eigenes und effektives Werbesystem entwickelt. Was zuerst als Eigenwerbung gedacht war, ist heute eine innovative Werbeplattform für jedes Unternehmen. von Hermann Bühlmann

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ie neue Dimension in der Aussenwerbung wirkt. Mit den grossformatigen Werbeflächen können sich Unternehmen gezielt von der Masse abheben und fal­len auf. Auf 4420 × 2715 Millimetern bietet das Unternehmen Format12 aus Kallnach (BE) zwölf Quadratmeter grosse Werbeflächen an, die an exklusiven Standorten stehen.

Innovativ auffallend Riesige Plakate alleine reichen natürlich nicht aus. Sie müssen auch gesehen werden. Deswegen schaffen es nur strategisch ausgewählte Standorte mit hohem Verkehrsauf kommen auf die Standortliste von Format12. Fern von anderen Outdoor-Formaten und mit freier Sicht stehen die Plakate an hoch frequentierten Strassen und garantieren eine nachhaltige Wirkung. Dabei wird jedes Plakat optimal ausgerichtet und so platziert, dass es möglichst lange auf den Betrachter wirkt.

Geschäftsführer Herbst : : 2018

Buchbar sind die Plakatflächen online oder telefonisch. Ob ein einmaliges Einzelplakat oder eine flächendeckende Lancierung eines Produktes  – Format12 hält ein exklusives und massgeschneidertes Angebot für jede Werbekampagne bereit.

Format12 ist nachhaltig §§ §§ §§ §§

umweltfreundliche und nachhaltige Firmenphilosophie schafft Arbeitsplätze in der Schweiz produziert keinen Abfall stellt aus den gebrauchten Plakaten trendige Unikate, beispielsweise Rucksäcke, Taschen und Beachbags, her, auf Wunsch mit Logo des Kunden §§ Handmade in Switzerland


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dient die Blache als bedruckte Werbef läche. Im Aussenraum eingesetzt trotzt dann das Plakat während Wochen Regen, Wind, Sonne und Sturm. Wenn das Plakat schliesslich in der Manufaktur ankommt, ist es möglich, dass es bereits viele Wochen, in vielen Regionen der Schweiz, die Blicke von Millionen Autofahrern auf sich gezogen hat. Nun werden die Blachen liebevoll von Hand gewaschen und zugeschnitten, eine der f leissigen Schneiderinnen näht sie zu einem wundervollen Unikat zusammen. Am Schluss kann ein Unternehmen sein ganz persönliches Logo einsticken lassen. Und das einzigartige Unikat ist fertig.

enkeltauglich Die nachhaltige und ressourcenschonende Produktion liegt der Firma Format12 sehr am Herzen. Für den Geschäftsführer der Firma, Hermann Bühlmann, endet Nachhaltigkeit nicht mit einer ressourcenschonenden Herstellung, sondern umfasst auch deren auf Langlebigkeit ausgerichtete Mehrfachnutzung für eine enkeltaugliche, nachhaltige Zukunft.

Format12 AG Sägeweg 28 CH-3283 Kallnach Telefon +41 (0)32 332 97 00 info@format12.ch : : www.Format12.ch : : : : www.format12-shop.ch : :

Angebot auf einen Blick §§ Zwölf Quadratmeter grosse §§ Werbeflächen mit riesiger Reichweite §§ Beste Werbestandorte an viel befahrenen Strassen §§ Datenübernahme ab Druckvorlage §§ Produktion der Plakate §§ Einzelplakate für ein bis 52 Wochen §§ Flächendeckende Kampagnen §§ Specials: mehrmals verwendbare Plakate und Wanderplakate

Rücksicht auf die Umwelt Gleichzeitig geht es dem Unternehmen aus dem Seeland auch um die Umwelt. Die Wiederverwendung der Rohstoffe ist ein unerlässlicher Beitrag für nachhaltiges Handeln. Aus den ausgedienten Strassenplakaten stellt Format12 einzigartige, langlebige Taschen, Rucksäcke, Beachbags und Shopper her.

Upcyceln statt entsorgen Schweizer Manufakturen begutachten die vermeintlich ausgedienten Plakate mit ihrem professionellen Designer­ blick und verarbeiten diese zu hochwertigen und trendigen Unikaten. Durch die Wiederverwendung der Blachen kann jedes Unternehmen ein Zeichen setzen und nachhaltig werben. Bevor eine Tasche oder ein Rucksack entsteht,

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Die 360-Grad-Projektion bildet das Herzstück des Event-Saals AURA.

Die schönste Event Location der Schweiz AURA Event Location

In Rahmen des Swiss Location Awards 2018 haben mehr als 8’500 EventVeranstalter, Besucher sowie eine unabhängige Fachjury die besten Locations der Schweiz ausgezeichnet. Der «Geschäftsführer» stellt den Sieger vor. von Lone K. Halvorsen

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um dritten Mal verlieh eventlokale.ch, das führende Eventportal der Schweiz, den Swiss Location Award®. Bei der diesjährigen Award-Verleihung im Juni waren mehr als 500 Hotels, Restaurants, Kongress- und Event Locations aus der ganzen Schweiz nominiert. Eine Location, die mitgemacht und es dabei zuoberst auf das Podest geschafft hat, ist die AURA Event Location. Veranstalter, Besucher und Fachjury haben die Location auf den ersten Platz in der Kategorie Event Locations gewählt. Das AURA überzeugte durch die Event-taugliche und multimediale Infrastruktur und dadurch, dass es sich für Events verschiedenster Grösse eignet – egal ob im Corporate-, Public- oder Familienbereich.

Events einer neuen Dimension An bester Zürcher Lage, direkt am Paradeplatz, befindet sich die Event Location AURA. Auf über 2’000 Quadratmetern wird hier erstklassige Gastronomie gepaart mit Event-Erlebnissen der besonderen Art angeboten. Das Herzstück des AURA, der multifunktionale Event-

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Saal, ­verfügt durch das hauseigene Mobiliar mit zahlreichen Set-upund Bestuhlungsmöglichkeiten über Kapazitäten für Events von 80 bis ­650 Gästen. Ob Firmenanlass, Produktpräsentation, Jubiläum oder gar Christmas Dinner: Der universelle Event-Saal setzt neue Mass­ stäbe ­b ezüglich Flexibilität, ­Visualisierungsmöglichkeiten und technischer Infrastruktur. Der einzigartige 360-Grad-Projektionsradius projiziert Präsentationen, Dia-Shows oder Filme in einem faszinierenden Panorama an die Wände. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten, die Gäste in eine eigene Welt zu entführen oder mit einem Motto zu begeistern. Wer möchte nicht in eine animierte Welt unter Wasser hineintauchen oder die Landschaften Asiens in 360 Grad erleben? Die acht Hochleistungsprojektoren sorgen für eine lückenlose Rundumsicht und eine hervorragende Übertragungsqualität, die bei allen erdenklichen Anwendungen eine einwandfreie Performance bietet. Mit den Kulissen sowie dem eindrücklichen 3-D-Surround-Sound erleben die Gäste einzigartige Begegnungen voller Emotionen.


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Das AURA ist eine ausgezeichnete Event Location.

Von Launch Event bis Fashionshow Durch die variablen Bühnenmöglichkeiten, das hochwertige und fix installierte Lichtsystem sowie die 80 Lichtelemente und Spots kann hier sogar eine Fashionshow oder ein Konzert zelebriert werden. Die 360-Grad-­ Projektion ermöglicht schlicht eine qualitativ neue Dimension im Rahmen von Präsentationstechniken. So erlebte beispielsweise die BrandSocial-­Media-Plattform Brandoo ihre glanzvolle Geburtsstunde im Oktober 2017 im AURA mit viel Prominenz und einer eindrücklichen Präsentation. Umgeben von einer 360-Grad-Brandoo-­Projektion konnte der Gastgeber und zugleich der stolze Gründer und CEO von Brandoo, Francesco Ciringione, in diesem Rahmen sein neues Herzstück gebührend und stilvoll präsentieren.

Kulinarische Highlights Auch kulinarisch agieren die Verantwortlichen auf sehr hohem Niveau. Neue kulinarische Massstäbe sind im Angebot: Apéro, Gala Dinner, Bankett oder Flying Dinner lauten die zentralen Stichworte. Das passende Essen, den passenden Wein und eine stimmungsvolle Dekoration komplettieren die Sinneswahrnehmungen eines perfekten Events. Inspiriert von der Cross-Over-Küche der ganzen Welt wird hier vom Küchenchef und seinem Team eine kulinarische Erfahrung kreiert, die dem Event den besonderen i-Punkt verleiht.

Erstklassiges Gastronomieangebot mit charmantem Service bildet einen professionellen Rahmen.

AU R A G roup AG Bleicherweg 5 CH-8001 Zürich Telefon +41 (0) 44 448 11 44 welcome@aura-zurich.ch : : welcome@aura-zurich.ch : :

Während eines perfekten Anlasses in einem eleganten Ambiente seine Kernbotschaften vermitteln.

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ZU GAST IM BLOCKCHAIN HUB TRUST SQUARE

Sie sind Geschäftsführer und fragen sich verantwortungsvoll: Welche nächste Entwicklung der Digitalisierung darf ich nicht verpassen? An der Bahnhofstrasse 3 in Zürich finden Sie Antworten. Im T rust Square entsteht eines der weltweit führenden Forschungs- und Begegnungszentren für praktische Anwendungen der Blockchain-Technologie. Co-Founder Daniel Gasteiger war unser Gastgeber. Er, der sich gegen eine Bankkarriere und für ein Engagement im Rahmen der neuen Blockchain Technologie entschieden hat.

© Beat Hürlimann

von Beat Hürlimann

Im Trust Square Freiraum für das Arbeiten rund um das Thema Blockchain ermöglichen.

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Daniel Gasteiger, unserem heutigen Gastgeber und Co-Founder von Trust Square, sind diese Verhaltensweisen und Erklärungsmuster ein Dorn im Auge. So werde aktuell der Eindruck erweckt, dass Blockchain-basierte Anwendungen, allen voran die Kryptowährung Bitcoin, undurchschaubar sind, Währungskrisen verursachen und Betrügereien begünstigen. Dabei ist die Blockchain-Technologie viel mehr als das. Wir fragen unseren Gastgeber zum Auftakt unseres Rundgangs, der uns durch Co-Working-Spaces mit 200 Arbeitsplätzen, Studentenlabor und Konferenzräume auf eine traumhafte Dachterrasse führt: Was ist die Blockchain? Die Antwort: «Die Blockchain ist ein philosophisches Thema.» Wie bitte? Das sollten wir mit einem Beispiel verdeutlichen.

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bietet die elektronische Identität einen sicheren und benutzerfreundlichen Zugang zu einer Reihe von elektronischen Regierungsdiensten, ohne dass zusätzliche Logins und Passwörter erforderlich sind. Trust Square gibt es seit 2018. Voraus ging eine Machbarkeitsstudie im Auftrag des kantonalen Volkswirtschaftsdepartements mit dem Ziel, hier in Zürich ein Forschungszentrum aufzubauen. Dazu betont Gasteiger: «Uns war klar, dass wir Blockchain als etwas Nachhaltiges um das Thema Vertrauen positionieren wollten. Deshalb unsere Byline Don’t believe the hype. Auf dem Kryptowährungshype mit den ICO (Initial Coin Offerings) wollten wir nicht mitreiten.» >

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m Ringen um das Verständnis von neuen revolutionären Technologien suchen wir reflexartig nach Definitionen und Anwendungs­ beispielen, die bis hin zu Verschwörungstheorien reichen. Das ist verständlich, wir brauchen hier Halt und suchen nach einfachen Erklärungsmustern. Es gibt sie haufenweise, die Meister der Reduktion von Komplexität auf vereinfachende Schlagzeilen.

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ERFAHRUNGEN MIT DZN0 01 SAMMELN

Gasteiger: «Solche Dinge können hier entwickelt werden. Mit DZN001 wollen wir Erfahrungen darin sammeln, wie sich ein Objekt mithilfe eines Smart Contract selber verwalten kann. Wir denken an ganze Gebäude oder dieses Sitzungszimmer. Die Miete für die Benutzungszeit wird automatisch meinem Kryptokonto belastet, und der Raum organisiert und bezahlt die Reinigungsfirma. Alles sehr futuristisch, aber darauf läuft es letztlich hinaus.»

Im Labor mit Freude bei der Sache: Lukas Hess, Ozan Polat und Flurin Hess mit DZN0001. © Beat Hürlimann

Wir haben verrückte Ideen hier, sagt Gasteiger. Im Studentenlab treffen wir auf Flurin, Ozan und Lukas. Hier ist das Start-up Dezentrum.ch untergebracht. Ein Think Tank für Dezentralisierung und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Stolz präsentieren uns die Jung-Ingenieure DZN001, eine Entität, die selbstständig, gesteuert von einem intelligenten Vertrag (Smart Contract) auf der Ethereum-Blockchain, die Schweiz und Europa bereisen soll. Das Objekt sieht aus wie ein Satellit, hat Flügel für die Aufnahme von Solarenergie und verwaltet sich selber. Es sammelt autonom Geld für die Reise und bezahlt die Menschen, die es transportieren, in einer Kryptowährung.

DER GRÜNDER

«Ich suchte ein Thema, mit dem ich mich selbstständig machen konnte und stiess auf das Thema Blockchain. Es war damals auf Bitcoin beschränkt. Die Blockchain App Plattform Ethereum aus Zug beherrschte die Schlagzeilen, und ich sagte mir, das Thema ist so spannend für den Finanz- und Wirtschaftsraum Zürich als Ganzes, um das Vertrauen nach der Finanzkrise wiederherzustellen.»

Auf der herrlichen Dachterrasse findet heute ein Barbecue statt. © Beat Hürlimann

Daniel Gasteiger hat sich bei CS und UBS vom Banklehrling via Devisen­ händlerausbildung zum Managing Director hochgearbeitet. Ein nächster logischer Schritt wäre in die Geschäftsleitung gewesen. Stattdessen erfüllte sich der gebürtige Solothurner den Traum, selber etwas auf die Beine zu stellen:

DON’T BELIEVE THE HYPE 2015 schrieb Gasteiger das Whitepaper «Act Now or Follow Later – Why Switzerland must seize the Finetech Challenge». 2016 folgte die Gründung von Procivis, eine auf die Erstellung und Verwaltung digitaler Identitäten spezialisierten Firma. Procivis beansprucht inzwischen 40 Plätze im Hub. Der Kanton Schaff hausen startet nach einer erfolgreichen Pilotphase offiziell die elektronische ID-Lösung von Procivis. Einmal eingerichtet,

Im Herzen von Zürich trifft sich die Blockchain-Community.

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Procivis CEO Daniel Gasteiger und Software Engineer Sven Stucki.

BARBECUE IM DIGITALEN ZEITALTER Auf der Dachterrasse laufen die Vorbereitungen fürs Barbecue. Paradox: In einer sich zusehends virtualisierenden Welt mit Skype, Hangouts, Webinars & Co. setzt man im Trust Square auf persönliche Begegnung. Gasteiger ist auch ein passionierter Gastgeber: «Wir haben eine Opendoor-Policy im Trust Square. Im Herbst veranstalten wir einen Blockchain-Day. Alle sind willkommen und können Einblicke in unsere Tätigkeiten erhalten. Die Gäste sollen sehen, welche Lösungen hier entwickelt werden. Wir veranstalten regelmässig Events, die alle gratis sind. Wir sind ein Ort, an dem man sich trifft und vernetzt. Junge Absolventen der ETH und solche anderer Universitäten suchen sich hier einen Job, und das ist genau die Idee.»

PHILOSPHIE BLOCKCHAIN Kommen wir zur Erklärung der philosophischen Eingangsthese zurück. Im Sinne von Gasteiger «bietet die Blockchain-Technologie im philoso-

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phischen Sinne die Möglichkeit, Werte unwiderruflich, unveränderbar und dezentral zu speichern. Es ist ein digitaler Notariatsdienst. Natürlich gibt es viel komplexere Erklärungsmodelle. Blockchain ist etwa eine dezentrale Datenbank, die durch kryptografische Funktionen gesichert ist. Aber das ist jetzt hier weniger interessant.» Fürs Verständnis von Blockchain, das bestenfalls in einem, wie Gasteiger selber widerfahrenem Aha-Erlebnis aufgeht, empfiehlt der Start-upGründer und Netzwerker, ein paar Bücher zu lesen. «Es gibt ganz gute, nicht technische Bücher. The Age of Crypto Curency ist eines. Truth Machine ist das neuste von jenen Autoren, die ich sehr empfehlen kann.»

DIE FRAGE NACH DEM STANDORT Zürich hat die technischen Ressourcen vor allem mit der ETH. Sie gehört weltweit zu den führenden technischen Universitäten. Die Talente kommen in den Hub, können aber auch rasch abgeworben werden. Dazu führt Gasteiger aus: «Wir haben das Glück, dass sich sehr viele Professoren an


ETH und Universität für dieses Thema interessieren. Und so sind wir der natürliche Punkt, wo man sich trifft.» Hinzu kommen die Unterstützung des Kantons und die zahlreichen, weltweit aus Zürich operierenden Konzerne.

DAS FLAGGSCHIFF B3i Das Flagship-Projekt im Hause ist ein Versicherungskonsortium mit dem Namen B3i. Dazu betont Gasteiger: «Alle grossen Versicherungskonzerne der Welt haben im Trust Square gemeinsam ein Start-up mit aktuell 50 Arbeitsplätzen gegründet. B3i bietet Versicherungslösungen auf einer Blockchain-Plattform. Es ist ein Use-Case von grosser Strahlkraft, den wir hier haben. Die waren zuerst in München. Dank der Unterstützung von Swiss Re, der Zurich Insurance Group und dem Kanton haben wir es geschafft, Zürich als Standort für die Firma B3i zu gewinnen.»

DAS START-UP MODUM Wie kann ein KMU vom Trust Square profitieren? Es ist ein grosser Wettbewerbsvorteil für hiesige Firmen, wenn man quasi um die Ecke Einblicke in eine wegweisende Technologie hat und sich mit Spezialisten über eigene Anwendungsmöglichkeiten austauschen kann.

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Ein für Zürcher KMU-Verantwortliche nahbares Beispiel aus dem Trust Square ist Modum. Das Start-up stellt Datenintegrität und Authentizität für globale Lieferkettenvorgänge bereit. Eine erste Anwendung konzentriert sich auf die Anforderungen, welche Pharmavertreiber an die Vertriebspraxis von Arzneimittel stellen. Die Vorschriften erfordern den Nachweis, dass die gelieferten Arzneimittel nicht Bedingungen, insbesondere Temperaturen, ausgesetzt wurden, die ihre Qualität beeinträchtigen könnten. Daher implementierte Modum eine Blockchain-­f ähige IoT-Monitoring-Lösung, die sich auf diesen vorherrschenden Branchenbedarf konzentrierte. Indem diese Anforderungen der strengen und regulierten Pharmaindustrie erfüllt werden, können Anwendungen für andere Industrien leicht entwickelt werden. Daniel Gasteiger und sein Team heissen Sie gerne im Trust Square willkommen.

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© Beat Hürlimann

: : www.trustsquare.ch : : : : www.dezentrum.ch : :

Im Trust Square erwarten Sie spannende Workshops und Referate über die praktische Anwendung der Blockchain-Technologie.

Lösung. Leistung. Leidenschaft. Lenzlinger Söhne AG Grossrietstrasse 7, 8606 Nänikon/Uster Tel. 058 944 58 58, www.lenzlinger.ch


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Business Zollinger Personal

Die optimale Besetzung Ist im Unternehmen eine Stelle vakant, ist es oft gar nicht so einfach, diese wieder optimal zu besetzen. Die richtige Personalselektion kann zeitaufwendig sein, aber mit ein paar Hilfsmitteln einfacher und erfolgreicher als gedacht. von Freya Mohr

Assessments helfen, den richtigen Kandidaten einzustellen.

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otivierte Mitarbeitende und Führungskräfte sind die Essenz eines jeden Unternehmens. Erfolgreiche Unter­ nehmen haben das längst als Wettbewerbsvorteil erkannt. Um das zu erreichen, muss ein Unternehmen Menschen ihrer Persönlichkeit und ihren Qualitäten entsprechend einsetzen. Allzu oft werden jedoch ungeeignete Personen eingestellt, was kostspielig ist und die Arbeitsmoral und Reputation eines Unternehmens beschädigt. Mitarbeiterrekrutierung ist oft noch eine Herausforderung. Heutzutage gibt es zahlreiche Jobbörsen und (Job-)Portale im Internet, auf denen ­Unternehmen Stellenausschreibungen inserieren können oder auf denen potenzielle neue Mitarbeitende zu finden sind. Wie lässt sich dort der richtige Kandidat herausrausfiltern?

Personalrekrutierung Eine Stelle zu besetzen, kann ein aufwendiger und zeitintensiver Prozess sein. Mit einer einfachen Stellenausschreibung ist es nicht getan. Es muss eine Stellenanalyse und ein Anforderungsprofil erstellt werden, das Inserat muss in der Öffentlichkeit sichtbar gemacht oder potenzielle Kandidaten per Direktansprache geworben werden. Danach muss das Unternehmen Bewerbungsdossiers analysieren, Vorstellungsgespräche führen und Refe­ renzauskünfte einholen. Eventuell ist eine Probearbeitszeit sinnvoll, am Ende wird der Vertrag unterzeichnet und auch ein Probezeitgespräch fällt an. Damit ein Unternehmen sich weiterhin auf sein Kerngeschäft konzent-

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rieren kann, unterstützen professionelle HR-Berater bei der Suche nach qualifiziertem Personal. Das Beratungsunternehmen Zollinger Personal GmbH achtet beim Rekrutierungsprozess auf die Bedürfnisse und Anforderungen seiner Kundschaft. So kann ein Unternehmen selber entscheiden, bei welchen Schritten es Unterstützung in Anspruch nehmen möchte – bei der kompletten Personalbeschaffung oder nur bei einzelnen Schritten. Dabei profitiert es vom Wissen und der Erfahrung in der externen Personalrekrutierung und dem grossen Netzwerk von Zollinger Personal.

Erfolgreicher mit Assessments Unterstützung bei der Personalfindung – aber auch bei der Personal­ entwicklung – bieten Assessments. Im Rekrutierungsprozess zeigt ­b eispielsweise die Master Person Analysis (MPA) die individuellen Verhaltenspräferenzen von Personen auf und vergleicht diese mit funktions­s pezifischen Verhaltensanforderungen. Die Visualisierung dieser Persönlichkeitsmerkmale ermöglicht eine professionelle Beratung in Personalselektions- und -entwicklungsfragen. Ebenso hilfreich ist das Testverfahren ACE (Adjustable Competence Evaluation). Es erfasst die kognitiven Fähigkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten eines Kandidaten im Bereich des logisch-analytischen Denk vermögens. Wenn es um die persönliche Weiterentwicklung bestehender Mitarbeitender geht, gibt das Typologie-Instrument EASI einen konkreten Ausgangspunkt, indem


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es Verhalten und Motivation abgleicht und sich auf Stärken und diejenigen Bereiche, die es zu entwickeln gilt, konzentriert. Und wer die Verkaufsmannschaft noch erfolgreicher machen möchte, lokalisiert mit dem Individual Sales Profile (ISP) Themenschwerpunkte und legt die notwendigen Trainingsthemen fest. Bei Zollinger Personal zählen diese Assessments zum Dienstleistungsspektrum, damit jedes Unternehmen seine Ziele erreichen kann. Denn Richard Zollinger weiss: «Investitionen in Mitarbeitende und Führungskräfte sind eine gute und wirkungsvolle Anlage in ein Unternehmen».

Dienstleistungen Die Zollinger Personal GmbH bietet durch langjähriges Knowhow und Marktkenntnisse professionelle Unterstützung in sämtlichen Personalfragen. Zu den Leistungen gehören: §§ Beratung und Dienstleistungen in Personalaufgaben und -administration §§ Coaching und Sparring Partnerschaften, um Entscheidungen zielsicher zu treffen §§ Personalrekrutierung und Hilfe bei der Suche und Auswahl der richtigen Mitarbeitenden §§ Bereitstellen temporärer HR-Manager, wenn im Unternehmen ein Engpass herrscht oder Vakanzen überbrückt werden müssen §§ Durchführen von Assessments, um motivierte Mitarbeitende und Führungskräfte zu finden und weiterzuentwickeln

Richard Zollinger ist Inhaber und Geschäftsführer bei der Zollinger Personal GmbH.

Z ollinger P ersonal G mb H Schopfstrasse 1d CH-8162 Steinmaur Telefon +41 (0) 44 552 07 33 rz@zollinger-personal.ch : : www.zollinger-personal.ch : :

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Die Buchhaltung in Expertenhände legen und sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren.

professionelle Umsetzung Contina GmbH

Der Vierklang der Contina GmbH heisst Erfahrung, Kompetenz, Qualität und Vertrauen. Diese Attribute sind beim Thema Buchhaltung zielführend. Allerdings will sich kaum jemand richtig um das nur auf den ersten Blick staubtrockene Thema kümmern. Es wird gerne auf die lange Bank geschoben. An diesem Punkt kommt die Contina Buchhaltung ins Spiel. von Georg Lutz

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uchhaltung ist gerade für Verantwortliche von kleineren Unternehmen eine eher unliebsame Sache. Man schlägt sich oft mit einer Herausforderung herum, die den Namen administrativer Aufwand trägt. Trotz aktueller Software kommt einem der berühmte Name Sisyphus in den Sinn. Aber für solche leidigen Aufgaben wendet man ungern die eigene, kostbare Zeit auf. Zudem gibt es noch weitere Herausforderungen – zum Beispiel die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Lange Rede, kurzer Sinn; eigentlich will man sich auf sein Kerngeschäft und nicht auf die Buchhaltung konzentrieren. Und da kommen die Expertinnen der Contina GmbH ins Spiel. Fachkundig, unkompliziert und schlussendlich kostengünstig, da sich Zeitfenster eröffnen, die vorher nicht auf dem Radar waren.

Schwerpunkte und Erfahrungen Welche Hintergründe brauchen die Inhaberin Tina Siebenmann und ihr kleines Team, um nebst den gängigen Buchhaltungsdienstleistungen auch bei spezifischen und komplexen Buchhaltungsanliegen Hilfestellung anbieten zu können? Das betrifft zum Beispiel die Wertschriftenbuchhaltungen inklusive allfälliger Konsolidierung & Reporting mehrerer

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Portfolios. Dazu betont Tina Siebenmann: «Durch meine jahrelange Arbeit in einem Umfeld von Vermögensverwaltern habe ich mich unter anderem auf Wertschriftenbuchhaltung spezialisiert. Dabei habe ich ein System entwickelt, bei welchem die Einkünfte und Erträge für jedes einzelne Portfolio genau ausgewiesen werden können.» Zusätzlich zu den Buchhaltungszahlen kann bei Bedarf auch eine Analyse des Portfolios im Sinne von welche Titel verloren oder gewonnen haben geliefert werden. Das ist dann wiederum für Vermögensverwalter interessant, welche basierend darauf allenfalls Entscheide betreffend Käufen und Verkäufen fällen können.

Zielgruppen im Fokus Die Kunden sind diesbezüglich in erster Linie Stiftungen, kleinere institutionelle Anleger oder auch vermögende Privatpersonen, welche eine Übersicht über die Vermögenswerte haben möchten. Da wird es vor allem interessant, wenn man mehrere Portfolios hat und wissen möchte, welches Portfolio welche Erträge generiert. Und natürlich ob man von den Erträgen lebt oder schon das Kapital angreift. Ein transparenter Überblick ist hier das Ziel.


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Darüber hinaus sind Stiftungen, welche ihr Vermögen oft in Wertschriften halten, gemäss Schweizerischem Obligationenrecht zur Buchhaltung und Rechnungslegung verpflichtet. Da ist eine professionelle Wertschriftenbuchhaltung natürlich von Vorteil, ja schon fast unabdingbar. Ausserdem bietet Contina innerhalb eines Buchhaltungsmandates auch administrativen und organisatorischen Support, schon fast im Sinne eines Family Office, an, und auch in Sachen Steuern und Recht verfügt Tina Siebenmann über ein wirkungsmächtiges Netzwerk. Selbstverständlich sind die Verantwortlichen bei Contina auch in ­a llen gängigen Buchhaltungsangelegenheiten versiert, wie in Finanz­ buchhaltung inklusive Zwischen- und Jahresabschlüssen, Lohnbuchhaltung einschliesslich Sozialversicherungsabrechnungen oder Mehrwertsteuerabrechnungen. Hier sind die Kunden vor allem kleinere Unternehmen, also die klassischen KMU (Einzelfirma, GmbH, AG) sowie auch Start-ups, welche von speziellen Tarifen profitieren. In einigen Branchen liegen spezifische Erfahrungen vor, zum Beispiel in der Erstellung von Buchhaltungen für Architekturbüros (Baubuchhaltung). Gesprochen wird nebst Deutsch auch noch Englisch und Spanisch, und auch die Jahresabschlüsse können in den drei erwähnten Sprachen geliefert werden.

Tina Siebenmann ist bei Contina Fachfrau Finanz- & Rechnungswesen.

Contina GmbH

Das Team um Tina Siebenmann empfängt seine Kunden im Herzen der Stadt Zürich in der Nähe des Paradeplatzes. Die langjährige Erfahrung sowie entsprechende Weiterbildungen – und nicht zuletzt die zwischenmenschliche Kompetenz – machen das Team um Tina Siebermann zu einem idealen Partner für ihre Anliegen rund um das Thema Buchhaltung und mehr.

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Business blume 3000 AG

Traditionsunternehmen am Puls der Zeit Ob am Zürcher Flughafen oder in grossen Bahnhöfen der Deutschschweiz: Überall erwarten den Ankommenden, Abfahrenden, den Willkommen-Heissenden oder Abschied-Nehmenden die urbanen und modernen Läden der blume 3000 AG. Dort wird auf Qualität und Frische im schnellen Mitnahmegeschäft gesetzt. «Alles frisch, alles fair», heisst diese Firmenphilosophie.

© Riechsteiner Fotografie

von Björn Gensler

An hektischen Orten wie Flughäfen und Bahnhöfen schafft blume 3000 inspirierende Oasen.

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adenkonzepte, Produkte und die Expertise der Mitarbeiter sind auf einen steten und umfangreichen Kundenfluss ausgelegt. Von vielen werden die grosszügigen Öffnungszeiten der attraktiven Blumenläden an Sonn- und Feiertagen genutzt. Das Gros der Kunden sind Menschen auf dem «Sprung»: auf dem Weg, einen Zug oder Flug zu erwischen, andere kehren von einer Reise zurück. Zeit hat kaum einer. Beratung mit hochwertigen Produkten zu verbinden, ist dennoch das A und O der erfolgreichen Blumen-Fachhandelskette. Wer Supermarkt­einer­lei erwartet, geht fehl. Das Traditionsunternehmen ist spezialisiert auf Mitnahmeartikel mit dem Fokus der kreativen Floristik. Das Aushängeschild sind fair gehandelte Edelrosen – zu 100 Prozent. blume 3000 entspricht als einziges Blumenfachgeschäft in der Schweiz diesem hohen Anspruch.

Wie alles begann Inhaber und Gründer des Familienunternehmens ist Bernhard Bürgisser. Der 71-jährige Schweizer kam auf dem Nebenweg zu den Blumen. Als Student war er Flugbegleiter, später Reiseleiter. Diese Reisen führten den

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Gründer nach Kenia, wo er nach seinem abgeschlossenen Studium Kontakte zu den dort ansässigen Farmen pflegte. Heute kommt ein Grossteil der Fairtrade-Rosen von blume 3000 aus Ecuador. Persönliche Nähe zu den Lieferanten sind dem Schweizer wichtig. Bernhard Bürgisser war am Aufbau des Gütesiegels Max-Havelaar für Schnittrosen in der Schweiz beteiligt. In den Herkunftsländern fördert die Max-Havelaar-Stiftung aktiv Aufklärungsarbeit für Gesundheitsprojekte. Durch den Handel mit zertifizierten Rosen wird das soziale Gedankengut unterstützt.

Fairtrade und Nachhaltigkeit Fairer Handel, Arbeitsbedingungen, Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein – all das bei einem Unternehmen zu finden, dessen Kernkompetenz grosse Kundenströme und schnelle Transaktionen sind, überrascht. blume 3000 setzt verstärkt auf die ökologische Produktion und regionale Lieferanten. Plastiktüten sind verschwunden, und bald werden Glaswaren aus Recyclingglas verkauft. In einem nächsten Schritt kommen vermehrt regionale Schnittblumen und Bio-Blumen von Schweizer Gärtnereien ins Sortiment.


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innovativen und beliebten Produkten: das «Rose-Böxli», als kleiner Rosenstrauss, das «Blueme-Täschli», eine schicke Umhängetasche sowie das «Rose-Fläschli», eine einzelne Rose in der Glasvase. Ganz gezielt arbeitet blume 3000 daran, das Konzept und ihre Produkte auf die Kundenbedürfnisse abzustimmen. Für qualitätsbewusste Menschen mit wenig Zeit. Vor allem wenn es darum geht, die Jungen zu erreichen, investiert blume 3000 verstärkt ins Marketing. Neu ist die elektronische Kundenkarte Poinz, via Smartphone profitiert man von Einkäufen. Schritt für Schritt erhielten die neun Filialen einen neuen Anstrich und repräsentieren mit Materialien wie Schiefer, Stein und Kupfer die Firmenphilosophie.

Das «Blueme-Täschli» ist ideal als kleine Aufmerksamkeit.

Im Juli eröffnete die neue Filiale am Zürcher Bahnhof Stadelhofen, weitere sollen in den nächsten Jahren folgen. Neben Fairtrade-Rosen und Mitnahmeartikeln erfüllen die Floristen jeden Blumenwunsch. Zum ersten Mal setzt blume 3000 im Stadelhofen auf den weltweiten Lieferservice Fleurop, der neben dem eigenen Webshop das Onlinegeschäft erweitert. Die zentrale Lage der Filialen ermöglicht zudem ein dichtes Netz an Pick-up-Stationen von Onlinebestellungen.

Anpacken im Changemanagement Die jahreszeitliche Erkennbarkeit soll bei jeder Blume gewährleistet sein. «Fair» steht im Slogan für die Kunden, fair ist auch die Unternehmenskultur mit sozialer Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern. Mit flexiblen Arbeitszeiten und optimalem Arbeitsumfeld ist der Filialist ein geschätzter Arbeitgeber. Dieser stellt sich dem Fachkräftemangel mit der Ausbildung im eigenen Unternehmen.

Hauptsitz als ökologischer Bau Kürzlich eröffnete die neue Firmenzentrale in Oberhasli. Auf 11’000 Quadratmetern finden fünf Blumenverarbeitungsstrassen der Schwesterfirma agrotropic AG Platz. Ziel für 2022 ist eine CO2-neutrale Produktion durch eine Photovoltaik-Anlage. Es gibt eine Anbindung an die örtliche Holzschnitzel-Fernheizung und Wärmerückgewinnung der Kühlaggregat­abluft. Eine Ballenpresse für Kartonagen und die Gebäudehülle entsprechen dem Minergie-Standard A. Integriert in den nachhaltigen Gebäudebau der agrotropic AG, dem grössten Importeur von Schnittrosen in der Schweiz, ist blume 3000 mit der Zentralverwaltung.

Nicht rasten, nicht ruhen – auch künftig setzt der Blumenhändler auf Kundennähe, nah genug, um Wandel und Geschmack anpassen zu können. Im sinnlichen Blumengeschäft ist auch Digitalisierung wichtig. Logistik und Bestellvorgänge, Lagerbewirtschaftung und Lieferantenbeziehungen sind auf dem neuesten Stand. «Anpacken und verändern», heisst das Motto von Björn Gensler, dem Geschäftsführer von blume 3000. Der Deutsche mit Schweizer Pass leitet mit beinahe drei Jahrzehnten Erfahrung im Blumengross- und Einzelhandel seit 2017 das Unternehmen. Ganz im Sinne von blume 3000, dem innovativen Traditionsunternehmen am Puls der Zeit: «Immer wieder neu, immer wieder anders, immer wieder frisch & fair.»

Diese Anbindung erlaubt es, die frischesten Rosen anzuliefern. «Alles frisch, alles fair», mit kurzen Lieferwegen, starken Partnern und Lieferanten: blume 3000 setzt auf dem hart umkämpften Blumenmarkt – der wie viele andere unter Kundenfluktuation und Billiganbietern leidet – alles daran, ein modernes Traditionsunternehmen zu sein.

Frische und Qualität wecken Emotionen Auf Fairtrade-zertifizierte Edelrosen wird eine Haltbarkeitsgarantie von sieben Tagen gewährt. Saisonale Blüten, Dekorationsartikel und Pflanzen runden das Angebot ab. Die Erfahrung zeigt, dass das Geschäft mit frischen Blumen über Emotionen wie Freude und Empathie läuft: Wer Blumen kauft, will sich selbst oder anderen Gutes tun. Beim Einkauf entscheidet nicht der Preis zuerst. Nach solchen Erkenntnissen ist das Geschäft ausgerichtet. In modernen Filialen findet der Kunde eine Fülle von farbenprächtigen Blüten und entsprechende Beratung.

Innovativ und zielgerichtet An hektischen Orten wie Flughäfen und Bahnhöfen schafft das Unternehmen inspirierende Oasen, die für einen Moment den Alltagsstress vergessen lassen. Marktführer ist die Blumen-Fachhandelskette mit

Bernhard Bürgisser ist Gründer und Inhaber von blume 3000 AG.

B lume  3 0 0 0   AG Florastrasse 6 CH-8156 Oberhasli Telefon +41 (0) 44 818 78 00 blumen@blume3000.ch : : www.blume3000.ch : :

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Beim Übersetzen kommt es auf die Feinheiten an.

Sich richtig verstehen Zieltext

Übersetzungen sind Präzisionsarbeit. Eine Spezialisierung auf bestimmte Fachbereiche ist nötig und sinnvoll. Das Übersetzungsbüro Zieltext konzentriert sich auf Nachhaltigkeit. Wir führten dazu ein Interview mit der Inhaberin Susanne Steinegger. Interview mit Susanne Steinegger von Freya Mohr

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ei einer Übersetzung geht es nicht darum, Wort für Wort zu übersetzen. Ein Übersetzer muss den Sinn des Textes erfassen und auch Interpretationsarbeit leisten, damit die charakteristischen Eigenheiten des Textes erhalten bleiben. Für eine gute und professionelle Übersetzung gibt es einiges zu beachten.

zu einer Solaranlage zu verfassen, erhalten Sie fünf grundverschiedene Entwürfe, manche mehr, andere weniger verständlich. Wer mit dem Produkt oder dem Thema besser vertraut ist, dem gelingen auch die besseren Texte. Übersetzer sollten das Fachgebiet, in dem sie übersetzen, in- und auswendig kennen.

«Geschäftsführer»: Zieltext hat sich auf das Übersetzen von Texten zu Bei Übersetzungen von einer Sprache in die andere kann die ChaNachhaltigkeit spezialisiert. Können Sie den Begriff etwas schärfen? rakteristik eines Textes schnell verloren gehen. Wie sorgen Sie dafür, Susanne Steinegger: Unsere Spezialität sind Themen, in denen es auch dass das nicht passiert? in Zukunft noch Zukunft gibt. Dazu gehören Der Übersetzer, die Übersetzerin muss sowohl «Übersetzen ist oft auch Fach­bereiche wie erneuerbare Energien, ummit den Gegebenheiten und Hintergründen des interpretieren und erspüren.» weltgerechtes Bauen und Wohnen oder NachLandes oder der Region, aus der der zu überhaltigkeitsberichterstattung, aber auch soziale setzende Text stammt, als auch mit jenen der Verantwortung, Raumplanung und Mobilität oder Klimapolitik. NachhalZielregion vertraut sein, um die Dinge richtig einordnen und gewichten zu tiges Handeln wird den Wünschen der heutigen Generationen gerecht können. Übersetzen ist oft auch interpretieren und erspüren. und stärkt gleichzeitig die Chancen der Menschen von morgen. Unser Ziel besteht darin, nach­haltige Entwicklung mit präzisen Übersetzungen Gerade das Schweizer Hochdeutsch hat seine Eigenheiten. Wie gehen dabei zu unterstützen. Sie damit um? Wir legen Wert darauf, Übersetzungen für Schweizer Zielpublikum von Viele Übersetzungsbüros konzentrieren sich auf eine Branche. Zieltext Schweizer Übersetzern fertigen zu lassen. Als zum Beispiel Coop die hingegen konzentriert sich auf ein Thema, das branchenübergreifend allsommerlich wiederkehrende Kampagne «Jetzt chame grille» lancierte, ist. Kann das auch eine Herausforderung sein? sorgte das aus Deutschland eingewanderte Wort «grillen» für Aufruhr. Die Herausforderung beim Übersetzen besteht immer darin, den Mehrwert In der Schweiz wird nämlich nicht gegrillt, sondern grilliert. Die Leute einer Spezialisierung zu vermitteln, ganz gleich, auf welche Branche man empfinden – besonders in der Werbung – gewisse Ausdrücke als fremd. fokussiert. Wer sich nicht mit Übersetzungen befasst, ist sich in der Regel Würde in der Werbung Apfelsinen statt Orangen oder Sonnabend statt nicht bewusst, dass eine Spezialisierung nötig und vorteilhaft ist. Wenn Sie Samstag verwendet, würden sich die Schweizer fragen: Geht mich das fünf verschiedene Personen auffordern, eine kurze Produktbeschreibung etwas an?

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Business Wie kann so was verhindert werden? Wer einen Text übersetzen lässt, sollte sich vergewissern, dass Romands und nicht Franzosen Übersetzungen für die Romandie fertigen und solche für England Engländer und nicht Amerikaner. Das gilt für alle Sprachen mit regionalen Varianten. Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran. Können Sie als Übersetzungsbüro davon profitieren oder stellt sie eine Gefahr dar? Programme für computergestütztes Übersetzen oder Spracherkennungssoftware sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Auch das maschinelle Übersetzen ist schon länger bekannt, Google Translate ist ein Begriff. Was relativ neu ist, ist die Tatsache, dass die Anbieter maschineller Übersetzung grosse Fortschritte gemacht haben. Die Frage ist nun, wie sich diese Übersetzung zum Nutzen aller in die Arbeitsabläufe integrieren lässt. Haben Sie dazu ein Beispiel? Die interne Kommunikation weltumspannender Unternehmen etwa oder Anbieter, die die fremdsprachigen Online-Ratings ihrer Nutzer verstehen möchten, können sehr davon profitieren. Vorsicht ist bei der professionellen Verwendung für repräsentative Zwecke geboten. Eine maschinelle Übersetzung erfordert eine andere Art der Überprüfung als die einer menschengemachten. Maschinelles Übersetzen bedeutet nicht per se weniger zu tun, sondern eine Verlagerung der Tätigkeiten. Es wird also immer Menschen als Übersetzer brauchen? Ich denke nicht, dass uns die Arbeit ausgehen wird. Es ist an uns, entsprechende Angebote mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis und dem höchsten Kundennutzen zu formulieren.

Susanne Steinegger ist Inhaberin von Zieltext.

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Neue flexible arbeitsmodelle payrollPlus AG

Der Arbeitsmarkt verändert sich. Immer mehr Personal wird nicht mehr direkt bei den Unternehmen angestellt sein. Umgekehrt gibt es auch immer mehr Freelancer, die nur für ein oder zwei Projekte im Unternehmen tätig sind. Hier knüpfen die Dienstleistungen von PayrollPlus an. Interview mit Edgar Weber von Georg Lutz

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ei HR-Verantwortlichen, aber auch in der Lohnbuchhaltung steht das Thema Flexibilität im Berufsalltag ganz oben auf der Agenda der Unternehmensverantwortlichen. Es bekommt eine immer grössere Bedeutung, und die Herausforderungen werden nicht kleiner. Flexible Arbeitsverhältnisse sowie Freelancer sind in der Arbeitswelt allgegenwärtig. «Geschäftsführer»: Springen wir gleich in die Praxis der Dienstleistungen Ihres Hauses? Wo und wann können Sie unterstützend eingreifen? Edgar Weber: PayrollPlus kommt zum Zug, wenn man selbst gefundenes Personal nicht selbst einstellen kann oder nicht einstellen will. Langjährige Erfahrungen und fundiertes Wissen zum Arbeitsgesetz, Mindestlöhnen sowie Gesamtarbeitsverträgen machen PayrollPlus zu einem professionellen Partner im Abrechnungs- und Anstellungsservice.

Von welchen Situationen sprechen wir? Unternehmen melden bei uns Mitarbeiter sowie Freelancer aus unterschied­ lichsten Gründen an. Zunehmend geht es darum, einen Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter extern anzustellen. Flexible Outsourcing-Modelle sind gefragt. Oft gibt es heute befristete Arbeitseinsätze und Projekte. Bei grösseren Unternehmen sind die Verantwortlichen oft mit einem Personal­ stopp konfrontiert. Sie können dann bei uns an die Tür klopfen und wir bieten ihnen die massgeschneiderte externe Lösung. Kommen wir zu den KMU-Verantwortlichen. Der Verantwortliche von einem kleinen Unternehmen kommt zu uns, wenn er beispielsweise einen Mitarbeiter oder einen Freelancer für ein befristetes Projekt selbst gefunden hat. Er muss sich dann nicht um die Bewilligungen, Quellensteuer- und BVG-Steuern kümmern. Auch mit der Kinderzulage hat er nichts zu tun. Das übernehmen wir

In der heutigen Arbeitswelt wird das Thema Arbeitsrecht immer komplexer.

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alles. Wir machen das alles zu PayrollPlus Kosten ab zwei Franken im Stundenlohn, ab sechzehn Franken im Tageslohn und bereits ab zweihundert Franken im Monatslohn. Das kann keine Personalabteilung zu vergleichbaren Kosten leisten. Dazu kommt noch das Arbeitgeberrisiko, welches wir komplett über­ nehmen. Wenn der über uns angestellte Mitarbeiter bzw. Freelancer krank wird oder einen Unfall hat, läuft die ganze Abwicklung und Lohnfortzahlung über uns. Das Unternehmen hat keinen Aufwand und muss nichts bezahlen. Das Thema Freelancer habe ich bei Ihnen auch entdeckt. Alle Freelancer können ihre Projekte und Aufträge rechtskonform, kostengünstig und einfach über PayrollPlus abrechnen, ohne zwingend eine Firma zu gründen. Das führt uns zum schwierigen Thema Scheinselbstständigkeit. Ja, hier sind die Verantwortlichen oft mit heiklen Situationen konfrontiert. Unternehmen, die Freelancer über uns abrechnen / anstellen, haben das Thema Scheinselbstständigkeit komplett vom Tisch. Der Freelancer erhält von PayrollPlus den Lohn, AHV wird abgerechnet, er behält den Anspruch auf ALV, ist Kranken- Unfall- und BVG versichert somit ist die Scheinselbständigkeit ausgeschlossen. Sicher kennen Sie noch weitere Beispiele? Personen im Ü50-Alter, welche sich selbstständig machen möchten, erhalten teilweise nicht einmal mehr die Möglichkeit einer PK oder Krankentaggeldversicherung. Versicherungen lehnen solche «Risikogeschäfte» ab oder offerieren nicht einmal auf eine Anfrage. Bei PayrollPlus ist man automatisch für Krankentaggeld und für die Pensionskasse versichert, unabhängig vom Alter der Person. Firmeninhaber einer AG oder GmbH, welche in der operativen Führung und Aktionär oder Gesellschafter sind, haben einen längeren Weg, bis sie Anspruch auf Arbeitslosenentschädigung (ALV) haben, obwohl sie wie alle anderen auch, ALV Beiträge bezahlen. Es gelten gewisse Vorschriften, welche einen Anspruch erschweren. Bei PayrollPlus kann sich auch ein Firmeninhaber den eigenen Lohn über uns auszahlen lassen und erhält somit schneller und einfacher den Anspruch auf ALV.

Edgar Weber ist Gründer und Inhaber der PayrollPlus AG.

Wo liegt dann der Unterschied zu einem Personalvermittler? Das ist eine gute Frage. Wir kommen ja selbst aus diesem Bereich. Aber heute suchen wir kein Personal mehr und wir suchen auch keine Kunden für Bewerber. Zu uns kommt der Personalverantwortliche oder auf der anderen Seite der Mitarbeiter, beispielsweise ein Freelancer, welcher einen externen Arbeitgeber benötigt. Dadurch können wir ein äusserst attraktives Preismodell ohne Ver­m ittlungsgebühren bieten.

Wo liegt der Vorteil in Ihrem Modell? Wir sind viel kostengünstiger wie normale Was ist eigentlich mit Einzelfirmen? «Wir sind viel kostengünstiger Einzelfirmen haben in der Schweiz genewie normale Personalvermittler …» Personalvermittler, weil bei uns die Rekrutierungskosten nicht anfallen. Daher rell keinen Anspruch auf ALV und könkönnen wir mit PayrollPlus Kosten ab zwei Franken im Stundenlohn nen sich auch fast keiner Pensionskasse anschliessen. Diese Einzelfirmen glänzen. Das ist extrem günstig. können mit einer Abrechnung über PayrollPlus von allen Kollektivversicherungen profitieren, behalten den An­s pruch auf ALV und geniessen Wie läuft das schematisch auf der Onlineplattform ab? somit den komfortablen Versicherungsschutz eines Angestellten. Online hat der Unternehmer oder der Freelancer die Möglichkeit, den Lohn direkt in unserem Lohnrechner zu berechnen. Dieser ist zu 100 Prozent Jetzt gibt es ja noch weitere Personen, die nicht in übliche Arbeitstransparent und kann auf individuelle Lohnmodelle eingestellt werden, verhältnisse integriert sind? PayrollPlus Mitarbeiter unterstützen dabei gerne telefonisch. Haben Unternehmen, welche Personen nach der Pensionierung weiterbeschäftigen sich der Mitarbeiter und das Unternehmen geeinigt, kann ein Anmelde­ möchten, können dies ohne grossen Aufwand über PayrollPlus realisieren. formular ebenfalls online ausgefüllt werden. Wir beachten alle Abzüge und Freibeträge für ordentlich Pensionierte, und der Betrieb kann sich auf sein Kernbusiness konzentrieren. Und last but not least Personen, welche im Zwischenverdienst arbeiten, waren für KMU-­ Payroll P lus  AG Verantwortliche bis jetzt ein deutlicher Mehraufwand. Diese können ganz leicht über mein Haus eingestellt werden, die benötigten Unterlagen für die Churerstrasse 160 a Ausgleichskasse werden jeweils von PayrollPlus ausgefertigt. Das ist jetzt eine beeindruckende Liste von Dienstleistungen. Ja, aber es gilt zu betonen, dass es bei uns nicht um die Ausgliederung des gesamten HR-Bereichs geht, sondern nur darum, in Zusatzsituationen einzuspringen und den HR-Bereich hier punktuell zu entlasten.

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Aus- & Weiterbildung Wer sich in einer beruflichen Sackgasse befindet oder sich auf Arbeit gestresst fühlt, für den kann der Job oft zur Last werden. Um aus dieser situation wieder herauszukommen und erfolgreich neu zu starten, braucht es professionelle Hilfe. Business-Coachs erklären im Interview, worauf es beim Coaching ankommt. von Freya mohr


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Aus  & weiterbildung 50 PLUS

AUSGEMUSTERT – AUSNAHME ODER REGEL? Das Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Zürich sagt, dass ältere Erwerbstätige im Durchschnitt weniger häufig von Kündigungen betroffen sind. Ist diese Altersgruppe aber auf Stellensuche, dauert diese im Vergleich zu jüngeren Altersgruppen im Durchschnitt länger. Dies weist auf grössere Hürden bei der Integration in den Arbeitsmarkt hin. von Beat Hürlimann

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teffe la Scheffe ist Schweizer Rapperin. Dem Edelweiss Travel Magazine #2 / 18 sagt sie im Interview: Für meine Mutter war es nicht einfach, uns durchzubringen. Wir bezogen fünf Jahre Sozialhilfe. Meine Mutter wollte arbeiten, fand aber keine Stelle. Wahrscheinlich deshalb, weil sie schon über 40 war, man ihr Kinderzulagen hätte bezahlen müssen und sie aufgrund des Stundenplans meines autistischen Bruders zeitlich eingeschränkt war. Ihre Mutter – Ausnahme oder Regel?

Kurze Faktenlage Der Anteil der über 50-Jährigen an der gesamten Arbeitslosigkeit hat sich seit 2004 erhöht. Das kann unterschiedliche Ursachen haben. Eine

davon ist der demografische Wandel und somit der steigende Anteil an älteren Personen im Verhältnis zu den jüngeren. Eher Hinweise auf das Risiko, arbeitslos zu werden, sollte die Arbeitslosenquote liefern aber die ist seit 2004 bei den über 50-jährigen leicht rückläufig.

Die Frage nach Entwarnung Dennoch kann von einer allfälligen Entwarnung leider keine Rede sein. Denn die Arbeits­losenquote betrachtet nur einen spezifischen Aspekt der Arbeitmarkt­situation. Die Erwerbstätigkeitsquote hingegen misst zusätzlich die Beteiligung am Arbeitsmarkt. Und hier liegen die Quoten der 50- bis 59-Jährigen etwas und die der 60- bis 64-Jährigen massiv unter jenen der jüngeren Gruppen. Die relativ tiefen Arbeitslosenquoten in der

Die richtigen Kompetenzanpassungen vornehmen und Weiterbildungen bestreiten.

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Aus  & weiterbildung

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Alterskategorie 50 plus können also insgesamt nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Teil dieser Altersgruppe mit wesentlichen Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt konfrontiert ist. Diese widerspiegeln sich aber eben weniger in der Arbeitslosenquote, sondern vielmehr in einem Ausschluss oder Rückzug vom Arbeitsmarkt. Stellt sich noch die Frage, ob der Rückzug freiwillig oder unfreiwillig erfolgt. Der längere Verbleib in der Arbeitslosigkeit, der höhere Anteil Abmeldungen ohne Stelle bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) und Aussteuerungen sowie der Anstieg der Invaliditätsquote bei älteren Personen geben Hinweise auf eine erschwerte Arbeitsmarktsituation, und somit auf einen unfreiwilligen Ausschluss vom Arbeitsmarkt. Jedoch weisen die Frühpensionierungen – vorwiegend bei Gut-Quali­f izierten – darauf hin, dass die tiefe Erwerbstätigkeit nicht nur auf Schwierigkeiten, sondern zumindest teilweise auch auf Privilegien älterer Personen in Bezug auf den Arbeitsmarkt zurückzuführen ist.

BESONDERS BETROFFENE BRANCHEN Statistische Auswertungen für die gesamte Schweiz deuten darauf hin, dass insbesondere bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, im Detailhandel und im verarbeitenden Gewerbe die Integration älterer Arbeitnehmender relativ schwach ist. Bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen und im verarbeitenden Gewerbe kann nicht ausgeschlossen werden, dass altersspezifische Gründe Neueinstellungen von Personen im höheren Erwerbsalter beschränken. Die Auswertungen deuten zudem darauf hin, dass ältere Arbeitnehmende von den hohen Beschäftigungszuwächsen im Gesundheitswesen und dem Bereich Information und Kommunikation kaum profitieren können. Die Situation ist ernst, aber es tut sich etwas. Es folgen einige Dienstleistungsbeispiele und Formen der Selbstorganisierung.

Regionale Arbeitsvermittlungszentren (RAV) Die RAV im Kanton Zürich beraten die Stellensuchenden 50 plus dabei, wie sie bei der Bearbeitung des Arbeitsmarktes ihre Netzwerke aktivieren und ihren Zugang zum «verdeckten» Arbeitsmarkt (nicht öffentlich ausgeschriebene Stellen) verbessern können. Die Institution unterstützt ältere Stellensuchende beim Networking durch Mentoring-Programm www.mentoring-zh.ch: Es richtet sich an hoch qualifizierte Stellensuchende, die bei den RAV angemeldet sind. Unter ihnen befinden sich auch erfahrene ältere Stellensuchende. Die RAV haben ihre Dienstleistungen mit Blick auf ältere Stellensuchende nach der Erkenntnis ausgerichtet, dass diese einen potenziellen Arbeitgeber von den Vorteilen ihrer Anstellung überzeugen müssen und diese Überzeugungsarbeit im konkreten Einzelfall geleistet werden muss.

Schweizerische Stiftung für Arbeit und Weiterbildung (SSAW) An der Urne hat der Souverän dem Inländervorrang Light zugestimmt. Über Sinn oder Unsinn mag man streiten. In der Umsetzung erweist sich das Vorhaben als schwierig. Die SSAW hat ein IT-gestütztes «Matching-Tool» entwickelt und will den Arbeitgebern selber geeignete Stellensuchende vorschlagen. Seit ihrer Gründung konnte die Stiftung schon über 300 Langzeitarbeitslosen eine Stelle vermitteln. Die meisten von ihnen waren beim Sozialamt gemeldet. Die Vermittelten machen oft erst ein Ausbildungspraktikum von drei Monaten. Wie das RAV unterstützt die Stiftung Jobsuchende mit Kursen.

Arbeitgeber – das Beispiel der UBS Eveline Müller betont auf Anfrage: «50 plus machen bei UBS rund einen Viertel der Belegschaft aus, was etwa dem Anteil der 50 plus an den Erwerbstätigen in der Schweiz entspricht. Zudem hat die UBS Anfang

Es gibt Hinweise auf eine erschwerte Arbeitsmarktsituation für ältere Arbeitnehmer.

2013 eine gezielte Initiative für lebenslanges Lernen lanciert, die sich insbesondere an Mitarbeitende ab 45 Jahren in der Schweiz richtet und die seither weiter ausgebaut wurde. Dabei geht es um Standortbestimmung und Karriereplanung sowie Fortbildungen in verschiedenen Bereichen, unter anderem Technologie, Self-Branding, Networking. Kontinuierliche Weiterbildung ist aber für Mitarbeiter jeden Alters wichtig: UBS hat deshalb vor rund einem Jahr ihr internes Ausbildungsangebot neu lanciert (UBS University). Erfahrene Arbeitnehmer bringen viel Know-how mit ein. Wir sind überzeugt, dass eine gemischte Zusammensetzung von Teams (Geschlecht oder Alter) wichtig ist, damit gute Ergebnisse erzielt werden und Wissen und Erfahrung optimal einfliessen.» Was Eveline Müller 50 plus-ArbeitnehmerInnen generell rät: «Wichtig ist die kontinuierliche Weiterbildung. In einem sich rasch ändernden Arbeitsumfeld und auch im Hinblick auf den Erhalt der eigenen Arbeitsmarktfähigkeit kommt der kontinuierlichen Weiterbildung und persönlichen Entwicklung eine zentrale Bedeutung zu.»

Win-win-Lösung Kompetenzanpassungen vornehmen und Weiterbildungen bestreiten, die einem Arbeitsmarktbedürfnis entsprechen. Von daher sind Angebote wie UBS University, die von den Arbeitgebern selbst organisiert sind und die on-the-job realisiert werden können, für alle Beteiligten sehr gute Lösungen. Jetzt mag sich nicht jedes KMU eigene Kurse leisten wollen. In diesen Fällen empfiehlt es sich, alternativ interne Lerngruppen zu bilden, wo der generationenübergreifende Wissens- und Erfahrungstransfer gezielt auf projektbasis gefordert und gefördert wird. Solche Massnahmen haben den Vorteil, dass sie innerhalb der Firma zur Entwicklung einer Helferkultur beitragen können. : : www.mentoring-zh.ch : : : : www.ssaw.ch : : : : www.ubs.com : :

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Die neuen Karriereschritte professionell planen und umsetzen.

Coaching by Modesta

Mit dem richtigen Coach die erwünschten Ziele erreichen Wer im Beruf erfolgreich und dabei zufrieden sein möchte, kann auch mal ins Stolpern kommen. Für manche entwickelt sich eine berufliche Neuorientierung häufig zur Last – oder man benötigt eine professionelle Unterstützung, um seine eigenen Ideen und Visionen zu überprüfen und umzusetzen. Ein Coaching kann dabei helfen, die gewünschte Klarheit zu gewinnen, damit einem erfolgreichen Neustart nichts im Wege steht. Interview mit Modesta Böhler von Lone K. Halvorsen

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nmitten von Zürich befindet sich das Büro von «Coaching by noch dazu. Ich weiss, dass ich etwas ändern muss, aber ich weiss nicht wie. Modesta». Als dipl. Entwicklung & Business Coach BSO mit natioIch möchte rechtzeitig meine zukünftigen Karriereschritte planen, denn nalen und internationalen Erfahrungen steht Modesta Böhler all ich wünsche mir, meine Kompetenzen und Fachwissen mehr einzudenen beratend zur Seite, die ihrem beruflichen Weg einen neuen bringen. Ich bin für eine neue Stelle angefragt worden, aber ich weiss Schwung verleihen möchten. Dabei geht nicht, ob diese geeignet ist oder ich für es um das Erkennen der eigenen Kompesie bereit bin. Wie man sieht, es gibt «Das übergeordnete Ziel aller tenzen, Fähigkeiten zu entdecken, die viele «Hinweise», die für einen Coach meiner Coaching Sessions ist Realität einer Vision zu überprüfen oder sprechen, lieber früher als später einen conscious self-management.» gemeinsam herauszufinden, ob man den aufsuchen. Schritt in die Selbstständigkeit wagen sollte. Mit ihrer frischen Art und grossem Engagement motiviert sie ihre Klienten zu einer beruflichen und Ob für eine Standortanalyse, interner Stellenwechsel oder auf dem zugleich persönlichen Veränderung. Weg in die Selbstständigkeit. Wie finde ich den richtigen Coach, und worauf sollte ich bei der Auswahl achten? «Geschäftsführer»: Zu welchem Zeitpunkt im beruflichen EntwickEine erste Möglichkeit ist, im Bekannten-, Kollegen- oder Freundeskreis lungsprozess empfiehlt es sich einen Coach aufzusuchen? nachzufragen, ob sie bereits eine erfolgreiche und effektive Coaching Modesta Böhler: Oft kommen die Klienten sehr spät zum Coaching – Session absolviert haben. Vielleicht können sie jemanden direkt empfehlen. wenn quasi schon alles brennt und der davon entstehende Stress bereits Natürlich ist das keine Garantie dafür, dass dieser Coach auch für mich Schaden angerichtet hat. Einen Coach sollte ich aufsuchen, wenn ich passend ist, aber es ist zumindest ein guter Anfang. Zudem sind auf der merke, dass ich keine Lust mehr habe, zur Arbeit zu gehen, kleine Website des Berufsverbands für Coaching, Supervision und Organisations­ Tätigkeiten oder Aufgaben mich irritieren und gar die Arbeitskollegen beratung (BSO) alle anerkannten Coaches aufgelistet. Hier kann man

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Aus  & weiterbildung

Wo sehen Sie die grösseren Entfaltungsmöglichkeiten für die berufliche Karriere: bei einem internen Stellenwechsel, dem Wechsel in die Selbstständigkeit oder einem neuen Arbeitgeber? Jeglicher Wechsel ist grundsätzlich mit einer neuen Erfahrung verbunden, und deshalb findet eine Entfaltung bei jeder von diesen Formen statt. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass ein interner Stellenwechsel nur selten mit den gleichen Chancen wie der Wechsel des Arbeitgebers verbunden ist. Beim Wechsel des Arbeitgebers besteht die Möglichkeit, die Karten komplett neu zu mischen. Das bedeutet vor allem in den Bereichen Salär und Verantwortung. Die Selbstständigkeit wiederum umfasst alle Facetten und Rollen, deshalb finde ich, dass bei dieser Form die Entfaltungsmöglichkeit vielleicht nicht pauschal die grössten sind, aber möglicherweise am schnellsten vorangehen. Eine Neuorientierung in die berufliche Selbstständigkeit erfordert mehr als nur eine Idee. Wie können Sie als Coach den Klienten in solch einem Fall unterstützen? Alle grossen Errungenschaften beginnen mit einer Idee. Das ist demzufolge schon mal eine gute Voraussetzung, um den zukünftigen Selbstständigkeitsweg anzuschauen. Mit der Unterstützung verschiedener Coaching-Methoden entwickle ich mit meinen Klienten eine Vision, Mission und dazu eine konkrete Strategie. Gemeinsam definieren wir greifbare und realistische Ziele, welche der Klient umsetzen soll. Häufig spielen die innere Blockade, Glaubenssätze oder Existenzängste eine wichtige Rolle. Deshalb nehmen wir diese genau unter die Lupe. Zusätzlich schauen wir die private Seite des Klienten an. Dazu zählen beispielsweise die Gesundheit, Energiequellen, Familie oder die finanzielle Situation. Somit wird ein Fundament geschaffen, um meine Klienten bestmöglich auf das Geschäftsleben vorzubereiten. Das übergeordnete Ziel meiner Coaching Sessions ist conscious self-management, was übersetzt bewusste Selbstführung heisst: die Fähigkeit zu entwickeln in schwierigen Situation im «Hier & Jetzt» zu bleiben. Das bedeutet, meinen Verstand geschickt steuern zu können, dass er mir dient und mich bei wichtigen Entscheidungen, meinen Geschäftsvorhaben oder Stresssituationen unterstützt – und nicht hindert. Was wird häufig unterschätzt auf den Weg in die Selbstständigkeit, und welche Faktoren sprechen dafür? Vor allem in der ersten Entwicklungsphase sind wir noch sehr von Idee sowie Vision motiviert. Dann kommen Tätigkeiten und Termine, welche vielleicht keinen Spass machen und nicht direkt mit der Dienstleistung oder dem Produkt zu tun haben. Hier ist oft eine erste, leichte Frustration bei meinen Klienten spürbar. In dieser Phase sind ein hohes Mass an Selbstorganisation und Disziplin gefragt. Einerseits hat man die Freiheit, sich seine Zeit selbst zu organisieren, anderseits braucht man in der Summe viel mehr Zeit für das Geschäft, als es vielleicht im Angestelltenverhältnis der Fall war. Der starke Wettbewerb im Onlinemarkt ist zudem nicht zu unterschätzen, und eine sorgfältige Marktanalyse ist daher unerlässlich. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die private Lebenssituation. In welcher Lebensphase befinde ich mich im Moment? Es geht auch darum, einen passenden Zeitpunkt für die Selbstständigkeit auszuwählen. Diese Fragestellungen können auch wunderbar in Coaching Sessions beantwortet werden, denn alle oben aufgeführten Punkte sind keine Gründe, um es nicht zu wagen.

Was auf jeden Fall dafür spricht, ist oft eine starke Sehnsucht, etwas selbstständig zu kreieren, zu entwickeln und zu verantworten. Eine Dienstleistung oder ein Produkt auf den Markt zu bringen, was meiner Kundschaft auf irgendeine Weise das Leben erleichtert, sie unterstützt oder ihre Probleme löst. Risikobereitschaft, Selbstvertrauen, Mut sowie Neugier auf etwas Neues sind gute Voraussetzungen, um in die Selbstständigkeit einzusteigen. Was möchten Sie unseren zukünftigen GeschäftsführerInnen mit auf den Weg geben? Hören Sie auf Ihre innere Stimme, prüfen Sie Ihre Geschäftsidee, treffen Sie eine bewusste Entscheidung und setzen Sie Ihre Vision um! INSPIRIEREN – ENTSCHEIDEN – UMSETZEN.

T ipps Die vier wichtigsten Tipps von Modesta Böhler: §§ Hören Sie auf Ihre innere Stimme §§ Prüfen Sie Ihre Geschäftsidee §§ Treffen Sie eine bewusste Entscheidung §§ Setzen Sie Ihre Vision um

© Marlena Bielinska

sich einen guten Überblick über seriöse Coaches in seiner Umgebung verschaffen. Ich persönlich finde, dass ein Kennenlernen-Gespräch die beste Möglichkeit ist, um herauszufinden, ob der Coach mich in meinen Anliegen mit seiner vorhandenen Erfahrung und Bildung unterstützen kann. Deshalb biete ich auch ein kostenloses und unverbindliches Vorgespräch an.

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Modesta Böhler dipl. Entwicklung & Business Coach BSO

C oaching by M O D E S TA Löwenstrasse  43 CH-8001 Zürich Telefon: +41 (0) 79 526 38 32 kontakt@modestacoach.com : : www.modestacoach.com : :

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© Satellite Office

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Aus  & weiterbildung

Einladend: das Büro an der Bahnhofstrasse.

Coach Placy

Zurück zu positiven Gefühlen Im Leben wie auch im Beruf gibt es Situationen, aus denen man sich herausboxen muss. Das geht nicht immer ohne fremde – am besten unvoreingenommene – Hilfe. Der Business-Coach Jean D. Placy kennt das gut und begleitet deswegen jetzt andere aus negativen Zuständen heraus. Interview mit Jean D. Placy von Freya Mohr

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genau beobachte und reflektiere. Insbesondere emotionale Erlebnisse – angenehme oder unangenehme – verhelfen mir immer wieder zu neuen Erkenntnissen meiner selbst. Auch meiner bewegten Vergangenheit habe ich es zu verdanken, dass mein natürliches Feingefühl für die menschliche Natur und deren unterschiedlichen Aspekte gereift und gewachsen ist.

«Geschäftsführer»: Als Coach braucht man Menschenkenntnis. Das ist einerseits eine Begabung, andererseits entsteht sie aus Erfahrung. Woher nehmen Sie Ihre Menschenkenntnis? Jean D. Placy: Heutzutage erweitere ich meine Menschenkenntnis, indem ich mich selbst und meine Gefühle im Umgang mit meinen Mitmenschen

Was waren das für Erlebnisse? Ich wurde auf Haiti geboren und kam als Kleinkind mit meiner Mutter und meinem Bruder in die Schweiz. Meine Kindheit sowie Jugend hier waren geprägt von einem gewalttätigen Stiefvater, Kinderheimen, einer schweren Krankheit mit anschliessendem Koma und einer vermehrt, jahrelang abwesenden Mutter. Es ist einiges passiert, wodurch ich mich immer wieder mit Fragen auseinandergesetzt habe, wer ich eigentlich bin und was ich machen kann, um aus der Situation rauszukommen.

infach nicht weiterkommen. Ein Gefühl der Ohnmacht und des Auf-der-Stelle-Tretens. So ein Gefühl kann jeden überkommen. Der Coach Jean D. Placy kennt es aus eigener Erfahrung: Während seiner bewegten Kindheit und Jugend lernte er, sich selbst zu reflektieren und sich durchzukämpfen. Heute hilft er mit seinem Wissen, Menschen, Führungskräften und Teams aus eingefah­ renen Situationen herauszufinden. Im Interview mit dem «Geschäftsführer» erzählt der 31-Jährige über seine Vergangenheit: wie sie ihm dabei hilft, andere zu verstehen, und ihn zu dem macht, was er heute ist.

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Aus  & weiterbildung Was haben Sie dabei gelernt? Ich habe gelernt, mich nicht aufzugeben. Das ist das Wichtigste. Mir hat es damals an grundlegenden Werten gefehlt wie Zugehörigkeit, Wertschätzung und Selbstwertgefühl. Die Stiftung Kinderheim Grünau erzog mich ab meinem zehnten Lebensjahr. Dort lehrten sie mich die Kunst des ehrlichen Selbstref lektierens und brachten mir bei, dass niemand die Summe seiner Fehler ist. Sie haben sehr darauf geachtet, welche Energie man versprüht und insbesondere meine empathischen Fähigkeiten gefördert.

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um anderen Menschen zu helfen, sich selber zu helfen. Damit sie aus Mangelzuständen und negativen Gefühlen wieder in ihre Fülle und zurück zu positiven Gedanken gelangen können.

Viele nennen sich heute Coach und machen sich selbstständig. Was unterscheidet Sie von den Mitbewerbern? Aufgrund meiner eigenen Lebenserfahrung kann ich die Menschen verstehen. Ich bin selber Familienvater und verstehe es, zwischen Familie und Arbeit hin und her zu pendeln. Ich kann es als ehemaliges Heimkind verstehen, was es «Aufgrund meiner eigenen Nach Ihrer Ausbildung waren Sie lange Zeit heisst, im Glauben zu sein, keine Perspektive Lebenserfahrung kann ich die Forensischer Berater bei Pricewaterhousezu haben und sich seinen Weg zu erkämpfen. Menschen verstehen.» Coopers … Ich denke, dass ich mich dadurch von den Als mir diese Chance gegeben wurde, war das schon ein überwältigendes Mitbewerbern unterscheide. Gefühl. Ich hatte damals einen KV-Abschluss, keine höhere Bildung und war ein Quereinsteiger. Die damaligen Vorgesetzten haben mich vom Warum wird Coaching aus Ihrer Sicht an Bedeutung gewinnen? ersten Tag an unterstützt und mir ihr Vertrauen geschenkt. Das war eine Ich glaube, dass mit dem kontinuierlich ansteigenden Stress die Burnvöllig neue und grossartige Erfahrung für mich. Bereits im dritten Jahr out-Zahlen weitersteigen. In den meisten Fällen rufen unaufgelöste hat PwC mir in Zusammenarbeit mit anderen das Leiten von Gross­ Ängste sowie eine unbewusste Lebensweise Stress hervor. Es wird künftig projekten anvertraut. Allerdings habe ich mit der Zeit gemerkt, dass ein einfühlsamerer und bewussterer Führungsstil notwendig sein, ich mich immer stärker mit meinem Verstand zu identifizieren begann. wenn wir diesen Paradigmenwechsel herbeiführen wollen. Deswegen Ich war kaum noch mit meinen Gefühlen beschäftigt und wie sich die bin ich zurzeit auf der Suche nach einem passenden Verlag für mein Arbeit auf meine Gedanken und Gesundheit auswirkte. Der Fokus lag autobiografisches Buch. Dadurch möchte ich mehr Menschen erreiweitestgehend darauf zu funktionieren. Das war der Moment, als ich chen und anhand meiner Lebensgeschichte genauer schildern, wie sie dann am eigenen Leib erfuhr, was Stress und Leistungsdruck anrichten aus ihren Mangelzuständen zurück in ihre Fülle kommen. können. Ich selber war nah an einem Burn-out und habe dann an einem Punkt gemerkt, dass mich diese Arbeit einfach nicht länger erfüllt. Und dann sind Sie selbstständiger Coach geworden. Können Sie Ihre Erfahrung als Forensischer Berater in Ihrer heutigen Tätigkeit einbringen? Ja, absolut. Ohne diese spannende und vielseitige Arbeit wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin. Einerseits hatte ich als Forensischer Berater die Chance, in verschiedenen Ländern zu arbeiten und habe Menschen aus verschiedenen Kulturen in unterschiedlichen Gefühlslagen und Stresssituationen erleben und beraten dürfen. Und als Leiter der Grossprojekte habe ich gelernt, was die Leute wirklich brauchen, um produktiv und gerne arbeiten zu können: die Wertschätzung, die sie benötigen, die Ehrlichkeit, die Aufmerksamkeit und das Vertrauen. Meine Weiterbildungen an der «Coach & Trainer Akademie Schweiz» haben mein Wissen sowie meine Fähigkeiten, wie man Menschen wirklich fördert massgeblich erweitert. So habe ich mich dann meiner Berufung zum Coach voll und ganz hingegeben. Die Entscheidung, Coach zu werden, kam durch Ihren Job als Berater? Meine Tätigkeit als Forensischer Berater war sicherlich ein ausschlag­ gebender Faktor in diesem Entscheidungsprozess. Ausserhalb meiner beruflichen Tätigkeit durchlebte ich in den Jahren 2016 und 2017 eine emotionale Achterbahnfahrt. 2016 wurde meine Partnerin schwanger und unsere Hochzeit stand an. Nach unserer Hochzeit und kurz vor der Geburt unseres Kindes verstarb die Mutter meiner Partnerin an Bauchspeicheldrüsenkrebs. 2017 starb dann auch noch mein Schwiegervater. Dieses Wechselbad der Gefühle, sowohl in beruflicher- als auch privater Hinsicht, brachten mich an meine Grenzen. Wie meinen Sie das? Mit meinem über all die Jahre geschärften Verstand konnte ich die Geschehnisse weder begreifen noch verarbeiten. Eine grosse Ohnmacht überkam mich. Mein Glaube sowie meine Gefühle waren es nun, welche mich stärkten, diesen Lebensabschnitt gemeinsam mit meiner neu gegründeten Familie durchzustehen. Ab dem Moment verlor meine damalige Arbeit völlig an Sinn und Bedeutung. So entschloss ich mich zu kündigen,

Jean D. Placy ist selbstständiger Business-Coach für Führungskräfte und Teams.

M entoring  C oaching  P lacy  G mb H Bahnhofstrasse 10 CH-8001 Zürich Telefon +41 (0) 43 456 27 99 info@coachplacy.ch : : www.coachplacy.ch : :

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Aus  & weiterbildung

In der schule Fürs Leben Lernen Pegol Schule Stäfa

Die Pegol Schule Stäfa ist eine sehr familiär geführte Privatschule am rechten oberen Zürichsee mit Mittagstisch und Aufgabenbetreuung, die sich seit zehn Jahren für die Lernbelange von Kindern und Jugendlichen engagiert. von Elisabeth Schwerzmann

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ie Pegol Schule begleitet Schülerinnen und Schüler in Klassen von maximal zehn Kindern auf ihrem schuli­ schen Werdegang. Es wird eine Primar- und Sekundarstufe A und B für Lernende geführt, die den normalen Lernzielen des Kantons Zürich folgen können. Und eine separate Sekundarstufe C für lernwillige Jugendliche, die ihr Potenzial trotz grösserer Lernschwierigkeiten in einer guten Lernatmosphäre ausschöpfen möchten. Es unterrichtet ein langjährig bestehendes Lehrer­ team mit grosser Lehrerfahrung, welches verschiedene Lehrmethoden kennt und gerne anwendet. Die Schule ist staatlich anerkannt und die Lehrpersonen verfügen alle über anerkannte Diplome. Es wird nach dem Lehrplan des Kantons Zürich gearbeitet.

schule mit persönlichem engagement Die Schule legt Wert auf eine gute Lernbeziehung, angenehme Umgangsformen und auf eine ruhige und wohlwollende Lernatmosphäre. Ebenso auf gegenseitige Achtsamkeit und respektvollen Umgang. Zudem sind die Lernstrukturen und Lerntechniken ein elementarer Punkt im schulischen Alltag. Die Schule möchte Lernvertrauen auf bauen, das Selbstwertgefühl stärken und Lust am Lernen und der Um- und Mitwelt wecken. Dadurch erhalten die Kinder und Jugendlichen genügend Zeit, sich mit einem Thema vertieft zu befassen. Ein vernetztes Denken wird gefördert, aber auch genaue Leistungen. Dort, wo nötig, nimmt die Schule Lernzielanpassungen vor. Die Schülerinnen und Schüler erfahren «Lernen» auf sehr vielfältige Art und Weise. Die Eltern werden zudem in den Lernprozess mit Informationen und Beratungssitzungen einbezogen. Die Pegol ist ein Ort, an dem der ganze Mensch wahrgenommen wird und Beachtung erhält. Alle Lehrer und Lehrerinnen begleiten als Gemeinschaft die Kinder und Jugendlichen schulisch und persönlich beim Heranwachsen und ein Stück weit auf ihrem Lebensweg. Die Schülerinnen und Schüler wachsen in dieser Schule zu selbstständigen, verantwortungsbewussten und lebensbejahenden jungen Menschen heran, welche ihr Potenzial nach dem Besuch der Pegol Schule gänzlich ausschöpfen können.

P egol S chule AG S täfa Bahnhofstr. 10 CH-8712 Stäfa Telefon +41 (0) 44 926 17 17 info@pegol.ch Die Privatschule befindet sich in Stäfa am rechten Zürichseeufer.

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: : www.pegol.ch : :


Kolumne

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es muss nicht Rocket Science sein! von Professor Dr. Stella Gatziu Grivas

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ie digitale Transformation ist in aller Munde und zwingt die Unternehmen zum Handeln. Auch für die Baubranche bietet die digitale Transformation viele Chancen. Dafür braucht es neben einer ganzheitlichen Digitalisierungsstrategie vor allem ein Investment in entsprechende personelle Ressourcen.

Der Begriff digitale Transformation wird geradezu inflationär verwendet. Doch worin besteht die digitale Transformation konkret? Da gehen die Meinungen weit auseinander. Der Begriff beinhaltet einerseits eine digitale Evolution. Damit ist der Entwicklungsprozess der verschiedensten technologischen Errungenschaften gemeint, der schon seit langer Zeit besteht. Die stetige Verbesserung ermöglicht immer neue Wege, Produkte auf dem Markt anzubieten, Projekte durchzuführen, mit Kunden und Partnern zu kommunizieren beziehungsweise sie zu beraten und Prozesse zu optimieren, indem Medienbrüche eliminiert werden. Andererseits besteht die digitale Transformation aus Disruption. Hierbei werden komplett neue Businessmodelle entwickelt, die das Unternehmen ganz neu im Ökosystem positionieren. Es entstehen neue Organisationsformen und Partnerschaften. In der Baubranche wird die digitale Transformation oft mit der Einführung des «Building Information Modelling» (BIM) als eine zentrale technologische Neuerung in Verbindung gebracht. Die damit verbundene durchgängige, zentrale Verwaltung und Koordination von Projektinformationen hat grosse Auswirkungen auf die Arbeitsprozesse und die Art der Zusammenarbeit bei Bauprojekten. Veränderte Arbeitsprozesse führen zu neuen «digitalen» Berufsbildern. Denn die Digitalisierung eliminiert nicht nur Arbeitsstellen, sondern schafft gleichzeitig auch neue Tätigkeitsfelder. Anders gesagt: Eine erfolgreiche Digitalisierung benötigt entsprechende Ressourcen. Daher sind spezifische Weiterbildungsangebote zentral für Mitarbeiter in allen Stufen. Diese neuen Rollen wirken sich auf die Strukturen der Unternehmen aus. Geschäftsmodelle fallen weg, gleichzeitig entstehen neue. Für die stark von KMU getriebene Planungs- und Baubranche ist dies ein kritischer Punkt, was die unternehmerische und gesellschaftliche Entwicklung betrifft, denn genau dort besteht die digitale Transformation aus Disruption. Die Baubranche gehört jedoch generell zu den Branchen mit einem tendenziell geringen Digitalisierungsgrad. Entsprechend herrscht nicht selten eine eher abwartende Haltung vor, was Digitalisierungsbemühungen betrifft. Das gilt vor allem für kleine und mittlere Unternehmen. Sie verpassen dabei die Chance, mithilfe neuer Technologien Prozesse und Zusammenarbeit zu optimieren und das Unternehmen ganzheitlich zu transformieren. Die Verantwortlichen sollten sich jedoch keinesfalls zu digitalen «Schnell­ schüssen» verführen lassen. Besonders KMU profitieren von einem einfach anwendbaren und ganzheitlichen Vorgehen für die Festlegung der strategischen Stossrichtung und die Steuerung der Umsetzung. Immer mit dem

Gesamtunternehmen im Fokus. Voraussetzung dafür ist eine Standortbestimmung. Zudem müssen die technologischen Möglichkeiten eruiert werden. Dann können systematisch die Bereiche definiert werden, wo eine Transformation angegangen werden soll – nachhaltig. Das bedeutet, möglichst mit bestehenden Ressourcen zu arbeiten und den Faktor Mensch nicht zu vergessen. Digitale Transformation muss nicht Rocket Science sein!

Professor Dr. Stella Gatziu Grivas Dozentin, Institut für Wirtschaftsinformatik FHNW, Hochschule für Wirtschaft Institut für Wirtschaftsinformatik Riggenbachstrasse 16 CH-4600 Olten Telefon +41 (0)62 957 22 75 stella.gatziugrivas@fhnw.ch : : www.fhnw.ch : :

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Die Privatschule an der Stadtgrenze liegt am Ufer des Zürichsees.

LIPSCHULE

Rückblick auf 20 erfolgreiche Jahre als Privatschule Die Gründerfamilien Beerli und Plattner haben viele pädagogische Gedanken und visionäre Ideen gesponnen, bevor sie im August 1998 die LIPSCHULE in Zürich an der Seestrasse 561 im Fabrikgebäude der ehemaligen Dewald AG gründeten. Die Einigung auf den Namen «Lernen ist persönlich» – LIP – passt letztendlich ins Konzept. von Roland Wiss

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u Beginn lag der Schwerpunkt an der LIPSCHULE auf der Sekundarstufe, während die Mittelstufe der Primarschule – aufgrund hoher Nachfrage – zwei Jahre später angehängt wurde. Entsprechend kamen letztendlich die Basisstufen 1 und 2 (Kinder von drei bis sechs und von sechs bis neun Jahren) dazu, die nach der Montessoripädagogik unterrichten. In der Zwischenzeit sind die beiden Basisstufen anerkannte Montessorischulen. Die räumliche Trennung zwischen den Basis- und den anderen Stufen gestaltete sich zunehmend schwieriger, denn das durchlässige Lernen und die altersdurchmischten Gruppen forderten eine Zusammenführung. Dies konnte 2008 vollzogen werden. Fünf Jahre später wurde die Schule von zwei Lehrern übernommen, welche beide langjährig als Lehrer und Schulleiter an der LIP tätig waren und seither die Schule gemeinsam führen. Daniel Schubiger arbeitet haupttätig als Schul- und Geschäftsleiter, Roland Wiss hat daneben noch ein kleines Standbein als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der PHZH. Dies lässt die LIPSCHULE ständig am Puls des pädagogischen Geschehens teilhaben.

Lernen ist Persönlichkeitsentfaltung

Nach 20 Jahre LIPSCHULE, lässt sich mit Stolz feststellen, dass die ursprünglichen Visionen ihren Platz in der Realität gefunden haben. Mittlerweile bietet das Gebäude beste Voraussetzungen: Auf drei Stockwerken finden sich täglich ungefähr 110 Kinder und Jugendliche von drei bis 16 Jahren ein. Eine ehemalige Fabrik für Röhrenradios hat sich somit zu einer Lernfabrik gewandelt.

Die Lernenden haben einen eigenen Arbeitsplatz, den sie selber einrichten und gestalten. Somit schaffen sich die Lernenden eine sehr persönliche Umgebung. Im Gespräch mit den Kindern und Jugendlichen bezeichnen diese den Arbeitsplatz als einen ganz wichtigen Teil im Alltag. Sie können sich zurückziehen und üben und lernen. Auf der anderen Seite können sie sich aber auch in kleinen Gruppen an einen Fördertisch begeben,

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Der Schulalltag von Lernenden und Lehrpersonen ist Begegnung auf vielen Ebenen. Der ursprüngliche Name «Lernen ist persönlich» wurde angepasst in «Lernen ist Persönlichkeitsentfaltung», und im Zentrum steht immer der lernende Mensch. Das Lernen basiert auf der Beziehungsebene. Durch Vertrauen, Respekt und lösungsorientiertes Handeln entsteht hier ein Lernklima, das ganz unterschiedlichen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, gemäss ihren eigenen Fähigkeiten und Ansprüchen zu lernen. Ein seit Jahren zusammenarbeitendes und stabiles Team an Lehrpersonen fördert und fordert die Kinder und Jugendlichen täglich, und das Lernen wird kommentiert und reflektiert. Lehrpersonen binden Handlungsansätze in allen Fächern ein, die Persönlichkeit des Menschen darf sich entfalten, Stärken werden erkannt und gefördert, und Defizite haben ebenso ihren Anspruch im Alltag. Das Team ist ständig bedacht, möglichst gemeinsam, aufmerksam und konstruktiv unterwegs zu sein.

Der Schulalltag


Aus  & weiterbildung

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innovativen und ganzheitlichen Methoden Menschen nahezubringen, die interessiert sind an Schule, Bildung, Entwicklung und jungen Menschen. Interessierte dürfen kritische Fragen in den Raum stellen, Diskussionen finden statt, und mögliche Schnuppertage für interessierte Kinder werden geplant. Ein reger Austausch mit dem Puls der Zeit ist für die Schule sehr wichtig, denn nur auf diese Weise kann das Lehrpersonal aufmerksam, professionell und zielgerichtet den Bildungsauftrag ausführen. Da die Schülerinnen und Schüler das wichtigste Kapital sind, wird für jedes Schuljahr ein pädagogisches Jahresthema geplant, das sich auf allen Stufen realisieren lässt. Das individuelle Lernen und Entfalten, das stufenspezifische Lernen und Forschen sowie das umfassende Erlebnis als Schule findet somit im Alltag eine ganzheitliche Form, die fordert, aber die Schule auch weiterhin erfolgreich bestehen lässt in der Bildungslandschaft.

um allfällige Tagesthemen, Lerninhalte und auch stoffliche Probleme zu besprechen und zu lösen. Dies fordert einen sehr disziplinierten und respektvollen Umgang miteinander, da die Kinder solche Bewegungen im Raum möglichst unauffällig und leise vollziehen müssen. Neben den ordentlichen Lektionen, die in Schulzimmern oft im Frontal­ unterricht stattfinden, planen die Lernenden Übungssequenzen individuell gemäss den Plänen, die die fachspezifischen Lehrpersonen abgeben. Dieses Planen ist eine komplexe Angelegenheit und fordert die Kinder und Jugendlichen im Bereich der Arbeitsmethodik und Selbstkompetenzen. Zugleich bringt diese Lehrweise den Schülern Eigenverantwortung und Vertrauen entgegen. Selbstverständlich begleiten Lehrpersonen diese Aufgabe eng, da der ständige Austausch und auch die Kontrolle sehr wesentlich sind. Erfreulicherweise eignen sich die Lernenden dieses Planen schnell an und entdecken somit viele persönliche Eigenschaften, die sie im Lernalltag bewusst anwenden können. Andererseits lassen sich so auch Muster brechen, welche die Lernprozesse stören oder gar verunmöglichen. Ein weiterer wichtiger Punkt in diesem Bereich ist die ständige Auseinander­setzung mit dem Lernalltag. Die Lernenden müssen möglichst diszipliniert arbeiten, auf der anderen Seite fordert der Lernalltag auch Flexibilität. Abweichungen sollen und müssen Platz haben. Dies ist eine wesentliche Vorbereitung auf mögliche Anschlussschulen oder auf die Berufswelt.

L I P S C H U L E AG Seestrasse 561 CH-8038 Zürich Telefon +41 (0) 44 480 08 80 lip@lipschule.ch : : www.lipschule.ch : :

Aktivitäten und Festivitäten Gemeinsame Aktivitäten und Festivitäten bereichern das Schuljahr immer wieder: Das alljährliche Sommerfest hat längst traditionellen Charakter angenommen und rundet das Schuljahr immer fröhlich und sehr stimmungsvoll ab. Die Schülerinnen und Schüler stellen Arbeiten aus, präsentieren Projekte und führen auf der Bühne Lieder, Gedichte, Akrobatik und schauspielerisches Talent auf. Eltern beliefern das «Café internacional», in dem Spezialitäten aus vielen Ländern angeboten werden. Selbst ehemalige Schülerinnen und Schüler der LIP kommen immer wieder gerne ans Sommerfest und berichten aus ihrem Alltag. Der Kontakt untereinander bleibt oft erhalten, das ist für alle immer wieder sehr spannend und erfrischend. Nebst diesem Highlight finden jährlich der gemeinsame Schulbeginn, wo Ziele und Wünsche für das neue Schuljahr gesetzt werden, der Frühlingsmarkt und ein Wintertag statt. Altersdurchmischt begeben sich Lehrpersonen und Lernende auf einen Weg durch den meist verschneiten Wald. Die Eiskunstbahn Dolder bietet danach allen viel Spass auf den Schlittschuhen. Ein jährlicher Tag der offenen Tür, meist gegen Ende Januar, ist für die LIP eine gelungene Möglichkeit, die Schule mit ihren

Daniel Schubiger ist Schul- und Geschäftsleiter der LIPSCHULE

Roland Wiss ist Schul- und Geschäftsleiter der LIPSCHULE und Dozierender an der PHZH.

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Aus  & weiterbildung Berlitz

Interkulturelles Know-how per Mausklick Gute interkulturelle Zusammenarbeit beginnt dort, wo den Akteuren die eigene kulturelle Prägung bewusst wird. Das ist besonders spannend, aber auch besonders schwierig, da es so wenig greifbar ist. Der Cultural Navigator ® von Berlitz soll genau das sichtbar machen – Eva Selan hat diesen entdeckt und für den «Geschäftsführer» getestet. von Eva Selan

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er Cultural Navigator® ist gedacht für jene, die sich in eine andere Kultur hineindenken möchten, ob für die Zusammenarbeit mit anderen Kulturen oder als Vorbereitung auf einen Umzug ins Ausland. Das Tool zeigt die eigenen kulturellen Präferenzen auf, und anhand derer können andere Kulturen leichter verstanden werden. Passend dazu werden entsprechende Lernangebote empfohlen. Das klingt interessant.

Drei Sparten des Cultural Navigator ®

Der Cultural Navigator® ermöglicht es, die eigenen kulturellen Präferenzen zu verstehen und dessen Einfluss auf die tagtägliche Arbeit zu erkennen. Hinzu können die potenziellen kulturellen Gaps identifiziert und die passenden Lösungsstrategien dafür gefunden werden. Ferner ermöglicht die Onlineplattform eine effizientere Zusammenarbeit zwischen Kollegen und Geschäftspartnern aus verschiedenen Kulturen. Die Lernwege zu individuell relevanten Themen lassen sich besser beschreiten und die Nutzer können mit Experten unterschiedlicher Themengebiete inter­a gieren. Der Cultural Navigator® unterscheidet zwischen drei

Informationen zu den Ländern bereiten auf interkulturelle Business-Meetings vor.

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Aus  & weiterbildung Kulturdimensionen: «Cultural Orientations Indicator® & Network», «Individuelle Lernpfade & Lernaktivitäten» sowie «Länderinformationen & Themengebiete».

Sich selber verstehen

Auf die Cultural Orientation Indicator® (COI) habe ich mich besonders gefreut, denn er gibt mir Aufschluss darüber, welche kulturellen Werte ich selbst lebe. Es ist einigermassen einfach, Kulturen anderer Länder zu beschreiben und die Unterschiede zur eigenen Landeskultur aufzuzeigen. Doch die intrapersonelle Kultur ist so tief verwurzelt, dass sie nur schwer greif bar ist. 83 Fragen und neun Minuten später erhalte ich meine Auswertung zu den drei Dimensionen «Umgangsstil», «Denkweise» und «Eigenbild». Beim Durchsehen der einzelnen Punkte erkenne ich mich und meine Präferenzen im Arbeitsalltag sehr gut wieder. Zusätzlich erhalte ich einen 25-seitigen, sehr detaillierten Report über mich. Da ich bereits einige Potenzial-Analysen durchgeführt habe, überraschen mich die einzelnen Punkte wenig, und auch wenn ich nicht alles mag, was ich in den Ergebnissen sehe, so erkenne ich mich dennoch darin wieder. Ich kann meine persönlichen Ergebnisse auch mit bestimmten Ländern matchen. Ich wähle die Schweiz, um einen Vergleich zu generellen kulturellen Tendenzen in der Schweiz zu haben. Ausserdem wähle ich Frankreich und die USA, denn in beiden Ländern habe ich für eine gewisse Zeit gelebt, und so kann ich es mit persönlicher Erfahrung in Einklang bringen. Als mein persönlicher Exot in der Runde kommt noch Japan dazu. Die Ergebnisse sind optisch gut aufbereitet, und ich erhalte schnell einen Überblick. Theoretisch ist ein Vergleich zu den eigenen Kollegen möglich. Praktisch haben meine Kollegen nicht mitgemacht und somit entfällt das leider.

Interkulturelle Kompetenz erweitern

Aufgrund meiner Ergebnisse beim Cultural Oriantation Indicator® schlägt das Tool mir als Learning Path «Building Self-Awareness» vor. Dieser individuelle Lernpfad beinhaltet kurze Fallbeispiele, die unter anderem durch Multiple-Choice-Antwortmöglichkeiten, Podcasts, Videos und Artikel verdeutlicht werden. Zusätzlich zum vorgeschlagenen Lernpfad habe ich die Wahl aus vielen Themenbereichen wie «Building a Global Mindset», «Communicating in Virtual Teams», «Driving Change for Diversity», um nur einige zu nennen. Leider ist der gesamte Cultural Navigator® – bis auf den persönlichen COI-Test – auf Englisch angelegt. Angenommen, ich wäre eine Schweizerin, die dieses Tool verwendet, um besser mit Franzosen zu kommunizieren, dann muss ich nicht zwangsläufig gute Englischkenntnisse haben. Dann wäre der Cultural Navigator® für mich zu schwierig. Denn kulturelle Feinheiten müssen präzise verstanden werden können, damit sie sich gut umsetzen lassen. Doch in den letzten Jahren stelle ich fest, dass englische Inhalte so gut ankommen, dass sie kaum noch eine Barriere darstellen.

Andere Länder verstehen Beim Thema Länderinformationen kann ich mich durch unterschiedliche Levels bewegen und finde Informationen über die persönliche Interaktion wie Begrüssung, Kommunikations-Muster, Teams. Auch gibt es Auskünfte zu den Bereichen Meeting, Managing, Hiring, Negotiating und Inclusion. Die Texte gehen auf die Feinheiten der Kultur ein und darauf, wie man sich am trittsichersten in dieser Kultur bewegen kann – auch wenn man sie noch nicht oder kaum kennt. Diese Texte beziehen sich auf bestimmte Länder und gehen nicht auf meine persönlichen Test­ ergebnisse und den Unterschied zwischen mir und dem Land ein. Diese konnte ich im oben genannten Vergleich erkennen, und hier habe ich einen Verweis zu denselben Ergebnissen.

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Persönliches Feedback bekommen Zusätzlich zu diesem rein online-gesteuerten Tool erhalte ich ein persönliches Feedback durch ein einstündiges Gespräch, entweder face-to-face oder telefonisch. Der Berlitz-Mitarbeiter Stephen Ash leitete mich durch meine individuellen Ergebnisse und stand zudem für alle Fragen bezüglich Kulturen und dieses Tools zur Verfügung. Wichtig scheint mir, dass diese wohldurchdachte und sehr verständlich aufbereitete Onlineplattform dennoch eine persönliche Komponente beinhaltet. Jemanden, der die Feinheiten des Reports erklärt, der auf individuelle Situationen eingehen kann und viel Erfahrung mitbringt.

Zusatzangebote Vollständigkeitshalber möchte ich erwähnen, dass das Tool auf einer sehr individuellen Ebene basiert. Jeder Mitarbeiter hat einen eigenen Account mit den persönlichen Ergebnissen. Andere Unternehmen möchten stattdessen – oder besser zusätzlich – mehrere Personen zeitgleich erreichen. Deswegen deckt Berlitz die folgenden drei Ebenen ab: die eben beschriebene individuelle Ebene, als zweites die interkulturellen Seminare, die einen klaren Bezug auf die Ergebnisse des COI der Teilnehmer haben – oder auch völlig unabhängig vom Cultural Navigator® sind – und drittens die Schulung von Mitarbeitern als firmeninterne Consultants für COI und interkulturelle Fragen.

Fazit

Der Cultural Navigator® ist ein geniales Tool, um schnell die eigenen Präferenzen zu er­ fassen und sich über andere Kulturen zu informieren. Ich bin sicher, dass­dieses Tool wirklich Sinn macht. Für alle jene, die sich selbst besser kennenlernen möchten, und für jene, die sich gezielt auf eine neue Kultur vorbereiten möchten. Wer das Lernangebot im Detail nutzt, kann viel Wissen aus dem Cultural Navigator® ziehen. Oder aus der Schnell-­Variante mit den Kurzinformationen, wenn zum Bei­ spiel ad hoc ein Treffen mit Personen aus einer anderen Kultur ansteht. Besonders interessant ist sicherlich, das eigene Profil für Kollegen frei­ zuschalten und somit eine bessere Zusammenarbeit zu erreichen. Vor allem in interkulturellen und dezentralen Teams ist es ein hoch wirksames Tool.

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© Hyundai

Mobilität In der Mobilität wird es sportlich. Der «Geschäftsführer» präsentiert die neue Sportversion von Hyundai, den i30 N. Aber was, wenn es mal eine Panne gibt? Ein junges Zürcher Start-up ermöglicht es, die Preise der Garagen per App zu vergleichen. von Freya mohr


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Mehr Sport wagen TRAUT EUCH!

Mit ausgefeiltem Design, hochwertigen Interieurs und kompetenten Fahrwerken hat sich Hyundai in den letzten Jahren in der Spitzengruppe der Volumenmarken platziert. Allein: Der koreanische Autobauer mochte um seines Images der Vernunft willen lange keine Sportversionen lancieren. Mit dem i30­N wagt man sich nun erstmals vor. von Stefan Wagner/Motorsport.com Switzerland

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rinnern Sie sich noch an den Hyundai Veloster? Wir müssen das fragen, denn obwohl der kleine Schrägling von 2011 bis 2016 angeboten wurde, dürften Sie nicht allzu oft in den Genuss einer direkten Begegnung gekommen sein. Manchmal ist die Nische dann doch ein bisschen zu klein. In den USA allerdings sieht die Sache ganz anders aus. Dort war die erste Veloster-Generation ein Hit. Ob es am überraschend guten Fahrwerk lag? Oder am seltsam asymmetrischen Körperbau mit einer Tür auf der einen und zwei Türen auf der anderen Seite? Auf jeden Fall bekommt Nordamerika – anders als wir – nun eine zweite Generation. Und die hat Hyundai an der NAIAS 2018 in Detroit vorgestellt.

GIBT DAS GENERELLE GEFÜHL VOR

RENNIGER ALS ERWARTET

Unter den wichtigen Märkten steht die Schweiz gleich auf Platz fünf hinter Deutschland, Grossbritannien, Frankreich und Spanien. Entwickelt wurde Hyundais Hot-Hatch-Erstling vor allem in Hyundais Rüsselsheimer Forschungs-Hauptquartier und am Nürburgring. Bei der Auswahl des Teams hat man auch nicht gerade gekleckert. Die «N»-Ingenieure tummelten sich vorher unter anderem bei AMG, Lamborghini oder McLaren. Chef-Dynamiker ist kein Geringerer als Albert Biermann, der ehemalige Entwicklungsleiter der M GmbH. Von M zu N quasi. Ein wahrhaft effizienter Job-Wechsel, sogar die alten Visitenkarten kann er ohne grossen Auf wand weiterbenutzen.

Europa bleibt allerdings aussen vor. Was allerdings nicht bedeutet, dass die hiesige Kundschaft auf ein Hyundai-Sportmodell verzichten müsste. Die Ingenieure der koreanischen Erfolgsmarke haben einen beinahe absurd professionellen Auf wand betrieben, um ihre neue Performance-­ Submarke «N» auf den Weg zu bringen, und der i30 N ist genau das Auto, das der Hersteller für einen seriösen Start gebraucht hat. Man musste ja nach den letzten sportlichen Derivaten – dem Veloster Turbo und dem Hyundai Coupé, die beide eher Kompromisslösungen darstellten – daran zweifeln, ob Hyundai sich wirk lich traut, einen eingefleischten, raubeinigen, angriffslustigen Hot-Hatch-Herausforderer auf die Menschheit loszulassen. Aber dieses Auto ist kantiger, spitzer, intensiver ausgefallen, als man erwarten konnte. Und es etabliert «N» als ein sportliches, überraschend ernstzunehmendes Label.

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Auf einem imaginären Radikalitätsbalken müsste man den i30 N nur knapp unterhalb eines Honda Civic Type R oder Renault Mégane R.S. anordnen. Ein gutes Stück entfernt vom übergeschliffenen normalen Golf GTI. Aber zunächst einmal zu den Besonderheiten des i30 N. Wie erwähnt, ist er der Vorbote einer kompletten Hyundai-Performance-­ Marke – man denke an AMG, M und Co. Der i30 N aber ist der Typ für den ersten Eindruck. Derjenige, der den Weg, das generelle Gefühl vorgibt. Mit anderen Worten: Er ist wichtig. Sehr sogar.

HAUPTSÄCHLICH FÜR DEUTSCHLAND

ZUM START ZWEI VARIANTEN Die «N»-Truppe kann sich also sehen lassen. Das Auto aber auch. Vom Standard-i30 ist nicht mehr allzu viel über: Karosserie und Chassis


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Leasing-Zeitraum. Deshalb einfach freuen, dass man jederzeit über einen maximal giftigen Motor verfügen kann, ohne dass das Fahrwerk alle Knochen bricht.

SEHR STRAFF, ABER KOMPETENT GEFEDERT Wobei, die volle Wahrheit ist das auch nicht. Der i30 N ist ganz grundsätzlich ein ziemlich harter Hund. Selbst im Normal-Modus tritt er den aktuellen Strassenzustand recht hemmungslos ins Kreuz. Schlimm? Nicht wirklich. Weil er zwar straff, aber gut gefedert ist. Selbst gefahren wie in Lebensgefahr, federt der N auch schlimmste Krater seelenruhig weg, versetzt nicht, bleibt sauber. Überhaupt fühlt er sich auffällig präzise, aufgeräumt an, begeht aber nicht den Fehler, dadurch fad zu wirken. Er benimmt sich nicht so Hardcore-artig wie ein Civic Type R, nicht so f lamboyant wie ein Mégane R.S. oder vogelwild wie ein Focus RS, gleichzeitig aber echter, kumpeliger als ein Leon Cupra, ein 308 GTi oder die schnellen Gölfe – mal den GTI Clubsport ausgenommen.

AUF DER RENNSTRECKE EIN VIECH

wurden sorgfältig überarbeitet und verstärkt, damit die komplett neue McPherson-Vorderachse und die Mehrlenker-Hinterachse auch ordentlich arbeiten können. Der Motor ist ein einst ziemlich profaner Zweiliter-­ Vierzylinder-Block aus dem Konzern-Regal, den man per grösserem Lader, neuer Ansaugung und einer properen Auspuffanlage massiv auf links gedreht hat. Er bringt es nun auf 275 PS und 378 Newtonmeter im achtsekündigen Overboost. Im Gegensatz zum Rest Europas spart sich der Schweizer Importeur die sonst erhältliche Basisversion mit 250 PS und bietet für ab 36’990 Franken nur die Performance- Version. Und damit die bessere, die für den moderaten Preis einen erklecklichen Batzen Gutes mit in die Tüte packt. Neben den 25 Mehr-PS und einer um 0,3 auf 6,1 Sekunden geschrumpften 0–100-km / h-Zeit hätten wir da 19- statt 18-Zöller, grössere Bremsen, eine entfernbare Strebe im Kofferraum, eine Klappen-Abgasanlage sowie eine waschechte mechanische Vorderachssperre anstatt eines Torque-Vectoring-Systems, das mit Bremseingriffen arbeitet.

ERFREULICH EHRLICH Das Beste am Hyundai i30 N ist aber: Er ist ein erfreulich ehrliches, ein von Enthusiasten durchdachtes Fahrzeug geworden. Ein No-Bullshit-Auto, wenn man so will. Das Lenkrad ist tatsächlich rund, die Handbremse tatsächlich mechanisch, schalten muss man tatsächlich und grundsätzlich selbst. Wenn man das ESP ausschaltet, ist es tatsächlich aus, und es gibt eine grossartige Zwischengas-Funktion. Aber als absoluter Hacke-­Spitze-Prinz kann man sie mit einem einfachen Knopfdruck wieder ausschalten. Ein weiterer Beweis für die Sorgfalt bei der Entwicklung: Es gibt fünf Fahrmodi. Sie sind supersimpel mit zwei schicken blauen Tasten am Lenkrad anwählbar. Das Beste ist aber: Der i30 N lässt sich in einer wahrhaft absurden Feinheit an Vorlieben anpassen. Insgesamt gibt es 1944 Möglichkeiten, dieses Auto zu verändern. Was man mit Motor, Zwischengas, Lenkung, adaptiven Dämpfern, ESP, Differenzial und Auspuff alles anstellen kann, passt also nur schwer in einen herkömmlichen

Falls Sie mit einem Hyundai schon immer mal zügig im Kreis fahren wollten, geht auch das erfreulich gut: Auf der Rennstrecke ist der i30 N ein richtiges Viech. Die Bremse kommt ohne zig Kolben und riesige Festsättel aus, aber der Druckpunkt ist eine Schau, und beängstigend standhaft ist sie ebenfalls. Lenkung? Klar, der N ist kein Lotus, aber was da vor Ihren Füssen zwischen den Pirellis und dem Teer geschieht, wird besser vermittelt als bei diversen Konkurrenten. Die Vorderachse ist ein recht spitzer, williger Geselle, auch wenn das Sperrdifferenzial spürbar gesitteter und subtiler zu Werke geht als im Civic Type R oder Mégane R.S. Das wirkt vertrauenserweckend, sodass man auch mit ordentlichem Lenkeinschlag mit herrlich viel Vortrieb aus der Kurve surft. Grosser Sport. Der N wirft sich luftig, spielerisch in die Ecken, beackert alle vier Räder (nicht nur die vorderen), bleibt zwar auf der neutralen Seite, gibt aber immer das angenehme Gefühl, als würde erst das Heck kommen. Eine Nordschleifenzeit werden Sie trotz eindrucksvoller Track-Tauglichkeit übrigens nicht erfahren. Laut Hyundai soll das Auto in erster Linie Spass machen und nicht das letzte Zehntel jagen. Mission erfüllt.

DIESES AUTO FÜHLT SICH SEHR RICHTIG AN Denn genau das zeichnet den i30 N aus. Er bietet simplen, herrlich ehrlichen, punktgenauen Fahrspass. Der Motor zieht nicht die letzten Falten aus dem Gesicht, aber er spricht fantastisch an und dreht überraschend explosiv aus. Ausserdem klingt er gut. Ein bisschen wie ein Rallyeauto mit Ohrstöpsel im Mittelschalldämpfer. Und mit ordentlich Gespratze und Geploppe, wenn im N-Modus über 4000 Touren anliegen. Die sechs Gänge klacken nur minimal unter Civic-Type-R-Niveau, was im Umkehrschluss bedeutet: Sie klacken absolut grossartig. Alle Kontrollen, die Pedale, alles, was Sie halt zum Fahren so brauchen, fühlen sich schlicht und einfach sehr, sehr richtig an. Der i30 N mag noch ein bisschen zahm aussehen, aber er fährt, als würde Hyundai schon seit Generationen hoch kompetitive Hot Hatches bauen. Ein überraschend positiver Start, der in der Masse hervorragender Kompaktsportler hoffentlich die richtige Würdigung erfährt. Daran, dass wir keinen neuen Veloster bekommen, sind wir selbst schuld. Zum Glück ist der i30 N nicht die allerübelste Alternative. : : www.Hyundai.com : :


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Mobilität

Autoservice per Mausklick Carhelper.ch

Das junge Schweizer Start-up-Unternehmen Carhelper.ch ermöglicht Autofahrern, online die Preise für Autoservice und Reparaturen abzufragen und diesen direkt und innerhalb ein paar Minuten zu buchen. von Lone K. Halvorsen

Carhelper.ch hilft dabei, die richtige Garage zu finden.

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as Zürcher Unternehmen hat den Wunsch nach Trans­ parenz – wie auch die steigende Onlinepräsenz – der Schweizer erkannt und gründete 2016 die Onlineplattform Carhelper.ch, welche ermöglicht, die Preise für den Auto­ service online zu vergleichen und die Garage nach Wahl direkt über die Website zu buchen. Somit können Autofahrer innert weniger Sekunden den Serviceplan für den nächsten Autoservice abrufen und die Garagen sowie Preise entsprechend transparent vergleichen. Wie es zu dieser Idee gekommen ist, erklärt der Start-up-CEO von Carhelper, Matthias Gerber, wie folgt: «Wer kennt das nicht, man bringt den Wagen zum Service und anschliessend erhält man eine Rechnung, die nicht nachvollziehbar ist. Obwohl die Vorgaben vom Autohersteller eingehalten werden müssen, werden keine transparenten Preisangaben den Kunden gegenüber kommuniziert.» Das Carhelper-Team hat den Bedarf nach fairen und transparenten Preisen für den Autoservice und Reparaturen erkannt, und die Verantwortlichen haben sich der Herausforderung gestellt. Matthias Gerber fügt hinzu: «Somit erhoffen wir uns, den Kunden vor unangenehmen Über­raschungen zu schonen, wenn die Rechnung ins Haus flattert.»

Transparente Vergleichsmöglichkeiten Mehrere Monate lebte Carhelper davon, die verschiedensten Preisangebote von den Garagen einzuholen. Danach folgte der ausschlaggebende Aha-­E ffekt. Auf einmal konnte die Firma dank dem eigens entwickelten Preis­a lgorithmus die Kosten selber in wenigen Sekunden berechnen. Dank dem Preisalgorithmus profitiert der Autofahrer so von transparenten Vergleichsmöglichkeiten und kann sich anhand von Standort, Datum,

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Sven Urbanke vom Kundenservice

Preis, Qualität oder Kundenbewertung für die am besten passende Garage entscheiden. Matthias Gerber ergänzt: «Die Plattform bietet jedoch nicht nur Informationen hinsichtlich Service-Angeboten. Wer als Kunde eine neue Garage sucht, wird hier ebenso fündig. Die Autofahrer brauchen lediglich ihre Auto zu selektieren, beziehungsweise ihre Typenschildnummer und den Kilometerstand einzugeben. Darauf basierend wird der Wartungsplan gemäss Hersteller sowie Preis berechnet.» Obwohl das Start-up erst Anfang 2016 gegründet wurde, bieten bereits zahlreiche renommierte Garagisten wie Bosch, Ruckstuhl Garage oder Franz AG – um nur einige zu nennen – über die Onlineplattform ihren Service an. Dieser erfolgt selbstverständlich gemäss Herstellervorgaben. Das Unternehmen baut das Angebot aktuell national aus, wie z. B. ­die Möglichkeit einer Online-Zahlung. «Mit dieser Plattform ist es C ­ arhelper.ch erfolgreich geglückt, etwas auf dem Markt zu bringen, wovon viele Autofahrer geträumt haben – und wovon jeder Autofahrer profitieren kann», betont Matthias Gerber.

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POP-UP MEETS GOURMET AUF DER 31.ETAGE DES SWISSÔTEL ZÜRICH Erleben Sie vom 01. bis 11. November 2018 Fine Dining auf der 31.Etage des Swissôtel Zürich mit Aussicht über Zürich Nord, wo Sie den Sonnenuntergang geniessen können. Sascha Friedrichs setzte sich mit Schweizer Klassikern wie Zürcher Geschnetzeltes oder Engadiner Nusstorte intensiv auseinander und wählte aus den Gerichten verschiedene Komponenten aus, mal klassisch, mal gewagt. Diese wurden nach seiner Interpretation und Erfahrung des Fine Dinings in ein neues Zusammenspiel wieder zusammengesetzt. Die Schweizer Klassiker will er auf keinen Fall mit seiner Interpretation verbessern, sondern spielerisch neu aufsetzen und aus seiner Sicht präsentieren. Einfach modern Swiss. Um den persönlichen Kontakt zu wahren, ist die Platzanzahl pro Abend limitiert. Sichern Sie sich noch heute Ihren Tisch für einen Abend der gastronomischen Spitzenklasse. 4-Gang Menü mit kleinen kulinarischen Überraschungen CHF 119.00 pro Person | exklusive Getränke Bitte kontaktieren Sie uns für Ihre Reservation: 044 317 31 62 oder contact@lemuh.ch Schulstrasse 44 | 8050 Zurich | +41 (0) 44 317 31 62 | lemuh.ch/studio31


Die Schweizer lieben ihren Nationalcircus Knie. Wie es die Zirkusfamilie nach fast 100 Jahren immer noch schafft, das Publikum jedes Jahr aufs Neue zu begeistern, erklärt Fredy Knie junior im Interview. Denn der Zirkus ist längst zu einem modernen Wirtschaftsunternehmen geworden, das sich dem Zeitgeist anpasst. von Freya mohr

© Gebrüder Knie, Schweizer National-Circus AG

Sport & Freizeit


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Sport & Freizeit

Knies Erfolgsgeheimnis: Volksnähe und jedes Jahr ein erstklassiges Programm.

«DAS PUBLIKUM IST UNSERE NUMMER EINS» Circus Knie

DIE ZIRKUS-DYNASTIE KNIE NAHM 1803 ALS SEILTÄNZER- UND KÜNSTLERUNTERNEHMEN IHREN ANFANG. HEUTE GEHÖRT DER CIRCUS KNIE ZU DEN TRADITIONSREICHSTEN ZIRKUSUNTERNEHMEN EUROPAS. KNIE IST EBENSO EIN MODERNES WIRTSCHAFTSUNTERNEHMEN, ZU DEM KNIES KINDERZOO IN RAPPERSWIL GEHÖRT, MIT 350 TIEREN. MIT DEM SCHWEIZER NATIONALCIRCUS SIND 80 TIERE UNTERWEGS. AUCH WENN DIE ELEFANTEN FEHLEN UND KNIE AUF RAUBTIERE VERZICHTET, HEISST ES NACH WIE VOR «MENSCHEN, TIERE, SENSATIONEN». FREDY KNIE JUNIOR IST ZIRKUSDIREKTOR DES CIRCUS KNIE. ER ENTFÜHRT UNS IN DIE SPANNENDE ZIRKUSWELT – MANEGE FREI! INTERVIEW MIT FREDY KNIE JUNIOR von Mark Seeholzer

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s ist der 27. Juli 2018 und wir führen das Gespräch auf dem schillernden Zirkusdirektors ein einfühlsamer und geerdeter Mensch Aarauer Schachen, wo Knie seine Zelte aufgeschlagen hat. Auf steckt, welcher auch mit 71 Jahren tagtäglich mit seinen geliebten Pferden dem Zirkusgelände herrscht eine gedrückte Stimmung: Der in der Manege arbeitet. allseits beliebte Clown Spidi hat am Vora«ZIRKUS IST 100 % bend den Freitod gewählt. Doch ebenso spürt man «Geschäftsführer»: Clown Spidi war 25 Jahre mit dem LEIDENSCHAFT.» den Zusammenhalt der grossen Zirkusfamilie in diesen Circus Knie unterwegs. Was ist passiert? traurigen Stunden, geprägt von gegenseitigem Respekt Fredy Knie junior: Ich weiss nicht, was in Spidi vorgeund Haltung. Fredy Knie junior gibt uns trotz der speziellen Situation gangen ist. Sein Tod ist ein harter Schlag; wir alle haben ihn sehr geschätzt Einblick in die Welt des Circus Knie – und dass hinter der Figur des und sind bestürzt. Spidi war Teil der Zirkusfamilie. Meine Tür steht allen

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© Thierry Bissat

Waghalsige Schleuderbrettnummer: Skokov Troupe.

jederzeit offen. Ich bin bestrebt, für jedes Problem gemeinsam eine Lösung zu finden. Doch manchmal passieren Dinge im Leben, wo auch ich keinen Einfluss darauf nehmen kann. Leider. Der Begriff Zirkusfamilie gilt auch bei einem grossen Zirkusunternehmen wie Knie? Absolut. Wir sind ein grosses Team, und ich bin der Teamleiter. Beim Circus Knie sind alle gleich. Klar verdient ein Zeltaufbauer nicht dasselbe Gehalt wie ein Spitzenartist. Aber bei uns hat jede und jeder denselben Stellenwert, alle gehören dazu. Als Knie ist man quasi von Geburt an im Zirkusleben. Mitarbeiter im Staff kommen und gehen, ein Zyklus wie im Geschäftsalltag. Doch wer als Knie ins Zirkusleben hineingeboren wird und diesen Beruf wählt, hat 100 Prozent Leidenschaft für den Zirkus. Denn Zirkus ist 100 Prozent Leidenschaft.

© Pascale Giger

2018 mit neuem Zirkuszelt auf Tour – 2 244 Sitzplätze.

Beim Circus hat nun die siebte Generation das Ruder übernommen. Meine Tochter Géraldine hat die künstlerische Leitung, Franco junior die technische, Doris Knie die administrative. Mein Schwiegersohn Maycol Errani ist für Auf- / Abbau Zelt und die Tiere zuständig. Die neue Generation hat ihre eigenen Ideen, und das ist gut so. Wir passen uns dem Zeitgeist des Unterhaltungsbusiness an, seit Generationen. Inwiefern geht Circus Knie mit der Zeit? Knie hat stets Top-Comedians, die mit auf Tournee gehen. Und im aktuellen Programm zeigen wir eine Drohnen-Nummer. Die Ansprüche des Publikums sind gestiegen. Wir fahren mit einer Lichtanlage auf, die >

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Sport & Freizeit © Katja Stuppia

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Pferdeflüsterer: Fredy Knie junior mit Amado.

auch einem Rockkonzert gut anstünde. Das Zirkuszelt ist klimatisiert. Trotzdem: Zirkus bleibt Zirkus. Bei uns geniessen die Leute zweieinhalb Stunden ein unvergessliches Live-Erlebnis; das bietet die digitale Welt nicht. Das Knie-Programm wird auch nie im Fernsehen zu sehen sein. Das ist Teil des Knie-Erfolgsgeheimnisses.

Logistik / Infrastruktur. 2018 haben wir Tiernummern mit Kamelen, Lamas, Pferden und Ponys.

Fredy Knie junior gilt als Pferdeflüsterer. Ich entwickelte schon als kleiner Junge eine grosse Tierliebe. Und ja, Pferde sind meine Lieblingstiere. Sie sind edel, kraftvoll und doch so unglaublich Welches sind die weiteren Teile Ihres Erfolgsrezeptes? sensibel. Man braucht Geduld, um mit ihnen zu arbeiten. Jedes Pferd Wir respektieren das Publikum – das Publikum ist unsere Nummer eins. bedeutet für mich eine neue Herausforderung. Und ich stehe jeden Diese Volksnähe werden wir nie verlieren. Die Schweizer interessieren Vormittag mit den Pferden in der Manege, arbeite mit ihnen. Das ist sich für den Nationalcircus und haben die wohl mein Highlight des Tages. Das lasse ich mir höchste Zirkus-­A ffinität in Europa. Das er«JEDES PFERD IST FÜR MICH EINE nicht nehmen, mein Leben lang, tagtäglich. Die reichen wir mit kontinuierlicher Qualität, Pferde sind daran schuld, dass ich seit 1998 NEUE HERAUSFORDERUNG.» unserer Schweizer DNA. Wir arbeiten täglich nicht mehr in den Ferien war (lacht). hart daran, dem Publikum jedes Jahr ein abwechslungsreiches, tolles Programm zu bieten. Jedes Jahr besuchen rund 750’000 Zuschauer den Circus Knie; 2018 spielen Sie an 38 Standorten. Wie viele Zuschauer waren es in Zürich, Die Elefanten sind seit drei Jahren nicht mehr dabei. wie hoch ist der Umsatz? Der Asiatische Elefant ist leider vom Aussterben bedroht. Zirkusse In Zürich kommen jeweils um die 100’000 Zuschauer; der Umsatz beträgt und Zoos dürfen keine Tiere mehr importieren; die Zoos haben Bullenrund fünf Millionen Franken. Zürich ist wichtig für den Circus Knie. haltung, sichern so den Weiterbestand. Das Publikum hat diesen Entscheid Stadt und Stadtverwaltung zeigen Goodwill. Matchentscheidend ist, schnell verstanden. Man kann die Elefanten in unserem einzigartigen dass wir weiterhin auf dem Sechseläutenplatz Gastrecht geniessen. Als Himmapan-­E lefantenpark im Kinderzoo Rapperswil bestaunen. Knie wir in ZH-Wollishofen gastierten, hatten wir 10 bis 20 Prozent weniger verzichtet seit 2004 auch auf eine Raubtiernummer, aus Gründen der Zuschauer, vor allem wegen der ÖV-Anbindung. Am Knotenpunkt

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95 © Thierry Bissat

Sport & Freizeit

© Circus Knie

Steppenzebras haben einen ausgeprägten Herdentrieb. Die Dressur erfordert Geduld und Einfühlungsvermögen.

Bellevue / Stadelhofen ist Knie mit den ÖV gut erreichbar, mit Parkhäusern für die PW-Besucher – das ist für das Publikum ein entscheidender Faktor. Und es will den Circus Knie auf dem Sechseläutenplatz, an einem zentralen Ort mitten in der Stadt. 2019 feiert Knie sein 100-Jahr-Jubiläum? Im Juni 1919 spielte die vierte Generation erstmals mit einem Zeltzirkus, auf der Berner Schützenmatte. 2019, zum 100-Jahr-Jubiläum, lassen wir es krachen. Circus Knie kommt mit einem absoluten Hammer-Programm. Da erfülle ich mir einen Traum. Weiter werde ich mit einer Pferdenummer in der Manege auftreten und es gibt noch mehr tolle Überraschungen. Da freuen wir uns auch sehr darauf. Das Publikum wird bestimmt ebenso grosse Freude haben.

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© Björn Axén

Beauty & Gesundheit Öko und Nachhaltigkeit sind im Trend. Das wirkt sich auch auf die Beauty-Industrie aus: Immer mehr Pflegeprodukte mit natürlichen Inhaltsstoffen stehen in den Regalen. Wir zeigen das Neueste in Sachen Cremes oder Lotions und für wen sich welche Naturpflegelösung am besten eignet. von Freya mohr


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Beauty & Gesundheit

Natürlich schön! Weleda, Dr. Hauschka & Co.

Ob Weleda oder Dr. Hauschka, wir haben den lange in die Schublade «Öko und Birkenstock» gelegten Naturpflegeprodukten einen frischen Vibe eingehaucht. von Valeska Jansen

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ber Nacht wurde die «Rosencreme» von Dr. Hauschka oder die grüne Tube mit der Gesichtspflege «Skin Food» von Weleda quasi zum Kultprodukt der Celebrities. Vor allem die Transparenz der Zutaten in diesen Pflegen brachte den Erfolg. Skandale um Pestizide und chemische Inhaltsstoffe, die dem Menschen innen und aussen Schaden zufügen können, unterstützten diesen Siegeszug noch. Der Trend «zurück zur Natur» mit dem Wunsch, gesund zu leben, die Dinge dabei einfach zu halten, hat seinen Höhepunkt sicher noch nicht erreicht.

Umdenken und Misstrauen Immer mehr Menschen träumen von einer Konsum­güter-Pause und wollen sich dem Druck der Hochglanzfotos mit schillernden Hightech-­ Kosmetikprodukten entziehen. Das Vertrauen in phantasievolle Formulierungsbezeichnungen ist abhan­denge­kom­men, der Konsument will heutzutage wissen, «was in der Tube steckt». Naturkosmetik und sogenannte «Organic»(Organic heisst ins Deutsche übersetzt organisch und wird landläufig unter dem Begriff «Bio» gehandelt)-Produkte schies­sen wie Pilze an einem warmen Herbsttag aus dem Boden. Vor allem ein Slogan dieser j­ungen Unternehmen hat sich im Gedächtnis vieler verankert: «Unsere Produkte sind so rein und ­natürlich, dass man sie auch essen könnte!»

Schottland meets Korea Duncan Napier, ein schottischer Botaniker aus Edinborough, der im Jahr 1860 neben einer Klinik auch seine erste Pflanzenapotheke eröffnete, hatte eher zufällig die wohltuenden und heilkräf­tigen Wirkungen

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der Pflanzen entdeckt. Er begann, sich intensiver mit Heilpflanzen zu beschäftigen, und wurde bekannt für seine gesundheitsfördernden und die Haut verbessernden pf lanzlichen Produkte. Ausgehend von der Pflanzenheilkunde und der Philosophie von Duncan Napier hat die koreanische Marke «Belif» «The True Herb Formula», eine auf speziell ausgewählten pflanzlichen Rohstoffen basierende Formel, entwickelt und setzt diese gegen die typischen Hautprobleme unserer Zeit ein.

Pionierin aus der Pharmazie Als die gelernte Apothekerin und Homöopathin Margo Marrone 140 Jahre nach Napier ihr Kosmetik-­Unternehmen «The Organic Pharmacy» gründete, machte sie sich schnell einen Namen als Pionierin in der Naturkosmetik. Auf die Frage, ob man ihre Produkte auch verzehren könnte, antwortet sie pragmatisch: «Selbstverständlich! Ich würde es aber nicht wirklich empfehlen, rein aus geschmacklichen Gründen, meine ich.» Die moderne und äusserst aufgeschlossene Unternehmerin erzählt, wie es zur Gründung ihrer Linie kam: «Schockiert darüber, dass ich die Menge der giftigen Pestizide in unseren Lebensmitteln und die fraglichen Inhaltsstoffe in Kosmetika nicht kannte, entschied ich mich, meine Kräuter-, homöopathischen und pharmazeutischen Kenntnisse zu verwenden, um ein Einkaufsparadies frei von Chemikalien in anderen Geschäften zu schaffen.»

Streben nach Nachhaltigkeit Dass Erzeugnisse aus der Organic- und Naturkosmetik heute auch visuell wie Hightech-Produkte aussehen können, überzeugt selbst die Zögerer,


Beauty & Gesundheit die ihre Pflege auch aus optischen Gründen auswählen. Die Italienerin Francesca Lenardo verbindet mit ihrer Pflegelinie «Insium» innovative Optik mit natürlichem und veganem Inhalt. «Meine Liebe zur Hautpflege wurde mir von meiner Grossmutter vermittelt. Sie hatte mit 90 Jahren noch eine perfekte und faltenfreie Haut. Von klein auf erzählte sie mir von ihren Heilmitteln für die Haut, für welche sie nur natürliche Zutaten benutzte. Das Resultat ist eine wirksame Anti-Aging-Pflege, die angenehm ist und sofort pflegt, frei von allen Inhaltsstoffen, die potentiell schädlich sind für Haut und Umwelt», erklärt Lenardo.

Mütter als Zielgruppe Viele Frauen sind heute sensibilisiert, was Pf lege und die darin enthaltenen Inhaltsstoffe angeht. Doch kaum ein Typ Frau ist so heikel in der Verwendung von Cremes und Co. wie junge Mütter. Bereits während der Schwangerschaft achten viele darauf, welche Inhaltsstoffe in Body­lotions und Gesichtscremes enthalten sind. Die britische Baby- und Mutter-Pf legelinie «Little Butterf ly London» gehört mit ihren romantischen Verpackungen, auf denen sich pastellfarbene Schmetterlinge tummeln, zu einer der begehrtesten ihrer Art. Von der Österreicherin Gudrun Wurm in London gegründet und mit unzähligen Awards und Auszeich­nungen bedacht, ist die Eco-zertifizierte Marke oft die erste Wahl als passendes Geburtsgeschenk. «Was soll man dem royalen Nachwuchs schenken?» war in der englischen Presse zu lesen, darunter die markanten Produkte mit ihren phantasievollen Namen wie «bubbles in the breeze – top to toe wash» oder «floating on clouds – bedtime bath milk».

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Weniger ist mehr Auffallend bei allen Organic- und Naturmarken ist die reduzierte Liste an Inhaltsstoffen. Weniger glamourös und chic, aber trotzdem einer der grössten Celebrity-Lieblinge ist die Egyptian Magic Creme aus den USA. Sie kommt mit nur fünf ­Inhaltsstoffen aus und verspricht dabei, die Allroundpf lege für über 20 Bedürfnisse zu sein. Honig, Propolis, Gelee Royal, Bienenpollen, Bienenwachs und Olivenöl versprechen Abhilfe bei ­trockenen und geschädigten Haaren, rissigen Fersen, rauen Ellenbogen, Schwangerschaftsstreifen und sollen selbst die sensibelste Gesichtshaut pflegen. Ganz ohne Werbung, nur durch Mund-zu-MundPropa­ganda, hat der eher «retro» wirkende Tiegel Kultcharakter erreicht. Kate Hudson antwortet in Talkshows auf die Frage nach ihrem «Beauty-­G eheimnis», dass sie Egyptian Magic verwendet. Die Liste ihrer Kolleginnen, die ebenfalls auf die Fünf-Inhaltsstoffe-Creme schwören, ist lang: Cara Delevingne, Adriana Lima, Behati Prinsloo, Lizzy and Georgia May Jagger, Rashida Jones, Taylor Schilling, Brooke Shields, Madonna, Chaka Khan, Michelle Trachtenberg, Karolina Kurkova, Selma Blair, Gucci Westman, Sarah Rafferty und noch viele mehr sollen begeisterte Fans sein. Dass ein natürliches Pflegeprodukt dank seines offenen und transparenten Umgangs mit den I­nhaltsstoffen viele Anhänger gewinnen kann und dass das Verpackungsdesign auch très chic sein kann, beweisen heute fast alle Natur- und Organic-­Marken. Der Öko- und BioChic von einst ist längst Schnee von gestern, und die Wirkweisen zeigen, dass Pflege auch ohne künstliche Zusatzstoffe funktioniert.

Neuheit aus Schweden Björn Axén, bekannt als schwedische Haarpflegemarke, expandiert in eine «Organic»-Körperpflegelinie. «Mit den neuen Körperprodukten transferieren wir unsere starke Kompetenz und unser Know-how in der Pflege der Kopfhaut in eine neue Kategorie», erklärt Johan Hellström, CEO von Björn Axén in Schweden. Die Björn Axén Organic Body Range konzentriert sich mit Produkten wie Body Wash, Body Scrub, Lotion, Cream und Öl auf die tägliche Hautpflege. Selbst die Verpackungen bestehen aus recyceltem Kunststoff und sind klimaneutral. Die Inhaltsstoffe sind biologisch abbaubar.

Rolls-Royce aus Hawaii Der Deutsche Dr. Jürgen Klein arbeitete viele Jahre in der Forschung und Entwicklung sowie als wissenschaftlicher Leiter bei Wala / Dr. Hauschka in Deutschland. 1984 wanderte er nach Australien aus und gründete dort seine eigene Pflegemarke Jurlique, verkaufte diese 18 Jahre später und zog weiter nach Hawaii. Hier entwickelte der promovierte Chemiker auf Basis alchemistischer und biochemischer Prinzipien JK7®Luxurious Natural Skin Care – eine kräuterbasierte, natürliche und wissenschaftlich geprüfte Hautpflege. Sie gehört heute zu den exklusivsten und teuersten Organic-­Pflegeprodukten weltweit.

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Welche Kunst oder welchen Künstler man sich ins Büro hängt, sagt etwas über den eigenen Stil aus. Die Bilder von Ekaterina Moré sind sinnlich und zeigen die Stärke der Frau. Im Interview spricht die Künstlerin über ihr Schaffen und die Botschaft ihrer Gemälde. von Freya mohr

© Ekaterina Moré

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Giorgio Armano

DAKS

Men’s World Ugly-Sneaker

Die Zukunft ist da. Anfang des Jahres sind die Fashionshows für die Herbst- und Winterkollektion 2018 / 19 der Herren in Mailand über die Bühne gegangen. wir Blicken zurück: «Kariert» bleibt ebenso Thema wie der «Ugly-Sneaker»-Trend für diesen herbst und winter. von Anka Refghi

A

ls Gegenpol zu den Techno-, Sports- und Streetwear-­ Einf lüssen mit ihren funktionalen Tech-Stoffen setzen die Designer aktuell auf f lauschige und softe Stoffe mit aufgerauten Oberflächen, die an Ursprünglichkeit erinnern. Wolle spielt ebenso eine Hauptrolle wie Karomuster in allen erdenklichen Farben und Kombinationen. Denn wie schon 2017 kommt auch 2018 kaum ein Label ohne den Klassiker aus. Ob Giorgio Armani, das britische Label DAKS oder Versace – Karo ist Trumpf. Versace kombiniert in seiner Kollektion mit dem schottischen Tartan in Rot, das durch den Punk einst in die Jugendkultur kam, während das britische Label DAKS auf den Karo-Look von Kopf bis Fuss setzt und «il Maestro» Giorgio Armani gewohnt stilvoll und zurückhaltend karierte Sakkos als Akzent zum ansonsten unifarbenen Look einsetzt. Aber nicht nur Karos sind das Muster der Stunde,

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auch Streifen und Punkte machen sich breit. Grundsätzlich werden die Schnitte der Hosen wieder weiter, die Mäntel länger und die Stoffe weich und kuschelig. Es lebe die neue Lässigkeit.

Sneakerness Das Credo «unförmig und hässlich» bleibt auch in dieser Saison für die Fussbekleidung der Herren aktuell. Vorläufig kein Ende in Sicht für den «Ugly-Sneaker»-Trend also, denn auch für die 2018er-Schauen schickten zahlreiche Designer wie Dior, Versace und Prada ihre Models wieder mit klobigen Turnschuhen im Laufschuhlook auf den Runway. Adidas, Nike und Co. ziehen in ihren Kollektionen nach, Gucci, Balenciaga und Valentino stehen ohnehin bereits auf dem Olymp des gewöhnungsbedürftigen Schuhwerks. Mit den sogenannten «Dad Sneakers» gehen die Designer auch in dieser Saison wieder hart an die Grenze des guten Geschmacks. Des Dilemmas Lösung? Die Kombination muss stimmen. Als Stilbruch zum (Karo-)Anzug, als wichtiges Accessoire zum «Normcore»-Look oder «freestyle» zur abgeschnittenen Jeans. Alles eine Frage des Stylings.


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Den Augenblick geniessen Ekaterina Moré

Wir gönnen Kunstwerken oft nur flüchtige Momente. In unserer hektischen Welt haben wir ja kaum Zeit. Diese sollten wir uns aber nehmen. Die Kunstwerke können sich in unsere Seelen einbrennen. So entwickeln sich Augenblicke zu Lebenserfahrungen, in denen wir uns wiedererkennen. Was für ein zeitloser Wert. Interview mit Ekaterina Moré von Georg Lutz

Ekaterina Moré bei der Arbeit.

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Bewusst im Alltag – «Kleine Pause»

D

ie Kunstwerke von Ekaterina Moré führen uns in die Vielschichtigkeit des weiblichen Seins. Die Dimensionen sind beeindruckend. Sie reichen von rätselhaft über dominant und verletzlich bis zu impulsiv. Im folgenden Interview erläutert Ekaterina Moré die Hintergründe, die Grundlage ihres künstlerischen Schaffens sind.

Frauenbilder lade ich die Betrachter dazu ein, mit eigenen Gefühlswelten in Berührung zu kommen und ihre eigenen Geschichten zu entdecken. Nicht alle Gefühle, die dabei entstehen, sind einfach zu betrachten, aber es lohnt sich, sich darauf einzulassen.

Manche erinnern mich an diverse Hollywood-Ikonen der Vierziger. Die roten Lippenstifte, die Frisuren und die Halsketten weisen für mich «Geschäftsführer»: Ihre Kunstwerke fangen Augenblicke von Frauen in diese Richtung. Spontan fallen mir Namen wie Marlene Dietrich, ein? Entspricht dieser erste Blick von mir auch Ihrer Wahrnehmung? Vivian Leigh oder Lauren Bacall ein. Täuscht mein Eindruck? Ekaterina Moré: Meine Bilder erzählen Dieser Eindruck täuscht nicht, deren über unterschiedliche Facetten der WeibPräsenz und diese divenhafte, rätsel«Meine Bilder stehen für die lichkeit – stark, zerbrechlich, wehmütig hafte Schönheit faszinieren mich. Und Präsenz und Stärke der Frau.» und sogar gefährlich. Und immer sehr ich glaube, dass solche starke Charaktere präsent und rätselhaft. Die Frauen auf uns heutzutage fehlen. Die Frau wurde meinen Bildern stehen symbolisch für die menschliche Seele. entmystifiziert, und die Männer haben oft keinen Grund mehr, ein Held zu sein. Lassen Sie mich da nachhaken. Die Frauen wirken vielschichtig. Es gibt starke Momente von selbstbewussten Frauen, man spürt auch Was sagen uns heute diese Frauen? Welche Botschaften haben Sie? sinnliche Momente und manchmal auch eine Prise Melancholie. Sind Ich will mit meinen Bildern die Sehnsucht nach der faszinierenden das die Charaktereigenschaften Ihrer Frauen? weiblichen Kraft wecken. Vieles ist heutzutage nach meinem Gefühl Die Gefühlswelten des Menschen haben in der Tat viele Schichten, sie trivial geworden, auch der Umgang mit der Schönheit. Meine Arbeit ist sind rätselhaft und oft nicht ganz logisch nachvollziehbar. Über meine das Loblied an Inszenierung und das Spielerische im Leben. >

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Style Unsere Businesswelt ist von Überflutung und Überreizung geprägt. Wir kommen kaum zur Ruhe. Können solche Motive uns wieder ein Innehalten schenken? In meiner Arbeit betrachte ich genau diese Themen – der Mensch als Zentralfigur der Welt. In der ganzen Überflutung und Überreizung sind die Menschen selber zu den Drehrädern geworden. Die Wertschätzung des Lebens, der wertschätzende Umgang miteinander fängt aber immer damit an, dass man sich selber diese Wertschätzung versichert. Und dafür muss man die Bedürfnisse der eigenen Seele erkennen und zulassen, dass sie sich in ihrer Schönheit entfalten kann. Können Sie sich solche Bilder auch in heutigen Büroräumlichkeiten vorstellen? Durchaus. Man kann mit den Bildern ein gewisses Statement abgeben. Aber in erster Linie geht es mir darum, die Fokussierung auf das Thema der Schönheit in ihrer Vielfältigkeit zu legen. Meine Bilder stehen für die Präsenz und Stärke der Frau auf ihrer ganz eigene Weise. Ich arbeite auch gerne mit Symbolen und Doppeldeutigkeiten, und es freut mich sehr, wenn die Menschen sich von meinen Botschaften inspirieren lassen und selber auf die Suche nach den zentralen Fragen gehen: Was ist eigentlich Schönheit? Was für ein Frauenbild inspiriert mich und wieso? Welche Sehnsüchte habe ich? Wann haben Sie angefangen, künstlerisch tätig zu werden, und gab es dazu eine Initialzündung, oder war dies ein Prozess? Der kreative Prozess der Suche fing viel früher an als zu dem Zeitpunkt, wo ich künstlerisch tätig wurde. Der Mangel an der Wertschätzung und Respekt hat mich dazu verleitet, eine Lösung zu suchen. Erst später kam die Malerei als geeignetes Mittel dazu, um sich selber, aber auch anderen Menschen dies in verständlicher Sprache zu übersetzen. Ich erkannte, dass die meisten ähnliche Problematiken kannten, und meine Kunst entwickelte sich zu einer Plattform, um in Dialog mit den Menschen zu treten, die genauso fühlten.

Hollywood-Diven der Vierzigerjahre – «White Calla Lily»

Selbstbewusst und verletzt – «Shaken not stirred»

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Kurz vor dem Abheben der Seele – «Träumen und Fliegen»

Sie kommen ja mindestens aus zwei Welten, der russischen und westeuropäischen. Wie fliessen diese Kulturen bei Ihnen zusammen? Ich versuche, eine Brücke zu schaffen zwischen diesen beiden Kulturen und auch die Unterschiede wahrzunehmen. In der osteuropäischen Kultur war und ist eine äusserliche Betonung der Weiblichkeit ein sehr wichtiges Merkmal. Die Frauen waren schon immer generell bemüht, sich feminin zu kleiden und eine gewisse inspirierende Wirkung auch auf die Männerwelt zu erzielen. Die Schattenseite davon ist, dass die Männer das oft als Selbstverständlichkeit halten und selber der Frau gegenüber nicht bemüht sind. In Westeuropa hat sich nach meinem Gefühl der kämpferische Feminismus weitgehend ausgebreitet. Viele Frauen sehen keinen Sinn darin, sich feminin zu geben, die wahre Stärke der Frau mit ihrem Einfühlungs­ vermögen, ihrer besonderen Kommunikationsfähigkeit und Selbst­ inszenierung zu nutzen. Teilweise sind die Frauen bessere Männer geworden. Aber sind sie deswegen glücklicher? Jetzt kommen wir in die Genderdebatte, die ganze Bücher füllt. Zudem gibt es da die kulturellen und historischen Unterschiede. Ich glaube aber, Sie schlagen produktive Funken aus den Widersprüchen. Ich finde die Entwicklungs- und Wachstumschancen in Westeuropa beeindruckend. Ich arbeite sehr gerne in diesem Umfeld. Aber ich bringe auch meine russische Sicht mit ein und bin mir sicher, dass ich einiges an kreativem Umgang mit dem Leben meinen russischen Wurzeln zu verdanken habe. Hat sich Ihre künstlerische Ausdrucksweise über die Jahre verändert? Vor über 17 Jahren habe ich angefangen, professionell als Künstlerin zu arbeiten. Damals habe ich mein Thema nur intuitiv und verschwommen

wahrgenommen. Heute hat sich bei mir mittlerweile eine ziemlich klare Sprache herauskristallisiert. Und auch handwerklich bin ich sicherlich gewachsen. Ich bin im Ganzen zu einem deutlicheren Bild von mir selbst gekommen. Diese Erfahrungen eines Sich-selbst-Vergewisserns wünsche ich allen Menschen. Als Mann kann ich die Bilder geniessen. Aber mir fällt auf, dass nur die Hälfte der Weltbevölkerung vorkommt, sprich Frauen. Warum tauchen bei Ihnen keine Männer auf? Die Frauen sind in meiner Arbeit eher den Gefühlswelten zugeordnet. Sie stehen als Symbol der menschlichen Seele. Das männliche Prinzip ist eher rational, verstandesorientiert. In unseren technokratischen, schnelllebigen Zeiten ist es für jeden Menschen wichtig, auf die Bedürfnisse der Seele zu achten, und genau diese Sehnsüchte möchte ich mit meinen Bildern ansprechen. Die Männer werden auf meinen Werken zwar nicht gemalt, aber durchaus angesprochen. Sie sind somit auf jeden Fall ein Teil der Geschichten, die ich mit meinen Bildern erzähle.

E katerina M or é Am Breienacker 6a D-40670 Meerbusch Telefon +49 (0) 151 619 390 76 info@ekaterina-more.com : : www.ekaterina-more.com : :

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vo r schau & Im p r essum

Vorschau Die nächste Ausgabe erscheint im oktober 2018 DIE «PFNÜSELKÜSTE» BIETET MEHR MIT GESCHÄFTSFÜHRER ZÜRICH DAS LINKE ZÜRICHSEEUFER ENTDECKEN

Herausgeber rundschauMEDIEN AG St. Jakob-Strasse 110 CH-4132 Muttenz / Basel Telefon +41 (0) 61 335 60 80 Fax +41 (0) 61 335 60 88 info@rundschaumedien.ch www.rundschaumedien.ch Verleger Francesco J. Ciringione Verlagsleitung Hasan Dursun h.dursun@rundschaumedien.ch Mitglied der Geschäftsleitung Boris Jaeggi b.jaeggi@rundschaumedien.ch

Chefredaktion Mark Seeholzer m.seeholzer@rundschaumedien.ch Redaktion Georg Lutz g.lutz@rundschaumedien.ch Freya Mohr f.mohr@rundschaumedien.ch Leitung Produktion & Grafik Ladina Cantieni l.cantieni@rundschaumedien.ch Grafik Sandra Rizzi Korrektorat / Lektorat Brigitte Battaglia

Serhat Tok s.tok@rundschaumedien.ch

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Autoren Urs Altenburger Modesta Böhler Hermann Bühlmann Claudio De Boni Sascha Forster Gian Frey Kevin Furrer Manuel Gamma Professor Dr. Stella Gatziu Grivas

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Bettina Tschander Valeska Jansen Björn Gensler Evi Giannakopoulos Lone K. Halvorsen Corinna Hirrle Beat Hürlimann Fredy Knie junior Christian Martin Ekaterina Moré Manuela Olgiati Jean D. Placy Anka Refghi, Enzo Rinaldi Elisabeth Schwerzmann Eva Selan, Bettina Stach Susanne Steinegger Stefan Wagner   Motorsport.com Switzerland Edgar Weber Roland Wiss Oliver Zanella

Swiss Gastro Gebrüder Knie Schweizer National-Circus AG Hyundai Beat Hürlimann Immoyou AG Lipschule AG Mentoring Coaching Placy GmbH Pegol Schule Stäfa Rüegg-Naegeli AG Samko «Designmöbel nach Mass» Studio Frey AG Swissôtel Zürich Zanella Partner Immobilien AG Zieltext AG Zollinger Personal GmbH Zürich Marriott Hotel

Bilder Archivolto AG Aura Group AG Berlitz Zürich Blume 3000 AG Burckhardt + Partner AG Carhelper AG Cisco Schweiz Contina GmbH Ekaterina Moré Format 12 Shutterstock

Jahresabo Vier Ausgaben CHF 19.– Einzelpreis CHF 6.– info@rundschaumedien.ch ISSN 1662-1263

Bei allen übrigen Bildern liegen die Bild­rechte bei den jeweiligen Inserenten.

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Historisches Liebhaber-Objekt – «Alte Post» von Grüningen Ein geschichtsträchtiges Juwel im «Stedtli» von Grüningen. Diese aussergewöhnliche Liegenschaft befindet sich im alten und historischen Teil von Grüningen. Über 250 Jahre verleihen diesem einmaligen Objekt einen unvergleichlichen Charm. Das Bijou von Grüningen wurde stets mit viel Liebe zum Detail unterhalten und präsentiert sich in einem sehr guten Zustand. Ein einzigartiges und äusserst gepflegtes Liebhaberobjekt mit besonderer Ausstrahlung. Der alte Dorfkern sowie einige Bestandteile im Innern des Objektes stehen unter Schutz. Kaufpreis: CHF 1 670 000.– Plüer & Partner Immobilien AG Höschgasse 70 8008 Zürich Tel. +49 +41 (0)44 (0)44 389 Tel. 389 75 7575 75 info@plueer-partner.ch www.plueer-partner.ch


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