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kadawittfeldarchitektur

SONDERAUSGABE

KADAwITTFeLD Architektur No No o..06/2013

/ DIALOGISCH ARBEITEN /

DIALOGISCH ARBEITEN Wie finden die vielfältigen Bedürfnisse von Bauherren, Nutzern, Öffentlichkeit in Architektur zueinander? Der Ausgleich auch widerstreitender Interessen ist Voraussetzung für Erfolg und Akzeptanz des Gebauten. Er macht Kommunikation und Vermittlung zu entscheidenden Aspekten des Architekturschaffens. Dies gilt umso mehr, als die heutigen komplexen Anforderungen die Einbindung unterschiedlichster Wissensfelder und Kooperationspartner nahelegen. Die Arbeitsweise von kadawittfeldarchitektur basiert auf einem Konzept des dialogischen Arbeitens, das die projektspezifische Planung ebenso einschließt wie den steten öffentlichen Austausch. Die aktuelle Sonderausgabe des Newspapers widmet sich nicht wie sonst einem einzelnen Projekt, sondern gibt Einblicke in die leitenden Vorstellungen des Büros und erkundet über Interviews mit Kooperationspartnern die Bedeutung kommunikativer Aspekte für die Konzeption und Planung von Architektur.


kadawittfeldarchitektur

ICH FINDE ES SUPER, AN MEHREREN PROJEKTEN PARALLEL ARBEITEN ZU KÖNNEN, SO BLEIBT ES ABWECHSLUNGSREICH UND MAN VERSACKT NICHT IN EINEM PROJEKT. MATTHIAS GARANIN, AUSFÜHRUNGSPLANUNG

KennDaten

kAdAWittFeldArchitektur GRÜNDUNG: 1999 MITARBEITER: über 80 GESELLSCHAFTEN: kadawittfeldarchitektur (Gesellschafter Gerhard Wittfeld, Klaus Kada, Kilian Kada, Stefan Haass); kadawittfeldconsult (Gesellschafter Gerhard Wittfeld); kwbau (Gesellschafter Stefan Haass, Dirk Lange, Gerhard Wittfeld)

‚DEPPERTE‘ FRAGEN SIND ERLAUBT. HOLGER GIESEN, AUSFÜHRUNGSPLANUNG

MAN BEKOMMT IN DER AUSFÜHRUNGSPLANUNG WENIG VON DEN WETTBEWERBEN MIT. KLEINE VORTRÄGE UND HÄUFIGERE ERLÄUTERUNGEN ZU ARBEITEN AN NEUEN DINGEN FÄND ICH GUT. CHRISTOPH KATZER, AUSFÜHRUNGSPLANUNG

Fotos Büro: Jens Kirchner, Düsseldorf

DER ARCHITEKT MUSS DAS GEFLÜSTER DER LANDSCHAFT HÖREN KÖNNEN. IM DENKEN VON ARCHITEKTEN MANGELT ES AN NICHTS, ARCHITEKTEN SIND DOCH HALBGÖTTER IN WEISS – NEIN DAS SIND DIE MEDIZINER… DANN HALBGÖTTER IN SCHWARZ.

DEN EINEN ARCHITEKTEN GIBT ES NICHT. BEI KADAWITTFELDARCHITEKTUR GIBT ES WAHRSCHEINLICH SCHON FÜNF ODER MEHR VERSCHIEDENE ARTEN ARCHITEKTEN. ALDRIK LICHTWARK, PROJEKTKOORDINATOR

DIE BESTEN IDEEN HABE ICH AN MEINEM SCHREIBTISCH UND IM WORKSHOPRAUM NEBEN DER WERKSTATT. HIER KANN MAN SICH IN MODELLMATERIAL UND SKIZZENROLLE EINGRABEN UND ERST WIEDER AUFTAUCHEN, WENN MAN EINE LÖSUNG HAT. ANIKA SCHAUSTEN, ENTWURF

SANTIAGO CANETE, AUSFÜHRUNG

GUTE ARCHITEKTUR ROSTET! OLIVER VENGHAUS, PROJEKTKOORDINATOR, PROJEKTLEITER KELTENMUSEUM

EMIL KOWAJEW, AUSFÜHRUNGSPLANUNG

ARCHITEKTEN SOLLTEN VON ANDEREN ARCHITEKTEN LERNEN. STEFAN HAASS, GESELLSCHAFTER

DER ARBEITSALLTAG BEI KADAWITTFELDARCHITEKTUR ZEICHNET SICH VOR ALLEM DURCH DIE STÄNDIGE ANWESENHEIT ANDERER AUS. MAN IST NIE ALLEIN. LENA SCHALENBACH, AUSFÜHRUNGSPLANUNG

CHRISTIANE LUIZ, EINRICHTUNGSPLANUNG

DASS BEI BESPRECHUNGEN OFT ALLE IM PROJEKT TÄTIGEN ANWESEND SIND, ERLEICHTERT DIE ZUSAMMENARBEIT ENORM UND SPART MEINES ERACHTENS ZEIT. ES MUSS NICHT ALLES ZEHNMAL ‚WEITERERZÄHLT‘ WERDEN. JOHANNES MÜNTINGA, KOORDINATOR ENTWURF

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ICH ARBEITE AN EINEM SEHR HETEROGENEN POOL. JEDER HAT DA SO SEINE EIGENARTEN, OFT KÖNNEN WIR GEMEINSAM DARÜBER LACHEN – MANCHMAL IST ES EINE HERAUSFORDERUNG.


No. 06/2013

GOOD ARCHITECTURE IS A RESPONSE WHICH FORMS A POSITIVE BASIS FOR INTERACTION WITH EVERYDAY LIFE, GOOD ARCHITECTURE ENHANCES AN EVERYDAY EVENT, AND TRANSFORMS OUR ACTIONS INTO EXPERIENCES.

ARCHITEKTEN SOLLTEN SICH ÖFTER AN DEN NESTBAU DER VÖGEL ERINNERN, ÄSTHETISCHE KONSTRUKTIONEN, INKLUSIVE DÄMMUNG UND STATIK, 100% WIEDERVERWERTBAR, WAHLWEISE KOMPOSTIERBAR ODER ZUR ENERGIEGEWINNUNG TAUGLICH.

ÜBER ARCHITEKTUR MUSS GESPROCHEN WERDEN. DAS MUSS NICHT IMMER NUR POSITIV SEIN, IM BESTEN FALLE IST ES DAS ABER. TIM WITTE, ENTWURF

ICH FÄNDE ES GUT, NOCH MEHR ANDERE SPANNENDE KOLLEGEN ODER KREATIVE EINZULADEN, UM DEN AUSTAUSCH ZU FÖRDERN!

LENA SCHALENBACH, AUSFÜHRUNGSPLANUNG

EMMA MCGLOIN, AUSFÜHRUNGSPLANUNG

GUTE ARCHITEKTUR ÜBERRASCHT. SIE FINDET RÄUMLICHE ANTWORTEN AUF FUNKTIONALE BEDÜRFNISSE. SIE LÄSST EIN KONZEPT ERKENNEN. GUTE ARCHITEKTUR HAT IMMER EINE KULTURELLE KOMPONENTE. DIRK LANGE, MITGLIED DER GESCHÄFTSLEITUNG

DAS SCHÖNE AN GUTER ARCHITEKTUR IST DAS UMGEHEN MIT DEM JEWEILIGEN ORT, DER JEWEILIGEN ZEIT UND DEM JEWEILIGEN GEFÜHL BEIM ENTWURFSPROZESS. GUTE ARCHITEKTUR GIBT GLEICHERMASSEN DER STADT UND DEN NUTZERN EINEN RAUM. GUTE ARCHITEKTUR IST EIN GEWONNENER WETTBEWERB. GUSTAV IBING, ENTWURF

ICH GLAUBE, EIN GROSSER UNTERSCHIED ZU ANDEREN BÜROS IST DAS FEHLEN VON TÜREN.

IM DENKEN VON ARCHITEKTEN MANGELT ES HEUTE U.A. AN BEZUG ZUM LAIEN. KOMPLEXE INHALTE FÜR FACHFREMDES PUBLIKUM VERSTÄNDLICH MACHEN, SODASS SIE FREIWILLIG MIT DEN ARCHITEKTEN AN EINEM STRANG ZIEHEN. ENTWÜRFE NICHT WILLKÜRLICH ERSCHEINEN LASSEN UND DEREN WERT BEGREIFBAR MACHEN.

JASNA MORITZ, MITGLIED DER GESCHÄFTSLEITUNG

ELISABETH BORGHETTO, AUSFÜHRUNGSPLANUNG

NICOLE HELLEN, SEKRETARIAT

DIE BÜROBESPRECHUNG, DIE ALLE IM BÜRO ÜBER ALLGEMEINE THEMEN IN KENNTNIS SETZT, SOLLTE ÖFTER STATTFINDEN, DAFÜR ABER KURZ UND KNACKIG. EINMAL IM MONAT FÜR 20 MINUTEN, KEINE ZWEISTÜNDIGEN BLOCKBUSTER. SASCHA THOMAS, VISUALISIERUNG

I LIKE MY OWN WORKING PLACE WHERE I SIT. BECAUSE OF THE NICE PEOPLE SITTING AROUND, AND IT IS AT THE END OF THE HALLWAY, SO THERE ARE NOT SO MANY PEOPLE WALKING AROUND AND IT DOESN‘T GET SO NOISY.

GUTE ARCHITEKTUR SPRICHT ODER SINGT, AUF JEDEN FALL IST SIE NICHT SCHWEIGEND.

EINEN SPEZIELLEN LIEBLINGSORT IM BÜRO HABE ICH NICHT. VIELLEICHT FINDE ICH DEN JA NOCH, WENN WIR DOCH NOCH UNSERE DACHTERRASSE REALISIEREN. DENISE VENGHAUS, AUSFÜHRUNGSPLANUNG

ADRIAN FISCHER, AUSFÜHRUNGSPLANUNG

FEHLER MACHT KEINE EINZELNE PERSON, SONDERN DAS TEAM KADAWITTFELDARCHITEKTUR… WENN ES FEHLER GEBEN SOLLTE. MICHAEL TREMMEL, AUSFÜHRUNGSPLANUNG

PAWEL PIETKUN, ENTWURF

Antworten aus dem kadawittfeldarchitektur Reality Check / Mitarbeiter-Befragung August 2013

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kadawittfeldarchitektur

Karikatur Kilian Kada

DIALOGISCH ARBeITeN

EIN EINBLICK IN DIE ARBEITSWEISE VON KADAWITTFELDARCHITEKTUR Der Austausch in, über und mittels Architektur prägt die Wahrnehmung unserer gebauten Umwelt. Architektur schafft Orte des Miteinanders; sie ist Thema der öffentlichen Diskussion; als Gebautes ist sie selbst immer auch Kommunikation im Stadtraum.Weniger deutlich ist, dass angesichts sich wandelnder Lebens- und Arbeitsbedürfnisse sowie wachsender technologischer Komplexität kommunikative Aspekte heute ebenso wichtig für das umsichtige Planen und Bauen selbst sind. Maßgeblich für Erfolg und Akzeptanz eines Projekts ist selten die Architektur allein, sondern ein besonderer Mehrwert und der Ausgleich widerstreitender Interessen. Neben den konkreten Planungsaufgaben sollte sich der Architekt immer auch als Vermittler zwischen allen Beteiligten verstehen. Dies schließt nicht nur den Dialog mit Bauherren und Nutzern, bürointerne Prozesse, die enge Kooperation mit vielfältigen Partnern und den Austausch mit der Öffentlichkeit ein. Sondern es bedeutet im Verständnis von kadawittfeldarchitektur, dass diese Bereiche unmittelbar verbundene Teile einer Gesamthaltung sind. DYNAMISCHE PROZESSE Im Zentrum steht dabei, dass sich die Au-

FEEDBACK INTERN Freitagsrunde, Koordinatorentreffen, Projektleiterrunde, 4-Augen-Prinzip

torenschaft nicht an einem Einzelnen festmacht, sondern an einem Team, das über das Büro hinausreicht: an der Verknüpfung ausgewiesener Kompetenzen innerhalb eines dialogischen Arbeitsprozesses. Bürointern verbindet kadawittfeldarchitektur verlässliche Ansprechpartner mit einer Struktur in Planungspools, die durch Projektkoordinatoren betreut werden. Diese Pools bearbeiten meh-

die kOOperAtiOnskultur mAcht keinen unterschied zWischen ‚internen‘ und ‚externen‘ pArtnern. rere Vorhaben gleichzeitig und können so auf wechselnde Anforderungsspitzen reagieren, wie sie den Bedürfnissen ökonomisch agierender Bauherren entsprechen. Zugleich wird damit ein wichtiger Wissenstransfer sichergestellt: ,horizontal‘ zwischen verschiedenen Projekten sowie ,vertikal‘ etwa zwischen den verschiedenen Planungsphasen, zwischen Konzeption, ingenieurtechnischem Know-how und Grundlagenforschungen. Gemeinsame Veranstaltungen unterstützen diesen Prozess, der über die Vielzahl der Mit-

LOUNGE Exkursionen, Büro-Frühstück, gemeinsame Veranstaltungen

arbeiter zusätzliche Impulse bekommt und über das Büro hinaus abstrahlt. Diese dynamische Struktur bildet den Rahmen für Projektkooperationen, in die neben Fachingenieuren auch weitere Gestalter, Künstler, Wissenschaftler und andere Architekturbüros eingebunden werden. Teams richten sich nicht nach Bürogrenzen, sondern nach den jeweiligen Anforderungen; Arbeitsweisen reichen bis hin zum temporären Austausch von Mitarbeitern zwischen beteiligten Partnern. Die wirtschaftliche und planerische Verantwortung des Büros bündelt sich so mit der Kompetenz und Leidenschaft anderer Akteure. Parallel dazu hat kadawittfeldarchitektur eigenständige, doch in die Arbeitsstruktur integrierte Geschäftsbereiche für spezifische Felder gegründet. kwbau fokussiert auf die Abwicklung von Neu- und Umbaumaßnahmen mit Schwerpunkten auf Ausschreibung,Vergabe, Objektüberwachung und -betreuung sowie auf Qualitäts-, Termin- und Kostenkontrolle. kadawittfeldconsult leistet Büroorganisationsberatung und -planung einschließlich Bedarfsanalysen sowie die Realisierung von Interiorprojekten. Eigene DGNB-Auditoren sichern zudem die Ansprüche an nachhaltiges Bauen.

‚REALITY CHECK‘ Erfahrungen von Nutzern fließen in aktuelle Projekte ein

?

!

WISSENSTRANSFER projektübergreifender Austausch, gemeinsame Fortbildungen

MEDIEN Webseite, Blog, Newspaper, Bücher, Publikationen zur externen + internen Kommunikation @

‚GOING PUBLIC‘ Ausstellungen, Symposien, Talks, Vorträge

Dialogisch Arbeiten INTERNE + EXTERNE KOMMUNIKATION

GESPRÄCHSKULTUR Dialog mit Kritikern, Theoretikern, Nutzern, Bürgern

TEAMWORK Projektpools, Schwarmintelligenz, Prinzip verteilter Autorenschaft

§§§

SO!

DIN/ ISO

‚KADAWITTFELDARCHITEKTUR EXTENDED‘ kadawittfeldconsult + kwbau

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KOOPERATION II mit Experten, Fachplanern und anderen Architekten

KOOPERATION I mit Bauherren auf Augenhöhe

ABSTIMMUNG Zusammenarbeit mit Ämtern & Behörden

FORSCHUNG Unterstützung nationaler und internationaler Forschungsprojekte

INTERESSENSAUSGLEICH Prinzipiell finden so zwei Bewegungen zueinander: eine organische Differenzierung der Bürostruktur und eine auf Konsens statt Konkurrenz zielende Kooperationskultur. Letztere macht keinen Unterschied mehr zwischen ,internen‘ und ,externen‘ Partnern und bindet die öffentlichen Anliegen ein. So gelang etwa beim Hauptsitz der AachenMünchener in Aachen die Verknüpfung eines innerstädtischen Firmensitzes mit neugeschaffenem öffentlichen Raum. Ein anderes Beispiel ist die Erneuerung des Salzburger Hauptbahnhofs, dessen impulsgebende Integration in die Stadt durch umsichtige Planungsverfahren und frühe Einbindung aller teils divergierenden Interessen gesichert wurde. Eine entscheidende Rolle spielt, neben dem Bezug zwischen Gebäude und Umraum, zudem das Schaffen von ,Mehrwert-Räumen‘ – Orten der Begegnung, die sich durch eine Interpretation des Raumprogramms ergeben. Nicht zuletzt tragen sie maßgeblich zur Identifikation der Nutzer, der Bauherren und der Öffentlichkeit mit dem Gebäude bei. Anschaulich wird dies auch beim neuen Forschungs- und Entwicklungsgebäude Adidas Laces in Herzogenaurach, das exemplarisch für heutige Ansprüche im Bereich der sogenannten ,Markenarchitektur‘ ist: Im Vordergrund steht nicht mehr primär ein repräsentatives ,Bild‘; vielmehr wird die Architektur über intelligente, verständliche, auf heutige Arbeitsvorstellungen ausgerichtete und zugleich langfristig flexible räumliche Strukturen zum Ausdruck der Firmenkultur. KONTINUIERLICHER AUSTAUSCH Interessensausgleich bedeutet demnach nicht Kompromiss, sondern eine Bereicherung, die Voraussetzung für ein qualitätvolles Gebäude ist – und für eine auch emotional zugängliche, im besten Falle begeisternde Architektur. Was ebenso heißt: Öffentliche Wahrnehmung und grundsätzlicher Dialog über Architektur werden zum kontinuierlichen Teil der Architektenarbeit. Konkret dienen dazu etwa ,Reality Checks‘ – die Befragung der Nutzer zu ihren Erfahrungen in neu errichteten Gebäuden von kadawittfeldarchitektur. Erkenntnisse daraus fließen als kritischer Rücklauf in aktuelle Projekte ein. Für den generellen Austausch stehen heute vielfältige Medien und Veranstaltungen zur Verfügung. Im Falle von kadawittfeldarchitektur reichen sie von einem Blog und Social-Media-Plattformen über Monografien und weitere Printpublikationen wie diesem Newspaper bis zu Ausstellungen, öffentlichen Talks und Symposien. Diese Felder erfüllen die heute wichtige Unternehmenskommunikation und sind Ausdruck einer dialogischen Ausrichtung, die in sämtliche Richtungen wirkt. Transparenz und Vermittlung ermöglichen Nutzern und Bürgern, sich qualifiziert zu beteiligen, und erweitern zugleich das Wissen der Planenden: Sie sind Grundlage nicht nur für das Verständnis heutiger Architektur, sondern für die Kompetenz der Architekten und ihrer Partner und damit für das Schaffen qualitätvoller Architektur.


No. 06/2013

INTeRVIew GESPRäCH MIT PROF. ANDREAS UEBELE, GRÜNDERVON BÜRO UEBELE VISUELLE KOMMUNIKATION, STUTTGART Herr Uebele, zu Ihrer Arbeit in allen Bereichen der visuellen Kommunikation und Identität zählen u.a. Informations- und Orientierungssysteme. Die selbstverständliche Orientierung in einem Gebäude ist ein wichtiger Aspekt für das Wohlfühlen der Nutzer. Wie können hier Architektur und weitergehende Gestaltung ineinandergreifen? Wenn sich Architektur anderen Disziplinen öffnet, ist es bereichernd. Ein vielschichtiges Werk entsteht, das auf unterschiedliche Weise gelesen werden kann. Die Orientierung ist nur eine Schicht dieser Collage. Die unterbewusst funktionierende Orientierung ist von der Architektur allein nicht zu leisten, da die Nutzungen zu komplex sind. Eine intuitive und selbstverständliche Orientierung ist möglich, wenn man sich von der üblichen und langweiligen Vorstellung verabschiedet, dass ein Orientierungssystem ,Beschilderung‘ ist. Bei selbsterklärenden Systemen kommunizieren visuelle und räumliche Erlebnisse miteinander und sind als Einheit entworfen – Grundvoraussetzung für ein schönes Orientierungssystem, das die Architektur als Instrument sieht, das gestimmt und bespielt werden kann.

GESPRäCH MIT DR. MARKUS WIEDENMANN, GESCHäFTSFÜHRENDER GESELLSCHAFTER BEI ART-INVEST REAL ESTATE, KÖLN

Detail nur, aber es erzählt eine Geschichte und Herr Wiedenmann, was können Projektentmacht das Werk zu etwas Besonderem. Die vi- wickler und Architekten voneinander lernen? suelle Identität des Ortes entsteht. Gemeinsam tragen Projektentwickler und Architekten eine große Verantwortung für den Städtebau und die Qualität des einzelnen ArWir hAben sehr gute erFAhrungen beitsplatzes. Keiner der beiden Akteure kann ohne den anderen ein Projekt umsetzen. Dabei mit Architekten, die den diAlOg schaut der Projektentwickler naturgemäß stärsuchen und unseren beitrAg Als ker auf die Wirtschaftlichkeit und der Architekt bereicherung sehen. stärker auf die architektonische und städtebauliche Qualität der Immobilie. Beides steht vordergründig im Konflikt miteinander. In diesem Wie wichtig ist Interdisziplinarität generell? Dialog kann der Projektentwickler vom ArArchitekten müssen es zulassen – oder besser: chitekten lernen, dass eine hohe städtebauliche sie müssen es wollen, dass jemand anderes – in und architektonische Qualität durchaus zu höunserem Fall ein Kommunikationsdesigner – zu heren Mieten und Verkaufserlösen führen kann. seinem Werk etwas beiträgt. Das gilt vor allem Der Architekt kann lernen, dass Schönheit auch dann, wenn es ein eigenständiger Beitrag ist, bezahlt werden muss und nicht Selbstzweck der sich einordnet, aber nicht unterordnet. Wir sein sollte. In diesem Spannungsfeld lassen sich haben sehr gute Erfahrungen mit Architekten, im engen Dialog Lösungen finden, bei denen die diesen Dialog suchen und unseren Beitrag beide Seiten Kompromisse machen müssen. als Bereicherung sehen. Orientierungssysteme sind hochkomplexe Kommunikationssysteme, Welchen Stellenwert haben Wettbewerbei denen es unvermeidlich ist, interdisziplinär be bei der Auswahl Ihrer Architektenpartner? zu denken. Auch die immer komplexeren Nut- Welche Rolle spielen Aspekte wie Bürostrukzungsanforderungen fördern die interdisziplinä- tur und Arbeitsweise? re Zusammenarbeit. In unserer Arbeit suchen Insbesondere bei städtebaulich relevanten Inwieweit profitieren beide Seiten in der wir deshalb den Austausch mit Künstlern, Inte- oder komplizierten Projekten haben sich WettZusammenarbeit voneinander? rior Designern und Philosophen. bewerbe oder Parallelbeauftragungen bewährt. Die Zusammenarbeit ist ein Prozess, einer Die unterschiedliche Sicht von kreativen ArSchaukel gleich, die hin und her schwingt, bis chitekten führt oft zu überraschend klaren Lösich für einen kurzen Moment Schwerelosigsungen, die man vorher nicht erkannt hat. Die keit einstellt. Dann ist das Werk gelungen und prOF. AndreAs uebele Auswahl des richtigen Architekten ist eine sehr die Nutzer fühlen sich wohl. Unsere Arbeit studierte Architektur, Städtebau und Freie Grafik. 1996 bedeutende Entscheidung für das Projekt. Sich reagiert auf den Ort, die Geschichte, das Un- gründete er das büro uebele visuelle kommunikation in damit intensiv auseinanderzusetzen, ist auch Stuttgart. Seit 1998 ist er Professor für Visuelle Kommuniternehmen und die Architektur, die wir – in kation an der FH Düsseldorf. Teil der Verantwortung, die ein Projektenteinem Wittgenstein‘schen Sinne – erweitern, wickler der Stadt, ihren Bewohnern und den in dem unser Beitrag das aus dem vollen Me- Foto links: Mercedes Pappas, Salzburg, Architektur: kadaMietern gegenüber hat. Der Arbeitsprozess betall gefräste Schlüsselloch ist. Ein notwendiges wittfeldarchitektur, Orientierungssystem: büro uebele ginnt mit der Auswahl des Architekten aber erst

und insofern ist die Perspektive auf eine partnerschaftliche und konstruktive Zusammenarbeit immens wichtig. Dabei ist es sehr positiv zu wissen, dass der Arbeitsprozess im Architekturbüro interdisziplinär stattfindet und der Architekt auch regelmäßig nahe an der eigentlichen Bauausführung dran ist.

Wenn kOnstruktiV ‚gestritten‘ Wird, ist die chAnce AuF ein nOch besseres ergebnis hOch.

Was bedeutet das für den konkreten Dialog, die Zusammenführung der Kompetenzen? Der Dialog zwischen dem Bauherrn und dem Architekten darf ruhig kontrovers geführt werden. Wenn dabei der Respekt für die handelnden Personen bewahrt bleibt und im konstruktiven Dialog ,gestritten‘ wird, ist die Chance auf ein noch besseres Ergebnis hoch. In der Zusammenarbeit werden sich die einzelnen Stärken herauskristallisieren und sich Synergien ergeben. Manchmal kann ein Architekt sein Projekt so gut anpreisen, dass er den Vermieter fast ersetzt. Manchmal muss der Bauherr die Baukostenkalkulation übernehmen.

dr. mArkus WiedenmAnn ist geschäftsführender Gesellschafter von Art-Invest Real Estate Management, Köln, und schwerpunktmäßig verantwortlich für Projektentwicklung, An- und Verkauf sowie das Asset Management. Abb. rechts: Entwurf von kadawittfeldarchitektur für MK9S, München, Projektentwicklung: Art-Invest Real Estate

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kadawittfeldarchitektur

IM DISKURS

Architektur kommunizieren Olaf Winkler im Gespräch mit der Kuratorin und Autorin Angelika Fitz,Wien Frau Fitz, Sie widmen sich u.a. als Kuratorin dem Ausstellen von Architektur. Mit dem Wandel der Gesellschaft, wachsender kultureller Diversität, komplexerer Technologie verändert sich unser Verständnis von Stadt und Architektur. Wie stellt Architektur ihre gesellschaftliche Kommunikationsfähigkeit sicher, wie lässt sich dies in einer Ausstellung vermitteln? Viele Architekturausstellungen haben immer noch einen Schautafelcharakter. Ich denke nicht, dass man so die Architektur zum Sprechen bringt. Für mich müssen Ausstellungen die Komplexität des Bauens als kultureller Praxis vermitteln. Sie sollen von den Ideen der Planer genauso erzählen wie von den Wünschen der Nutzer, von den Erwartungen der Investoren und den großen Zukunftsthemen einer Gesellschaft. Als Kuratorin überlege ich bei jeder Ausstellung ganz präzise, mit welchen Medien Architektur kommuniziert werden soll. So kann es vorkommen, dass 10.000 Quadratmeter ausschließlich mit Architektur- und Stadtmodellen bespielt werden, wie zuletzt bei der Ausstellung ,Realstadt. Wünsche als Wirklichkeit‘ im Kraftwerk Mitte in Berlin. Es sollte sichtbar werden, dass Modelle voller Projektionen und Wünsche sind, die uns alle angehen. Bereits seine Machart teilt etwas davon mit,

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bringen sie konkret? Ziel des Reality Check war es, die Nutzer zu Wort kommen zu lassen, von Mitarbeitern der Kantine bis zum Vorstand, vom Facility Management bis zum Marketing. Die Antworten sind so unterschiedlich wie die Menschen und ihre Interessen. Irritierend war für mich, wie viele Nutzer hoch erfreut waren, dass ein Gebäude wirklich Qualität für sie selbst, für ihren Alltag bringt und nicht nur repräsentiert. Das scheint nicht mehr selbstverständlich zu sein.

Was bedeutet das für die Rolle des Architekten? Wie wichtig sind kommunikative Prozesse zwischen allen Planungsbeteiligten, Bauherren, Nutzern, Öffentlichkeit schon während was ein Modell will und wie es alle Mitspieler der Planungsphase? Wo liegen besondere Herüberzeugen will: Auftraggeber, Konkurrenten, ausforderungen in der Vermittlung? Vermittlung ist das Gegenteil von Dozieren. Investoren, Behörden, Politiker, Anrainer. Die Ausstellung war analytisch und lustvoll zugleich Vermittlung ist eine Haltung, die auf Fragenstellen und Zuhören beruht. Diese Haltung und erreichte ein wirklich breites Publikum. muss ein Architekturbüro nach außen und innen prägen. Ohne Teamarbeit lässt sich heute kein Büro mehr führen. Wenn diese nicht Vermittlungstätigkeit kann erst bei der technischen Ausführung, sondern Reflexionsschleifen eröffnen bereits beim Entwurf beginnt, kann die Arund die Türen aufmachen für den chitektur von der Schwarmintelligenz einer Austausch mit anderen Experten geteilten Autorenschaft profitieren. Dann ist es möglich, dass echte Interdisziplinärität gelebt oder auch Laien. wird und dass keine Erfahrung verloren geht. Für das Buch ,Arbeitende Orte‘ über drei Bürobauten von kadawittfeldarchitektur haben Sie gemeinsam mit den Architekten einen ,Reality Check‘ gemacht und die Nutzer nach ihren Erfahrungen in den neuen Bauten befragt. Worin unterscheidet sich die Architekturwahrnehmung von Laien und Architekten? Was die Architektur betrifft, sind wir alle Alltagsexperten. Für die Publikation ,Arbeitende Orte‘ wollten wir überprüfen, wie sich die programmatischen Erweiterungen, die den Kern der drei porträtierten Bauten ausmachen, in der Praxis bewähren. Welche Mehrwerte

Welche Rolle spielen aus Ihrer Sicht die verschiedenen Medien, derer sich der Architekt bedienen kann, wie etwa Blogs und Social Media, Bücher, Zeitschriften, aber auch fachübergreifende Symposien, öffentliche Talks und Ausstellungen? Ich möchte Architekten raten, in der Vermittlung ebenso kreativ zu sein wie beim Entwerfen – und ebenso interdisziplinär. Deshalb hat es mich so gefreut, dass wir das Buch ,Arbeitende Orte‘ als gemeinsames Projekt realisieren konnten und nicht als etwas, das zur Publikationsexpertin ausgelagert wird. Die

Kuratorin wurde temporär zum Teammitglied. So kann ein intensiver Dialog entstehen, der für beide Seiten zum Lernprozess wird. Ich denke, jede Vermittlungstätigkeit sollte von Architekten als Projekt gesehen werden, ob ein kleiner Pecha-Kucha-Auftritt oder ein großes Fernsehfeature. Beides kann Reflexionsschleifen eröffnen, die im Büroalltag zu kurz kommen, und die Türen aufmachen für den Austausch mit anderen Experten oder auch Laien. Die spannende Aufgabe liegt auch darin, Architektur in ihrer komplexen Verwebung mit anderen kulturellen Disziplinen deutlich zu machen. Die Erfahrung zeigt, dass das möglich ist und verstanden wird. Würden Sie, aus Ihrer Praxis heraus, sagen, dass sich das Bewusstsein für architekturrelevante Fragen in der Öffentlichkeit ändert? Es gibt eine lange Geschichte der Auseinandersetzung, ob Architektur als technische Disziplin oder als ästhetische Ausdrucksform verstanden werden soll, als Dienstleistung oder Kunst.Wenn man, wie ich, Architektur als kulturelle Praxis versteht, kann man solche Dualisierungen überschreiten.

Angelika Fitz arbeitet als Kuratorin und Autorin im Bereich Architektur, Kunst und Urbanismus, seit 1998 mit eigenem Büro in Wien.

Olaf Winkler ist freier Autor und Architekturkritiker in Schwerte und Brüssel. Abb. oben: Ausstellung in der Architektur Galerie Berlin 2012, kuratiert von kadawittfeldarchitektur, anlässlich der Buchvorstellung ‚Arbeitende Orte - Bürobauten mit Wert und Mehrwert‘, Herausgeber Angelika Fitz und kadawittfeldarchitektur, Springer-Verlag,Wien 2012, ISBN 978-3-7091-1314-1. Foto: © Katharina Wendlandt / Architektur Galerie Berlin


No. 06/2013

News Fertigstellung

Realisierung

Eröffnung archäologische Grundsteinlegung beim Vitrine in Aachen SSC in Düsseldorf Im Sommer dieses Jahres wurde die Archäologische Vitrine im Aachener Elisengarten eröffnet. Der Pavillon von kadawittfeldarchitektur haust die Fundstelle ein, die bei Gartenbauarbeiten für die neue Parkgestaltung entdeckt wurde. Die Besonderheit der Funde – die Schichtung verschiedener Siedlungsstrukturen aus mehreren Epochen der rund 5000-jährigen Stadtgeschichte – wird in der Gestaltung der mehrschichtigen Pavillonhülle aufgegriffen. Der Zwischenraum zwischen der äußeren offenen Hülle aus sich verschrän-

kenden Edelstahlprofilen und der gläsernen Einhausung lädt den Besucher ein, vom Weg durch den Park abzuschweifen und die archäologischen Spuren zu erkunden. Die Vitrine dient den Archäologen zudem als Treffpunkt für Stadtführungen. Das Projekt ging aus einer von der Stadt Aachen beauftragten Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2009 hervor und konnte aufgrund der Spende eines Aachener Unternehmens realisiert werden, das den städtischen Anteil an der Finanzierung übernahm.

Mit der Grundsteinlegung hat im Juni der Bau des Studierenden Service Centers der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf begonnen. Der Neubau von kadawittfeldarchitektur wird das ,Tor zum Campus‘ bilden: Unter einem von filigranen Stützen getragenen Dach spannt sich ein großzügiger Vorplatz auf, der Studenten und Besuchern aus allen Richtungen ein witterungsgeschütztes Entree bietet. Das transparente zweigeschossige Foyer mit Blick in den Park dient als zentraler Kommunikationsraum und Vertei-

ler mit hoher Aufenthaltsqualität. Das SSC nimmt die Einrichtungen des Dezernats ‚Studentische Angelegenheiten‘ auf. Ein seitlich am Foyer gelegener zuschaltbarer Mehrzweckraum bietet Studentenarbeitsplätze in lounge­artiger Atmosphäre; bei Veranstaltungen kann er als Event- und Ausstellungsfläche genutzt werden. Die Fertigstellung des Gemeinschaftsprojekts des Landes NRW, der Heinrich-Heine-Universität und des Bauund Liegenschaftsbetriebs NRW (BLB) ist für Anfang 2014 geplant.

Auszeichnung

Realisierung

Kooperation

Realisierung

BEST OF BEST – NEUe TRIBÜNE ICONIC AWARDs DRESSUR­ 2013 stadion

Neubau für 50hertz in berlin

EASA zieht in die Neue Direktion KöLn

Der Deutsche Rat für Formgebung hat im August erstmalig die Iconic Awards vergeben. In der Kategorie ‚Best of Best‘ wurde dabei das Forschungs- und Entwicklungsgebäude Adidas Laces auf dem ,World of Sports‘-Campus in Herzogenaurach von kadawittfeldarchitektur zu einem der Preisträger gekürt. Der Preis richtet sich an Vertreter aus Architektur, Design, Bauwirtschaft und Industrie und ist der erste neutrale, internationale Architektur- und Designwettbewerb, der die Disziplinen in ihrem Zusammenspiel berücksichtigt. Prämiert werden visionäre Architektur, innovative Produkte und nachhaltige Kommunikation aus allen Sparten der Architektur, der Bau- und Immobilienbranche sowie der produzierenden Industrie. Die Preisverleihung findet am 7. Oktober in der BMW-Welt München statt.

Gemeinsam mit dem Grazer Architekturbüro LOVE architecture and urbanism ZT plant kadawittfeldarchitektur die neue Firmenzentrale des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz in Berlin. Der Entwurf geht aus einem Wettbewerb hervor, den LOVE Anfang des Jahres für sich entscheiden konnte. Das neue Bürogebäude entsteht in der Berliner Europacity zwischen Hamburger Bahnhof und Hauptbahnhof. Der offene und einladende Entwurf besteht aus flexibel nutzbaren Bürodecks, die über ein außenliegendes Tragwerk verbunden sind, das, passend für 50Hertz, an die Frequenz des Wechselstroms erinnert. kadawittfeldarchitektur und LOVE planen das Bauvorhaben vom gemeinsamen Berliner Standort aus. Die Bauarbeiten sollen im nächsten Jahr beginnen, Anfang 2016 wird 50Hertz sein ‚Netzquartier‘ beziehen.

Beim Umbau der ehemaligen königlichen Bahndirektion am Konrad-Adenauer-Ufer in Köln steht der künftige Gesamtmieter fest. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit EASA wird den kompletten zwischen 1906 und 1913 errichteten Bau als neuen Hauptsitz nutzen. Der Entwurf von kadawittfeldarchitektur entwickelt unter Berücksichtigung des denkmalgeschützten Bestands eine moderne Lösung für das kriegszerstörte Mansarddach. Metallbänder umhüllen die vier Dachgeschosse und zeichnen die historische Kontur nach. Die geschützte Fassade wird saniert, die Eingangshallen werden originalgetreu in den Neubau integriert. Die Niederlassung RheinRuhr der HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH wird die ,Neue Direktion Köln‘ mit 26.000 Quadratmetern Nutzfläche der EASA im Frühjahr 2016 übergeben.

Genau 761 Tage vor Beginn der Reit-Europameisterschaften 2015 in Aachen hat der Aachen-Laurensberger Rennverein (ALRV) Mitte Juli den ersten Spatenstich für die neue Tribüne des Deutsche-Bank-Dressurstadions gefeiert. Der Entwurf von kadawittfeldarchitektur schließt die bislang offene Ostseite des Stadions, in dem die Wettbewerbe in Dressur, Springen, Voltigieren, Fahren und Reining stattfinden. Ein weit auskragendes Dach faltet sich um und über die Tribüne, deren rund 1.200 Plätze über eine große Freit­reppe erreicht werden. Unterhalb des Tribünen­ körpers finden sich alle Funktionsräume wie Sanitärbereiche, Lager- und Technikflächen sowie Räume für temporäre Nutzungen. Die Tribüne soll im Mai 2014 und damit vor dem CHIO (Concours Hippique International Officiel) fertiggestellt sein.

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kAdAWittFeldArchitektur

iMpressuM Redaktion: Nikola Müller-Langguth, Olaf Winkler Graphik & Layout: Kadadesign Auflage: 3.000 / 3 x im Jahr Druck: Print Holding Styria

KontaKt

NEXT Schwerpunktthema: In der nächsten Ausgabe widmen wir uns der Archäologischen Vitrine in Aachen.

kadawittfeldarchitektur Aureliusstraße 2 52064 Aachen fon +49(0)241-946 90 0 fax +49(0)241-946 90 20 www.kwa.ac office@kwa.ac


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