2 minute read

Liberalisierung des Strommarktes

Next Article
Ausblick

Ausblick

Am 29. April 1998 trat in Deutschland das neue Energiewirtschaftsgesetz in Kraft. Aus den bisherigen Abnehmern der Energieversorgungsunternehmen wurden plötzlich Kunden. Die bisherigen Gebietsmonopole wurden abgeschafft. Die Kunden hatten die Möglichkeit, ihren Stromlieferanten frei zu wählen. Die Energieversorgungsunternehmen mussten jetzt in einem Wettbewerbsmarkt agieren. Sie mussten die Chancen wahrnehmen, die ihnen der Kundennutzen bot. Und diese Chancen galt es, in einen entsprechenden Geschäftserfolg umzusetzen. Bei den Stromversorgungsunternehmen war jetzt Marketing angesagt.

Advertisement

OPTIMIERUNG VON GESCHÄFTSPROZESSEN BEI ENERGIEVERSORGERN

Ende der 1980er Jahre wurden von der HEA erstmals Kooperationen geschlossen, die zur Optimierung von Geschäftsprozessen und der Kundenbetreuung bei Energieversorgern beitragen sollten. Es wurden in Auswahlverfahren

Partner gesucht, die technisches Wissen und Erfahrung einbrachten. Die HEA sollte ihr vertriebliches Know-How in die Kooperation einbringen. So konnte gemeinsam mit der noch heute am Markt sehr erfolgreichen Cursor AG das

CRM-System EVI bei Energieversorgern platziert werden, dass die Abläufe in Vertrieb und Kundeservice stark vereinfachte und noch heute mit zahlreichen Weiterentwicklungen bei vielen EVU im Einsatz ist.

An einer weiteren interessanten Idee wurde im Jahr 2000 bei der HEA „gebastelt“. Auf der Basis der Intershop Software „Enfinity“ sollte die Applikation „Power Commerce“ die elektronische Kommunikation mit dem Kunden revolutionieren. So sollten leistungsfähige Elektrogeräte selbstständig Preisvorteile im Tarifangebot erkennen können. Die Software in Verbindung mit einem intelligenten Stromzähler sollte unsichtbar im Hintergrund für den Kunden nach einem passenden Tarif suchen, den Vertrag schließen und die Bezahlung auslösen. Die HEA war mit diesen Ideen der damaligen Zeit weit voraus.

Für die HEA bedeutete dies, Themen aufzugreifen wie Energiemarkt, Energiemarketing, Produktinnovation aber auch Dienstleistungen für die Mitgliedsunternehmen einschließlich entsprechender Fort- und Weiterbildung. Es galt, die Technologieführerschaft der elektrischen Energie im Rahmen von Marketingaktivitäten und insbesondere in der Marktkommunikation fest zu verankern.

HEA-MARKETINGSERVICE

Mit der Display-Serie „Energiesparen im Haushalt“ eröffnete die HEA 1989 ein weiteres Geschäftsfeld. Mit dem Messe- und Ausstellungsservice wurden Mitgliedsunternehmen bei der Ausrichtung von Ausstellungen und der Präsentation auf Messen unterstützt. Der Bereich entwickelte sich in den ersten Jahren sehr dynamisch, so dass die HEA ab 1995 quasi als Generalunternehmer im Auftrag von Energieversorgern die Planung und Einrichtung von Kunden- und Beratungsstellen übernahm. Insgesamt 40 Kundenzentren wurden von der HEA und ihren Partnern geplant und eingerichtet.

Die HEA richtete die Schwerpunkte ihrer Arbeit auf Marktbereiche aus wie Hauswärmemarkt, Mehrwert-Installation in Wohngebäuden und Zweckbauten, Märkte für raumlufttechnische Anlagen, Prozesswärme im Gewerbe und in der Kleinindustrie. Hierbei konnten die Qualitäts- und Handhabungsvorteile der Stromanwendung in diesen Marktsegmenten viel intensiver als bisher dargestellt werden. Vor diesem Hintergrund richtete die HEA ihre gesamte Medien- und Pressearbeit sowie die Nutzung der Internet-Plattformen auf ein Ziel aus. Es galt, den Mehrwert der Stromanwendung und den Beitrag des Stroms zur Sicherung der Zukunft mit guten Argumenten zu kommunizieren.

Der über hundertjährige Spitzenverband der deutschen Stromwirtschaft, die Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW), bekam im Rahmen der Liberalisierung des Strommarktes eine neue Struktur: Er verstand sich nun als Dachverband der Branche mit den Fachverbänden AGFW (Fernwärme), HEA (Stromvertrieb und -anwendung), VDN (Netze) und VGB (Kraftwerke). Außerdem nannte er sich ab 2001 „Verband der Elektrizitätswirtschaft“ (VDEW), um die schon 1997 beschlossene Öffnung für neue Mitgliedergruppen wie Stromhändler auch im Namen zum Ausdruck zu bringen. Anfang 2005 verlegte der VDEW seine Geschäftsstelle komplett von Frankfurt am Main nach Berlin. Die HEA blieb in Frankfurt am Main und firmierte als Fachverband für Energie-Marketing und -Anwendung (HEA) e.V. beim VDEW. Es wurde beschlossen, die eingeführte und angesehene Marke „HEA“ im Namen weiterzuführen.

This article is from: