VINSCHGER KULTUR
1250 Jahre Kloster St. Johann in Müstair MÜSTAIR - Das UNESCO-Welterbe Kloster St. Johann in Müstair feiert 2025 sein 1250-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung im Jahr 775 hat es trotz seiner wechselvollen Geschichte immer seine Lebendigkeit bewahren können. 1983 wurde die gesamte Klosteranlage als UNESCO-Welterbe anerkannt. Damit ist es das einzige Baudenkmal mit diesem Status im Kanton Graubünden. Das heurige Jubiläumsjahr wird mit vielen besonderen Veranstaltungen begangen. Dabei steht nicht nur die beeindruckende Geschichte des Bauwerks im Fokus, sondern auch seine anhaltende Lebendigkeit. Seinen Anfang nimmt das Jubiläumsjahr mit einem Anlass für die Bewohnenden der Val Müstair: Am Sonntag, 11. Mai, erhalten Einheimische freien Eintritt in ihr Welterbe. Im Museum können sie drei neue Ausstellungen entdecken oder als Familie mit dem Klosterparcours für Kids auf einen spielerischen Rundgang gehen. Erstmalig wird ab Juli die berühmteste Wandmalerei von Müstair,
die tanzende Salome, wieder regelmäßig zu besichtigen sein. Nach sieben Jahren Restaurierung ist dieser Teil der Mittelapsis abgeschlossen und kann jeden Dienstag im Rahmen einer Führung auf dem Gerüst bestaunt werden. Einen besonderen Höhepunkt des Jubiläumsjahres markiert die Eröffnung einer Ausstellung im Museum zum Lebenswerk der Klosterfrau und Künstlerin Pia Willi. Pia Willi ist mit 93 Jahren die älteste Benediktinerin von Müstair. Von 1986 bis 2013 stand sie dem Konvent als Priorin vor und lenkte mit diplomatischem
Exkursion nach Müstair
Feingefühl und einer umsichtigen Personalpolitik die Geschicke des Klosters. Was weniger bekannt ist: Vor ihrem Eintritt ins Kloster Müstair im Jahr 1958 absolvierte sie eine klassische Kunstausbildung und besuchte die Kunstgewerbeschule in Zürich sowie die Kunstakademie André Lhote in Paris. Im Kloster entwickelte sie zahlreiche Entwürfe für Trachtenstickereien und Zeichnungen für Karten mit Motiven aus dem Klosterleben, die schnell zu ihrem Markenzeichen wurden. Begleitend zur Ausstellung werden Führungen, ein Zeichenkurs und ein
Stickwettbewerb mit einem Preis der Tessanda Handweberei Santa Maria angeboten. Die Vernissage findet am 26. Juni um 15:30 Uhr statt. „In unserem Jubiläumsjahr feiern wir nicht nur das historische Gebäude, sondern vor allem seine Lebendigkeit. Noch heute leben acht Benediktinerinnen als monastische Gemeinschaft im Kloster und setzen die Gründungsidee von 775 fort. Das macht das Kloster einzigartig unter den UNESCO-Welterbestätten der Schweiz“, freut sich die Museumsdirektorin Romina RED Ebenhöch. SONNTAG
Eintritt: ¤ 15,00.¤10 ,00.- für Studierende
18
MAI 2025
PFARRKIRCHE SCHLANDERS, 17.00 Uhr
VAL MÜSTAIR/SCHNALS - Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde Schnals, lokaler Kultureinrichtungen, bäuerlicher Interessenschaften und Vereine sowie Interessierte unternahmen kürzlich eine Exkursion in das Val Müstair. Ziel war es, Impulse zur Aufwertung des immateriellen Kulturerbes der Transhumanz zu gewinnen, einem Kulturgut, das im Schnalstal tief verankert ist. Als Best-Practice-Beispiel diente das Kloster St. Johann, das als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt ist. Ulrich Veith, Geschäftsführer der Klosteranlage, erläuterte den kulturellen und gesellschaftlichen Wert dieser Auszeichnung. Linda Feichtinger von
der Biosfera Val Müstair stellte konkrete Projekte vor, mit denen Traditionen nicht nur bewahrt, sondern auch neu belebt werden. Zum Abschluss wurde das Talmuseum Chasa Jaura besucht. Die Exkursion war Teil eines Weiterbildungs- und Austauschprogramms im Rahmen des PNRR-Projekts, das sich der Zukunft des immateriellen Kulturerbes widmet. „Der Austausch mit anderen Regionen ist für uns enorm wertvoll. Gerade im Umgang mit immateriellem Kulturerbe wie der Transhumanz braucht es neue Perspektiven und Mut zur Weiterentwicklung“, resümiert die PNRR-Verantwortliche Sonja Santer. RED
Concerto Stella Matutina Heinrich Ignaz Franz Biber Missa Salisburgensis für 16 Gesangssolisten, 10 Trompeten, Pauken, 2 Zinken, 3 Posaunen, 2 Oboen, 4 Blockflöten, 4 Violinen, 8 Bratschen, 2 Celli, Violone, 2 Orgeln
Thomas Platzgummer, Leitung mit freundlicher Unterstützung 54. Festival 2025
In Zusammenarbeit mit Festival Musica Sacra und Musik & Kirche Brixen
DER VINSCHGER 09/25 51