Es wird konkret

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VINSCHGER KULTUR

„Ein Mensch kann auch gackern 
 GLURNS - 
aber er gackert in einer

anderen Frequenz“. Mit dem Hinweis „Das CafĂ© Salina soll auch ein KulturcafĂ© sein“, eröffnete Michael Hofer von der Obervinschgauer BĂŒrgergenossenschaft „da“ die „Ausstellung Tania Wallnöfer“. Es ging um alpenlĂ€ndisches Kleinvieh – um Zeichnungen von Hennen, Ziegen, KrĂ€hen – in der Mehrzahl aus Tusche auf Papier. Die gebĂŒrtige Trafoierin fĂŒhrte dann auf ihre Weise in das kĂŒnstlerische Schaffen ein: „Sellawegen, wenn ihr wĂŒsstet, dass die Tiere alle die gleiche Sprache sprechen, nur eine andere Frequenz. Also es ist wissenschaftlich bewiesen - ich bin keine Lehrerin und keine Physikerin – wenn man die Frequenz eines Froschs verĂ€ndert, wird er zum

Nehmen wir ein japanisches Lied her – ich sing japanisch“. Es folgte eine Singprobe in Dialekt. „Auf der Grundlage eines schwedischen Liedes“, erklĂ€rte die KĂŒnstlerin. Im anschließenden GesprĂ€ch, das durch laute GesprĂ€che an der Theke und durch Zwischenrufe fast unterging, kam die KĂŒnstlerin auf ihre „gesellschaftskritischen GeTania Wallnöfer und Michael Hofer dichte“ zu sprechen. Ein Gedicht Tania sang japanisch, dialekteröffneten die Ausstellung im schwedisch und finno-ugrisch. habe sie beim Kochen aufs Handy CafĂ© Salina. Eine KrĂ€he im Anflug. gesprochen unter dem Titel „Das Stallparadigma“. Leider konnte der Waal. Das heißt, alle Tiere reden uns mit Worten und diese Worte Ausdruck nicht erklĂ€rt und der im Grunde genommen die gleiche sind in allen LĂ€ndern gleich, aber Inhalt nicht vertieft werden. Ihre Sprache, nur in anderer Frequenz. sie haben eine andere Schwingung. Landsleute aus Trafoi und UmgeUnd so auch die Menschen. Men- Die Leute sind dann auch anders. bung und die Mitglieder von „da“ schen können auch gackern, aber Die Kultur ist dann anders. Gut beanspruchten die Frau Wallnöfer. sie gackern eben auch in einer an- zu erkennen, dass etwas anders ist, deren Frequenz. Wir verstĂ€ndigen wenn man etwas nicht gewohnt ist. GÜNTHER SCHÖPF

„Jo, Tonzn isch a groaße Freid 
“ EYRS - Am 20. JĂ€nner fand im Kultursaal in Eyrs zum zweiten Mal in Folge das Modul 1 fĂŒr die Ausbildung zum/zur Kinder-und Jugendtanzleiter/in statt. Organisiert und koordiniert wurde die Veranstaltung auch heuer von Elisabeth Menghin, der Bezirkstanzleiterin der ARGE Volkstanz. PĂŒnktlich um 9 Uhr trafen sich 17 tanzfreudige Teilnehmende im Kultursaal, um den AusfĂŒhrungen und Inputs der Kursleiterin Luisa Jaeger aus Niederdorf zu folgen und – vor allem – den Tag im beschwingten Tanzschritt anzugehen. Mit großem Geschick

hatten auch das große GlĂŒck, wĂ€hrend der Fortbildung von Live-Musik begleitet zu werden. Christoph Amenitsch begleitete die Gruppe den ganzen Tag auf seiner Harmonika und spielte zum Tanz auf. Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es am Nachmittag genauso flott weiter wie am Vormittag. Allen verknĂŒpfte die Kursleiterin ihre Die erlernten TĂ€nze, hauptsĂ€ch- Teilnehmenden wurde eine Teiltheoretischen Inputs mit sehr viel lich vereinfachte Varianten von nahmebestĂ€tigung ausgehĂ€ndigt. Praxis und so wurde vor allem klassischen VolkstĂ€nzen, sind Ein besonderer Dank gebĂŒhrt viel getanzt und auch gesungen. zum Großteil adaptierbar und Luisa JĂ€ger, Elisabeth Menghin Insgesamt erlernte und ĂŒbte die somit fĂŒr kleinere und grĂ¶ĂŸere und dem Musikanten Christoph Gruppe stolze 26 TĂ€nze, davon Kinder und Jugendliche geeig- Amenitsch. Das gemeinsame Reviele mit dazu passenden Liedern. net. Die Kursteilnehmer/innen sĂŒmee: „Flott isch’s gwesn!“ RED

Die treibende Kraft: Ein StĂŒck SĂŒdtirol - von Thomas Arzt Eine Fotografin dokumentiert den Bau des Staudamms am Reschen und meint ein generelles Unbehagen an der neuen Welt und Risse in den modernen Bauten auszumachen. 70 Jahre spĂ€ter kommt eine Forscherin mit diesen Fotos im GepĂ€ck an den Ort des Geschehens und möchte mit einem Mann sprechen, der seit Jahrzehnten auf den Turm starrt, auf den Turm mitten im See. Auf zwei Zeitebenen und aus 42 DER VINSCHGER 03/24

unterschiedlichen Blickwinkeln erzĂ€hlt Autor Thomas Arzt eine Geschichte um die WidersprĂŒche technischen Fortschritts. Im Mittelpunkt stehen nicht die historischen Ereignisse, sondern die kleinen und großen Schicksale der Menschen. „Mir geht der See nicht mehr aus dem Kopf. Ich skizziere ein zu langes Drama mit zu vielen Figuren an zu vielen SchauplĂ€tzen. Keine „OpfererzĂ€hlung“! Keine Dokumen-

Thomas Arzt im MĂ€rz 2023 auf Recherche am Reschensee.

tation des bereits Dokumentierten. Der Staudamm soll keine Gefahr sein, sondern eine Vision, die GlĂŒck

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verspricht! Zugleich zögere ich. Was wird aus den realen Biografien? Wie der tatsĂ€chlichen Geschichte gerecht werden? Ich ĂŒberarbeite mein Konzept. Suche nach dem Heute in dem Stauseedrama. Nach Strukturen des Erinnerns. Aus 9 Figuren werden 18. Alle laufen nun mit Schatten rum.“ Thomas Arzt, Autor des StĂŒcks Infos und Tickets unter: www.theater-bozen.it


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