Klimaschutzpläne

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

8. Vinschger Wertetag abgesagt SCHLANDERS - Die Organi-

satoren des Wertetages haben gemeinsam beschlossen, den diesjährigen Wertetag aufgrund der familiären Tragödie, die einem der Sprecher widerfahren ist, vorerst abzusagen. Im Mittelpunkt des 8. Wertetages wären die Themen Transhumanismus und neue Intelligenzen gestanden. RED

Silvester für den guten Zweck

Bei der Spendenübergaben (v.l.): Helga Schönthaler, David Frank, Jan Knappe und Waltraud Hohenegger. GLURNS - Rund 400 Euro spendeten David Frank und einige seiner Freunde kürzlich der Südtiroler Krebshilfe Bezirk Vinschgau. „Anstelle einer ausgelassenen Silvesterfeier außer Haus haben wir uns entschieden, den Jahreswechsel gemütlich zu Hause zu verbringen und dabei etwas Gutes zu tun. Gemeinsam haben wir während unserer Studienzeit in Wien viele unvergessliche Momente geteilt, und es war uns ein Anliegen, diese Verbundenheit auch für einen guten Zweck zu nutzen“, erklärt Frank, der im Oktober für den Südtiroler Landtag kandidiert hatte. Gemeinsam mit Jan Knappe überreichte er kürzlich den Spendenscheck. „Die Organisation leistet wertvolle Arbeit im Kampf gegen Krebserkrankungen, und es war uns wichtig, sie zu unterstützen“, unterstreicht Frank. Auch wolle er mit solchen Aktionen andere Menschen inspirieren, für den guten Zweck zu spenden. AM

20 DER VINSCHGER 02/24

Neue Gentechnologie Was ist das eigentlich? PRAD - Die Freiwillige Feuerwehr von Prad hat unlängst in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss von Prad zu einem Vortrag in den Raiffeisensaal von aquaprad eingeladen mit dem Thema „Die neue Gentechnologie“ mit Eva Gelinsky, Leiterin der politischen Koordination der Interessensgemeinschaft für gentechnikfreie Saatgutarbeit in Göttingen (Deutschland). Es waren etwa 30 Anwesende im Saal. An die 70 Personen hatten sich über Zoom zugeschaltet. Derzeit wird in der EU intensiv über die Neue Gentechnik diskutiert. Kommission und Parlament machen Druck: Sie wollen noch vor den EU-Parlamentswahlen (Juni 2024) eine neue Verordnung verabschieden. Die Vorschläge, die hierfür derzeit auf dem Tisch liegen, sehen eine weitgehende Deregulierung der Neuen Gentechnik und der damit entwickelten Pflanzen vor. Die Interessen der Konsumenten, der Umwelt und der gentechnikfreien Lebensmittelerzeugung bleiben dagegen weitgehend unberücksichtigt. Mit der Umsetzung dieses Vorschlags würden zentrale Standards abgeschafft, wie z. B. das verpflichtende Zulassungsverfahren mit einer Risikoprüfung und Nachweisverfahren, die eindeutige Kennzeichnung dieser genmanipulierten Lebensmittel im Regal, die Koexistenzregeln, sowie das Verursacherprinzip. Dies bedrohe die gesamte (konventionelle und ökologische) gentechnikfrei arbeitende Land- und Lebensmittelwirtschaft. Gerechtfertigt wird die Deregulierung mit zwei Behauptungen: Zum einen sollen Eingriffe mit neuen gentechnischen Verfahren so sicher sein wie die konventionelle Züchtung. Zum anderen sollen sich mit Hilfe dieser Verfahren rascher Pflanzen entwickeln lassen, die resistent gegen Schädlinge, Krankheiten oder extreme Trockenheit sind. Was ist aber dran an diesen Versprechungen? Was ist überhaupt Gentechnik und was unterschei-

Wichtig und zugleich brisant Medientechnisch und in der breiten Bevölkerung ist das Thema allerdings noch zu wenig präsent, bemängelte zum Beispiel Anja Matscher Bergbäuerin am Lechtlhof in Muntetschinig/Mals. Die studierte Agrarwissenschafterin setzt sich derzeit in einer eigenen Bioland-Arbeitsgruppe „Gentechnik“ intensiv mit diesem wichtigen und zugleich brisanten Thema auseinander. In einem Kommentar zu einem Artikel, der kürzlich im Südtiroler Online–Nachrichtenportal „Salto“ erschienen ist, schreibt sie: „Es Eva Gelinsky geht darum gesamtgesellschaftlich zu entscheiden, ob die Risidet die „Neue“ von der herkömm- ken oder die vermuteten Vorteile lichen Gentechnik? Stimmt es, überwiegen. Ich bin der Meinung, dass die Neue Gentechnik „prä- dass sowohl Universität als auch zise“ und damit auch „sicher“ ist? Politik die Aufgabe haben eine Gibt es bereits Neue Gentechnik- Technik nicht nur aus dem BlickPflanzen? Und wenn ja: Welche winkel der technischen MöglichEigenschaften haben sie und wo keiten zu betrachten, sondern wachsen sie? Kann der laufende sich auch damit beschäftigen politische Prozess noch beein- müssen, welche sozialen und ökoflusst werden? Welche Gefahr nomischen Auswirkungen eine stellen Patente auf gentechnisch Technik haben kann.“ Weiters ist veränderte Pflanzen für die bäuer- in ihrem Beitrag zu lesen: „Ich lichen Familienbetriebe in Europa möchte auch in Zukunft wissen, dar? Das die wichtigsten Fragen, WAS ich esse, wie auch 80 bis 90 die im Laufe des Vortragsabends Prozent der Konsument*innen von der Expertin näher erläutert in repräsentativen Umfragen in und auch wissenschaftlich unter anderen europäischen Ländern fordern…Könnte ein weiterhin die Lupe genommen wurden. gentechnikfreies Südtirol/Europa nicht auch ein Wettbewerbsvorteil in der Welt sein?“. Die Verbraucherzentrale Südtirol wird Anfang Februar ein Positionspapier gegen die Deregulierung der Neuen Gentechnik im Rahmen einer Pressekonferenz in Bozen vorstellen, das von zahlreichen Südtiroler Verbänden mitgetragen wird. Wer zu dem Thema aktiv werden möchte kann dem Südtiroler Vertreter im EUParlament Herbert Dorfmann auch eine E-Mail schreiben. Am 06.02.2024 wird im EU-Parlament voraussichtlich über den Gesetzesvorschlag abgestimmt. DANIELA DI PILLA


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