VINSCHGER KULTUR
2. DenkMal Festival der Kreativkultur SCHLANDERS - Das DenkMal Festival der Kreativkultur ist ein interaktives Festival für alle Altersgruppen, das nun schon zum zweiten Mal auf dem Areal der ehemaligen Drususkaserne, rund um die BASIS Vinschgau Venosta, stattfindet. Mit dem Namen Denkmal wird zum Nachdenken angeregt, über Gelände wie dieses und eine sinnvolle Nachnutzung, über die Wichtigkeit von Kunst und Kultur auch im Alltag, über alternative und neue Wege der Arbeit im ländlichen Raum und über weitere gesellschaftsrelevante Fragen. - Das zweitägige Festival dient als Brücke zwischen Kunst und Kunsthandwerk, Design, Musik, Technologie und dem Thema Denkmal. Während der zwei Tage, Samstag, 30. Juli, und
In Erinnerung an Karl Grasser KASTELBELL-TSCHARS - Es war im Jahr 1985, als beim Dekanatsbittgang von Tschars nach St. Martin im Kofel, der jährlich stattfindet, zwei fleißige Teilnehmer vom Vorstand der Katholischen Männerbewegung (Johann Pircher und Florian Gurschler) auf eine besondere Stelle aufmerksam wurden: „Brunnkofel“. Man besprach dies dann im Vorstand und es wurde beschlossen, an diesem Ort etwas Besonders zu machen. Man dachte dabei an Karl Grasser und fuhr nach Kortsch, um die Sache mit dem Künstler zu besprechen. Grasser wollte diese Stelle zuerst besichtigen. So brachte man den Künstler mit dem Auto ein Stück weit auf den Berg. Dann war noch ein steiles Stück zu Fuß zu gehen. Als die Stelle erreicht war, kam die freudige Überraschung von Karl Grasser: „Liebe Männer, hier werde ich euch etwas schaffen.“ Zu diesem Anlass mussten auch sämtliche Wegkreuze erneuert
Das Bildstöckl am „Brunnkofel“ und das von Karl Grasser geschaffene Relief; die Aufnahmen stammen aus dem Jahr 1987.
werden. Zum Teil waren diese nicht vorhanden oder im desolaten Zustand. Als die Wegkreuze neu errichtet waren, sowie auch das Bildstöckl mit dem Ton-Relief von der Heimsuchung Mariens, das sehr gelungen war, konnte am 2. Juli am Fest der Heimsuchung Mariens von Dekan Georg
Peer die Segnung vorgenommen werden. - Karl Grasser ist am vergangenen 21. Juni im Alter von 98 Jahren verstorben und wurde am 24. Juni in seinem Heimatort Kortsch beerdigt. DER VORSTAND DER KATHOLISCHEN MÄNNERBEWEGUNG TSCHARS
„Claudia de’ Medici – Heldin ihrer Zeit“
Sonntag, 31. Juli, gibt es haufenweise Programm mit Spielideen, einem Clown, einem Talk und diversen Workshops wie Spinnen, Kalligraphie oder Krempempl. Künstler und Künstlerinnen performen, stellen Werke auf dem Kunstmarkt aus und öffnen ihre Ateliers in der Kreativwerkstatt. Sehenswerte Installationen wie „on Remembrance“ und Kurzfilme werden zwei Tage lang gezeigt. Untertags wird im Freien zu Straßenmusik und nachts beim Clubbing getanzt. Vegetarische Köstlichkeiten wie Pizza von Bistro Sole bis hin zu Crêpes, Kaffee und Kuchen im Kaffeehaus, gibt es den ganzen Tag. Abends wird die Weinbar geöffnet und „Chili sin Carne“ wird bis in die Nacht serviert. Der Eintritt zum gesamten Gelände ist für alle zugänglich und mit freiwilliger Spende. Weitere Infos im Internet RED (basis.space/fkk).
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DER VINSCHGER 13/22
VINSCHGAU/BOZEN - Dass das Oberschulzentrum in Mals ihren Namen trägt, kommt nicht von ungefähr. Auch im Vinschgau hat Claudia de’ Medici, geboren 1604 und gestorben 1648, Spuren hinterlassen. Als Erzherzogin von Österreich und Landesmutter von Tirol hat sie während ihrer 13-jährigen Regierungszeit in Tirol verschiedene Initiativen und Projekte in die Wege geleitet. Dank ihres Wirkens erlebte sowohl der Norden, als auch der Süden und die Toskana einen großen Aufschwung. Ein besonders Ziel der Erzherzogin war es, die Eigeninitiative der Menschen zu fördern, um die Lebensbedingungen der Tiroler während des Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) zu verbessern. Claudia hatte 1626 nach dem Tod ihres ersten Mannes (Federico Ubaldo della Rovere) Erzherzog Leopold V., den Bruder von Kaiser Ferdinand II., geheiratet. Mit der Hochzeit wurde sie Landesfürstin von Tirol. Näher beleuchtet werden verschiedene Initiativen der herausragenden Frau, Mutter und
Hinter der „Claudia de’ Medici“, die auf der Einladung zum Sommergespräch zu sehen ist (im Bild), verbirgt sich in Wahrheit die Studentin Caterina Laruccia.
Regentin beim Sommergespräch über Claudia de’ Medici und ihre Tiroler Regentschaft, das am 25. Juli um 19 Uhr im Stadtclub Bozen (Weintraubengasse 2) stattfindet. Claudia förderte u.a. auch die Kunst mit der Einführung des Barocktheaters, den Handel mit einer neuen Verfassung der Boz-
ner Messe und den Ausbau des Handwerks in Tirol. 1635 begründete sie den Merkantilmagistrat Bozen, ein bilateral deutsch-italienisch besetztes Sondergericht in Handelssachen, das später im Merkantilgebäude untergebracht wurde. Veranstalter des Sommergesprächs sind das DZE Südtirol (Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt Südtirol EO) und der Vinschger Musikverein „Venusta Musica EO“. Für passende Musik mit Werken aus der Zeit von Claudia de’ Medici konnte „Venusta Musica“ Giorgiana Pelliccia (Sopran) und Alessandro Balessarini (Laute) gewinnen. Der Eintritt ist frei. Gezeigt werden im Rahmen des Abends auch 23 Illustrationen zu Claudia de’ Medici, die der Künstler Alessio Nalesini aus Schlanders geschaffen hat. Die Illustrationen werden auch im Buch „Claudia de’ Medici - Heldin ihrer Zeit“ von Sabina Mair aus Schlanders zu finden sein. Der Roman, geschrieben unter dem Pseudonym „Louise von Mini-Hansen“, wird im Herbst vorgestellt. SEPP