VINSCHGER SPORT
Schafften den Sprung in die Serie A: (v.l. stehend), Egon Staffler, Elmar Pilser, Ivo Verdross, Hannes Pichler sowie (vorne kniend) Werner Gruber und Manfred Rainalter.
Serie A! Schlanderser Kegler historisch Der Kegelclub Schlanders hat mit seiner 1. Mannschaft erstmals den Aufstieg in die höchste Liga geschafft. SCHLANDERS - Jubel in der Schlanderser Kegelbar, das letzte Spiel an jenem Freitagabend Anfang April gewonnen, den Aufstieg unter Dach und Fach gebracht: Die Kegler des KC Schlanders I schafften erstmals den Sprung von der Serie A2 in die Serie A1. Es ist dies die höchste Südtiroler Sportkegel-Klasse bzw. die höchste in ganz Italien, da der Kegelsport nur in Südtirol wettbewerbsmäßig in dieser Form betrieben wird. Zu Aufstiegshelden wurden Kapitän Manfred Rainalter, Elmar Pilser, Werner Gruber, Hannes Pichler, Ivo Verdross und Egon Staffler. Sie beendeten die A2-Klasse West auf dem zweiten Tabellenplatz hinter Neumarkt 2. Weil das 2. Team der Neumarkter aber nicht aufsteigen kann, reichte dieser zweite Platz für den historischen Erfolg. Am letzten Spieltag setzte man sich daheim in der Kegelbar in Schlanders mit 7:1 gegen den KC Überetsch Eppan durch. Weil der Tabellendritte Aldein gleichzeitig in Vöran verloren hatte, hätte sogar eine Niederlage gereicht. Dass die motivierten Vinschger Sportkegler nichts anbrennen lassen wollten, war aber von Beginn an klar. „Damit ging schon ein Traum in Erfüllung. Aber es wird nun sehr, sehr schwer“, weiß Kapitän Manni Rainalter. Teams wie der amtierende
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Meister Neumarkt 1 seien Welten entfernt, spielen diese schließlich mit „Auswärtigen“ und Profis in den eigenen Reihen. So spielen unter anderem der mehrfache Weltmeister und serbische Nationalkegler Vilmoš Zavarko sowie der Ungar Tamás Kiss für die Unterlandler. Dazu einige einheimische Top-Spieler. „Das sind andere Kaliber“, betont auch Ivo Verdross. Aber: „Dafür spielen wir mit ausschließlich Einheimischen und größtenteils Spielern, die in Schlanders wohnen“. Lediglich Werner Gruber (Mals) und Hannes Pichler (Prad) kommen nicht aus Schlanders. Wettbewerbsmäßig gekegelt wird im Vinschgau derzeit nur in Schlanders und in Naturns. „Zum Derby kommt es aber leider in der A1 nicht, da Naturns abgestiegen ist“, bedauert Rainalter. Neue Saison hat es in sich Aber auch ohne Derby in der 1. Liga freut man sich auf die neue Saison. „Es wird viele Höhepunkte geben. Unser Ziel ist natürlich der Klassenerhalt“, betont der Kapitän. Dafür trainieren die Kegler regelmäßig. Einmal die Woche steht ein fixes Kegeltraining in der Kegelbar auf dem Programm, die meisten sind aber zweimal wöchentlich zum
Training auf der Bahn anzutreffen. Dazu kommt ein Spiel die Woche. Dreimal Kegeln die Woche sei ideal. „Sonst wird es zu viel“, erklärt Verdross. Vor allem komme es beim Kegeln auf die Konzentration an. 80 Prozent sei Kopfsache. Und: „Das Wichtigste ist, dass das Team zusammenpasst“, so Manni Rainalter. Zudem sei natürlich auch die körperliche Fitness entscheidend. „Komplette Randsportart“ Der Kegelsport sei in Südtirol „eine komplette Randsportart, wie das Eisstockschießen“. Ein Beispiel gefällig? In Südtirol bzw. ganz Italien gibt es rund 1.500 Sportkegler. In Deutschland sind es etwa 200.000. International habe Südtirol daher auch wenig zu melden. In Schlanders fehle derzeit der Nachwuchs. Aber nicht nur. „Wir hatten mal sieben Teams, nun sind es nur mehr zwei“, erklärt Rainalter. Neben der 1. Mannschaft trat in der vergangenen Saison die „Reserve“, Schlanders 2 in der C-Klasse an, landete dabei nach einer schwierigen Saison aber auf dem letzten Platz. Bedauernswert sei vor allem auch, dass Schlanders kein Damenteam mehr stellen könne. Der KC Schlanders, der vor über 30 Jahren gegrün-