Was bringt das neue Abkommen?

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VINSCHGER KULTUR museum gestaltet. Wichtig war es dem Verein auch immer, heimische Künstlerinnen und Künstler zu fördern und ihnen Sichtbarkeit zu verleihen. So waren im Lauf der Jahre Ausstellungen von Ulrich Wielander und Klaus Pobitzer, Sibylle Trafojer, Rosmarie und Hans Thöni, Harald Punter, Engelbert Donner, Anna Maria Thaler, Tobias Thaler, Franz Lutt, Hans Seifert, Diego und Evelin Brandl und Rafael Graf, Franz Haller, Lukas Klotz, ein „Querfeldein“ verschiedener Künstler, Walter Kuenz, Corrado Ceccarelli und Franco Frenademez, Robert Lessmann und Irene Maria Stecher zu sehen. 2004 wurde im Vintschger Museum die 200-Jahrfeier der Ortler-Erstbesteigung mit einer Enthüllung eines Gedenksteins vor dem Museum gefeiert. Seit 2015 befindet sich dieser Gedenkstein zu Ehren des Schludernser Erstbesteigers Josef Pichler (Pseirer Josele) auf dem Parkplatz der Churburg. Die Sonderausstellung „Olm nou Olm“ beschäftigte sich 2005 mit der Geschichte der Almwirtschaft. 2006 folgte die Sonderausstellung „Es waren einmal die Räter“. Mit der Eröffnung der dritten Dauerausstellung „Schwabenkinder“ im Jahr 2012 gelang es dem Verein, ein wichtiges historisches Thema aufzuarbeiten, das bei der Bevölkerung

de im Portrait“ gewidmet. Die neuere Südtiroler Zeitgeschichte stand im Mittelpunkt weiterer Sonderausstellungen: Helene Dietl Laganda kuratierte gemeinsam mit Simon Laganda 2018 zum 100-jährigen Gedenken die Ausstellung „1918 - Königsspitze und Ortler - Der Soldat im Eis“. 2019 gestalteten sie eine Sonderausstellung zum Thema Option: „Gehen oder bleiben“. 2021 wurde die Sonderausstellung „Fahrende - die Vinschger Korrnr“ anlässlich des EuregioMuseumsjahres 2021 in Zusammenarbeit mit den Ötztaler Museen eröffnet. Die Sonderausstellung „Fahrende - die Vinschger Korrnr“ kann auch im heurigen Jubiläumsjahr im „VUSEUM - `s Vintschger Museum“ besichtigt werden.

heute noch auf großen Anklang stößt. Auch viele Schulklassen konnten sich seither intensiv mit diesem tragischen Kapitel der Geschichte auseinandersetzen. 2013 wurde die Ausstellung „Kampfgebiet Ortlerfront 1915-1918“ gezeigt und 2014 beschäftigte sich eine Sonderausstellung mit dem Thema „Mineralien im Vinschgau“. Zwei Sonderausstellungen waren den Themen „Getreide – Korn des Lebens“ und „Urgetrei-

Besondere Angebote zum Jubiläum Auch im Jubiläumsjahr 2022 bietet das „VUSEUM - `s Vintschger Museum“ den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, die Sonderausstellung „Fahrende - die Vinschger Korrnr“ zu besichtigen. Um das Jubiläum gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu feiern, bietet das Museum an jedem 25. des Monats allen einen freien Eintritt sowie allen 25-Jährigen (Geburtsjahr 1997) eine kostenlose Mitgliedschaft im Freundeskreis. Außerdem plant das Museum im Herbst eine Geburtstagsfeier RED für alle Interessierten.

Menschen und Motoren: Ein Laaser stellt aus LAAS - Mehr als ein Jahr arbeitete der junge Laaser Künstler Elias Wallnöfer an drei Büsten aus Laaser Marmor. Detailgetreu porträtierte er dabei Felix Wankel, Ferdinand Piech und Frank Obrist. Dabei handelte es sich um eine Auftragsarbeit für das Felix-Wankel-Institut am Bodensee (der Vinschger hat berichtet, siehe Ausgabe 5/2022). Der aktuelle Firmenchef Frank Obrist persönlich hatte die Werke in Auftrag gegeben. In den 1950er Jahren hatte der 1988 verstorbene Felix Wankel im Institut den Wankelmotor (auch als Kreiskolbenmotor oder Rotationskol- Die Büste von Frank Obrist und Künstler Elias Wallnöfer. benmotor bezeichnet) erfunden. Später übernahm die Volkswagen AG unter Ferdinand Piech (gestorben 2019) das Institut. Im Jahre 2021 übernahm es das österreichische Unternehmen Obrist Powertrain. Der Gründer und CEO der Obrist Group Frank Obrist war früher selbst Mitarbeiter von Felix Wankel. Mit den Büsten sollte etwas Bleibendes geschaffen werden. Die Werke werden noch in diesem Jahr ans Institut geliefert und Felix Wankel Ferdinand Piech

finden dort ihren fixen Platz. In Absprache mit dem Auftraggeber konnte Wallnöfer die Kunstwerke vorher bereits im Rahmen der Ausstellung „Menschen und Motoren“ im April der Öffentlichkeit zugänglich machen. Als Ort wählte er dafür eine alte verlassene Mechanikerwerkstätte. „Absolut passend“, brachte er es bei der Vernissage auf den Punkt. Er wollte etwas Geschichte, genauer gesagt Automobil-Geschichte, in die alten Räumlichkeiten zurückholen und die Frage deponieren: „Werden Werkstätten generell künftig derart verlassen aussehen, wenn man die fortschreitende Entwicklung betrachtet?“. Zahlreiche Gäste, Freunde und Bekannte waren zur Ausstellung gekommen und zeigten sich von den Werken begeistert. Wallnöfer dankte den Sponsoren der Ausstellung, Lasa Marmo, der Rechtsanwaltskanzlei Baur & Tappeiner, Konsum Laas, Iveco Platter, Schönthaler Baustoffhandel sowie dem Gasthof Sonne und dem Cafè Greta. MICHAEL ANDRES

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