Am Limit, aber voll engagiert

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

SCHLANDERS - Vehement widersprochen hat BM Dieter Pinggera bei der jĂŒngsten Gemeinderatssitzung GerĂŒchten bzw. nicht recherchierten Berichten, wonach geplant sei, den Radweg im Abschnitt zwischen Laas und Göflan entlang der gesamten Strecke zu asphaltieren. „Das ist nur blödes Gerede“, machte Pinggera seinem Ärger Luft. Aufs Tapet gebracht hatte das Thema das Ratsmitglied Franz Winkler. Der BĂŒrgermeister verwies darauf, dass die Baukommission der Gemeinde Schlanders in der Vergangenheit schon mehrfach Asphaltierungsprojekte abgelehnt habe. Es sei das technische Amt der Bezirksgemeinschaft, das bestimmte TeilstĂŒcke aus GrĂŒnden der Sicherheit asphaltieren möchte. Auch die Fragen der Instandhaltung und Haftung bei RadunfĂ€llen spielen eine Rolle. Was die Trasse im Gemeindegebiet von Schlanders betrifft, „soll nur ein einziges steiles TeilstĂŒck asphaltiert werden, in Laas sind es mehrere.“ Der Radweg Laas-Göflan werde weiterhin zu 90 bis 95 Prozent ökologisch geschĂŒtzt und somit asphaltfrei bleiben. Pinggera informierte auch ĂŒber eine Aussprache am Sitz der Bezirksgemeinschaft mit Vertretern der Umweltschutzgruppe Vinschgau. Der Vorschlag von Franz Winkler, auch ein Treffen mit Vertretern des AVS Schlanders zu vereinbaren, stieß bei Pinggera auf offene Ohren. SEPP

Das RadwegteilstĂŒck HolzbruggGöflan soll laut BM Pinggera demnĂ€chst asphaltiert und fĂŒr die Nutzung freigegeben werden.

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DER VINSCHGER 09/22

Wasserkraft hoch drei Schlanders will die Stromproduktion verdreifachen SCHLANDERS - Nach 12-jĂ€hrigen Vorarbeiten, vielen HĂŒrden, RĂŒckschlĂ€gen, Aussprachen, Vereinbarungen und Treffen rĂŒckt die Errichtung von 7 Kraftwerken in Schlanders nun in greifbare NĂ€he. Eigentlich sind es 6, denn das Trinkwasserkraftwerk Priel wurde schon vor einigen Jahren gebaut. BM Dieter Pinggera holte weit aus, als er bei der Gemeinderatssitzung am 28. April die Vorgeschichte der am Schlandraunbach geplanten Wasserkraftwerke Revue passieren ließ. Viel Zeit verloren gegangen sei leider infolge von Auflagen, mit denen die LandesĂ€mter im Zuge der Wasserrechtsverfahren weit ĂŒber das Ziel hinausgeschossen hĂ€tten. Erst mit Hilfe eines Rechtsgutachtens, das Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Anwaltschaft des Landes beantragt hatte, sei es gelungen, die Konzessionen von „MĂ€ngeln“ zu bereinigen. „Die Gutachten fielen am Ende in unserem Sinn aus und wir bekamen auf voller Linie Recht“, so Pinggera. Nun befinde man sich nach diesem „verwaltungsrechtlichen Leidensweg“ auf einem guten Punkt: „Es können zwei weitere kleine Trinkwasserkraftwerke sowie drei Wasserkraftwerke errichtet werden.“ Noch abzuklĂ€ren sei, ob das siebte Kraftwerk vollstĂ€ndig unterirdisch errichtet oder ob der derzeitige Hubschrauberlandeplatz verlegt wird. Insgesamt soll die Stromproduktion durch den Bau der Kraftwerksketten in etwa verdreifacht werden, und zwar von derzeit ca. 7 auf ĂŒber 20 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Mit technischen Daten wartete der Wasserbauingenieur Walter Gostner auf. Die Gesamtkosten bezifferte er unter der BerĂŒcksichtigung der aktuellen Preise mit ca. 15,4 Millionen Euro. FĂŒr die AusfĂŒhrungsplanung dĂŒrfte es laut dem BĂŒrgermeister rund ein halbes Jahr brauchen. Laufe alles nach Plan, könnten die Arbeiten heuer im Herbst beginnen und bereits im nĂ€chsten Jahr abgeschlossen werden. Verlegt werden sollen sĂ€mtliche Leitungen entlang der Straße.

Quelle: Patscheider & Partner

„Radweg wird nur punktuell asphaltiert“

Eine schematische Darstellung aller Kraftwerksprojekte

Als willkommenen Synergieeffekt nannte Pinggera den Austausch der veralteten Trinkwasserleitung im Schlandrauntal. Zusammenfassend hielt er fest, dass es den vielen Interessentschaften und Akteuren, speziell aber der Landwirtschaft schon von Beginn an darum gegangen sei, „eine gerechte Wasseraufteilung zwischen Kortsch und Schlanders/Vetzan zu gewĂ€hrleisten.“ Um die Errichtung der Kraftwerke möglichst rasch abzuwickeln und eine Direktvergabe der Arbeiten zu ermöglichen, hatte die Gemeindeverwaltung vorgeschlagen, eine eigene Gesellschaft zu grĂŒnden, die als BautrĂ€ger fungieren soll. Der Gemeinderat stimmte der Satzung zur Gründung der „Schlandraunbach Konsortial GmbH“ in diesem Sinn einhellig zu. Einstimmig ernannt

wurden auch die zwei Vertreter der Gemeinde fĂŒr den 5-köpfigen Verwaltungsrat. Es sind dies der BĂŒrgermeister und die Gemeindereferentin Christine Kaaserer. 3 weitere Personen, unter denen sich eine weitere Frau befinden muss, sind noch zu ernennen. Neben dem VEK soll auch das Bonifizierungskonsortium Vinschgau vertreten sein. Im Gemeinderat wird der Bau der Kraftwerke noch mehrmals Gegenstand von BeschlĂŒssen sein. So muss u.a. auch das AusfĂŒhrungsprojekt genehmigt werden. Falls es zur Umsetzung kommt, wird es in Schlandraun laut Gostner zu einer „intensiven BautĂ€tigkeit“ kommen, und zwar von der derzeitigen Fassungsstelle fĂŒr das Kraftwerk Priel bis zum Bereich des Hubschrauberlandeplatzes in der NĂ€he der Sportzone. SEPP


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