VINSCHGER SPORT
„Wir haben Benzin im Blut!“ Patrick Ziernheld ist Autorennfahrer mit Leib und Seele BURGEIS - Der 24-jährige Patrick Ziernheld aus Burgeis pflegt ein nicht alltägliches Hobby: Er ist ein Autorennfahrer. Durch einen Zufall hat „Der Vinschger“ davon erfahren und mit ihm ein Gespräch geführt. der Vinschger: Patrick, du bist ein Autorennfahrer? Ich habe das erst kürzlich von deiner Mutter erfahren. Da wurde ich neugierig und habe dich zu einem Gespräch eingeladen, weil ich mehr darüber erfahren wollte. PATRICK ZIERNHELD: Ja, das ist
nicht nur mehr mein Hobby und Leidenschaft, sondern mittlerweile ein bedeutender Teil meines Lebens. Ich verbinde somit meinen Beruf als KFZ-Techniker mit Patrick Ziernheld meinem Hobby. Meisterschaft. Auch ein Fanclub Warum? unterstützt und motiviert uns Ich habe es irgendwie in den immer an der Rennstrecke. Genen. Meine Opas mütterlichund väterlicherseits waren im- Wie kommst du mit der dermer schon von Autos fasziniert zeitigen Corona-Situation genauso wie mein Vater Günther. klar? Wir waren und sind alle MeIm Moment steht logisch alles chaniker mit „Benzin im Blut“. still. Es gibt zwar Renntermine, Meine Familie hat mich schon als die sind aber unsicher. Da bin Sechsjährigen mit einem Go-Kart ich froh, dass ich im Familienüberrascht. So habe ich dann die betrieb arbeiten kann und diese Leidenschaft für die Geschwin- Zeit als „Schrauberpause“ nutzen digkeit und den Motorsport kann. Denn nur mit einem gut entdeckt. Meinen Eltern war es aufgebauten und abgestimmten immer wichtig, dass dies kein Auto kann man um die vordersten Muss sein soll, sondern mit Spaß Plätze kämpfen. verbunden sei. Ich habe tatsächlich großen Spaß daran. So kam Kannst du uns das näher erfür mich eigentlich nichts anderes klären, was du damit meinst? in Frage. Mein Vater und ich sind ein gutes Team, bei der Arbeit und auf der Rennstrecke. Ich verstehe, das heißt, dein Vater unterstützt dich nicht nur, sondern ist aktiv dabei.
Ja, wir helfen uns gegenseitig und spornen uns an. Mein Vater ist aktiv dabei und fährt schon seit einiger Zeit in Vorarlberg. Aufgrund seiner Ergebnisse in den vergangenen Jahren zählt er zu den Top-Zehn-Fahrern der 54
DER VINSCHGER 11-12/21
Gerne. Ich habe mir ein „normales“ Straßenauto gekauft und das baue ich für mich so auf, dass es einfach ganz zu mir persönlich passt. Dann kann ich mit ruhigem Gewissen auf der Rennstrecke Gas geben.
Bist du bereits mehrere Rennen gefahren?
Wie vorhin schon gesagt, war ich bereits mit meinem Go-Kart erfolgreich. Mit dem Erlangen des Führerscheins, folgte dann die Südtiroler Meisterschaft, als ich mit einem Autobianchi A112 Hast du eigentlich auch begann, Erfahrungen zu sammeln. Angst? Denn du fährst ein 2019 fuhr ich in Vorarlberg den PS-starkes und schnelles Drytech Bergslalom und platAuto… zierte mich direkt als Dritter in Nein, Angst darf man keine meiner Kategorie. Mein persönhaben, doch der nötige Respekt liches Highlight war die Saison darf nicht fehlen! Man muss sein 2020. Da fuhr ich nämlich den Können selbst und gut einschät- Sieg in meiner Kategorie ein, jene, zen, denn ein kleiner Fehler kann die am stärksten besetzt war. Im fatale Folgen mit sich bringen und Gesamtracing reihte ich mich den Traum als Rennfahrer sofort unter die besten Zehn ein, als bester Südtiroler. platzen lassen. Gratulation! Wie schaut die Zukunft aus? Kannst du eine Prognose wagen?
Das ist im Moment sehr schwierig in dieser „coronabedingten“ Auszeit. Wie schon erwähnt, wird es mir nicht langweilig. Dennoch hoffe ich, dass es nicht allzu lange dauern wird, dass ich wieder am Start sein und voll aufs Gaspedal drücken kann! INTERVIEW: DANIELA DI PILLA