Zuständig fürs Wohlbefinden

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VINSCHGER GESELLSCHAFT kaum Kontrollen. Auch die „Speedboxen“ seien zum Großteil „verwaist“ geblieben. Um diese Situation zu verbessern und der Bevölkerung insgesamt mehr Sicherheit zu bieten, wird ab dem ersten April ein neuer Gemeindepolizist in Vollzeit in der Gemeinde Graun seinen Dienst aufnehmen. Ein zweiter Polizist, der formell ebenso von der Gemeinde Graun angestellt wird, wird in Glurns und Taufers arbeiten, wobei diese Gemeinden die entsprechenden Kosten an die Gemeinde Graun zahlen. Laut Franz Prieth geht es keineswegs darum, irgendwie Kasse zu machen, sondern darum, die Sicherheit und damit auch die Lebensqualität der Bevölkerung, besonders der Anrainer entlang der Durchzugsstraße, zu erhöhen. Die Kosten des Gemeindepolizeidienstes hat der Gemeinderat im Zuge einer Bilanzänderung genehmigt. Hierzu gehören auch 18.000 Euro für den Ankauf eines gebrauchten, drei Jahre alten Dienstautos der Ortspolizei Schlanders.

angewachsen. Neu hinzu kamen bzw. kommen der Parkplatz „Stockerhof“ in St. Valentin und der Parkplatz bei der Kite-Station. Der Parkplatz Kappl/Maseben wird erweitert. Viel Zuspruch im Gemeinderat fand der Vorschlag des Ausschusses, wonach Bürger*innen der Gemeinde Graun mit Ausnahme des Parkplatzes beim Turm in Graun und des Parkplatzes Piz in Reschen auf allen anderen gebührenpflichtigen Parkplätzen gratis parken dürfen. Hierfür bekommen die Bürger*innen im Rathaus eigene Parkvignetten, die 5 Jahre gültig bleiben. Um das Abstellen von Campern auf dem Parkplatz in Piz in geordnete rechtliche Bahnen zu lenken, ist eine Neuordnung geplant. Vorgesehen sind keine größeren baulichen Strukturen, sondern nur elementare Voraussetzungen. Im Gegenzug werden die Parkgebühren für Camper erhöht und auch die Ortstaxe wird eingehoben. Auf dem Parkplatz Piz wurden bisher zu Stoßzeiten mehrere hundert Camper gezählt.

Die Ex-ANAS-Häuser in Reschen (im Bild) und St. Valentin auf der Haide sollen im Sommer bzw. Herbst abgerissen werden.

fentliche Einrichtung umzuwandeln. Der Bürgermeister machte keinen Hehl daraus, dass es an der Zeit ist, diese zwei Häuser abzureißen und damit zwei Schandflecke zu beseitigen. Kurzfristig sei geplant, die Grundflächen als Parkplätze zu nutzen. Pläne für die Unterbringung öffentlicher Strukturen gibt es derzeit nicht. Das Land gibt die Ex-ANAS-Häuser unentgeltlich Ex-ANAS-Häuser verschwinden Einwohner parken gratis an die Gemeinde weiter. Auf Vorschlag Einhellig zugstimmt hat der Gemeinde- von Stefan Stecher sollte überprüft werZu den Aufgaben der Gemeindepolizei gehört auch die Kontrolle der Parkplätze. rat der Absichtserklärung, die Ex-ANAS- den, ob es Möglichkeiten gibt, die frei Die Zahl der gebührenpflichtigen Park- Wärterhäuser in St. Valentin und Reschen werdende Baukubatur in bestehende plätze in der Gemeinde Graun ist auf 9 von „Wohnbauzone A“ in Zone für öf- Wohnbauzonen A zu integrieren. SEPP

Schöneben-Nauders: „Wir sind realistisch genug“ GRAUN - Bei der jüngsten Sitzung

des Gemeinderates informierte der Bürgermeister auch darüber, dass der Ausschuss eine Machbarkeitsstudie für einen einen skitechnischen Zusammenschluss des Skigebietes Schöneben mit dem Skigebiet Nauders in Auftrag gegeben hat. Nach dem gelungenen Zusammenschluss der beiden Skigebiete Schöneben und Haider Alm werde nun langfristig ein Zusammenschluss mit Nauders ins Auge gefasst. Die Studie soll u.a. aufzeigen, ob dieses Vorhaben technisch umsetzbar ist. „Wir sind realistisch genug, um zu wissen, dass sich dieses Vorhaben aufgrund der Corona-Pandemie und deren Folgen kurz- und mittelfristig kaum umsetzen lässt,“ sagte Bürgermeister Franz Prieth. Aber wenn sich längerfristig Möglichkeiten ergeben sollten und wenn man eventuell auch mit Geldmitteln im Rahmen der RecoveryFund-Projekte rechnen könnte, „wäre es gut, wenn wir eine Studie aus der Schublade ziehen können.“ Die Ausgaben für die Studie in

Bürgermeister Franz Prieth leitete die Online-Sitzung des Gemeinderates von seinem Büro aus.

Höhe von ca. 10.000 Euro bestreiten die Gemeinde Graun sowie die Gemeinde Nauders und der Tourismusverein Nauders zu gleichen Teilen. Ebenfalls in Auftrag gegeben hat die Gemeindeverwaltung eine Machbarkeitsstudie für die Errichtung einer Winterrodelbahn in St. Valentin als zusätzliches Freizeit- und Sportangebot für die Ferienregion Reschenpass, und zwar in Zusammenarbeit mit der Fraktionsverwaltung von

St. Valentin, der Schöneben AG und dem Tourismusverein. Es geht de facto darum, die Rodelbahn von einer Talseite auf die andere zu verlegen. Um das Thema Tourismus und touristische Entwicklung ging es auch bei weiteren Diskussionen im Rat. Offiziell fest steht mittlerweile, dass die Wintersaison 2020/2021 auch in der Gemeinde Graun als „Totalausfall“ in die Geschichte eingehen wird. Das Ratsmitglied

Josef Thöni kritisierte, dass die Hotels und Gastbetriebe bis nach Ostern geschlossen bleiben müssen. Auch die neuen Leitlinien für die Zukunft des Tourismus in Südtirol, die kürzlich von Landesrat Arnold Schuler vorgestellt wurden, brachte Thöni aufs Tapet. Ein genereller Bettenstopp in ganz Südtirol sei nicht der richtige Weg. Auch der Bürgermeister sprach sich sinngemäß dafür aus, dass es nicht angehe, alle Landesteile über einen Kamm zu scheren. In etlichen Vinschger Gemeinden, speziell in der Gemeinde Graun, gebe es noch viel Entwicklungspotential, das es auszuschöpfen gelte. Detail am Rande: Ob die „Hotelzone Gerstl“ in Reschen gebaut werden darf oder nicht, steht noch immer nicht fest. „Wir haben dazu aus Bozen noch keine Mitteilung bekommen“, sagte der Bürgermeister im Anschluss an die Ratssitzung. Der frühere Gemeinderat hatte sich am 31. August 2020 mehrheitlich dafür ausgesprochen, auf die „Hotelzone Gerstl“ zu beharren. SEPP DER VINSCHGER 09-10/21

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