VINSCHGER GESELLSCHAFT
Auftrieb mit Ehrengast Foto: Noclador - CC BY-SA 3.0
Neue Hütte an neuem Standort
LANGTAUFERS - Grünes Licht gab die Landesregierung am 23. Juli auf Vorschlag des zuständigen Landesrates Massimo Bessone für den Neubau der Weißkugelhütte (im Bild) an einem neuen Standort, nämlich am Bergl an der orografisch linken Seite des Karlinbaches. Laut Bessone werde diese Entscheidung von allen Beteiligten mitgetragen und wirke sich positiv auf das Langtaufers aus. Das Konzept für den Neubau ist aus einem Ideenwettbewerb hervorgegangen und kann nun mit geringfügigen Anpassungen umgesetzt werden. 2016 war der Ablauf wegen der Änderung des Gesetzes zu den Ausschreibungen gestoppt worden. Die Weißkugelhütte ist eine von 26 Schutzhütten, die vom Staat an das Land übertragen worden waren. Der Neubau wird als Ganzjahresdestination konzipiert und winterfest ausgeführt. Damit wird den Anforderungen der Gemeinde Graun und der Verwaltung der Gemeinnutzungsgüter Langtauferertal entsprochen wie auch dem neuen Trend im Tourismusbereich. Die Landschaftsschutzkommission und die Paritätische Kommission für die Schutzhütten haben ihre Zustimmung zum neuen Standort gegeben, sei es in landschaftsökologischer als auch gefahrenschutztechnischer Hinsicht. Infolge des Neubaus an einem neuen Standort steigen die Kosten von 2,3 auf ca. 3,2 Millionen Euro an. Einen Anteil davon wird die Gemeinde Graun übernehmen. Bereits im Mai hat der Gemeinderat beschlossen, die Wasserversorgungsanlagen und zusätzlich kleinere Infrastrukturarbeiten während der Bauarbeiten zu übernehmen. Zudem wird ein Tauschgeschäft zwischen der Landesverwaltung und der Verwaltung der Gemeinnutzungsgüter Langtauferertal angestrebt, die dem Land den Grund für das neue Gebäude im Tausch mit der alten Schutzhütte abtreten würde. LPA
Sommerfrische für die Yaks
Fleißige Yak-Hirten (v.l.): Werner Kiem, Dietmar Pichler, Michael Reinstadler, Tobias Wallnöfer, Fabian Brenner, Helmut Donner und Paul Hanny. SULDEN - Zwar kommen die
Yaks aus Asien, in Sulden fühlen sie sich aber daheim. Dies wird Wanderern klar, wenn sie im idyllischen Tal auf Madritsch unterwegs sind. Auf den dortigen Weideflächen genießen derzeit 13 Yaks ihre Sommerfrische: 7 ausgewachsene Tiere und 6 Kälber. „Es sind friedliebende Tiere, aber man sollte Abstand halten. Vor allem Hunde gehören an die Leine“, sagt Reinhold Messner. Fühlen sich Yaks bedroht bzw. tritt man ihnen zu nahe, könnten sie durchaus aggressiv reagieren. „Man sollte den Respekt bewahren“, so Messner. Die Tiere seien darauf aus, sich in Notfällen zu verteidigen. Das trifft vor allem auf Kühe mit Kälbern zu. Der ehemalige Extrem-Bergsteiger hat seine Yaks vor einer Woche
Reinhold Messner und seine Yaks.
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traditionell auf die Madritscher Weideflächen begleitet. Dabei fand der Yak-Auftrieb heuer später als geplant statt. Ende Juni, wenn die Yaks für gewöhnlich zur Sommerfrische gebracht werden, befand sich Messner nämlich in Afghanistan, wo er einen Film drehte. Hirten brachten derweil die Yaks nach Madritsch. Für den „öffentlichen“ Auftrieb wurden sie letzte Woche nochmals ins Tal und dann wieder hinaufbegleitet. Hunderte Schaulustige beteiligten sich wiederum am Auftrieb. Darunter ein Ehrengast: Herbert Knapp, einer der Erstbesteiger der Schaumrolle, war mit seiner Frau Isolde nach Sulden gekommen. „Ich bin jedes Jahr hier. Es ist einfach wunderschön bei euch. Die Gegend, das Essen, die Menschen“, so Knapp, der die
Schaumrolle 1956 bestiegen hatte. Die Gipfelwechte der Königsspitze brach nur 4 Jahre später ab. Auch der Yak-Auftrieb war für ihn keine Premiere. „Ich war früher schon ab und an dabei, es ist immer wieder schön“, betonte Knapp. Der ehemalige Bergsteiger ist ein guter Freund vom Hanny Paul. Dieser war es, der 1982 die Idee hatte, die Tiere vom Himalaya nach Sulden zu bringen. Hanny war einer der Teilnehmer an der Südtiroler Cho-Oyu-Winterexpedition. Messner war von Hannys Idee begeistert und kaufte 1984 zwei Yak-Stiere sowie drei Muttertiere. Heute sind die Yaks aus Sulden freilich nicht mehr wegzudenken. MICHAEL ANDRES
Ehrengäste: Herbert Knapp und seine Frau Isolde.