Doppelgleisige Abschnitte im Visier

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PKW-Verkehr nimmt stetig zu

Landesrat Richard Theiner: „Wir müssen schon jetzt die Weichen für die Zeit nach der Elektrifizierung der Vinschger Bahn stellen.“

voranbringt, überprüft, wo dop­ pelgleisige Abschnitte möglich sind, wie viele Grundflächen es braucht und was das Ganze kos­ tet.“ Voll überzeugt ist der Landes­ rat davon, dass diese Investition dem Vinschgau zu einem weite­ ren wirtschaftlichen Aufschwung verhelfen wird: „Wir brauchen nur daran zu denken, dass in rund 10 Jahren der Brennerbasistunnel in Betrieb geht. Was das bedeu­ tet, kann man sich derzeit noch kaum vorstellen. Es wird aber so sein, dass man in gut 2 Stunden von München nach Bozen fahren kann.“ Da liege es auf der Hand, dass auch die weiterführenden Verbindungen, nicht zuletzt auch in den Vinschgau, attraktiv und schnell sein müssen, „sodass man eines Tages wird sagen können: Ich steige in München in die Bahn und bin in rund 3 Stunden im Vinschgau.“ Bahnfahren immer wichtiger Dem Bahnfahren werde in Zu­ kunft eine noch größere Bedeu­ tung zukommen. Aus diesem Grund werde die Landesregie­ rung auch in punkto Bahnverbin­ dung mit der Schweiz weiterhin aktiv am Ball bleiben. Zusätzlich zu einer Zeitersparnis für Pendler und Schüler werde der Bau zwei­ gleisiger Abschnitte entlang der Vinschger Bahnstrecke auch zu einer erheblichen Aufwertung des Wirtschaftsstandortes Vinschgau führen. ­­SEPP

VINSCHGAU - Bei der jüngsten S­ itzung der SVP-Bezirksleitung in­ formierten der Direktor des Landes­ straßendienstes Vinschgau, Ingeni­ eur Stephan Bauer, sowie Ingenieur Ronald Patscheider und Bezirks­ leitungsmitglied Kurt Ziernhöld über die aktuelle Verkehrssituation im Vinschgau. Während die Daten zum Schwerverkehr in absoluten Zahlen teilweise unter den Wer­ ten von 2004 liegen, nehmen der PKW- und auch der Motorradver­ kehr kontinuierlich zu. 2016 waren am 27. August 24.493 Fahrzeuge auf der Vinschgauer Straße unter­ wegs. „Diese Spitzenwerte nehmen kontinuierlich zu“, so Stephan Bauer. Der Verkehr sollte flüssiger gestaltet

und speziell im Untervinschgau müsse ein Überholen der LKWs wieder ermöglicht werden. Dazu müssten die landwirtschaftlichen Zufahrten entlang dieser Strecken reduziert und landwirtschaftliche Parallelwege errichtet werden. Als kurzfristige Maßnahme des Lan­ des informierte Bauer über die be­ reits großteils durchgeführte neue Steuerung der Ampeln. Dadurch sollen die Verkehrsflüsse vor allem an Spitzentagen wie zu Pfingsten oder Maria Himmelfahrt technisch besser gestaltet werden. Auch das Problem der Radweg-Überquerung auf der Töll wolle man angehen. Bezirks­präsident Andreas Tappeiner sicherte zu, den Bürgermeistern

die Umsetzungsmöglichkeiten der aufgezeigten Überholstrecken im Rahmen der Überarbeitung der Knoflacher-Studie seitens der In­ genieurgemeinschaft Patscheider & Partner vorzuschlagen. Patscheider informierte u.a. auch über neue sowie bereits bekannte Um­fahrungsTrassen im Obervinschgau, die nun bezüglich Machbarkeit, Kosten und Flächenbedarf gegenübergestellt werden sollen. Kurt Ziernhöld stellte der Bezirksleitung die aktuellen Südtiroler und Nordtiroler Ver­ kehrsdaten und Verkehrsflüsse vor und zeigte die Entwicklung und 2003 bis 2016 auf. RED

Unter Freunden ROM/VINSCHGAU - Für den Kammer­ abgeordneten Albrecht Plangger war das Treffen mit dem neuen österreichischen Bundespräsiden­ ten Alexander Van der Bellen, das Anfang Mai in der österreichischen Botschaft in Rom stattfand, ein ­Höhepunkt im „Parlamentarier­ leben“. Es sei ein „wahrlich ange­ nehmes Treffen ‚unter Freunden’ gewesen.“ Er und seine Parlamen­ tarier-Kollegen seien regelmäßig Gäste in der Botschaft, „wo wir uns mindestens alle 2 Monate treffen, um Informationen und politische Einschätzungen weiterzugeben.“ Beim Botschafts-Besuch des neuen Bundespräsidenten waren viele be­ kannte Gesichter zu sehen, darunter auch Landeshauptmann Arno Kom­ patscher. Van der Bellen ergriff als „Tiroler“ das Wort und grüßte den Landeshauptmann und die Südtiro­ ler Parlamentarier als Erste. Südtirol sei derzeit gut in Rom vertreten: „Alles Leute, die mit den Italienern umgehen und deren Schliche er­ kennen können.“ Es freue ihn, dass das Verhältnis Italien-­Österreich auch dank Südtirol so gut sei. Plang­ ger und seinem Kollegen Manfred Schullian ist es gelungen, mit dem Bundespräsidenten in ein persön­ liches Gespräch zu kommen. Der Grauner Turm und der Kalterer See sind sowohl für Plangger als auch für Van der Bellen ein Begriff. Plangger stellte sich dem Bundespräsidenten als Kaunertal-Nachbar vor, Schul­

Albrecht Plangger, Manfred Schullian und Alexander Van der Bellen mit Ehefrau Doris Schmidauer (v.l.) beim Treffen in der österreichischen Botschaft in Rom.

lian als „Kalterer“. Auch über die ehemaligen Bürgermeisterkollegen von Plangger im Kaunertal, über die Kaunertaler und Langtauferer Stein­ böcke, über die Liftverbindung und den Gletscherrückgang unterhielten sich „Abi“ und Van der Bellen. Ge­ lobt hat dieser die Vinschger und „Obergerichtler“ für die ausgegli­ chene, europafreund­liche Haltung in der Zaun-Diskussion am Bren­ ner, denn sie hätten die Diskussi­ on am Reschen „flach“ gehalten und nicht im allgemeinen Chor der Grenzschließung „mitgesungen“. Die offene Reschengrenze sei immer verteidigt worden. Plangger lud den Bundespräsidenten spontan dazu ein, seine Nachbargemeinden in Nauders und im Obervinschgau zu besuchen, „zumal wir unseren österreichischen ‚Kaiser’ bzw. seinen

republikanischen Nachfolger wohl seit dem 14. Juni 1918 nie mehr in unserer Gegend gehabt haben.“ Damals besuchte Kaiser Karl seine Militärspitze in Prad, besichtigte den obersten Vinschgau, die Bauten an der Eisenbahnlinie Mals-Landeck sowie das Dorf und die Festung Nauders. Van der Bellen gab sich überzeugt, dass sich die Gelegenheit eines Besuchs ergeben werde. Am 11. Juni wird der Bundespräsident zur 25-Jahrfeier der Streitbeilegung zwi­ schen Italien und Österreich nach Meran kommen und dabei auch den italienischen Staats­präsidenten Sergio Mattarella treffen. Plangger, der als Parlamentarier zum Festakt eingeladen ist, will bei Van der Bellen zwecks des Besuchs im Oberland nachhaken. SEPP DER VINSCHGER 21/17

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