Doppelgleisige Abschnitte im Visier

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Kloster (er)leben

In der Abtskapelle. MARIENBERG - Das Museum „ora et labora“ im Kloster Marienberg feierte am 20. Mai das 10-jährige Bestehen und lud zu einem Tag der offenen Tür ein. Das Museum war 2007 samt Gäste- und Veran­ staltungstrakt eröffnet worden, auch als Zeichen der Öffnung des Klosters nach außen. Wert­ volle Bestände des Klosters sind heute im Museum der Öffent­ lichkeit zugänglich. Gäste- und Seminarteilnehmer können an den Chorgebeten der Mönche teilnehmen und mit den Patres ins Gespräch kommen. Am 20. Mai wurden Türen geöffnet, die normalerweise für die Öffent­ lichkeit verschlossen sind. Viele Besucher ließen sich diese Gele­ genheit nicht entgehen. Bei den Führungen zu den Neuheiten 2017 im Museum, durch das Gästehaus, in die Backstube, zur Orgel, in den Sommerchor und die Krypta erfuhren die Besucher viel Interessantes und bekamen Antworten auf ihre Fragen. Auch die Gegenüberstellung von Alt und Neu in der Architektur war Thema und konnte beim Rund­ gang eindrucksvoll erlebt werden. Erstmals geöffnet wurde heuer die Abtskapelle, in der Hermann Theiner, der Autor der B ­ roschüre „Gregor Schwenzengast - der Ba­ rockbildhauer aus Latsch“ am Altar in der Kapelle den Künstler Schwenzengast vorstellte. Die Führung mit Abt Markus in den neuen Kutschenraum und in den Bibliotheksbau samt neuem Ar­ chiv begeisterte besonders. Ger­ ne nutzten die Besucher auch die Gelegenheit, mit den Patres gemeinsam die Mittagshore und die Vesper zu feiern. Viele Frauen backten Kuchen für die Besucher RED und Patres.

Bauherrenträume LATSCH - Es gibt wenige Aussteller, die sich ihren Ausstellungsraum selbst gebaut haben. So gesche­ hen im Bürohaus des Walter Rizzi. Der „Kubus im Wasser“ mit un­ gewöhnlicher Privatgalerie war einst der Traum des Latscher Kulturmäzens und die Idee des Architekten Werner Tscholl. In dieser Raum gewordenen Idee konnten beide - der preisgekrönte Architekt und der architekturbe­ wusste Bauherr - eine besondere Ausstellung eröffnen. 28 Bauher­ renträume seit dem Jahr 2006 wurden in großformatigen Bil­ dern dargestellt. Die Bandbreite reicht von der Friedhofskapelle zum Wohnhaus, vom Schloss­ museum zur Klosterbibliothek, vom Schülerheim zu den Baus­ kulpturen am Timmelsjoch. Be­ vor Landesrat Richard Theiner die Ausstellung eröffnen konnte, blickte Walter Rizzi kurz auf das Leben und Wirken des in Morter

Werner Tscholl und Abt Markus Spanier von Marienberg vor dem Schülerheim der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg.

lebenden und arbeitenden „Ar­ chitekten des Jahres 2016“ zu­ rück und zitierte das Urteil des Preisgerichtes: „Werner Tscholls Architektur ist tief in ihrer natürli­ chen und sozialen Umgebung ver­ wurzelt. Seine Bauwerke leisten einen wesentlichen Beitrag zur Charakteristik eines Ortes und

sie finden stets das Gleichgewicht zwischen Tradition und Erneue­ rung“. Die Ausstellung bleibt bis 30. September von Montag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr und von 14.30 bis 17.30 Uhr; Samstag und Sonntag von 14.30 bis 17.30 Uhr S zugänglich.

Den Schwabenkindern auf der Spur Josef aus Tartsch auf, der 1824 mit vielen anderen Kindern zu Fuß über den Reschen und den Arlberg gehen musste, um den ganzen Sommer über bei einem Bauern zu arbeiten. Die jungen Museums-Besucher konnten sich vor dem Museum als Hütekinder verkleiden, Hütestäbe schnitzen oder Bilder malen. Außerdem konnten sie Wäsche in einem alten Zuber waschen, melken (mit Auch beim Ausmisten konnten die Kinder mithelfen. SCHLUDERNS - Im ganzen Land wurde am 21. Mai der interna­ tionale Museumstag begangen. Das Motto lautete: „Auswandern – Einwandern – Geschichte und Geschichten“. Im Vintschger Mu­ seum in Schluderns drehte sich alles um die Schwabenkinder. Über 200 Besucher ließen sich unter dem Titel „Spurensuche: Versteckte Geschichten“ in die oft leidvollen Geschichten der Schwabenkinder einführen. Gabi Obwegeser wartete mit Episoden aus der Lebensgeschichte von

Wasser) oder beim Ausmisten im Stall von Albert Hilber mithelfen. Im Vintschger Museum kann üb­ rigens die einzige Dauerausstel­ lung im Vinschgau zum Thema Schwabenkinder besichtigt wer­ den. Allen, die zum Gelingen des Tages der offenen Tür beigetra­ gen haben, gebührt großer Dank. Auch alle weiteren Ausstellungen des Museums waren am 21. Mai RED frei zugänglich.

VINSCHGER THEATER

Theater im Vinschgau

WIE IM HIMMEL

Fr 09.06.2017 20.00 Uhr Sa 10.06.2017 20.00 Uhr

Kulturhaus Karl Schönherr/Schlanders Kulturhaus Karl Schönherr/Schlanders

Kartenreservierung:

Tel. 348 7439724 (ab 16.00 Uhr) oder online auf www.derkreis.it DER VINSCHGER 21/17

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