Doppelgleisige Abschnitte im Visier

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VINSCHGER KULTUR

Im Bild (v.l.): Der KVW-Ortsobmann Herbert Pfeifer, BM Ulrich Veith, die ausgwanderten Zwillingsbrüder Heinrich und Wilhelm Strobl sowie Erich Achmüller, Vorsitzender der Arbeitsstelle „Südtiroler in der Welt.“

„Ihr gehört weiterhin zu uns“ BURGEIS - „Heute braucht keiner mehr zu gehen.“ Dieses Fazit zog Wil­ helm Strobl aus Burgeis beim zwei­ ten Orts- und Heimatfernentreffen, zu dem die KVW-Ortsgruppe und die Dorfgemeinschaft von Burgeis am 3. und 4. Juni eingeladen hatten. Über 80 ausgewanderte Burgeiser, Schliniger und Amberger waren angereist. Wilhelm Strobl und sein Zwillingsbruder Heinrich, geboren 1939, waren von Hamburg gekom­ men. „Ich habe Hamburg gesehen und bin geblieben“, so Wilhelm. Seit 59 Jahren leben die Zwillingsbrüder in der Hansestadt. Sie fanden einst Arbeit im Hafen bzw. in einer Che­ miefabrik. Offiziell begrüßt und willkommen geheißen hat die Ortsund Heimatfernen, die großteils aus Deutschland und der Schweiz, aber auch aus anderen Länder in ihre alte Heimat zurückgekommen waren, der KVW-Ortsobmann Herbert Pfeifer. Ziel solcher Treffen sei es, alte Erinnerungen aufzufrischen und auszutauschen. „Vor 50 Jahren

Fleiß, ihre Verlässlichkeit und auch ihre Geselligkeit.“ Den Heimatfer­ nen im Burgeiser Kulturhaus rief Achmüller zu: „Ihr gehört weiterhin zu uns.“ Die Grußworte im Namen der Malser Gemeindeverwaltung überbrachte Bürgermeister Ulrich Veith. Auch der Burgeiser Fraktions­ vorsteher Florian Punt freute sich, dass viele Heimat- und Ortsferne der Einladung gefolgt sind. Mehrfach ge­

dankt wurde der KVW Ortsgruppe mit dem Obmann Herbert Pfeifer und dessen Vorgänger Heinrich Thöni, der Fraktion Burgeis, der Fraktion Schlinig/Amberg mit dem Vorsteher Erwin Saurer, sowie allen, die in irgendeiner Form zum Gelin­ gen des Treffens beigetragen haben. Aufgelockert wurde das Festessen im Kulturhaus mit Einlagen der „Original Altmühltaler Blaskapel­ le“ aus der Burgeiser Partnerstadt Beilngries, der Glieshof-Musi (Ca­ rolin, Stefanie und Sibylle) und der Obervinschger Böhmischen sowie mit Lichtbildern. „Heimat ist für mich dort, wo ich mich wohlfühle und im Kloster Marienberg fühle ich mich sehr wohl“. So begrüßte Abt Markus Spanier die Heimatfer­ nen. Auch er sei ein Heimatferner. Am Sonntag zelebrierte der Abt im Anschluss an den feierlichen Einzug mit der Musikkapelle Burgeis den Festgottesdienst in der Pfarrkirche. Mitgestaltet hat den Gottesdienst die Singgemeinschaft Burgeis. SEPP

try kann als eine Art Performance verstanden werden, als öffentliche Live-Darbietung, die trotz epischer und szenischer Elemente der Lyrik zuzuordnen ist und sich ausgehend von den USA in den 90er Jahren in Europa verbreitete. „Slam“ bedeutet so viel wie „zuschlagen“, was dieser Form von Bühnendichtung den ent­ sprechenden Charakter verleiht. Wie die Künstlerin festhält, ist die Süd­ tiroler Slam-Szene national und über

die Grenzen hinweg vernetzt. Eine Landesmeisterschaft für Slammerin­ nen und Slammer gibt es ebenfalls: Das Finale findet am 15. Juni 2017 auf Schloss Maretsch in Bozen statt. RED

Toni Punt und Fraktionsvorsteher Florian Punt überreichten Peter Zimmer, dem musikalischen Leiter der „Original Altmühltaler Blaskapelle“, ein kleines Geschenk und luden die Blaskapelle ein, im Mai 2018 die 200-Jahrfeier der Musikkapelle Burgeis mitzufeiern.

waren viele Familien in Südtirol reich an Kindern, aber arm an Ar­ beit. Viele haben sich entschlossen, eine Arbeit in der Fremde zu suchen, auch wenn sie die Heimat meistens schweren Herzens verließen“, sagte Erich Achmüller, der Vorsitzende der Arbeitsstelle „Südtiroler in der Welt.“ Die ausgewanderten Südtiro­ ler seien überall angesehene Leute: „Geschätzt werden vor allem ihr

LAAS - Eine besondere Vorführung bekamen kürzlich die Schüler der Berufsfachschule für Steinbearbei­ tung geboten. Helene Maria Delazer, alias Lene Morgenstern (im Bild), eine Vertreterin des Slam Poetry, hatte auf Vermittlung des Amtes für Kultur eine Autorenlesung in Laas zugeteilt bekommen. Ein kaskaden­ artiges Wortgeplätscher mit einer kabarettistisch angelegten Spracha­ krobatik, eine äußert effektvolle, hu­

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moristische Spoken-Word-Virtuosi­ tät: So könnte man die Veranstaltung beschreiben, die Schüler wie Lehrer für eine Stunde in ein neuartiges Me­ tier der Literatur entführte. Beson­ ders imponierend war die Fähigkeit der Künstlerin, auf der Grundlage von Rhythmus und Klang die Po­ esie zur Sprachmelodie werden zu lassen. Auch der Wechsel zwischen Dialekten, Sprachebenen und Spra­ chen war bedruckend. Slam Poe­

Foto: Felix Blasinger

Slam Poetry in Laas


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