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SuR | KulturPolitik für Stuttgart und Region Jubiläums-Ausgabe Nr. 50 | Sept 2018 – Jan 2019

NICHT DIE WELT


ANTONIO MARRA | Das Beste von beiden Seiten 22.09. – 19.10.2018

Antonio Marra, Eddy, das Schlitzohr, 2015, Acryl auf Leinwand, 150 x 150 cm

Öffnungszeiten: Di – Fr: 11 – 18 Uhr Sa: 11 – 16 Uhr u.n.V.

Galerie von Braunbehrens Inhaber Frank Molliné

Rotebühlstr. 87 70178 Stuttgart

T +49 (0)711 . 52 85 14 50 F +49 (0)711 . 52 85 14 59

www.galerie-braunbehrens.de art@galerie-braunbehrens.de


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Editorial

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Schwerpunkt

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Stuttgart

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und

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Region

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Termine und Kalender

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Inhalt


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Liebe SuR-Leserinnen und -Leser, SuR feiert Jubiläum! Sie halten die 50. Ausgabe in den Händen! Das feiern wir mit mehr Seiten und mehr Kultur. Erinnern Sie sich? Unsere erste Ausgabe erschien im Dezember 2009. Das Thema: das Bahnprojekt Stuttgart 21. Damals hegten wir, wie viele, die Hoffnung, man könne es noch aufhalten. Das Gutachten von Vieregg-Rössler rechnete bereits damals mit »Projektkosten bis zur Fertigstellung« in der Höhe von rund 6,8 bis 8,7 Milliarden Euro, je nach Baupreissteigerung. Fertigstellung 2020. Die damalige Landesregierung und die Deutsche Bahn gaben etwas mehr als drei Milliarden für S 21, zwei Milliarden Euro für die Neubaustrecke Wendlingen – Ulm an. Derzeit – rund zehn Jahre später – werden die Kosten auf 8,2 Milliarden Euro geschätzt bei Fertigstellung 2023. Man kann davon ausgehen, dass das nicht die letzte Korrektur nach oben sein wird. Wir bleiben am Thema – und an vielem anderen, was die Menschen in Stuttgart und über die Grenzen hinaus beschäftigen. Und weil man gerne bei Jubiläen Bilanz zieht, geht es in unserer Jubiläumsausgabe im Schwerpunkt um die soziale Gerechtigkeit oder eher Ungerechtigkeit der Welt. »Nicht die Welt« lautet denn auch der mehrdeutige Titel. Da schwingt das Wort kosten mit, aber auch der Schutz für diesen Erdball, der nur – wie Astro-Alex aus dem All meldete – eine dünne Hülle besitzt. Die hat so mancher auch beim Thema Steuersatz. Einen ermäßigten für Künstler gibt es, weil er als eine Art indirekte Künstlerförderung gedacht ist. Die Crux: Das gilt nicht für alle Kunst gleichermaßen. Indes in Sachen Kultur ist stets in Stuttgart und der Region viel los. Und kaum sind die Sommerferien vorbei, ist die Kultursaison eröffnet, zahlreiche Festivals und Kulturereignisse warten, etwa der ArtAlarm der lokalen Galerien, das Festival der KulturRegion »Drehmoment« oder die Französischen Filmtage. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre, einen golden Herbst und einen guten Jahreswechsel!

Die SuR-Herausgeberinnen Eva Maria Schlosser und Petra Mostbacher-Dix, und das SuR-Team


Schwerpunkt » NICHT DIE WELT«

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Vom Kapital im 21. Jahrhundert

12 Ohne, dass Du’s merkst 14 money, money, money


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Vom Kapital im 21. Jahrhundert

Die Universität Hohenheim hat einen neuen Forschungsschwerpunkt: Inequality and Economic Policy Analysis (INEPA). Dort erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interdisziplinär die Ungleichheit in der Welt aus vielen Perspektiven. Volkswirtschaftsprofessor Klaus Prettner, Inhaber des Lehrstuhls für Wachstum und Verteilung, ist Sprecher von INEPA – und analysiert, was die Welt kostet.

Sarah Wagenknechts Initiative »Aufstehen«, Seehofers »Grenzsommerspektakel«, Rechtsrucke in Österreich, Schweden, von Ungarn ganz zu schweigen. Die italienische Liaison des linken Movimento 5 Stelle mit den Rechtsaußen der Lega Nord hat kaum Zukunft. All das Zeichen der Zeit: Menschen haben Angst vor dem sozialen Abstieg. Wie ungerecht ist die Welt?  Drei Trends


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liefern vom ökonomischen Standpunkt aus einen Erklärungsbeitrag, warum der Populismus in Europa und den USA angestiegen ist. Einer ist der Anstieg der Ungleichheit. Seit Ende der 70er-Jahre gab es bei den Einkommen am unteren Ende der Skala in vielen Ländern kaum Zuwächse. Bei den höheren Einkommen gab es diese sehr wohl. Die Schere zwischen den beiden Gruppen ist also aufgegangen – besonders stark ausgeprägt in den USA und Großbritannien, vergleichsweise weniger stark in Deutschland. Hier funktioniert das System der Umverteilung über Steuern und Transfers, welches die Ungleichheit im Zaum halten soll, einigermaßen gut. In Großbritannien oder den USA ist das anders. Dennoch meinen in Deutschland immer mehr Menschen, dass sie auf der Strecke bleiben … Globalisierung

und Liberalisierungen brachten zunächst – im Großen gesehen – einen Wohlstandszuwachs. Allerdings hat man in den vergangenen Dekaden vernachlässigt, dass freier Handel nicht nur Gewinner hervorbringt. Die Verlierer sind eher in den ärmeren sozialen Schichten und der – vor allem unteren – Mittelschicht zu finden. Sie haben vergleichsweise stark unter Handelsliberalisierungen gelitten, bei ihnen ist wenig vom Zuwachs angekommen. Das theoretische Argument pro Handelsliberalisierungen ist, dass die Verlierer vollständig kompensiert werden können und für die Gewinner immer noch mehr übrig bleibt. Die erwähnte Umverteilung, welche die Verlierer theoretisch kompensieren könnten, wurde aber nicht in dem Maße durchgeführt, dass alle negativen Effekte beseitigt würden. Die Crux: Um wettbewerbsfähig zu bleiben, gab es Lohnzurückhaltung und die Hartz-Reformen. Zwar führte das zu einer geringeren Arbeitslosigkeit, aber auch zu einer Kürzung der sozialen Sicherung, sodass sich die Abstiegsängste verstärkten. Das bescherte den Populisten Auftrieb, obschon deren Vertreter im Allgemeinen nicht die Partei der sozial Schwächeren sind.

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Was hat noch zum Gefühl der Ungerechtigkeit beigetragen? Die Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008, so-

wie die politischen Rektionen darauf trugen sicher auch dazu bei. Plötzlich waren Milliarden da, um Banken und Finanzinstitute zu retten. Die Verursacher, »Finanzjong­ leure« und Vorstände von Banken, mussten nicht dafür gerade stehen, sondern die Allgemeinheit kam dafür mit Steuergeldern auf. Es gab kaum Haircuts, also Abschläge für Fehlinvestitionen; Bonuszahlungen in Millionenhöhe wurden an einzelne Akteure weiter ausbezahlt, selbst als das Bankensystem gerettet werden musste. Die Menschen beobachteten, dass Geld für die da ist, die ohnehin viel haben. Zumal die Politik danach relativ rasch auf Austerität, also »Gürtel enger schnallen« setzte – Sozialprogramme kürzte, das förderte die Unzufriedenheit mit dem System. Hinzu kam dann noch die Flüchtlingskrise 2015. Nach viel Hilfsbereitschaft und dem Credo ‚Wir schaffen das’ zu Beginn, kippte dann die Stimmung. Hier spielten natürlich viele Faktoren eine Rolle, nicht nur ökonomische: Bilderflut, Falschmeldungen, Polarisierung über die Sozialen Medien. Plötzlich konnte man nicht mehr rational diskutieren, entweder man war pro Helfen oder dagegen. Manche meinen Geflüchtete würden besser behandelt als jene, die hier seit Jahren am Existenzminimum leben.

Es bringt nicht sehr viel, die einen gegen die anderen ausspielen. Zuwanderung im Allgemeinen kann auch positiv wirken und dazu beitragen manche negativen ökonomischen Effekte des demografischen Wandels abzumindern. Vor allem im Südwesten des Landes werden beispielsweise Arbeitskräfte gesucht. Und im Zuge des Klimawandels und der Bevölkerungsentwicklung in vielen Ländern wird Migration wohl auch nicht abnehmen. Daher kommt es vor allem auf deren Gestaltung und die Integration jener an, die zu uns kommen. Die Politik sollte hier in erster Linie in Bildungsmaßnahmen und Umschulungen investieren, für Migranten gleicher-


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maßen wie für diejenigen Deutschen, die durch die Globalisierung und die Automatisierung negativ betroffen sind. Um für alle Kinder gleiche Chancen zu schaffen, braucht es Lernmittelfreiheit, kostenlose Kitas. Bildung ist Wertschöpfung: Viele Studien zeigen, um zukunftsfähig zu sein, ist es unerlässlich, dass wir junge Menschen befähigen, die Tätigkeiten auszuüben, die man im Zuge der Automatisierung und der Digitalisierung braucht. Durch diese Entwicklungen werden manche Berufe wegfallen. Vielleicht sogar bald das Taxifahren, wenn das autonome Fahren genügend fortgeschritten ist. Im Gegenzug brauchen wir Menschen, die Alte und Kranke pflegen, die in der Ausbildung tätig sind, oder die als Techniker, Programmierer oder als spezialisierte Handwerker arbeiten. Nach Studien hängt gerade in Deutschland der Bildungserfolg von der Bildung der Eltern und deren finanziellem Polster ab. Nach dem Deutschen Kinderschutzbund sind etwa 4,4 Millionen Kinder in Deutschland von Armut betroffen – rund 1,4 Millionen mehr als bisher angenommen. Das erhöht auch Gesundheitsrisiken: Kinder aus sozial schwächer gestellten Haushalten haben demnach schlechtere Zähne, leiden häufiger unter Adipositas, werden seltener und kürzer gestillt. Ihre Lösungsansätze? Dass sich Armut in der Tat auf des

gesamte Leben auswirkt, zeigen Studien aus den USA: Der Unterschied in der Lebenserwartung zwischen den 20 Prozent mit den geringsten Einkommen und den 20 Prozent mit den höchsten Einkommen beträgt 13 Jahre. Wer mehr finanzielle Ressourcen hat, kann mehr für seine Gesundheit tun, treibt meistens mehr Sport, raucht nicht und isst in der Regel teurer und gesünder. Darüber hinaus haben in den USA jene mit niedrigeren Einkommen tendenziell eine schlechtere oder gar keine Krankenversicherung. Auch hier gilt es mehr Teilhabe zu ermöglichen – etwa einen allgemeinen Zugang zur medizinischen Versorgung sicherzustellen, bezuschusste

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Sportangebote, kostenlose Mahlzeiten in Kindergärten und Schulen und Bewusstseinsbildung in Bezug auf die Ernährung. Was gilt es in den Ballungsräumen zu tun, wo es immer weniger bezahlbare Wohnungen gibt, auch für Menschen mit so genannten mittleren Einkommen, Krankenpflegende, Polizisten, junge Akademiker? Lassen

Sie mich beispielhaft auf die Lage von Doktorandinnen und Doktoranden, Postdocs, Assistenzprofessorinnen und Assistenzprofessoren eingehen. Wenn junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Hochschulen jahrelang Jobunsicherheit erleben mit befristeten Arbeitsverträgen, schlechter Bezahlung, kaum die Miete bezahlen können, dann gehen sie eben oftmals in die freie Wirtschaft, die besser bezahlt. Deutschland ist ein rohstoffarmes Land, seine Ressourcen sind die Bildung der jungen Menschen und die Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung. Alle Studien zeigen, dass dies die zentralen Determinanten der langfristigen Wohlstandsentwicklung sind. In der Politik wird aber leider oft zu kurzfristig gedacht – vermutlich wegen der vierjährigen Wahlperioden. Wer in Unis, Ausbildungsstätten und Schulen investiert, sieht den positiven Effekt erst in zehn bis fünfzehn Jahren, während die Kosten jetzt anfallen. In Bezug auf leistbaren Wohnraum gibt es einige Städte, die recht erfolgreich sind. In Wien sind beispielsweise 50 Prozent des Wohnungsbestands entweder Gemeindewohnungen oder geförderte Wohnungen. Die Mieten sind dadurch insgesamt vergleichsweise niedrig, obwohl die Wohnbevölkerung in den vergangenen Jahren stark angestiegen ist. 45 Superreiche in Deutschland sollen so viel besitzen wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung zusammen. Nach dem Armuts-Reichtums-Bericht der Bundesregierung gilt man bereits als reich ab 3500 Euro netto im Monat. Der Paritätische Wohlfahrtsverband bezeichne-


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te ihn als »Sammelsurium von Konjunktiven«. Dessen Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider erklärte: »Wir brauchen einen sozial- und steuerpolitischen Richtungswechsel, keine heiße Luft". Wie rechnet die Bundesregierung? Einkommen und Vermögen sollten hier

nicht vermischt werden. Während die Nettoeinkommen in der breiten Masse relativ gleich verteilt sind, und Deutschland hier weltweit gut abschneidet, wie etwa auch die skandinavischen Länder, sieht es bei den Nettovermögen anders aus. Diese sind recht ungleich verteilt – und diese Ungleichheit hat in den vergangenen 30 Jahren besonders zugenommen. Insgesamt haben die ärmeren 50 Prozent in den Industrieländern kaum ein Vermögen, sind oft sogar nettoverschuldet. Die nächsten 40 Prozent haben ein relativ kleines Vermögen, während die reichsten 10 Prozent zusammen über 65 bis 70 Prozent des Gesamtvermögens besitzen. Was das Einkommen angeht, so gelten typischerweise jene als arm oder armutsgefährdet, die 60 Prozent und weniger als das Netto-Medianeinkommen eines Landes verdienen. Das mittlere Einkommen liegt hier bei rund 1600 bis 1700 Euro netto im Monat. Wer das zweieinhalbfache und mehr bekommt, gilt als reich. In Deutschland gelten ca. 16,5 Prozent als armutsgefährdet. 1700 Euro sind nicht viel angesichts mancher Mieten von 1000 Euro in Ballungsgebieten. Ihr französischer Kollege, der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty, zieht in seinem Bestseller »Das Kapital im 21. Jahrhundert« erst kurz vor Karl Marx seinen Hut, um dann weiterzugehen. Nach ihm führt unregulierter Kapitalismus erst zu steigender Vermögenskonzentration, dann stagnierende Wirtschaft, was die Demokratie bedrohe. Gehen Sie mit ihm d’accord? Piketty hat erstmals eine

Fülle an Daten aus unterschiedlichen Ländern über lange Zeiträume zusammengetragen. Dies ist ein enorm wichtiger Beitrag, der eine wissenschaftliche Analyse der Ungleichheit überhaupt erst ermöglicht und der die

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Ungleichheit auch wieder in den Fokus der Wirtschaftswissenschaften rückt. Das theoretische Modell, welches Piketty entwickelt um die Daten zu erklären, wurde allerdings zu Recht kritisiert, da es Kapitalabschreibungen nicht adäquat berücksichtigt. In einem Modell, in welchem diese Abschreibungen berücksichtigt werden, steigt die Ungleichheit zwar auch an, aber nicht so stark wie in den Berechnungen von Piketty prognostiziert. Wie kann sie bekämpft werden, um die Demokratie zu bewahren? Laut Piketty brauchen wir globale Lösun-

gen, etwa eine Steuer auf Vermögen, damit die Reichen, die teilweise durch die gesellschaftlichen Verhältnisse, durch Erbschaften etcetera reich wurden, einen größeren Beitrag leisten. Wenn eine solche Steuer nicht global eingeführt wird, was selbst Piketty als unrealistisch ansieht, gibt es aber noch immer Möglichkeiten Vermögen stärker zu besteuern, ohne eine Abwanderung der Vermögenden zu bewirken, beispielsweise durch Erbschafts- und Grundsteuern. Auch sollte Steueroasen effektiver begegnet werden, sodass Konzerne ihre Gewinne nicht so einfach transferieren können und sie etwa in einem Land wie Deutschland gar keine Körperschaftssteuer zahlen – Stichwort Digitalsteuer. Ein weiteres Problem ist der Anstieg der Marktmacht vieler Konzerne. Laut den Ökonomen des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist diese enorm gestiegen und gefährdet mittlerweile den funktionierenden Wettbewerb. Bildungsinvestitionen, ein gut ausgebautes Sozialversicherungssystem und den öffentlichen Wohnbau habe ich bereits erwähnt. Was sollte beim Steuersystem passieren? Statt den

Faktor Arbeit so hoch zu besteuern, welcher durch die Automatisierung an Bedeutung verliert, sollte das Augenmerk vor allem darauf gelegt werden, Umweltbelastungen zu besteuern. Dadurch würden auch Anreize gesetzt, unsere Ressourcen zu schonen. Bei der Kon-


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sumbesteuerung ist ein Problem, dass sie regressiv wirkt, also Leute mit niedrigem Einkommen mehr belastet als Leute mit höherem Einkommen. Es gibt interessante Konzepte für eine progressive Konsumsteuer, bei der der Steuersatz mit dem Konsum steigt. Allerdings sind diese Konzepte in der Praxis schwer umzusetzen. Kann die Soziale Marktwirtschaft immer noch für Gerechtigkeit sorgen? Sie ist bisher das erfolgreichste

Modell für Wohlstand, sie nimmt die meisten Menschen mit, weil sie manche unerwünschten Verteilungseffekte eines reinen Kapitalismus mit sozialpolitischen und regulatorischen Maßnahmen abmildert. Wichtig ist, dass die Sozialversicherungssysteme und das Steuersystem für das Zeitalter der Automatisierung und der Digitalisierung zukunftsfähig gemacht werden. • Das Gespräch führte Petra Mostbacher-Dix

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Ohne, dass Du’s merkst Also ich kenn’ ja Mädels, die sagen von Anfang an: Kaiser-

schnitt. Egal was. Find’ ich zweifelhaft. Aber wenn’s das eigene Kind ist, ist das ja was anderes. Das müssen die dann selber wissen. Auch mein Bruder. Der will dann alles richtig machen. Seine Frau auch. Aber klappt dann nicht. Da prallen Systeme aufeinander. Ist ja ’ne Spanierin. Eine ganz süße. Aber die hängen halt nur mit Spaniern ab. Und halt mit dem Kind … ich weiß ja nicht, aber dann musst du das auch mal hochheben. Damit’s nicht die ganze Zeit sitzen muss. Zur Entlastung. Das ist ja alles anders dann. Und wenn du stillst! Sowieso. Da kommen dann da so Instinkte. Hormone und so. Damit Milch einschießt. Das muss ja jeder selber wissen, aber ich mein’ halt. Und dann sind die ständig uneins. Über Zeug, echt. Wo du echt denkst … und ständig auf Weltreise. Philippinen. Da wär’ ich auch gern hin mal. Aber ging nicht. Auch wegen meiner Trennung. Ist schon okay, aber mir ging’s ’ne Zeit echt schlecht. War voll down so. Keine Lust zu nichts. Aber ist schon besser. Auch, wenn da noch was ist. Irgendwie ist nicht alles weg. Silvester hab’ ich ihm mal alles um die Ohren gehauen. Alles komplett rausgelassen. Krass, dass wir seit dem so reden. Erst seit dem. Das war ein gutes Gespräch. Echt. Hat mir geholfen. Erleichtert irgendwie. Er ist schon hartnäckig. Kämpft und so. Wie man sich das wünscht. Und irgendwas ist da ja auch noch. Zwischen uns. Aber ich will jetzt nichts Lauwarmes anfangen. Ich will halt auch andere kennenlernen. War ja dann in Bangkok. Hat er dann immer angerufen und so. Vorher nie! Der soll ruhig ein bisschen kämpfen. Ich bin ja jemand, der sagt: wichtig ist, dass man was macht! Zum Beispiel Sport. Nicht immer mit schlechtem Gewissen nichts machen, sondern irgendwann musst Du die Entscheidung treffen. Und was machen dann. Studio oder sonst was. Du kannst auch anfangs mal probearbeiten. Dann sagst Du halt: mein Gott, arbeite ich halt zwei, drei Wochen, oder Monate – und bekomm’ weniger Geld. Aber mein Gott, hey! Machen musst Du’s halt. Wenn Du das willst. Der Job ist ja schon okay, oder? Das muss halt dann sein, ist ganz normal. Das geht allen so. War bei mir auch am Anfang. Bis das fest war, was soll’s. Ich war am Freitag in Florenz, Mittwoch Berlin. Weißt Du, wenn man nur gefrustet ist, ist’s auch schwer, je-


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manden kennenzulernen. Ganz high hat man bessere Chancen. Gut drauf und so. Ausstrahlung. Das macht so viel aus. Meine Eltern haben sich ganz schnell kennengelernt. Ich war dann auch bald da. Geplant, ja. Wohl. Aber echt anstrengend. Immer geschrien. So’n richtiger Arsch. So ein stressiges Kind, das man nicht haben will. Das nur nervt und brüllt. Voll scheiße halt. Mein Vater ist dann irgendwann gegangen. Der konnte das nicht ab. Er war dann halt weg. Hab’ ihn dann lang nicht gesehen. Aber wie alt war ich da? Nicht ganz Kindergarten, ungefähr. Meine Mutter war dann auch voll down. Das war hart. Hat gedauert, bis die wieder klarkam. Auch mit mir. Das war voll strange, weil ich nichts wusst’. Ich wollt’ das aber auch nicht wissen. War mir egal. In der Schule haben dann alle geguckt. Dabei war ich nicht die einzige. War gar nicht so besonders. Hab’ dann mein eigenes Ding durchgezogen. Mach’ ich bis heut’! War immer schon voraus, ein bisschen. Von der Reife her, im Kopf. Haben mich alle gar nicht interessiert. Egal. Und dann gab’s irgendwann wieder Kontakt. Da war ich schon achtzehn. Da kam er zurück. Also hat sich gemeldet. Hab’ inzwischen mehr Kontakt zu ihm, als zu meiner Mutter. Die hat das nie akzeptiert. Nie überwunden. Seine Freundin jetzt ist ganz cool. Macht irgendwas mit Personal. Für Kinder ist die aber schon zu alt. Glaub’ ich nicht, dass die noch schwanger wird, ne. Ist auch nicht so der Typ für Kinder. Mein Vater ja auch nicht. Der macht den Fehler nicht nochmal. Nach’m Abi in Miami war geil. Morgens schon super Wetter. Immer Sonne. Meer, Palmen, Cabriofahren. Da abhängen. Bisschen aufpassen auf die Aupair-Kids. Könnt’ man schon nochmal. Im Winter so, wenn’s hier nur grau und scheiße ist. Kontakt hab’ ich nicht mehr. Hab’ nicht das Gefühl, das sollte ich. Ne, ne, ist schon cool so. Die sind schon erwachsen. Inzwischen müssten sie. Wär’ auch komisch. Ewig her. Damals gab’s da immer diese Spiel-O-Maten. Die gibt’s jetzt auch hier. Also schon lange, ist ja alles schon her. Da hab’ ich immer die Zeit verbracht. Dort. Und dann auch hier, als die kamen. Mach’ ich jetzt nicht mehr! Selten. Ist auch gefährlich. Wenn man das nicht im Griff hat. Das geht ganz schnell! Das strahlt dann auch aus. Negativ. Alles andere wird da voll beeinflusst. Dunkel. Ohne, dass du’s merkst. • Philipp J. Schmidt

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money, money, money, … N ä h e r u n g s w e i s e

von der

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ist das Geld, das innerhalb E I N E S TA G E S verfügbar ist ( z . B . B a rg e l d , G i ro kont e n , et c . )

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ALLE SCHEINE UND MUNZEN w e l t w e i t

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US $ wert

meint die Menge Geld, die

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verwendet man seit den 30er Jahren

GOLD NICHT MEHR

als Gegenwertgarantie für Währungen.

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= 1.000 Milliarden = 1 Million Millionen

= 1012 = 1.000.000.000.000 deutsch eine Million eine Milliarde eine Billion eine Billiarde

englisch one million one billion one trillion one quadrillion

Stattdessen zieht man heute den g e s c h ä t z e n Wert aller t h e o r e t i s c h verfügbarer WAREN UND DIENSTLEISTUNGEN eines Landes dafür heran.

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Quellen: wikipedia, themoneyproject, statista

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der weltweite von Regierungen, F i r m e n u n d Privatpersonen

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ZUSAMMEN:

Billionen und

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*DERIVATEHANDEL

ist kompliziert, riskant und wird mitverantworlich gemacht für den Börsen-Crash von 2008. Ein Derivat ist (vereinfacht gesagt) ein Vertrag, dessen Wert von einer Referenzgröße abhängt. Als Referenz kann alles mögliche dienen – Aktien, Zinssätze, Rohstoffe oder auch andere Derivate. Die Marktrisiken die der Basiswert automatisch mitbringt, werden mit sehr hoher Gestaltungsfreiheit im Vertrag festgehalten und können dann separat, also losgelöst vom Basiswert gehandelt werden. Die meisten Derivate werden zwischen Privatunternehmen, also völlig ohne Börsenaufsicht oder andere Regulatorien gehandelt.

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reitzen. b u r e a u

f Ăź r

v i s u e l l e

g e s t a l t u n g

b u r e a u @ r e i t z e n.d e | (+ 49) 7 11 5 0 4 6 62 76

reitzen.de


Stuttgart 18  Kunstspaziergang in Stuttgart 22  Knutschen im Kunstmuseum 24  Ganz natürlich 26  Im Zeichen des Novembers 28  Alles frisch – macht der Herbst 30  Kleine Sprünge große Wirkung 34  Am Puls 37  TanzTheaterSzene 40  Kitt der Gesellschaft 41  Festivals und Kulturwochen


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Kunstspaziergang in Stuttgart Galerienblüte. Manchen Zeitungsserien zum Trotz: es gibt sie, die Galerien in Stuttgart. Am 22. und 23. 9. 2018 findet der 19. ArtAlarm mit 18 Galerien in Stuttgart statt. Für Freunde des abendlichen Kunstgenusses wurde die Öffnungszeit am ArtAlarm-Samstag bis 21 Uhr und am Sonntag bis 18 Uhr verlängert. »Mein Leben ist ein Tanz mit der Kamera durch die Welt«, sagt Esther Haase. Ihre Fotografien wechseln spielerisch zwischen den Genres Mode, Porträt und Reportage. Die Ausstellung in der Galerie ABTART zeigt in über 100 Motiven die ganze Bandbreite ihres fotografischen Ideenreichtums. Die abstrahierten Arbeiten Giuseppe Scaiolas thematisieren in der Galerie Klaus Braun vor allem die Natur, weniger in ihrer konkreten Erscheinung als in ihrem Wesen und in ihrer Farbigkeit. Es sind Umsetzungen einer tiefen Emotionalität und doch Formen von höchster Abstraktion. Antonio Marra, der bei der Galerie von Braunbehrens gezeigt wird, hat eine ganz eigene Technik entwickelt, bei der er zunächst ein Linienrelief auf die Bildoberfläche aufträgt, auf das er anschließend malt. Je nach Blickwinkel ruft er unterschiedliche, sich bei jedem Schritt verändernde, vielgesichtige Bilder hervor. Die Basis des Projektes STRICKEN sind Interviews mit schwarzen, deutschen Frauen, deren weiße Großmütter in der Zeit des Nationalsozialismus gelebt haben. Wie gehen die Generationen miteinander um? Die Auseinandersetzung mit dem Erbe bildet den Kern dieser interdisziplinären Arbeit bei Dengler und Dengler. Erstmals zeigt die Galerie Thomas Fuchs die Werke der Künstlerin Tirtzah Bassel. Ihre Arbeiten zeigen Szenen an »Nicht-Orten« wie Flughäfen oder Supermärkten. Auf überzeugende Weise spiegelt sich in den Bildern die Gegenwart des 21. Jahrhunderts. Durch Codes signalisieren wir unsere Zugehörigkeit innerhalb einer Gruppe. Die Rollen, die solche Codes in Politik, Wirtschaft, zwischenmenschlichen Beziehungen, Kom-


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munikations- und Netzwerkprozessen spielen, werden in »CODE BREAKERS«, der Ausstellung der Galerie Reinhard Hauff, mit drei künstlerischen Positionen aufgezeigt. Seit über 60 Jahren begleitet die Fotografin Gundel Kilian das Stuttgarter Ballett, die Staatsoper und das Schauspielhaus. Über fünf Jahrzehnte ist so ein beachtliches Werk entstanden, dem diese Ausstellung bei Andreas Henn, anlässlich des 90. Geburtstages der Künstlerin, gewidmet ist. »Zeichnung spricht zur Skulptur« nennt die Galerie Keim die Ausstellung mit Elke Lehmann und Silvia Siemes. Beide Künstlerinnen beschäftigen sich mit der menschlichen Figur – Lehmann in ihrer täglichen Umgebung, Siemes in unzähligen Bewegungsstudien. Die Galerie Kernweine Foto und Raum zeigt in der Ausstellung »Lost Boys« Arbeiten des russisch-amerikanischen Multimedia-Künstlers Slava Mogutin. »Lost Boys« zeigt das Porträt einer zerbrechlichen Jugend, die Mogutin über mehrere Jahre in Russland aufgenommen hat. Timm Ulrichs nennt sich Totalkünstler, arbeitet in den Medien Sprache, konkrete Poesie, Skulptur, Foto, Video, Performance und Kunst im Öffentlichen Raum. Er ist einer der wichtigsten Konzeptpioniere. Seine Arbeiten sind zu sehen bei Brigitte March Int. Contemporary Art. Reiner Schleckers zoologisch-anthropologische Beobachtungen die sich in der Welt ereignen, kommen in seinen Objekten und seinen Zeichnungen zum Ausdruck. Die Galerie Merkle zeigt banale und gar nicht so banale Alltäglichkeiten, die er mit viel Humor in seinen Genre Bronzen umsetzt. Der Titel »Man muss auch mal was zu Ende« ist ein ironischer Widerspruch zum Beginn der Zusammenarbeit der Galerie Schacher mit beiden Künstlern. Ivan Zozulya und Barbara Padron Hermandez erschaffen aus biografischen Erinnerungen und Begegnungen Gemälde voll surrealer Schönheit. Robert Schad durchmisst mit seinen Skulpturen aus massivem Vierkantstahl den privaten und Öffentlichen Raum.

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Ausgehend vom menschlichen Maß, das wir grade noch begreifen, sucht er auch in der Galerie Schlichtenmaier die vollendete Form: in der tänzerischen Balance zwischen majestätischer Schwere und schwebender Leichtigkeit. »Meine Arbeiten«, so Jessica Buhlmann, »sind unberechenbar und wachsen intuitiv aus einem organischen Improvisationsprozess, der nicht nur Unvollkommenheiten und Unfälle enthält, sondern diese auch bevorzugt.« Die Galerie Strzelski präsentiert ihre Ambivalenz zwischen Gegenstand und Abstraktion. Mit der Ausstellung NARRATAGE setzt JAK in der Galerie Michael Sturm die Arbeit an dem umfangreichen Filmprojekt SOUL BLINDNESS fort. Drehbuch und Script entstehen sukzessive und realisieren sich im vielfältigen, künstlerischen Prozess in Form von Zeichnung, Video, Malerei und Skulptur. Françoise & Daniel Cartier zeigen im UNO ART SPACE poetische Fotogramme und Installationen von historischen Fotopapieren und Glasnegativen, die sich kameralos monochrom-bunt und detailreich entwickelt haben. Seit Jahrtausenden sind die Menschen fasziniert vom Gold. Die Galerie Valentien zeigt Arbeiten junger Künstler, die sich mit dem kostbaren Metall beschäftigen, und hat ihnen einige Werke von Künstlern des 20. Jahrhunderts gegenübergestellt. Frank Kunert setzt sein selbst gebautes Wunderland mit großem Erfolg in Szene. Analog, vom Aufbau der Kulissen bis zur Ablichtung im Großformat. Erst der Abzug zeigt dem Betrachter in der Galerie Z täuschend echte, abgewohnte, menschenleere (Un-)Orte, voll hintersinnig-skurriler Banalitäten des Seins. Neu sind nicht nur einige Galerien, die dem Wegzug anderer Galerien entgegen wirken, sondern auch Ideen, die künftige Kunstfreunde gewinnen sollen: Mit Kinder- bzw. Jugendlichenführungen wappnen sich die Kunsthäuser für die Sammler von morgen. Wie es heißt, wächst die Liste zu diesen Führungen bereits vorzeitig und stetig an. • (ad) Infos über presse@art-alarm.de



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Knutschen im Kunstmuseum Subjektive Gedanken zu Tino Sehgals »Situationen« von Marko Schacher. Stell Dir vor, in Stuttgart passiert eine geniale Kunstaktion, aber kaum einer bemerkt’s. So geschehen im und vor dem Kunstmuseum Stuttgart. Kreativer Kopf der Aktion: Tino Sehgal. Internationaler Künstlerstar! Goldner Löwe in Venedig! Aufgewachsen in Böblingen! Kreativiert durch die Theater-AG am Sindelfinger Goldberg-Gymnasium! Anlass: Die bereits 2016 entschiedene Verleihung des mit 16.000 Euro dotierten Hans-Molfenter-Preises der Stadt Stuttgart an den Künstler, der nun in Berlin lebt. Resultat: Irritationen! (Auf den ausdrücklichen Wunsch des Künstlers hin) kein Hinweis im Museums-Booklet, kein Poster, keine Außenwerbung. Konsequent aber schade. Ein knutschendes Paar mitten im Kunstmuseum? Aber warum bewegen sie sich so langsam, fast wie in Zeitlupe, so dass bestimmte Positionen zu temporären Skulpturen werden? Genau deshalb! Maillols bronzene Sitzende schielt neidisch hinüber. Eine halbe Stunde später schlängeln sich neun Jugendliche, die sich gegenseitig an den Füßen halten, über den Boden im Foyer, und bilden so gleichzeitig ein Hindernis wie eine Einladung ins Kunstmuseum. Die »konstruierten Situationen«oder »Szenen«(so nennt Sehgal seine Werke) waren ein Querschnitt seines Schaffens der letzten 16 Jahre. Ausgewählt und abgestimmt auf die Bedingungen vor Ort, vor allem Werke mit Bewegung, Tanz und Musik. Keine Aufführung wie die andere! Einerseits improvisierten seine stimmerprobten Tänzer ständig, auch im Dialog mit den Besuchern, andererseits wirkten sich Tagesform, Qualität des Mittagessens, etwaiger Muskelkater, Stimmung in der Truppe und so fort auf die Darbietungen aus. Am spannendsten: Die Konfrontation mit dem gemeinen Shopping-Volk vor dem Kunstmuseum, wo die singende und tanzende Gruppe kaum auffiel. »Ist das eine politische Demonstration?«, so eine Passantin. Interessante Frage. In gewisser Weise schon. Wenn man den Abbau der Hemmschwellen vor der vermeintlich hohen Kunst als


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»politisch«erachtet. Im Sinne einer Demokratisierung der zeitgenössischen Bildenden Kunst. Das durch Hugo Boss aufgestockte Preisgeld ist wohl vollständig in die Unterweisung, Bezahlung, Unterbringung und Versorgung der Tänzer geflossen. Super! Beobachtung am Rande der Vernissage: 18.45 Uhr, ein stadtbekanntes Kunsthistoriker-Paar erscheint, als just acht Tänzer in einer Art Mönchsgesang eine der poetischsten Szenen Sehgals geben. Statt sich die Darbietung anzusehen, scannen beide das anwesende Publikum nach wichtigen und/oder bekannten Personen. Offenbar erfolglos. Er zu ihr: »Wo ist dieses Künstlergespräch?«. Fazit: Tino Sehgals Beitrag ist auch ein Test der Prioritäten im Museum – und zeigt, wer im Hier und Jetzt leben kann. • Marco Schacher

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Ganz natürlich Das StadtPalais zeigt eine Schau zum 90jährigen Bestehen des Stuttgarter Seifenherstellers Speick. Die typisch lachsrote Seife war von Großmutters Waschbecken nicht wegzudenken. Und dieser Wohlgeruch aus ihrem Badezimmer weht jetzt durchs Stadtpalais. Bis 21. Oktober zeigt das Museum zum 90jährigen Bestehen des Stuttgarter Traditionsunternehmen »Natürlich: 90 Jahre Speick«. Neben alten Werbefilmen, Werbeplakaten und Fotos aus dem Unternehmen gibt es auch eine Duftorgel zu sehen, das traditionelle Arbeitsgerät eines Parfümeurs. Hier können Besucherinnen und Besucher verschiedene Essenzen schnuppern und einiges über die Komposition von natürlichen Düften lernen. Verschiedene Stationen der Ausstellung beleuchten den Produktionsprozess und zeigen die unterschiedlichen Zutaten der Seifenproduktion. 1928 gründete Walter Rau in Stuttgart-Möhringen das Feinseifenwerk, heute bekannt als Speick Naturkosmetik. Ein einziges Produkt hat die Erfolgsgeschichte des Unternehmens begründet und wird seither ununterbrochen hergestellt. Es ist sein Aushängeschild: die berühmte lachsrote Seife. Speick Naturkosmetik wird heute in dritter Generation geführt. Und bereits der Firmengründer wollte als Anhänger des anthroposophischen, ganzheitlichen Menschenbildes die beruhigenden Inhaltsstoffe des Baldriangewächses aus dem alpinen Raum für die Körperpflege nutzen. Geerntet wird das geschützte Pflänzchen Speik (mit k), dem die Seife ihren Namen verdankt, von Bergbauern im Kärntner Biosphärenpark Nockberge auf 1800 Metern Höhe. Nur Speick hat die Lizenz zum Stechen und darf es für ihre Pflegeprodukte nutzen. Die jährliche Menge des Baldriangewächses, das in die mittlerweile 130 Produkte aus dem Haus verwendet wird, ist ein gehütetes Geheimnis. Bereits 500 Jahre vor Christus ist der Handel mit der einzigartigen Pflanze, die vielen als Wunderheilmittel gilt, nachweisbar. Speik wurde für Bäder, Parfüms und Körperöle verwendet, aber auch gegen zahlreiche Leiden. Die ägyptische Königin Cleopatra pflegte der Legende nach ihre zarte Haut mit Speik, und die Bräute nordafrikanischer Stämme wurden für ihre


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Hochzeit mit Speik-Öl gesalbt. Den ätherischen Substanzen, die extrahiert wurden, sagte man aphrodisische Wirkung nach. Der Handel mit dem Kärntner Naturprodukt florierte viele Jahrhunderte lang, bis er 1936 aus Gründen des Naturschutzes verboten wurde. Allein die Firma Speick, heute ansässig in Leinfelden-Echterdingen, wurde ermächtigt, die Kärntner Speikwurzeln zu verarbeiten. Der Duft der unscheinbaren Pflanze, der bis heute nicht synthetisch hergestellt werden kann, ist anscheinend unschlagbar. • (sl) bis 21.10., täglich 10 – 18 Uhr

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Im Zeichen des Novembers Revolution, Pogrom und Menschenrechte sind Themen im Stadtarchiv. Der 9. November trägt viel Geschichte: die Novemberrevolution von 1918, die brennenden Synagogen von 1938. Die Reichspogromnacht macht Antisemitismus und Rassismus bis zum Mord staatsoffiziell. Diesem Datum wird nun im Stadtarchiv Stuttgart in vielen Veranstaltungen gedacht. Mit Impulsvorträgen und Gesprächsrunde vergleichen am 17. Oktober Franck Burckel, Archivar am Archives de la Ville et de l’Eurométropole de Strasbourg, und Albrecht Ernst, Stellvertretender Abteilungsleiter im Hauptstaatsarchiv Stuttgart, die Novemberrevolution 1918 in Strasbourg und Stuttgart. Über »Wie aus Nachbarn Juden wurden« spricht der Historiker Sven Felix Kellerhof, leitender Redakteur für Zeitgeschichte der Welt, zum 80. Jahrestag der Reichspogromnacht. Am 7. November stellt er sein Buch »Ein ganz normales Pogrom. November 1938 in einem deutschen Weindorf« vor, schildert die Ereignisse im rheinhessischen Weindorfes Guntersblum und vergleicht sie mit Stadtarchivleiter Roland Müller mit jenen in Stuttgart. Der Deutschdozent und Übersetzer Steffen Hänschen berichtet wiederum am 22. November über bisher Unerforschtes »Das Transitghetto Izbica im System des Holocaust. Die Deportationen in den Distrikt Lublin im Frühsommer 1942«. Dorthin wurden über 20.000 Juden aus sechs verschiedenen europäischen Ländern verschleppt, auch von Stuttgart aus ging ein Sammeltransport. In die Geschichte der Menschenrechtspolitik taucht am 20. November der Tübinger Geschichtsprofessor Jan Eckel in der Aktion »Vielfalt Menschenrechte«: Sein »Die Ambivalenz des Guten« ist eine Bilanz des Themas bis heute. Topaktuell ist der neue Stuttgart-Film aus dem Haus des Dokumentarfilms: »Heimatbilder.Stuttgart« feiert seine Premiere bereits am 25. Oktober im Stadtarchiv. • (pam)


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Alles frisch – macht der Herbst. Die drei Sparten der Württembergischen Staatstheater Stuttgart haben drei neue Intendanten. Es ist seine Heimat. Nachdem er 1977 die John Cranko Schule abschloss, tanzte Tamas Detrich beim Stuttgarter Ballett 25 Jahre. Der gebürtige New Yorker mit den ungarischen Wurzeln wurde Erster Solist und Kammertänzer, gab alle Hauptrollen in Crankos Balletten, etwa Prinz Siegfried, Romeo, Onegin oder Petrucchio. Aber auch den Armand Duval in John Neumeiers »Die Kameliendame« interpretierte er, und Hauptrollen in Balletten von Sir Kenneth MacMillan, Glen Tetley, George Balanchine, Maurice Béjart, Hans van Manen, William Forsythe und Uwe Scholz. Als er 2002 seine Bühnenkarriere beendete, wirkte der Vater von Zwillingen als Ballettmeister, bevor er 2004 Stellvertretender Künstlerische Leiter des Stuttgarter Balletts wurde, 2009 Stellvertretender Intendant. Nun folgte er Reid Anderson als Ballettchef. Detrich legt Wert auf Repertoirearbeit. »Die klassische Ästhetik ist unser Rahmen. Daran knüpfen wir passende zeitgenössische Formate an.« In seiner ersten Spielzeit choreografieren etwa Itzik Galili, Johan Inger sowie Akram Khan. Wichtig sei ihm Freiraum für Neues, sagt er. Und jungen Talenten eine Chance zu geben.

Burkhard C. Kosminski

Tamas Detrich


Für Viktor Schoner ist es die erste Intendanz überhaupt: Der 44-Jährige, der in Aschaffenburg aufwuchs, ist Jossi Wieler als Chef des Staatsoper Stuttgart nachgefolgt. Bisher hat der ausgebildete Musiker, Schoner hat Bratsche und Musikwissenschaften studiert, vor allem Musik und das dazugehörige Business gemanagt, dabei das Operngeschäft aus vielen Perspektiven kennengelernt, Er war Fellow an der Graduate School of Arts and Science der New York University, persönlicher Referent und dramaturgischer Mitarbeiter von Gérard Mortier, als der die Salzburger Festspiele leitete. Mit ihm ging Schoner zur RuhrTriennale, entwickelte deren Konzept mit, danach an die Oper Paris. Zuletzt war er Betriebsdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München. Diese Erfahrungen können nicht schaden bei der herausfordernden Sanierung, die beim Opernhaus ansteht. In Stuttgart mag er den »Drei-Sparten-Gedanken«. Er sei ein Suchender, sagt er, wolle wissen, was Theater sein kann. »Wenn die Künstler aufhören zu suchen, ist es vorbei mit der Kunst.« Und so wird im November experimentiert: Hans Op de Beeck inszeniert «Herzog Blaubarts Burg» im ehemaligen Paketpostamt. Einst in Mannheim scheute sich Burkhard C. Kosminski nicht vor schwierigen Themen. Etwa mit dem von der Öffentlichkeit und in der Presse kontrovers diskutierten Auftritt von Jonathan Meese, der mit rechtsradikalen Insignien und Ritualen im Rahmen der Schillertage auf der Bühne stand. Außerdem gründete er eine Bürgerbühne, die für Offenheit und Austausch mit der Bevölkerung steht. Nun ist der gebürtige Schwenninger der neue Intendant des Schauspiels an den Württembergischen Staatstheatern und folgt damit in die Fußstapfen von Armin Petras. Der 55-Jährige studierte Regie und Schauspiel am Lee StrasbergTheater-Institut und am William-Esper-Studio in New York. Bis 2006 war er leitender Regisseur am Düsseldorfer Schauspielhaus, danach Schauspieldirektor am Nationaltheater Mannheim und künstlerischer Leiter der Internationalen Schillertage am Nationaltheater. Seit März 2013 war er am Nationaltheater Schauspielintendant und Betriebsleiter. In Stuttgart ist er groß geworden, die Theaterszene kennt er. Für ihn ist Theater ein Ort der Begegnung und Diskussion. • (pam/eva)


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Kleine Sprünge, große Wirkung Im Theaterhaus geht es um Tanz als Bildungschance. Das kennt jede Mutter oder jeder Vater: Zu Musik bewegen sich die Kleinen automatisch gerne – wenn man es ihnen nicht vermiest. Wissenschaftlich bewiesen ist die positive Wirkung von Tanz längst, im Alter wirkt er präventiv gegen Demenz, in der Kindheit stärkt er Resilienz, lässt Selbstwirksamkeit spüren. Bildungswissenschaftler plädieren längst dafür, mehr Tanz in den Schulalltag zu integrieren. Die Forschung zeigt unter anderem, dass rhythmisch-musikalische Übungen Wahrnehmung und Koordination von Sehen und Bewegen trainiert, was sich wiederum positiv auf Lese- und Rechtschreib-Fertigkeiten auswirkt. »Kleine Sprünge Große Wirkung – TANZ als Bildungschance« heißt daher eine Fachtagung, die am 8. und 9. Oktober Theaterhaus stattfindet, organisiert von Kompetenz- und Koordinierungsstelle für Tanzvermittlung in der frühkindlichen Bildung (»KoKo-Tanz«) der TanzSzene Baden-Württemberg. Allen Interessierten und freilich dem Fachpublikum aus Tanz, Bildung und Forschung werden dort verschiedene, bundesweit erprobte Modelle der tänzerischen Arbeit im Kita- und Grundschulbereich vorgestellt. Die Vorträge, flankiert von Workshops und Gesprächsrunden, sollen nicht nur Austausch, sondern vor allem Netzwerkarbeit ermöglichen. Auch notwendige, praktische Anliegen sollen diskutiert werden, etwa die Frage, wie man Qualität im Bereich von tanzvermittelnden Projekten sichern kann. Vor Beginn der Fachtagung wird zudem zusätzlich ein Einblick in das Förderprogramm »Chance Tanz« geboten: Martina Kessel vom Bundesverband Tanz in Schulen e.V. informiert über Konzept, Antragsstellung sowie Förderbedingungen und beantwortet Fragen. • ( pam) Informationen zum Fachkongress unter tanzszene-bw.de sowie zu Tanz in Schulen unter chancetanz.de/buendnisse-fuer-bildung.de


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Am Puls Die Freie Szene lädt zur TanzTour. Die Zeichen stehen auf Aufbruch. Mit den Räumen der einstigen LOTTE hat die Freie Szene der Tanz- und Theaterschaffenden in Stuttgart nun einen Projekt­raum. Und was dort – aber auch anderswo in Stuttgart – passiert, daran soll das Publikum hautnah teilhaben. Mit den Tanzschaffenden geht es los: Unter dem Motto »AmPuls der Freien Szene« starten sie im Herbst eine TanzTour, durch die die Journalistin Petra Mostbacher-Dix führt. In diesem Pilotprojekt, das von der Stadt Stuttgart unterstützt wird, werden die Zuschauer mitgenommen zu den Protagonisten, blicken hinter die Kulissen von Entstehungsprozessen, Ideenfindungen, Kompositionen, neuen Ästhetiken und künstlerischen Experimenten. Erste Station der TanzTour ist die Premiere von »Thank you for playing my piece« am 19. Oktober mit stündlichen Aufführungen im Projektraum. Dort berichten bereits am 14. Oktober um 19.30 Uhr die Macher über Herangehensweisen und Probenprozesse. Im Stück machen C&C alias Tänzer-Performer Claudia Senoner & Fabian Chyle sowie die Musiker ARNO – Anja Füsti, Mark Lorenz Kysela & Oliver Prechtl – eines der ersten Happenings erlebbar: John Cages’ seltenst aufgeführtes »Theatre Piece« von 1960. Der Komponist nutzte erstmals »Zeitklammern«, also flexible Zeiträume für Aktionen. Bei C&C und ARNO wird es zu performativer Kunst, Tanz und Musik für 10 Akteure und 180 Objekte, die die Performer zuvor sammelten. In der interaktiven Raumund Klanginstallation ist jede Performance einmalig, es wird auf Anweisungen agiert, mit Objekten interagiert, Freiraum verhandelt. Die Gesellschaft als Baustelle: Der Philosoph Vilém Flusser leitet die Lebensbedingungen eines Menschen davon ab, wie er mit »Dingen« umgeht. Vom 24. bis 27. Oktober macht die TanzTour beim Ensemble Juliette Villemin & Team Halt. Das beschäftigt sich im Tanzprojekt »Phobiagora« – Premiere ist am 24. im Theaterhaus – mit den irrationalen Ängsten. Diese kennt – fast jeder – Mensch schon seit Kindheitstagen, auch die Gesellschaft haben sie fest im Griff. Doch Villemin & Team haben keine Angst vor der Angst. Fasziniert von dem Gefühl setzen sie da an, wo das abstrakte Phänomen körperlich spürbar wird, um es in Form und Bewegung



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sichtbar und begreifbar zu machen. Inspiriert ist Phobiagora vom Lebenswerk der berühmten Künstlerin Louise Bourgeois, die in der Autobiografie »The Cells« ihre Ängste verarbeitet. Villemin greift das in einem für das Projekt entworfenen Fragebogen auf. Mit diesem holt die Künstlerin die Zuschauer ins Boot – vor den Performances am 24. und 27. um 19 Uhr. Station drei bespielt Lisa Thomas, die vom 27. bis 29. Oktober im Produktionszentrum Tanz + Performance das Improvisations-Festival SaalFrei veranstaltet – mit Workshops, Gesprächen und Lectures und dem Ensemble »vonheute«, ein interdisziplinäres Künstlerkollektiv der Freien Szene. Bei der Improvisation und ihrer Technik Instant Composition entsteht das künstlerische Produkt nicht in hierarchischen Prozessen. Die Künstler sind keine Ausführenden, sondern Schöpfer, gestalten das Stück vor Ort. Damit entzieht sich die Kunst einer »produktorientierten Verwertbarkeit und Konsumierbarkeit«, die Zuschauer sind involviert in demokratische Prozesse des »Scheiterns und des Noch–nicht-Wissens und Suchens«. Nah dran an sind sie auch am 27. Oktober bei der Einführung um 20 Uhr sowie einer Lecture Performance des Künstlera Michael Schuhmacher am 28. Oktober um 15.30 Uhr. Der letzte Stopp ist bei Eva Baumann & Company, die am 16. November bei Musik der Jahrhunderte mit #herland Premiere feiert. Teil zwei ihrer choreografischen Trilogie »herstory«, die sich mit unbekannten oder vergessenen Künstlerinnen vieler Disziplinen und Epochen beschäftigt, basiert auf dem ersten feministischen Buch: Christine de Pizan schrieb 1405 die Utopie «Das Buch von der Stadt der Frauen«. Bei Baumann & Team prallt die Poetik der Literatin auf den aktuellen feministischen Diskurs, interdisziplinär auf begehbarer Bühne mit Installationen, Videos, Livemusik, Lesung – und viel Frauenpower. Eine Sneak Preview mit offener Probe zur Stadt der Frauen anno 2018 gibt es am 2. Oktober um 19 Uhr bei Musik der Jahrhunderte. Das Publikum erlebt – ungeschnitten und offen – wie die Künstler mit ihrem Material umgehen, sich Text, Bild, Musik, Kostüm, Objekt und Tanz zur Choreografie vereinen. Am 17. November lädt Baumann zudem zu einer Einführung/ choreografischen Lesung vor der Performance um 19 Uhr. • (pam)


TanzTheaterSzene Alles auf Anfang. Von Blaubart über Shades of White bis Black Holes – das Spiel ist bunt. — Nie sollst du mich befragen! Bei der ersten Premiere seiner Spielzeit zeigt der neue Opernintendant Viktor Schoner am 29. September das Stück über Vertrauen: »Lohengrin«. Regie führt der ungarische Regisseur Arpád Schilling, Orbán-Gegner und Parabel-Experte, es dirigiert der neue Generalmusikdirektor der Staatsoper Stuttgart und des Staatsorchesters Stuttgart, Cornelius Meister. Am 2. November folgt der Frauenkiller: Béla Bartóks »Herzog Blaubarts Burg« inszeniert Künstler Hans Op de Beeck als Gesamtkunstwerk im Paketpostamt. — Symbol einer klassischen Ballerina? Das weiße Tutu! »Shades of White« heißt denn auch der Ballettabend im Opernhaus, der am 13. Oktober Premiere hat. Mit drei Meisterstücken des Genres: John Crankos »Konzert für Flöte und Harfe«, George Balanchines »Sinfonie in C« sowie »Das Königreich der Schatten« aus La Bayadère, das Ballettikone Natalia Makarova nach Marius Petipa choreografierte und persönlich einstudierte. — Auch der neue Schauspielintendant Stuttgarts inszeniert: Am 23. November setzt Burkhard Kosminksi »Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel« als Wettstreit des Monströsen um: In Theresia Walsers Stück versuchen drei aussortierte Diktatorengattinnen, Margot, Imelda und Leila, sich bei einer Pressekonferenz zu übertrumpfen. — »A view from an apartment« nannte Fotokünstler Jeff Wall sein Werk, auf dem eine Frau bügelt, eine andere im Sofa versinkt und in der Zeitschrift blättert. Die Choreografin Katja Erdmann-Rajski versucht das Leben der Frauen zu ergründen – im Tanztheater »Unfreezed. A view from an apartment oder Wer ist eigentlich Theo?« Wo? Am 13., 14. und 15. September sowie am 27., 28. Oktober im Treffpunkt Rotebühlplatz. — Sechs Schauspielende aus Kolumbien, Deutschland, Syrien und dem Iran sowie ein junges Design-Kollektiv aus Stuttgart, ein Blick hinter die Kulissen des Menschseins, angeleitet von Regisseurin Ismene Schell, freie bühne stuttgart, sowie Choreografin Sabine Noll – das ergibt »!mensch«. Die »unpsychologische Betrachtung des Menschen« für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene hat am 20. September Premiere in St. Maria.

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Ebendort fragen am 29. Septembet das Duo [jetzky:wedlich] und die Tänzerinnen Petra Stransky, Sawako Nunotani, Daura Hernández García sowie die Musikerin Ulrike Stortz »What’s behind…? the curtain… the wall… the thought… the idea… the action… the horizon… the universe?« In ihrer Performance »Black Holes have no Hair« tauchen sie in die Ideen­welt des genialen britischen Astrophysikers Stephen Hawking, nehmen die Teilchenerkenntnisse als choreographische Anleitungen. — »Los. Geht jetzt wieder alles von vorne« lautet das Spielzeitmotto des Theater Rampe. Die Intendantinnen Marie Bues und Martina Grohmann eröffnen am 3. Oktober mit »Who run the world: Das Evangelium nach Maria/Die Apokalypse nach Lilith«. Den Text der moldawischen Autorin Nicoleta Esinencus inszeniert Bues: Mit einem deutsch/israelisch/griechisch/moldawischen Ensemble geht es in die Kampfzonen des Patriarchats. Die Bibel wird umgeschrieben. Das interkulturelle Wochenende »Made in Stuttgart« bietet von 7. bis 11. November Theateraufführungen, Lesungen, Filme, Tanz und Konzerte. — International geht es auch vom 16. November bis 8. Dezember beim SETT – Stuttgarter Europa Theater Treffen im Kulturareal »Unterm Turm« zu. Programm? sett-festival.eu!• (as)


Tradition voller Zukunft IFA zeigt Lehmarchitektur heute. Er gehört zur Kulturgeschichte: Mit Lehm wurden vor 4000 Jahren die Anfänge der chinesischen Mauer gebaut. Aber auch in anderen Gegenden und Zeiten rund um den Globus nutzte man den Mix aus lokalem Ton und Sand, etwa für die Häuser der Pueblo-Indianer in New Mexico, für die Moscheen in Mali und Iran, die Altstadt von Shibam in Jemen, einem Weltkulturerbe. Das höchste massive Lehmhaus Mitteleuropas entstand 1828, fünfgeschossig in Weilburg an der Lahn. Längst erlebt das Material als Baustoff eine Renaissance auch in den Industrieländern des Nordens. Lehm speichert Wärme, reguliert die Luftfeuchtigkeit, gleicht das Raumklima aus, ist wiederverwendbar und eignet sich für Selbstbau. Im Vergleich zu Beton spart er Energie und Kosten. Die Schau »Lehmarchitektur heute. Ein traditioneller Baustoff für die Zukunft« im Institut für Auslandsbeziehungen (IFA) zeigt 40 Projekte, die mit dem TERRA Award von CRAterre (Centre international de la construction en terre) und den Forschungs- und Experimentierzentrum amàco geehrt wurden. Darunter sind ein rekonstruiertes Dorf in China, die zeitgenössische Interpretation des lokalen Sippenhauses, das Ricola–Kräuterzentrum von Herzog & de Meuron in der Schweiz, ein privates Wohnhaus in Darmstadt und Schulbauten in Bangladesch. Das IFA bietet mit dem Studiengang IUSD (Integrated Urbanism & Sustainable Design) der Universität Stuttgart und internationalen Studierenden einen Workshop an. Apropos: Schönheit und Farbenvielfalt von Lehm veranschaulichte der Künstler Hherman de Vwries höchst sinnlich mit Erdproben, die er an allerlei Orten weltweit sammelte und auf Papier ausrieb. • (pam) 19.10. – 1.1.19 ifa.de

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Kitt der Gesellschaft Nina Kurzeja will Tanztheater für Kinder entwickeln. »Es gibt einige Theaterformen für Kinder, aber kaum Tanztheater.« Das will die Choreographin und Tänzerin Nina Kurzeja nun ändern. Fast zwei Jahre war sie bei der TanzSzene Baden-Württemberg zuständig für die Kompetenz- und Koordinierungsstelle für Tanzvermittlung in der frühkindlichen Bildung (KoKo-Tanz), organisiert den aktuellen Fachkongress (s. S. 30). Ende des Jahres bricht sie zu neuen Ufern auf. Mit der Tanzpädagogin Pilar Murube und dem Videokünstler Alexander Schmidt gründete sie die gemeinnützige Unternehmensgesellschaft Blomst!, um Tanztheaterstücke für ein junges Publikum zu konzipieren. KoKo-Tanz zeige, wie wichtig Kulturelle Bildung für Kinder, aber auch den Zusammenhalt der Gesellschaft sei. Blomst!, norwegisch Blume, biete Kunstschaffenden vieler Genres eine ›Komplizenschaft‹ an. Ziel: künstlerischer Austausch und Teilhabe aller gesellschaftlichen Schichten an Kunst und Kultur. »Auch die landesweite Initiative ›Tanzkunst und Alter‹ wollen wir weiterentwickeln.« ( pam)

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Festivals und Kulturwochen Aktuell. Die Sommerpause ist vorbei. Die Kultur hat nun Hochsaison. Auch in Stuttgart finden zahlreich Festivals und Kulturwochen statt. So erinnern etwa die Jüdischen Kulturwochen in diesem Jahr gleich an zwei einschneidende historische Ereignisse: Die Reichspogromnacht jährt sich zum 80. Mal. Am 9. und 10. November 1938 brannten Synagogen und jüdische Geschäfte und organisierte Schlägertrupps verbreiteten Angst und Terror. Zehn Jahre später, 1948, wurde der Staat Israel gegründet. Beide Ereignisse haben noch heute Auswirkungen auf das jüdische Leben. Unter dem Motto »Aktuelle Herausforderungen für das europäische Judentum« beschäftigen sich die Jüdischen Kulturwochen vom 4. bis 18. November mit diesen und anderen gesellschafts- und kulturpolitischen Themen. Auf dem Programm stehen Lesungen, Theater, Konzerte, Vorträge, Diskussionen und Ausstellungen.

Vielfältig. Und auch die Stuttgarter Buchwochen sind wieder am Start. Vom 15. November bis 2. Dezember wartet auf große und kleine Leseratten ein vielseitiges Programm. Das Gastland sind in diesem Jahr die Niederlande, die nicht nur mit Büchern, sondern auch mit Gästen vertreten sind. In diesem Rahmen stellen beispielsweise die Schauspielerin Barbara Stoll und die Musikerin Wilma Heuken am 18. November »(Fast) unbekannte Nachbarinnen«, sprich Autorinnen des Gastlands, vor. Interessant wird es auch, wenn der Psychiater Manfred Spitzer über

Foto: Schönebaum

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»Die Smartphone-Epidemie. Gefahren für Gesundheit, Bildung und Gesellschaft« (15. November) referiert oder sich der Schauspieler Sky Du Mont über die Frage »Was ist das eigentlich, das Alter?« sinniert.

Fantastisch. Ganz anders geht es indes bei den Dragon Days zu, die in diesem Jahr zum siebten Mal stattfinden. Das »Fantastik-Festival« findet vom 16. bis 21. Oktober statt und präsentiert das neuste aus den Fantasy-, Horror- und Science Fiction-Genres. Dabei geht es nicht allein um Literatur, sondern auch um die Umsetzung in andere Medien wie etwa Film, Comic, TV-Serie und Brett- sowie Computerspiel. • (eva) irgw.de/kulturwochen, buchwochen.de, dragon-days.de


u n d 44  Kinderbücher und mehr 46  Kunst ist nicht gleich Kunst 54  Im Zeichen der Freundschaft 56  Blicke über den Tellerrand 59  Medientipps 60  Ein Garten für alle? 64  Bildergeschichten


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Kinderbücher und mehr von Ina Hochreuther Ein Jahr mit den Bienen. Mittlerweile existiert ein breites Bewusstsein über die Bedeutung der Bienen für uns und die Zukunft unseres Planeten. Dennoch erscheint es sinnvoll, möglichst früh kleinen »Forschern« Informationen in die Hand zu geben, die kindgerecht aufbereitet, anschaulich, anregend – und zudem wissenswert für jede Altersgruppe sind. Das Sachbuch »Ein Jahr mit den Bienen« ist genau solch ein rundherum gelungener Band. Der hiesige Kosmos Verlag hat sich mit zwei ebenfalls in Stuttgart arbeitenden Imkern zusammengetan und einer angehenden Lehrerin, die die Texte und Infos beigesteuert haben: Hannah Götte sowie David Gerstmeier und Tobias Miltenberger. Letztere bieten unter dem Label »Summtgart» tiergerecht und ökologisch produzierten Honig an. (Ja, es darf hier mal ein kleiner »Werbeblock« für eine gute Sache stehen.) Übersichtliche Kapitel, mit Zeichnungen und Fotos durchsetzt, geben spannende Einblicke in die Lebensweise der Bienen und verhehlen nicht, wie manche Sachen immer noch rätselhaft erscheinen, etwa was im Winter eigentlich genau in einem Bienenstock passiert. Hinweise auf unterschiedliche Herstellungsweisen von Honig, auf verwandte Hautflügler wie Hummeln, Wespen und Hornissen und verlockende Honig-Rezepte gilt es gleichfalls zu entdecken. Ein auch grafisch hervorragend gestaltetes Buch, dem man viele Leser wünscht. • Kosmos 2018, 72 S., € 14,99. Ab 6., summtgart.de

Fünf Dinge, die dir niemand verrät. Die knapp zwölfjährige Erin ist mächtig sauer auf ihre Eltern. Die Mutter hat sich in einen anderen Mann mit zwei Söhnen verliebt und seit sie ausgezogen ist, versucht ihr Vater krampfhaft ein Familienleben zu führen, das keines mehr sein kann. Das Mädchen fühlt sich völlig missachtet und kauft sich aus Wut und Traurigkeit mit der »ausgeliehen« Kreditkarte des Vaters ein iPad. Keine gute Idee. Jetzt muss Erin die ganzen Sommerferien im Park einer Seniorenresidenz verbringen, wo der Papa als Gärtner arbeitet. Das gestaltet sich allerdings keineswegs so öde wie befürchtet. Denn sie lernt Lucas kennen, der dort seinen Opa besucht, und Martha, eine missmutige Bewohnerin, die unter den Folgen eines Schlaganfalls leidet. Die unbefangene Fröhlichkeit des Jungen und das trotzige Verhalten der alten Dame bewegen etwas in ihr. Nicht umsonst hat der Titel von Rebecca Westcotts neuem Buch »Fünf Dinge, die dir


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niemand verrät« noch den Zusatz »(außer Martha)«. Mühsam kritzelt diese Erin gelegentlich kleine Botschaften auf Zettel, aber vor allem ist es ihre Haltung, die Erin hilft, anders auf das Leben – und ihre Eltern zu schauen. Nach dem zutiefst ergreifenden Roman »Pusteblumentage« begeistert die britische Autorin wiederum mit realistisch und gleichwohl poetisch erzählten, großen emotionalen Themen zwischen Weinen und Lachen. • Aus dem Englischen von Barbara Lehnerer, dtv (dt. Erstausgabe) 2018, 240 S., € 14,95. Ab 10.

Liebe ist so scheißkompliziert. Es ist nicht lustig, als Mädchen ein Meter neunzig groß zu sein. Die siebzehnjährige Nele überragt so ziemlich jeden außer den umschwärmten Basketballstar der Schule Jerome. Dass er sich zu ihr hingezogen fühlt, vermag Nele kaum zu glauben. Trotzdem stürzt sie bei einer Party mit ihm ab. Am nächsten Tag kann man sie halbnackt im Internet bewundern. Jerome schwört, nichts damit zu tun zu haben. Die österreichische Schriftstellerin Sabine Schoder scheint »Liebe« zu ihrem Markenzeichen zu machen. Nach ihrem fulminanten Debüt »Liebe ist nur was für Idioten. Wie mich« und der etwas schwachen Fortsetzung »So was passiert nur Idioten. Wie uns« läuft sie mit ihrem neuen Titel »Liebe ist so scheiß kompliziert« wieder zur Hochform auf. Denn bei ihr geht es nie nur um Schmetterlinge im Bauch unter Teenagern, sondern immer auch um das individuelle, manchmal schwierige Umfeld. Traumatische Familienbeziehungen, Krankheit, stabilisierende enge Freundschaften stehen im Vordergrund ihrer Romane. Jetzt auch Außenseitertum, Selbstzweifel und Mobbing. Flott geschrieben, mit spritzigen Dialogen dürften ihr neues Buch mit den zeitgemäßen Themen perfekt bei der jugendlichen Zielgruppe ankommen. • S. Fischer Verlag 2018, 398 S. € 14,–. Ab 14.

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Kunst ist nicht gleich Kunst Verbände fordern Rücknahme der EU-Verordnung von Lichtkunst. Auch Künstler sind steuerpflichtig. Für gewöhnlich können sie sieben Prozent Umsatzsteuer für ihre Kunstwerke berechnen. Der ermäßige Steuersatz ist eine Art Künstlerförderung. Die gilt allerdings nicht für jede Art von Kunst. Festgeschrieben sind die Kriterien in der Zollverordnung. Seit August 2010 wurde zudem Lichtkunst explizit mit 19 Prozent Umsatzsteuer belegt. So richtig angekommen ist das in der Künstlerszene indes noch nicht. Ein Künstler in Stuttgart wehrt sich dagegen. Zumindest verbale Schützenhilfe bekommt er von den Verbänden, die die Rücknahme der Verordnung fordern. Auch das Bundeskunstministerium drängt auf eine Überarbeitung. Die Lichtkunst wird von Expertenseite meist der Bildhauerkunst zugerechnet. Für »Originalerzeugnisse der Bildhauerkunst aus Stoffen aller Art« gelten, gemäß den Verordnungen des Zolltarifs sieben Prozent. Die Regelung der EU-Kommission, die sich seit 2010 dieser Einschätzung explizit verwehrt, trägt die Nummer 731/2010. Anlass war ein konkretes Werk, das für eine Ausstellung nach Deutschland eingeführt werden sollte. »Mit der Verordnung zur Einreihung bestimmter Waren in die Kombinierte Nomenklatur wurden »Lichtinstallationen« einer anderen Position des Zolltarifs als bisher zugewiesen«, heißt es dazu aus dem Finanzministerium Baden-Württemberg. »Diese Einreihung ist für alle EU-Mitgliedstaaten bindend. Die bis dahin erfolgte Einreihung als Erzeugnis der Bildhauerkunst ist danach ausgeschlossen, weil nicht die Installation selbst, sondern das Ergebnis ihrer Verwendung, der Lichteffekt, ein »Kunstwerk« dargestellt.« Der das Licht erzeugende Gegenstand hingegen sei aufgrund seiner stofflichen Merkmale als Beleuchtungskörper einzureihen, sprich, mit 19 Prozent zu besteuern. Verlautbart wurde die Verordnung im Amtsblatt der Europäischen Union vom 14. August 2010. Nur kann dessen Lektüre bei Künstlern nicht ernsthaft vorausgesetzt werden. Auch dem in Stuttgart lebenden Künstler Joachim Fleischer war die Verordnung damals nicht bekannt. Sein Fall beschäftigt derzeit das Finanzamt.


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Fleischer hat Bildhauerei an der Kunstakademie in Stuttgart studiert. Seit 1991 arbeitet er freischaffend. Seine Lichtinstallationen waren bereits in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland zu sehen. Sie sind als Kunst am Bau in mehreren Städten präsent, etwa in München am Isar-Wehr und in der Sammlung Schwarzenbach in Zürich. 2016 war er als künstlerische Leiter des Kunstfestivals der KulturRegion Stuttgart tätig. Seine Werke hat er bislang mit dem ermäßigten Steuersatz verrechnet. 2012 gab es eine Steuerprüfung vor Ort im Atelier des Bildhauers. Im Anschluss wurde vom Finanzamt 19 Prozent festgesetzt, rückwirkend, ab 2008. Grund ist besagte EU-Verordnung von 2010. Künstler und Steuerberater legten Widerspruch ein. »Meine Arbeiten sind lichtkinetische Objekte und gehören damit zur Bildhauerei«, sagt dazu Fleischer. »Bei mir besteht die Skulptur oder Installation aus Objekten, Licht und Projektionsebene, sie sind ein Ensemble.« Auch die Verbände kritisieren die Verordnung. »Ausnahmslos jedes Kunstwerk ist ein Ergebnis der Verwendung seiner Mittel«, sagt Birgit Maria Sturm, Geschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Galerien und Kunsthändler. »Das ist ja gerade der Witz an der Kunst, dass die Art und Weise der Bearbeitung und Wirkung ihres Materials dazu führt, dass mehr gemeint, mehr zu sehen ist als bloße Farbe auf Leinwand oder ein Stück Stein auf einem Sockel.« Der Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) geht einen Schritt weiter: »Das können wir nicht

Installation Reinhold Fürth Hochschule Künzelsau, »Von Dingen«, 2003. Foto: K. Schwab

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hinnehmen«, sagt Dagmar Schmidt, BBK-Sprecherin und -Vorsitzende. »Wir fordern, ausgewiesene Lichtkunst auch steuerlich wie Originalerzeugnisse der Bildhauerkunst im Sinne des Zolltarifs zu behandeln.« Im Staatsministerium für Kultur sieht man das ähnlich: »Aus kulturpolitischer Sicht ist dies schwer hinnehmbar«, so ein Sprecher. »Seinerzeit gab es von deutscher Seite im zuständigen Ausschuss der EU-Kommission daher einen Vorstoß, die grundsätzliche Frage der Einreihung moderner Kunst auf Ebene der Weltzollorganisation zu erörtern und so eine Erweiterung des relevanten Warenkreises zu ermöglichen. Bedauerlicherweise konnte sich dieser Vorschlag nicht durchsetzen.« Sollte sich allerdings in Zukunft eine Möglichkeit ergeben, zu diesem Punkt im Sinn der Kunst mit Aussicht auf Erfolg tätig zu werden, so der Sprecher weiter, würde die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sich entsprechend einsetzen. Trotzdem: Die Verordnung ist erlassen und bindend für die Finanzämter. »Die Höhe der nationalen Umsatzsteuer sowie Zoll und Einfuhrumsatzsteuer hängen grundsätzlich von der Einreihung der jeweiligen Waren in den sogenannten Zolltarif ab. Eine hiervon abweichende Einreihung von »Lichtkunst« wäre systemwidrig«, so ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums. Im September 2017 wurde der Einspruch des Künstlers Joachim Fleischer abgelehnt. Nun zieht er vors Finanzgericht. • (eva) Zum ermäßigten Mehrwertsteuersatz für Künstler Künstler können für ihre Kunstwerke den ermäßigten Umsatzteuersatz von sieben Prozent berechnen. Allerdings gilt das nicht für jede Kunstform. Abhängig ist die Einteilung von den Verordnungen des Zolltarifs. Für Gemälde und Zeichnungen, vollständig mit der Hand geschaffen, Collagen und »ähnliche dekorative Bildwerke«, Originalstiche, -schnitte und -steindrucke sowie Originalerzeugnisse der Bildhauerkunst aus Stoffen aller Art gelten sieben Prozent. Für Fotografie, Siebdruck und Videokunst müssen 19 % Umsatzsteuer berechnet werden. Lichtkunst von Joachim Fleischer in der Akademie der Diözese Rottenburg Stuttgart in Weingarten. Foto: Joachim Fleischer



19.09. —11.10.

zeichnung: luise schaller

40 Jahre kolping kunstschule

absolventen*innen ausstellung im rathaus, 4.og — eröffnung Di, 18.09. 18.00 h



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www.schauwerk-sindelfingen.de Klaus Heider · Opaion VII (Detail) · 1982/2006 · © VG Bild-Kunst, Bonn 2018



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Im Zeichen der Freundschaft Französische Wochen und Filmtage. Die Frankophilen im Südwesten kommen alljährlich im Herbst auf ihre Kosten. Die Französischen Wochen finden bereits seit 1999 statt. Organisator ist das Institut français Stuttgart. Vom 10. bis 21. Oktober stehen 70 Projekte bei über 50 Veranstaltern auf dem Programm mit Ausstellungen, Kinovorstellungen, Konzerten und Lesungen, zum Teil in deutscher, zum Teil in französischer Sprache. Zum 100. Jahrestag des Waffenstillstands am Ende des zweiten Weltkriegs 1918 und dem damit verbundenen Frieden soll der diesjährige Schwerpunkt »Fraternité / Brüderlichkeit« an den Dialog und die Verbundenheit der Nationen erinnern. Zahlreiche Veranstaltungen beschäftigen sich mit diesem individuellen, menschlichen wie politischen Thema und beleuchten auf ihre Weise seine verschiedensten Aspekte. Im Anschluss sind vom 31. Oktober bis 7. November die Französischen Filmtage am Start. Seit 35 Jahren flimmern frankophone Filme in Tübingen, Stuttgart, Reutlingen, Rottenburg und Bad Urach über die Leinwand. In diesem Jahr ist Belgien Gastland. Außerdem stehen mehrere Tanzfilme und drei Filme mit Filmmusik, zu denen die Komponistinnen und Komponisten eingeladen werden, auf dem Programm. Dazu gibt es ein buntes Rahmenprogramm. • (eva) franzoesische.filmtage-tuebingen.de


Sprungbrett – Take a swim 40 Jahre Kolping Kunstschule. Ende der 1970er-Jahre wurde die Kolping Kunstschule gegründet. Initiator war der ehemalige Professor der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Hugo Peters. Seither – haben rund 2000 Studierende die Schule besucht, um sich auf ein Kunstoder Designstudium an einer Hochschule vorzubereiten. Nun feiert die Institution ihr 40. Bestehen. Unter dem Titel »Take a swim« werden in einer Ausstellung vom 19. September bis 11. Oktober im vierten Stock des Stuttgarter Rathauses verschiedene Künstlerkarrieren präsentiert, die ihren Anfang an der Kolping Kunstschule nahmen. Die Absolventen zeigen aktuelle Positionen aus ihrem heutigen Schaffen aus den Bereichen Malerei, Textildesign, Bühnenbild, Visuelle Kommunikation, Design, Fotografie und Mode. • (eva) Eröffnung: 18.9., 18 Uhr, kolping-kunstschule.de

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Blicke über den Tellerrand Kunstfestival der KulturRegion Stuttgart. Alle zwei Jahre veranstaltet die KulturRegion ein großes Kunstereignis. 2014 war es der »Garten Eden«, der lockte, 2016 das Lichtkunstfestival »Aufstiege«. In diesem Jahr trägt das Kunstfestival den Titel »Drehmoment«. Alles dreht sich um »Produktionskunst«, sprich Kunstwerke, die mithilfe von Maschinen, Fertigungsprozessen, Produkten oder der Belegschaft entstehen. Kunst trifft auf Wirtschaft respektive Industrie. »Für unsere Projekte überlegen wir uns stets, welches Thema in der Region in der Luft liegt, was die Gesellschaft umtreibt und wie wir es eventuell in Szene setzen können«, sagt Bettina Pau, Geschäftsführerin der Kulturregion Stuttgart. »Die Region Stuttgart ist einer der stärksten Produktionsstandorte Europas, wir haben viel produzierendes Gewerbe in der Region. Das Thema bot sich an.« Künstlerischer Leiter ist der in Berlin lebende Künstler und Unternehmer Benjamin Heidersberger. Um vor Ort zu sein, hat er eine Wohnung angemietet. 50 Prozent seiner Zeit verbringt er in Stuttgart, das er aus einer früheren Lehrtätigkeit an der Merz Akademie kennt. »Es war schön, wieder herzukommen«, so Heidersberger. »Die Stadt und die Region stehen vor großen Veränderungen – die Digitalisierung, die Globalisierung und der Wandel der Automobilindustrie. Hier gilt es, sich zu öffnen, über den Tellerrand zu schauen, um neue Lösungsansätze zu finden. Die Kunst kann dazu einen großen Beitrag leisten und ich sehe das fast als Verpflichtung an, dass sie das auch tut.« Bei den Kommunen stieß das Thema auf offene Ohren, 21 nehmen daran teil. »Der Aspekt, dass wir uns mit den Veränderungen in der Region beschäftigen, hat mir gefallen«, sagt Thomas Wolf, Kulturamtsleiter in Ditzingen und im Hauptausschuss der KulturRegion Stuttgart. »Wir wissen alle, dass es so nicht mehr weitergeht. Nicht nur die Automobilindustrie, auch andere Berufsbilder verändern sich. Das Festival könnte den Blick auf die Herausforderungen der Zukunft schärfen und in dieser Diskussion eine Bereicherung sein.«



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34 Künstler sind beteiligt, regionale, nationale und internationale Künstler. Die beteiligten Unternehmen wurden von den Kommunen angefragt. »Aufgabe der Künstler ist es ausdrücklich, über das rein Ästhetische hinaus Bezug zu nehmen zum Ort und zur Firma, Fragen zu stellen und sich gesellschaftspolitisch einzubringen,« so Heidersberger. Der Plan sehe vor, dass die Kommunen für die Honorare der Künstler aufkommen, damit kein Abhängigkeitsverhältnis zu den beteiligten Firmen entstehe. »Die Künstler sind nicht dazu da, das Foyer der Firma zu verschönern, ebenso sind die Unternehmen nicht dazu da, die Künstler mit Produkte zu beliefern.« Es soll eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe sein.« Kritische künstlerische Positionen sind also erlaubt. In Stuttgart etwa sind die Feinstaubbelastung und die Zukunftsversprechen der Automobilindustrie Thema, in Sindelfingen die Zukunftsprojekte zur Digitalisierung der industriellen Produktion, Industrie 4.0, und zur hoch technologisierten Stadt, Smart City, und in Waldenbuch die Wegwerfgesellschaft beziehungsweise die verpackungsfreie Direktvermarktung. In Ditzingen ist die Künstlerin Maike Sander vor Ort, mit einem Projektraum im Zentrum und auf einer 300 Quadratmeter großen Fläche auf dem Friedhof. Ihr Thema: Tod, Erinnerung, Trauerarbeit und Friedhofskultur. Sie bezieht die Bürger mit ein, bietet gemeinsam mit den Inhabern einer Steinwerkstatt Workshops an und sammelt Ideen für eine zeitgemäße Friedhofskultur. Diese sollen dann auf der Freifläche des lokalen Friedhofs umgesetzt werden – als universeller Ort der Erinnerung. »Auch die Trauerkultur ist Veränderung unterworfen«, so Sander. »Die Mobilität unserer Gesellschaft wirkt sich aus – meine Trauer ist da, wo ich bin.«. • (eva) kulturregion-stuttgart.de


Medientipps Der Blumensammler. Ein Forscher überlebt durch Zufall eine Expedition auf dem Meeresboden. Sämtliche Geräte sind ausgefallen, aber ein Wal, der sich in ihnen verheddert, treibt ihn samt Equipment hoch an die rettende Oberfläche. Ein bizarrer und fulminanter Einstieg. Doch es gibt zwei weitere Handlungsstränge. Dove, Mitte 30, studierter Journalist, der in der Gegenwart im Callcenter eines Londoner Rettungsdiensts arbeitet, ein Adoptivkind ist, nichts weiß über seine Herkunft, aber merkwürdige Erinnerungen in sich trägt. Diese beziehen sich auf den nächsten Handlungsstrang um Peter. Der lebt in den 1980er Jahren in New York und betreibt eine Reinigungsfirma. Als ihm ein Brief in die Hände fällt, in dem es um seltene Blumen geht, ändert sich sein einsames, beschauliches Leben für immer. Der Brite David Whitehouse legt mit »Der Blumensammler« seinen zweiten Roman vor. Sobald einen seine Vorliebe für meist überflüssige und oft reichlich krude Metaphern nicht mehr aus dem Lesefluss katapultiert – Beispiel: »Ihre durchnässte Tasche lag wie eine kollabierte Lunge neben ihr.« – liest sich das fantasievolle Buch recht süffig. Wie extrem konstruiert die Geschichte ist, erschließt sich erst beim Zusammenführen der Fäden. Dazwischen bietet sie Spannung und einen hohen Unterhaltungswert, wenn Protagonist Peter auf verschiedenen Kontinenten in abenteuerlichster Manier den Pflanzen nachgeht. • (hoc) Tropen 2018, 346 S., € 20,– | David Whitehouse ist im Herbst auf Lesereise und am 20.09. um 20.30 Uhr zu Gast bei Flora & Fauna in Stuttgart. Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Buchhandlung Wittwer. Dt. Lesung: Frank Röder. Eintritt frei. U. A. w. g.: werbung@wittwer.de

Hawelka
: »Liebe oder Hass«. Darf’s ein Fiaker sein, ein Mokka, oder lieber eine Melange? Sänger Petr Novak benannte Hawelka nach dem »spinnerten« Wiener Künstlercafé – ihren Sound rösten die Stuttgarter Rock-Barista mit sandgestrahlten E-Gitarren und racke-rauchzarten Vocals, die gerne auch gedehnt-theatralisch aufwallen. Rein neurologisch sollen Liebe und Hass ja identisch sein – Hawelka streuen ihre Song-DNA dennoch von zärtlich bis recht aufmüpfig. Anspieltipp: »Fenster Zum Hof« – ein grungig-sämiger Psychedelic-Cappuccino. Und, schön: Das leuchtend-lebendige Artwork von Jim Avignon. Die Release-Party steigt am 19. Oktober im Stuttgarter »Goldmark’s«. • (cd)

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Ein Garten für alle? Eindrücke von der MANIFESTA 12 in Palermo. Die Manifesta ist eine internationale Wanderbiennale, die im Abstand von zwei Jahren in unterschiedlichen europäischen Städten stattfindet. Austragungsort für die Manifesta 12 ist in diesem Jahr die sizilianische Stadt Palermo, deren Geschichte und Migrationgsströme unter dem programmatischen Titel »The Planetary Garden - Cultivating Coexistence« thematisiert werden. Organisiert wurde der »Garten der Koexistenz« von einem interdisziplinären Team, zu dem die niederländische Dokumentarfilmerin Bregtje van der Haak, der Architekturtheoretiker Andrés Jaque vom Office for Political Innovation, die Schweizer Kuratorin Mirjam Varadinis und der sizilianische Architekt und Partner des von Rem Koolhass geführten Office of Metropolitan Arcjhitecture (OMA), Ippolito Pestellini Laparelli, gehören. Im Zentrum der Biennale steht die geopolitische Lage und die Einwanderungsgeschichte Palermos, die in dem von OMA erarbeitet Palermo Atlas recherchiert und analysiert wurde. Laut Ippolito Pestellini Laparelli betrachtet OMA die Stadt als »komplexes Mosaik aus Fragmenten und Identitäten aus Jahrhunderten der Begegnungen und des Austauschs zwischen Zivilisationen. Palermo ist per se kosmopolitisch. Neben den historischen Zeugnissen, die sich in archäologischen Funden, in Kirchen und den zahlreichen unbewohnten Palazzi manifestieren, ist Palermo mehr als nur eine historische Preziose. Die Stadt fungiert mittlerweile als Knoten für eine erweiterte Geographie von Netzwerken und Systemen, die weit über die EU und das Mittelmeer hinausreichen. Betrachtet man mit den Augen von OMA die Stadt als venerisches Gebilde, so macht es Sinn, nach dem Akupunkturprinzip spezifische Knotenpunkte wie beispielsweise das Teatro Garibaldi, den Botanischen Garten (Orto Botanico), den Palazzo Butera mit Sicht auf Hafen und Meer oder die Ruine von Santa Maria dello Spasimo für die künstlerischen Kommentare auszuwählen. Vor allem der botanische Garten von 1789, der bis heute der Universität von Palermo als Forschungs- und Lehrgarten dient, ist ein irdisches Paradies und wurde gerade wegen seiner Artenvielfalt zum Sinnbild der Manifesta gewählt. Dass die Kultivierung der Vielfalt und des Diversen in Palermo


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nicht von allen goutiert wird, zeigt der Skandal, den das in einem Bambushain des Orto Botanico verborgene Video »Pteridophilia« des chinesischen Künstlers Zheng Bo auslöste. In dem Video des aus Bejing stammenden Chinesen treiben es junge taiwanesische Männer mit urwüchsigen Farnen, um das »ecoqueere Potenzial« auszuloten. Dass das Akupunkturprinzip auch unter die Haut gehen und weh tun kann, zeigen die interessantesten Beiträge der Manifesta, die sich nicht in überbordenden Materialschlachten, son-

Matilde Cassani, Tutto 2018, Palazzo Constantino, Palermo. Foto: SJ

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dern in zurückhaltenden Gesten und Strategien der Aneignung äußern. Nahe des Badeortes Mondello, erhebt sich der grüne Gipfel des Monte Gallo, der in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren als Nationalpark ausgewiesen wurde. Zeitgleich hatte ein Filz aus korrupten Politikern und Behörden unter dem Einfluss der »ehrenwerten Gesellschaft« 300 Baugenehmigungen für die Hanglage des Pizzo Sella (Monte Gallo) erteilt. An dem grünen Hügel wurden repräsentative Villen von einer Baufirma des Schwagers von Cosa Nostra Chef Michele Greco erstellt, von denen nach einem Baustopp in den 1990er Jahren, die wenigsten bezogen werden konnten. Vielmehr ist die Hügelkette übersät mit den für Italien charakteristischen Skelettstrukturen aus Beton, die als unheimliche Mahnmale in den Himmel ragen. Das belgische Design - und Architektenkollektiv ROTOR, das bekannt ist für seine konzise Analyse von spezifischen Orten und der Wiederverwendung industrieller Abfälle, hat sich eine dieser Ruinen gesichert und diese zu einem Aussichtspunkt umgebaut. Die gelungene Aneignung von ROTOR beschränkt sich nicht auf die »Bella Vista«, sondern macht die

Rotor, Da quassù è tutta un’altra cosa, environmental intervention, Pizzo Sella Foto: J. Thomanek


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mafiösen Strukturen deutlich, die nach wie vor die italienische Politik und Gesellschaft bestimmen und über die der Mantel der »omerta« gelegt wird. In die zersiedelte Peripherie Palermos, hat sich zwischen sandfarbenen Blöcken der Zona Espansione Nord (ZEN), der französische Botaniker und Gartentheoretiker Gilles Clément gemeinsam mit dem Kollektiv Coloco eingenistet. Das Siedlungsprojekt wurde in den ausgehenden 1960er-Jahren von dem italienischen Architekten Vittorio Gregotti als soziale Utopie mit gestufter Blockbebauung, Innenhöfen und öffentlichen Gemeinschaftsflächen geplant. Die Trabantenstadt wurde jedoch nur teilweise fertiggestellt und dient heute Einwanderern und Obdachlosen als Zufluchtsort. In diese, von jeglicher öffentlichen Infrastruktur abgeschotteten Insel, in der (ZEN 2) Menschen ohne Wasseranschluss, Müllentsorgung und Elektrizität leben, greift der französische Gartentheoretiker ein und greift dabei voll daneben. Seine wissenschaftlichen Recherchen und Theorien zum »hortus migrans«, den er in zahlreichen Manifesten beschwört sowie sein Plädoyer für die Erhaltung von Brachen, mag zwar innerhalb seines theoretischen Modells richtig sein, scheitert jedoch in der Konfrontation mit der sozialen Realität. Trotz Workshops, in denen unter Beteiligung der Anwohner und der Presse, ein circa 500 Quadratmeter großes Terrain entmüllt und zum Gemeinschaftsgarten umgestaltet wurde, fand innerhalb kurzer Zeit die Demontage, des ab- und ausgrenzenden Zaunes und der Spielgeräte statt. Clements Gartenprojekt in der sozialen Wildnis der Zona Extensione Nord hat zumindest den positiven Nebeneffekt, dass Besucher und internationale Presse auf die Missstände in der Peripherie Palermos aufmerksam gemacht werden und die vollmundigen Bekundungen parlermitanischer Politiker zur Willkommenskultur als leere Versprechungen entlarvt werden können. Der Anspruch der Manifesta 12 Palermo als großer Garten für alle zu postulieren, weist jedoch auch auf die Brüche und die Grenzen des idealen Gartenkonzepts hin: Wem gehört ein Garten? Denjenigen, die ihn besitzen? Denen, die ihn pflegen? Den Pflanzen, die darin wachsen? • (Susanne Jakob)

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Bildergeschichten von Oliver Stenzel Von Spirou, Geschlechterrollen und Revolutionsabenteurern. Seine Profession prädestiniert den Comiczeichner als solchen ja nicht unbedingt dafür, ein besonders geselliges Wesen zu sein. Das Brüten über die passenden Proportionen der Figuren, die Anordnung der Panels, das richtige Maß an Sprechblasentext, den richtigen Stift für den gewünschten Strich, all das sind eher einsame Tätigkeiten. Dass Verlage ihre zeichnenden Schäfchen ausgiebig auf Lesereisen durchs Land jagen, ist auch noch nicht unbedingt die Regel. Umso bemerkenswerter also, wie oft diesen Herbst ComiczeichnerInnen und -autorInnen in Stuttgart zu Gast sind. Sogar ein Zeichner der legendären frankobelgischen »Spirou«Comics ist dabei. Nein, natürlich nicht André Franquin, denn der »Gaston«-Erfinder und Meister des dynamischen Strichs ist leider schon 1997 verstorben. Doch dieses Jahr ist die 1938 von Rob Velter kreierte Figur des abenteuerlustigen Hotelpagen Spirou, die später Franquin mehrere Jahrzehnte lang prägen sollte, 80 Jahre alt geworden, und zu diesem Anlass werden nicht nur alte Bände in Prachtausgaben wiederveröffentlicht, sondern es dürfen sich auch gleich mehrere verschiedene Zeichner an Interpretationen von Spirou versuchen. Seit 2005 gibt es gelegentliche solcher »One-Shots«, doch jetzt ist erstmals ein deutscher Zeichner dabei: Der Berliner Flix (»held«, »Glückskind«). Sein »Spirou in Berlin« (Carlsen, 64 S., 16 €) spielt in Ostberlin 1988, kurz vor dem Mauerfall. Spirou und sein Getreuer Fantasio geraten darin auf recht abenteuerliche Weise in die Hauptstadt der DDR, und dort passieren bald seltsame Dinge. Badewannen und Backöfen verschwinden, und irgendwann auch Fantasio. Flix schlägt sich recht ordentlich, und es gelingt ihm auch, sich der Dynamik des Spirou-Stils anzunähern. Wie er dazu kam, die berühmte Figur zu gestalten, und wie groß der Druck ist, wenn die Vorgänger zu den wichtigsten Comic-Künstlern des 20. Jahrhunderts gehören, das kann er ausführlicher am 26. September bei der Buchpräsentation in der Stuttgarter Stadtbibliothek (ab 19 Uhr 30) erzählen. Keine fiktiven, sondern stark autobiografische Züge hat Katja Klengels »Girlsplaining« (Bild; Reprodukt, 160 S., 18 €) . Der Titel greift die von einem Essay der Feministin Rebecca Solnit abgeleitete Wortschöpfung »Mansplaning«auf, für das Phänomen,


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dass Männer Frauen erklären, wie die Welt läuft, um damit ihre Überlegenheit zu demonstrieren. Wobei die Berlinerin Klengel nicht nur zurück erklärt, sondern auch fragt: Wie konnte es dazu kommen, dass wir vor dem Wort »Vulva« mehr Angst haben als vor Lord Voldemort? Müssen wir uns für Körperbehaarung schämen? Und warum sind die Geschlechterrollen bei Kinderspielzeug in den 1950er Jahren stecken geblieben? Sehr offen, sehr lustig, sehr erhellend ist der Comic, den Klengel am 13. Oktober um 20 Uhr im Superjuju (Eberhardstr. 3) vorstellt. Nicht nur Comiczeichner, sondern auch Filmregisseur ist der Franzose Pascal Rabaté, doch als Film hätte sein neuestes Werk wohl sämtliche Budgets gesprengt: In »Der Schwindler« (Schreiber und Leser, 544 S., 39,80 €) beschreibt er, nach dem Roman »Ibykus« von Alexei Tolstai, das unglaubliche Schicksal des russischen Büroangestellten Semjon Iwanowitsch Newsorow. Dem mangelt es zwar an Tatkraft und Mut, um seine Träume zu verwirklichen, doch dann mischt die Oktoberrevolution alle Karten neu. Seinen »Roman eines Revolutionsabenteurers«, mit über 500 Seiten als Comic wahrlich ein Opus Magnum, präsentiert Rabaté am 15. Oktober in der Stadtbibliothek Stuttgart (ab 19:30 Uhr). •

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Else Bach, Reh (Bambi), 1936, Majolika, Stadtmuseum Karlsruhe, Foto: ONUK Fotografie, Bernhard Schmitt

BILDHAUERINNEN. VON KOLLWITZ BIS GENZKEN 11.11.2018 – 07.04.2019 KUNSTHALLE VOGELMANN www.museen-heilbronn.de

Unterstützt von:

AGE N C E

MUSEO

19. 10. 2018 — 6. 1. 2019

Lehm architektur heute ifa-Galerie Stuttgart

Charlottenplatz 17 70173 Stuttgart www.ifa.de Öffnungszeiten: Di – So 12 – 18 Uhr Montags und an Feiertagen geschlossen Eintritt frei


Region 68  Kunstspaziergang in der Region 72  Die Unerschöpflichkeit des Bestands 73  Nur keine Ehrfurcht! 75  Von Sinnen! 76  Die szenische Debatte als Konstante 80  TanzTheaterSzene 82  Mit der Etage ins Jahr 9999


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Kunstspaziergang in der Region Märchenhaft. Man möchte sie knuddeln oder wenigsten streicheln – ein Fuchs, sinnend auf einer Bankhalb wie ein Obdachloser gekleidet, ein Elefantenbaby im Kindchenschema, ein auf einem Schemel kauerndes Äffchen mit einem offensichtlich schmerzenden Schädel auf einem Schemel. Laura Fords Skulpturen sind Protagonisten eines kollektiven Gedächtnisses aus Kinderreimen, Märchen und Sprichwörtern. Sie erzählen Geschichten, regen zum Schmunzeln und Nachdenken an. Ein breite Rahmenprogramm bietet Veranstaltungen insbesondere für Familien und Schulklassen. Die Ausstellung heißt dann auch folgerichtig »Stories we tell ourselves«. • (eva) Museum im Kleihues-Bau, Kornwestheim, 8.9.18 – 20.1.19, kornwestheim.de

Laura Ford, Local Weather, 2009. Foto: Atelier Laura Ford

Künstliche und künstlerische Intelligenz. Bionische Roboter, musizierende Stammzellencomputer, Kunst von und mit künstlicher Intelligenz – vom 3. bis 7. Oktober treffen sich die Zukunftsgestalter beim internationalen Festival »Beyond« und dem angegliederten Symposium »Future Design« in Karlsruhe. In drei Veranstaltungsformaten zur digitalen Gesellschaft – einem Expertensymposium, einer Kunstausstellung und einem Filmfestival – inszenieren die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und das ZKM Karlsruhe mit ihren internationalen Partnern


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einen Dreiklang aus Kunst, Technologie und Wissenschaft. Die Kunstausstellung mit dem Titel »Sapiens« soll Künstler aller Art dazu bewegen neue oder bestehende Kunstformate neu zu entdecken beziehungsweise neu zu erfinden. • (eva) beyond-festival.com

Joachim Fleischer, Leib, Kunsthalle Göppingen. Foto: J. Fleischer

Duett der Roboter. Zwei Roboter im Raum. Sie begegnen sich. Ihre Sprache, in der sie miteinander kommunizieren ist Licht. Es entsteht ein poetischer Tanz aus Licht und Schatten. Dahinter steckt eine ausgefeilte, bis ins Detail geplante Choreographie. Der Künstler Joachim Fleischer nutzt hoch sensible Industrieroboter, denen er eine Lichtquelle auf den »Leib« schneidert. Ergänzt wird das Pas de Deux in der Ausstellung »Weiss isst Schwarz« von weiteren kinetischen Lichtarbeiten sowie von einer neuen Foto-Serie über die Erkundung von Licht im öffentlichen Raum. • (eva) Kunsthalle Göppingen, 21.10. – 25.11., kunsthalle-goeppingen.de

Zerbrechlich. Der weibliche Körper ist ihr Motiv. Mit Körperteilen erschafft sie ihre menschlichen Landschaften, die Themen wie Erinnerung, Trauma, Schmerz und Erotik streifen. Die polnische Künstlerin Alina Szapocznikow (1926-1973) hat mehrere Jahre ihrer Jugend in Konzentrationslagern verbracht. Nach Kriegsende studierte sie zunächst unter anderem Bildhauerei in Prag. Schließlich kam sie durch ein Stipendium nach Paris. Dort bewegte sie sich in den Künstlerkreisen um die Nouveaux Réalistes und begann, mit neuen Materialien wie Polyester und Polyurethan zu experimentieren. Die Sommerausstellung in der Kunsthalle BadenBaden zeigt ihre Arbeiten. — Im Anschluss ist eine Einzelausstellung der amerikanischen Künstlerin Nicole Eisenman (*1965 in Verdun, Frankreich) zu sehen. Ihr von naturalistisch anmutenden

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menschlichen Figuren umlagerter Brunnen war auf der Skulptur Projekte Münster 2017 Anziehungspunkt. Ihr Stil ist vielseitig, aber unverkennbar: Klassische Malerei und Kompositionsformen kombiniert sie mit Untergrund- und Populärkultur sowie aktuellen politischen und gesellschaftlichen Ereignissen. • (eva) Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, »Menschliche Landschaften, bis 07.10.; Nicole Eisenmann, 2.11.18 – 17.2.19, kunsthalle-baden-baden.de

Neu-Entdeckungen. In der Villa Merkel ist der Kunstverein Esslingen zu Gast mit einer Einzelausstellung, die Arbeiten von Wolfgang Gäfgen präsentiert. Dabei sind von dem erimitierten Professor für künstlerische Grafik an der Stuttgarter Kunstakademie nicht allein Holzdrucke und Zeichnungen zu sehen, sondern auch sein immenses fotografisches Werk, das bislang kaum in der Öffentlichkeit gezeigt wurde. • (eva) Villa Merkel, Esslingen, 7.9. – 21.10., villa-merkel.de

Unbeschreiblich weiblich. Camille Claudel ist bekannt, nicht zuletzt dank der Verfilmung ihres Lebens, mit Isabelle Adjani in der Hauptrolle. Trotzdem wurde auch ihr zu Lebzeiten die Anerkennung ihres Werks verwehrt. Die Bildhauerin starb vereinsamt und verarmt. Zumindest das blieb anderen Bildhauerkolleginnen erspart. Jedoch gerieten die meisten Vertreterinnen der vermeintlich »unweiblichsten aller Künste« nach ihrem Tod in Vergessenheit – im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen. Eine Ausstellung in der Kunsthalle Vogelmann rückt die Bildhauerinnen ins Rampenlicht. Angefangen von den Pionierinnen der Bildhauerei wie Käthe Kollwitz (1867 – 1945) oder Clara Rilke-Westhoff (1878 – 1954), die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts über vorherrschende Zwänge und geschlechtsideologische Tabus hinweg setzten, über Marg Moll, Emy Roeder oder Milly Steger bis hin zu Gerlinde Beck und später Rebecca Horn sowie Isa Genzken sind Arbeiten von rund 40 Künstlerinnen zusehen. Sie repräsentieren nicht nur Künstlerinnensozialgeschichte, sondern sollen Anlass geben, »die bisherige Rezeption sinnstiftend zu überdenken«, so heißt es in der Pressemitteilung. Die Schau entstand in Kooperation mit dem Gerhard-Marcks-Haus und den Museen Böttcherstraße, Bremen. • (eva) Kunsthalle Vogelmann, 10.11.18 – 31.3.19, museen.heilbronn.de/kunsthalle Mutter mit Kind im Schoß, 1937-38. Kunsthalle Vogelmann. Foto: Kollwitz



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Die Unerschöpflichkeit des Bestands Das Schauwerk bietet einen »Heimvorteil«. Der Titel mutet mehr als aktuell an. »Heimvorteil« heißt die neue Ausstellung im Schauwerk Sindelfingen. Nachdem anfangs die Internationalität der Sammlung Schaufler im Fokus war, sei es an der Zeit gewesen, in Deutschland geborener Künstler zu präsentieren, sagt Museumsdirektorin Barbara Bergmann. »Die Ursprünge der Sammlung im Umfeld der ZEROBewegung liegen in Deutschland und viele Künstler, die den Weg der Sammler auch freundschaftlich begleitet haben, sind hier geboren.« Der Titel meine aber nicht nur die deutsche Heimat, sondern weise auch auf den scheinbar unerschöpflichen Bestand der Sammlung, die Peter Schaufler und Christiane Schaufler-Münch seit Ende der 1970er-Jahre aufbauten. Freilich habe man festgestellt, dass bei der Auswahl stets Politisches mitschwinge und es derzeit nicht akzeptabel gewesen sei, »deutsch« oder »Deutschland« darin zu nennen. »Das hat uns sehr nachdenklich gemacht, zumal die Mehrzahl der Kunstwerke keinen explizit politischen Inhalt aufweisen«, so Bergmann. Ihr und ihrem Team ging es weniger um große Namen wie Georg Baselitz oder Anselm Kiefer, sondern um die unterschiedlichste Positionen der deutschen Kunstgeschichte ab Mitte der 1950er-Jahre. Viele Künstler, obschon im aktuellen Kunstgeschehen nun weniger präsent, hätten Maßgebliches geleistet. Mehr männliche Protagonisten würden gezeigt, da jüngst Künstlerinnen vorgestellt worden seien. Die deutsche Nachkriegskunstgeschichte beinhalte aber auch zwangsläufig Geschichte: Die gezeigten Künstler – zwischen 1906 und 1966 geboren – gehören zur Kriegs- und ersten Nachkriegsgeneration, viele in Ostdeutschland geboren, nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Familie geflüchtet oder vertrieben, im Westen ihre künstlerische Ausbildung fortsetzend, in der sozialistischen Gesellschaft aneckend. »Es lohnt sich ein Blick auf den biografischen Kontext, wenn man die unterschiedlichen Positionen miteinander vergleicht«, empfiehlt Bergmann. »Von dem Bildhauer Christoph Freimann, der bis vor kurzem in Stuttgart gelebt hat, zeigen wir Teile seines beachtenswerten Frühwerks.« • (pam) 28.10. – 30.6.19, schauwerk-sindelfingen.de


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Nur keine Ehrfurcht! Museum Ritter zeigt »Squares in Motion«. Sie hat sich zu einem Kerngebiet der Sammlung Marli Hoppe-Ritter entwickelt: Kinetische Kunst. Zahlreiche Werke daraus zeigt das Museum Ritter in »Squares in Motion«, darunter aus den 1950er und 1960er Jahren Exponate der italienischen Arte programmata, der Bewegungen ZERO in Deutschland oder GRAV in Frankreich. Die Schau, kuratiert von Sammlerin Marli Hoppe-Ritter und Museumsdirektorin Barbara Willert, zeigt, wie unterschiedlich Kunstschaffende bis heute mit der Wahrnehmung spielen anhand historisch relevanter und besonders innovativer wie raffinierter neuere Werke der Kinetik. »Wir leben in einer Zeit des rasanten technischen Fortschritts und fortwährender Innovationen«, so Willert. Es sei für viele Künstlerinnen und Künstler der Gegenwart ungemein reizvoll, mit modernen Materialien wie LEDs und fluoreszierendem Acrylglas oder auch mit Computersteuerungen Bewegung zu suggerieren. »Neue Technologien und innovative Werkstoffe eröffnen den Künstlern-Forschern unter

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den Kreativen fortwährend neue gestalterische Möglichkeiten, die weit über bloße Effekthascherei hinausgehen.« Das spiegele sich in der aktuellen kinetischen Kunst, etwa in den Arbeiten von Sebastian Hempel, Peter Vogel oder dem Duo Grönlund/Nisunen. Der Betrachter ist nicht nur Konsument, er muss sich bewegen, Standpunkte ändern, »mitmachen«, um Kunstwerke zu erleben. »Dieser Ansatz liegt einer jeden

partizipatorischen und interaktiven Kunst zu Grunde«, so Willert, »Schon um 1960 gab es Künstler, die explizit die Aktion des Betrachters und seine Anteilnahme am Kunstwerk wünschten.« Die GRAV (Groupe de Recherche Visuell) etwa wollten Rezipienten, die statt passiv ehrfürchtig vor Kunstwerken zu erstarren, sie aktiv mitgestalten: Erst Aktion erweckte sie zum Leben. Dieser sehr offene, demokratische und spielerische Ansatz sei bis heute aktuell, so Willert. Dass der Betrachter die Wirkung einer Arbeit beeinflussen und verändern könne, sensibilisiere nicht nur seine Wahrnehmung. »Es eröffnet ihm auch einen eigenen kreativen Handlungsspielraum.« • (pam) 14.10. – 18.4.19, museum-ritter.de


Von Sinnen! Raumwelten in Ludwigsburg. Auf den Raumwelten dreht sich alles um Szenografie, Architektur und Medien. In diesem Jahr, vom 14. bis 16. November, findet der Kongress für Kreative, Unternehmer, Marketingexperten, Architekten, Szenographen, Medienschaffende und Digital Artists zum siebten Mal statt. Zusätzlich gibt es, wie stets, auch für die Öffentlichkeit viel zu erleben. Das Motto: »Von Sinnen!«

Im Pavillon »Lichtwolke« auf dem Campus der Filmakademie in Ludwigsburg ist das Musikfestival #spacetolisten (10.11.) zu erleben, am 11. November kommen die Familien auf ihre Kosten, außerdem gibt es Architekturworkshops und ein Trickfilmprogramm sowie spannende VR-Installationen. Wieland Backes und der Architekt Arno Lederer sind am 12. November zu Gast, um über die Initiative Aufbruch Stuttgart reden. Im Rahmen des neu konzipierten Formats IBA Lecture, das am 15. November im Haus der Architekten in Stuttgart stattfindet, sprechen Sir Peter Cook (Crab Studio, London) und Nanni Grau (Hütten & Paläste, Berlin) über experimentelle und innovative Stadtplanung von den 1960er Jahren bis heute. Und am 17. November wird der bekannte Musiker und Theaterregisseur Schorsch Kamerun über sein Stück »Ein Sommernachtstraum im Cyber Valley« (Schauspiel Stuttgart) erzählen. Ein weiterer Gast der Raumwelten ist die Filmemacherin Doris Dörrie. • (eva) raum-welten.com

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Die szenische Debatte als Konstante Lucas Reuter, künstlerischer Leiter des Forums am Schlosspark Ludwigsburg, über den roten Faden der Spielzeit. Ludwigsburg feiert nun 300 Jahre Erhebung zum Stadtrecht. Ein Aufhänger für die aktuelle Spielzeit? Die Stadt hatte in der jungen

Geschichte zunächst zwei große Funktionen inne: Residenz und Garnison. Beide sind heute nicht mehr relevant. Wie ein roter Faden ziehen sich indes auch Musik, Tanz und Theater durch dessen Existenz. Die darstellende Kunst als Ort der Begegnung, der szenischen Debatte und des lebendigen Gedankenaustauschs ist die große Konstante in 300 Jahren Ludwigsburg. In einer ersten Blütephase, als Niccolò Jommelli und Jean-Georges Noverre hier wirkten, wollte Herzog Carl Eugen von Württemberg ein zeitgenössisches Theater etablieren, die Avantgarde nach Ludwigsburg holen. Das ist in der Tat ein Aufhänger für unsere neue Spielzeit! Wie auch unsere grundsätzliche Programmatik: Musik-, Tanzund Theater-Formen aus aller Welt mit zeitgenössischer Relevanz im Forum am Schlosspark zu zeigen. Etwa die Kompanie La Veronal, die erstmals gastiert … Ihr Ludwigsburg-Debüt ist hochspannend, La Veronal verfolgt eine ganz eigenwillige, performative Tanzsprache – das katalanische Künstlerkollektiv unter der Leitung von Marcos Morau forscht konstant nach neuen Ausdrucksweisen. Ein besonderer Höhepunkt ist auch das Nederlands Dans Theater mit zwei Uraufführungen von Crystal Pite und Marco Goecke. Daneben katapultieren Angelin Preljocaj und die Brüder Jiří und Otto Bubeníček mit künstlerisch höchst unterschiedliche Sichtweisen und viel Fantasie die traditionelle Gattung Handlungsballett ins 21. Jahrhundert. Die brasilianische Spitzen-Kompanie Grupo Corpo zeigt ein rasantes, hoch energetisches südamerikanisches Tanztheater; ein solcher Umgang mit Körpern wäre keiner Kompanie in Europa oder diesseits des Atlantiks möglich. Wichtig ist mir zudem, dass wir mit der Dresden Frankfurt Dance Company einen bedeutenden Avantgarde-Vertreter aus Deutschland im Spielplan haben. Im Schauspiel freue mich besonders auf zwei vollkommen gegensätzliche Arbeiten: einen minimalistischen Beckett, »Warten auf Godot«, mit den Ausnahme-Schauspielern Samuel Finzi und Wolfram Koch in der Regie von Ivan Panteleev vom Deutschen


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Theater Berlin; sowie eine furiose »Dreigroschenoper« von Andreas Kriegenburg und dem grandiosen Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses. Für Nanine Linnings Neuadaption ihres »Bacon« ist die Akademie für Darstellende Kunst als Kooperationspartner und Spielort im Boot. Warum? Das Forum am Schlosspark ist eine der größten

Bühnen in Baden-Württemberg. Ich bin sehr glücklich, dass wir durch die Kooperation mit der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg dort Tanz-Theater im Kammer-Format zeigen können, die in unserem eigenen Haus nicht möglich wären. »Bacon« von Nanine Linning ist eine hoch-komprimierte Produktion auf kleinem (Bühnen-)Raum, auf dem sie sich mit dem Werk des britischen Malers auseinandersetzt. Nanine Linning ergründet darin den Schock und das Leiden, das von diesen Bildern ausgeht, in dieser Kompromisslosigkeit entdeckt sie Analogien zur eigenen Kunst. Zeigt sich in der Kompromisslosigkeit des Konzertspielplans der ausgebildete Musiker? Womöglich. Qualität ist selbstverständlich,

aber es geht darum, die Menschen zu bewegen und Bandbreiten

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aufzuzeigen. Die konzertante Aufführung von Richard Wagners Oper »Walküre« mit Klaus Florian Vogt und Catherine Foster in den Hauptpartien ist ein singuläres Ereignis, von uns produziert und nur in Ludwigsburg zu sehen. Großartige Musik-Erlebnisse garantieren auch hochkarätige Interpreten wie die Geigerinnen Arabella Steinbacher, Antje Weithaas, Isabelle Faust oder die Pianisten Dejan Lazic, Herbert Schuch und Rafał Blechacz. Kontrapunkte zu diesen klassischen Musikern setzen internationale Weltmusik-Künstler wie Juan de Marcos aus Kuba, Juan José Mosalini aus Argentinien und Mayra Andrade von den Kap Verden. Am anderen Ende stehen die Gesellschaft, sprich den Bürger einbeziehende Stücke, etwa Bachbewegt! oder Fugato … Sind solche Formate in diesen aufgewühlten Zeiten Trend, wie manche meinen, oder sogar wichtiger denn je? Sie sind vor allem inhaltlich wichtig, weil

es Projekt-Formate sind, die – in diesem Fall jungen Menschen – eine andere, neue ästhetische Erfahrung ermöglichen. Die Perspektivänderung beim Wechsel vom Zuschauen zum Mitwirken ist gewaltig. So entstehen künstlerische Ausdrucks-Qualitäten, die bei einem »konventionellen« Konzert, einer Theater- oder BallettVorstellung nicht möglich wären. Ich sehe Projekte wie BACHBEWEGT! oder FUGATO weniger als modische Werkzeuge in gesellschaftspolitisch kriselnden Zeiten, sondern vielmehr als wichtige inhaltliche Bausteine einer zeitgemäßen Theaterarbeit. Ihre Abo-Zahlen sind stabil? Mehr als das. Wir haben ein reges, sich kontinuierlich ausweitendes Publikumsinteresse mit stetig wachsenden Besucherzahlen, das freut uns. Das Forum am Schlosspark mit seiner riesigen Bühne und den 1.200 Plätzen ist allein schon durch seine bauliche Konzeption ein Theater- und Konzerthaus, das nicht nur auf ein regionales, sondern zudem überregionales Publikum vieler Altersgruppen abzielt. Das bedeutet für einen künstlerischen Leiter? Die Produktionen des Spielplans mit den Künstlern, den Stücken, müssen eine starke künstlerische Ausdruckskraft aufweisen, eine inhaltliche Relevanz. Und das Theater als Instanz muss seinen gestalterischen Willen artikulieren, der sich dem Publikum deutlich vermittelt. • (pam) forum.ludwigsburg.de


AmPuls derFrei enSzen e Juliette Villemin Phobiagora • 24.10. 20 Uhr • 26. / 27.10. 20.15 Uhr Annäherung 19 Uhr Theaterhaus

Eva Baumann #herland • 16.–18.11. 20 Uhr mit Einführung / choreografischer Lesung • 17.11. 19 Uhr Sneak Preview • 2.11. 19 Uhr Musik der Jahrhunderte

Claudia Senoner & Fabian Chyle alias C&C / ARNO Thank you for playing my piece • 19.–21.10 / 26.–27.10. ab 17 Uhr Art Lecture • 14.10. 19.30 Uhr Projektraum Freie Szene Lisa Thomas Saalfrei – Festival für Improvisationskunst • 27.– 29.10. 20 Uhr Einführung • 27.10. 20 Uhr Lecture Performance • 28.10. 15.30 Uhr Produktionszentrum Tanz + Performance

Auf taktTan zTour Infos: www.produktionszentrum.de


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TanzTheaterSzene Das Spiel mit der Frauschaft. Beim »Stadt am Fluss«Kulturfestival mutiert Esslingen zur »Stadt der Frauen«. Manchmal muss frau auch mal selbstbewusst klotzen. So erklärten Marie Bues und Martina Grohmann, künstlerische Leiterinnen des Stuttgarter Theater Rampe, mit ihrem Team Esslingen, das sich als »Stadt der Ingenieure« sieht, kurzerhand zur »Stadt der Frauen«. Genauer, sie gaben – als diesjährige Kuratorinnen – dem dort jährlich stattfindenden Kulturfest »Stadt im Fluss« diesen Titel, frei nach Fellinis Film »la città delle donne« und dem gleichnamigen Werk der französischen Autorin Christin de Pizan von 1405. Vom 28. bis 30. September werden in über 60 Programmpunkten unzählige Kunstschaffende aller Gattungen und Geschlechter Positionen von Frauen bestimmen, das Alte Rathaus, den Rathaus- und Marktplatz besetzen, Flagge zeigen an Orten traditionell männlich konnotierten Stadt-Macht. Sie locken dabei zum performativen Stadtspiel Neu-Esslingen, intonieren im Trimum-Konzert eine Hymne der Frauen, bieten eine matriarchalische Volksküche sowie eine Schule der Frauen, hinterfragen in internationalen Theater-Kooperationen, wer die Welt regiert, zeigen Queerfilme ... All das mit Volkes Hilfe: Beim Festival wird bewusst auf breit angelegte Partizipation der Bürgerinnen und Bürger, der Institutionen und Vereine gebaut. Freilich geht es in der Stadt der Frauen um mehr, um Männer-, Transgender-, Postgender-Perspektiven, die die traditionellen Geschlechterrollen nicht nur hinterfragen, sondern hinter sich lassen, dabei Herrschaftsverhältnisse spielerisch umordnen, die feministischen Diskussionen der 70er-Jahre bis heute einbeziehend. • (pam) 28. – 30.9., stadt-der-frauen.de


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Was sonst so spielt. In der »Pussy-Grabber-Ära« scheinen Gleichberechtigung und Diskriminierung eher Rück- denn Fortschritte zu machen. In »Frauenbilder – Frauenvisionen« geht das Interkulturelle Theaterensemble des Forums der Kulturen mit Schriftsteller Ivica Perković und Erzählkünstlerin Odile Néri-Kaiser der Frage nach, welche Geschichten bei »totaler Gleichberechtigung« in der Zukunft als Erinnerung oder gar Mahnung erzählt werden sollen – in der Tanztheaterwerkstatt Ludwigsburg, Kunstzentrum Karlskaserne Ludwigsburg ab 15. September. — Ebendort ist am 28. und 29. des Monats die »Night of Experiment – Colors« zu erleben: Kunstschaffende verschiedener Gattungen verschmelzen Malerei, Bildhauerei, Bewegung, Ton. In fünf Szenen wird Bewegung zum Bild, Worte zu Musik und Rhythmus, Skulptur zu Linien im Raum. Hinterfragt wird, ob man Farben denken, fühlen, hören kann, wie Erfahrungen, Wachheit und Wahrnehmung funktionieren– eine Koproduktion der Freien Kunstakademie Nürtingen e.V. und der Tänzerin Sawako Nunotani. — Die Zukunft der Natur und die Natur der Zukunft erforschen die Protagonisten von Szene 2wei inklusive tanzkompanie im Theater Tonne Reutlingen mit ihrer KALA Trilogie. »Wanderlust?« ist das Tanztheater-Gastspiel überschrieben, das am 22. September Premiere hat. Choreograf William Sánchez H. und seine Truppe stellen sich den Monstern, die der Mensch geschaffen hat – Erderwärmung, Klimawandel, Naturkatastrophen, Atommüll – und sucht Visionen. — Zwei Premieren stehen beim Ballett Pforzheim an. Im dortigen Schmuckmuseum ist ab 12. November »Perfekt unperfekt« zu sehen, das Ballettchef Guido Markowitz mit Damian Gmür kreiert hat. Ab 26. Januar dann geht es in die Antike. Im Großen Haus zeigt der Tanzintendant sein neues Stück »Verwandlungen (Metarmorphosen)«, das er nach Motiven von Ovids gleichnamiger Dichtung voller Gewalt und Leibe choreografiert. Markowitz beschreibt es als »sinnlich choreografischer Bilderbogen von der Antike bis in die Gegenwart«. • (pam)

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Mit der Etage ins Jahr 9999 Der Kunstverein Neuhausen/Fildern blickt (in) die Zukunft. Wie wird dieser geschundene Planet in Zukunft aussehen? Falls er überhaupt noch existiert: Welches Klima wird auf ihm herrschen? Welche Figuren ihn beherrschen – oder werden das womöglich nur noch Algorithmen und Datenräume tun? Wie wird es um Kunst, Gesellschaft und Umwelt bestellt sein? Fragen über Fragen, die im Jetzt nur spekuliert, aber nicht beantwortet werden können, ja sich der Vorstellungskraft der Meisten entziehen. Das mag ein Grund sein, warum wiederum die Vorstellung, mit einer Zeitmaschine mit Lichtgeschwindigkeit in die Zukunft zu reisen, nicht wenige Menschen schon seit Jahrhunderten bewegte. Die Literaturgeschichte strotzt vor Beispielen. Doch wer einen Blick ins Morgen werfen will, der muss keine Seiten wälzen und im Geiste Luftschlösser bauen. Er kann dies im Kunstverein Neuhausen real erleben. Denn dort hat das Künstlerkollektiv Etage eine Basisstation aufgeschlagen, Videos, Sound und Düfte installiert, um Besucher mitzunehmen ins Jahr 9999. Dort versorgen sie diese – frei flottierend jenseits von Raum und Zeit – mit allerlei Informationen und Spekulationen. Die gründen freilich auf aktuellen wissenschaftlichen Materialien. Und sollten etwaige Unsicherheiten oder Imponderabilien angesichts der Zukunft auftauchen, keine Angst, die zwei realen und fünf fiktiven Etage-Mitglieder bauen ihre Visionen gerne aus und bereichern sie mit eigenen Erfindungen und humorvollen Annahmen. Der Effekt überrascht: Plötzlich wird das, was zunächst absolut unvorstellbar schien, plausibel und real – und rückt ganz nah. • (pam) »9999« 14.10. – 18.11. | Vernissage:
Sa., 13.10., 19 Uhr, kvnneuhausen. wordpress.com


Te r m i n e und Kalender


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Termine ABTART Esther’s World, Fotos _ bis 26.10. || Bernd Mattiebe Malerei _ ab 21.9. _ Rembrandtstr. 18 _ abtart.de

Forum3 Andreas Pütz-Sieberath: Eis _ bis 8.11. || Susanna Giese _ ab 9.11. _ Gymnasiumstr. 21 _ forum3.de

Akademie Schloss Solitude Post- Galerie AK 2 Marcel Mieth: Dreams cards of a Human Landscape/Marina Are My Reality _ 28.9. – 21.10. _ LoGioti/Saadia Mirza _ 20.9. – 7.12. _ renzstaffel 8 _ galerie-ak2.de Solitude 3 _ akademie-solitude.de Galerie Klaus Braun Giuseppe Akademie der Bildenden Künste Scaiola _ ab 21.9. _ Charlottenstr. 14 _ Außenstelle: Ute Woracek, Bibliothek galerie-klaus-braun.de _ bis 15.11. _ Am Weißenhof 1 _ abkGalerie von Braunbehrens Antostuttgart.de nio Marra: Das Beste von beiden SeiAkku Projektraum Fine Instruten _ 22.9. – 19.10. _ Rotebühlstr. 87 _ ments Pt II, Klasse Holger Bunk _ galerie-braunbehrens.de 31.10. – 23.11. _ Gerberstr. 5c Galerie Bovistra Eingetaucht _ Architektur-Galerie am Weißen- 29.9. – 16.11. _ Ludwigstr. 66 _ hof Am Weißenhof 30 _ weissenhof- bovistra.com galerie.de Galerie Dengler und Dengler Atelier Wilhelmstraße 16 Shorties Magda Korsinsky/Stefan Schmied: _ 11/12.18 _ Bad Cannstatt Stricken _ bis 16.11. _ Rosenbergstr. 102A _ denglerunddengler.de Bloody Colors Gallery Erik Dehkhoda: Algorithms _ bis 29.9. _ Galerie Domberger Werner Berges Hölderlinstr. 53 _ ab 23.9. _ Uhlbergstr. 36-40 _ domberger.de Bund Bildender Künstlerinnen Württemberg Wo ich nie gewesen EnBW City Schelmenwasenstr. 15 _ bin _ bis 17.10. || New! _ 18.10. – 14.11. _ enbw.com Eugenstr. 17 _ bbk- wuerttemberg.de Galerie im Foyer Eckhard FroeDesign Center Ein()sichten: Reise- schlin _ bis 2.11. _ Willi-Bleicher-Str. begleiter _ bis 5.10. || Designers in 20 _ nordwuerttemberg.dgb.de residence _ bis 25.10. _ Bleicherstr. Galerie Thomas Fuchs Tirtzah Bas19 _ design-center.de sel _ 21.9. – 3.11. _ Reinsburgstr. 68a _ Deutsch-Amerikanische Zentgaleriefuchs.de rum/James-F.-Byrnes-Institut, German-American Artist Group _ ab Galerie Gudrun Fuckner Bei Fi24.10. _ Charlottenplatz 17 _ daz.org necraft _ Gähkopf 5 _ finecraft.de, galerie-fuckner.de Projektraum der Freien Tanz + Theaterszene Willy-Brandt-Str. 18 _ Galerie Reinhard Hauff Code Breakers. Locher, Meckseper, Willats produktionszentrum.de _ bis 2.11. _ Paulinenstr. 47 _ reinhardFotogalerie Norbert Nieser Birgit hauff.de Unterweger _ bis 10.11. || the Art of Vintage Voltage _ 24.11. – 11.1. _ Gro- Galerie Henn Gundel Kilian: Fotoße Falterstr. 31/3 _ galerie-nieser.de grafie _ bis 20.10. _ Wilhelmsplatz 8 _ henn-kunst.de


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Galerie Interart Dagmar Roos _ bis 29.9. || Charly Camu _ ab 6.10. || Gruppenschau: Bob-Dylan-Projekt _ ab 10.11. _ Rosenstr. 25 _ interartstuttgart.de Galerie Keim Elke Lehmann – Silvia Siemes _ bis 3.11. _ Marktstr. 31 _ galerie-keim.de Galerie Kernweine Slava Mogutin: Lost Boys _ bis 23.9. || Martin Grothmaak _ ab 29.9. _ Cottastr. 4-6 _ galerie-kernweine.com Galerie Kerstan Elmar Maria Buehler _ bis 3.11. _ Breitscheidstr. 48 _ galerie-kerstan.de Galerie Saby Lazi Silja Lenz _ ab 9.9. _ Bopserwaldstr. 61 _ sabylazi.de

Galerie Michael Sturm JAK Narratage _ bis 10.11. _ Christophstr. 6 _ galerie-sturm.de Galerie Valentien Gold Gold Gold _ bis 20.11. _ Gellertstr. 6 _ galerievalentien.de Galerie Edith Wahlandt Walter Giers _ bis 29.11. _ Hölderlinstr. 55 _ edith-wahlandt-galerie.de Galerie Rainer Wehr Beratung Alexanderstr. 53 _ galerie-rainer-wehr.de Galerie Z Frank Kunert _ bis 28.10. _ Firnhaberstr. 5A _ galeriez.net Gedok e.V. Beate Jako _ bis 16.9. || Léa Djeziri und Pierre Faedi _ 4.10. – 27.10. || Mitgliederausstellung _ ab 22.11. _ Hölderlinstr. 17 _ gedok-stuttgart.de

Galerie Brigitte March Timm Ulrichs: Frühe Arbeiten _ bis 5.10. _ Solitudestr. 254 _ artfacts.net/ brigmarch

Hauptstaatsarchiv Romantiker auf dem Liechtenstein _ bis 12.10. _ KonradAdenauer-Str. 3 _ landesarchiv-bw.de

Galerie Merkle Reiner Schlecker: Draußen, im Innern der Welt _ bis 3.1. _ Galerienhaus Breitscheidstr. 48 _ galerie-merkle.de

Haus der Geschichte Vertrauensfragen. Der Anfang der Demokratie im Südwesten 1918 bis 1924. _ ab 20.9. _ Konrad-Adenauer-Str. 16 _ hdgbw.de

Galerie Mueller-Roth Manfred Mohr _ Christophstr. 6 _ galerie-­ mueller-roth.de

Haus des Waldes One-LOG Kunst trifft Handwerk _ bis 21.10. || StadtWaldWelt _ Königsträßle 74 _ hausdeswaldes.de

Galerie Pixxl Fotokunst Götz Wintterlin _ Brennerstr. 21 _ galeriepixxl.com Haus der Katholischen Kirche Marion Rausch _ bis 24.9. || WeltreliGalerie Schlichtenmaier Zeitgionen, Weltfrieden, Weltethos _ bis rhythmen: Robert Schad _ bis 24.11. _ 31.10. || Die Nakba _ 17. – 22.9. _ KöKleiner Schlossplatz 11 _ nigstr. 7 _ hdkk-stuttgart.de schlichtenmaier.de Hospitalhof Still Water. Politiken des Galerie Stöckle Hauser Bernard Wassers _ ab 2.10. _ Büchsenstr. 33 _ Plossu _ bis 11.11. || Jakub Nepras _ hospitalhof.de ab 18.11. _ Senefelderstr. 3A _ ifa-Galerie NetzWERK _ bis 16.9. || stoecklehauser.com Lehmarchitektur heute _ 19.10. – 1.1. Galerie Sonnenberg Organi_ Charlottenplatz 17 _ ifa.de sches Bauen. 10 Jahre Galerie Institut Français Zwischen Welt_ bis 21.10. _ Korinnaweg 50a _ krieg und Revolution 1918 _ ab 11.10. _ galerie-sonnenberg.de Schlossstr. 51 _ institutfrancais.de

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Künstlerhaus Stuttgart SPEED _ bis 14.10. _ Reuchlinstr. 4b _ kuenstlerhaus.de Kunstbezirk VBKW Förderpreis _ bis 12.10. || Trafic: Wald _ ab 16.10. _ Leonhardsplatz 28 _ kunstbezirkstuttgart.de

Oberwelt e.V. Kurt Grunow/Harry Walter _ 21.9. – 6.10. || Hans Pfrommer/Armin Subke _ 12. – 20.10. _ Reinsburgstr. 93 _ oberwelt.de Projektraum Römerstr. 24 _ akademie-solitude.de

Rathaus Wenn sich die Wege kreuKunstmuseum Stuttgart Ekstase _ zen _ 16.11. – 14.12. _ Marktplatz 1 _ ab 29.9. || Frischzelle_24: Ann-Kathrin stuttgart.de Müller _ bis 17.10. _ Kleiner Schlossplatz 13 _ kunstmuseum-stuttgart.de Schacher – Raum für Kunst Ivan Zozulya, Barbara Padron Hermandez Kunstraum Filderstraße Andrej _ bis 3.11. _ Galerienhaus, BreitPirrwitz: Diaphane Räume _ 29.9. – scheidstr. 48 _ galerie-schacher.de 26.10. _ Filderstr. 34 _ kunstraum34.de Schwerpunkt-Galerie Feuerbach Kunststiftung Wenzel Stählin: Tief in den Wäldern _ Klagenfurterstr. Plus Ultra _ bis 15.9. _ Gerokstr. 37 _ 75 _ schwerpunkt-galerie.de kunststiftung.de Südwestbank Galerie _ Rotebühlstr. Kunstverein Gästezimmer Vaihin125 _ suedwestbank.de gerstr. 14 _ kunstvereingaestezimmer.de Staatsgalerie Stuttgart Ernst LudLandesmuseum Württemberg wig Kirchner _ bis 21.10. || Wilhelm Faszination Schwert _ ab 13.10. || Lehmbruck _ ab 28.9. || Ernst Wilhelm Räuber Hotzenplotz _ ab 20.10. _ Nay _ ab 19.10. || Marcel Duchamps _ im Jungen Schloss Schillerplatz _ ab 23.11. _ Konrad-Adenauer-Str. 30landesmuseum-stuttgart.de 32 _ staatsgalerie.de Linden-Museum In Stuttgart zu Hause _ bis 14.10. _ Hegelplatz 1 _ lindenmuseum.de

Stadtarchiv Stuttgart Die Geschichte der Dornhalde. Vom Schießplatz zum Friedhof _ 20.9. – 30.11.

Literaturhaus Stuttgart La Grieta – Der Riss. Europa, Grenzen, Identität _ bis 3.12. _ Breitscheidstr. 4 _ literaturhaus-stuttgart.de

Stadtbücherei Stuttgart Fantastik – gelesen – gezeichnet: Die Familie des Wurdalak _ bis 13.10. || Stehblues Doku Tanzperformance Ninel Çam, Chris Schaal _ 17.10. – 18.12. _ stuttgart.de/stadtbibliothek

Lumas Fotografie Lange Str. 3 _ lumas.de

StadtPalais Stadtmuseum StuttMaier & Co. Fine Art Kabinettaus- gart Sound of Stuttgart _ bis 16.11. stellung _ Eberhardstr. 6 _ barbizon.de || Natürlich! 90 Jahre Speick _ bis Ministerium für Wirtschaft Arbeit 21.10. _ Wilhelmspalais _ und Wohnungsbau »VIS-A-VIS«, Vi- stadtpalais-stuttgart.de trinen Kunst-Aka-Studierende _ bis SV Sparkassenversicherung 7/19 _ Theodor-Heuss-Str. 4 Kunstfoyer, Ingersheimerstr. 12; Industriestr. 68 _ dsvkunstkontor.de Im Muse-o gibt’s was auf die Ohren _ 23.9. – 24.11. _ Gablenberger TAUT Humus Sapiens _ 26.9. – 14.10. Hauptstr. 130 _ muse-o.de _ taut.raumpirat.de


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Treffpunkt Rotebühlplatz Andreas Teichmann _ 10.10. – 25.11. || Anja Bohnhof _ ab 5.12. || Ingrid Schütz 11.10. – 27.1. _ vhs Kunstgalerie, Rotebühlplatz _ vhs-stuttgart.de, vhs-photogalerie.de

Backnang Galerie der Stadt _ »Häute und Morgen« Kunstaka Stuttgart Klasse Güdemann _ bis 18.11. _ Petrus-Jacobi-Weg 1

Graphik-Kabinett _ Riecker-Raum _ 27.10. – 3.2. _ Stiftshof 8 _ galerieWechselraum Erwin Heinle: Zwischen der-stadt-backnang.de Hochgebirge und Mittelmeer _ bis 5.10. _ Friedrichstr. 5 _ wechselraum.de Baden-Baden Museum Frieder Burda _ James Turrell: Württembergischer KunstverThe Substance of Light _ bis 28.10. || ein 50 Jahre nach 50 Jahre Bauhaus Kirchner _ ab 17.11. _ Lichtentaler Allee 1968 _ bis 23.9. || Imogen Stidworthy 86 _ museum-frieder-burda.de _ ab 27.10. _ Schlossplatz 2 _ Staatliche Kunsthalle _ Alina Szapowkv-stuttgart.de cznikow _ bis 7.10. || Nicole Eisenman Württembergische Landesbib_ ab 2.11. _ Lichtentaler Allee 8a _ liothek Kultur. Gut. Erzählen. _ bis kunsthalle-baden-baden.de 5.10. _ Konrad-Adenauer-Str. 8 _ Bietigheim-Bissingen wlb-stuttgart.de Städtische Galerie _ Drehmoment Urban Art Gallery Stuttgart Rote- _ bis 14.10. || Revolution (Make-up) bühlstr. 51a _ urbanartgallery.eu Palette Simone Westerwinter _ ab 27.10. _ Hauptstr. 60–64 _ galerie. Uno Art Space Françoise & Daniel bietigheim-bissingen.de Cartier _ 22.9. – 23.11. _ Liststr. 27 _ on-photography.com Böblingen Städtische Galerie _ In Ekstase: Zero Arts e.V. Caroline d’Orville _ Wilhelm Geyer _ bis 7.10. _ Musebis 19.10. || Georg Heller _ 9.11. – 7.12. um Zehntscheuer, Pfarrgasse 2 _ _ Ostendstr. 16 _ zeroarts.de boeblingen.de zwischenKunst Heiko Börner: Lini- Kunstverein Böblingen Altes Rathaus enschichten _ bis 23.9. _ Hohnerstr. _ Rotraud Hofmann/Birte Horn _ bis 25 _ zwischenkunst.net 28.10. _ Schlossberg 11 —

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Abtsgmünd-Untergröningen Mista _ 28.10. bis 18.11. || Aufgeschlossen _ ab 1.12. _ kiss-untergroeningen.de

Wildermuthkaserne _ Mitglieder— schau _ bis 13.11. _ kunstvereinbb.de Bönnigheim Sammlung Zander _ Dauerausstellung _ Hauptstr. 15 _ sammlung-zander.de

Albstadt Galerie der Stadt _ Katharina Krenkel _ bis 30.9. || Felix Hollenberg _ ab 14.10. _ Kirchengraben 11 _ albstadt.de

Brackenheim Kunstverein _ Arvid Boecker _ bis 7.10. || Micheline Kober _ ab 4.11. _ Schleglergasse 13 _ kunstvereinbrackenheim.de

Bad Boll Peter Riek _ bis 31.10. _ Evangelische Akademie, Akademieweg 11 _ ev-akademie-boll.de

Burgrieden-Rot Museum Villa Rot _ Eckart Hahn _ bis 3.10. || Magie und Ritual / Benedikt Hipp _ ab 4.11. _ villa-rot.de

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Crailsheim Stadtmuseum _ Jeanette Zippel Beflügelt _ 28.9. – 4.11. _ museumcrailsheim.de Donauseschingen Museum Art Plus _ colorful: Dorothy Fratt _ bis 20.1. || Ulrike Möckel _ bis 14.10. _ Museumsweg 1 _ museumart-plus.de Eberdingen-Nussdorf Kunstwerk – Sammlung Klein _ Hängung#18: Franziska Holstein, Enrico Bach, Ayan Farah _ bis 21.12. _ Siemensstr. 40 _ sammlung-klein.de Esslingen Villa Merkel – Galerie der Stadt _ Esslinger Kunstverein: Wolfgang Gäfgen _ bis 21.10. || Vehement! MeisterschülerInnen der Kunstakademie Stuttgart _ ab 14.11. || Hannah Weinberger _ 12/18 – 2/19 _ Pulverwiesen 25 _ villa-merkel.de Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen _ Südwestdeutscher Kunstpreis _ 16.10. – 30.11. Fellbach Galerie der Stadt _ Künstlergruppe inges idee _ bis 8.11. _ Marktplatz 1 _ fellbach.de Göppingen Kunsthalle _ Joachim Fleischer: Weiss isst Schwarz. _ 21.10. – 25.11. _ Marstallstr. 55 _ kunsthalle-goeppingen.de Grafenau Galerie Schlichtenmaier _ 40 Jahre Galerie in Schloss Dätzingen _ bis 22.9. || Thomas Lenk & Friends _ ab 29.10. _ schlichtenmaier.de

Malerei _ bis 11.11. || Raumblüte _ ab 1.12. _ Hauptstr. 97 _ hdkv.de Heilbronn Kunsthalle Vogelmann _ Halb Frau, halb Künstlerin: Käte Schaller-Härlin/Mathilde Vollmoeller-Purrmann _ bis 21.10. || Von Kollwitz bis Genzken _ ab 10.11. _ Allee 28 _ museen-heilbronn.de Kunstverein _ Carina Brandes Mother’s Tongue _ bis 25.11. _ Allee 28 _ kunstverein-heilbronn.de Museum im Deutschhof _ Donnerwetter! Klima schreibt Geschichte _ ab 20.10. _ Deutschhof 6 _ museenheilbronn.de Hemmenhofen Museum Haus Dix _ Dauerschau _ kunstmuseum-stuttgart.de Horb Galerie im Kloster _ Herbstausstellung _ ab 16.9. _ kunstvereinoberer-neckar.de Karlsruhe ZKM _ Open Codes _ bis 6.1. || Kunst in Bewegung _ bis 10.2. || Durch den schalldichten Vorhang _ bis 16.1. || zkm-gameplay _ bis 31.2. _ Lorenzstr. 19 _ zkm.de Badisches Landesmuseum _ Revolution! Für Anfänger*innen _ bis 11.11. _ Schloss Karlsruhe _ landesmuseum.de Kirchheim/Teck Städtische Galerie/Kornhaus _ Johannes Vogl: Ap·pa·ra·tur _ kornhausgaleriekirchheim.wordpress.com Kornwestheim Museen der Stadt _ Wahn und Wirklichkeit _ bis 13.1. || Laura Ford: Stories we tell ourselves _ bis 20.1. _ Stuttgarter Str. 93 _ kornwestheim.de

Hechingen Kunstverein _ Jörg Mandernach _ bis 14.10. || Weißes Häusle _ bis 12/17 _ Zollernstr. 1 _ kunstvereinhechingen.de Kraichtal Ursula-Blickle-Stiftung _ Mühlweg 18 Heidelberg _ ursula-blickle-stiftung.de, ursulaKunstverein _ Werk.Stoff Preis für blickle-lab.de


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Künzelsau Hirschwirtscheuer _ Baut Brücken statt Mauern: Malerei von George Finley _ bis 7.10.

Nürtingen Freie Kunstakademie Baden-Württemberg _ fkbw.de

Ludwigsburg Kunstzentrum Karlskaserne _ Mitgliederschau _ bis 4.10. _ Hindenburgstr. 29 _ karlskaserne.de

Reutlingen Kunstmuseum Spendhaus/Städtische Galerie _ Winand Victor zum 100. _ bis 7.10. _ || Arbeiten aus System _ bis 27.1. || Erik Sturm _ bis 9.12. _ Spendhaus 4_ reutlingen.de

Fritz und Hildegard Ruoff Stiftung _ Museum Würth _ Äpfel und Birnen Emel Geris _ bis 4.11. || Ernst Barlach und anderes Gemüse. Obstbilder von _ ab 11.11. _ Schellingstr. 12 _ Korbinian Aigner _ bis 6.1. _ Reinhold- ruoff-stiftung.de Würth-Str. 15 _ kunst.wuerth.com Kunstverein _ Matthias Stuchtey _ Hohenloher Kunstverein _ Paarweise 4.10. – 4.11. _ Galgenberg 9 _ _ bis 28.10. _ Schloss 12, Langenburg kunstverein-nuertingen.de _ hohenloherkunstverein.de Ostfildern Leinfelden-Echterdingen Städtische Galerie _ Beate Susanne Wehr Altes Rathaus Musberg _ Margot »Drehmoment« || Eric Carle _ ab 18.11. _ Spuhler _ bis 14.10. _ altes-rathaus- Gerhard-Koch-Str. 1 _ ostfildern.de musberg.de Ravensburg Leonberg Kunstmuseum _ Hermann Waibel _ Galerieverein _ Tesfaye Urgessa bis 30.9. || Martha Jungwirth: Panta _ bis 28.10. _ Zwerchstr. 27 _ Rhei _ ab 20.10. _ kunstmuseumgalerieverein-­leonberg.de ravensburg.de

Museum Ludwigsburg _ Wohn und Lebensräume in Ludwigsburg _ bis 23.9. _ ludwigsburgmuseum.de MIK Museum - Information – Kunst _ Focus Open 2018 _ 12.10. – 25.11. _ Eberhardstr. 1 _ mik.ludwigsburg.de

Rottweil Forum Kunst _ Raymond E. Waydelich zum 80. _ bis 4.11. _ forumkunstrottweil.de

Kunststiftung Erich Hauser _ Axel Kreishaus _ BESTOFVBKWLB _ bis 19.10. Charlotte Mumm _ bis 28.10. _ Saline _ Hindenburgstr. 30 _ schiller-vhs.de 36 _ erichhauser.com Mannheim Schorndorf Reiss-Engelhorn-Museen _ Mumien – Q Galerie für Kunst Schorndorf _ Elke Geheimnisse des Lebens _ bis 31.3. _ Stolzenberg/Nina Joanna Berghold _ rem-mannheim.de bis 7.10. _ Karlstr. 19 _ q-galerie.de Marbach Schwäbisch Gmünd Literaturmuseum _ Die Erfindung von Museum im Prediger _ Reiner Maria Paris _ bis 31.3. _ Schillerhöhe 8 _ dla- Matysik _ bis 25.11. _ schwaebischmarbach.de gmuend.de Neuhausen/Fildern Schwäbisch Hall Kunstverein _ Etage »9999« Video/ Kunsthalle Würth und Kunstkammer Sound/Duftinstallation _ 14.10. – Würth _ Wohin das Auge reicht. _ bis 18.11. _ Rupert-Mayer-Str. 68/70 _ 17.3. _ Lange Str. 35 _ kunst.wuerth.com kvnneuhausen.wordpress.com

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Johanniterhalle _ Alte Meister in der Sammlung Würth _ Im Weiler 1 _ kunst-wuerth.com

Kinetische Kunst der Sammlung Marli Hoppe-Ritter _ 14.10. – 28.4. _ AlfredRitter-Str. 27 _ museum-ritter.de

Sindelfingen Galerie der Stadt _ Apparative Kunst / Material 4.0. / Guillaume Barth: Elina _ 6.10. – 17.1 _ Lützemuseum _ galerie-sindelfingen.de

Weil der Stadt Kunstforum _ Rolf Altena _ 4.11. – 2.12. _ Hermann-Schütz-Str. 14 _ kunstforum-weilderstadt.de

Schauwerk _ Lichtempfindlich 2 _ bis 6.1.19 || Sabrina Haunsperg _ bis 20.1.19 || Heimvorteil _ 28.10. – 30.6. _ Eschenbrünnle 15/1 _ schauwerksindelfingen.de

Wendlingen Galerie der Stadt _ Jochen Warth/ Albrecht Weckmann _ bis 30.10. || Stipendiaten _ ab 21.11. _ Weberstr. 2 _ galerie-wendlingen.de

Tübingen Kalender Kunsthalle _ Almost alive _ ab 21.10. || Birgit Jürgensen _ ab 1.11. _ Philosophenweg 76 _ kunsthalle-tuebingen.de Sa, 15. September Stadtmuseum _ Am Rand wird’s inter- Vernissage _ Stadt-Galerie, Seneessant _ bis 28.10. _ Kornhausstr. 10 _ felderstr. 97 _ 17 Uhr _ Arnulf Rainer: »Mariposa-Impressionen« _ bis 16.3.19 tuebingen.de/stadtmuseum Ulm Kunsthalle Weishaupt _ Warum Kunst? _ bis 7.10. || Ausgang offen _ ab 21.10. _ Hans-und-Sophie-SchollPlatz _ kunsthalle-weishaupt.de

So, 16. September Finissage _ Graphik-Kabinett, Staatsgalerie _ 11 Uhr _ Kirchner und die »Künstlergemeinschaft Brücke«

Mo, 17. September Künstlerhaus Ulm Ochsenhof _ Silke Ausstellungseröffnung _ WechselJung-Wiesenmayer _ 19.10. – 11.11. _ raum, Zeppelin Carré (Innenhof) _ Grüner Hof 5 _ kuenstlerhaus-ulm.de 19 Uhr _ »Erwin Heinle Best of - zwischen Hochgebirge und Meer« _ bis 5.10. _ wechselraum.de Donauschwäbisches Zentralmuseum _ Schöne neue Welt. Migranten– Traumhäuser. _ bis 18.10. _ Schillerstr. Di, 18. September Lesung und Gespräch _ Literatur1 _ dzm-museum.de haus _ 19.30 Uhr _ Michael Ondaatje »Kriegslicht« _ Moderation: Tobias Roxy _ Moving Picks _ roxy.ulm.de Döring _ Dt. Lesung: Stefan Wancura Stadthaus Ulm _ bau + bild Alex Krup- _ literaturhaus-stuttgart.de pa zum 85. _ 7.10. – 25.11. _ MünsterGespräch _ Stadtbibliothek Stuttplatz 50 _ stadthaus.ulm.de gart, Mailänder Platz _ 19.30 Uhr Waiblingen _ David Graeber: »Bullshit Jobs« Galerie Stihl _ Graphic Novels. Ak(übersetzt von Sebastian Vogel), Motuelle Deutsche Comic-Romane. _ deration: Iris Dressler 29.9. – 6.1. _ Weingärtner Vorstadt 16 Do, 20. September _ galerie-stihl-waiblingen.de Vernissage _ ITO-Raum _ 19 Uhr _ PeWaldenbuch ter Granser: 20 million years and 1/60th Museum Ritter _ Squares in Motion. of a second; bis 9.11. _ ito-raum.de


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Ausstellungseröffnungen _ Akademie Schloss Solitude _ 19 Uhr _ Künstlerinnen der Akademie Vernissage _ Galerie Oberlichtsaal, Sindelfingen _ 19 Uhr _ Marinus van Aalst: Werkzyklus »Palästina« Vernissage _ Galerie Schlichtenmaier, Kleiner Schlossplatz _ Robert Schad – Skulpturen und Zeichnungen _ galerie-schlichtenmaier.de

mit Schauspiel, Musik, Tanz und Überraschungen Sa, 22. und So, 23. September ArtAlarm _ 18 Galerien öffnen Ihre Pforten _ art-alarm.de Mi, 26. September Filmpremiere + Auftaktveranstaltung _ Delphi Arthaus Kino _ 21 Uhr _ »A grin without a cat – the very tale« von Katharina Jabs ist Teil der Reihe Gemini _ akademie-solitude.de

Midissage _ Haus der Wirtschaft, Steinbeis-Saal _ 19 Uhr _ Ausstellung Kunstgeschichte intensiv _ Staatsga»Reisebegleiter. Richtig gute Dinge lerie _ 16 Uhr _ »Beruf – Künstlerin«; für unterwegs!« Motive des Weiblichen, mit Jutta Fischer Fr, 21. September Vernissage _ Galerie von Braunbeh- Do, 27. September rens _ 19 Uhr _ Antonio Marra: Das Lesung mit Moderation _ Gedok-GaBeste von beiden Seiten _ bis 19.10. lerie _ 20 Uhr _ Krimi an der Bar: Mit dem Autor Jürgen Seibold Vernissage _ Galerie Zero Arts _ 20 Uhr _ »Caroline d’Orville trifft …« _ Kunstpause _ Landesmuseum WürtCaroline d’Orville – Sound + Videoin- temberg, Altes Schloss, Schausstallation _ bis 19.10. _ zeroarts.de ammlung Mittelalter _ 12.30 Uhr _ Im Mittelpunkt: eine starke Frau aus KinderArtAlarm _ Galerien in Stuttdem alten Testament: Judith gart _ Erstmals findet ein Art­Alarm für Kinder statt _ für Schulklassen Fr, 28. September ausgebucht. Vernissage _ Kunstmuseum _ EKSTASE _ bis 24.2.19 Filmscreening _ Akademie Schloss Solitude _ 17.30 Uhr _ Aykan Safoglu: Fr, 28. und Sa, 29. September Off-White Tulips Künstlergespräch + Buchpräsentation _ Gedok-Galerie _ 19.30 Uhr _ StefaSa, 22. September nie Scheurell und Christina Schmid: Ausstellung und Lesung _ Gedokpräsentieren den Bildband Ruth
 Galerie _ 11 Uhr – 19 Uhr _ Schätze des Westens: David Reling Burns
 Sa, 29. September Vernissage _ Kasbah, Pfarrst. 4, Finissage _ Galerie Gudrun Fuckner, Kornwestheim _ 18 Uhr _ »Break on finecraft _ Gähkopf 5 _ 14 – 17 Uhr _ through«: Abel Auer, Boban AndDenise Moriz: Zeichnungen aus dem jelkovic, akeshi Makishimas _ insta»Paris Tagebuch« und Ölmalerei gram.com/kasbah.kornwestheim Vernissage _ Galerie + Edition Dom- Tanzperformance _ Karlskaserne Ludberger _ 11 – 14 Uhr _ Werner Berges wigsburg _ 20 Uhr _ Black Holes have Rückblick und Einblick – Werke von no Hair. Antje Jetzky u. Petra Stransky 1967 – 2017 _ domberger.de So, 30. September Theaterfest _ Altes SchauspielMidissage _ BBK, Atelierhaus, Euhaus _ 11 Uhr _ Spielzeiteröffnung genstraße 17 _ 14 Uhr _ Karin Dorn-

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Tetzlaff: »Wo ich nie gewesen bin« _ bbk-wuerttemberg.de Große Landesausstellung _ Haus der Geschichte _ »Vertrauensfragen« Der Anfang der Demokratie im Südwesten 1918 – 1924 _ bis 11.8. _ hdgbw.de

Tanz _ Theaterhaus _ 20 Uhr _ Gauthier Dance gibt wieder »Grandes Dames« _ bis 14.10.

Fr, 12. Oktober Buchpremiere, Lesung und Gespräch _ Literaturhaus _ 19.30 Uhr _ Amber Saya: »Architekturstadt Stuttgart« _ Gesprächspartner:Klaus Jan Philipp Literatursalon _ Altes Schauspielhaus _ literaturhaus-stuttgart.de _ 11 Uhr _ Der poetische Sonntag von und mit Hermann Beil: Walter Jens: Expertenpodium _ Institut français, »Bertold Brecht in der Unterwelt« 20 Uhr _ Macron und Merkel – wie geht es weiter? Mi, 3. bis So, 7. Oktober Beyond Festival »Future Design« _ Theater _ Filharmonie Filderstadt _ ZKM _ Künstliche und künstlerische 20 Uhr _ »Onkel Toms Hütte«, MünIntelligenz _ beyond-festival.com chener Theatergastspiele Kempf Do, 4. Oktober Jazz im Jazzclub Bix _ 20.30 Uhr _ Bix Top Act: Judith Hill – Neo-Soul Lesung und Gespräch _ Literaturhaus Stuttgart _ 19.30 Uhr _ »Karambolagen«; mit Thea Dorn und François Jullien Fr, 5. Oktober Lesung _ Kreissparkassen-Carré Tübingen _ 20 Uhr _ »Gegenverkehr. Demokratische Öffentlichkeit neu denken«: MP Kretschmann im Gespräch mit taz-Chefreporter Peter Unfried

Preisverleihung & Vernissage _ Scala Ludwigsburg _ im Anschluss MIK Museum - Information – Kunst, Ludwigsburg _ 19 Uhr _ FOCUS OPEN 2018: Internationaler Designpreis Baden-Württemberg und Mia Seeger Preis 2018 Lesung _ Kunstmuseum _ 19 Uhr _ Norman Ohler: »Der totale Rausch – Drogen im Dritten Reich«; im Rahmen der Sonderausstellung Ekstase

Fr, 12. bis Sa, 20. Oktober Chansonfest _ Renitenztheater _ Zum 17. Mal treffen sich Künstler der Vernissage _ Galerie der Stadt SinSinger/Songwriter-, Musik-Kabarett-, delfingen _ 19 Uhr _ Guillaume Barth, Chanson-, Musical- und A-CappellaElina; Schaufenster Junge Kunst Szene _ renitenztheater.de Mo, 8. Oktober Sa, 13. Oktober Kindertheater _ Filharmonie FilderVernissage _ KV Neuhausen PROstadt _ 16 Uhr _ KiTZ Theaterkumpa- JEKTRAUM _ 19 Uhr _ 9999 - Sound/ nei _ Aus »Albin und Lila« von Rafik Video/Duftinstallation _ bis 18.11. Schami; für Kinder von 6–10) MALANDAIN BALLET BIARRITZ: BDA Wechselgespräch _ Wechsel»Noah« _ forum.ludwigsburg.de _ raum _ 19 Uhr _ Ohn(e) Macht – wer auch 14.10. bestimmt das Bild der Stadt _ wechselraum.de Ballettpremiere _ Opernhaus _ 19 Uhr _ Shades of White mit Stücken von Mi, 10. Oktober John Cranko _ stuttgarter-ballett.de Konzert _ Theaterhaus _ 19.30 Uhr _ Auftakt der Französischen Wochen: Aime (M) comme Mémoire


SuR 50 | Sept.18 – Jan.19 | NICHT DIE WELT

So, 14. Oktober Finissage _ Deutsches Fleischermuseum Böblingen _ 11 Uhr _ »Ausgrillen«, Sonderausstellung »Eierlegende Wollmilchsau«

Fr, 24. Oktober Tanz _ Theaterhaus _ 20 Uhr _ Juliette Villemin & Team zeigen »Phobiagora« _ am 26. und 27.10. _ 20.15 Uhr. _ Einführungen am 24. und 27.10., 19 Uhr

Preview Art Lecture _ Projektraum Freie Szene _ 19.30 Uhr _ ChoreoVernissage _ Deutsch-Amerikansigrafin Claudia Senoner führt mit Pet- ches Zentrum _ 19 Uhr _ Germanra Mostbacher-Dix in das Thema ein. American Artist Group _ daz.org Di, 16. Oktober Lesung und Gespräch _ Literaturhaus _ 19.30 Uhr _ Meg Wolitzer: »Das weibliche Prinzip« _ Moderation: Tanya Lieske, Dt. Lesung: Irene Baumann _ literaturhaus-stuttgart.de

Do, 25. Oktober Ballett _ Forum am Schlosspark, Ludwigsburg _ 20 Uhr _ NANINE LINNING / NIKEIA: »Bacon«_ auch 26.10. Jazz im Jazzclub Bix _ 20.30 Uhr _ Bix Top Act: NES - »AHLAM«

Veranstaltungsreihe _ I am not. Feminismus in Literatur, Kultur und Ge- Sa, 27. Oktober sellschaft; Moderation: Tanya Lieske Vernissage _ Galerie von Braunbehrens _ 19 Uhr _ Annett Zinsmeister: Raum. Eröffnung _ Kulturfestival American Fragment. Formation _ bis 23.11. Days, über 90 Institutionen sind dabei _ bis 28.10. _ americandays.org Vernissage _ Schau-Raum, Galerie Artlantis, Augsburger Str. 552 _ 17 Mi, 17. Oktober Uhr _ Simon Rosenthal: »EPHYRA« _ Lesung und Gespräch _ Literaturgalerie-artlantis-stuttgart.de haus _ 19.30 Uhr _ Francesca MelanSaal Frei, Festival für Improvisation dri: »Alle, außer mir« _ Moderation: Claudia Kramatschek, Deutsche Le- und Performance _ Produktionszensung: Stela M. Katic _ literaturhaus- trum Tanz + Performance e.V. _ 20 Uhr _ mit Ensemble von heute. _ Einf. stuttgart.de 27.10. + 28.10. / bis 29.10. Fr, 19. Oktober Sa, 27. Oktober bis 11. November TanzMusikPerformance _ ProjekSoft Power Palace, Festival about traum Freie Szene _ 17:00, 18:15, 19:30, 20 Uhr _ Thank You For Play- Independent Art _ Kunstgebäude _ das Kunstgebäude-Netzwerks läd zu ing My Piece _ auch 26./27.10. kulturellem Austausch. _ kunstgebaSa, 20. Oktober eude.org Stuttgart-Nacht à la française _ Institut français _ 19 – 24 Uhr _ Zum Ab- Mo, 29. Oktober schluss der Französischen Wochen Testgelände 2018 _ Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: Schnupeine Reise durch das Savoir-vivre pertage für Studieninteressierte _ So, 21. Oktober abk-stuttgart.de/testgelaende.html Vernissage _ Kunsthalle Göppingen _ 18 Uhr _ Joachim Fleischer: »Weiss Di, 30. Oktober isst Schwarz«, Roboterinstallation _ Jazz im Jazzclub Bix _ 20.30 Uhr _ The Monk Ensemble der HMDK, Ankunsthalle-goeppingen.de näherung an Thelonious Monk Tanz _ Forum am Schlosspark _ 19.20 Uhr _ »La Veronal« mit Einführung

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Mi, 31. Okt. bis Mi, 7. November Französischen Filmtage _ Sneak Preview/ The making of … mit choreografischer Lesung _ 19 Uhr

Premiere _ Schauspielhaus _ 19 Uhr _ »Vögel« v. Wajdi Mouawad, Regie Burkhard C. Kosminski _ schauspielstuttgart.de

Opernpremiere _ Paketpostamt _ 19.30 Uhr _ Herzog Blaubarts Burg Béla Bartók _ opern-stuttgart.de

Sa, 17. November Ausstellung _ Museum Frieder Burda, Baden-Baden _ Die Brücke 1905 – 1914 _ bis 24.3.19

Sa, 3. November Kabarett _ Theaterhaus _ 20 Uhr David Leukert: Schau Liebling, der Mond nimmt auch zu! Vol. 2

Club Night im Climax Institutes _ Calwer Str. 25 _ ab 23 Uhr _ Traumraum; mit DJ Patrick Zigon _ climax-institutes.de

Stuttgarter Jazztage der IG Jazz 2018 Premiere _ Schauspielhaus _ 18.30 _ Theaterhaus _ 20.15 Uhr _ Three Uhr _ Aischylos »Orestie« nach RoFall & Melane, Tobias Hoffmann Trio bert Icke So, 4. November Mo, 19. November Konzert _ Theaterhaus _ 19 Uhr _ IG Konzert _ Theaterhaus _ 20 Uhr _ Till Jazz präsentiert die 39. Stuttgarter Brönner & Dieter Ilg: Nightfall Jazztage _ Abschluss mit Jazz@Large Do, 22. November Sa, 4. Bis So, 18. November Vernissage _ Atelier Wilhelmstr. 16 Jüdische Kulturwochen e.V. _ 20 Uhr _ Daniel Mijic »ImportExport«. Und: Anita Wahl »Jedes Fr, 9. November Element hat seine Farbe« Kuratorenführung _ Museum im Kleihues-Bau _ 15 Uhr _ Laura Ford: »Stories Lesung _ Gutenbergstr. 110 _ 20 Uhr we tell ourselves« _ kornwestheim.de _ Philipp Weiss: »Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen« Tanz _ Forum am Schlosspark Ludwigsburg _ 20 Uhr _ Tanzstiftung Bir- Veranstaltungsreihe _ zwischen/ git Keil _ 10.11.: 20 Uhr + 11.11.: 19 Uhr miete. Junge Literatur in Stuttgarter WGs _ literaturhaus-stuttgart.de Mi, 14. bis Fr, 16. November Raumwelten – Plattform für Szenogra- Tanz Forum _ Schlosspark Ludwigsfie, Architektur u. Medien, Ludwigs- burg _ 17 Uhr _ BachBewegt! Geburg, Stuttgart _ raum-welten.com tanztes Weihnachtsoratorium 68. Stuttgarter Buchwochen _ Haus der Wirtschaft _ buchwochen.de Fr, 16. November Premiere Tanztheater _ Musik der Jahrhunderte _ 20 Uhr _ Eva Baumann & Company zeigt #herland _ auch 17. chor. Lesung 19 Uhr/18.11.

Tanzmedizinische Vortragsreihe _ Produktionszentrum Tanz + Performance _ 20 Uhr _ Rehabilitation Arthrose bei Tänzerinnen

Fr, 23. November Vernissage _ Galerie der Stadt Backnang _ 20 Uhr _ Werke der städtischen Kunstsammlung _ bis 10.2.19 Gala der Preisträger*innen des Inter- _ galerie-der-stadt-backnang.de nationalen Solo-Tanz-Theater Festivals 2018 _ Treffpunkt Rotebühlplatz Tanz _ Forum am Schlosspark _ 20 Uhr _ 20 Uhr _ auch 17.11. _ »La Veronal« _ Einführung 19.20 Uhr


SuR 50 | Sept.18 – Jan.19 | NICHT DIE WELT

Mi, 28. November Konzert _ Theaterhaus _ 20.15 Uhr _ The Leonard Cohen Project: Songs of Love and Hate - live

Glamour Phoenix: Theatraler Fashion Run _ Anne-Kathrin Klatt (Figurentheater) u. Michael Miensopust (Schauspieler); in Kooperation mit FITZ

Konzert _ Forum am Schlosspark, Ludwigsburg, Fugato – Musikprojekt der Württembergischen Philharmonie mit Geflüchteten

Fr, 14. Dezember Premiere _ Schauspielhaus _ 20Uhr _ Grillparzers Medea inszeniert Mateja Koleznik

Tanz _ Theaterhaus _ 20 Uhr _ Egon Madsen & Eric Gauthier: The Return of Don Q. _ bis 20.12.

Sa, 15. Dezember Tanz _ BachBewegt! _ Theaterhaus _ 17 Uhr _ auch 16.12.

Fr, 23. November Jazz im Jazzclub Bix _ 21 Uhr _ Bix Top Act: Malia _ bix-stuttgart.de

Schaufenster _ Tanzhaus _ 20 Uhr _ Tanzende der New York City Dance School zeigen Schmankerl _ nycds.de

30. November Ekstase _ Partizipatives Tanzprojekt des Stuttgarter Balletts mit und im Kunstmuseum _ 19 Uhr _ choreografiert von Louis Stiens.

Do, 27. Dezember Konzert _ Theaterhaus _ 20.15 Uhr _ Chris Gall: Solo Piano Fr, 4. Januar Comedy _ Theaterhaus _ 20.15 Uhr _ Uli Boettcher: Ü50 - Silberrücken im Nebel

Sa, 1. Dezember Musikalische Lesung _ Theaterhaus, Fr, 11. Januar 20 Uhr _ Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl: Eine Weihnachtsgeschich- Tanz Forum am Schlosspark 20 Uhr Ludwigsburg Ballett Preljocal te. Mit dem sagas-Streichquintett Do, 17. Januar So, 2. Dezember Tanzmedizinische Vortragsreihe _ Opernpremiere _ Opernhaus _ 18 Produktionszentrum Tanz + PerUhr _ Die Liebe zu drei Orangen formance _ 20 Uhr _ Leistungsoptimierung. Regeneration durch Mi, 5. Dezember Faszienselbsttherapie Comedy _ Theaterhaus _ 20 Uhr _ ALFONS – Jetzt noch deutscherer. Joachim Król & l´Orchestre du Soleil: Theater, Tiefgang, Trainingsjacke Der erste Mensch nach Albert Camus. Die unglaubliche Geschichte einer Fr, 7. Dezember Comedy _ Theaterhaus _ 20.15 Uhr _ Kindheit Die Prenzlschwäbin: #ischdesbio? Mi, 23. Januar Lesung _ Theaterhaus _ 20.15 Uhr _ Tanz _ Forum am Schlosspark _ 20 Axel Hacke liest – unter anderem aus Uhr _ Nederlands Dans Theater 1 »Über den Anstand in schwierigen Zei»Punsch im Schnee mit Solitudeten und die Frage, wie wir miteinander Stipendiat*innen« _ Akademie umgehen« Schloss Solitude _ ab 17 Uhr _ FinisDo, 31. Januar sage Marina Gioti/Saadia Mirza Film _ Institut français _ 19.30 Uhr _ So, 9. Dezember »Loulou«; in der Reihe: »Deneuve et Theater _ Kunstmuseum _ 19 Uhr _ Depardieu – Deux géants à l’écran«

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SuR – KulturPolitik für Stuttgart und Region Herausgeber und Redaktionsleitung: Eva Maria Schlosser (V.i.S.d.P.) und Petra Mostbacher-Dix sur-kultur.net, mail: redaktion@sur-kultur.net ANTONIO MARRA | Das Beste

von beiden Seiten

22.09. – 19.10.2018 Kontaktadressen: Eva Maria Schlosser Forststraße 180 70193 Stuttgart 0711 - 636 28 29

Petra Mostbacher-Dix Eichenweg 1/2 70839 Gerlingen 07156 - 434 512

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Andreas Däuerling (ad), Claus Dick (cd), Ina Hochreuther (hoc), Susanne Jakob, Sigrun Lutz (sl), Marko Schacher, Oliver Stenzel (os)

Grafik, Design und Anzeigen reitzen. 0711 - 504 662 76 grafik@sur-kultur.net

reitzen.de

Fotos: Joachim Fleischer, PR, Galerien und Museen, Redaktion, Verlage, Veranstalter, Uni Hohenheim, Monica Menez

Druck: H enkel GmbH Druckerei Motorstraße 36, 70499 Stuttgart henkeldruck.de

Auflage: 5.000 Exemplare Erscheinungsweise: alle drei Monate Die nächste Ausgabe erscheint im Februar. Antonio Marra, Eddy, das Schlitzohr, 2015, Acryl auf Leinwand, 150 x 150 cm Redaktionsschluss: 22.1.2019, Anzeigen- und Kalenderschluss: 24.1.2019

SuR liegt an folgenden Stellen aus: Akademie der Bildenden Künste, Atelier am Bollwerk, Galerienhaus, i-Punkt, Literaturhaus, Öffnungszeiten: Rathaus, Rotebühlzentrum, Staatsgalerie, WKV, Di – Fr: 11 – 18Theaterhaus, Uhr Forum Ludwigsburg, weitere und u.n.V. Kulturinstitutionen in Sa: 11Galerien – 16 Uhr Stuttgart und Region.

SuR findet sich auf Facebook, und auf: sur-kultur.net Galerie von Braunbehrens Inhaber Frank Molliné

Rotebühlstr. 87 70178 Stuttgart

T +49 (0)711 . 52 85 14 50 F +49 (0)711 . 52 85 14 59

www.galerie-braunbehrens.de art@galerie-braunbehrens.de


res Squa n o i t in Mo ITTER UM R ße 27 MUSE Ritter-Stra h Alfred Waldenbuc 71111

der ter t aus it Kuns Hoppe-R li ische Kinet lung Mar ritter.de Sammmuseumw w w.

14.1 0 28 .18– .4.1 9


ANNETT ZINSMEISTER | Raum. Fragment. Formation

Photo by Pippa Drummond

27.10. – 23.11.2018

Annett Zinsmeister, Virtual Interior MoMA, 2015, Installation im Museum of Modern Art New York

Öffnungszeiten: Di – Fr: 11 – 18 Uhr Sa: 11 – 16 Uhr u.n.V.

Galerie von Braunbehrens Inhaber Frank Molliné

Rotebühlstr. 87 70178 Stuttgart

T +49 (0)711 . 52 85 14 50 F +49 (0)711 . 52 85 14 59

www.galerie-braunbehrens.de art@galerie-braunbehrens.de


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