SuR 47

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SuR | KulturPolitik für Stuttgart und Region Ausgabe 47 — Dez | Jan | Feb 2018

WER MIT WEM


Daniel Cherbuin 20.01. – 17.02.2018

Daniel Cherbuin, I Hand myself Over on a Plate, Now, 2017 mixed media, print on glass, wooden frame, screen, video loop 34 min. 12 sec. Ed: 8 + 2 AP, 53 x 53 cm

Öffnungszeiten: Di – Fr: 11 – 18 Uhr Sa: 11 – 16 Uhr u.n.V. Galerie von Braunbehrens Inhaber Frank Molliné

Rotebühlstr. 87 70178 Stuttgart

T +49 (0)711 . 52 85 14 50 F +49 (0)711 . 52 85 14 59

www.galerie-braunbehrens.de art@galerie-braunbehrens.de


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Inhalt 02 Editorial 03 Schwerpunkt 15

Stuttgart

35 und 51

Region

65 Termine und Kalender


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Liebe SuR-Leserinnen und -Leser, im scheidenden Jahr 2017 gab es einige Jubiläen. 500 Jahre Reformation – oder 75 Jahre »Casablanca«. Der Film mit Ingrid Bergmann und Humphrey Bogart, 1942 gedreht, handelte von Menschen, die aus Europa vor den Nazis nach Amerika flohen. In Casablanca gestrandet hofften sie auf ein Ausreisevisum. Am Set befanden sich Statisten aus 33 Nationen, die dies spiegelten. Heute wollen die Menschen übers Mittelmeer nach Europa. Dort wurde 1918 im Wald von Compiègne der Erste Weltkrieg beendet. Und bald 100 Jahre später scheint die Weltlage wieder wie ein Tanz auf dem Vulkan. Da werden Fake News moniert, aber verbreitet, an einer Bundesregierung herumgedoktert, Zwietracht in deutschtümelnden Mäntelchen gesät, Abschottung und Abspaltung forciert. Mögen diese Tendenzen in einigen Regionen Europas historisch und wirtschaftlich nachvollziehbar sein, dennoch: Die Probleme der Welt sind nur grenzüberschreitend zu lösen. Im Schwerpunkt geht es daher um Beziehungen, nationale wie internationale. Diese steigen und fallen mit der Kommunikation. Nur wer miteinander redet, kann Lösungen finden, Konflikte durchschauen und verhindern. Eine Binse? Sicher! Aber der Blick in die Nachrichten zeigt: Sich konstruktiv auszutauschen scheint schwerer denn je. Einer, der das konnte, war der Filmemacher Justus Pankau. Im Dezember wäre er 94 Jahre alt geworden, wir berichteten. Im November ist er gestorben. Walter Jens nannte ihn zu Recht den »Meister visueller Rhetorik«, ein Teamarbeiter. Dafür kann gerade die Kultur Beispiel geben. Tanzen, spielen, singen doch wie selbstverständlich Menschen vieler Nationen gemeinsam, etwa beim Eclat Festival für Neue Musik oder bei der Imaginale, dem Internationalen Figurentheaterfestival BadenWürttemberg. Auch das künftige Stadtmuseum hat keinerlei Berührungsängste, es mutiert – zwischengenutzt – zum »Palais des Techno«. Und die Kunststiftung bespielt mit ihren Stipendiaten die Räume des ZKM Karlsruhe. Viele weitere Events, die wir für Sie herausgesucht haben, zeigen: Austausch kann so bereichernd sein!

Die SuR-Herausgeberinnen Eva Maria Schlosser und Petra Mostbacher-Dix, und das gesamte SuR-Team


S chwe r p u n k t »wer mit wem«

4 Head Downer, … 7

Den Bullshitter identifizieren

12 No-Fun-Facts about …


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Head Downer und Transzendenz-Erfahrungen Chancen der digitalen Kommunikation. Ohne Kommu-

nikation geht’s nicht. Sie ist die Basis des Zusammenlebens, der »Klebstoff«, der ein System, sei es eine Gesellschaft oder auch »nur« ein Paar, zusammenhält. Mittels Kommunikation, ob verbal oder in anderer Form, werden Informationen geteilt, Erfahrungen ausgetauscht, Beziehungen gepflegt. Sie vermittelt uns, woran wir mit unserem Gegenüber sind, zeugt von Zuneigung, Abneigung oder schlichter Neutralität, versichert uns unserer selbst. Und klar, es gibt auch Regeln der Kommunikation, die wir zumeist erlernen, Übereinkünfte innerhalb einer Gruppe, einer Gesellschaft oder eines Kulturkreises, die sicherstellen, dass der eine versteht, was der andere sagen will. Nur funktioniert das nicht immer. Manchmal scheitert die Kommunikation am unterschiedlichen Bildungsniveau, oder auch Weltbild. Aber wer nicht kommuniziert, läuft Gefahr sich zu isolieren – im großen Stil – oder zu vereinsamen – als Individuum. Dabei ist die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht gemeint, nicht jene in der virtuellen, digitalen Welt, die bislang noch keine Regeln kennt, in der mitunter die Schranken des Anstand fallen und auf Respekt und Höflichkeit – ursprünglich Grundregeln der analogen Kommunikation – verzichtet wird. Im März 2017 wurde von der Universität im us-amerikanischen Pittsburgh eine Studie veröffentlicht, die behauptet, wer mehr als zwei Stunden mit sozialen Medien verbringt, fühlt sich einsamer als jene, die weniger als 30 Minuten damit verbringen. Andererseits, so geben auch die Wissenschaftler des Pitt's Center for Research on Media, Technology and Health zu, vermag die Studie nicht darüber Aufschluss zu geben, ob doch eventuell das Gefühl der Isolation vorher da war und die sozialen Medien quasi das Fenster zur Welt beziehungsweise zu Beziehungen darstellen. Auch wenn ihre Qualität eine andere ist als jene der unmittelbaren Kontakte zu Menschen im realen Leben, egal ob sie einem nahe stehen oder nicht.


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Jedenfalls manifestieren sich die Auswirkungen der Digitalisierung mittlerweile nicht mehr allein Zuhause, im stillen Kämmerlein, sondern eben auch in freier Wildbahn, im Alltag. Wer täglich mit dem Bus oder Zug zur Arbeit fährt, wird mit dieser neuen Form der Beziehungspflege auf frappierende Weise konfrontiert. Der Großteil der Reisenden beschäftigt sich mit seinem Smartphone. Was um sie herum geschieht, nimmt kaum einer wahr. Aber auch im Urlaub oder beim Essen im Restaurant sind die Geräte mit dabei. Da kann es schon mal passieren, dass die Pizza kalt und der Ausgehpartner sauer wird. »Head Downer« heißt die Spezies, die sich in den vergangenen zehn Jahren rasant vermehrt hat und eine neue Zeitrechnung provoziert – in eine Vergangenheit ohne mobile Endgeräte und in eine Gegenwart mit den selbigen. Andererseits bringen soziale Medien Menschen und Völker näher, man lernt sich kennen. In Foren diskutieren Wildfremde miteinander Themen, sie finden Gleichgesinnte, vom ähnlichen Schicksal Betroffene und Groopies der gleichen Band. Via Facebook werden Flashmobs organisiert, zur Vernissage eingeladen oder Initiativen gegen Plastikverpackungen in Supermärkten geteilt. Es werden Wissen, Autos und Bohrmaschinen geteilt, Schränke und Geschirr verschenkt. Das Internet befördert also auch die Sharing-Kultur. Und um hier nochmals auf das Wörtchen Kommunikation im etymologischen Sinne einzugehen: Kommunizieren kommt von communicare, was so viel heißt wie teilen, mitteilen, teilnehmen lassen, gemeinsam machen, vereinigen. Also bedeutet Kommunizieren auch in gewisser Weise Kooperation. Dieselbe hat im Kulturbereich Tradition. Künstler tauschen sich aus, weil die Sprache der Kultur eine universale ist. »Kultur ist ein Code zum Verständnis der Welt. Sie hat die Aufgabe, uns eine Tür zur Welt zu öffnen«, sagt Peter Weibel, Leiter des Zentrums für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe. »Ich gehe sogar so weit zu sagen, Kultur kann dort eine Tür öffnen, wo sie keiner sonst sieht.«

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Kultur also als universale Sprache. Die Digitalisierung, so Weibel weiter, helfe dabei, Codierungen auf höherem Niveau vorzunehmen, um vermehrt personalisierte Beziehungen zwischen Individuum und Umwelt herzustellen. »Wir sehen durch digitale Codierung etwas, was wir vorher nicht sehen konnten, hören etwas, was wir vorher nicht hören konnten, und haben Gefühle, die wir vorher nicht hatten. Es handelt sich um eine Art Transzendenz«, so Weibel. Seine Vision und Hoffnung: »Die Welt von morgen wird sich von einer Arbeits- zu einer Wissensgesellschaft verwandeln.« • Eva Maria Schlosser


Den Bullshitter identifizieren

Jörg Meibauer ist Professor für Sprachwissenschaft des Deutschen an der Johannes Gutenberg-Universität zu Mainz. Der gebürtige Hamburger forschte unter anderem über Hassreden und Lügen, publizierte – zum Teil mit anderen – Artikel und Bücher zu »Hate Speech/Hassrede«, »Lying at the semantics-pragmatics interface« oder »Empirical approaches to lying and deception«. Ein Austausch über Lügen als Diplomatie, Abschottung, die Fähigkeit zuzuhören zu können und Bullshit zu erkennen. In der Politik, insbesondere auf dem internationalen Parkett, ist Diplomatie gefragt, theoretisch. Wenn man sich manche Gespräche und Kommentare anschaut, könnte man meinen, Lügen gehört dazu. Wie Sie in Ihren Arbeiten zum Thema nach-

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weisen, gibt es unterschiedliche Arten des Lügens. Etwa indem man Dinge weglässt. Oder nicht sagt, was man wirklich denkt. Was meint also der Begriff Diplomatie linguistisch gesehen?

Diplomatie meint vor allem, Standpunkte gegenüber einem Partner durchzusetzen und Einigungen herbeizuführen, ohne das Gesicht des anderen zu verletzten. Diplomatie hat daher viel mit sprachlicher Höflichkeit zu tun. Wenn jemand höflich ist, lügt er manchmal. Oder er lässt Information weg, wenn sie dazu geeignet ist, den anderen zu kränken. Wenn ich zu jemand eingeladen werde, der sehr stolz auf seine Bastelarbeiten ist, sollte ich, nach meinem Urteil gefragt, nicht ehrlich sagen: »Ich finde Deine Bastelarbeiten grauenvoll.« Diplomatisches Handeln kann also manchmal Lügen beinhalten. In diesem Fall fungiert Lügen also auch als sozialer Kitt. Schaut man sich in den sozialen Netzwerken um, so denken manche, »die da oben lügen uns sowieso nur an«. Damit kann man freilich gut politisch Stimmung machen. Wird in der Politik mehr gelogen? Ich denke nicht, dass in der Politik mehr ge-

logen wird als in anderen Lebensverhältnissen. Gelogen wird überall, wo Lügen als eine geeignete Strategie zur Durchsetzung sozialer Interessen empfunden wird. Dies kann in der Politik der Fall sein, aber auch in der Wirtschaft, der Religion, der Wissenschaft, beim Militär und beim Sport. In all diesen Bereichen sind auch Verfahren entstanden, Lügen aufzudecken. Gerade die modernen Methoden der Recherche im Internet sind in dieser Hinsicht sehr hilfreich. In mancher Hinsicht vergrößern sie das Risiko der Lügner und Lügnerinnen, entdeckt zu werden. Durch Lügen sind schon Kriege entstanden, wenn wir uns etwa an Afghanistan und George Bush junior erinnern. Derzeit regieren in einigen Ländern Herren – und auch ein paar Damen –, die mit Begriffen wie »Fake News« operieren, aber selber welche verbreiten. Oder, um es höflicher auszudrücken, es mit den Fakten nicht so genau nehmen. Wie brenzlig ist die Lage? Das Gefährliche an der politischen Lüge ist, dass sie

sehr großen Schaden anrichten kann. Eine falsche Informati-


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on – »Saddam Hussein kann Atomwaffen bauen« – kann zur Motivation eines Kriegs benutzt werden, der Hunderttausende von Menschenleben kostet. Es ist daher wichtig, dass über die kontrollierenden Institutionen hinaus – zum Beispiel Parteien, Parlamente, Presse – möglichst viele Menschen Zugang zu verlässlichen Informationen haben und gelernt haben, mit diesen kritisch umzugehen. Kein einfaches Unterfangen angesichts der Tatsache, dass in den sozialen Medien jeder verbreiten kann, was er will – und zunehmend die Nutzer in ihrer Filterblase agieren, also ihre eigene Meinung bestätigt bekommen. Mag diese noch so krude sein. Das wiederum führt zu Abschottung. Doch Klimaerwärmung, demografischer Wandel, Migration, Globalisierung, Digitalisierung – viele dieser Herausforderungen sind letztlich nur gemeinsam zu lösen. Alles hängt zusammen. In Kunst, Theater, Literatur oder Tanz finden die Kunstschaffenden seit jeher eine Ebene, auf der gemeinsam agiert und gesprochen werden kann. Nehmen wir Kunst-Biennalen, Kompanien oder Orchester, in denen mitunter 20 Nationen tanzen oder spielen. Anders im Sozialen oder in der Politik – warum werden derzeit gerade in der Politik so manche Mauern wieder hochgezogen? Die

Menschheit wächst unaufhörlich und daher gibt es immer größere Anstrengungen, die Natur auszunutzen, um Wohlstand herbeizuführen, aufrecht zu erhalten oder zu vergrößern. Kriege werden um Öl oder Wasser geführt. Zugleich gibt es aber große Unterschiede in der Entwicklung von Gesellschaften, die zur Migration führen. Dadurch entstehen Kämpfe um Macht und Einfluss. Es ist nicht so, dass die Menschen nicht wüssten, was Frieden und Zusammenarbeit ist. Im Gegenteil, eine friedliche Gesellschaft ist ein alter Menschheitstraum. Aber die Angst, dass das eigene Leben und das der eigenen Familie nicht im Sinne einer stetigen Verbesserung genutzt wird, treibt viele an, ungeduldig oder sogar mit Hass zu agieren. In der Tat, nach Studien und Statistiken geht die soziale Schere auseinander. Trotz sich häufender positiver Arbeitsmarktzahlen, sinkt in Deutschland seit Jahrzehnten eine Zahl nicht,

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die der Langzeitarbeitslosen. Zunehmend müssen Menschen mehrere Jobs machen um zu überleben. Auf der anderen Seite gibt es jene, die viel erben und/oder von den Zinsen leben können. Wenn man wiederum analysiert, wer nationalpopulistisch gewählt hat, dann sind gerade – laut Forschern – einige dieser Besitzstandswahrer dabei. Dass auf Bundesebene die Jamaica-Koalition geplatzt ist, hat bei manchem das Gefühl hinterlassen, jeder der Beteiligten hat lediglich seine eigene Agenda auf dem Tisch anstatt die Herausforderungen auf nationaler und internationaler Ebene angehen zu wollen. Haben wir verlernt, konstruktiv miteinander zu reden und die Dinge lösungsorientiert anzusprechen? Ich

habe zwei Vorschläge. Zum einen muss man gutes sprachliches Benehmen lernen. Dem anderen zuhören, ihn ausreden lassen, seine Perspektive würdigen, ihm Respekt erweisen. Das können viele nicht, ein Blick in eine beliebige Talk-Show zeigt die Unsicherheit und Aggressivität der Gesprächsteilnehmer. Ich würde es auch schön finden, wenn bei Debatten im Bundestag die Beteiligten einander zuhören würden, statt demonstrativ im Smartphone herumzustochern. Ich finde, dass dem Gangstertum in Werbung und Kunst viel zu viel öffentliches Ansehen eingeräumt wird – siehe das Interview mit Moritz Bleibtreu in der ZEIT 51/2017 vom 7. Dezember, in dem er einräumt, zur Verklärung und Romantisierung des kriminellen Milieus zu neigen. Zum anderen sollte in Kindergarten, Schule und Universität gelernt werden, Bullshit zu identifizieren. Der Bullshitter will ja, dass wir nicht erkennen, dass ihm die Wahrheit egal ist. Zugleich will er, dass er großartig dasteht. Da wir dazu neigen, Bullshit als unterhaltsam zu empfinden, sind wir oft tolerant gegen Bullshit; zum Beispiel »Es ist besser, nicht zu regieren, als schlecht zu regieren.« Kritisch und wachsam gegen Bullshit zu sein, den Bullshitter zu fragen: »Hey, wie meinst du das jetzt genau?«, ist eine wichtige Fähigkeit, die Kinder in Bildungsinstitutionen, aber auch in der Familie, lernen sollten. • Petra Mostbacher-Dix


No-Fun-Facts about …

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ist ein Mitglied

der Familie


No-Fun-Facts about …

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ISREAL 82Jahren

die Lebenserwartung

75%

der Bevölkerung

sind Juden 46% säkular | 32% traditionell

wurde 1948 proklamiert hat

8,3 Millionen

Einwohner auf einer Fläche von

22.000km

2

dazu kommen

6.800 km besetzte Gebiete

2

die Hauptstadt hat

Jerusalem 865.000

Einwohner

ihr Status ist

international

umstritten

15% orthodox | 7% ultraorthodox


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das BIP beträgt

319

Milliarden US$

erfolglos verhandelt

Alternativen der Wehrpflicht die Einstaaten- bzw.

36(m) 24(w)

Monaten verfügt über

ca. 200

Dreistaatenlösung gelten

als noch aussichtsloser

belegt Platz

94

Kernsprengköpfe in der Rangliste und hat den der Pressefreiheit

Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet

die Gründung eines

2013 wurde eine

Staaes Palestina 400km lange Grenzsicherung

und die s.g. zu Ägypten

Zwei- errichtet

staaten- um illegale

lösung Migranten aus Afrika

wird seit 1974 aufzuhalten.


Stuttgart 15  Deutschland in der Nacht 18  Kunstspaziergang in Stuttgart 21  »Dieses Vorkauen muss aufhören« 22  Räume inszenieren 23  Freier Eintritt ins Museum 24  Vorbote der Gegenreformation 25  Der Cineast 26  Bürgerschloss im Fokus 28  Von Eisschränken und Helden 30  Reise durch die deutsche Geschichte 32  TanzTheaterSzene


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Deutschland in der Nacht Im Wilhelmspalais grooved das »Palais des Techno«.

Was Oskar Sala und Karlheinz Stockhausen in der elektronischen Musik, das war Walter Giers in der Electronic Art: ein Pionier. Nun sind Werke des Licht-, Klang- und Medienkünstlers, der 2016 in Schwäbisch Gmünd mit 78 Jahren starb, im Wilhelmspalais zu sehen. »Walter Giers: Play« heißt die Schau, die – mit anderen Spielern – den ehemaligem Wohnsitz des letzten württembergischen Königs Wilhelm II vom 13. bis zum 21. Dezember zum »Palais des Techno« verwandelt. Nach dem Palais der Kolchose steht nun – in einem weiteren Schritt des Zwischennutzungskonzepts auf dem Weg zum Stadtmuseum Stuttgart – die elektronische Musik- und Subkultur im Fokus. Prägt diese doch seit ihren Anfängen Ende der 1980er-Jahre auch das Nachtleben Stuttgarts, liefert Impulse für die Kreativwirtschaft und die Start-Up-Szene. »Elektronische Musikkultur ist ein bedeutendes Stück von Stuttgarts Urbanität als pulsierende Großstadt wie die Vielzahl der Clubs in der Stadt eindrucksvoll illustriert«, so Kulturbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart Fabian Mayer. Mit der Idee der Zwischennutzungen brachte er ursprünglich den Stein ins Rollen. Das Konzept des »Palais des Techno« schmiedeten wiederum die Macher des Stadtmuseums mit Protagonisten der Techno-Szene, etwa aus dem Lehmann Club oder Kowalski. Der Vernissage zur Walter Giers-Schau am Mittwoch, 13. Dezember, folgt am Donnerstag ein Filmabend mit »Denk ich an Deutschland in der Nacht«, in dem Romuald Karmakar die elektronische Musikkultur dokumentiert. Im Gespräch dabei: der international renommierte Stuttgarter Künstler, Produzent und DJ Konstantin Sibold, sowie Journalist Ingmar Volkmann. An den Tagen danach folgen eine Podiumsdiskussion zur »Clubkultur in Stuttgart- zwischen heute und morgen?«, ein Gesprächsabend zur Geschichte des Stuttgart Electronic Music Festivals (SEMF), sowie eine Finissage-Party, dessen Line-Up angelegt ist an den Geist des legendären Clubs »Rocker 33«. Neben Sibold spielen B2B, Marius Lehnert + Alexander Maier, Leif Müller + Igor Tipura, Elmar Mellert & Matthias Scharfi. Die Visuals besorgen Frischvergiftung, Lichtgestalten Stuttgart und Afree Mind / We Are Techno / Stuttgart.


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Selbst zum »Player« werden können die Besucher in der Ausstellungszeit, etwa an der interaktive DJ-Station »In the Mix« täglich zwischen 14 und 21 Uhr. Auch Walter Giers’ über 20, teilweise großformatigen, interaktiven Arbeiten laden zum Spielen mit Klängen ein oder reagieren auf Bewegung und Berührung. Seine »Zeitmaschine« gibt jeweils um 19 Uhr ein elektronisches Konzert. Sie ist die zweite Konzertmaschine des Künstlers, von 1977 bis 1978 gebaut im Auftrag von Radio Bremen für die »pro musica nova«, am 7. Mai 1978 uraufgeführt. Deren Themen sind höchst aktuell: Evolution, das Verhältnis von Mensch zu Natur und wie dieser mit seinem Verhalten seine Umwelt zerstört. Der akustische Ablauf hat vier Sätze: Natur–Dorf–Stadt–Krieg, um mit dem ersten Satz abzuschließen. Dabei erzeugt alles im Raum live Klänge und wird Musik – das Werk entstand vor der Ära der Chips. »Das akustische Ereignis wird von einer sichtbar angeordneten Elektronik live produziert und über vier oder fünf Kanäle (bzw. speziell entwickelte Lautsprecher) in den Raum abgestrahlt«, schrieb Giers. Dass sich die Besucher damit auseinandersetzen oder die Protagonisten der Techno-Szene kennen lernen können, begeistert auch Torben Giese, Direktor des künftigen Stadtmuseums Stuttgart: »Das Palais des Techno führt die Generationen zusammen und möchte einen offenen Austausch über die Bedeutung elektronischer Musikkultur anregen.« •

Foto: Manfred H. Vogel

(pam) stadtmuseum-stuttgart.de/techno

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Kunstspaziergang in Stuttgart Wie das Licht zwischen Zauber und Zeichen. Walter Stöhrer ge-

hört neben anderen Schülern HAP Grieshabers (Heinz Schanz, Horst Antes) zu den Künstlern, die ab den 1960er Jahren die figurative Kunst neu begründeten. Als Enfant terrible entwickelte er eine subversive Phantasie, die sich scheinbar ungezügelt über die Leinwand ergoss. Die Einbindung von Texten, eingeklebten Zeichnungen oder Fotografien zeugt jedoch von einem kalkulierten Ungestüm und einer syntaktisch-skripturalen Bildphysiologie: Malerisch-gestische Elemente und lineare Strukturen konfrontierte er mit handschriftlichen Textpassagen aus exzessiver Literatur und mit politischen oder pornografischen Darstellungen aus Zeitschriften. Mit seiner rauschhaften Bildsprache schuf er monumentale Gemälde von unbändiger, drastischer Schönheit, fern jeglicher heimeliger Schönfärberei. Prägten ihn zunächst die französischen surrealistischen Dichter und Denker wie Antonin Artaud, Georges Bataille und André Breton, ließ er sich später inspirieren von Texten deutschsprachiger Autoren von Adonis über Rolf Dieter Brinkmann bis Unica Zürn, ohne sie jemals nur zu illustrieren. • (ad) Galerie Schlichtenmaier, bis 13.01.18, schlichtenmaier.de

Die Tiefe von Zeichen und Wort. Die Doppelausstellung in der Galerie Sturm mit neuen Arbeiten von Herbert Egl und Dorothea Schulz geht in die Tiefe. Egls Part mit dem programmatischen Titel »I like Chinese« sucht mittels Bindfäden und Acrylspuren eine Nähe zu chinesischen Schriftzeichen, die aber nur die Oberfläche bilden, um die unteren Schichten gerade noch ahn- und sichtbar zu halten. Der Künstler spielt mit dem Thema der Überlagerung, die materielle Transparenz und geistige Transzendenz in Balance bringen. Dorothea Schulz nennt ihre aktuelle Schau »Selbstgesprächsfetzen«, die zwischen Bild und Text changieren. Spontan in der Wirkung, bewusst erratisch


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und hochgradig reflexiv in der Machart, ergründet die Künstlerin mit malerisch-poetischen Mitteln das Wesen des Worts. • (gb) Galerie Michael Sturm, bis 13.01.18, galerie-sturm.de

Malskizzen aus dem Alltag. Die in Südafrika geborene Rina Böcher, die seit den 1970er in Deutschland lebt und arbeitet, wendet in ihrer Malerei den Blick auf ihr Geburtsland, aber auch auf ihre Wahlheimat. Vertrautheit und die Erfahrung der Fremde sind ihre Themen, die sie in der Rolle der Reisenden aufgreift und in scheinbar leichter, beiläufiger Weise auf die Leinwand bannt. • (gb) Galerie Dengler und Dengler, bis 23.02.18, denglerunddengler.de

Private Show – ganz öffentlich. Das Kunstmuseum greift mit ihrer weltweit ersten großen Ausstellung mit Bildern von Patrick Angus in die Diskussion um die Akzeptanz der Homosexualität ein. Nachdem Künstler wie David Hockney – von Angus verehrt – oder Andy Warhol ihren Platz in der Kunstgeschichte eingenommen haben, mag es verwundern, dass ›schwule‹ Kunst noch immer für Irritationen sorgt. Das Kunstmuseum setzt nun einen Akzent gegen aufklärungsfeindlicher Strömungen und zeigt, flankiert von einschlägigen Zeichnungen von Hockney, das Werk des amerikanischen Künstlers, das selbst in seiner Heimat zwar vielgelobt, aber wenig präsentiert wurde. Der Stuttgarter Galerist Thomas Fuchs entdeckte den 1992 verstorbenen Maler wieder für die Kunstszene, gerade in der Region, wo Angus’ Altersgenosse Hannes Steinert das Forum für homo-

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sexuelle Kunst bereits geebnet hat. So ist es doch nur folgerichtig, dass im zuweilen als bieder empfundenen Schwabenland das Thema prominent inszeniert wird. • (gb) Kunstmuseum Stuttgart, bis 08.04.18, kunstmuseum-stuttgart. de

Sag zum Abschied leise »schade«. Rainer Wehr überrascht die Stuttgarter Galerienszene mit einer Randbemerkung zur aktuellen Ausstellung, die mit einem »Zu schade für die Lade« den Blick auf die Programmkünstler lenkt – und nebenbei auf die Feststellung, dass es die vorletzte Schau ist: Der Galerist will aufhören. So wird seine Künstlerparade von Romane Holderied-Kaesdorf bis Holger Bunk zum Abschied auf Raten. Das ist zutiefst bedauerlich, gehört der Galerist doch zu den unermüdlichen Talentsuchern, der einst Künstler wie Tim Eitel auf die Spur brachten. • (gb) Galerie Rainer Wehr, bis 09.02.18, galerie-rainer-wehr.de

Gespiegelte Symmetrien. Ted Green vermischt in seinen abstrakten Symmetrien tantrische Ideen, Tatoo-Ästhetik, Rorschach-Klecksographien und Bausysteme der mikrokosmischen Natur. Der amerikanische Maler war in den 1980er Meisterschüler bei Markus Lüpertz in Düsseldorf, wo er bis heute lebt und arbeitet. Der Titel »Schwarz und weiß ist kein Beweis« macht deutlich, dass in der Ausstellung eher die Farbe unter Beweispflicht steht. • (gb) Galerie Braunbehrens, bis 12.1.18, galerie-braunbehrens.de

Wege der Figuration. Aktuelle und ehemalige Studieren-

de der Klasse Güdemann, die sich zu einem »bisschen Weltscherz« zusammengefunden haben, stellen aus: Monika Adler, Eloise Cotty, Yongchul Kim, Jinjoo Lee, Michelle Mall, Sebastian Pollak, Alessia Schuth, Jule Sonnentag, Weiran Wang, Johanna Wittwer und Ivan Zozulya. Der doppeldeutige Titel, bei dem Scherz auf Schmerz reimt, ist nicht nur witzig gemeint – es kommen durchaus gesellschaftspolitische Aussagen zur (Bild-)Sprache. • (gb) Atelier Wilhelmstraße, bis 17.12.18, stuttgart.de


»Dieses Vorkauen muss aufhören« Alexander Kluge im Württembergischen Kunstverein. In Venedig bespielte Alexander Kluge zusammen mit Thomas Demand und Anna Viebrock unlängst die Fondazione Prada. Noch bis 7. Januar ist im Museum Folkwang sein »Pluriversum« zu sehen und auch der Württembergische Kunstverein (WKV) in Stuttgart widmet sich den Ideen des Filmemachers, Schriftstellers und Theoretikers. Denn die kreisen vor allem um Kooperation, um das sich Verbinden fühlen und das eigenverantwortliche Handeln, um das Ausbrechen aus Denkmustern und Schablonen und das Erforschen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Kluges Gedankengänge gehen kaum die ausgetretenen Pfade. Gesellschaftskritik ist bei ihm zunächst Beobachten und Dokumentieren. »Kritik bedeutet nicht, Thesen zu verkünden oder etwas zu verurteilen, sondern das Geschehen erst einmal wahrzunehmen«, sagt er dann auch in einem Interview in der Zeit vom 13. September 2017. Und: »Dieses Vorkauen muss aufhören.« Damit spricht Kluge die Rolle der Medien an, die den Menschen beziehungsweise seine Sicht der Dinge beeinflussten, mehr noch, diese erst begründeten. Kluges Fazit dazu: »Wir könnten Produzenten unseres Lebens sein. Wir verhalten uns aber wie Zuschauer unseres Lebens.« Die Ausstellung im WKV ist dann auch als Plattform gedacht, die als ein »Garten der Kooperation« fungiert und gleichsam die Emanzipation, das Ausbrechen zum Thema macht. Dabei sind ebenso frühe Videos und Filme wie eigens für die Ausstellung neu konzipierte Videoinstallationen und -programme zu sehen, ergänzt mit Texten, Dokumenten und weiteren Materialien, außerdem Beiträge von weiteren Künstlern und Künstlerinnen wie Thomas Thiede, Gerhard Richter, Sarah Morris, Ulrich Still aus Abschied von Gestern, Bernhardt und Reinhold Nägele. • 1966, Courtesy: Alexander Kluge

(eva) bis 14.1.18, wkv-stuttgart.de

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Räume inszenieren Wechselraum Stuttgart zeigt Szenografie-Ausstellung.

Ihr vermutlich jüngster Coup war die Umgestaltung des aus den 1960er-Jahren stammenden Hochhauses in der Friedrichsstraße: In dem vierzehnstöckigen Gebäude war einst eine Bank untergebracht, nun heißt es »Das Gutbrod« und fungiert als Treffpunkt und Veranstaltungsort der Kreativszene unter Regie der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart. Das Innenleben präsentiert sich nach außen hin transparent und in der Nutzung großzügig, funktional puristisch. Gestaltet wurde es vom Atelier Brückner, das in Stuttgart ansässig ist. Nun feiert das Stuttgarter Architekturbüro sein 20-jähriges Bestehen mit einer Ausstellung im Wechselraum des Bunds Deutscher Architekten (BDA). Vom 5. Dezember 2017 bis 8. Februar 2018 sind dort rund 50 Modelle und Skizzen ausgestellt, die einen Überblick über das Schaffen des Kreativlabors liefern. Außerdem sind zwei Filme zu sehen, die einen Einblick in die Stuttgarter Atelierräume geben und das gesamte Werk von den Anfängen des Ateliers bis heute Revue passieren lassen. Das Atelier Brückner hat sich insbesondere mit szenografisch gestalteten Räumen weltweit einen Namen gemacht – angefangen von der Titanic-Ausstellung 1997 in Hamburg bis zu aktuellen Aufträgen wie den Wagenhallen Stuttgart und der Ausstellung Arabian Journeys in Dhahran, Saudi Arabien. • (eva) »Atelier Brückner – 20 Jahre Architekturen, Ausstellungen, Szenografien«, wechselraum@atelier-brueckner.com; Do., 8.2., 19 Uhr: Finissage mit Uwe R. Brückner.

Foto: Strauch

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Freier Eintritt ins Museum Landesmuseum Württemberg öffnet sich. Der ehemalige Leiter der Staatsgalerie Stuttgart, Sean Rainbird, hatte ihn stets auf seiner Wunschliste und 2008 für ein halbes Jahr wahrgemacht: Der freie Eintritt ins Museum hat gute angelsächsische Tradition und war auch in den Landesmuseen in Baden-Württemberg bis 1995 Usus. Mittlerweile verlangen diese Eintritt, um ein Teil ihres benötigten Budgets zu erwirtschaften. Das Landesmuseum Württemberg bricht im Jahr 2018 mit der Tradition. Private Unterstützer wie Reinhold Würth, Unternehmer und Kunstmäzen, außerdem Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung des Landesmuseums Württemberg, machen es möglich. Die Gesellschaft bringt 120.000 Euro auf, um die fehlenden Eintrittsgelder auszugleichen. Die Adolf Würth GmbH schießt weitere 40.000 Euro hinzu. Ob die Förderung über das Jahr 2018 hinaus fortgesetzt wird, ist noch offen. Würth gilt als Wegbereiter des Projekts. In seinen eigenen Kunsthäusern, etwa in Künzelsau im Hohenlohekreis und Schwäbisch Hall, wird kein Eintritt erhoben. Er war es auch, der die Ausnahmesituation 2008 in der Staatsgalerie – gemeinsam mit zwei weiteren Unternehmen – ermöglichte. »Wir werden das Projekt des Landesmuseums im Kunstministerium eng begleiten und professionell auswerten lassen«, sagt dazu Kunststaatssekretärin Petra Olschowski (parteilos). »Aktuell arbeiten wir an einem Gesamtkonzept zur Öffnung unserer Häuser und an der Frage, wie wir neue Zielgruppen für Kunst und Kultur erreichen.« • (eva)

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Vorbote der Gegenreformation Die Staatsgalerie zeigt die katholische Pracht des Meisters von Meßkirch. Die Spur eines Un-

bekannten verfolgt die Große Landesausstellung in der Staatsgalerie in der Schau »Der Meister von Meßkirch. Katholische Pracht in der Reformationszeit«. Den Notnamen hat er vom Ort Meßkirch: In der Stiftskirche St. Martin malte er zwischen 1535 und 1538 den Hochaltar und zehn Nebenaltäre. Das Mittelstück, die Anbetung der Heiligen Drei Könige, ist noch dort. 78 seiner rund 100 Tafelbilder und Zeichnungen, von denen viele in der Welt verteilt sind, sind in dieser ersten monographischen Schau des Künstlers vereint. »Nun ist die Altarausstattung von St. Martin als Gesamtkunstwerk nachzuempfinden«, so Elsbeth Wiemann, Kuratorin für altdeutsche und niederländische Malerei. Der Meister gilt als einer der bedeutendsten deutschen Maler der frühen Neuzeit, Experten schätzen sein leuchtendes, changierendes Kolorit, den natürlichen Fall der Gewänder, die Lebendigkeit der Gesichter. In Oberschwaben malte er zwischen 1520 und 1540 für katholische Auftraggeber Bekenntnisse des »alten Glaubens«, verband altertümlichen Goldgrund mit Elementen der Renaissance, etwa Palast-Architekturen, während sich Luthers Thesen verbreiteten, die Bilderstürmer wüteten, in lutherischen Kirchen ohne Maria und Heilige gepredigt wurde. Den Kontext zeigt die Schau mit Arbeiten von Künstlern wie Albrecht Altdorfer, Hans Baldung Grien, Lucas Cranach d. Ä. und Albrecht Dürer – auch den Gothaer Tafelaltar, Schlüsselwerk reformatorischer Bildikonographie. »Luther wollte weder Spaltung, noch Bilder abschaffen, aber Missstände wie Bildund Reliquienkult«, so Wiemann. »Doch die Bilder blieben, nur bestimmte Dinge wurden weggelassen.« • (pam) bis 8.4.18, staatsgalerie.de


Der Cineast

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Dieter Krauß, Geschäftsführer für Organisation und Finanzen der Film- und Medienfestival gGmbH. Stuttgart. Seit 1. Oktober

ist er im Amt. Gemeinsam mit Ulrich Wegenast, dem künstlerischen Geschäftsführer, leitet Dieter Krauß als neuer Geschäftsführer für Organisation und Finanzen die Geschicke der Film- und Medienfestival gGmbH. Damit tritt er in die Fußstapfen von Dittmar Lumpp, der sich in diesem Jahr in den Ruhestand verabschiedete. Krauß’ Leidenschaft gehört dem Film. Zunächst widmete er diesem indes lediglich seine Freizeit: 1958 in Würzburg geboren und aufgewachsen in Villingen-Schwenningen absolvierte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann, machte seinen Abschluss als Diplombankbetriebswirt und arbeitete bei einer Bank. Parallel dazu gründete er in den 1970er-Jahren gemeinsam mit anderen Cineasten die Kommunalen Kinos in Villingen-Schwenningen und Furtwangen. Er war Vorstandsmitglied im Bundesverband der Kommunalen Kinos sowie Mitglied in der ersten Vergabejury für Filmproduktionsförderung beim Kunstministerium BadenWürttemberg in einer Zeit, als es die Filmförderung im Land noch in den Kinderschuhen steckte. Weiterhin war Krauß im Vorstand von Kino-Mobil Baden-Württemberg und Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Landesverbandes der Kommunalen Kinos Baden-Württemberg. Als ihn die ehemalige Leiterin der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, Gabriele Röthemeyer, 1999 mit ins Boot holte, zog er in die Landeshauptstadt. Bei der MFG war Krauß als Mitglied der Geschäftsleitung für den Geschäftsbereich Filmförderung, seit 2011 als Prokurist tätig. Zudem ist er in diversen Filmjurys und Beiräten. Dennoch findet er auch Zeit für andere Kultursparten, etwa das Theater, die Musik und die Kunst. »Ich denke interdisziplinär«, so Krauß, »und es ist mir wichtig, am Kulturleben allgemein teilzunehmen.« • (ems)


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Bürgerschloss im Fokus Neue Pläne fürs Neue Schloss und den WKV. Bereits 2014 wurde das Thema schon einmal diskutiert. Doch die damalige grün-rote Landesregierung erteilte der Idee, das Neue Schloss für die Bürger und Bürgerinnen der Stadt zu öffnen eine Absage. Der Grund: Die Umnutzung sei zu teuer. Nun ist das Thema Bürgerschloss wieder auf dem Tisch. Der denkmalgeschützte Mitteltrakt des Neuen Schlosses ist sanierungsbedürftig. Der Wettbewerb wurde bereits vom Landesbetrieb Vermögen und Bau ausgeschrieben. 2020 sollen die Arbeiten im Neuen Schloss beginnen, zwei Jahre später abgeschlossen sein. Konkret bedeutet dies, dass die Landesregierung seine Repräsentationsräume für besagten Zeitraum nicht nutzen kann. Das Kunstgebäude nebenan, das bereits bis Frühjahr 2016 als Interimsstätte des Landtags diente, wird als Option zur Interimsstätte gehandelt. Außerdem sieht manch einer die Chance, die Räume im Neuen Schloss im Zuge der Sanierung gleich so zu gestalten, dass ein Bürgerschloss doch noch wahr werden könnte.

Einer von ihnen ist Johannes Milla. Der Kommunikationsdesigner hatte bereits 2012 einen Vorschlag zum Bürgerschloss vorgelegt. Sein Konzept sieht vor, den »als Bürokomplex für Ministerialbeamte genutzten Bau in einen freudigen, anregenden Ort des Gemeinsinns und des Auffindens von Identität« zu verwandeln, etwa mit einem Politiklabor für Schulklassen, Räume für Bürger-Partizipation, für Ausstellungen und Performances zu Kultur, Wissenschaft, Landeskunde und Zukunft, einem Schlosskindergarten und einem Hochzeitssalon für Migranten. So weit gehen die Überlegungen der Landesregierung nicht. Dennoch will nun auch Staatsminister Klaus-Peter Murawski (Grüne) eine öffentliche Nutzung des Mitteltrakts verstärkt prüfen. Wie sich die erneute Interimsnutzung durch die Landesregierung mit den bisherigen Plänen, das Kunstgebäude als Spielstätte für interdisziplinäre Kunstformen mit dem Hauptakteur des dort ansässigen Württembergischen Kunstvereins zu bespielen, vertragen wird, ist fraglich. • (eva)


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Von Eisschränken und Helden Eclat Festival Neue Musik Stuttgart bietet innovativen Stimmen Raum.

Da 24 Ur- und acht deutsche Erstaufführungen auf dem Programm stehen – von 37 Komponistinnen und Komponisten aus 16 Ländern – ist das Eclat Festival Neue Musik nun einen Tag länger. Vom 31. Januar bis 4. Februar 2018 begegnen sich im Theaterhaus arrivierte Interpreten: Quatuor Diotima trifft das Klavierduo Yukiko Sugawara/Tomoko Hemmi, das Celfax Reed Quintet die Neuen Vocalsolisten – und das SWR Vokalensemble auf Trio Catch. Mit dabei zudem: Komponisten- und Performancekollektiv stock11, ensemble mosaik, L’Itinéraire, ascolta oder das SWR Symphonieorchester. Existentialistische Themen bestimmen wiederum die szenischen Projekte. Auf Alltagsbeobachtungen basieren Clemens Gadenstätters Komposition »Daily Transformations« mit den norwegischen Avantgarde-Musikern Asamisimasa. Menschliches Handeln und Leiden treibt die Performance-Künstlerin Aliénor Dauchez in »Sous Vide« auf die Spitze – in einem Kühlschrank sitzend – in Kooperation mit der Akademie Schloss Solitude. Die ist – und Musik der Jahrhunderte – auch im Boot von »Principal Boy«, in der Performer Raphael Sbrzesny männliches Heldentum untersucht. Komponist Laurent Durupt, Bühnenbildner Fabian Offert sowie Choreograph Jan Rohwedder indes verwandeln in »Anthroposcene« das Theater in ein Labor der Zukunftsforschung, während Johannes Kreidler in seiner Late-Night-Revue »Infinissage« sich ironisch zum Jetzt distanziert – als Conférencier an Schreibtisch, E-Gitarre, Klavier, Klingeln und Computerspielen. Subversiv und bissig geht es in Gordon Kampes Operette »Schmümmellümmelleichen und schrille Tentakel« zu. Die frivol-grotesken Texte besorgte Schorsch Kamerum. Und in Marianthi Papalexandri-Alexandris sensiblem Mikro-Theater »Distanz« korrespondiert das Instrument der Ausnahmecellistin Séverine Ballon mit kleinen Motoren. Schließlich findet bei Eclat wieder das Konzert der Preisträger zum 62. Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart statt: Juliana Hodkinson und Malte Giesen.• eclat.org, theaterhaus.de


Unterstützt durch: Australia Council of Arts Catalyst – Australian Art and Culture Fund und das Warnayaka Art Centre

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NET WORK 21 ING THE UN SEEN mit

Nora Al-Badri & Jan Nikolai Nelles (D), BrookAndrew (AUS), Aram Bartholl (D / NL), Neil Jupurrurla Cook (AUS), Michael Erglis (AUS), Jenny Fraser (AUS), Barbara Herold & Florian Huth (D), Lily Hibberd (AUS), Agnes Jänsch (D), Gretta Louw (D /AUS), Owen Mundy (USA), Katrin Petroschkat (D), Plan B (D / GB), Anahita Razmi (D), Curtis Taylor (AUS), Addie Wagenknecht (A / USA), Nine Yamamoto-Masson (F / J) und Werken aus dem Warnayaka Art Centre (AUS) Kuratorin: Gretta Louw


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Reise durch die deutsche Geschichte Momentaufnahmen. ifa-Galerie zeigt Fotografie von Helga Paris. Es sind Augenblicke des Alltags, die Helga Paris mit ih-

rer Kamera einfängt: Vorübergehende Passanten in engen Gassen, ein wartender Hund im Schnee vor einem Geschäft, eine in ihrer riesenhaften Handtasche wurstelnde alte Dame vor steiler Treppe, ein junge Frau in Kittelschürze in der Küche, Stillleben mit Suppenteller und Postkarten an der Wand oder ein einzelnes schief anmutendes Fachwerkhaus. Ihre Schwarzweißfotografien sind Momentaufnahmen zwischen Dokumentation und Poesie. Helga Paris (*1938) gilt als eine der wichtigsten Fotografinnen Deutschlands. Bekannt wurde sie vor allem mit Fotografien aus dem Alltag der damaligen DDR. Ihr Interesse gilt Gesichtern, Szenen und Architekturen und deren Geschichten, die sie mit der Kamera anzudeuten weiß. Ihre Motive sind wohl komponiert und durchdacht, Licht und Schatten modellieren Formen und Strukturen. 2012 erschien zu ihrem Werk ein Fotoband im Hatje Cantz-Verlag, der mittlerweile restlos vergriffen ist. Nun, ab 1. Februar bis 8. April, zeigt die ifa-Galerie Stuttgart eine Ausstellung, begleitet von einer Publikation, die an die 2004 gezeigte Präsentation im Sprengel Museum Hannover und die in diesem Zusammenhang erschienene Monografie anknüpft. Am 2. April ist die Künstlerin zu Gast. Zuvor allerdings ist in der ifa-Galerie noch bis 7. Januar »Zwischen Sonne und Mond – Studio Mumbai architects« (Foto) zu sehen. Die Schau reflektiert Ort und Philosophie des indischen Architekturbüros, das Wert legt auf eine nachhaltige, auch entschleunigende Architektur. • (eva) ifa.de


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TanzTheaterSzene Was in Stuttgart so spielt. —Über die Jahrhunderte hat sie

Dichter und Musiker fasziniert: Medea, die ihre Kinder und die Braut ihres Geliebten Iason mordet, nachdem er sie verlässt, um die Tochter Kreons zu ehelichen. Luigi Cherubini hat Euripides Tragödie von 431 v. Chr. im 18. Jahrhundert in eine bis heute gültige Oper gegossen. Premiere ist am 3.12. im Opernhaus Stuttgart. —Ab 8.12. hat das wohl politischste Musical Premiere im Alten Schauspielhaus: Ulf Dietrich inszeniert »Cabaret«, das den Tanz auf dem Vulkan im Berlin vor der Machtergreifung zeigt und dank Bob Fosses Film mit Liza Minelli Weltruhm erlangte. —Beim »Blind Date« des »kollektiv anderer tanz« des Würzburger Choreographen Thomas K. Kopp geht es um das Spiel mit Erwartungen, Vorurteilen und Erfahrungen von Zuschauer und Künstler an zeitgenössischen Tanz. Seine Position ist ein Manifest, die leidenschaftliche Kunstvermittlerin Sara Dahme spricht mit Publikum – am 9.12. im Produktionszentrum Tanz und Performance. —Zur Liaison aus Tanz und Malerei laden Flamencos en route. »àMiró: Ein malerisches Tanzpoem« hat am 4.1. im Theaterhaus Deutschlandpremiere. Kompaniechefin Brigitta Luisa Merkis choreografierte den zweiten Teil ihres Tanzzyklus’ »Spanische Maler« – inspiriert von den Malereibüchern Joan Mirós, die er mit Dichtern wie Paul Eluard schuf. —Die erste Premiere des Stuttgarter Balletts 2018 heißt »Begegnungen«. Ab 13.1. sind Jerome Robbins’ »Dances at a Gathering« und »Initialen R.B.M.E.« zu sehen, das John Cranko für seine Ersten Solisten Richard Cragun, Birgit Keil, Marcia Haydée und Egon Madsen schuf. Themen beider sind Freundschaft und menschliche Verbundenheit. Robbins Stück, 1969 in New York uraufgeführt, sah man als Antwort auf die Unruhen nach dem Vietnamkrieg und den Attentaten auf Martin Luther King und John F. Ke —Ein Weltklassiker spielt ab 19.1. im Schauspielhaus: Kai Voges inszeniert »Das 1. Evangelium«. Er begibt sich auf die Spuren des Matthäus-Evangeliums, Ur-Mythos des Neuen Testaments, Bachs Passionen und der Verfilmung von Pier Paolo Pasolini. Im Grenzbereich von Bildender Kunst, Theater, Film und Liturgie erzählt er von den Leidenschaften, Glauben, dessen Verlust und das Leben des Künstlers als Schmerzensmann.


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—Auch 2018 bieten die Tänzerinnen Lisa Thomas und Petra Stransky Kunstschaffenden der freien Szene aus Tanz, Performance, Musik, Video und Bildender Kunst eine spartenübergreifende Zusammenarbeit. In der Reihe »Frei-Tage« können sie sich am 26. Januar und am 2. März der künstlerischen Improvisation im Produktionszentrum Tanz und Performance widmen, abends wird aufgetreten. —Sich zeigen? Null Problem für Lindsay Mills. Leider hängt sie im Exil des Einfamilienhauses fest mit ihrem Freund, der just in Moskau festhängt. Mit »Edward Snowden steht hinterm Fenster und weckt Birnen ein« führen Regisseurin Marie Bues, Autor Daniel Mezger und Schauspieler Dennis Schwabenland ihre »Trilogie der Freiheit« fort. Schonungslos verspielt fragen sie »Wie verändert sich Intimität im Zeitalter der globalen Vernetzung und der permanenten Überwachung?« Premiere? 31.1. Theater Rampe. —Seine erste abendfüllende Produktion überhaupt kreiert der Choreograph Nadav Zelner in Stuttgart – für Gauthier Dance. Der Titel ist so frech wie die bisherigen kürzeren Stücke des jungen Israelis, der für seine schnelle, präzise, kraftvolle Tanzsprache bekannt ist: »Bullshit« nennt Zelner das Stück, das am 20. Februar Premiere im Theaterhaus hat. • (pam)

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MUSEUM RITTER 71111 Waldenbuch www.museum-ritter.de

I, the World, Things, Life, 2004/16 © VG Bild-Kunst, Bonn 2017


u n d 36  Poesie der Schlaflosigkeit 38  Weihnachtstipps 42  Kinderbücher und mehr 44  Bildergeschichten 46  Bleib einfach im Bett! 48  Freiheit für Grundlagenforschung 50  Keine Heldentat fürs Buch


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Poesie der Schlaflosigkeit Das Festival »Imaginale« zeigt alle Facetten des Figurenspiels. Alle zwei Jahre findet sie statt, die Imaginale. Das Interna-

tionale Figurentheaterfestival Baden-Württemberg präsentiert alle Facetten der Sparte, von Puppen- und Objekttheater bis zu Grenzbereichen wie Tanz, Film, Installation und Nouveau Cirque. Vom 18. bis 28. Januar sind diese nicht nur bei den Hauptveranstaltern zu erleben, im Stuttgarter FITZ! Zentrum für Figurentheater, in der Alte Feuerwache Mannheim oder im Jungen Nationaltheater Mannheim, das von der Jugendförderung des Jugendamts Mannheim unterstützt wird. Auch auf den Bühnen des Theaters Heilbronn spielen sie – sowie im Eppinger Figurentheater, im Figuren Theater Phoenix Schorndorf und in der Jungen Bühne Ludwigsburg. Insgesamt geben 28 Ensembles und Solisten aus 11 Nationen in 32 Inszenierungen 90 Vorstellungen. Festivalpartner in Stuttgart sind der Studiengang Figurentheater an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, das Theater Rampe, das Junge Ensemble Stuttgart (JES), das Theater tri-bühne, der Treffpunkt Rotebühlplatz der Volkshochschule Stuttgart, die Galerie Kunstbezirk und der Projektraum Ebene0. Unter dem Motto »Zwischenwelten: Von Erinnerungsräumen, Traumfabriken und Geisterkammern« soll in die Künstlerseele geblickt, der flirrende Bereich zwischen Leben und Tod, Traum und Wachen, Imaginäres und Halluzinatorisches erforscht werden. Aus dem schöpferischen Zwischenreich der Schlaflosigkeit sollen Möglichkeitsräume und Zukunftsvisionen entstehen. Start ist am 18. Januar: In Mannheim entführt mit »Konzert für eine taube Seele« das Puppentheater Halle in ein Spiegelkabinett aus Menschen, Puppen und Musik, in Heilbronn geht das Puppentheater Magdeburg in »M – eine Stadt sucht einen Mörder« auf Verbrecherjagd, wie im Filmklassiker von Thea von Harbou und Fritz Lang. In Stuttgart geht es am 19. Januar los mit der deutschen Erstaufführung »Les Insomnies/Die Schlaflosigkeiten«. Die französische Compagnie La main d’ ouevres inszenieren einen nächtlich-magischen Kosmos gemäß dem Zitat des Dichters René Char »Poesie lebt von dauernder Schlaflosigkeit«. Zwischen Traum und Tag, Kindsein und Erwachsenwerden agieren die Magdeburger in »Wilde Reise durch die Nacht« von Walter Moers – inspiriert


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vom Werk des französischen Illustrators Gustave Doré. Die Puppe Fred wiederum will ein normaler Typ mit normalem Leben und Auftrittshonoraren sein: Zu »Meet Fred« (Foto) laden das inklusive Hijinx Theatre Kopenhagen und die Londoner Formation Blind Summit. Und während Plexus Polaire in Chambre Noir die Dunkelkammer der amerikanischen Schriftstellerin und Feministin Valerie Solanas betritt, nach Sara Stridsbergs Buch »Die Traumfabrik«, bezieht der israelische Regisseur Ariel Doron mit dem theater junge generation in »Besuchszeit vorbei« das Publikum ein, wenn er Exekutionen exerziert. Fremdheit und Vertrautheit untersucht die belgische Compagnie Mossoux-Bonté mit Bildern, Bewegung, Tanz und Musik: »Whisper« ist von Vermeer inspiriert. Künstliche Intelligenz die Basis für die Festival-Eigenproduktion »Robot Dreams«, die das Ensemble Meinhardt & Krauss uraufführt. Während das niederländische Stuffed Puppet Theatre in »Babylon« eine Flucht aus Nordafrika schildert – mit dem Teufel an Bord, begibt sich der »Kasper in Teufels Küche«: Die Thalias Kompagnons verabreichen der legendären Puppenfigur einen Höllentrank samt Sinnkrise. Die hat Jonathan zu seinem 30. Geburtstag in »Fastoche«, dem schwarzhumorigen Stück der Compagnie Pierre Tual & Le Tas des Sable. Die belgische Kompanie Karyatides schließlich inszeniert Victor Hugos »Les Misérables«, den »Elenden« des Paris im 19. Jahrhundert. • (pam) imaginale.net

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Weihnachtstipps Wolfgang Gäfgen: Zeichnungen/ Dessins. Figuren, Blätter, Teller und flie-

ßende Stoffe – all das und mehr lässt sich ausmachen in den Arbeiten von Wolfgang Gäfgen. Das Werk des in Paris lebende Künstlers und einstige Professors an der Akademie der Bildenden Künste (von 1983 bis 2002) ist trotz zahlreicher figurativer Elemente kaum zu dechiffrieren. Ergänzt um Linien und Formen zu oft surrealistisch anmutenden Stillleben stellt es den Betrachter vor Rätsel, die nicht zu lösen sind. Seine Arbeiten umfassen Holzdrucke, Papierschnitte, Fotoarbeiten und Zeichnungen. Zu letzteren erschien nun ein umfassender Katalog mit mehr als 200 Abbildungen und mit Texten des an der Kunstakademie Stuttgart lehrenden Kunsthistorikers Nils Büttner und von Clemens Ottnad, Geschäftsführer des Künstlerbundes Baden- Württemberg. • (eva) Arnoldsche Art Publishers 2017, 248 S., Dt. / Fr., 44 €

Nach den Narkosen. Dass wir gegen Krankheit versichert sind, macht etwas mit unserer Wahrnehmung. Krankheit ist das Ausgeschlossene. Für Paul-Henri Campbell ist Krankheit Teil der Seinsverfassung. Nicht nur aus persönlicher Betroffenheit. In seinem Gedichtband »nach den narkosen« nimmt er den Leser mit auf den Grenzgang, wo (lebensrettende) Medizin und Subjekt aufeinandertreffen. Im titelgebenden Gedichtzyklus trifft Intensivmedizin auf Intensivgedicht, denn jedes einzelne durchbricht den totalitären Anspruch der medizinischen Deutungsmacht und wird zu einer bildreichen Selbstbehauptung des Subjekts das am lebensrettenden Faden der ärztlichen Kunst hängt. Was passiert, wenn Spenderblut in ihm rinnt, ein Herzschrittmacher den Takt übernimmt? Campbell entwirft ein subjektives Panaroma der medizinischen Verfahren, das auch zeigt: Krankheit ist


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das Eingeschlossene, und dagegen hilft nur die Selbstversicherung. • (bm) Wunderhorn 2017, 96 S., 18,80 €. Widerrede! Das ist typisch. Martin

Roth widerspricht. Zwar postum und gemeinsam im Gespräch mit seinen drei Kindern. Dennoch bleibt ein Vermächtnis. Martin Roth, gebürtiger Stuttgarter, der noch Anfang Juli das Amt des Präsidenten des Instituts für Auslandsbeziehungen übernahm, ist am 6. August dieses Jahres nach schwerer Krankheit verstorben. Er war umtriebig und politisch engagiert. Zuletzt hat er dem Victoria and Albert Museum in London zu neuem Leben verholfen. Das Buch »Widerrede!«, in der Edition Evangelisches Gemeindeblatt erschienen, zeugt von seiner Neugier, Offenheit und Toleranz – was sich nicht allein in seinen eigenen Aussagen, sondern auch in jenen seiner Kinder manifestiert. Clara (20) studiert derzeit Politikwissenschaften und Wirtschaft in Vancouver, Roman (27) ist selbständiger Grafiker in Berlin und Mascha (28), Ethnologin und Sinologin arbeitet für die Initiative »Offene Gesellschaft«. Im Gespräch, das Inhalt des dünnen Bändchens ist, reden die Vier über Klimawandel, Wirtschaftskrise und Börsencrash, Demokratie, Europa, Flucht, politisches Engagement und die Rolle der Medien. Letztlich aber ist das Buch beziehungsweise das Gespräch ein Plädoyer für Toleranz, Neugier und vor allem auch für Kommunikation, zwischen den Generationen, aber auch den Nachbarn und Nationen. Und es wäre nicht Martin Roth, wenn nicht auch die Kultur in die Pflicht genommen werden würde: Im abschließenden Interview mit der Journalistin Johanna Henkel-Waidhofer sagt er klipp und klar, was er von diesem erwartet, nämlich »dass der Kulturbetrieb bereit ist, Antworten auf die vielen Fragen zu geben, die derzeit Menschen allen Alters umtreiben. Überschrift: Wider das Vergessen, zum Wohle eines gemeinsamen Europa.« • (eva) Stuttgart: Ed. Evangelisches Gemeindeblatt 2017, 96 S., 9,95 €

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Das Gesicht der neuen Tage. Nach monatelanger Geiselhaft wird der Kriegsfotograf Ètienne plötzlich freigelassen. Er kehrt nicht nach Paris sondern ins Haus seiner Mutter Irène auf dem Land zurück und versucht, neu ins Leben zu finden. Die französische Schriftstellerin Jeanne Benameur, 1952 in Algerien geboren, erzählt in »Das Gesicht der neuen Tage« von innerer und äußerer Unfreiheit und davon, wie bedeutsam es ist, immer wieder aufeinander zuzugehen. Neben Ètiennes Sicht gibt es noch die seiner besten Freunde seit Kindertagen, Enzo und Jofranca, sowie die seiner Exfreundin Emma und die von Irène. Trotz des traumatischen Ausgangspunkts ein verblüffend sanftes, zutiefst humanes, immer wieder überraschendes wunderbares Buch! • (hoc) Aus dem Französischen von Uli Wittmann, Oktaven 2017, 253 S., 22 €

Wie der Punk nach Stuttgart kam … Die Ausstellung dazu gab's zwar schon im September im Württembergischen Kunstverein, doch wer noch viel genauer wissen will, wie Punk Ende der 1970er nach Stuttgart kam, wo sich die Szene traf, was für Bands es gab, welche Tonträger in der Region aufgenommen wurden, wie die frühen Punks ihre Identität definierten, wie ihre Haltung zu Politik und Gesellschaft war – und was daraus dann später später werden sollte, der sollte sich dieses Buch von Simon Steiner besorgen. Drei Jahre lang hat der Historiker und ehemalige Lehrer, selbst ein Szene-Veteran, recherchiert und rund 120 Zeitzeugen interviewt, heraus kam nicht nur ein erstklassiger Schmöker, sondern auch ein optischer und haptischer Genuss: Statt in einem Band gibt’s das Werk Fanzine-artig als elf Hefte in einem Schuber, inklusive einer CD mit vielen noch unveröffentlichten Aufnahmen der damaligen lokalen Punk-Heroes. Das Ganze ist auf 1000 Exemplare limitiert, also nicht zu lange warten! • (os) Edition Randgruppe, 370 S. plus CD, 65,-€


ERNST FRANZ VOGELMANNPREIS 2017

Big Time, 2016, Courtesy of Richard Deacon Studio, Foto: Ian Coomans, Belgien

RICHARD DEACON ABOUT TIME 29.10.2017– 25.02.2018 KUNSTHALLE VOGELMANN www.museen-heilbronn.de

Heilbronn Städtische Museen


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Kinderbücher und mehr von Ina Hochreuther Der Elefant im Wohnzimmer. Manche Kinder bekommen ein Meerschweinchen oder einen Hamster von ihren Eltern geschenkt. Erica, die seit zwei Jahren allein in einem kleinen Reihenhaus im Süden Englands am Meer lebt, erhält von ihrem in der Ferne weilenden Onkel Jeff einen Elefanten zum zehnten Geburtstag. Praktisch begabt, wie sie ist, erkennt sie das Problem. Wie soll sie mit dem immer weniger werdenden Geld, das Jeff ihr dagelassen hat, rund 150 Kilo Grünzeug Futter pro Tag für das Tier beschaffen? Es muss in den Zoo. Doch der Dickhäuter vertreibt auch ihre Einsamkeit und sie verstehen sich immer besser. Als wunderbar lakonisch geschriebenes, skurriles kleines Buch voller Herzenswärme erweist sich das Debüt von Sylvia Bishop »Der Elefant im Wohnzimmer« samt den witzigen, sprechenden Zeichnungen von Lisa Hänsch. Das Mädchen kommt mit Erwachsenen in Kontakt, die so ihre eigenen Vorstellungen haben und nicht jeder meint es gut. Die scheinbar feindlich gesinnte Nachbarin allerdings entpuppt sich als ausgesprochen hilfsbereit. Es ist eben nicht alles so, wie es scheint. Und sowieso ist es gar nicht so leicht, richtig zu handeln, für sich und für andere … • aus dem Englischen von Sabine Ludwig, S. Fischer Verlag /KJB 2017, 144 S., € 12,99. Ab 8.

Das Tagebuch der Anne Frank. Graphic Diary. Das weltweit bekannteste und zutiefst berührende Dokument eines Holocaust-Opfers ist als Graphic Novel erschienen. Umgesetzt haben »Das Tagebuch der Anne Frank« Ari Folman und David Polonsky, beide bekannt für ihren beeindruckenden Animationsfilm »Waltz with Bashir« aus dem Jahr 2008. Sie arbeiten mit dem Originaltext sowie mit fiktiven, auf dem Tagebuch basierenden Dialogen. Das passiert mit sehr viel Respekt und Einfühlungsvermögen. Die Bekenntnisse und klugen Gedanken des Mädchens, das sich mit Eltern, Schwester, einer anderen dreiköpfigen Familie und einem weiteren Mann von 1942 bis 1944 in einem Amsterdamer Hinterhaus vor den Nazi-Schergen versteckte, bis sie alle denunziert wurden, erfährt hier eine kongeniale Umsetzung. Für ihre Emotionen wie Verzweiflung, Lebenshunger, beißenden Spott, kleine Glücksmomente finden sich ausdrucksstarke Zeichnungen bis hin zu Bildallegorien und Fotozitaten. Einer facettenrei-


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chen, starken, selbstbewussten Anne Frank begegnen wir in diesem beeindruckenden Comic. • aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler und aus dem Englischen von Klaus Timmermann und Ulrike Wasel, S. Fischer Verlag 2017, 160 S., € 20,–. Ab 12.

54 Minuten. Die Geschehnisse einer knappen Stunde verändern alles für immer. In einer ruhigen Kleinstadt Alabamas absolviert die Direktorin in der Aula der Highschool ihre Begrüßungsrede zum neuen Schulhalbjahr – so langweilig wie immer. Doch anschließend gehen die Türen nicht mehr auf. Tyler, einer der Schüler, beginnt einen Amoklauf. Wir erleben das blutige Drama aus der wechselnden Sicht von Sylv, Tomás, Autumn und Claire. Alle stehen irgendwie mit Tyler in Kontakt. Autumn ist seine Schwester, Sylv, verliebt in Autumn, wurde von ihm bedroht, Claire war kurz mit Tyler liiert. Tomás setzt alles daran, Tyler in dieser kurzen, zeitdehnend erzählten Zeit außer Gefecht zu setzen. Tylers zwiespältiger Charakter erklärt sich nur bedingt in den gedanklichen Rückblenden der einzelnen Protagonisten. Und das ist das absolut Stimmige, Authentische am packenden Roman »54 Minuten« der Niederländerin Marieke Nijkamps, die ihn auf Englisch verfasst hat. Es gibt keine wirkliche Erklärung für die Tat, nur grenzenloses Leid und so etwas wie Zusammenhalt unter den Betroffenen. Ein absolut gelungenes, sehr herbes Buch für ein Phänomen, mit dem wie alle nicht umgehen können. • aus dem Englischen von Mo Zuber, S. Fischer Verlag /FJB 2017, dt. Erstausgabe, 332 S. € 14,99. Ab 14.

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Bildergeschichten von Oliver Stenzel Kurzes von Baru. Ein neues Album von Baru ist immer ein Fest. Wobei das jüngst bei Edition 52 erschienene »Hier und dort« (104 S., 18 Euro) in mehrfacher Hinsicht ein ziemlich ungewöhnlicher Band ist. Denn ausgerechnet Baru, der Virtuose der langen Strecke, der mit seinem fast 500-seitigen Opus Magnum »Autoroute du Soleil« (1995) einen der besten französischen Comicromane aller Zeiten gezeichnet und geschrieben hat, versammelt hier fünfzehn zwischen 1990 und 2011 entstandene Kurzgeschichten, teils nur zwei Seiten lang. Und es sind alles Auftragsarbeiten, teils für Comicsammelbände, aber auch für die französische Post oder die Sportzeitung »L'equipe«. Doch keine Sorge, Baru verliert dabei seine persönliche Handschrift nicht. Und zeigt souverän, dass er auch Kurzstrecke kann. Er gehe sowieso nur dann auf solche Angebote ein, schreibt Baru im Vorwort, »wenn ich sicher sein kann, dass man mir erlauben wird, ein Sujet so zu behandeln, dass ich es etwas spannender mache, ganz egoistisch, indem ich ihm meine eigene kleine Melodie einhauche.« Barus kleine Melodie finden sich bei ganz unterschiedlichen Themen. Seine Vorliebe für Stoffe über sozial Ausgegrenzte, Immigranten und Außenseiter jeglicher Couleur kommt dabei immer wieder durch, ebenso seine Meisterschaft darin, mit verschiedensten zeichnerischen Mitteln – durch Bilderfolgen, Ausschnitte oder Perspektiven – Dramatik zu erzeugen. Ungewollt aktuell ist »Eine Fete bei John«, eine Geschichte über das kürzlich verstorbene französische Nationalheiligtum Johnny Hallyday, oder besser gesagt, über Hallyday als Projektionsfläche für einen Jugendlichen, der gegen seinen autoritären und brutalen Vater rebelliert. Herrlich, aber sicher schwerverdaulich für die Chauvinisten unter den Asterix-Fans wiederum ist eine Geschichte, die er auf Einladung von Albert Uderzo für den Band »Asterix et ses Amis« gemacht hat. Da verlagert er die moderne Entsprechung des kleinen gallischen Dorfs in die Pariser Banlieus, in denen sich die beiden jungen Haudraufs Abdelix und Kaderix langweilen, weil sie die Polizisten der Umgebung schon so oft vermöbelt haben, dass die sich nicht mehr ins Viertel reintrauen – außer, es kommen mal wieder ein paar unerfahrene Rekru-


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Bilder: Edition 52

ten. Höhepunkt des Bändchens – und auch das längste Stück – ist aber »Der Taube«, die Adaption einer Kurzgeschichte des Schriftstellers Jean-Bernard Pouy. Ein kleines Meisterwerk über einen Sprayer mit festen Prinzipien, über Kunst und Integrität, die Versuchungen des Kapitalismus und den Kampf gegen das System. Dreizehn Seiten voll überbordender erzählerischer und visueller Poesie, die einen mit offenem Mund zurücklassen. Aber das ist bei Baru ja keine Seltenheit. •


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Bleib einfach im Bett! 30 Jahre Steven Patrick Morrissey: Musikkritikerin Martha

Stumm über den britischen Sänger, Ex-Smiths-Frontmann, der mit seinen kontroversen Texten und provokanten Äußerungen schon manchen Eklat im Königreich auslöste. »That’s your first mistake: don’t go and see Morrissey live!« Beinahe unverschämt selbstverständlich in einem fast unverständlichen Dialekt erklärt Sean, Radiohasser aus Liverpool, dass der Besuch einer Morrissey-Show vergebliche Liebesmüh sei. Das Checken der Tourdaten und der Ticketkauf beinhalte folgende Rechnung: unrealistisch hohe Erwartungen, multipliziert mit meist eher lebensverneinenden, aber hoch emotionalen Erinnerungen an Morrisseys öligem Bariton, abzüglich warnender Worte aus dem sozialen Umkreis und jeder Form von Kritik. Das Ganze addiert sich zu einem Geldbetrag nicht selten astronomischen Ausmaßes zum Ergebnis: farblose, harsche, unsentimentale Desillusionierung. Doch es lohnt, sein musikalisches Schaffen wieder mal für sich selbst sprechen zu lassen. Auch um zukünftigen Debatten mit Morrissey-nicht-gut-Findern oder dessen üblichen Skandalschlagzeilen zuvorzukommen: Am 17. November ist sein neues Album »Low in High School« erschienen. Hier tut ein Blick Not – zu »Viva Hate«. Die Platte erregte 1988 großes Aufsehen; war sie doch ein Jahr nach der Auflösung der legendären Smiths das erste Solo-Album eines Mitglieds, noch dazu des populären Frontsängers. Und das sollte so weitergehen: Bis »Maladjusted« (1997) erschien mindestens im Jahrestakt neu ein Album, eine EP, ein Best-of, eine DVD oder ein Skandal. Als schließlich Schluss war – fünf Alben später, nach Jahren der Fehde mit den Medien, seiner kurzen Affäre mit dem abtrünnig gewordenen Island-Label, Eklats auf diversen Weltbühnen – zog es die Greta Garbo der Indie-Musik wieder in ihr natürliches Habitat: weit weg von dem »geistlosen, stupiden Fleischhaufen«, der sich Öffentlichkeit nennt, und zurück in die weltentlegenen Hügel in der Nähe Hollywoods. Dort befindet sich ein Herrenhaus, dessen Vorgarten wahrscheinlich ein selbstbemaltes Schild mit der Aufschrift »Meat is Murder« oder Ähnliches ziert. Ein würdiges Comeback gelang ihm 2004 mit »You Are The Quarry«, auf dem Meisterwerke wie »Come Back To Camden« oder »Irish Blood, English Heart« erneut seine lyrischen Fähigkeiten beweisen.


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Foto: Sam Rayner

Nun, drei Jahre Verschnaufpause nach »World Peace is None of Your Business«, zeigt »Low in High School«, dass Morrissey ganz der alte ist. In der Singleauskopplung »Spent The Day In Bed« empfiehlt er nicht aufzustehen – zu unbekümmerten, eingängigen Vocals in klassisch konstruierter Morrissey-Melodie. Die lässt sich ihre Lässigkeit auch nicht von den drängelnden Trommeln nehmen. Und die psychedelische Rhythmusgitarre sowie die fröhliche E-Orgel wirken keinesfalls angestaubt. Im Gegenteil, frischer Wind umweht die dreieinhalb Minuten. Die Tage, an denen zur Not auf schillernde, altbewährte Indie-Gitarren zurückgegriffen wird, scheinen passé zu sein. Morrissey, die Person so umstritten, wie seine Musik geschätzt, setzt inhaltlich auf provokante Kontinuität. Paraphrasierend ruft er »Vertraut den Medien nicht!«, bleibt existenzialistisch, philosophisch, lustig, spricht von Entmannung und Kastration. »The news contrives to frighten you / To make you feel small and alone / To make you feel that your mind isn't your own.« In den 24/7 Nachrichtenzirkus hat er sich mittlerweile dennoch eingeklinkt, auf Twitter unter @officialmoz. Übrigens, Sean, der Radiohasser erklärte nach seiner zynisch-unaufgeregten Schimpftirade über Morrissey beiläufig: »Well the man’s a genius, innit«. •

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Freiheit für Grundlagenforschung Rund 1100 Stipendiatinnen und Stipendiaten hat die Kunststiftung Baden-Württemberg in 40 Jahren gefördert. Warum das Jubiläumsjahr mit der Ausstellung »Resonanzen« im ZKM | Karlsruhe schließt, erklärt Bernd Georg Milla, Geschäftsführer der Kunststiftung. Wie kam die Kunststiftung ins ZKM? Beide Institutionen sind wichtiger Bestandteil der Kulturlandschaft Baden-Württembergs, explizit ausgerichtet auf die Kunstentwicklungen der Zukunft. Das ZKM ist einer der innovativsten Orte weltweit, um interaktive, medienbasierte und partizipative Kunst zu erforschen und bewahren. Durch sein interdisziplinär ausgerichtetes Programm und den Fokus auf die Produktion von Kunst ist es der ideale Partner, künstlerische Positionen der Kunststiftung der Sparten Bildende Kunst, Performance, Literatur und Musik zu präsentieren. Die Zusammenarbeit mit dem ZKMTeam, gerade mit dem Co-Kurator Philipp Ziegler, war hervorragend. Viele Kunstschaffende, die von der Kunststiftung gefördert wurden, konnten sich erfolgreich im Kunstbetrieb etablieren und waren bereits in Ausstellungen oder Konzerten im ZKM vertreten. Wie gingen Sie diese Schau an? »Resonanz« bezeichnet in der

Physik und Technik das verstärkte Mitschwingen eines Körpers durch Energiezufuhr von außen. In übertragenem Sinne bezieht sich der Titel auf das Ziel der Kunststiftung, Stipendiaten und ihre künstlerische Produktion nachhaltig zu unterstützen. Zum Jubiläum zeigen wir ausgesuchte Positionen aktueller Stipendiaten mit Schwerpunkt auf die vergangenen zehn Jahre, flankiert von künstlerischen »Eckpfeilern« einstiger Stipendiaten wie Susan Hefuna, Peter Zimmermann, Thomas Grünfeld oder Wolfgang Kiwus. Thematisch gibt es Werke mit vielschichtigen Bezügen, auch gesellschaftlich-politischen, etwa bei Judith Hopf oder Alina Schmuch. Sie nehmen, wie bei Eric Sturm, eine dezidiert kritische Haltung ein; oder sie haben eine abstrakt-minimalistische Formensprache. Einige entstanden mit starkem Ortsbezug – wie von Astrid Schindler, Martin Pfeifle oder Karsten Födinger.


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Unterschiedliche Medien, etwa Installationen, Skulptur, Malerei, Fotografie oder Performances, veranschaulichen die Vielfalt der Ausdrucksformen zeitgenössischer Kunst. Zudem gibt es jeden Freitag um 15 Uhr mit »Resonanzen_live« auf einer von Peter Zimmermann entworfenen Plattform Performances von Stipendiaten der Bereiche elektronische Musik, Komposition, Literatur und Darstellenden Kunst. Übrigens, die Ausstellung wird wegen der Nachfrage bis 25. Februar verlängert – über die Laufzeit der Art Karlsruhe. Die Schau zeigt die Bedeutung einer individuellen Förderung von Künstlerinnen und Künstlern in Baden-Württemberg. Warum ist diese nach wie vor wichtig? Die Kunststiftung vergibt

Foto Frank Kleinbach

Stipendien ohne eine Gegenleistung, bietet vor allem Freiheit für einen begrenzten Zeitraum, in der die Künstlerinnen und Künstler »künstlerische Grundlagenforschung« betreiben, Kräfte tanken und ihre Arbeit weiter entwickeln können. Dieses Modell hat die vergangenen 40 Jahre gut und erfolgreich funktioniert. Es muss aber auch finanziert werden. Jeder der Kunststiftung gespendete Euro wird als »public-private partnership« durch Komplementärmittel vom Land verdoppelt. Unser Jubiläumsjahr zeigt, wie wichtig ein langjähriger treuer privater Förderkreis und Sponsoren sind. Schön wäre, wenn die Politik mehr Impulse entwickelte, wie Unternehmen Kunst und Kultur fördern können – etwa im Steuerrecht oder über Netzwerke. Denn Baden-Württemberg hat neben jungen künstlerischen Talenten ein enormes Potenzial an jungen Unternehmen, die sich vielleicht zukünftig in der Kultur engagieren möchten. • (pam)

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Keine Heldentat fürs Buch Württembergische Landesbühne lässt Frau Emma kämpfen. Im Wald von Compiègne endete der Erste Weltkrieg – am 11.

November 1918 mit dem Waffenstillstand zwischen Frankreich, Großbritannien und dem Deutschen Reich. 100 Jahre danach zeigt die Württembergische Landesbühne Esslingen (WLB) »Frau Emma kämpft im Hinterland«. Wie aktuell diese »Chronik in drei Akten« ist, die 1917 spielt und Ilse Langner 1928 schrieb, zeigt Laura Tetzlaffs Inszenierung an der WLB. Die Männer kämpfen in Schützengräben, die Frauen zuhause ums Überleben und um etwas Alltag für ihre Kinder! Als Ursel an Hungergrippe erkrankt, geht ihre verzweifelte Mutter, Frau Emma, mit ihrem Untermieter ins Bett: Essen und Kohle gibt’s für Marken – und Herr Meinhart vom Brotmarkenamt gibt »Speck gegen Sex«. Als Emma schwanger wird, hilft die Nachbarin, die sich aus Not prostituiert. Eindringlich stellt Langner den Kriegserlebnissen der Soldaten die Erfahrungen der Frauen an der Heimatfront entgegen – und zeigt, wie sie sich fremd werden. »Keiner hilft uns … Und wenn wir dran verkommen, und unsere Kinder krank werden, ist das noch immer keine Heldentat fürs Geschichtenbuch«, sagt sie. Männer und Frauen erwarteten voneinander Dankbarkeit, seien aber unfähig, sich Anerkennung zu zollen, erklärt WLB-Intendant Friedrich Schirmer. »Unser Spielzeitmotto seit 2014 lautet ‚Ein Jahrhundert wird betrachtet’ – damit beenden wir unsere Trilogie zum Ersten Weltkrieg, dem Ausgangspunkt für den Zweiten.« Die Zwanziger Jahre seien im Zeichen einer Scheinblüte gestanden, die in der Krise mündete. »Höchst aktuell!«, so Schirmer. »Theater kann nicht Gegenwart überschauen, aber einen Moment der Wahrheit ans Licht bringen.«• (pam) ab 13.1., 19.30 Uhr, wlb-esslingen.de

Probenfoto

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Region 52  Kunstspaziergang in der Region 57  Die Wahrheit hinter dem Bild 58  Kunst als nonverbale Symbolsprache 59  Die Welt der Connections 60  Die Chance auf Verständnis 62  41 Minuten 63  Von Alu bis Zement 64  TanzTheaterSzene


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Kunstspaziergang in der Region Wahn und Wirklichkeit. Otto Dix, Wilhelm Geyer, HAP Grieshaber, Alfred Hrdlicka, Käthe Kollwitz oder Werner Tübke bis hin zu Gérard Krimmel oder Marinus van Aalst – um mit den letztgenannten regional bedeutende Namen zu nennen – zeigten über Generationen hinweg – vor, während und nach den Kriegen –, wie mannigfaltig sich Künstler den Erscheinungsformen der Gewalt in Gesellschaft und Politik in ihren Arbeiten nähern. Zum 30-jährigen Bestehen des Museums Zehntscheuer in Böblingen werden erstmals gemeinsam Werke aus den Beständen des Bauernkriegsmuseums und der Städtischen Galerie zu den Themen Aufruhr und Unterdrückung präsentiert. Die »bildgewaltigen« Exponate sind in Form von Gemälden, Installationen und Plastiken zu sehen. • (gb) Städtische Galerie Böblingen, bis 2.4.18, staedtischegalerie.boeblingen.de

Bewegungs-Melder. Anja Luithle ist in Fellbach keine Unbekannte – ihre sieben Meter große »Springerin« steht seit bald fünf Jahren im Stadtbild. Diese ScheinAthletin kommt zwar nicht zum Springen im Vor und Zurück ihrer Mechanik, aber die Künstlerin gewährt nun in der Triennale-Stadt einen Einblick in ihr umfangreiches Werk, das einerseits bizarr sein mag, andrerseits aber von einer hohen Ästhetik getragen wird. Neben regelrecht choreographierten, teilkinetischen Plastiken zeigt die Galerie der Stadt auch grafische Arbeiten. Bei aller Heiterkeit, die Luithles Plastiken hervorrufen, steckt dahinter die ernsthafte Frage nach Sinn und Unsinn von Gewohnheiten und Ritualen sowie nach der Vergänglichkeit des Seins. • (gb) Galerie der Stadt Fellbach, bis 7.1.18, fellbach.de

Picasso und die Literatur. Gibt es noch eine Facette im Schaffen von Picasso, das noch nicht unendlich oft und vielfältig, letztlich erschöpfend gezeigt wurde? Wohl kaum, aber mit seinen Buchillustrationen und Annäherungen an die Literatur im Allgemei-


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nen entdeckt man doch eine Seite des Künstlers, die nicht täglich durch den Bilderwald zur Schau gestellt wird. Obwohl die meisten Illustrationen beauftragt wurden, ist die Nähe zu den Literaten jeweils offenkundig, die – wie sollte es bei Picasso anders sein – kongeniale Nachschöpfungen zu deren Dichtung waren. Durch den Fokus der Ausstellung wird auch die Poesie von Picassos eigener Bilderwelt sichtbar. Ovids »Metamorphosen«, Tolstois »Krieg und Frieden«, der »Sueño y mentira de Franco« oder Honoré de Balzacs Novelle »Das unbekannte Meisterwerk« ergeben eine Bibliothek illustrierter Romane, Erzählungen und Gedichte, ergänzt durch Picassos eigenes lyrisches Werk. In der Kunsthalle Göppingen gehört die Picasso-Schau zu einer Tradition früherer Ausstellungen von Max Ernst über Goya bis hin zu Chagall. So wundert es nicht, dort auf Picasso zu stoßen. • (gb) Kunsthalle Göppingen, bis 28.2.18, kunsthalle-goeppingen.de

Vom amerikanischen Lebensgefühl. Amerika präsentiert sich derzeit für Europa als eher unsicherer Partner. »Fake News« und »Alternative Facts«, aber auch Konfrontation und Provokation haben Hochkonjunktur – auch dank des amerikanischen Präsidenten Donald Trump. »America! America! How real is real?« heißt dann auch eine Ausstellung im Museum Frieder Burda, die den amerikanischen Traum beziehungsweise seine Bilder und Symbolik thematisiert. Die Schau zeigt rund 70 Meisterwerke der USGegenwartskunst, wie Andy Warhols Race Riot (1964), Jeff Koons lebensgroßer Skulptur Bear and Policeman (1988) oder Jenny Holzers Leuchtschriftinstallation Truisms (1994), die als Kommentar der Künstler zur amerikanischen Realität gelten können. • (eva) Museum Frieder Burda, Baden-Baden, 9.12. – 21.5.18, museumfrieder-burda.de

Nicht nur Metamorphosen. Als saisonaler Höhepunkt in Süddeutschland, in Karlsruhe allemal, gehört die große Sonderausstellung des Landes Baden-Württemberg zum Werk Paul Cézannes. Sie wirft einen neuen Blick auf Cézannes lichte Landschaften, seine Badenden, Porträts und Stillleben. Erstmals machen die Ausstellungsmacher der Kunsthalle das Werk als eine Einheit erfahrbar – frühe Figurationen und späte Stillleben etwa gehören dem-

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nach zu einem einzigen, konsequenten Bildwillen. Cézanne als Geheimnissuchender, der das Wesen der Welt einzufangen versucht – so sah man den Wegbereiter der Moderne selten. Darüber hinaus vermittelt die Ausstellung auch einen traditionsbewussten Maler, der die Alten Meister wie auch die Zeitgenossen genau kannte und auch für sein Werk nutzte. • (gb) Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, bis 11.2.18, kunsthalle-karlsruhe.de

Vom Holz und anderen Häusern.

Man sieht es der Ausstellung an, dass Werner Pokorny mit großem Vergnügen in die Vollen ging: Im weitläufigen Ausstellungsraum der Kornwestheimer Städtischen Galerie zeigt der Stahlund Holzbildhauer vorwiegend Arbeiten in Holz. Den Platz vor dem berühmten Kleihues-Baus ziert während der Ausstellung jedoch auch eine stählerne Turmplastik, die markant genug ist, um den Künstler als Meister in beiden Sparten vorzustellen. Das Spektrum der Bildsprache, in der es sich im Grunde immer um das Haus dreht – als Zuflucht, Heimat genauso wie als Verlust, Fremdsein –, ist enorm: Wandarbeiten finden sich ebenso wie Freiplastiken. Stets finden sich ausgesparte Freistellen mit Negativformen von Häusern, aber auch die nahezu archaisch einfache Hauschiffre, mal als Spiel, mal als existenzielle Situation. • (gb) Museum im Kleihuesbau, Kornwestheim, bis 7.1.18, kornwestheim.de

Auf Traum und Glauben. Nürtingen gilt nicht gerade zu den Me-

tropolen der Kunst, aber eine Reihe von beachtlichen Doppelausstellungen in der dortigen Kreuzkirche lassen aufmerken. 2018 stehen der Malerpoet Marc Chagall und der visionäre Geschichtenerfinder Ernst Fuchs – mithin zwei Protagonisten eines lyrischen Surrealismus – mit rund 140 Arbeiten auf dem Programm. Beide Maler waren nie gefeit, knapp am Kitsch entlangzuschrammen, aber was in der Dichtung etwa bei Rainer Maria Rilke aufs Wunderbarste gelang, fand auf verschiedene Weise auch bei Chagall und Fuchs meist einen anrührenden Weg in die Traumwelten der


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Phantasie. So heißt die Schau denn auch »Auf den Spuren der Träume und des Glaubens«, wobei die Glaubenskraft bei Chagall überzeugender ausgeprägt sein dürfte als bei den halluzinatorischen Phantasmagorien von Fuchs, die ausgerechnet den Beifall des arg rückwärts gewandten Bildhauers Arno Breker fand. • (gb) Kreuzkirche, Nürtingen, 13.1. – 25.2.18, k3n.de/kreuzkirche

Weltkunst aus Nigeria. Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden

zeigt die erste große institutionelle Einzelausstellung des nigerianischen Künstlers Emeka Ogboh – Biennale- und Documenta-Teilnehmer von 2015 bzw. 2017, der seit seiner DAAD-Einladung in Berlin 2014 größte Aufmerksamkeit errang. Der Künstler setzt sich in seinen Werken intensiv mit dem Thema Immigration auseinander, verbunden mit brisanten Fragen: In welcher Position finden sich afrikanische Auswanderer im gegenwärtigen Deutschland und in Europa wieder? Der kritische Unterton überrascht nicht, wie der Titel verrät: »If Found Please Return to Lagos«. • (gb) Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, bis 4.2.18, kunsthalle-baden-baden.de

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Wilhelmspalais Stuttgart 14. – 21. 12. 2017

Ausstellung »Walter Giers: Play« Öffnungszeiten: Täglich, 14 – 21 Uhr Mit A free Mind / We are Techno / Stuttgart, Kai Beykirch (Rocker 33), Thorsten Neumann (Rocker 33), Robin Ebinger (cosmopop GmbH), Frischvergiftung, Dr. Stefan Kaufmann (Mitglied des Deutschen Bundestages), Marius Lehnert (parquet rec.), Lichtgestalten Stuttgart, Alexander Maier (moodmusic rec./ romantica), Cristoforo ›kriZe‹ Marrazzo (SEMF), Elmar Mellert, Sasa Mijailovic (Kowalski), Leif Müller (mule musiq), Matthias Scharfi (15minutesmotelboys / korridor), Konstantin Sibold (running back / innervisions), Sebastian Simon (Lehmann Club), Igor Tipura (kitjen), …

stadtmuseum-stuttgart.de / techno


Die Wahrheit hinter dem Bild Die Hirschwirtscheuer Künzelsau zeigt »SLOMIS« Porträts von Prominenten. Romy Schneider, von der allseits ge-

liebten »Sissi« zur Grande Dame des französischen Films avancierend, nippt am Cocktailglas, die Zigarette elegant zwischen Zeige- und Mittelfinger geklemmt. FDP-Lady Hildegard HammBrücher stützt ihre Gesicht auf die linke Hand, so nachdenklich schauend wie Mutter Theresa. Und die Fliege des fast schüchtern lächelnden Modeschöpfers Pierre Cardin ist breiter als sein Gesicht. Josef A. Slominski hat viele vor der Kamera gehabt, die in Politik und Kirche, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Sport etwas über ihren Beruf hinaus bewegt haben. Slomi, so der Spitzname des gebürtigen Bochumers, fotografiert seit 1954 bekannte Persönlichkeiten. 1955 lichtete er erstmals den Papst ab. Auch Konrad Adenauer mit zerfurchter Stirn bekam er vor die Linse, den ersten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, genauso wie die derzeit geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel mit wachem Blick und Lächeln – und noch längerem Haar. Die großformatigen Schwarz-Weiß-Fotografien werden nun dem Betrachter in der Würthschen Hirschwirtscheuer Künzelsau gegenübergestellt. In der Schau »Menschen, meiner Zeit, die etwas bewegten« laden 100 überlebensgroße, oft frontale Porträts ein, in Gesichtern zu lesen. Indes, je mehr man diese zu entziffern versucht, desto mehr versperren sie sich. Und so wird aus dem wechselseitiges Betrachten und dem Versuch, etwas vermeintlich allgemein Menschliches, die Wahrheit hinter dem Bild der Mächtigen und Einflussreichen in den Fotografien zu erkennen, eine Übung über das Sehen an sich. • (pam) bis 25.3.18, kunst.wuerth.com


Kunst als nonverbale Symbolsprache Nicole Fritz ist neue Leiterin der Kunsthalle Tübingen.

Zum 1. Januar ist die Kunsthalle Tübingen wieder unter neuer Führung: Nicole Fritz, die bis Ende 2017 das Kunstmuseum Ravensburg geleitet und von Anfang an mit aufgebaut hat, folgt Holger Kube Ventura. Sie wird gleichzeitig auch Vorstand der Stiftung Kunsthalle Tübingen. Nicole Fritz kennt sich in Tübingen aus. In Ludwigsburg geboren, studierte sie an der Eberhard Karls Universität Kunstgeschichte und Empirische Kulturwissenschaft. Promoviert hat sie zum Werk von Joseph Beuys. Unter anderem war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, Kunstkoordinatorin an der Akademie Schloss Solitude. Außerdem fungierte sie 2007 als Co-Kuratorin der 10. Triennale Kleinplastik in Fellbach und arbeitete als Kuratorin an der renommierten Kunsthalle Krems in Österreich. In Tübingen freut sie sich nun auf die Zusammenarbeit mit internationalen Künstlern und dem Publikum. »Als Leiterin der Kunsthalle bin ich wieder viel näher bei der Kunst und kann meine Ausstellungsthemen frei entwickeln«, sagt sie. »Ich möchte aus dem Haus ein lebendiges Kunstzentrum machen und gesellschaftliche Begegnungen anregen. Kunst ist dafür eine spannende Ressource, die viel bewegen kann.« Ihr Ausstellungsprogramm: »Von der Konzeption her wird es zu Beginn auch Ausstellungen zur Gegenwartskunst geben monografischer und thematischer Art«, so Fritz. »Darüber hinaus wird es aber auch Ausstellungen mit historischer Tiefendimension geben, die auch die Kunst vergangener Jahrhunderte aus der Gegenwart befragt. Kunst als nonverbale Symbolsprache, die sinnlich wirkt und an der wir auch unsere Emotionen schulen können, steht für mich im Vordergrund.« • (eva) kunsthalle-tuebingen.de

Foto: Susi Donner

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Die Welt der Connections Städtische Galerie Ostfildern zeigt Frank Paul Kistner.

An manchen Stellen sieht es so aus, als ob ein Webstuhl außer Rand und Band geraten ist. Doch die Knäuel, Knoten und Verflechtungen entpuppen sich bei genauem Hinsehen aus profanen Strommasten, über die sich höchst konfus Starkstromkabel herumwinden. Die irrwitzigen Kabelführungen wirken in der globalisierten Welt auf dem Weg zur Ära 4.0 geradezu archaisch. Entdeckt und mit der Kamera aufgenommen hat sie Frank Paul Kistner, der Sozialpädagogik, Film und Fotografie in Esslingen sowie Remscheid studierte, bei seinen Reisen durch Thailand und Kolumbien. Nun bilden die Werke des in Stuttgart und Berlin lebenden Fotografen den Ausgangspunkt einer Ausstellung mit seinen Werken in der Städtischen Galerie Ostfildern im Stadthaus Scharnhausen. »Connected«, also verbunden, heißt denn auch humorvoll mehrdeutig die Schau, die ab 28. Januar zu sehen ist. Fasziniert an den Aufnahmen hat Galerieleiterin Holle Nann, wie die Kabelführungen »zu Lineamenten mit Zeichnungscharakter und grafischen Strukturen in unterschiedlichen Abstraktionsgraden« werden, je nachdem wie Kistner den Bildausschnitt beziehungsweise die Perspektive wählt. Dies wird auch in der Ausstellungschoreografie aufgenommen. So werden die Fotografien an Wänden und auf dem Boden präsentiert, sodass zahlreiche Bildachsen entstehen zwischen den Werken und auch durch die Fenster des Stadthauses. • (pam) bis 10.4.18, ostfildern.de


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Die Chance auf Verständnis In »Networking the Unseen« treffen in der Villa Merkel zeitgenössische Kunstwerke indigener und australischer Kunstschaffenden auf Werke der Gegenwartskunst westlicher Prägung. Galerieleiter Andreas Baur (AB) und Kuratorin Gretta Loouw (GL) erklären warum. Wie entsteht aus Nichtsichtbarem ein Netzwerk? — GL: Der Titel leitet sich aus Gesprächen mit Lily Hibberd ab, einer der Künstlerinnen. Es ging um die Vernetzung von Menschen, die trotz unserer stetig zunehmenden Connectivity gesellschaftlich eher ausgegrenzt werden – und darum, wie Technik und Kultur miteinander verwickelt sind. AB: Der Begriff Netzwerk ist spannend, weil er heute Digitales meint. Indes basieren unsere Vorstellungen von Netzwerken zugleich auf Vorreiterformen, wie sie Menschen oder Pflanzen schon immer prägen – wie das Rhizom der Pilze, es steht zudem für Unsichtbarkeit. GL: Ich suchte in Australien nach Künstlerinnen und Künstlern, die aus einer indigenen Perspektive die technische Entwicklung betrachten und deren Vor- und Nachteile erläutern. Ihre Arbeiten sind für die internationale Kunst oft unsichtbar, aber bieten potenziell wichtige Impulse. In Europa wählte ich Arbeiten, die unsere Beziehung zur Technologie kritisch erforschen. Dieser Mix aus bekannten und weniger bekannten Kunstschaffenden verschiedener Herkunft öffnen Perspektiven: Der oft verengende westliche Blick, der meist durch weiße, männliche Künstler bestimmt ist, wird relativiert. Wie wird Down Under westliche Kunst gesehen? — GL: Australi-

en ist ein riesiger Kontinent und die indigenen Kulturen, die vor dem Kolonialismus über das Land verteilt waren (und noch sind), waren so divers wie die Nationen Europas. Hinzu kommen die Erfahrungen und Herangehensweisen der individuellen Künstler – pauschalisieren geht nicht! Brook Andrew etwa spielt gekonnt mit den Techniken der westlich tradierten Kunst, sowie der kulturpolitischen Problematik des Archivs und der Anthropologie. Die Künstler aus Warnayaka indes beziehen sich so viel oder wenig auf die westliche Kunst wie deutsche Künstler auf die Warlpiri Kunst. An diesem kuratorischen Projekt arbeite ich seit 2013. Die größte Herausforderung war, Kunstinstitutionen zu finden, die da-


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ran glauben. Anfangs empfahl man mir, mich an ethnografische oder anthropologische Museen zu wenden – doch präsentiert werden Werke Lebender, keine historischen Artefakte. Wer gehört zu den Vorreitern neuer indigener Kunst? — GL: Jen-

ny Fraser, die hier eine große Videoinstallation zeigt, bearbeitet seit den 90ern mit ihrem wichtigen Projekt »Cybertribe« indigene digitale Kunst. Das ist bisher in der Kunstwelt zu wenig anerkannt. Auch Richard Bell ist Vorreiter neuer Indigener Kunst. Die Bandbreite der jüngeren Generationen ist riesig – von Brook Andrew, Christian Thompson, und Vernon Ah Kee, bis zu Hannah Brontë und Curtis Taylor. Welche Botschaft soll der Besucher mitnehmen? — GL: Schön wäre, wenn Besucherinnen und Besucher verstärkt über die eigenen Beziehungen zur Technik und Netz reflektieren. Wo gibt es dystopische Tendenzen in der Digitalisierung, welche emanzipatorischen Potenziale können wir in unseren Communities ergreifen? AB: Sie regt an, in Netzwerken verborgene, oft brachliegende Potenziale zu nutzen, im Digitalen wie im Physischen. Bipolar angelegte Netzwerke bedeuten Kommunikation, Interesse am Fremden, die Chance beginnenden gegenseitigen Verständnisses – vice versa. Im Digitalen mag die über weite Räume, bis dato bestehende kulturelle Grenze funktionieren. »Networking the Unseen« kann als Bezug zu unserer Sommerausstellung des vergangenen Jahres gelesen werden: »Good Space« verhandelte die Chancen ästhetischer, politischer und urbaner Räume. •( pam) 21.12. – 4.3. villa-Merkel.de

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41 Minuten Ausstellung mit archäologischen Schätzen im Museum Ulm. 41 Minuten – so lange oder vielmehr kurz dauert eine Fahrt

von Stuttgart nach Ulm, wenn die ICE-Neubaustrecke in Betrieb genommen wird. Wie bei allen großen Baumaßnahmen hatten auch hier im Vorfeld Archäologen des Landesamts für Denkmalpflege alle Hände voll zu tun: Von 2010 bis 2016 untersuchten sie die für die Neubaustrecke vorgesehenen Flächen sowie parallel dazu jene des Ausbau der A 8 zwischen Hohenstadt und Ulm. Die Ausstellung »41 Minuten – Auf archäologischem Gleis über die Schwäbische Alb« im Museum Ulm liefert mittels einer imaginären Bahnfahrt von Ulm nach Stuttgart quer über die Schwäbische Alb Einblicke in die Arbeit der Archäologen entlang des Gleisgebiets und präsentiert die Funde. Die Ausgrabungen liefern spannende Einblicke in die Besiedlungsgeschichte der Schwäbischen Alb über sieben Jahrtausende hinweg. Besonders spannende Fundplätze sind als Haltestellen gekennzeichnet, an denen jeweils ein Thema und eine Epoche der Landesgeschichte im Mittelpunkt steht. Siedlungen und Verkehrswege zeugen von der Nutzung der Region in den zurückliegenden Jahrtausenden. Die Archäologen entdeckten etwa einen keltischer Münzschatz Spuren großer keltischer Gehöfte, bisher unbekannte römische Gutsanlagen in reiner Holzbauweise, ein Heiligtum und Gräber. • (eva) museum.ulm.de, bis 8.4.18


Von Alu bis Zement Museum Ritter zeigt Kunst aus ungewöhnlichen Stoffen.

Bei Alu fällt einem wohl automatisch die alltägliche Aluminiumfolie ein, und bei Zement eher der Hausbau. Filz, Kreide oder Farbpigmente hingegen passen eher ins Bild, wenn es um Kunst geht. »Von Alu bis Zement« reicht indes die Bandbreite der aktuellen Schau im Museum Ritter in Waldenbuch. Sie vereint rund 50 Werke aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter: Objekt- und Lichtkunst, Materialbilder, kinetische Plastiken sowie malerische Positionen von 1960 bis heute. Im Fokus stehen mit Werner Bauer, Imi Knoebel, Reiner Seliger, Klaus Staudt, Günter Umberg, Peter Weber und Martin Willing daher solche Künstler, die in ihren Werken aus dem Alltag vertraute, industriell hergestellte oder auch anspruchsvolle und hochwertige Materialien verarbeiten. So modelliert Werner Bauer mit unterschiedlichen Folien Licht, während Klaus Staudt in seinen Objektkästen Licht und Schatten zum Tanzen bringt. Reiner Seliger interessiert »der natürliche Charakter des Materials«: Aus harten, groben Materialien wie Ziegelstein oder Beton schafft er federleicht anmutende Skulpturen und aus Kreide und Zement fließende Farbfelder. Virtuos mit Farben und geometrischen Formen spielt Imi Knoebel in seinen aus Aluminium konstruierten Bildreliefs. Günther Umberg wiederum setzt Akzente mit Farbpigmenten auf samtigpudriger, nahezu immateriell anmutender Oberfläche. Experimentell gehen Peter Weber und Martin Willing ans Werk: In Webers Faltungen wirkt weicher Filzstoff durch Biegsamkeit und Dichte, Willing tariert in schwingenden Plastiken Geometrie, Aluminium und physikalische Kräfte aus. • (…) museum-ritter. de, bis 8.4.18

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TanzTheaterSzene Was in der Region so spielt. Es ist das Weihnachtsballett

schlechthin: der Nussknacker. Nicht für Jeroen Verbruggen! Der Choreograf schickt die Tänzer des Ballet du Grand Théâtre de Genève zwar zu Tschaikowski, aber ohne Weihnachtsbaum oder Geschenke in den Kampf zwischen Nussknacker und Mäusekönig. So schuf er – so glamourös wie surreal mit Kostümen des Labels On Aura Tout Vu – eine allgemeingültige Geschichte der Humanität, zu sehen im Forum Ludwigsburg vom 8. bis 10. Dezember. Ebenfalls dort begibt sich am 19. Januar das Hessische Staatsballett auf »Eine Winterreise«. Deren Chef, Choreograf Tim Plegge, stellt darin – zur Musik Hans Zenders basierend auf Schubert – existenzielle Fragen nach Leben, Tod, Einsamkeit, Liebe und Trost. Am 27. Januar ist der Nachwuchs dran: Die John Cranko Schule zeigt zeitgenössische Stücke unter anderem von Demis Volpi, Fabio Adorisio, Katarzyna Kozielska oder Louis Stiens. Klassisch zauberhaft indes geht es am 9. Februar beim Yacobson Ballet St. Petersburg zu: Die Truppe gastiert in der Barockstadt mit »Dornröschen«. Eine Komponistenikone ehrt das Ballett Pforzheim. Deren Leiter und Choreograf Guido Markowitz kreierte das Musiktheater »Mozart-Requiem — Feiert das Leben!« für Sänger, Chor, Ballett und Orchester. Mozart schrieb es auf dem Sterbebett 1791. Unvollendet geblieben war es Anlass für allerlei Verschwörungstheorien. Markowitz ergründet zeitgenössisch die Emotionalität des Klassikers, der nach Mozarts Tod nicht selten politisch vereinnahmt wurde – Premiere: 20.1. • (pam)


Te r m i n e und Kalender


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Termine ABTART Walter Schels, Fotogra-

fie. Kurator Walter Honnef/Indien – Reisebilder … Agnes Lörincz/Lóránt Szathmáry → bis 15.12. → Rembrandtstr. 18 → abtart.de

Akademie Schloss Solitude Ana

Fotogalerie Norbert Nieser The Art of Vince Voltage Veracity → bis 13.1. → Große Falterstr. 31/3 → galerie-nieser.de

Forum3 Almut Prange → bis 11.1. | Jacqueline Wanner → ab 12.1 . →

Husman, Ana Kovači, Vanja Babić → Gymnasiumstr. 21 → forum3.de bis 17.12. → Solitude 3 → akademieGalerie AK 2 → Lorenzstaffel 8 → solitude.de galerie-ak2.de

Akademie der Bildenden Künste Fünf Jahre ABK: The Never Ending Betriebsreise → bis 12.4. → Am Weißenhof 1 → abk-stuttgart.de

Akku Projektraum Aufrechtstehen → bis 26.1. → Gerberstr. 5c

Architektur-Galerie am Weißenhof Gib alles! Architekturwettbewerbe im Dialog der Generationen → bis 7.1. | Mitgliederausstellung → 18.1. – 11.2. | Die Böhms → ab 21.2. → Am Weißenhof 30 → weissenhofgalerie.de

Atelier Wilhelmstraße Klasse

Cordula Güdemann: Das bisschen Weltschmerz → 7. – 17.12.

Bloody Colors Gallery Traces of Hope → Hölderlinstr. 53

Galerie Klaus Braun Ganz kon-

kret Teil II, 30 Jahre Galerie Braun → bis 16.12. → Charlottenstr. 14 → galerie-klaus-braun.de

Galerie von Braunbehrens Ted

Green: Schwarz und Weiß ist kein Beweis → bis 12.1. → Rotebühlstr. 87 → galerie-braunbehrens.de

Galerie Bovistra Masculine → bis 22.2. → Ludwigstr. 66 → bovistra.com Galerie Dengler und Dengler Rina

Böcher: Jetzt bin ich hier und bleibe – unterwegs → bis 23.2. → Rosenbergstr. 102A → denglerunddengler.de

Galerie Domberger Knoebl, Polke, Wesselmann u.a. → Uhlbergstr. 3640 → domberger.de

EnBW City Release und Kunst → Bund Bildender Künstlerinnen bis 14.12. → Schelmenwasenstr. 15 Württemberg Jahresausstellung enbw.com Mitglieder → bis 17.12. → Eugenstr. → 17 → bbk- wuerttemberg.de Galerie im Foyer Der Warschauer Aufstand 1944 → bis 18.12. | GeDesign Center Ein()sichten: Thank

raubte Kinder – Vergessene Opfer You Burckhardt, Burckhardt Leitner’s 21.12. – 24.1. → Willi-Bleicher50 Years in Design → bis 17.1. → Wil- → Str. 20 → nordwuerttemberg.dgb.de li-Bleicherstr. 19 → design-center.de Galerie Thomas Fuchs Martin-Jan Deutsch-Amerikanische Zentvan Sinten: Late Summer → bis 5.1. | rum/James-F.-Byrnes-Institut , Ruprecht von Kaufmann → ab 12.1. → JFK@100: The Kennedy Presidency Reinsburgstr. 68a → galeriefuchs.de and the Kennedy Myth → bis 12.1. Galerie Reinhard Hauff Body → Charlottenplatz 17 → daz.org Group Show → bis 26.1. → PauliEhemaliger Projektraum Lotte nenstr. 47 → reinhardhauff.de Rundumschlag, Architekturplakate int. Gestalter → bis 3.12. → WillyGalerie Henn Malerei, Skulptur, Brandt-Str. 18 → rundumschlag.org Graphik → bis 5.1. → Wilhelmsplatz 8 → henn-kunst.de


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Galerie Interart Daniela RainerHarbach: Zwischen den Welten → bis 16.12. → Rosenstr. 25 → interart-­stuttgart.de

Galerie Rainer Wehr Zu schade für die Liebe → bis 9.2. → Alexanderstr. 53 → galerie-rainer-wehr.de

Galerie Z Gerhard Neumaier → ab Galerie Keim Über_Blick Kunst_im_ 6.12. → Firnhaberstr. 5A → galeriez.net Visier → bis 13.1. → Marktstr. 31 → Gedok e.V. Mitgliederschau → bis galerie-keim.de 16.12. → Hölderlinstr. 17 → gedokGalerie Kerstan Frauen mit und ohne stuttgart.de Landschaften → ab 19.1. → BreitHauptbahnhof Stuttgart TRANSIscheidstr. 48 → galerie-kerstan.de TION → bis 1/18 → Klett-Passage → Galerie Saby Lazi Peinztre X → ab abk-stuttgart.de, klett-passage.de 5.11. → Bopserwaldstr. 61 → sabylazi.de Hauptstaatsarchiv Konrad-AdeGalerie Brigitte March Mare nos- nauer-Str. 3 → landesarchiv-bw.de trum – Reisephotographie rund ums Haus der Geschichte ÜberlebensMittelmeer → bis 12/17 → Solitudegeschichten → bis 8.4. → Konradstr. 254 → artfacts.net/brigmarch Adenauer-Str. 16 → hdgbw.de Galerie Merkle Linoldruck → bis Haus des Waldes StadtWaldWelt → 13.1. | Andreas Hess → ab 19.1. → Königsträßle 74 → hausdeswaldes.de Galerienhaus Breitscheidstr. 48 → galerie-merkle.de Haus der Katholischen Kirche Insight: Glauben, Hoffen, Lieben → bis Galerie Mueller-Roth Nikolaus Koli5.1. → Königstr. 7 → hdkk-stuttgart.de usis out of focus → bis 26.1. → Christophstr. 6 → galerie-mueller-roth.de Hospitalhof Körper-Reflexionen → Büchsenstr. 33 → hospitalhof.de Galerie Schlichtenmaier Walther Stöhrer Syntax ist ein Vermöifa-Galerie Zwischen Sonne und gen der Seele → bis 13.1. → Kleiner Mond: Studio Mumbai Architects → Schlossplatz 11 → schlichtenmaier.de bis 7.1. | Helga Paris Jenseits von Schwarz-Weiß → ab 2.2. → CharGalerie Stöckle Hauser Jakub lottenplatz 17 → ifa.de Nepras → bis 30.1. → Senefelderstr. 3A → stoecklehauser.com Institut Français Geometrie à la Française → bis 15.12. → SchlossGalerie Sonnenberg Fehling + Gostr. 51 → institutfrancais.de gel – Gebaute Landschaften → Korinnaweg 50a → galerie-sonnenberg.de ITO-Raum Friederike v. Rauch & Marcel Dettman: in seclusion. FoGalerie Michael Sturm Herbert tografien aus den Klöstern Maria Egl/Dorothea Schulz → 13.1. – Regina Martyrum und Sainte-Marie 18.11. → Christophstr. 6 → galeriede La Tourette → 16.11. – 19.1. → sturm.de König-Karl-Str. 27a → ito-raum.de Galerie Valentien erstaunlich dieKünstlerhaus Stuttgart Techne and se Vielfalt → bis 23.1. → Gellertstr. the Decency of Means → bis 21.1. → 6 → galerie-valentien.de Reuchlinstr. 4b → kuenstlerhaus.de Galerie Edith Wahlandt Im Dialog Kunstbezirk Dreams & Fears – Das | Bob Bonies und Andreas Brandt Unbewusste lauert bis 6.1. → bis 12/17 Hölderlinstr. 55 → → → Leonhardsplatz 28 → → kunstbezirkedith-wahlandt-galerie.de stuttgart.de

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Kunstmuseum Stuttgart Patrick Angus: Private Show → bis 8.4. | Sammlung Teufel → bis 7.1. |

Frischzelle_24: Ann-Kathrin Müller → 17.10. → Kleiner Schlossplatz 13 → kunstmuseum-stuttgart.de

Oberwelt e.V. Volkhardt Müller: Videotopia und Dergleichen → bis 12.1. | Jan-Hendrik Pelz, Johanna Mangold: twenty three and some more → 20.1. – 10.1. → Reinsburgstr. 93 → oberwelt.de

Kunstraum Filderstraße Studierende Projektraum Römerstraße 24 Klasse Prof. Birgit Brenner → 13.1. – 2.2. When a Wave Rolls Out and the → Filderstr. 34 → kunstraum34.de Next Has Not Yet Broken → 8.+9.12. Kunststiftung Lene Vollhardt: Rathaus westwards to the east, (non) – available bodies → bis 9.12. Ausstellung Partnerstädte Stutt→ Gerokstr. 37 → kunststiftung.de gart/St. Louis → bis 21.12. → Kunstverein Gästezimmer Was nun? Mitgliederausstellung → bis 17.12. → Vaihingerstr. 14 → kunstvereingaestezimmer.de

Landesmuseum Württemberg Die Ritter, das Leben auf der Burg. Kindermuseum → bis 8.4.

→ Schillerplatz → landesmuseum-­ stuttgart.de

Linden-Museum Hawai’i → bis 13.5.

Marktplatz 1 → stuttgart.de

Schacher – Raum für Kunst Birte

Horn, Johanna Jakowlev: Ortsfremde → bis 5.1. | Claudia Thorban, Jenny Winter-Stojanovic: Neufundland → ab 20.1. → Galerienhaus, Breitscheidstr. 48 → galerie-­schacher.de

Schwerpunkt-Galerie Feuerbach Klagenfurterstr. 75 → schwerpunkt-­galerie.de

→ Hegelplatz 1 → lindenmuseum.de

Südwestbank Frank Zucht: Von

eta – Der Riss. Europa, Grenzen, Identität – Guillermo Abril, Carlos Spottorno → bis 13.12. | Wanted: Wendelin Niedlich → 20.12. – 23.3. → Breitscheidstr. 4 → literaturhausstuttgart.de

Staatsgalerie Stuttgart Der Meister von Meßkirch → bis 2.4. | Pop Unlimited → bis 7.1. | Gemalt Gedruckt Gebraucht → ab 9.2. →

Literaturhaus Stuttgart La Gri-

Lumas Fotografie Lange Str. 3 → lumas.de

Maier & Co. Fine Art Kabinettausstellung → Eberhardstr. 6 → barbizon.de

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Design

Windwuchswesen und Nebenflussfiguren → bis 5.1. → Rotebühlstr. 125 → suedwestbank.de

Konrad-Adenauer-Str. 30-32 → staatsgalerie.de

Stadtbücherei Stuttgart Böller

und Brot: ZoomsBöller und Brotbis 9.12. | Mikro-Lesung mit Christian Schulteisz → bis 13.1. | Ulu Braun: Birds monitoring Untitled Airlines → ab 19.1. → stuttgart.de/ stadtbibliothek

ist unsichtbar, Vitrineninstallation Kunst-Aka-Studierende → TheodorStadtmuseum Stuttgart Palais de Heuss-Str. → bis 1/18 Techno: Walter Giers: Play – In the Mix → 14. – 21.12. → WilhelmspaMuse-o 75 Jahre lang in Schaulais → stadtmuseum-stuttgart.de fensterbummel im Kleinen → bis 18.2. → Gablenberger Hauptstr. SV Sparkassenversicherung 130 → muse-o.de Kunstfoyer Edition S 42 → Industriestr. 68 → dsvkunstkontor.de


S u R 47 — 1 2 | 0 1 | 0 2 2 0 1 7/1 8 — W E R M I T W E M

TAUT Vanessa Karré → ab 18.11.

im 20./21. Jhd. → bis 2.4. → Kirchengraben 11 → albstadt.de

→ taut.raumpirat.de

Treffpunkt Rotebühlplatz Eu-

ropäischer ArchitekturfotografiePreis 2017: Grenzen/Borders → bis 10.2. | Polyamorie → bis 11.2 → vhs Kunstgalerie, Rotebühlplatz → vhsstuttgart.de

Wechselraum Atelier Brückner

20 Jahre Architekturen, Ausstellungen, Szenografien → bis 8.2. → Friedrichstr. 5 → wechselraum.de

Bad Boll

Steffen Schlichter → ab 11.3. → Evangelische Akademie, Akademieweg 11 → ev-akademie-boll.de

Backnang

Galerie der Stadt → Sebastian Hempel → bis 4.2. → Petrus-Jacobi-Weg 1

Graphik-Kabinett → Reformare, Druckgraphik der Lutherzeit → bis Württembergischer Kunstverein 21.1. Stiftshof 8 galerie-der→ → Alexander Kluge: Gärten der Kostadt-backnang.de operation → bis 14.1. | Was sind die Wolken → bis 4.3. → Schlossplatz 2 Baden-Baden Museum Frieder Burda → Bhar→ wkv-stuttgart.de ti Khmer: Dark Matter → bis 17.2. | Württembergische Landesbib- America! America! How real is real? liothek Freiheit - Wahrheit - Evan→ 8.12. – 21.4. → Lichtentaler Allee gelium. Reformation in Württem86 → museum-frieder-burda.de berg → bis 19.1. → Konrad-AdeStaatliche Kunsthalle → Emeka Ognauer-Str. 8 → wlb-stuttgart.de boh: If found please return to Lagis Urban Art Gallery Stuttgart Ro→ bis 4.2. → Lichtentaler Allee 8a → tebühlstr. 51a → urbanartgallery.eu kunsthalle-baden-baden.de Uno Art Space Ute Noll: Mein roter Bietigheim-Bissingen Faden → ab 9.12. → Liststr. 27 → Städtische Galerie → Stand der on-photography.com Dinge, Künstler-bund BW bis

Zero Arts e.V. Das Neue Braun: Kunst gegen Rechts → ab 1/18 →

7.1. → Hauptstr. 60–64 → galerie. bietigheim-­bissingen.de

zwischenKunst Clash – Neue Ar-

Städtische Galerie → Bildgewalt: Darstellungen zwischen Wahn & Wirklichkeit der städtischen Sammlungen → bis 2.4. → Museum Zehntscheuer, Pfarrgasse 2 → boeblingen.de

Ostendstr. 16 → zeroarts.de

Böblingen

beiten, Raumintervention Karima Klasen → bis 1/18 | Heiko Börner Linienschichten → ab 18.1. → Hohnerstr. 25 → zwischenkunst.net

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Abtsgmünd-Untergröningen Mitgliederschau → bis 10.12. → kiss-untergroeningen.de

Contact → Umbau, Pfarrgasse 2 → boeblingen.de

Kunstverein Böblingen, Galerie — Schleuse Christina Barroso: Lands→ capes of Uncertainty, Viktoria Petrenko

Altes Amtsgericht, Schleuse 16 → Axel F. Otterbach: Raumschicht → bis 15.12 → Schlossberg 11 → MitAlbstadt Galerie der Stadt → Menschensohn gliedausstellung in Wildermuth-KaEcce Homo Crucifixus Christus­bilder serne → kunstvereinbb.de

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Bönnigheim

Hechingen

Brackenheim

Heidelberg

Sammlung Zander → Be Happy! Kunstverein → Bettina van Haaren GaWe do not forget you → bis 28.1. → lerie Weißes Häusle → bis 12/17 → ZolHauptstr. 15 → sammlung-zander.de lernstr. 1 → kunstvereinhechingen.de Kunstverein → Paul Breinig → bis 3.12. | Frauke Schlitz → ab 22.2. → Schleglergasse 13 → kunstvereinbrackenheim.de

Burgrieden-Rot

Museum Villa Rot → Helle Kindheit – Dunkle Kindheit → bis 11.2. → villa-rot.de

Crailsheim

Kunstverein → Wolfgang Plöger, Jean-Pascal Flavien, Elif Erkan → bis 28.1. → Hauptstr. 97 → hdkv.de

Heilbronn

Kunsthalle Vogelmann → Ernst Franz Vogelmann-Preisträger Richard Deacon: About Time → bis 25.2. → Allee 28 → museen-­ heilbronn.de

Stadtmuseum → Klein, blitz, blank, kuri- Kunstverein Heilbronn → Gold und os → bis 11.2. → museum-crailsheim.de Silber: Finale Regionale → bis 7.1. → Allee 28 → kunstverein-heilbronn.de

Donauseschingen

Museum Art Plus → Pierre Soulages → bis 21.1. | Alfonso Hüppi → bis 21.1. → Museumsweg 1 → museumart-­plus.de

Eberdingen-Nussdorf

Museum im Deutschhof → Jens Trimpin → bis 28.1. | Wolf-Rüdiger Hirschbiel/Siegfried Simpenhöfer → bis 14.1. → Deutschhof 6 → museen-­heilbronn.de

Kunstwerk – Sammlung Klein → bei- Hemmenhofen de both: Sean Cully Liliane Tomasko Museum Haus Dix → Dauerschau → kunstmuseum-stuttgart.de → bis 22.12. → Siemensstr. 40 → sammlung-klein.de

Horb

Galerie im Kloster → Anneliese Villa Merkel – Galerie der Stadt → Hermes → ab 7.5. → kunstverein-­ Networking the Unseen → 21.12. – 4.3. oberer-neckar.de → Pulverwiesen 25 → villa-merkel.de

Esslingen

Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen → Kunstsammlung → bis 4.12.

Fellbach

Galerie der Stadt → Anja Luithle: Neue Werke → bis 21.12. → Marktplatz 1 → fellbach.de

Göppingen

Kunsthalle → Pablo Picasso und die Literatur → bis 28.2. → Marstallstr. 55 → kunsthalle-goeppingen.de

Grafenau

Galerie Schlichtenmaier → Thomas Putze: Mitspieler → bis 20.1. → Schloss Dätzingen → schlichtenmaier.de

Karlsruhe

ZKM → Resonanzen 40 Jahre Kunststiftung → bis 18.2. | Art of Immersion → bis 28.1. | Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre → bis 8.4. → Lorenzstr. 19 → zkm.de Badisches Landesmuseum → Zweck fremd?! → bis 5.8. → Schloss Karlsruhe → landesmuseum.de

Kirchheim/Teck

Städtische Galerie/Kornhaus → China Connection Zhou Gang & Meng Yang → bis 7.1. → kornhausgaleriekirchheim.wordpress.com


S u R 47 — 1 2 | 0 1 | 0 2 2 0 1 7/1 8 — W E R M I T W E M

Kornwestheim

7.1. | Reformation → bis 2.4. → remMuseen der Stadt → Werner Pokorny mannheim.de → bis 7.1. | Yakub Zeyrek → bis 31.12. → Marbach Stuttgarter Str. 93 → kornwestheim.de Literaturmuseum → Die Familie. Ein Kraichtal Archiv → bis 29.4. → Schillerhöhe 8 Ursula-Blickle-Stiftung → Mühl→ dla-marbach.de weg 18 → ursula-blickle-stiftung.de, Neuhausen/Fildern ursula-blickle-lab.de Kunstverein → Rupert-Mayer-Str. Künzelsau 68/70 → kvnneuhausen.wordpress. Hirschwirtscheuer → Josef A. com Slominski: Menschen meiner Zeit, die Nürtingen etwas bewegten → bis 25.3. Freie Kunstakademie Baden-WürtMuseum Würth → HAP Grieshatemberg → Brigitte Ammann → bis ber und der Holzschnitt. Sammlung 15.12. → fkbw.de Würth und Leihgaben → bis 3.6. und Hildegard Ruoff Stiftung → Reinhold-Würth-Str. 15 → kunst. Fritz wuerth.com → Anton Stankowksi/Fritz Ruoff → bis 14.1. → Schellingstr. 12 → Hohenloher Kunstverein → Schloss ruoff-stiftung.de 12, Langenburg → Kunstverein → Julia Voit – in a state hohenloherkunstverein.de of flux II → bis 21.1. → Galgenberg 9 Leinfelden-Echterdingen → kunstverein-nuertingen.de Altes Rathaus Musberg → Lichtkunst – Chris Nägele → bis 17.12. → Ostfildern Städtische Galerie → Mehrdimenaltes-rathaus-musberg.de sional: Tobias Ruppert und Gäste Leonberg → bis 16.1. | Frank Paul Kistner: Galerieverein → Volker Stelzmann Connected → ab 28.1. → Gerhardbis 30.12. Zwerchstr. 27 → → → Koch-Str. 1 → ostfildern.de galerieverein-­leonberg.de

Ludwigsburg

Galerie Gudrun Fuckner → Kathrin Stalder, Finecraft Stuttgart → Gähkopf 5 → 25.11., nach Vereinbarung → galerie-fuckner.de

Ravensburg

Kunstmuseum → Karl Schmitt-Rottluff → bis 8.4. → kunstmuseum-­ ravensburg.de

Reutlingen

Kunstzentrum Karlskaserne → Gegenüber, Studierende der ABK Stuttgart und Dresden → ab 8.3. → Hindenburgstr. 29 → karlskaserne.de

Kunstmuseum Spendhaus/Städtische Galerie → Kunst Reutlingen 2017 → bis 28.1. | Voll konkret. Stiftung für konkrete Kunst → Spendhaus 4 → bis 25.2. → reutlingen.de

Mannheim

tina Geist → ab 29.4. → Saline 36 → erichhauser.com

Museum Ludwigsburg → Lichtspiele Rottweil bis 18.2. → ludwigsburgmuseum.de Forum Kunst → Nebukadnezar → bis Kreishaus → Werkschau 5 → bis 10.1. 14.1. → forumkunstrottweil.de → Hindenburgstr. 30 → schiller-vhs.de Kunststiftung Erich Hauser MarReiss-Engelhorn-Museen → Schätze der Archäologie Vietnams → bis

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Q Galerie für Kunst → Jahresausstellung Kunstverein → bis 7.1. → Karlstr. 19 → q-galerie.de

Donauschwäbisches Zentralmuseum → Flucht vor der Reformation → bis 7.1. → Schillerstr. 1 → dzmmuseum.de

Museum im Prediger → Geflügelte Wesen → bis 4.2. | Querschnitt 2017 → bis 21.1. → schwaebischgmuend.de

Roxy → Lavaflow Abenteuer Hawaii, Florian Krauss → roxy.ulm.de

Schwäbisch Gmünd

Schwäbisch Hall

Kunsthalle Würth und Kunstkammer Würth → Verborgene Schätze. Die Kunstsammlungen der Akademie der bildenden Künste Wien zu Gast → bis 8.4. → Lange Str. 35 → kunst.wuerth.com Johanniterhalle → Alte Meister in der Sammlung Würth → Im Weiler 1 → kunst-wuerth.de

Sindelfingen

Galerie der Stadt → Aktion & Malerei → bis 4.3. → Lützemuseum → galerie-sindelfingen.de Schauwerk → Rosalie → bis 7.1. | Jason Martin → bis 28.1. | Pinc kommt! → bis 16.9. | Sabrina Haunsperg → ab 18.2. → Eschenbrünnle 15/1 → schauwerk-sindelfingen.de

Stadthaus → Atelier Goldstein → 17.12. – 4.4. → Münsterplatz 50 → stadthaus.ulm.de

Waiblingen

Galerie Stihl → Christoph Niemann. Modern Times → bis 7.1. | Scharf geschnitten. Vom Scherenschnitt zum Papercut → ab 27.1. → Weingärtner Vorstadt 16 → galerie-stihlwaiblingen.de

Waldenbuch

Museum Ritter → Von Alu bis Zement/Jacob Dahlgren: Quality through Quantity → bis 8.4. → Alfred-Ritter-Str. 27 → museumritter.de

Weil der Stadt

Kunstforum → Moritz Baumgartl → bis 10.12. → Hermann-Schütz-Str. 14 → kunstforum-weilderstadt.de

Wendlingen

Galerie der Stadt → Sammlung Kunsthalle → Korpys/Löffler: Perso- Kraft: Brettschneider → bis 7.1. | nen, Institutionen, Objekte, Sachen Werner Fohrer → ab 4.2. → Weber→ bis 18.2. → Philosophenweg 76 → str. 2 → galerie-wendlingen.de kunsthalle-tuebingen.de

Tübingen

Stadtmuseum → Season’s Greetings → bis 6.1. | Reuchlin → bis 18.2. → Kornhausstr. 10 → tuebingen.de/ stadtmuseum

Ulm

Kunsthalle Weishaupt → Best of 10 Years → bis 22.4. → Hans-undSophie-Scholl-Platz → kunsthalleweishaupt.de Künstlerhaus Ochsenhof → Sepp Luible/Emil Kräß → bis 17.12. → Grüner Hof 5 → kuenstlerhaus-ulm.de


Kalender Sa, 2. Dezember Kindertanzprojekt → Forum Ludwigsburg → 18 Uhr → Die Schülerinnen und Schüler der NYCDS begeben sich in Maurice Sendaks »Land der Wilden Kerle« → bis 3.12. → nycds.de

Fr, 8. und Sa, 9. Dezember Ausstellungsabende → Projektraum Römerstraße, StuttgartSüd → 19 Uhr → Zwischen Stipendiaten/innen der Akademie und Künstlern aus dem lokalen Stuttgarter Netzwerk entsteht im Projektraum Römerstraße an zwei Abenden ein Diskurs, der neue Verbindungen schaffen soll.

So, 3. Dezember Opernpremiere → Opernhaus → 18 Uhr → Luigi Cherubinis »Medea« Sa, 9. Dezember setzt Peter Konwitschny um, Alejo Vernissage → UNO Art Space → 18 Pérez dirigiert → oper-stuttgart.de Uhr → »Ute Noll – Mein roter Faden« → unoartspace.com Mi, 6. Dezember Gastspiel → Produktionszentrum Wiederaufnahme → Opernhaus Tanz und Performance → 19.30 Uhr → Das Stuttgarter Ballett tanzt → »blind date« von »kollektiv andeJohn Crankos Schwanensee → rer tanz« → produktionszentrum.de stuttgarter-­ballett.de Do, 7. Dezember Performance → Gedok → 20 Uhr → Susa Ramsthaler und Oliver Hermann beleuchten in »X freie Nahrung« mit Bewegung, Stimme, Ton und Video ironisch-kritisch den gesellschaftspolitischen Umgang mit westlicher Ernährung. → gedokstuttgart.de

So, 10. Dezember Benefizmatinee → Opernhaus → 11 Uhr → Die Cranko Schule tanzt für die STN-Aktion Weihnachten.

Mo, 11. Dezember 3. Sinfoniekonzert → Liederhalle Silchersaal → 19.30 Uhr → Sylvain Cambreling dirgiert Hosokawa und Dvořák zu 425 Jahre StaatsorVernissage → Atelier Wilhelmstra- chester Stuttgart. ße 16 e.V. → 20 Uhr → Gala Adam: »Porta L« → bis 17.12. Di, 12. Dezember letztes Konzert »Südseite nachts« Fr, 8. Dezember → Theaterhaus → 20 Uhr → Neuen Tanz → Forum Ludwigsburg → 20 Vocalsolisten treffen in der Reihe Uhr → Ballet du Grand Théâtre de der Musik der Jahrhunderte auf Genève zeigt Jeroen Verbruggens die Jungen von Quatuor Tana. → »Nussknacker«, eine mitreißende, theaterhaus.de moderne Neuinterpretation des Premiere → Theater Rampe → 20 Weihnachtsklassikers. → bis 10.12. Uhr → »-:-Oz« ist ein 3D-Plasforum.ludwigsburg.de → tik-Biohypermedia-Theater des Premiere → Altes Schauspielhaus O-Teams in Kooperation mit der Rampe – Antje Töpfers Figuren→ 20 Uhr → Ulf Dietrich inszeniert das wohl politischste Musical: spiel trifft Schauspieler Volker »Cabaret« spielt im Berlin vor der Dückerts und digitale Realität. → Machtergreifung. → bis 27.1. → theaterrampe.de schauspielbuehnen.de


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Lesung → Stiftung Geißstraße → 19 Uhr → Heinrich Böll: Hundert Jahre jung! → Der Abend zu seinem 100. Geburtstag will beitragen, einen modernen Klassiker der frühen Bundesrepublik neu zu entdecken. → geissstrasse.de

Fr. 15. Dezember Podiumsdiskussion → Stadtmuseum Wilhelmspalais → 20 Uhr → »Clubkultur in Stuttgart – zwischen heute und morgen?«. Mit Kai Beykirch (Rocker 33), Dr. Torben Giese (Stadtmuseum Stuttgart), Sasa Mijailovic (Kowalski), Konstantin »Werkraum Märchenoper« → Oper Sibold (running back / innervision), Stuttgart → mit Liedkonzert, VorSebastian Simon (Lehmann Club) trägen und Podiumsgespräch → bis 17. 12. Sa, 16. Dezember Oberton-Konzert → GEDOK-GaMi, 13. Dezember lerie → 20 Uhr → Mit Gisela Müller Vernissage → Stadtmuseum im und Daniel Oliver Bachmann Wilhelmspalais → 20 Uhr → »Walter Giers: Play« ist Auftakt zur Gesprächsabend → Stadtmuseum, Reihe »Palais de Techno« im WilWilhelmspalais → 20 Uhr → »11 helmspalais Stuttgart. → bis zum Jahre Stuttgart Electronic Music 21.12. geht’s um alle Aspekte des Festival (SEMF)« mit Robin EbinThemas. Mit Führungen, elektroger (cosmopop GmbH), Dr. Torben nischem Konzert »Zeitmaschine« Giese (Stadtmuseum Stuttgart), Dr. je um 19 Uhr, PodiumsdiskussioStefan Kaufmann (MdB) nen, Film- und Clubabend. Eine Kunstpräsentation → finecraft in DJ-Station lässt aktiv werden. → Stuttgart, Gähkopf 5 → 10 – 16 stadtmuseum-­stuttgart.de/techno Uhr → Kathrin Stalder → galerieTheater → Akademie für Darstelfuckner.de lende Kunst Baden-Württemberg (ADK Ludwigsburg) → 19.30 Uhr → So, 17. Dezember »Es ist nicht dort, es ist da« Szenen Konzert → Sammlung Domnick → von Eugène Ionesco Regie: Christi- Oberensinger Höhe Nürtingen → an von Treskow Mit Studierenden 11 Uhr → »Die Winterreise« von der ADK und der HfBK Dresden → Franz Schubert. adk-bw.de Lesung → Kulturzentrum Merlin → Reallaborlounge der Kunstaka11.30 Uhr → Get Shorties family demie → 18 Uhr → im Reallabor edition - ein literarischer FamiliSpacesharing Rotebühlplatz 20A, ensonntag mit Kurzgeschichten. → »Winterbörse mit Gästen« merlinstuttgart.de Do, 14. Dezember Mo, 18. Dezember Musiktheater für Kinder ab 6 Jah- Jahresabschluss Montagereihe → ren und Familien → Nord → 11 Uhr Theater Rampe → 21 Uhr → Jah→ Gold von Leonard Evers basiert resabschluss Popmusik 2017 – die auf den Gebrüdern Grimm. Montagegruppe legt Lieblingslieder auf und beantwortet Fragen. Zwischenstand Produktionszentrum Tanz und Performance → Mi, 20. Dezember 15 – 19 Uhr → Ausstellung »VorTanz → Treffpunkt Rotebühlplatz wärts« von und mit Helga Kellerer. → 19.30 Uhr → Choreografin Hei→ bis 17.12. di Rehse zeigt »Lost Dreams of


S u R 47 — 1 2 | 0 1 | 0 2 2 0 1 7/1 8 — W E R M I T W E M

Perfection« mit Geflüchteten, den Dancers Across Borders, und der Salamaleque Dance Company. → vhs-stuttgart.de → bis 21.12. Ausstellungseröffnung, Film, Gespräch → Literaturhaus → 19.30 Uhr → »Wanted: Wendelin Niedlich!« Hannelore Schlaffer, Friedrich Schirmer, Jan Peter Tripp. Moderation: Heike Gfrereis → literaturhaus-­stuttgart.de Vernissage → Villa Merkel Esslingen → 19 Uhr → »Networking the Unseen« zeigt zeitgenössische Werke indigenenr und australischer Künstler sowie Gegenwartskunst westlicher Prägung. Do, 21. Dezember Landesmuseum Württemberg, Stuttgart, Altes Schloss → 12.30 – 13 Uhr → Kunstpause: Ludwig von Hofers »Psyche« 2018 Clubabend → Stadtmuseum Wilhelmspalais »Rocker 33 is back« → 22 Uhr → mit DJs und mehr. Fr, 22. Dezember Lesung/Theater → Theaterhaus Stuttgart → 20.15 Uhr → Walter Sittler spielt Erich Kästner: Als ich ein kleiner Junge war. Der grosse Komödiant Sittler in einer grandiosen Solorolle. Ein stilles Meisterwerk über die Kraft des Erinnerns Theater → Kulturzentrum Merlin → 20.30 Uhr → Das Improtheater

Stuttgart lädt zur legendären Adventskalendershow.

Sa, 23. Dezember Vernissage → Albert-Knapp Heim Ludwigburg → 10 Uhr → im Projekt »Mind Puzzle - In Kontakt mit Demenz« der Tanz- und Theaterwerkstatt zeigt Choreografin Christine Lang-Genthner »Auf SpürenSuche« – ein Tanzstück für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen.

Mi, 27. Dezember Theater → Lindenhof, Melchingen → 15 Uhr → Melchinger Winterreise – Stationen für die Erinnerung: Peter Härtling verknüpft Schuberts Winterreise zum Sinnbild für Heimatlosigkeit. → theater-lindenhof.de So, 31. Dezember Komische Oper → Opernhaus → Armin Petras inszeniert Jacques Offenbachs »Orpheus in der Unterwelt«. Hans Christoph Bünger dirigiert. Silvesterparty im Theaterhaus → 23.30 Uhr → mit DJ Henster; Telefonische Auskunft und Reservierung unter (0711) 40 20 7-20 Mo, 1. Januar Neujahrskonzert → Forum am Schlosspark, Ludwigsburg → 16 Uhr → Das Sinfonieorchester Ludwigsburg unter Leitung von Hermann Dukek begrüßt das neue Jahr mit Hits von Strauss, Tschaikowskij oder Debussy. Jubiläumskonzert → 425 Jahre Staatsorchester Stuttgart → Opernhaus → 17 Uhr → Sylvain Cambreling dirigiert, Sopranistin Mandy Fredrich singt von Wagner über Mozart bis Strauss. Di, 2. Januar Jazz → BIX Jazzclub → 20.30 Uhr → Clara Vetter Trio Mi, 3. Januar Theater Rampe Stuttgart → Biographische Projekte »Outland« Regie: Anne Habermehl → adk-bw.de

Wintertanztage → Produktionszentrum Tanz und Performance → von und mit Catarina Mora, Anfänger bis Fortgeschrittene können sich in Workshops dem Flamenco hingeben → bis 5.1. → Anmeldung: info@flamencomora.de

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Do, 4. Januar Tanz → Deutschlandpremiere, Theaterhaus → Flamencos en route verflechten Tanz und Malerei: »àMiró«. → bis 14.1. Sa, 6. Januar Sonderführung → Staatsgalerie → 12 Uhr → Des Knaben Wunderritt – Die Reise auf der Morgenröte. »Narnia« von C.S. Lewis, mit Catharina Wittig M.A. und Rudolf Guckelsberger

Mo, 15. Januar Gespräch → Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg (ADK Ludwigsburg) → 20 Uhr → »Montags an der ADK. Aussichten. Einsichten. Gespräche.« → Aino Laberenz, Bühnen- und Kostümbildnerin und Leiterin des Operndorfs von Christoph Schlingensief → adk-bw.de Do, 18. Januar Aufs Podium! → Konzertreihe → Großer Sitzungssaal im Rathaus Stuttgart → 18 Uhr → Zu hören sind J. S. Bach, Ludwig van Beethoven, Frédéric Chopin → Eintritt frei

Mo, 8. Januar Lesung → Theaterhaus → 20 Uhr → Wladimir Kaminer: Einige Dinge, die ich über meine Frau weiß. Nach »Konzert+« → Opernhaus → 20 dem Buch über seine Mutter steht Uhr → In loser Reihe werden nun seine Frau, Muse und Kollegin Künstler, Komponisten oder musiim Mittelpunkt. kalische Themen vorgestellt, diesmal Geiger, Pianist und Komponist Mi, 10. Januar Kolja Lessing. Stuttgarter Zeitung Direkt → vhs Pressecafé → 18.30 Uhr → »Dicke Konzert/Lesung → Theaterhaus Luft in Stuttgart« Feinstaubalarm: → 20.15 Uhr → Joachim Król & l´Orchestre du Soleil: Der erste Brauchen wir wirklich weniger Autos in Stuttgart? Sind die Maß- Mensch nach Albert Camus. Die nahmen von Stadt und Land wirk- unglaubliche Geschichte einer sam? Mit Thomas Durchdenwald → Kindheit Eintritt frei Do, 18. bis So, 21. Januar Indianer Inuit: Das Nordamerika Do, 11. Januar Filmfestival mit rund 50 Filmen. → Tanz → Theaterhaus → 20 Uhr → Gauthier Dance zeigt »Mega Israel« nordamerika-filmfestival.com – Choreografien von Hofesh Shechter, Gai Behar und Sharon Eyal so- Do, 18. bis So, 28. Januar »Imaginale« → Internationales Figuwie Ohad Naharin. → bis 14.1. rentheaterfestival in sechs Städten Jazz im Jazzclub Bix → 20.30 im Land. 90 wegweisende AuffühUhr → Soul Diamonds feat. Alex rungen der Sparte. → imaginale.net Auer, Fola Dada & The Funky Radio Horns → bix-stuttgart.de Fr, 19. Januar Uraufführung → Schauspielhaus Sa, 13. Januar → 19.30 Uhr → Das 1. Evangelium, Ballettpremiere → Opernhaus frei nach dem Matthäus-Evangeli→ 19 Uhr → Die Kompanie tanzt um – Regie: Kay Voges. »Begegnungen«: Jerome Robbins »Dances at a Gathering« und John Tanz → Forum Ludwigsburg → 20 Uhr → Das Hessische StaatsbalCrankos »Initialen R.B.M.E.«. lett gastiert mit Tim Plegges »Eine


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Winterreise«, zur Musik von Hans Zender basierend auf Franz Schuberts Klassiker. BIX TOP ACT im Jazzclub Bix → 21 Uhr → Céline Rudolph & Lionel Loueke: »Obsession«. Eine Sängerin, die Gitarre spielt. Ein Gitarrist, der singt.

So, 21. Januar Premiere → Schauspiel Stuttgart Nord → 20 Uhr → »Fahrenheit 451« Regie: Wilke Weermann, Bachelorinszenierung. Kooperation Schauspiel Stuttgart/ADK BadenWürttemberg → adk-bw.de

Kabarett → RenitenzTheater → 19 Uhr → Werner Koczwara - Einer Theater → tri-bühne → 20 Uhr → flog übers Ordnungsamt → Klein»In meinem Alter rauche ich immer kunstpreis Baden-Württemberg noch heimlich«, Regie: Edith koer2017 → renitenztheater.de ber → tri-buehne.de Vernissage → Galerie von Braunbehrens → 19 Uhr → Daniel Cherbuin → bis 17.2.

Mo, 22. Januar Gespräch(sreihe) → Akademie für Darstellende Kunst Baden-WürtVernissage → Schacher – Raum für temberg (ADK Ludwigsburg) → Kunst → Galerienhaus → 19 Uhr → 19 – 22 Uhr → Treffpunkt »Campus Claudia Thorban, Jenny WinterInternational« → adk-bw.de Stojanovic – Neufundland → Im Projektraum: Rauminstallation von Do, 25. Januar Renate Liebel → bis 17.03. Vernissage → Akademie Schloss Solitude → 19 Uhr → KünstlerinSa, 20. Januar nen und Künstler der Akademie Konzert → cafe intus, Bürgerhaus Schloss Solitude → bis 4.3. Botnang → 20.30 Uhr → Second Film → Institut Français → 19.30 Sun: Funk /Soul Uhr → »Je vais bien ne t’en fais Stunde der Kirchenmusik → Evan- pas«: Aufwühlender Gefühlsthrilgelische Stadtkirche St. Dionys, ler von Philippe Lioret (F 2006) → Marktplatz 18, Esslingen → 19.30 stuttgart.institutfrancais.de Uhr → Knabenchor collegium Special → Laboratorium → 20.30 iuvenum Stuttgart Leitung: MiUhr → Peter Finger spielt »Gitarre chael Čulo Eintritt frei – Spenden pur« → laboratorium-stuttgart.de erbeten Premiere → Kammertheater → 19 Sa, 27. Januar Uhr → Herman Melvilles »Moby Dick« Finissage Wochenende → Proinszeniert Jean-Christoph Gockel. duktionszentrum Tanz und Performance → zur Ausstellung Familienführung mit Mini-Tanz»Vorwärts" von Helga Kellerer. workshop → Opernhaus → 14, Performances und Präsenta15.30, 17 Uhr → für Kinder zwition der Arbeitsergebnisse im schen 6 und 12 Jahren und ihre Produktionszentrum. Familien. Tanz → Theater Pforzheim → 19.30 Uhr → Das Ballett Pforzheim zeigt »Mozart Requiem – Feiert das Leben!« Musiktheater für Sänger, Chor, Ballett und Orchester von Guido Markowitz. → theater-pforzheim.de

Tanz → Forum Ludwigsburg → 18 Uhr → Die John Cranko Schule zeigt Stücke von Fabio Adorisio, Katarzyna Kozielska, Leonid Lawrowsky, Goyo Montero, Stephen Shropshire, Louis Stiens, Demis Volpi

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So, 28. Januar Szenisch-musikalischer Frühschoppen → Das Lehen, Lehenstr. 13 → 10.30 Uhr → »Ich flüchte in dein Zauberzelt« mit Alpiner Musik, Neuer Musik und poetischen Texten aus den sechs Herkunftsländern der mitwirkenden Studierenden der HMDK. Wiederaufnahme → Opernhaus → 18 Uhr → »Die Nachtwandlerin« von Vincenzo Bellini inszeniert von Jossi Wieler und Sergio Morabito ist wieder da.

Fr, 2. Februar Letzte Vorstellung → Opernhaus → 19 Uhr → Mozarts »Don Giovanni« in der Regie von Andrea Moses. Jazz → Jazzclub Bix → 21 Uhr → ADHD - »ADHD 6« → Sphärisch gelassen ist die Musik der Vier aus Island Sa, 3. Februar Vernissage → Galerie Edith Wahlandt → 11 Uhr → »Mit Rot« → bis 5.4.

Songslam → Merlin → 20.30 Uhr → Sechs mutige Liedermacher treten mit allem, was man in sechs Minuten gesungen kriegt, gegeneinander an.

Mo, 29. Januar Wiederaufnahme → Opernhaus → 19 Uhr → Mozarts »Zauberflöte« in der Regie von Peter Konwitschny So, 4. Februar kommt zurück. Wiederaufnahme → Opernhaus → Gespräch → Stadtbücherei am 19 Uhr → Beethovens »Fidelio« inMailänder Platz, Max-Bense-Foszenieren das kongeniale Duo Josrum → 19.30 Uhr → WortBegegsi Wieler und Sergio Morabito, es nungen mit Vincent Klink; Modedirigiert Sylvain Cambreling. ration: Joachim Kalka → stuttgart. de/stadtbibliothek Fr, 6. Februar Theater → Merlin → 20.00 Uhr → Mi, 31. Januar Kanonenfutter feuert seine ImKonzert → Theaterhaus → 19 Uhr protheatershow ab – mit Hilfe des → ECLAT Konzert 1: Preisträger- Publikums. konzert zum 62. Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart; Mi, 7. Februar bis Fr, 9. Februar das Festival ECLAT läuft bis 5.2. Werkstattinszenierung → Akademie für Darstellende Kunst BadenMi, 31. Januar bis So, 4. Februar Württemberg (ADK Ludwigsburg) ECLAT Festival Neue Musik Stutt- → 19.30 Uhr → »Spurensuche Gegart → In diesem Jahr treffen 37 genwart. Eine Regie-Werkschau« Komponisten und Komponistinnen → Von und mit Studierenden der aus 16 verschiedenen Ländern ADK → adk-bw.de aufeinander. 24 Ur- und 8 deutTanz → Theater Rampe → 20 Uhr sche Erstaufführungen stehen auf → Beatrice Fleischlin + Anja Meser dem Programm. → eclat.org performen »I just wanna fucking Premiere → Theater Rampe → 20 dance der Begeisterung und Uhr → Edward Snowdon steht hin- Protest«. term Fenster und weckt Birnen ein. Tanz → Forum Ludwigsburg → 20 Bues/Metzger/Schwabenland fraUhr → Das Yacobson Ballet St. gen in Teil 2 ihrer Trilogie der FreiPetersburg State Academic Ballet heit, wie sich Intimität in der Ära Theatre zeigt »Dornröschen« von globaler Vernetzung ändert.


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Jean-Guillaume Bart nach Marius Petipa. → bis 10.2. Mo, 12. Februar Gespräch → Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg (ADK Ludwigsburg) → 20 Uhr → »Montags an der ADK. Aussichten. Einsichten. Gespräche.« → Wolfgang Engler, Soziologe, Philosoph und langjähriger Rektor der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« → adk-bw.de Mi, 14. Februar Stuttgartpremiere → Theater Rampe → 20 Uhr → In »Böse Hauser« macht Turbo Pascal Gedankenexperimente mit sich selbst und dem Publikum. Fr, 16. Februar BIX TOP ACT → Jazzclub Bix → 21 Uhr → Grant Stewart Quartet. Grant Stewart zählt weit über die Grenzen der USA hinaus zu den dynamischsten Interpreten der Beboptradition. Sa, 17. Februar Treffpunkt Freitreppe Opernhaus → 14 Uhr → »3 × Mozart. Sehnen-Suchen-Süchtig sein« ist ein Workshop ab 16 Jahren, in dem drei "Stadien der Liebe" in Mozarts Opern und deren Stuttgarter Inszenierungen erkundet werden.

Hahn: »Wir werden erwartet«; In der Reihe: Autorin im Gespräch; Moderation: Wolfgang Niess Tanzpremiere → Theaterhaus → 20 Uhr → Mit »Bullshit« zeigt der junge israelische Choreograph Nadev Zelner seine erste abendfüllende Produktion für Gauthier Dance. Fr, 23. Februar Premiere → Schauspielhaus → 19.30 Uhr → Shakespeares »König Lear« in der Regie von Claus Peymann Sa, 24. Februar Uraufführung → Kammertheater → 19 Uhr → Ein Sommernachtstraum im Cyber Valley Shakespeares Zauberwald als psychedelisches Maschinenklangländle von und mit Schorsch Kamerun. Weltmusik → Laboratorium → 20.30 Uhr → 15 Jahre Trovači: Balkan, Ska, Reggae & Punk So, 25. Februar Wiederaufnahme → Opernhaus → 16 Uhr → Richard Wagners »Parsifal« wird umgesetzt von Calixto Bieito, musikalisch geleitet von Sylvain Cambreling.

Mi, 28. Februar Gespräch → Stadtbücherei am Mailänder Platz, Max-BenseForum → 19.30 Uhr → Umberto Santino: Phänomen Mafia – GeMo, 19. Februar Gespräch → Akademie für Darstel- schichte der Mafia und Antimalende Kunst Baden-Württemberg fia; Moderation: Winfried Küper → (ADK Ludwigsburg) → 19 – 22 Uhr Umberto Santino ist Gründer und → Treffpunkt »Campus Internatio- Leiter des Centro Impastato in Palermo, des ersten Studienzennal« → adk-bw.de trums über die Mafia und andere Formen der organisierten KrimiDi, 20. Februar Lesung und Gespräch → Stadtbü- nalität in Italien. cherei am Mailänder Platz, MaxBense-Forum → 19.30 Uhr → Ulla

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SuR – KulturPolitik für Stuttgart und Region Herausgeber und Redaktionsleitung: Eva Maria Schlosser (V.i.S.d.P.) und Petra Mostbacher-Dix sur-kultur.net, mail: redaktion@sur-kultur.net Kontaktadressen: Eva Maria Schlosser Forststraße 180 70193 Stuttgart 0711 - 636 28 29

Petra Mostbacher-Dix Eichenweg 1/2 70839 Gerlingen 07156 - 434 512

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Günter Baumann (gb), Andreas Däuerling (ad), Ina Hochreuther (hoc), Sigrun Lutz (sl), Beate Mehlin (bm), Oliver Stenzel (os), Martha Stumm (ms) Grafik, Design und Anzeigen r e i t z e n . 0711 - 504 662 76 grafik@sur-kultur.net bureau@reitzen.de Titelbild: P eter Dix info@tencam.de Fotos: Regina Brocke, Susi Donner, Frank Kleinbach, Michael Krauss, Petra Mostbacher-Dix, Mikha Waijnrych, Maks Richter, Martin Sigmund, Daniel Stauch, Manfred H. Vogel, Stuttgarter Ballett, WLB Esslingen, PR, Galerien und Museen, Redaktion, Verlage, Veranstalter Druck: U WS Papier & Druck GmbH, Libanonstraße 72 a, 70184 Stuttgart Auflage: 5.000 Exemplare Erscheinungsweise: alle drei Monate Die nächste Ausgabe erscheint im März. Redaktionsschluss: 22.2., Anzeigen- und Kalenderschluss: 24.2. SuR liegt an folgenden Stellen aus: Akademie der Bildenden Künste, Atelier am Bollwerk, Galerienhaus, i-Punkt, Literaturhaus, Rathaus, Rotebühlzentrum, Staatsgalerie, Theaterhaus, WKV, Forum Ludwigsburg, weitere Galerien und Kulturinstitutionen in Stuttgart und Region. SuR findet sich auf Facebook, und auf: sur-kultur.net


ORUM AM SCHLOSSPARK

Cleopatra Regula Mühlemann La Folia Barockorchester Ouvertüren und Arien von Alessandro Scarlatti, Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel u. a. Veranstaltungsort Residenzschloss Ludwigsburg | Ordenssaal

SO 21. Januar 2018 | 18 Uhr Karten 49 | 42 | 35 | 27 | 19 € Junge Besucher 8 € (07141) 910 3918 | www.forum.ludwigsburg.de


HAP Grieshaber und der Holzschnitt Sammlung Würth und Leihgaben

Museum Würth, Künzelsau 23. Oktober 2017 – 3. Juni 2018, täglich 11–18 Uhr, Eintritt frei Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog im Swiridoff Verlag erschienen.

www.kunst.wuerth.com HAP Grieshaber: Uf dem anger II, aus dem Buch »Carl Orff: Carmina Burana«, 1965 Sammlung Würth, Inv. 9586

Alle Aktivitäten des Museum Würth sind Projekte der Adolf Würth GmbH & Co. KG.

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