10
DAS BESONDERE
BILD
Zum Jahr der Berge: Die Passeirer Schmuggler gehören zum Berge wie Schnee und Eis. jahrhundertlang verkörperten sie Abenteuerlust, Kühnheit und Überlebenswillen im Herzen der Alpenwelt.
AUS VERGANGENEN
ZEITEN
Im Gedenken an Forcher Aloisia Tante Luise Geboren wurde sie am 08.03.1910 in Partschins als drittes von sechs Kindern. Ihr Vater johann verdiente sich das Geld als Metzgerund Landwirt. Ihre Mutterverstarb bereits 1930, als Luise gerade mal zwanzigjahre alt war, an einer harmlosen Blinddarmoperation und so hieß es für die siebenköpfige Familie fest zusammenzuhalten.
Luise schloss in Partschins die 8jährige Pflichtschule ab und arbeitete anschließend bei sich zu Hause. Nebenbei verdiente sie ein wenig Geld beim Kronhof in Partschins als Telefonistin. Von 1930-31 besuchte sie heimlich die Ausbildung zur Katakombenlehrerin im Marieninternat in Bozen und unterrichtete anschließend bis 1935 in verschiedenen Geheimschulen. Sie zählte zu einer der ca. 150 ausgebildeten Katakombenlehrerinnen Südtirols. Nach ihrer Anstellu ng als Lehrerin begann Luise eine regelrechte Laufbahn als Kellnerin. Sie wechselte von einem Gasthaus ins andere und landete schließlich beim Gasthaus Mooserwirt in Moos, wo ihre Schwester Susanne verheiratet und nun im zweiten Wochenbett lag. Susannes Mann war zum Kriegsdienst bestellt worden, also hieß es für Luise kräftig Hand anlegen. In Moos blieb sie dann seit diesem Ereignis .Jiuckn'' Im Optionsjahr1939 wollte sie mit ihrer Schwester und deren Familie .Jiinaus't-optieren, wurde jedoch durch das Eintreten eines neuen Faschistengesetzes und den Kriegsausbruch daran gehindert. Nach Kriegsende wandte sich Luise an den zuständigen Schulbezirksleiter Mali in Bozen, da sie wieder unterrichten wollte. Sie bekam aufgrund ihrer Unterrichtserfahrungen sofort eine Anstellung und begann somit ihre 29jährige Unterrichtszeit (von 1946-1975). Die ersten fünf
jahre blieb Luise in Moos. Dann folgten die Fraktionen Rabenstein (sie musste den Weg meistens zu Fuß bewältigen) und schließlich Stuls. Zwischendurch besuchte sie immer wieder Fortbildungskurse und schaffte 1970 auch die Stammrollenprüfung. Mit 65 jahren ging sie schließlich in Pension. Seitdem wohnte sie bei ihrer Nichte johanna und unterstützte diese im Haushalt und bei der Kinderbetreuung. Mit großer Liebe und Sorgfalt pflegte sie den Gemüsegarten. Am Herzen lagen ihr auch die Hühner. Die Sommerferien verbrachte sie viele jahre in der Seeber Alm mit ihren Großnichten und Neffen. Durch ihre Leutseligkeit wurde sie von den meisten Dorfbewohnern und Bekannten Tant'Luise gerufen. Sie erfreute sich bis ins hohe Alter recht guter Gesundheit, musste jedoch in den letzten jahren von ihrer Nichte gepflegt werden. Das letzte Lebensjahrverbrachte sie im Altersheim von St. Leonhard, wo sie am 20. Dezember im 92. Lebensjahrverstarb.
Die Großnichten Brunhilde Brunner und}udith Raich
Kleinanzeiger Gelbe Schlafcouch günstig abzugeben, Tel.347/62 86 802