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Passeirer Blatt / Oktober 1994
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Passeirer Schach Im Hoch
Auch bei der Feier wurde die "Arbeit" nicht vergessen.
Das .Kaserle" auf dem Gampen in den Ulfaser Mahdern bot im Juni dieses Jahres eine sonnige und passende Kulisse für die Saisonschlußfeier des 1977 in St. Leonhard gegründeten Schachclubs Passeier. Die rund dreißig Mitglieder und deren Angehörige hatten allen Grund, sich das köstlich zubereitete "Gegrillte" schmecken zu lassen. Der Südtiroler Schach bund feierte in der abgelaufenen Saison 1993/94 Jubiläum. Er organisierte die bereits 25. Südtiroler Mannschaftsmeisterschaft, an der 60 Mannschaften teilnahmen. Es ist dies in Italien das erste Turnier dieser Art! Der Schachclub Passeier gehört zu den wenigen Vereinen, weIche schon seit mehreren Jahren mit drei Mannschaften daran teilnehmen. Er drückte der Jubiläumsmeisterschaft sogar seinen persönlichen Stempel auf, denn alle drei Mannschaften belegten in ihren Kategorien einen Platz unter den besten drei. Die erste Mannschaft, stets ein Aushängeschild des Vereins, gewann die B-Liga souverän. Nur das erste Match ging verloren, dann folgte eine beispielhafte Siegesserie, die auch in der letzten Runde beim Spitzenspiel gegen Naturns nicht abriß. Passeier ist somit heuer wieder in der höchsten Spielklasse, der A-Liga vertreten. Die zweite Mannschaft, früher noch erstes Sprungbrett für die Nachwuchshoffnungen, hielt mit dem Tempo der ersten Mannschaft Schritt. Auch sie verlor zu Meisterschaftsauftakt nur knapp gegen den späteren Gruppensieger, konnte aber die restlichen Begegnungen ebenfalls alle für sich entscheiden und schaffte somit den Klassenaufstieg in die B-Liga. Den großen Erfolg rundete die dritte Mannschaft ab. Eigentlich war diese Jugendmannschaft (Durchschnittsalter 16 Jahre!) ins Rennen geschickt wor-
den, um Erfahrungen zu sammeln und die rege Jugendarbeit ins Vereinsleben zu integrieren. Nach Halbzeit der Meisterschaft jedoch standen die jungen Talente mit sage und schreibe drei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Leider konnten sie im Frühjahr nie mehr in Stammbesetzung spielen und wurden am Schluß von zwei Verfolgern noch knapp abgefangen. Dennoch, ihr Ergebnis lag über den Erwartungen und verdient großes Lob. Die heurige Meisterschaft, die wie immer im November beginnt, wird der Schachclub Passeier erstmals in seiner Geschichte mit vier Mannschaften bestreiten. Davon ist eine Mannschaft als Außensteile Riffian "gedacht", um den dortigen Nachwuchskräften die Anfahrt nach St. Leonhard zu ersparen. Außerdem kann so dem immer größer werdenden Jugendsektor mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Ein Zugpferd für die Jugend ist wohl der 16-jährige Handelsoberschüler Klaus Pirpamer aus St. Martin. Er zählt in seiner Altersklasse zu den besten in Südtirol und auch italienweit. Das letztere bewies er erst im September in Rimini bei der Jugenditalienmeisterschaft. Er belegte dort den hervorragenden vierten Endrang und schnitt nach dem frischgebackenen Italienmeister Martin Oberrauch aus St. Ulrich als bester Südtiroler ab. Bleibt zu hoffen, daß er bald einige ebenso erfolgreiche Nachfolger bekommt. Dafür werden auch heuer wieder Schachkurse für Grund- und MitteIschüler abgehalten, wozu natürlich alle Begeisterten gern willkommen sind. Auch an den Schulen St. Martins werden Kurse stattfinden, welche der rege Schachclub St. Martin organisieren wird. Intensiv trainiert wurde erst kürzlich, Anfang Oktober. Das dritte und zu-
gleich letzte Turnier zur Passeirer Meisterschaft 1994 wurde vom Schachclub St. Martin ausgetragen, dessen Mitglieder am Ende auch am meisten Trophäen einheimsen. Endstand: Erwachsene A: 1. Pirpamer Klaus, 2. Pichler Michael, 3. Raich Rudolf. Erwachsene B: 1. Pfitscher Stefan, 2. Pfitscher Johann, 3. Ennemoser Karl. Zöglinge: 1. Schwarz Alois, 2. Grassl Urban, 3. Reinstadler Benno. Grundschüler: 1. Kofler Armin, 2. Haller Patrik, 3. Larch Thomas. Schach gespielt, einmal etwas lustiger, wurde beim 1. Martiner Kinderfest. Hier ließ sich der aktive Schachclub St. Martin die Gelegenheit nicht nehmen, den Kindern etwas zu bieten: Augustin Heel spielte gegen acht Kinder simultan (gleichzeitig) und Michael Pichler ließ sich die Augen verbinden und gewann trotzdem gegen jeden Gegner, der sich traute. Gerade diese Veranstaltung zeigte einmal mehr, daß das schöne Schachspiel immer mehr Passeirer begeistern kann. An dieser Stelle sei auch allen Gönnern und tatkräftigen Clubspielern, die zur Verbreitung des lehrreichen und über tausend Jahre bewährten Spieles beigetragen haben, ein Vergelt's Gott ausgesprochen. Nachfolgend die Spieler der drei erfolgreichen Mannschaften des Schachclub Passeier: Passeier 1: Michael Pichler, Klaus Pirpamer, Anton Pichler, Eberhard Steiner, Johann Innerhofer, Rudolf Raich Passeier 2: Sebastian Pamer, Richard Schweigl, Albin Kofler, Armin Pixner, Josef Steiner, Johann Pfitscher Passeier 3: Oswald Ennemoser, Alois Pamer, Benno Pamer, Alexander Gasser, Georg Hofer Reserve: Urban Grassi, Benno Reinstadler, Rony Pixner, Alexander Hofer, Andreas Hofer, Günther Zipperle, UIrich Gurschler, Armin Pircher, Hermann Pirpamer P.S. Spieler der unteren Mannschaften, können als Reserve für die obere Mannschaft eingesetzt werden.
Pirpamer Klaus, Nachwuchskraft