Passeirer Blatt

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19  Passeirer Blatt – nr. 117 Juni 2013

Natur & Umwelt Ein viel bewunderter Laubbaum

Die Manna-Esche

Anja und Hans Pöll

Hans Pöll

Generationenprojekt „Mårtiner Faschingsrevue“ Anlässlich der diesjährigen „Mårtiner Faschingsrevue“ gab es für den Hans Pöll gleich doppelten Grund zur Freude. Zum einen feierte der rüstige Haudegen aus Ulfas sein 50-jähriges Bühnenjubiläum. Wie er nämlich in einem zufälligen Gespräch vor der Premiere wissen ließ, hatte er im fernen Jahre 1963 beim Unterwirt in St. Martin sein Bühnendebüt mit dem Klassiker „Die Junggesellensteuer“ gegeben. Seit dieser Zeit ist und war der Hans Pöll in zahlreichen Aufführungen fester Bestandteil der Heimatbühne St. Martin. Zum anderen freute es ihn auch ganz besonders, dass er zu diesem närrischen Anlass zusammen mit seiner Enkelin Anja Pöll, die beim Kinderchor ihr Bestes gab, auf der Bühne stehen durfte. Durch die Mårtiner Faschingsrevue ist es somit gelungen, gleich drei Generationen in einer Altersspanne von beinahe 70 Jahren gemeinsam auf der Bühne zu einer unterhaltsamen Aufführung zu vereinen. Thomas Schwarz

Im Frühsommer wird die weiße Blütenpracht der Manna-Esche viel bewundert. Die Laubbaumart, auch Blumen-Esche genannt, und im Passeier besser unter dem Namen „Stuan-Esche“ bekannt, gehört zur Gattung der Eschen. Ihren Namen verdankt sie dem zuckerhaltigen „Manna-Saft“, der aus angeritzten Ästen und Zweigen austritt und schnell erhärtet. Während die Gewöhnliche Esche bis 40 m hoch werden kann und zu einem unserer stattlichsten heimischen Laubbaumarten zählt, wächst die Manna-Esche sehr langsam und erreicht eine maximale Wuchshöhe von 8 bis 10 m. Im Unterschied zur Gewöhnlichen Esche, bei der die Knospen schwarz sind, hat die Manna-Esche graue Blattknospen. Im Frühsommer erkennt man die Manna-Esche leicht an ihren ansehnlichen und auffallenden weißen Blüten. Mit ihren im Mai und Juni erscheinenden Blütenständen, die in strauß­ artigen Rispen angeordnet sind, stark duften und ein wenig an Blumen erinnern, verzaubern sie die Talhänge. „Blüht die „Stuan-Esche“ besonders stark, gibt es in den Sommermonaten viel Blitz und Donner und schwere Unwetter, pflegte man im Moos in früheren Zeiten zu sagen“, erinnert sich die 80-jährige Theresia Ploner Gufler aus Moos. Die Früchte des Ölbaumgewächses sind jenen der Gewöhnlichen Esche ähnlich,

aber kleiner. Die Manna-Esche, eine in Südeuropa beheimatete Laubbaumart, hat hohe Licht – und Wärmeansprüche und verträgt Trockenheit. Mit Vorliebe besiedelt sie buschige Hänge und lichte Wälder der submediterranen Zone und ist in Südtirol in der Regel in den tieferen Tallagen zu finden. Im Raum Passeier besiedelt die Manna-Esche bevorzugt den Laub- und Buschwaldbereich vom Talboden bis gegen 900 m Meereshöhe. Eine Besonderheit im zentralalpinen Raum stellt das häufige Vorkommen der Manna-Esche an den sonnseitigen, steilen Felshängen oberhalb des Passerlaufes zwischen Glaiten und Moos dar. An diesem klimatisch begünstigten Standort blüht das mediterrane Gewächs bis gegen Stuls (1.317 m) hinauf. Auf der Schattenseite sind vereinzelte Exemplare der Pflanze bei Untermagfeld (1.050 m) und in der „Sauhütte“ (Flurname für Wiese) unterhalb von Platt zu finden. In der Heilmedizin findet vor allem der aus Blattwunden austretende MannaSaft, der schnell erhärtet, Verwendung. Das Harz enthält den Zuckeralkohol Mannit, der als Zuckeraustauschstoff in der Medizin verwendet wird. Dieses sogenannte „Mannit“ ist auch der Grund, weswegen der Baum im Süden Italiens in Plantagen kultiviert wird. Ursprünglich kommt der Baum aus Sizilien, wo das Manna im 15. Jahrhundert erstmals Verwendung fand. Arnold Rinner

Im Frühjahr verzaubern die Blüten der Manna-Esche die Talhänge und verbreiten einen honigsüßen Duft Foto: Arnold Rinner


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