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> Sie liebt geselliges Beisammensein, ob in der Familie, bei Festen, beim Frühschoppen nach der Messe, bei Veranstaltungen für Senioren oder Ausflügen und Besuchen jeder Art. Ihr freundliches und heiteres Wesen wissen alle, die ihr begegnen, zu schätzen. Nach wie vor geht sie einmal jährlich auf den Schneeberg und genießt bei Heinz ein Wiener Schnitzel, ihr Leibgericht. Am Samstag, den 18. 10., wurde der Geburtstag der Trese bei Kaiserwetter gebührend gefeiert. Da zu diesem Anlass die rund siebzig Familienmitglieder aus allen Teilen des Landes, sogar aus Aosta, anreisten, wurde St. Leonhard als Treffpunkt gewählt. Nach einer feierlichen Messe, zelebriert von Pfarrer Oswald Kuenzer, der die Messe sehr persönlich gestaltete und einfühlsame Worte für die Jubilarin fand, begab sich die Familie zum Hotel Wiesenhof. Dort genossen alle das Beisammensein bei einem erlesenen Menü. Die Urenkelinnen Hannah und Franziska trugen ein Gedicht vor, das die liebenswerten Eigenheiten der Uroma darstellte. Bei einem Sketch mit dem Titel „Oma fährt in die Großstadt Bozen“ – Tochter Franziska wohnt dort mit ihrer Familie – wurden Tränen gelacht, da einige Eigenheiten der Trese aufs Korn genommen wurden: ihre Überpünktlichkeit, ihre genaue Terminplanung, ihre Art, sich stehend, mit durchgestreckten Knien die Schuhe zuzubinden – für jeden anderen eine Gymnastikübung –, ihre Vorliebe für die Lektüre des Verkündzettels, die Angst davor, dass ihr in der Stadt die Hand tasche entrissen wird und noch einiges mehr. Nachdem alle noch vom wunderbaren Geburtstagskuchen gegessen hatten, war für einige bereits die Zeit für den Aufbruch gekommen. Man verabschiedete sich mit dem Versprechen, sich spätestens beim 100er in fünf Jahren wiederzusehen. Sonja Reinstadler
Die Jubilarin Marianne Gögele
Marianne Gögele
Unserer Hüttermuatr zum großen „Runden“ Auf 90 Jahre kann unsere Mutter zurückblicken. Aber das Zurückblicken wirft viel Schatten auf ihr Leben. Sie wurde als Marianna Moser am 17. 1. 1925 in Schluderns geboren, aber ihre Mutter starb bei der Geburt. Das kleine Mariannele kam von Schluderns nach Passeier. Eine Familie nahm es vorübergehend auf, bis es auf dem Flonerhof am Flonerberg gute Zieheltern fand, aber leider nur vier Jahre. Der Gögelehof oberhalb Breiteben wurde dann ihr Zuhause. Mutter hatte zu Essen und ein Dach über dem Kopf, aber von Herzenswärme spürte sie nichts. Die schwere Arbeit, ob Stall, Haus oder Feld und auch der Schulweg, für den sie nach Platt eine Stunde benötigte, bewältigte sie mit Leichtigkeit. Was sie gebraucht hätte war: „Eine Mutter“. Mit 18 Jahren hatte die Jubilarin dann die Möglichkeit nähen zu lernen. Ihre Hände waren nicht nur zur schweren Arbeit geschickt, sondern auch bei Handarbeiten. Die Mutter wurde Schneiderin, was ihr für ihr späteres Leben von Nutzen war. Nach der Nähschule war wieder der Gögelehof etliche Jahre ihre Heimat. Es kam ein Knecht und gab der Mutter Herzenswärme. Der Knecht war Andreas Gögele, genannt „Jousile Ander“. Er schritt mit seiner Marianna 1952 zum Traualtar. Zehn Kinder hat sie ihm geboren. Eins starb nach ein paar Monaten, dafür bekam sie nach einem Jahr Zwillinge. Neun Kinder saßen um die Muspfanne herum.
Da Vater aber in Hütt ein Haus erbaut hatte, übersiedelten wir 1969 dorthin. Die Eltern kauften dann den Gögelehof auf Hütt. Sparsamkeit war groß geschrieben. Mutter kann nun zugute, dass sie eine Schneiderin war. Sie nähte für uns Kinder alles: Kleider, Hemden, Hosen, besonders die Mädchen hatten immer Freude mit den Dirndln. Sie nähte aber auch das „Pairische“. Mutter saß gerne am Spinnrad und verarbeitete die Wolle von den eigenen Schafen. War die Wolle gesponnen, so wurde gestrickt. Jede Menge Socken wurden gestrickt, auch in den letzten Jahren klapperten die Strickspieße noch. Vater ist 1992 verstorben. Mutter hat aber den Humor, trotz allem, nie verloren. Der hl. Josef im Hütter Kirchlein war ihr immer ein Nothelfer, denn einen Fürbitter brauchte sie oft nötig. Nun genießt sie, umsorgt von den zwei Buben Luis und Hans, den Lebensabend auf Hütt. Am 17. Jänner stand Mutter im Mittelpunkt. Da hat sie ihren großen Tag in der Stube inmitten ihrer Lieben gemütlich gefeiert. Wir alle, Kinder, Enkel und Urenkel freuen uns mit ihr und danken für Müh, Arbeit, Sorg und Plag. Wir bitten Gott, dass er ihr noch viele gesunde, frohe Jahre schenken möge, denn bei der Hüttrmuatr ist es am schönsten. Gertraud Gögele
Geburten vom 14. 11. 2014 bis 23. 1. 2015 Gemeinde St. Leonhard 10. 12. 2014 Amy Ilmer, Stickl 20. 12. 2014 Hannes Mairginter, Schweinsteg 12. 1. 2015 Hannes Gufler, In der Kellerlahn 13. 1. 2015 Sofie Ennemoser, Silbergasse 23. 1. 2015 Matti Götsch, Happergweg Gemeinde Moos 8. 12. 2014 Lauren Thaler, Rabenstein 25. 12. 2014 Katrien Kneissl, Platt 17. 1. 2015 Noel Oberperfler, Dorf Gemeinde St. Martin 14. 11. 2014 Lukas Götsch, Flon-Matatz-Straße 28. 11. 2014 Jannik Pamer, Dorfstraße 11. 12. 2014 Annalena Mair, Saltaus 17. 1. 2015 Florian Gögele, Christl 17. 1. 2015 Lenia Ploner, Angerweg