Tasria Mezora 5772

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‫בברלין‬Bar)‫האורתודוקסי‬ ( ‫בית הכנסת המרכזי‬ Mizwa – ‫בר מצווה‬

Zentrale Orthodoxe Synagoge der Jüdischen Gemeinde zu Berlin Joachimstaler Straße 13 - Tasria-Mezora 6. Ijar 5772 – 28. April 2012

‫שבת שלום‬

M

Paraschat HaSchawua: Tasria-Mezora – ‫מצרע‬-‫תזריע‬

‫כ‬

Liebe Freunde

‫בס"ד‬

‫עיחארכעחעיח‬ ‫כ‬

Über die Macht des Wortes S. 1-2

‫עם ישראל זוכר את גבוריו‬

‫יום העצמאות‬ Grußwort des israelischen Botschafters Yakov Hadas-Handelsman zu Yom Ha’atzma‘ut 2012 S. 3

A

,‫ידידים יקרים‬ ‫בכל שנה זוכרת מדינת ישראל את כל אלה שהקריבו את‬ .‫חייהם למען הקמתה והגנתה‬ ‫ שנפל‬,‫בין הנופלים היה גם דודי יצחק כהן ז"ל הי"ד‬ ‫ בהגנה על‬,‫ מיד לאחר הקמת המדינה‬,8491 ‫בשנת‬ ‫ קבור בהר‬,‫ שאני קרוי על שמו‬,‫ דודי יצחק כהן‬.‫ירושלים‬ ‫ יחד עם אלפי חיילים שנפלו למען‬,‫הרצל בירושלים‬ ← .‫המולדת‬

?‫מה ההבדל בין יין כשר ליין לא כשר‬

Was genau ist der Unterschied zwischen koscherem und nicht koscherem Wein? S. 4 Diesen Erew Schabbat wieder: Unser traditioneller Kabbalat Schabbat S. 6

Gebets- und Lichtzündezeiten S. 7 0

Schüler und Schülerinnen der Heinz-GalinskiGrundschule singen im Rahmen der Veranstaltung zu Yom HaSikaron in der israelischen Botschaft


r b

Paraschat HaSchawua Wajikra – ‫מצרע‬-‫תזריע‬

Über die Macht des Wortes Unser Wochenabschnitt spricht über „Zara’at“ (Aussatz). Das in der Tora beschriebene Übel kann auf der Haut des auf Kleidungsstücken oder auch an den Haus‫ח‬Menschen, wänden auftreten. Ob es sich tatsächlich um „Zara’at“ handelte oder nicht, entschied der Kohen (Priester) und nicht der Arzt. Daran sieht man, dass es sich bei der Aussatzkrankheit, die in der Tora beschrieben wird, nicht um eine physische, sondern um eine geistig-seelische Erkrankung handelt. Daher ist der Aussatzkranke unrein, seine Seele ist unrein. Die Krankheit resultiert aus dem seelischen Zustand des Menschen. Er sündigte und wird deshalb mit Aussatz bestraft. Im Talmud wird berichtet, dass sich einmal ein Mann auf den Markt stellte und rief: „Wer möchte ein langes und gutes Leben haben“? Alle Leute versammelten sich um ihn herum, und da zitierte er die Verse: „Wer ist der Mann, der Wohlgefallen am Leben hat, der Tage liebt, um Gutes zu sehen? Bewahre deine Zunge vor Bösem, und deine Lippen, dass sie nicht Trug reden. Weiche vom Bösen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihm nach“ (Psalm 34:12-14). Aufgrund dieser Verse schrieb Chafez Chajim sein Buch über Laschon HaRa (üble Nachrede) und nannte es in Anlehnung an einen Teil von Vers 12: „Chafez Chajim“ (der am Leben Wohlgefallen hat). Der eigentliche Name des Verfassers war Rabbi Jisrael Meir HaKohen aus Radin, das Andenken des Gerechten sei zum Segen, doch ist er in der gesamten jüdischen Welt unter dem Namen „Chafez Chajim“, dem Namen seines Buches, bekannt. Er schrieb auch „Mischna Brura“ (Deutliche Lehre), ein Werk über den ersten Teil des Schulchan Aruch. Die Tora erzählt uns, dass Moses‘ Schwester Mirjam mit dem Aussatzübel bestraft wurde, weil sie Laschon HaRa gegen ihren Bruder Moses gesprochen hatte. Der Ewige wies sie dafür zurecht. Sie hatte Moses der Sünde des Stolzes verdächtigt. Der Ewige jedoch bezeugt: „Der Mann Moses aber war sehr demütig“ (Bamidbar 12:3) und er sagte zu Aaron und Mirjam: „Warum habt ihr euch nicht gefürchtet, wider meinen Knecht, wider Moses, zu reden“ (Bamidbar 12:8). Moses betete für Mirjam und sie wurde gesund. Bei dem Aussatzübel des Hauses heißt es: „Und der Priester soll gebieten, dass man das Haus ausräume, ehe der Priester hineingeht, das Übel zu besehen“ (Wajikra 14:36). Bevor er kommt, bittet der Priester, alle im Haus befindlichen Hausgeräte herauszutragen. Warum? Damit die Geräte nicht unrein werden (2. Teil von Vers 36). →

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‫ביום רביעי השתתפתי כמדי שנה בטקס יום‬ ‫ את יום הזכרון קבעו יום לפני יום‬.‫הזכרון‬ ,‫ יש כאלה המפקפקים‬.‫העצמאות למדינת ישראל‬ ‫ לדעתי אין זמן יותר‬.‫האם זה התאריך הנכון‬ ‫ שרק‬,‫מתאים לזכור ולהודות לאותם הנופלים‬ ‫ כל אותם הנופלים‬.‫בזכותם קיימת מדינת ישראל‬ ,‫ דתיים וחלונים‬,‫באו ממשפחות של כל עם ישראל‬ ‫ יוצאי ברית המועצות או‬,‫אשכנזים וספרדים‬ ‫ וכן מוסלמים שנהרגו למען הגנת מדינת‬,‫אתיופיה‬ ‫ אנו משתתפים מקרב לב בצער כל‬.‫ישראל‬ .‫המשפחות‬ ‫לכבוד יום העצמאות אנו מברכים ומתפללים‬ ‫למען מדינת ישראל ולעם היושב בציון שיפסיקו‬ ‫המלחמות וירבה השלום ויתקיים הפסוק "וישבתם‬ .)‫לבטח בארצכם" (ויקרא כו ה‬ ‫בברכת התורה‬ ‫הרב יצחק ונחמה ארנברג‬ ‫וגבאי בית הכנסת‬ Das Volk Israel gedenkt seiner Helden Liebe Freunde, der Staat Israel gedenkt jedes Jahr all derer, die ihr Leben bei der Errichtung des Staates und seiner Verteidigung opferten. Unter den Gefallenen ist auch mein Onkel Jizchak Kohen, sein Andenken sei zum Segen, der 1948 fiel, gleich nach der Staatsgründung, bei der Verteidigung Jerusalems. Mein Onkel Jizchak Kohen, nach dessen Name ich benannt bin, wurde gemeinsam mit tausenden Soldaten, die um ihrer Heimat willen gefallen waren, auf dem Herzelberg in Jerusalem begraben. Am Mittwoch nahm ich, wie jedes Jahr, an der Zeremonie zu Yom HaSikaron teil. Man setzte diesen Gedenktag auf den Tag vor dem Unabhängigkeitstag des Staates Israel fest. Manche zweifeln daran, dass dies das richtige Datum dafür ist. Meiner Auffassung nach gibt es keinen passenderen Zeitpunkt, um an jene Gefallenen zu erinnern und ihnen zu danken – jener zu gedenken, durch deren Verdienst der Staat Israel existiert. →


Das bedeutet, dass die Entscheidung des Priesters darüber, ob das Haus „rein“ oder „unrein“ ist, der entscheidende Punkt ist. Erst sein Ausspruch über das Haus macht es unrein. Er diagnostiziert nicht, ob es rein oder unrein ist, sondern durch sein Wort legt er fest, dass das Haus unrein ist – und zwar genau von diesem Augenblick an, obwohl das Übel schon zuvor vorhanden war. Doch solange, wie der Priester nicht das Wort „unrein“ ausgesprochen hat, ist das Haus noch nicht unrein. Das lehrt uns etwas über die Macht des Wortes. Unsere Worte können, G’tt behüte, einen Menschen töten. Auch können sie denjenigen, der sie spricht, zu Grunde richten. Doch gute Worte können den Menschen ermutigen und ihm neue Lebenskraft geben. So heißte es: „Tod und Leben sind in der Gewalt (wörtl.: Hand) der Zunge“ (Mischlej 18:21).

Sprichwort der Woche – ‫פתגם השבוע‬

‫ אם זה הולך‬:‫החיים דומים לרוכב אופניים‬ ‫ אם זה הולך‬,‫קשה סימן שאתה בדרך עלייה‬ ‫ אם אתה עומד‬,‫קל סימן שאתה בדרך ירידה‬ .‫אתה נופל‬

‫"מי יעלה בהר ה' ומי‬ "‫יקום במקום קדשו‬

All jene Gefallenen kamen aus Familien des ganzen Volkes Israel. Es waren Religiöse und Säkulare, Aschkenasim und Sepharadim, solche, die aus Russland oder Äthiopien kamen, und auch Muslime wurden um der Verteidigung des Staates Israel willen getötet. Wir nehmen von ganzem Herzen Anteil an dem Leid all dieser Familien. Anlässlich von Yom Ha’azma’ut segnen wir den Staat Israel, und wir beten für ihn und das Volk, das in Zion wohnt, dass die Kriege aufhören mögen und Frieden sein möge. Es erfülle sich der Vers: „Und ihr werdet sicher in eurem Land wohnen“ (Wajikra 26:5). Schabbat Schalom Rabbiner Yitshak und Nechama Ehrenberg und die Gabbaim der Synagoge

Vielen Dank – ‫תודה רבה‬

)‫(תהלים כד ג‬

Das Leben gleicht dem Fahrradfahren: Fällt es schwer, ist das ein Zeichen dafür, das es aufwärts geht, geht es leicht, geht es abwärts, bleibst du stehen, fällst du.

„Wer wird steigen auf den Berg des Ewigen, und wer wird stehen am Ort seiner Heiligkeit?“ (Psalm 24:3) 2

Wir danken Herrn Dr. Reb Reuven Skoblo für den Kidusch am heiligen Schabbat. Herr Dr. Skoblo spendet das ganze Jahr über alle Kiduschim, außer wenn ein anderer aus Anlass einer Feier den Kidusch spenden möchte. Wir danken ihm und wünschen ihm und seiner ganzen Familie Gesundheit, Freude und Naches. Herzlichen Dank an Herrn Dr. Martin Ungar für den Chamin zum Kidusch am heiligen Schabbat Wir danken ihm und wünschen ihm Gesundheit, Freude und Naches.


Grußwort des israelischen Botschafters Yakov : Hadas-Handelsman zu Yom Ha’atzma‘ut 2012 Liebe Freunde, heute sende ich Ihnen meine besten Grüße zu Yom Ha’-atzma‘ut – zum vierundsechzigsten Unabhängigkeitstag des Staates Israel. Gleichzeitig möchte ich mich Ihnen mit dieser Grußbotschaft persönlich vorstellen. Ich habe es schon an meinem ersten Tag im Amt gesagt: Es ist für mich etwas Besonderes, mein Land als Botschafter in Deutschland zu vertreten. Die deutsch-israelischen Beziehungen waren, sind und werden immer besondere Beziehungen sein. Sie basieren auf Erinnerung, Zusammenarbeit, Freundschaft und der gemeinsamen Gestaltung der Zukunft. Deutschland und Israel teilen dieselben Interessen und Werte: Demokratie, Freiheit, Toleranz und Fortschritt. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass die Lebensrealität von Deutschen und Israelis sich voneinander unterscheidet. Israel behauptet sich seit vierundsechzig Jahren in einer Umgebung, die unserem Staat nicht wohlgesinnt ist. Doch unsere Demokratie ist stabil. Sie ist lebendig und sehr debattierfreudig. Und sie eröffnet gute Möglichkeiten für Gestaltung und Innovation. Wir haben viel erreicht und können stolz darauf sein. Israels Erfolge in der Wissenschaft, Medizin und Technologie sowie unsere kulturelle und künstlerische Kreativität und Vielseitigkeit spiegeln unser Potenzial wider. Doch wir haben auch noch einiges vor. Seit vierundsechzig Jahren betonen wir immer wieder, dass wir mit unseren Nachbarn in Frieden und Sicherheit leben möchten. Und wir haben schon bewiesen, dass wir es ernst meinen! Aber uns wird - als einzigem Land der Welt - immer wieder das Existenzrecht abgesprochen, von verschiedenen Ländern oder Gruppen auch hier in Europa. Heutzutage kommt auch die iranische Bedrohung hinzu. Dies sind die Fakten: Nicht Israel droht anderen Völkern, sondern wir werden vom Iran bedroht. Das iranische Atomprogramm ist eine Gefahr für die ganze Welt, nicht nur für Israel. Wer Israel ausschließlich aus der politischen Perspektive betrachtet, verpasst eine Menge. Wer Israel kennt und besucht hat, weiß das. Mich freut es sehr, dass die Diaspora-Gemeinden und unsere Freunde in Deutschland gemeinsam mit uns Israels vierundsechzigsten Geburtstag feiern – zum Beispiel bei den vielen ILI-Tagen im ganzen Land. Bei diesen Feiern hat jeder die Chance, Israel aus einer anderen Perspektive kennen zu lernen. Ihnen, liebe Freunde, danke ich für Ihre Unterstützung und Freundschaft. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit! 3

Begriffe im Judentum –

‫מושגים ביהדות‬

‫ – עומר‬Omer –

Getreidegarbe/Getreidemaß

Das „Omer“, welches das Zehntel eines Epha beträgt, war das Maß, das jeder Jude in der Wüste als Nahrungsportion erhielt. So heißt es: „Sammelt davon [vom Manna], ein jeder nach dem Maß seines Essens, ein „Omer“ pro Kopf usw.“ (Schmot 16:16). Am Ausgang es ersten Jom-Tov-Tages von Pessach erntete man das „Omer“, um es in den Tempel zu bringen, womit das Zählen der 49 Tage („Sfirat HaOmer“, siehe Newsletter letzte Woche) begann. Ein „Omer“ entspricht 1,666 Kg Mehl.

‫ – כזית‬KeSajit – Wie eine Olive „KeSajit“ ist eine Maßangabe. Dieses Maß beträgt 27 Kubikzentimeter (27 Gramm). Jedes „Essen“, von dem in der Tora die Rede ist, ist ein „Essen KeSajit“. Jede Nahrungsaufnahme, die weniger als dieses Maß umfasst, wird von der Tora nicht „Essen“ genannt.

Wir sagen einen Segensspruch vor und nach dem Essen. Den dem Essen vorausgehenden Segensspruch sagen wir unabhängig von der Speisemenge, doch den dem Essen folgenden Segensspruch sagen wir nur dann, wenn wir 27 Gramm, also „KeSajit“ gegessen haben.


‫עשה לך רב‬

Zum Nachdenken

‫ מה ההבדל בין יין כשר ליין לא כשר? הרי היין עשוי‬:‫שאלה‬ .‫מאותם מרכיבים גם בכשר וגם בלא כשר‬ ,‫ בכל אירוע מכובד מגישים יין‬,‫ יין הוא משקה חשוב‬:‫תשובה‬ .‫ ובשבתות אנו מקדשים ומברכים על היין‬,‫בחגים ובשמחות‬ .‫בזמן בית המקדש היו מנסכים יין על המזבח בהבאת הקרבן‬

An Pessach haben wir sieben Tage lang keinen Chamez gegessen. An Sukkot gehen wir für sieben Tage aus unseren Häusern. Nach diesen beiden Festen lernen wir von Neuem zwei ganz alltägliche und einfache Dinge zu schätzen:

Brot und Heim

‫בזמנים קדומים היו העובדי כוכבים מקריבים ומקדישים‬ lk‫את‬ ‫ כיום‬.‫ יין זה נקרא "יין נסך" ואסור מן התורה‬.‫היין לאלוהיהם‬

‫ אבל‬,‫לא מצוי הדבר הזה של עובדי אלילים המקדישים יינם‬ ‫ עם‬:‫חז"ל אסרו אפילו סתם יין של לא יהודי מסיבה אחרת‬ ‫ישראל החי בגולה היה חייב לעשות חומרות על עצמו כדי‬ ‫ היין הוא משקה שעלול לגרום להתבוללות‬.‫למנוע התבוללות‬ ‫ מסיבה‬.‫ולכן קבעו ואסרו שכל יין של לא יהודי אסור בשתיה‬ ‫ ואם‬.‫ שרק יהודים יתעסקו בו‬,‫זו ביצור היין מקפידים מאוד‬ ‫ אפילו אם הם‬,‫ הרי הוא אסור‬,‫היין מיוצר על ידי לא יהודים‬ ‫ מכיון שבהרבה התכנסויות וארוחות ומסיבות‬.‫רק נגעו ביין‬ ‫ וכן המלצרים הם לא‬,‫משותפות יש יהודים ולא יהודים‬ ,‫ נוהגים להקל כשבזמן יצור היין הוא עובר פיסטור‬,‫יהודים‬ ‫ ועל יין מבושל חז"ל לא גזרו‬."‫ואז הוא נקרא "יין מבושל‬ ‫ לכן אנו מקפידים תמיד באירועים גדולים לתת רק יין‬.‫איסור‬ ‫ (ויש רבנים שאינם מסכימים עם ההיתר הזה והם‬.‫מבושל‬ ).‫אוסרים אפילו יין זה אם נגעו בו לא יהודים‬ Den Rabbiner gefragt Frage: Was genau ist der Unterschied zwischen koscherem und nicht koscherem Wein, sind nicht beide aus den gleichen Zutaten hergestellt? Antwort: Wein ist ein sehr bedeutsames Getränk. Bei jedem würdigen Anlass reicht man Wein, bei Festen und Feierlichkeiten, und an den Schabbatot sagen wir Kidusch über Wein. Zur Zeit des Tempels brachte man Wein als Trankopfer bei der Opferung dar. In alter Zeit brachten die Götzendiener ihren Göttern Wein dar und weihten ihn diesen. Dieser Wein wird „Jajin Nessech“ (wörtl.: Trankopferwein) genannt. Er ist von der Tora verboten. Heute ist es nicht mehr üblich, dass Götzendiener ihren Wein weihen. Doch haben unsere Weisen sel. A. auch gewöhnlichen Wein von Nichtjuden verboten. Und zwar aus folgendem Grund: Das in der Diaspora lebende Volk Israel war gezwungen, religionsgesetzliche Erschwerungen auf sich zu nehmen, um Assimilation zu vermeiden. Wein ist ein Getränk, das Assimilation begünstigt. Daher entschieden unsere Weisen sel. A., jeden Wein von Nichtjuden zum Trinken zu verbieten. Aus diesem Grund achtet man bei der Herstellung des Weines streng darauf, dass nur Juden → 4

‫ללומדי עברית תנכית‬ Wajikra 14:36 (aus Paraschat Mezora) mit Umschrift und Interlinearübersetzung

‫ופנו‬

‫הכהן‬

‫וצוה‬

Ufinu dass man ausräume

HaKohen der Priester

WeZiva Und es gebiete

‫בטרם‬

‫הבית‬

‫את‬

BeTerem ehe/bevor

HaBajit das Haus

Et (Akkusativ)

‫לראות‬

‫הכהן‬

‫יבא‬

Lir‘ot zu sehen

HaKohen der Priester

Jawo kommt

‫ולא‬

‫הנגע‬

‫את‬

WeLo damit nicht

HaNega das Übel

Et (Akkusativ)

‫כל‬

‫יטמא‬

‫ואחר‬

‫בבית‬

‫אשר‬

Ascher was

‫כן‬

Ken so (=danach)

‫לראות‬

Lir‘ot zu (be)sehen

Jitma Kol alles unrein werde WeAchar und nach

‫הכהן‬

BaBajit im Haus [ist]

‫יבא‬

HaKohen der Priester

Jawo komme

‫הבית‬

‫את‬

HaBajit das Haus

Et (Akkusativ)


sich damit beschäftigen. Ist der Wein von Nichtjuden hergestellt worden, so ist es verboten, ihn zu trinken, auch wenn sie ihn nur berührt haben. Da bei vielen Versammlungen, Mahlzeiten und gemeinsamen Festen sowohl Juden als auch Nichtjuden zusammenkommen, und auch die Kellner meist Nichtjuden sind, pflegt man zu erleichtern, wenn der Wein einen Pasteurisierungsprozeß durchlaufen hat. Er wird dann „Jajin Mewuschal“ (abgekochter Wein) genannt. Über abgekochten Wein haben unsere Weisen sel. A. kein Verbot verhängt. Wir achten daher immer darauf, dass wir bei großen Veranstaltungen ausschließlich „Jajin Mewuschal“ anbieten. (Es gibt Rabbiner, die mit dieser religionsgesetzlichen Erlaubnis nicht einverstanden sind. Sie verbieten sogar abgekochten Wein, wenn er von einem Nichjuden berührt worden ist.) --------------------Sie haben eine Frage und wünschen eine Beantwortung innerhalb dieses Newsletters? Dann schreiben Sie an:

Die Talmud Tora Schule der Jüdischen Gemeinde zu Berlin steht unter der Leitung von Rabbiner Yitshak Ehrenberg. Sie bietet ein breites Veranstaltungsspektrum.

frag_den_rabbiner@gmx.de

Ihre Fragen werden nach der Reihenfolge ihres Eingangs beantwortet. Bitte haben Sie daher etwas Geduld, wenn die Veröffentlichung Ihrer Frage sich verzögert. Eine Antwort per Mail kann nicht erfolgen.

Schmirat HaLaschon – ‫שמירת הלשון‬ Das Hüten der Zunge

)‫"כבד את אביך ואת אמך" (שמות כ יב‬

„Ehre deinen Vater und deine Mutter“ (Schmot 20:12) Das Gebot der Tora, die Eltern zu ehren, bringt Chafez Chajim als das 10. Tue-Gebot zur üblen Nachrede. Spricht jemand Laschon HaRa über seinen Vater oder seine Mutter, lädt er Schuld durch die Nichtbeachtung dieser Mizwa auf sich. Auch der große Bruder ist in dem Gebot der (Eltern)ehrung inbegriffen. Das leiten unsere Weisen aus dem Wörtchen ‫( את‬Et: Ausdruck des Akkusativs) ab, das nicht notwendig stehen muss und daher eine zusätzliche Bedeutung signalisiert (Vgl. Massechet Ketubot 103a).

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Für Kinder verschiedener Altersgruppen (3-13): Judentum, Sprachunterricht in verschiedenen Sprachen, Ästhetische Erziehung, Musikerziehung, Theater, Sport, Schach, Kinderchorgruppe „Sevivonim“ Für Erwachsene: Jüdische Tradition und Philosophie, Sprachunterricht, verschiedene Klubs, Jüdischer Volkstanz für Frauen Weitere Informationen: Frau Bella Bairamov Tel.: 88 625 400; 448 21 53; 0170-94 79 718; 0172305 80 72; Joachimstaler Straße 13, 10 719 Berlin


Schiurim - ‫שיעורים‬ Rabbiner Yitshak Ehrenberg Talmud - Massechet Taanit: Jeden Schabbat 08:45 Uhr – 09:30 Uhr in der Eingangshalle der Synagoge Paraschat haSchawua. Täglich nach Schacharit in der Eingangshalle der Synagoge. Halacha – aus dem Buch „Chaje Adam“. Täglich zwischen Mincha- und Arwitgebet in der Synagoge.

NEU: Rabbiner Yitshak Ehrenberg: Schi’ur in Pirkej Awot, den Sprüchen der Väter. Jeden Schabbat 45 Minuten vor dem Minchagebet. Siehe auch rechte Spalte! Rabbiner Yitshak Ehrenberg in Zusammenarbeit mit Jeschiwat Beith Zion Lauder Ta’am Jehudi – „Jüdischer Geschmack“ ToraStudien-programm: Jeden Donnerstagabend 20.15 Uhr – 21:45 Uhr in der Synagoge. Kantor Arie Zaloshinsky Tora und Talmud für verschiedene Altersklassen: Täglich eine Stunde nach dem Schacharit- und zwei Stunden nach dem Mincha-Ma’ariwgebet. Bitte bei Herrn Zaloshinsky anmelden (Tel.: 0176 311 744 93) Rebezzen Nechama Ehrenberg Ivrit – Hebräisch & Judentum: Jeden Montag 18:15 Uhr im Kiduschraum der Synagoge. Reuven Berenstein „Der Pfad der Aufrechten“ (Messilat Jescharim) von Rabbi Mosche Chajim Luzatto: Jeden Dienstagabend 18:00 Uhr bis 19:00 Uhr und am Schabbat nach dem Kidusch, in der Zeit vor dem Minchagebet im Rabbinerzimmer der Synagoge.

Kabbalat Schabbat An diesem Schabbatabend findet unser traditioneller Empfang des Schabbat statt. Mit Schabbatliedern, guter Atmosphäre und gutem Essen.

Gabbaj Ichiel Golzmann/Kantor Arie Zaloshinsky Schirej Tefila und jüdische Lieder –Musikunterricht für Jungen: Jeden Sonntag ab 10.30 Uhr im Rabbinerzimmer der Synagoge, Anmeldung: golzmann@paula-fuerst-musikschule.de Tel.: 0173/214 35 96, ab 20.00 Uhr: 030/744 91 88 Wer teilnehmen möchte, bitte bei Café Bleibergs (030) 21 91 36 24 anmelden.

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Gebetszeiten und Lichterzünden 27.04.12

Freitag

Erew Schabbat Tasria-Mezora

‫מצרע‬-‫תזריע‬

Mincha Schabbatlichter

19.30 19.45

28.04.12

Schabbat

Schacharit Mincha Schabbausgang

09.30 20.00 21.29

29.04.1204.05.12

Sonntag Mo-Frei

Schacharit Schacharit

08.00 07.30

29.04.1203.05.12

So-Do

Mincha

19.30

Newsletterinfos Anmeldung für den Newsletter: ehren_berg@yahoo.de Tel.: 211 22 73 (Sekretariat des Rabbinats)

Schiurim von Rabbiner Yitshak Ehrenberg: www.youtube.com/EhrenbergSynagoge Emailadresse für Fragen an den Rabbiner frag_den_rabbiner@gmx.de

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