zebra. Febbraio (14)

Febbraio 2016 14

Die Straßenzeitung für Südtirol | Il giornale di strada per l’Alto Adige

€ | 1 € Verkäu Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – 70% NE/BZ – D.L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 n. 46) art. 1, comma 2 – Tassa Pagata - Taxe Percue

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Fiori e diritti P. 13

Fasten – wohl bekomm’s S. 9

Matthias Abram sucht eine bessere Welt

S. 21

Ausschnitt

Cape Coast, Ghana: Blick aus einer Mauerรถffnung des ehemaligen Sklavenforts auf den Fischerhafen.

Intro

Liebe Leser*innen, „Mut, nur Mut“ nennt sich das Buch des Hauses der Solidarität, das im vergangenen Herbst in den Buchhandel gekommen ist. Die zebra.

Verkäufer*innen haben es im Dezember auf Südtirols Straßen gebracht – mit Erfolg: Mehr als 1.200 Stück haben sie verkauft.

Alcuni*e lettori*lettrici dell’edizione di gennaio di zebra. hanno cercato invano il calendario interculturale.

Nessun problema: è scaricabile sul nostro sito web www.oew.org

blühen in Ihrem Garten gerade Rosen? In meinem nicht. Und doch: Am Valentinstag werden so viele Rosen verkauft wie sonst nie im Laufe des Jahres. Im Februar 2014 hat allein Deutschland 122,5 Millionen Rosen importiert: die meisten aus den Niederlanden, gefolgt von Kenia, Sambia und Ecuador. Mit der Aktion „Fair trade und regionale Blumen“ zeigte die oew bereits in der Vergangenheit Alternativen des fairen und regionalen Blumenschenkens auf. Im Bericht „Fiori e diritti“ rufen wir dieses wichtige Thema in Erinnerung.

Niemandem in Erinnerung rufen müssen wir den Mann im Porträt: Wer Matthias Abram einmal begegnet ist, weiß um seine Ausstrahlung und sein enormes Wissen, nicht nur im Bereich der internationalen Zusammenarbeit. Menschen hängen stundenlang an seinen Lippen, wenn er von den indigenen Kleinbauern in Ecuador und vom Landraub multinationaler Konzerne erzählt.

3x Angelika Aichner hat Matthias Abram getroffen und die Faszination gespürt.

Auch Max von Milland umgibt ein besonderer Charme. Er antwortet in Zahlen, obwohl er zu manchen Themen mehr zu sagen hätte. Außerdem erfahren Sie in dieser Ausgabe, wie verschiedene Religionen das Fasten praktizieren oder was Jugendliche empfinden, wenn sie ihren Eltern in allem gehorchen.

Wie geht es Ihnen eigentlich bei der Lektüre der „neuen“ zebra.? Die Zeitung ist nun lesefreundlicher, melden uns viele Leser*innen, aufgeräumter und ruhiger, aber immer noch angenehm charmant. Genau das wollten wir erreichen.

Eine gute Lektüre wünscht Ihnen

Silvia v. Pretz Geschäftsführerin der oew

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Von Frauen, Flüchtlingen und freundlichen Vorsätzen Südtirol denkt global

Nigeria

Die Südtiroler Landesregierung hat 2016 die finanziellen Mittel für die Zusammenarbeit mit dem Globalen Süden auf über vier Millionen Euro erhöht. www.provinz.bz.it/ entwicklungszusammenarbeit

Polio eingedämmt Nigeria hat es geschafft, die Verbreitung von Polio (Kinderlähmung) einzudämmen. Seit über einem Jahr ist im afrikanischen Land kein neuer Fall mehr aufgetreten. 2012 wurden in Nigeria noch mehr als die Hälfte aller weltweiten Polio-Fälle registriert.

Saudi Arabien

Frauenwahlrecht Bei den Wahlen der Gemeinderäte im vergangenen Dezember durften erstmals in der Geschichte Saudi Arabiens auch Frauen ihre Stimme abgeben und kandidieren. In dieser absolutistischen Monarchie nach islamischem Recht wird das als kleiner Fortschritt für die Frauenrechte gewertet.

Solarenergie boomt Die indische Regierung will verstärkt in Solarenergie investieren, um mehr Menschen mit Strom zu versorgen.

Unter anderem sollen in Indien 50 Solarstädte und die weltweit größte Solarenergiezentrale entstehen.

Es ist alles eine Frage der Sichtweise Bei den Landkarten sind wir die Mercator-Karte gewohnt: Europa befindet sich oben in der Mitte, rundherum der Rest der Welt. Der Äquator liegt oft zu weit im Süden, so werden die „Länder da unten“ ganz klein. Auf der Mercator-Karte stimmen zwar die Winkel, auf der ungewohnten Peters-Karte dagegen die Flächen. Deshalb entscheidet sich zebra. für die Peters-Karte und stellt sie noch dazu auf den Kopf. Denn: Im Kopfstand ändert sich unsere Sichtweise auf die Welt.

Indien

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GoodNews

USA

Pianta mangia olio Ricercatori americani hanno sintetizzato dalle piante un alcool detto fitolo in grado di contrastare gli sversamenti di petrolio in mare. La sostanza biologica è stata studiata e creata a seguito della catastrofe ecologica avvenuta nel 2010 nel Golfo del Messico.

Bolivien und Peru

Schutz für Titicacasee Bolivien und Peru haben beschlossen, gemeinsam gegen die zunehmende Verschmutzung des größten Sees Südamerikas vorzugehen. Der Titicacasee ist 23 Mal so groß wie der Gardasee. Die beiden südamerikanischen Länder wollen rund 460 Millionen Euro in Naturschutzmaßnahmen und eine verstärkte Wasseraufbereitung investieren.

Island

Wachsende Gletscher Trotz des weltweiten Klimawandels ist der drittgrößte Gletscher auf Island, der Hofsjökull, erstmals seit 20 Jahren wieder um rund einen Meter gewachsen. Der Hofsjökull ist drei Mal so groß wie Südtirols größte Gemeinde Sarntal.

Gründe dafür sind laut Experten der ungewöhnlich kalte Sommer 2015 und der schneereiche vorhergehende Winter.

Francia Deutschland

W-LAN für Flüchtlinge Weil es in deutschen Flüchtlingsunterkünften oftmals keinen Internetzugang gibt, stellt die private Initiative der „Freifunker“ in Hamburg und Dortmund kostenlose WLAN-Router zur Verfügung. So können Flüchtlinge mit ihren Familien in Kontakt bleiben.

Priorità alla protezione del clima A dicembre 195 stati hanno sottoscritto un concordato per il clima. Lo scopo è limitare il surriscaldamento della terra e sostenimento finanziario dei paesi, che ne stanno subendo le conseguenze.

Freut sich, dass südamerikanische Länder mehr in den Naturschutz investieren wollen. Harald prosch 2016 14 5

Dentro e fuori Nur echt mit Ausweis: 12 von 48 Verkäufer*innen

Felix Odighizuwa

Miloudi El Abidi

Gokel Prasad Bundela

Daniel-Petru Ursu

Janit Ogo

David Obote

Karan Kumar

Aboubakar Al Haji Aba

Ingredienti

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Ausschnitt Intro Good News Dentro e fuori Augeklaub Punto di domanda Intervista Reportage Zahlen, bitte!

Zwischentöne Io vendo The Wolf Porträt A tavola Eine Welt Na und?

Biblio Experiment Speakers’ Corner Schwarzweiß

Attenzione!

Ohne zebra.Ausweis geht nix!

Comprate il nostro giornale di strada solo da venditori e venditrici con i tesserini appositi e con il numero di registrazione!

Tintin Gardoso

Christopher Osayande

Philip Omhenimhen

Michael Tenpo

us. weis a er Aus s n u t So sieh

zebra. wird von motivierten Ver­käufer*innen auf der Straße verkauft. Trotzdem kann es zu Missverständnissen oder Problemen kommen: Eine unglückliche Wortwahl, ein ungünstiger Moment und schon läuft nicht alles perfekt. Haben Sie bitte Geduld, Respekt und Verständnis.

Allo stesso tempo vorremmo sottolineare che i venditori e le venditrici non possono chiedere elemosina o vendere senza tessera visibile. Se notate delle irregolarità non esitate a contattarci. Non per incriminare il singolo ma per garantire buone condizioni a tutti.

Kontakt - contatto: Tel. 334 121 6413

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Augeklaub

Aus einem Baum werden im Durchschnitt 2.500 Taschentücher produziert, Energie nicht eingerechnet.

Verschnupft und verworfen Beschleunigung auf 160 Stundenkilometer innerhalb von zwei Sekunden: Da ziehen sogar Ferrari und Porsche den Kürzeren.

In dieser Geschwindigkeit fliegen beim Niesen durchschnittlich 100.000 mit Schleim versetzte Keime rund anderthalb Meter weit. Der Urgewalt trotzen ein paar Schichten feinsten Zellstoffs: das Papiertaschentuch. Gar nicht selten wird das vollgerotzte, nicht mehr ganz so weiße Stück einfach fallengelassen.

enteignet, indigene Völker gewaltsam vertrieben und riesige Eukalyptus-Monokulturen angelegt. Zellstoffproduktion findet aber auch in Europa statt: Noch immer schlagen große Papiertaschentuch-Lieferanten in Schweden Holz in naturbelassenen Waldgebieten. Um (nicht nur) den Nasen der Welt gerecht zu werden, verschwinden jährlich etwa 12 Millionen Hektar Wald, ein Fußballfeld alle zwei Sekunden.

Das schwedische Unternehmen SCA (Svenska Cellulosa Aktiebolaget) ist führender Anbieter von Zellulose- und Papierprodukten in Europa und streicht Millionengewinne ein. Nur ein geringer Teil der Taschentücher wird aus Recyclingpapier hergestellt. Für

Seit 1929 erobert die Marke Tempo den Markt. Schenkt man der Werbung Glauben, haben die Kunden immer weichere und gleichzeitig stärkere, schnupfsichere Produkte nötig. Und wenn es nicht mehr weicher und stärker geht, bringt der Wer seit 2. Februar sein Taschentuch einfach fallen Hersteller Taschentücher mit verführelässt, zahlt mindestens rischer Duftnote oder lustigen Kinder50 Euro Bußgeld. motiven auf den Markt, „damit auch Kinder gerne die Nase putzen“.

Während Tempo mit Slogans wie „sanft“ und „fein“ wirbt, werden täglich unsanft alte Bäume gefällt und Menschen von ihren Ländereien unfein vertrieben.

Der Zellstoff der Papiertaschentücher stammt zum größten Teil aus Brasilien.

Häufig werden ganze Landstriche illegal

eine Tonne Zellstoff – daraus entstehen rund 50.000 Taschentücher – werden über zwei Tonnen Holz benötigt. Das entspricht 15 bis 20 Bäumen. Dazu kommen Energie und 10.000 Liter Trinkwasser.

Vor allem jetzt am Übergang von der Winterzur Pollenzeit liegen am Wegesrand verrotzte Taschentücher, nicht nur von Tempo, sondern auch von Zewa, Pampers oder Kleenex.

Was tun? Papiertaschentücher sollten aus recyceltem und chlorfrei gebleichtem Zellstoff hergestellt werden. Das Umweltsiegel gibt Auskunft. Das Taschentuch kann durch kluges Falten mehrfach verwendet werden. Gelegenheitsschnäuzer greifen immer häufiger auf das klassische Stofftaschentuch zurück.

Mit cool designten Initialen sind sie nicht nur ein Hingucker, sondern auch umweltfreundlicher: Mehr als die Hälfte der Rohstoffe und drei Viertel an Wasser und Energie können so gespart und 99 Prozent an Müll vermieden werden.

In Zeiten der Pest glaubten die Menschen, die todbringende Krankheit beginne mit einem Niesen. Reiner Aberglaube! Fakt ist aber, dass sich die Folgen der Papiertaschentuchherstellung nicht einfach so wegwischen lassen. Halten Sie also kurz inne, wenn sie das nächste Mal niesen.

Braucht keine Taschentücher, er verkühlt sich nicht! Mach’s wie Florian Ralser 2016 14 7

Punto di domanda

Was ist für dich Drinnen oder Draußen?

Dieses Mal im Sarntal: Acht Menschen denken in zebra. laut darüber nach, was Drinnen und Draußen für sie bedeutet.

In Sarnthein fand am zehnten Februar die zweite zebra.Aktion um zehn statt. Ein besonderer Dank gilt Florian Ralser. Er hat die Menschen buchstäblich verzaubert.

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Susanne Zöggeler Drinnen bedeutet neues Zuhause, Familie, Kinder; Draußen mehr Weitblick, Freiraum, meine Geschwister.

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Gerhard Paris Drinnen: ein Gefühl der Wärme, Sicherheit, Licht, Freude. Man fühlt sich behaglich, verstanden, zu Hause. Draußen: ein Gefühl der Kälte, Angst und Dunkelheit. Man fühlt sich schutzlos, ausgeliefert, unverstanden.

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Elisabeth Kaserer Ich durfte eine Zeit lang Menschen begleiten, die aufgrund einer Krankheit ihre Arbeit, ihr Einkommen oder sogar ihre Familie verloren haben.

Diese Erfahrung hat mich dankbar gemacht und mir gezeigt, wie schnell man draußen sein kann.

Politiker*innen sollten sorgsamer mit öffentlichen Geldern umgehen.

Es sollte mehr Einrichtungen und Projekte geben, die Menschen mit Problemen auffangen und ihnen Lichtblicke und Unterstützung in ihrem Leben bieten.

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Siglinde Groß Drinnen bedeutet für mich Wohlfühlen, draußen Abschalten.

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Marianne Vienna Draußen: Ich kann mich frei bewegen, bin unabhängig, vogelfrei? ausgesetzt?

Drinnen: eingeschlossen -> eingekreist -> eingenommen?

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Nadja Stauder Ich verbinde Drinnen und Draußen mit Migrant*innen.

Anfangs waren sie drinnen, standen mitten im Leben, hatten einen Job, Freunde und eine Familie. Dann kam der Krieg, der ihnen alles nahm und dem sie nur knapp entfliehen konnten.

Sie waren draußen, auf sich alleine gestellt. Sie hoffen darauf, ein neues, besseres Leben führen zu können, doch bekommen sie leider vermehrt Fremdenhass und Rassismus zu spüren.

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Stefan Blasinger Drinnen die sich besinnen nach Frieden sinnen.

Draußen die sich nicht daran erinnern.

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„

Marlene Holzmann Drinnen bedeutet für mich Wärme zu spüren, geborgen, beschützt und akzeptiert zu sein.

Bei Draußen denke ich an Weitsicht, Freiheit und Entdecken von Neuem.

“

Erlebte Spannung, viele positive Reaktionen und interessante Gespräche. Barbara Vienna 8 2016 14

Intervista

Fasten: Wohl bekomm’s!

Das Fasten nimmt nicht nur im Christentum einen wichtigen Platz ein; in allen Weltreligionen spielt Verzicht eine Rolle. Einigermaßen bekannt ist der muslimische Fastenmonat Ramadan, vermutlich weniger der jüdische Buß- und Bettag Jom Kippur. Und wie ist es in China?

Immerhin ist die Volksrepublik der bevölkerungsreichste Staat der Erde.

Die Mehrheit der Menschen bekennt sich dort zu keiner Konfession.

Wir haben bei einem Muslim, einem Juden und einer Sinologin nachgefragt.

Fasten im Islam

Fasten und Verzicht: für die einen gesund und als Charakterstärkung unverzichtbar, für andere Kasteiung oder Zehrung an der Essenz des Lebens.

Cheema Mohammed Jamil ist Vorsitzender des Islamic-Center in Brixen. Er lebt seit 2006 in Südtirol, war davor sieben Jahre in Deutschland und studierte in Pakistan Mathematik und Statistik.

Er wuchs mit drei Brüdern und zwei Schwestern in einem Dorf 200 Kilometer südlich von Islamabad auf.

zu spenden, die nichts haben. Am Ende des Ramadan wird noch einmal gespendet. Wir entwickeln in dieser Zeit Sensibilität für Positives, beten viel, reden nicht schlecht über andere – eine wichtige Übung einmal im Jahr.

In den Tagen des Fastenmonats herrscht ein anderes Klima, eine offenere Stimmung. Gefühle der Gemeinschaft, der Verbindung und der Pünktlichkeit sind sehr stark.

Warum fasten Muslime?

Cheema Mohammed Jamil: Fasten trägt dazu bei, Geduld zu üben. Du hast, aber du darfst nicht. Wir sollen dabei ein Gefühl für jene Menschen entwickeln, die nichts zu essen haben. In diesem Kontext ist auch die Spende zu sehen, die wir während des Ramadan geben: Wir sind angehalten, während des muslimischen Fastenmonats 2,5 Prozent unseres Jahresgehaltes Menschen

Ist es schwierig zu fasten?

In den ersten drei Tagen merkt man nichts, da hat man noch viel Energie. Dann kommt das Hungergefühl. Nach rund zehn Tagen gewöhnt man sich daran. In den Tagen des Ramadan verzichten wir von Sonnenaufgang bis -untergang auf Essen, Trinken, Rauchen, Geschlechtsverkehr. Als Vorbereitung auf den Tag trinken wir in der Früh Milch und essen Joghurt, das reduziert den

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Cheema Mohammed Jamil ist Vorsitzender des Islamic-Center in Brixen.

Durst. Vor allem derzeit, wo der Ramadan auf die Sommertage fällt, scheint die Sonne in Europa sehr lang, wir essen und trinken bis zu 18 Stunden am Tag nichts. Zum Fastenbrechen am Abend beginnen wir vor dem Gebet mit Wasser und Datteln, wir beten lange und essen gemeinsam.

Ab welchem Alter wird im Islam gefastet?

Mädchen beginnen mit dem Fasten, sobald die Regelblutung eintritt, Jungs, sobald der Bartwuchs einsetzt. Wer schwanger, krank oder auf Reisen ist, muss nicht fasten. Man kann diese Tage später nachholen.

www.hotelelephant.com

Il nostro elefante: indiano.

I nostri ospiti: da oltre 60 nazioni.

La nostra casa: un simbolo d'ospitalità da oltre 500 anni.

Brechen Sie das Fasten manchmal während des Tages ab, weil es zu anstrengend ist?

Das ist eine Frage des Kopfes. Ich kenne viele alte Menschen, die keinen Tag im Ramadan ausgelassen haben. Ich setze manchmal einen Tag aus und hänge ihn am Ende des Fastenmonats an.

Aber das entscheide ich gleich in der Früh. Arbeitskollegen drängen mich manchmal zum Trinken, sie meinen, das sei wichtig. Aber das kann man mit dem Gehirn steuern.

Ist Fasten Ihrer Meinung nach gesund?

Ja, Fasten reinigt den Körper. Wer körperlich fit ist, fastet im Ramadan bis ans Lebensende.

Fasten im Judentum In Südtirol und Trentino leben zwischen 100 und 150 Jüdinnen und Juden. Jüdische Mitbürger*innen sind immer wieder Anfeindungen ausgesetzt, Antisemitismus nimmt tendenziell zu. Dieses Gespräch haben wir mit einem Mitglied der jüdischen Gemeinde von Meran geführt, unser Gesprächspartner möchte namentlich nicht genannt werden.

verboten. Auch an die Tiere wird zu Jom Kippur gedacht: Es ist nicht erlaubt, Lederschuhe zu tragen: Sie symbolisieren das Herumtrampeln auf Tieren.

Und wann finden die übrigen Fastentage statt?

Ein weiterer Fastentag ist das Esther-Fasten (Taanit Esther), das zu Purim, dem jüdischen Karneval begangen wird. Dieses Fasten erinnert an Königin Esther, die die Juden im Babylonischen Exil vor der Ermordung rettete. Heuer ist dieser Fastentag am 23. März.

Dann gibt es das Pessach-Fasten, das einen Tag vor Beginn des Pessach-Festes, des jüdischen Osterfestes, begangen wird, heuer am 22. April. Vor allem Erstgeborene begehen ihn aus Dank darüber, dass sie nicht ermordet wurden: Es geht um die zehnte der zehn Plagen in Ägypten. Dann kommt das Fasten am 17. Tammus: Tammus ist ein jüdischer Monat. Mit diesem Fasten-Tag beginnt eine dreiwöchige Trauerperiode, die an die Zerstörungen der Tempel erinnern soll und die am 9. Av, (auch „Tish-a be-av“ genannt) endet. Heuer ist der 17. Tammus der 23. Juli.

Dann gibt es noch das Fasten Zom Gedaliah: Dieses Fasten wird am 3. Tischrei (ein jüdischer Monat) zwei Tage nach dem Jüdischen Neujahr-Fest begangen. Der Tag erinnert an die Ermordung Gedaliahs.

Welcher Fastentag ist im Judentum der wichtigste?

Im Judentum gibt es fünf Fastentage, die sich Wie gestalten sich die Fastentage und wer auf das ganze Jahr verteilen. Der wichtigste fastet? und zugleich anstrengendste ist der BußAlle Fastentage, außer Jom Kippur und Tish-a und Bettag Jom Kippur. Das Fasten beginnt be-av (9. Av) beginnen vor der Morgendämam Abend, an dem auch der Jom-Kippurmerung und enden bei Einbruch der DunFeiertag beginnt und endet am nächsten kelheit am Abend. Jom Kippur und der 9. Av Tag abends, wenn der Feiertag ausklingt. An beginnen jeweils am Abend und enden am diesem Tag darf man nächsten Tag bei Einbruch der Der wichtigste und weder essen noch Dunkelheit. Und so komisch trinken. Man darf es auch klingt, vor dem Faszugleich anstrengendste sich auch nicht dutenbeginn am Morgen kann Fastentag im Judentum man noch essen oder trinken. schen. Es ist nur erist der Buß- und Bettag Vom Fasten ausgenommen laubt, sich die FingerJom Kippur. sind Personen, die krank sind. kuppen zu benetzen, Durch das Fasten könnte sich ihr nachdem man die Toilette Zustand verschlimmern. Ausgenommen sind aufgesucht hat. Auch das Gesicht darf man auch Schwangere und Stillende. Nach dem 13. sich nach dem Aufstehen nicht waschen. LeLebensjahr, nach der „Bar-Mitzwa-Feier“, eidiglich die Augen kann man ein bisschen mit Wasser säubern. Frauen sollen sich an diesem ner Art Firmung, ist man religiös mündig und Tag nicht schminken, Geschlechtsverkehr ist sollte alle Gebote und Verbote einhalten.

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Intervista Was unterscheidet das Fasten im Judentum von jenem im Christentum?

Das Fasten im Christentum ist eher eine Kasteiung und das ist im Judentum verboten. Fasten im Judentum ist ein Brauch, der in der Tora (heb. Bibel, bedeutet „Weisung, Gesetz“) verordnet wird. Fasten ist laut Tora ein Zeichen der Buße, aber auch um trauriger Ereignisse zu gedenken. Ultraorthodoxe fasten, um ihren Gebeten mehr Ausdruck oder den Gebeten mehr Gewicht zu verleihen. Es gibt auch Personen, die wegen eines Todestages, einer Hochzeit oder wegen anderer ereignisreicher Tage fasten. Von den Rabbinern oder Gelehrten wird von extremem oder oftmaligem Fasten abgeraten.

Fasten Sie immer?

Ich faste nicht immer. Das hängt auch vom jeweiligen Tag ab. Habe ich einen arbeitsreichen Tag, faste ich nicht. Lediglich den Fastund Feiertag des Jom Kippur halte ich (fast) immer. In den letzten Jahren habe ich einige Male nicht gefastet. Es war mir einfach zu anstrengend. Ich bin Raucher und an diesem Tag auch noch das Rauchen einzustellen, kostet enorm viel Kraft und war mir dann doch zu viel. Rabbiner „empfehlen“ das Fasten grundsätzlich niemandem. Das ist eine persönliche Entscheidung: Jeder muss das selbst vor Gott verantworten!

Wie weit spielt Fasten in andere Bereiche hinein?

Fasten wird teilweise auch auf das Handyoder Computerverbot ausgedehnt. Am Shabbbat (Samstag) darf man grundsätzlich weder telefonieren, noch den Computer benutzen oder das Licht ein- und ausschalten.

In diesem Sinne hat man 52 bis 53 Tage im Jahr – inklusive Jom Kippur – einen Fasttag: wenn auch nicht auf Basis der Speisen.

Worauf verzichten Sie beim Essen in der Fastenzeit?

Ab und zu halte ich die „Kashrut“, die jüdischen Speisegesetze ein, esse also Gerichte mit koscherem Fleisch: Fleischiges und Milchiges wird nicht vermischt, nicht zusammen gekocht. Üblich ist auch, dass man im Haushalt jeweils eigene Töpfe, Pfannen, Teller und Besteck für Fleischiges und für Milchiges hat.

Fasten in der Traditionellen chinesischen Medizin Karin Wallnöfer wurde 1969 in Meran geboren, hat orientalische Geschichte mit Schwerpunkt China studiert. Sie ließ sich unter anderem zur ShiatsuPraktikerin, zur Ernährungsberaterin nach den fünf Elementen der Traditionellen Chinesischen Medizin und in Qigong und Taijiquan ausbilden.

Seit 1999 wendet sie das Gelernte als Freiberuflerin an, unterrichtet in den Bereichen TCM und Ernährung und betreibt einen TCM-Blog.

Was sagt die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) zum Fasten?

Karin Wallnöfer: Das Fasten hat in der chinesischen Ernährungslehre keine große Bedeutung und wird nur sehr am Rande erwähnt, wenn überhaupt. Gerade strenge Fastenkuren können nach den Vorstellungen der TCM als problematisch angesehen werden.

Weshalb das? Was passiert nach der TCM während einer Fastenkur?

Wer schon einmal mehrere Tage keine Nahrung zu sich genommen hat, kennt das: Am Anfang geht es einem jämmerlich, man friert und hat wenig Kraft. Dann plötzlich kommt die Kraft zurück und man hat das Gefühl, man könne Bäume ausreißen. Die Chinesische Medizin erklärt das damit, dass der Organismus dann auf die Essenz zurückgreift, eine sehr reine Form von Energie, die „vorgeburtlich“ genannt wird, weil wir von Geburt an darüber verfügen. Die Essenz ist eine Art von Reserve, die auch während einer schlimmen Krankheit oder zum Beispiel während eines Marathons angezapft wird. Normalerweise verbrauchen wir zuerst das Qi, das aus der Nahrung und der Atmung stammt. Wenn das Qi zur Neige geht, haben wir Hunger und sind müde. Sobald wir dann essen und rasten, wird das Qi wieder aufgefüllt.

Weshalb ist es so schlimm, von der Essenz zu zehren?

Die Essenz erhalten wir nur einmal im Leben und sie kann laut TCM nicht wieder aufgebaut werden. Kinder haben sehr viel

Karin Wallnöfer ist Sinologin, sie hat unter anderem in Peking studiert.

Essenz und sind deshalb sehr vital, passen sich leicht an und erholen sich schnell von einer Krankheit. Im Alter nimmt die Essenz langsam ab, man wird steifer und verliert an Vitalität. Der Alterungsprozess und auch die meisten Krankheiten, die im Alter auftauchen, haben nach der TCM direkt oder indirekt mit diesem Rückgang der Essenz zu tun. Deshalb ist es nach der TCM ein absolutes No-go, ohne strikte Notwendigkeit von der Essenz zu zehren.

Worauf stützt die TCM diese Erkenntnisse?

Die Traditionelle Chinesische Medizin beruht allein auf Beobachtungen, die über Jahrhunderte gesammelt worden sind. Es gibt allerdings auch mehrere Langzeitstudien, die zu demselben Ergebnis kommen: Die längste Lebenserwartung haben Menschen, die im Laufe ihres Lebens stetig und langsam zunehmen und im Alter ein leichtes Übergewicht erreichen. Strikte Diäten (also auch das Fasten) erhöhen das Krankheitsrisiko, vermindern die Vitalität und verkürzen die Lebenserwartung.

Der Vollständigkeit halber muss aber natürlich gesagt werden, dass beim Essen auch zu viel des Guten nicht gesund ist.

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Intervista Wie kann ein sinnvolles Fasten nach der Hat das Fasten nach der TCM denn überTCM also aussehen? haupt keine positiven Aspekte?

Nach der TCM ist es immer angebracht, auf Doch, natürlich. Die positive Wirkung hat die Konstitution mit dem Wechsel von Yin und Yang jedes einzelnen zu tun. Wenn wir nichts essen und „Es gilt, das gesunde Rücksicht zu in Unterzucker geraten, dann fällt Mittelmaß zu suchen nehmen: Für es dem Organismus viel leichter, und auf alle Extreme zu manche Menins Yin zu wechseln. Die aktiven, verzichten.“ nach außen gerichteten Prozesse schen kann es Karin Wallnöfer werden dann zurückgefahren und sinnvoll sein, der Organismus, jedes Organ, jede für andere übereinzelne Zelle widmen sich der Regeneration haupt nicht. Im Allgemeinen würde ich saund dem Entschlacken. Das passiert normagen, dass eine gemäßigte Ernährung für die meisten Menschen besser ist, als eine strenlerweise nachts, während dem Schlafen. Aber auch das Meditieren ist ein Yin-Zustand, ge Fastenkur, also zum Beispiel nur gekochweshalb es sehr sinnvoll ist, als Vorbereitung tes Getreide und Gemüse über ein paar Tage darauf zu fasten oder wenig zu essen. Fasoder eine Woche. Noch idealer ist es, den Rhythmus von Yin und Yang durch tägliches ten und Sporteln hingegen ist schwierig. In leichtes Fasten zu unterstützen: Morgens diesem Fall kommt der Organismus in einen und mittags wird ausreichend gegessen, um Konflikt und muss wie gesagt auf die Essenz das Yang zu aktivieren, das Abendessen fällt als Kraftreserve zurückgreifen.

dann nur mehr sehr leicht aus oder kann ganz weggelassen werden, damit der Körper in der Nacht tief ins Yin gehen und sich regenerieren kann. Diese Form der Ernährung bringt viele Vorteile für die Gesundheit und erspart dem Organismus den Stress einer strengen Fastenkur.

Die TCM orientiert sich an der Philosophie des Daoismus. Was heißt das?

Der Daoismus geht davon aus, dass die Natur ein vollkommenes Ganzes ist und wir Menschen sind Teil dieser Natur. Wenn der Organismus bekommt, was er braucht, regelt er alles selbst am besten. Wir können ihn darin unterstützen, aber je weniger wir uns einmischen, desto besser. Das ist der eigentliche Kern der TCM: das natürliche Gleichgewicht und das gesunde Mittelmaß zu suchen und auf alle Extreme zu verzichten.

Hat während des Schreibens Hunger bekommen. Maria Lobis

Das beste Brixen vom Wohnen

Tel. 0472 201 250 · info@sader.it · sader.it

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Reportage

Fiori e diritti “È il tempo che hai dedicato alla tua rosa che la rende così importante.” Così il Piccolo Principe, nel libro di Saint-Exupéry, affidava simbolicamente a una rosa il senso della cura e dedizione alle cose che contano nella vita. Anche per tutti noi la rosa è da sempre l’immagine positiva di un amore, di un affetto, di un ricordo.

Per tante aziende è solo un business imponente, capace di muovere miliardi di euro l’anno, ma per decine di migliaia di braccianti nel sud del mondo quella stessa rosa ha un valore diverso.

Sono riuscito a incontrare Margot una domenica pomeriggio, in una palestra che ospita una riunione organizzata dal sindacato Fenacle con una trentina di lavoratori di una piantagione di rose in Ecuador. Mi racconta dei suoi 11 anni in serra, dei suoi due figli e del suo lavoro: turni di lavoro massacranti, soprattutto in vicinanza dei periodi di picco del mercato (San Valentino, la festa della Mamma, Natale), il contatto con prodotti chimici che le hanno rovinato la pelle del volto, un senso di affanno che le fa temere quella malattia ai polmoni così comune a coloro che respirano ciò che altri lavoratori sono costretti a irrorare nelle serre. Accetta di farsi fotografare con pudore, coprendosi in parte il viso con la mano.

A lavorare sono soprattutto le donne, che vengono licenziate in tronco se in gravidanza, e che spesso devono subire abusi sessuali.

Mi ricorda il volto di Mary, incontrata in Kenya alcuni mesi prima. Anche lei donna sola con figli, senza un contratto formale che le potesse un giorno garantire la copertura sanitaria o la pensione. Si guadagnava di che vivere lottando quotidianamente contro le pretese sessuali di un caporeparto da cui dipendeva la sussistenza di centinaia di donne come lei. Vite difficili, diremmo noi con un eufemismo che potrebbe offenderle, se ci sentissero.

Più di tre miliardi di rose l’anno Non credo che rimarrebbero impressionate dai numeri resi disponibili dal Ministero degli affari esteri olandese: un miliardo di euro di fiori importati ogni anno in Europa dai cosiddetti “paesi in via di sviluppo”; un centro logistico e commerciale in Olanda, capace di controllare un mercato florovivaistico che

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Faire Rosen zum Valentinstag Blumen Hochkofler Sarnthein Blumengeschäft Tirolflor Dorf Tirol

In Südtirol haben folgende Geschäfte anlässlich des Valentinstages (viele das gesamte Jahr über) faire Rosen im Sortiment: Leo’s Gardencenter Sterzing Blumen Mittermayer Hermann Sterzing

Floralis Meran Meran

Blatt und Blüte Vintl

Blumen Sonja Meran Gärtnerei Unterweger Algund

Gärtnerei Winkler Brixen Blumendecor Milland/Brixen Blumenparadies Schlanders Gärtnerei Rinner Lorenz Latsch Gärtnerei Florian Schenk Nals Clematis Blumen & Dekor Neumarkt Blumenecke Mayr Petra Kurtatsch

Blumen Margeritta Seis Floralpina Bozen

Mentre numerose aziende hanno spostato la produzione in Etiopia, dove l’estensione delle piantagioni è cresciuta a un ritmo del 40% negli ultimi quattro anni, ma dove il costo del lavoro è tra i più bassi di tutta l’Africa, altre aziende, appartenenti al “Kenya Flowers Council”, sono effettivamente intervenute sugli aspetti ambientali e sulle condizioni di lavoro, garantendo ai braccianti gli indumenti di protezione e verificando il rispetto degli orari di rientro in serra dopo l’uso dei prodotti chimici.

Ma allora, quali possibilità ha il consumatore etico che desidera regalare o regalarsi un fiore?

Gärtnerei Kircher Bozen Reider Pflanzen Center Bozen Gärtnerei Schullian Bozen

Troppi pesticidi inquinano l’acqua

giornalista dell’Inter Press Service, nel suo vale 60 miliardi di euro al dettaglio; oltre tre articolo di denuncia sui danni alla salute miliardi e mezzo di rose passate attraverso causati dall’esposizione ai prodotti chimici le aste olandesi nel solo 2013, che equivalgoin serra studiati dal “Kenya Medical Reseno a un terzo di tutti i fiori importati.

Sono numeri importanti, posti di lavoro per arch Institute” (KEMRI): insufficienze recentinaia di migliaia di persone (da 70 a 90 spiratorie, tumori, sterilità. Davvero troppe mila braccianti solo in Kenya), come mi ripespine in quelle rose.

Neppure l’ambiente ci guadagna. tono gli investitori esteri che ho incontrato.

L’organizzazione canadese “Food Questo è vero, ma quello che and Water” ha studiato l’impattendono a dimenticare sono Insufficienze le drammatiche conseto delle piantagioni ai danni del lago Naivasha in Kenya: tropguenze della produzione respiratorie, intensiva in questi ultimi pa acqua consumata (da 7 a tumori, sterilità. trent’anni. Sulle persone e 13 litri per ogni rosa), troppi Davvero troppe sull’ambiente. pesticidi inquinanti nel bacispine in quelle Andate a leggervi il recenno, accesso quasi inesistente rose. per le comunità locali abituate te report del “Kenya Human per decenni a usufruire del lago Rights Commission” sulle conper la pastorizia e per le loro necessità. dizioni di lavoro delle braccianti nelle pianAnni di denunce e campagne internazionali tagioni di fiori. Ci sono dei miglioramenti da parte delle Ong e delle associazioni di conconcreti rispetto a dieci anni fa, questo va riconosciuto, ma tuttora metà delle donne sumatori hanno messo in discussione il buintervistate dichiara di subire soprusi sessiness dei fiori, soprattutto in Kenya, dove il “Kenya Flowers Council” – ente di rappresensuali nelle serre, ritorsioni nei confronti di chi si affilia a un sindacato, licenziamenti tanza dei principali proprietari di serre – ha in caso di maternità e di ricevere un salario realizzato un proprio standard di certificazioinferiore ai due euro al giorno. Va diretto ne per riacquistare credibilità agli occhi del al cuore del problema anche David Njagi, consumatore e della consumatrice europei.

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Reportage

Le donne lavorano senza un contratto formale che possa un giorno garantire loro la copertura sanitaria o la pensione.

Il Fairtrade ha attivato anche in Italia la distribuzione di rose certificate, in alcune catene della grande distribuzione e nei negozi di fiori, tuttora preferiti dai consumatori italiani per questo acquisto. In Alto Adige, secondo dati raccolti dall’oew, esistono alcuni

dettaglianti che garantiscono la tracciabilità dei fiori (vedi box a lato).

Altre certificazioni hanno cercato di rendersi visibili e acquisire spazio nel mercato, il “Flower Label Program” (FLP) in Germania e il “Fair Flowers Fair Plants” (FFP) in Olanda,

per esempio, ma hanno dovuto fare i conti con la potente lobby delle aste olandesi e dei distributori e sospendere le proprie campagne di sensibilizzazione. Nel frattempo è nata la “Flowers Sustainable Initiative” (FSI), un’iniziativa avviata dai commercianti olandesi con il supporto dell’ente di certificazione MPS. Non è tuttora facile, per un consumatore etico soddisfare le proprie aspettative nel settore della floricultura, ma è comunque importante mantenere viva l’attenzione su questa problematica e chiedere ai soggetti che operano nel mercato di garantire la provenienza dei loro prodotti.

Come ci direbbe il Piccolo Principe di SaintExupéry: “Se non conosci la storia di quella rosa, come fai a destinarla a un amore, a un affetto, a un ricordo?”

Acquistare responsabilmente fa bene a chi produce e a chi consuma. Cristiano Calvi

San Valentino

Il bouquet per l’uomo* con tanto Amore

Valentinstag

* naturalmente anche per la donna

Der Männer-Strauß * mit viel Liebe *natürlich auch für die Frau

Die Gärtnerei für drinnen und draußen Floricoltura per casa e giardino

fair roses

Meraner Straße 75 A Via Merano Bozen - Bolzano T 0471 933006 schullian.it - facefook.com/schullian

2016 14 15

Wie oft hast du dich schon selbst gegoogelt?

5

#

Zwischen dialektal und zweiheimisch Eine Gondel auf die Plose muss nicht unbedingt nach ihm benannt werden, meint er, aber eine Straße wäre schon toll: Er hätte schon eine im Kopf.

Max von Milland ist einer, der weiß, was er will: Im Sommer vergangenen Jahres brachte der Sänger bereits sein zweites Album auf den Markt. Es ist etwas lauter als sein erstes, unverkennbar bleibt die Südtiroler Mundart: Er hält daran fest, und der Erfolg gibt ihm recht.

Max von Milland ist heimatverbunden und weltoffen, zweiheimische Freunde sind für ihn genauso normal wie Besuche in einem indischen Restaurant.

Ein Interview in Zahlen ist neu für ihn, mit verschmitztem Lächeln beziffert er tapfer alle Fragen.

Max von Milland

Wie oft wurdest du schon aufgefordert, in deutscher Sprache zu singen und nicht in Dialekt?

∞

#

16 2016 14

Zahlen, bitte!

Wie oft hast du am Valentinstag Blumen verschenkt?

1

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75 10 2 9 5-6 8 8 20

Wie hoch ist der Prozentsatz deiner weiblichen Fans?

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Wie viele zweiheimische Freunde hast du?

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An wie vielen Orten fühlst du dich zuhause?

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Von 1-10: Wie hoch schätzt du die Lebensqualität in Südtirol ein?

Und jene der ganzen Welt?

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Von 1-10: Braucht es ein Fair-Trade-Label für Musikinstrumente?

#

Wie viele Gitarren besitzt du?

1 0 10

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6.433 4 6 3 3 15

Wie viele Facebook-Fans hast du?

Wie viele davon stammen aus dem fairen Handel?

Und wie viele davon sind wahre Freunde?

Wie viele WhatsAppNachrichten verschickst du täglich?

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Wie viel Prozent der Musiker bräuchten Gesangsverbot?

Wie viele Tafeln Schokolade vertilgst du pro Jahr?

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Was war deine Durchschnittsnote im Fach Musik?

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Wie viele Fanbriefe erhältst du pro Woche?

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Wie viele Minuten brauchst du morgens im Bad?

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Wie viele Liebeslieder könntest du aus dem Stand und ohne Textvorlage singen?

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Hätte auch gerne so lange Wimpern. Silvia v. Pretz 2016 14 17

Zwischentöne

Bongo Bongo ... Bongo Das neue Jahr begann mit einem neuen Buch: „Äquatoria“ von Patrick Deville. Der Autor folgt den Spuren von Pierre Savorgnan de Brazza, der sich im 19. Jahrhundert aufmachte, das Kongobecken zu erforschen.

Geboren in Castel Gandolfo und ausgebildet in Frankreich, wurde er nach langem Hin und Her in Brazzaville, der Hauptstadt der Republik Kongo, beigesetzt.

Auch für einen zweiten Italiener war Kongo das erste Abenteuer nach dem Studium: für meinen Vermieter Maurizio. Er ging als Außendiensttechniker dorthin, um sein erstes Geld zu verdienen. Kürzlich las er mir Aufzeichnungen von damals vor und beendete seine Erzählungen mit der italienischen Version des Songs „Bongo Bongo Bongo“ auf Youtube.

The Andrews Sisters

Der Song mit dem rhythmischen Namen erklang Ende 1947 das erste Mal auf amerikanischen Radiostationen, unter anderem in der Version der Andrews Sisters.: Auf kritisch-humorvolle Weise reagiert ein Bewohner des Kongo auf das Vorhaben von Missionaren und anderen „educated savages“, seinen Stamm zu zivilisieren. Doch angesichts der vielen Makel westlichen Fortschritts entscheidet er sich zu bleiben, wo er ist.

Als ich mir die Texte der amerikanischen und der italienischen Version genauer ansah, staunte ich nicht schlecht: Während der Text in der amerikanischen Version durchaus als Satire rüberkommt, wird die Meinung des

„vecchio negro“ in der italienischen Version der Lächerlichkeit preisgegeben. Ein Auszug:

Molde scuse ma non vengo, io rimango qui no bono vostra rumba, vostra samba, vostro sbirou no bono pasta asciutta, meglio scimmia, pasta e ragù no bono radio e cine, signurine magre così molto meglio anello al naso, ma sdare qui!

Stimmt, der Text stammt aus einer anderen Zeit. Stimmt, meine Interpretation ist subjektiv. Und dennoch: Nach diesem Song wollte ich nur mehr Manu Chao hören, der im Jahr 2000 auch „Bongo Bong“ sang – nur eben ganz anders.

Wie, meine Oberschulzeit liegt schon so lange zurück?. Philipp Frener

Gendern In dieser Kolumne knöpfen wir uns Ausdrücke aus dem Südtiroler Sprachgebrauch vor und reflektieren über unsere Sprache, die Minderheiten oft an den Rand unserer Gesellschaft drängt.

Wenn wir uns über Geschlechtergerechtigkeit Gedanken machen, so kommt das Konzept des Genderns oder Genderings ins Spiel.

Der Begriff stammt aus dem Englischen und ist auf die Unterscheidung zwischen biologischem Geschlecht (Sex) und sozial konstruiertem Geschlecht (Gender) zurückzuführen. Während wir mit einem biologischen Geschlecht geboren werden, ist das soziale Geschlecht gesellschaftlich entstanden und kommt in Geschlechterrollen von Frau und Mann zum Ausdruck. Gendern in der Spra-

che bedeutet, dass Frauen und Männer gleichermaßen genannt werden. Gegner*innen einer gendersensiblen Sprache behaupten, dass die männliche Form immer Frauen mit einschließe und gegenderte Wörter die Ästhetik der Sprache beschädigen. Jedoch fühlen sich viele Frauen nicht gemeint, wenn nur männliche Formen verwendet werden.

Sprache lässt sich nicht Magdalena in starre Regeln quetMach schen und entwickelt sich dynamisch weiter.

Vertreter*innen einer gendersensiblen Sprache wollen die sprachliche Entwicklung in Richtung Gleichstellung der Geschlechter leiten.

Mittlerweile gibt es mehrere Arten zu gendern. Manche verwenden das altbewährte Binnen-I (StudentIn), den Gender*Star (Student*in) oder das Gender_Gap (Student_in). Die letzteren schließen auch jene Menschen mit ein, die sich weder Mann noch Frau zuordnen wollen wie Intersexuelle oder Transgender. Andere wiederum bevorzugen geschlechterneutrale Ausdrücke wie Studierende.

Philosophiestudentin Magdalena Mach erklärt: “Gendersensible Sprache bedeutet für mich, dass auf alle möglichen Geschlechter beziehungsweise Identifikationen Rücksicht genommen wird. Ich achte darauf, möglichst geschlechtsneutrale Formulierungen zu verwenden.“

Net beas gemoant gibt’s net. Hanna Vettori 18 2016 14

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Ismail El Karkouri Età: 30 Paese d’origine: Marocco Strategia per vendere: Per vendere bene ti serve esperienza; io mi rivolgo alla gente con parole gentili, bisogna fare subito amicizia.

Domicilio: da nessuna parte Dove vorrei abitare: Forse trovo qualcuno che mi offre un posto dove dormire, ma se trovo lavoro mi cerco anche un appartamento.

Cosa mi piace: A me piacerebbe avere una vita “normale” ma non l’ho ancora trovata.

Un mio sogno è avere un piccolo maso, il lavoro dei contadini mi piace molto.

L’Alto Adige è … bellissimo, mi sono innamorato di queste montagne, ma se non troverò lavoro prima o poi dovrò andare via da qui, anche se vorrei restare.

Sono arrivato in Italia nel marzo 2007, sotto un pullman dal Marocco alla Francia. Volevo guadagnare di più per aiutare i miei genitori e me stesso. In Marocco ero povero e pensavo che qui la vita fosse più facile.

I primi 3 anni ho lavorato nel sud dell’Italia, ma dopo non trovavo più lavoro e così sono tornato al nord. A Bressanone mi sono trovato bene, ho trovato un nuovo lavoro e un posto dove dormire. Adesso sto di nuovo cercando lavoro, come muratore o aiuto cuoco, ma quello che mi piacerebbe di più sarebbe aiutare un contadino. Adesso so che la vita qui in Italia è diversa che in Marocco, ma non è certamente più facile. Anche qui sto combattendo per sopravvivere, ma sono molto grato alla gente che mi aiuta comprando zebra. Io spero di poter trovare qui la mia vita. Insha’Allah.

Desidera Text un mondo senza “poveri” e “ricchi” ma pieno di umani. Evi Ploner

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The Wolf

I “lupi” di Bolzano I senza tetto che vivono a bolzano sono i redattori di una pagina di zebra.

Si definiscono “Lupi” e poiché in questa rubrica chi si presenta parla in tedesco, in italiano e in altre lingue, le autrici e gli autori hanno optato per un titolo in inglese.

“Viviamo come in un branco” dicono: uniti come gruppo, responsabili l’uno per l’altro, ma ciononostante soli.

“Mi chiamo Vasco, anche se in realtà è un nome d’arte, un soprannome che mi hanno affibbiato quando ero più giovane e assomigliavo al famoso cantante. Nel frattempo la mia vita è molto cambiata, ma continuo a tenermi il mio “nome d’arte”.

La storia della mia vita, quella cosiddetta ufficiale che si scrive nei curriculum, è presto raccontata. Ho 52 anni, sono nato a Bolzano, ho sempre vissuto qui e qui vorrei restare per sempre. Sono cresciuto orfano e con la maggiore età ho ereditato anche i debiti dei miei genitori. Finito di pagarli, ho tentato di crearmi una mia vita. Ho preso casa, ho fondato una piccola impresa di servizi, mi sono sposato, ho avuto dei figli.

Poi sono iniziati i problemi di salute in famiglia e con essi un po’ tutto ha iniziato a sgretolarsi. Ho perso il lavoro, e con la separazione, ho perso anche la casa. Per un po’ ho vissuto in un appartamento in affitto

Il pellegrino ma alla lunga era troppo caro. Ho ripiegato su una stanza in un garnì, fino a che non ho potuto più permettermi neanche quella, e da lì a poco la mia vita è cambiata ancora.

Molti direbbero che ora sono un “barbone”, ma io preferisco definirmi un pellegrino. La differenza per me è importante. Per come la vedo io, un barbone ha smesso di lottare e si è arreso, io invece cerco di andare avanti, sempre avanti.

Vivo in strada da più o meno due anni e mezzo. A farmi compagnia c’è Taro, il mio cane, che sta con me da 12 anni. Stare in strada con Taro non è facile, non ho accesso al dormitorio o al centro diurno, e se non sto al centro non ricevo il sussidio. Così in inverno dormo in uno scantinato o in un locale caldaia, insomma, laddove la gente mi permette di stare. Vado avanti con piccoli lavoretti, chi mi fa sistemare il proprio giardino, chi i campanelli del condominio,

Taro, il compagno fidato di Vasco

Rest in Peace, Jaroslav Kohl! fe Die Straßenwöl von Bozen trauern.

cose così. A volte mangio panini, a volte ricevo qualcosa e a volte riesco a comprarmi un piatto di pasta. D’altronde non ci penso proprio a lasciare Taro. In strada soffro molto la solitudine. Gli amici e i colleghi di una volta non ti conoscono più e si girano dall’altra parte quando ti vedono. Taro invece no. Taro è sempre stato al mio fianco, è la mia salvezza e di certo non lo abbandono. Ma la vita in strada è difficile anche per la violenza che subiamo.

Io stesso sono stato aggredito diverse volte, e solo poco tempo fa un amico è stato picchiato a morte. Sogni per il futuro per ora non ne ho, vivo giorno per giorno, tentando di trane il meglio. In strada non c’è nulla da guadagnare e tutto da perdere, e per stare con gli altri bisogna saper mettersi in gioco ed essere se stessi. Perché la vita è così, una ruota che gira, oggi tocca a me, domani forse a te …”

Stare in strada con un cane non è facile, però non ci penso proprio a lasciarlo. Vasco 20 2016 14

Porträt

Er ist Philosoph und Macher: Matthias Abram.

Auf der Suche nach einer besseren Welt Zu einer Melodie von Ludwig van Beethoven schreitet Matthias Abram, 73, ins Wohnzimmer; vorbei an mehreren meterhohen Bücherregalen, vorbei an meisterhaften Gemälden, an afrikanischen Skulpturen. Schwerfällig lässt er sich auf einen Divan fallen, legt seine Hände in den Schoß. Abram entspricht dem Inbegriff eines intellektuellen Menschen; er liest viel, sammelt alte Landkarten Lateinamerikas, interessiert sich für Geschichte, für Kunst. Während seines Philosophiestudiums in Lyon und Tübingen lehrte ihn der Neomarxist Ernst Bloch, was er mit seinem Begriff der konkreten Utopie meint: dass nämlich eine Vision durchaus verwirklicht werden kann.

So richtig begann Abram daran zu glauben, als er 1970 nach Chile reiste – zu der Zeit, als Salvador Allende zum Präsidenten gewählt wurde und gewillt war, eine sozialistische Gesellschaft zu gründen. „In Europa änderte sich dagegen rein gar nichts; selbst die alten Nationalsozialisten wurden im System recycelt“, sagt Abram. In Chile glaubte er den Ort gefunden zu haben, an dem seine sozialutopischen Vorstellungen umgesetzt werden könnten. Als Salvador Allende zwei Jahre später die Militärs in die Regierung aufnahm, begriff Abram, dass seine Erwartungen an ihn zu hoch waren. „Ich bin durch und durch ein Antimilita-

2016 14 21

Porträt

Die zweisprachige Schule „Transito Amaguaña“ in Quito, Ecuador

rist und deshalb ein Deserteur“, erklärt er.

Abram redet schnell, stolpert beinahe über Um den Militärdienst zu umgehen, floh er die eigenen Worte. Man merkt, dass ihm nach Deutschland und blieb zehn Jahre lang diese Ungleichheit in der ecuadorianischen dort. „Gegen den italienischen Staat führte Gesellschaft ganz und gar nicht gleichgülich einen Prozess“, sagt Abram. „Ich wollte, tig ist. Deswegen arbeitete er jahrelang dass mein Haftbefehl aufgehoben wird.“ unter anderem für den Deutschen EntVergebens. Sechs Monate wicklungsdienst (DED) lang hätte er ins Gefängund die Deutsche „Die nicht-indigene Gesellschaft für nis müssen, wäre ihm Gesellschaft ist ignorant; Internationale nicht Straffreiheit für sie ist die Sprache Cervantes Zusammengewährt worden, niveauvoller als die indigenen als Sandro Pertini arbeit (GIZ). Es zum italienischen ging ihm dabei Sprachen.“ Matthias Abram Staatspräsidenten gevor allem darum, dass an den Schulen wählt wurde. in Ecuador zweisprachig unterrichtet wird, Auch nachdem Allende durch einen Miliin Spanisch ebenso wie in Kichwa. In Protärputsch gestürzt wurde, glaubte Abram daran, dass die Welt nicht so bleiben muss, beschulen wurde das zweisprachige Modell wie sie ist, dass man sie zu einer besseren getestet; außerdem engagierte er sich damachen kann. Vor allem in Lateinamerika für, dass die Schulbücher zweisprachig geschien ihm das möglich zu sein; deshalb druckt werden. Ähnliche Projekte initiierte wollte er sich dort engagieren. Seit mitter auch in Guatemala und in Honduras.

Selbst das ecuadorianische Bildungsmilerweile fünfzehn Jahren lebt er sowohl in Bozen als auch in Quito, der Hauptstadt nisterium fragte ihn um Rat. Mittlerweile Ecuadors. Er setzt sich dort für die indigene wurde die interkulturelle zweisprachige Bevölkerung ein, deren Kultur vor allem unErziehung in die Verfassung Ecuadors aufter der spanischen Kolonialisierung Anfang genommen. Einen Teil dazu beigetragen des 16. Jahrhunderts gelitten hat. Nach wie hat wohl auch Abram, auch wenn er immer vor ist Spanisch die Amtssprache Ecuawieder abwinkt und betont, dass er nur eidors. „Die nicht-indigene Gesellschaft ist ner von Vielen sei, die sich um die indigene ignorant; für sie ist die Sprache Cervantes Bevölkerung bemühen. niveauvoller als die indigenen Sprachen“, Vor vielen Jahren schrieb er einen Brief an sagt er. Dabei gehören die Sprachen zum die Witwe von Antoine de Saint-Exupéry, Kulturgut der indigenen Völker.

Consuelo de Saint-Exupéry, und bat sie,

dass „Der kleine Prinz“ in Kichwa herausgegeben werden darf. Sie sagte Ja. „Pro Exemplar musste allerdings ein Franc an den Verlag bezahlt werden. Kurzerhand wandte ich mich an den französischen Botschafter, der die Summe beglich“, erzählt Abram. Insgesamt wurden 2.000 Exemplare gedruckt. „Ich wollte beweisen, dass Kichwa auch für Weltliteratur geeignet ist“, sagt er.

Inzwischen werden zahlreiche Bücher in Kichwa übersetzt, einige sogar in der Sprache verfasst; manche hat Abram herausgegeben.

Auch wenn sich die Situation der indigenen Bevölkerung in Ecuador gebessert hat, ist sie noch lange nicht ideal. „Ecuador ist im Grunde ein reiches Land“, sagt Abram, „nur ist der Reichtum falsch verteilt.“ Ein weiteres Problem sei der Landraub: Indigenen Kleinbauern wird – nicht nur in Ecuador – der Boden von multinationalen Konzernen weggenommen, um Monokulturen zu errichten. Außerdem gelte es nach wie vor, so viele indigene Fachkräfte wie möglich auszubilden. Abram selbst unterrichtete an der Universität in Quito Agrarsoziologie und besorgte zahlreichen Studenten Stipendien, damit sie sich im Ausland fortbilden konnten.

Auch wenn sich Matthias Abram bescheiden gibt, auch wenn er nicht gerne mit dem prahlt, was er erreicht hat, sagt er doch, dass er zur Emanzipation der indigenen Bevölkerung beigetragen habe. Darüber ist er froh. Man merkt, dass er es mag, gebraucht zu werden. Trotzdem ist ihm klar, und das sagt er auch, welches Ziel letzten Endes alle Fachkräfte der internationalen Zusammenarbeit, und somit auch er, anstreben müssen, nämlich „irgendwann nicht mehr gebraucht zu werden“.

Beschloss, nachdem sie die meterhohen Bücherregale gesehen hatte, mehr zu lesen. Angelika Aichner 22 2016 14

A tavola!

Papa kocht Pakistanisch Für Mohammad Raja Aslam ist der Griff zu Pfanne und zum Kochlöffel seltener geworden, seit er in Südtirol lebt: „In Pakistan können alle Männer kochen“, sagt der Familienvater. Seit 20 Jahren ist er mit Beatrice Tedeschi aus St. Ulrich verheiratet, mit den beiden Kindern Hamza und Fatima leben sie in Brixen.

Mohammed Raja Aslam kam 1987 nach Wien, wollte arbeiten, Geld verdienen und wieder nach Hause zurückkehren. Er ging in die Schweiz, suchte um Asyl an, wurde nach zwei Jahren ausgewiesen, es verschlug ihn nach Paris, ein Jahr blieb er dort und machte sich dann auf den Weg nach Rom. 1990 suchte er in Latina um Asyl an und bekam es. Er wusste, dass man im Norden Deutsch spricht, in Bozen stieg er aus dem Zug aus, bestellte Cappuccino und glaubte sich sprachlich in der Schweiz. In einer Pizzeria in Gröden fand er Arbeit, nach zwei

Jahren zog es ihn nach Meran und seit 20 Jahren ist er Barchef im Hotel Marlena in Marling.

Beatrice lernte er an seinem ersten Arbeitsort in St. Ulrich kennen. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, sagt er. Beatrice war auf Urlaub daheim, um wieder nach Ecuador zu gehen, wo sie damals arbeitete. Vier Millionen Lire hat Mohammad in den zwei folgenden Jahren in Telefonate nach Südamerika investiert.

Sie kam zurück, die beiden heirateten. Fatima ist das jüngere der zwei Kinder. Sie liebt es, wenn der Vater kocht. „Leider zu selten“, meint sie. Sie besucht derzeit das Wissenschaftliche Lyzeum in Brixen, spricht Deutsch, Italienisch und Englisch genauso wie Urdu. Latein lernt sie in der Schule, Ladinisch versteht sie. Der Vater spricht kein Latein, dafür Arabisch, die Sprache des muslimischen Gebets. Die Kinder

wurden im muslimischen Glauben erzogen, über die christlichen Traditionen hat sie die Mutter informiert.

Wenn die „Gitschn von Fatima“ – so nennt der Vater sie – zum Filmeabend zu ihnen nach Hause kommen, kocht er Pakistanisch für alle, auch Murghi-Palak mit Roti.

Fatima schaut dann lieber zu. Sie ist stolz, man merkt es: auf den Vater, der südlich von Islamabad aufgewachsen ist und sich in Südtirol so gut zurechtgefunden hat; auf die Mutter, für die das Zusammenleben verschiedener Kulturen ganz natürlich ist, und auf den älteren Bruder, ein großer Fußballfan. Dass Fatima in Kürze studieren gehen möchte, unterstützt Mohammad Raja Aslam. Damals im Jahr 1987 in Wien empfand er es noch als Kulturschock, als er sah, dass Frauen Autos steuern.

Murghi-Palak mit Chapati Huhn mit Spinat und Weizenvollkornbrot Zutaten für 6-8 Personen: . FLEISCHGERICHT 2 kg Hühnerfleisch 3 Zwiebeln 1 Knoblauch 3 Tomaten 1 grüner Peperoni 2 kg frischer Spinat 1 Bund frische Petersilie 300 ml Öl Gewürze: Salz, Kurkuma, gemahlener Chili . BROT (ROTI) 1 kg Weizenvollkornmehl 100 ml Olivenöl 1 EL Salz Wasser

. Öl, den gehackten Knoblauch und klein geschnittene Peperoni in einem großen Topf aufkochen, kleingestückelte Tomaten und das Fleisch dazugeben, mit Salz, Kurkuma und Chili würzen, eine Stunde kochen lassen, den geschnittenen Spinat in den letzten zehn Minuten mitkochen und am Ende mit der fein geschnittenen Petersilie abschmecken. . Aus Weizenmehl, Öl, Salz und Wasser einen festen Teig formen und kneten, mit Mehl faustgroße Knollen formen, zudecken und eine halbe Stunde stehen lassen. Den Teig wie Pizza tellerrund ausrollen und in der sehr heißen mit Öl beträufelten Pfanne rund 10 Sekunden

Fatima Aslam mit ihrem Vater Mohammed Raja: gelungene Murghi-Palak mit Chapati

anbacken lassen, wenden, 30 bis 40 Sekunden aufgehen lassen, die Oberfläche ständig mit einem Tuch abtupfen, nochmals wenden und weitere 30 Sekunden braten, das Roti aus der Pfanne nehmen.

Um die Wärme zu erhalten, werden die Teigfladen in einen mit Stoff ausgelegten Korb gegeben

und zugedeckt, die weiteren Fladen darüber gelegt. Wer es deftig mag, kann die Fladen mit Butter einstreichen.

Typischerweise wird das Gericht mit der Hand gegessen, das Roti in Stücke gerissen und Murghi-Palak mit der Hand genommen und zum Mund geführt.

Würde sich bei den Aslams am liebsten nochmals einladen: Das Nachkochen war nur begrenzt erfolgreich. Maria Lobis 2016 14 23

Eine Welt

Winter, Schnupfen und die Öle Die lästige Kälte, Hauptursache von Grippe und Schnupfensymptomen, ist dem Frühling noch nicht gewichen. Deshalb tun wir gut daran, uns auch jetzt noch mit wirksamen Mitteln aus der Natur zu stärken. Ravintsara, ein Kampferbaum und in der Wirkung dem Eukalyptus ähnlich, ist eines davon. Ätherische Öle, meist Destillate, aber auch Kaltpressungen oder Extraktionen von verschiedenen Pflanzenteilen, sind bei Schnupfen besonders wirksam. Ravintsara, auch als „das gute Blatt“ bezeichnet, wird in Brasilien, Ostafrika und Sri Lanka angebaut.

Die beste Qualität stammt jedoch aus Madagaskar. Der Kampferbaum kann dort bis zu 30 Meter hoch werden. Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Pflanzenstoffe. Beim Anbau ist deshalb besonders auf eine pestizidfreie und ökologisch nachhaltige Landwirtschaft zu achten.

Für einen Liter Ravintsara-Öl benötigt man 90 Kilo Zweige und Blätter. Das ist relativ wenig im Vergleich zu dem kostbaren und teuren Rosenöl, wo mehr als das Fünffache gebraucht wird. Ravintsara zeigt kräftig Wirkung: Das frische, klare und krautig duftende Öl ist dem Eukalyptus und Kampfer ähnlich und wirkt ausgleichend, erfrischend und vitalisierend. Das Öl wird mithilfe von Wasserdampf destilliert. Hauptinhaltsstoffe von Ravintsara sind Oxide (1,8 cineol). Sie lindern Entzündungen und bekämpfen Keime.

Bei den Kampferölen werden drei bekannte Arten unterschieden: das Japanische Kampferöl, das mit bis zu 60 Prozent einen sehr hohen Kampferanteil aufweist; das Chinesische Sassafras-Öl, das in Europa nicht erhältlich ist, weil der Anteil an Safrol (Vorstufe zur Herstellung von Amphetaminen) sehr hoch ist und das RavintsaraÖl aus Madagaskar, das klassische Öl für die Aromapflege. Ravintsara hilft gegen

Herpesviren, zur Raumluftdesinfektion, zum Inhalieren mit Wasserdampf bei beginnender oder schon vorhandener Erkältung, bei Nervosität, gegen Nervenschmerzen (Einreibung nach entsprechender 0,5 bis einprozentiger Verdünnung mit fettem Pflanzenöl).

Und es ist in jedem Alter gut verträglich.

Das Ravintsara-UrDer Eukalyptusbaum kann wie Ravintsara 30 Meter hoch werden. sprungsland Madagaskar gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Desum das Leben in den Dörfern zu verbessern. halb hat sich das Projekt Colgemma zum Ziel Zum Beispiel werden mit den erwirtschafgesetzt, den landwirtschaftlichen Anbau auf der Insel zu diversifizieren, Monokultur zu teten Geldern Hygieneeinrichtungen und bekämpfen und Kampagnen zu unterstütSchulen errichtet.

Um den Ertrag zu erhöhen, wird in Madazen, um in der Lebensmittelversorgung ungaskar inzwischen in die industrielle Verabhängig zu sein.

Colgemma arbeitet seit 2009 nach den ESR arbeitung von Rohmaterialien investiert Richtlinien (Responsible Ecocert). Ecocert – auch zur Herstellung von verschiedenen bestimmt die Richtlinien für ökologischen Extrakten. Die ätherischen Öle werden so Landbau, Wiederaufforstung und Solidadirekt auf den Plantagen verarbeitet. Quarität. Das Projekt erlaubt die Einführung litätsansprüche vonseiten der Importeure ethischer Regelungen über Anbau, Hygiene, sind ausschlaggebend für die Art der AusbilArbeitssicherheit und -verträge, Personaldung von kompetenten Mitarbeiter*innen in landwirtschaftlichen Berufen. Lokale privertretung und einen Entwicklungsfonds, vate Anbieter und Organisationen sind Teil des Projekts.

Bioanbau und zertifizierter ökologischer Anbau stehen für die Vielfalt in der Landwirtschaft, zum Beispiel durch den Anbau von Bäumen und das Vorantreiben der Lebensmittelproduktion in Richtung biologiEukalyptusöl schem Ackerbau, auch Ravintsara. In den kommt Südtiroler Weltläden ist das ätherische Öl Ravintsara in Duft und zwar nicht erhältlich, dafür aber EukalypWirkung tusöl, das in Duft und Wirkung Ravintsara nahe. sehr nahe kommt.

Einmal in ätherischen Ölen versunken, taucht sie ungern wieder auf. Cornelia Unterweger 24 2016 14

Na und?

Wir alle haben Bilder im Kopf, die für Gelerntes und Erfahrenes stehen und im Alltag Orientierungshilfen sind. Diese Bilder können uns aber auch daran hindern, die Wirklichkeit unvoreingenommen so wahrzunehmen, wie sie ist: vielfältig, komplex. Nur durch das Hinterfragen können Verständnis und Offenheit entstehen.

Nicht nur schwul Seit sieben Jahren ist Tobias Braunhofer geoutet und froh darüber.

Tobias Braunhofer, Jahrgang 1995, ist in Ridnaun und Sterzing aufgewachsen und lebt jetzt in Brixen, ist ausgebildeter Verkäufer und möchte im Herbst berufsbegleitend das Wissenschaftliche Gymnasium besuchen. „Ich bin nicht nur schwul“, sagt er. „Ich war schon als Kind anders: habe hauptsächlich mit Mädchen gespielt, gerne Kleider angezogen, bin nur ungern zum Fußballtraining gegangen und habe mich auch mit In der Schule hatte ich immer Mädchen zwölf Jahren nicht geschämt, meine Mutter um mich. Ich sei sensibel und fürsorglich, in die Stadt oder zum Einkaufen zu begleiten. schwärmten die Lehrpersonen beim ElternGeahnt hatte ich es schon länger, aber mit sprechtag. Doch da beginnt es schon, das Beginn der Pubertät habe ich gefühlt, dass Schubladendenken. Es gibt nämlich auch ich schwul bin. Als 14-Jähriger habe mich in schwule Jungs und Männer, die sehr maskuInnsbruck zum ersten Mal mit einem schwulin, die gar nicht sensibel, nett und süß sind.

Ich ging mein Coming-out offensiv an, len Jungen aus der Schweiz getroffen, den ich habe auf Facebook und Netlog meinen im Internet kennen gelernt hatte. Um fahren Status geändert und angegeben, dass ich zu können, habe ich gelogen und daheim gean Männern interessiert bin. Die Nachricht sagt, ich würde gerne mit Freunden in Innsverbreitete sich wie ein Lauffeuer bruck ins Kino gehen.

Mit dem einmaligen „Meine Mutter war in Sterzing: In kürzester Zeit wussTreffen war es nicht te die ganze Stadt Bescheid. Die nicht überrrascht.“ nächsten Jahre waren schwierig getan: Ich wollte den Jungen wiedersehen. für mich: Beim Vorbeigehen wurVier Tage später habe ich mich bei meiner de getuschelt, beim Ausgehen wurde ich Mutter geoutet. Sie war nicht überrascht, im schon mal am Kragen gepackt; als AlkoGegenteil: Sie sei stolz, einen Sohn zu haben, hol im Spiel war, wurde ich in den Busch der anders ist, sagte sie. Das half mir natürgesteckt. Ich habe versucht, das nicht an mich heranzulassen. Zum Glück hatte ich lich. Auch meine ältere Schwester stand hinHalt in der Familie. Doch meine Ablehnung ter mir genauso wie meine Freundinnen, dezu einem Großteil der Gesellschaft, die ich nen ich schon früher Bescheid gesagt hatte.

vermeintlich als schwulenfeindlich empfand, habe ich mit entsprechendem Verhalten und Aussehen nach außen getragen. Da entsteht Spannung. Langsam habe ich versucht, meine Vorurteile abzulegen und bin auf die Menschen zugegangen. Die Anfeindungen haben sich aufgelöst. Die größte Angst von ungeouteten, schwulen Männern ist, bisherige Freunde zu verlieren. Heute habe ich viele Freunde – homo- und heterosexuelle.

Jede*r kennt Schwule: Manche outen sich ein Leben lang nicht oder leben in Scheinpartnerschaften. Manche Menschen verwechseln sexuelle Orientierung mit Charaktereigenschaft. Ich rufe dazu auf, den Menschen dahinter zu sehen: Reduziert eine Persönlichkeit nicht auf das Schwulsein!

Insgesamt aber stelle ich fest, dass die Menschen langsam toleranter und offener gegenüber verschiedenen Sexualitäten werden. Aus Berührungsängsten wird Neugierde. Fakt ist: Wie man in den Wald hineinruft, kommt es zurück.“

Versucht, seine inneren Schubladen offen zu halten. Tobias Braunhofer 2016 14 25

Biblio

Von Verlust, mehr und Wüste Le stagioni di Zhat Sonallah Ibrahim Jaca Book, 2015 In un appartamento del Cairo Zhat vive una vita fatta di eventi piccoli e grandi… un’anti-eroina sempre baldanzosa e sempre sconfitta in una storia in cui la simpatia umana si mescola con la satira.

Das Schicksal der Sterne Daniel Höra Bloomoon Verlag, 2015 Schicksal verbindet. Adib, der Flüchtling aus Afghanistan und Karl, der alte Mann, der aus Schlesien flüchten musste.

Jenseits des Meeres Jon Walter Koenigskinder Verlag, 2015 Ein Land im Krieg, eine Hafenstadt in Flammen, eine streunende Katze und Opas besonderer Zaubertrick: von Krieg und Hoffnung, von Flucht und Heimat

Die Insel.

Eine tägliche Geschichte Armin Greder Sauerländer Verlag, 2015 So nicht!

Was Fremdenfeindlichkeit bedeutet.

Goldkind Eva Rottmann Mixtvision Verlag, 2015 Verlust macht bewusst. Die kluge Emma und die obdachlosen „Struppigen“

In der oew-Fachbibliothek „Eine Welt“ im Jakob-Steiner-Haus am Vintlerweg 34 in Milland/Brixen dreht sich alles um das Leben außerhalb Europas, um alternative Wirtschafts- und Lebensformen, um das Schicksal von Menschen in und aus den Ländern des globalen Südens. Schwerpunkt: Kinder- und Jugendbücher. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr, montags und mittwochs von 15 bis 18 Uhr, Tel. 0472 833 950.

Der Katalog der Bibliothek ist unter www.provinz.bz.it/bison gelistet.

Marta larcher

Il dono del brigante: storie per bambini di tutte le età Rafik Schami Garzanti, 2011 Un libro misterioso nascosto in fondo ad un armadio è in realtà la casa del brigante più famoso del deserto …

Quando il piccolo Adel apre il libro, una coltre di fumo si alza e a ogni pagina svela un’avventura…

La Biblioteca Culture del Mondo (BCM) onlus è una biblioteca specialistica per le culture e la narrativa del mondo, i diritti umani, la cooperazione allo sviluppo, e le molte aree tematiche collegate, come i rapporti economici nel mondo, la sostenibilità, la cultura di pace, l‘intercultura e le religioni. La biblioteca si trova in via Macello, 50, a Bolzano, ma trovate tutto il nostro materiale anche sul sito www.bibmondo.it.

Sabrina Bussani

26 2016 14

Experiment

Junge Leute tun ein Wochenende lang alles, was die Eltern sagen: Jugendliche von Afzack haben experimentiert.

Widerspruchslose Jugend Das Dilemma ist bekannt: Auf der einen Seite wollen Jugendliche Verantwortung über- und ihr Leben selbst in die Hand nehmen, auf der anderen sind sie von den Eltern abhängig: in finanzieller Hinsicht und in Alltagsfragen. Was passiert, wenn Jugendliche den Eltern plötzlich widerspruchslos gehorchen? Und wie reagieren Eltern? Zu Jahresbeginn haben sich junge Menschen – motiviert von Afzack – zwei Tage lang vorgenommen, alles zu tun, was die Eltern ihnen auftragen. Manche Mütter und Väter waren perplex, andere haben den Unterschied gar nicht wahrgenommen.

E

wie mich ist es ziemlich schwierig nachzugeben. Oft sind die Eltern zu pingelig und wir zu faul. Wennschon müssten wir einen Mittelweg finden. Manchmal sollten wir versuchen, unsere Eltern zu verstehen. Immer nur gehorchende Kinder zu haben, wäre für sie aber langweilig, Mama möchte das gar nicht. Und: Wenn wir uns ständig anpassen, können wir uns nicht wirklich selber finden.

Gerhard, 23, Bozen

Es kam mir vor, als gäbe ich meine ganze Entscheidungsfreiheit und Verantwortung wieder ab; es war, als ob ich wieder einem großen Plan angehörte, in dem ich nur eine Marionette bin. Meine Mutter war anscheinend positiv überrascht, als der Sohn tat, was sie gern hätte: insgesamt ein komisches Gefühl.

mily, 16, Eppan An jenem Freitag ist Mama am Abend nach Hause gekommen und hat mich mit dem Abspülen und Putzen der Schuhe beauftragt.

Das getan, habe ich gefragt, ob ich ausgehen annah, 16, Girlan darf. Anfangs war sie nicht begeistert. Ich Am Anfang war ich fest entschlossen mitzuhabe gleich hinzugefügt, dass ich daheim machen. „Hannah, zieh Dir beim Ausgehen bleibe, wenn ihr das lieber ist. Daraufhin was anderes an“, riet meine Mutter bereits sagte sie ja. Am nächsten Tag lud sie mich am ersten Abend: Lange Socken empfahl zum Wandern ein. Wir untersie mir. Das entsprach aber nicht meinem Geschmack, nehmen im Normalfall kaum „Würden wir uns so konnte ich nicht aus dem etwas miteinander. Dieses ständig anpassen, Haus gehen. An jenem WoMal gingen wir auf die Seikönnen wir uns ser Alm und gemeinsam eschenende habe ich immer nicht wirklich wieder versucht, es ihr recht sen. Am Abend ließ sie mich selber finden.“ zu machen. Eigentlich dachte problemlos zu einer Freundin ich, eine brave Tochter zu sein. gehen. Als ich ihr später vom Als ich aber merkte, wie schwer mir das alExperiment erzählte, meinte sie, sie habe sich mehrfach gewundert. Und sie schlug les fiel, verlegte ich mich darauf, ihr schön vor, das wieder zu machen, um manche zu tun, es so zu drehen, dass es mir passte.

Streitthemen zu vermeiden. Für sture Leute Ich habe nicht widersprochen. Ich denke oft

H

an dieses Wochenende zurück, strenge mich öfters an, möchte braver sein. Meine Mama ist nämlich sehr nett und tut alles für mich.

Manchmal geht es ja nur um ein paar Socken.

Piet, Oberbozen, 17 Jahre

Das Experiment durchzuführen, war für mich nicht schwer; ich war an jenem Wochenende kaum daheim. Ich denke, meine Eltern haben gar nicht gemerkt, dass ich anders war, ich bin generell gut mit ihnen verbunden und habe in der Folge auch gar nicht mit ihnen darüber geredet. Das einzige, was ihnen hätte auffallen können war, als ich nicht über die Uhrzeit der Heimkehr mit ihnen verhandelt habe.

M

alu, Ritten, 17 Jahre Ich tue im Normalfall nicht, was meine Eltern sagen. Sie sind streng, fragen ständig, wo ich hingehe und wann ich heimkomme.

Ich räume mein Zimmer nicht auf, helfe im Haushalt kaum mit. Als ich am ersten Abend begann, zu allem Ja zu sagen, dachten sie, ich verarsche sie. Ich war so anders für sie. Sie beauftragten mich abzuspülen, den Tisch zu decken, in meinem Zimmer Ordnung zu machen. Ich habe alles getan. Am zweiten Abend bin ich ausgegangen und habe dann bis spät in den nächsten Tag hineingeschlafen. Immer zu gehorchen ist anstrengend, das ist mir klar geworden. Am letzten Tag war ich zu müde, um weiter zu entsprechen und habe das Experiment abgebrochen. Gefreut hab ich mich über ihren Lob und Dank, das kenne ich sonst nicht. Aber das alles kostet viel Kraft, ich werde es nicht so oft wiederholen.

Emily . Gerhard . Hannah . Piet . Malu 2016 14 27

Il mondo di Azra Mi alzo, corro. Arrivo. Faccio. Risolto.

Chiamato. Finito.

Torno.

Mangio.

Riposo. 10 minuti.

Riparto. Corro. Parlo. Prendo appunti. Finito. Corro.

Torno a casa. Mangio.Velocemente.

Non ho tempo.

Riposo. 5 minuti.

Stacco. Rispondo alle mail. Doccia.

Letto.

Sveglia.

Mi alzo, corro.

Arrivo.

Faccio.

Risolto. Chiamato. Finito. Torno.

Mangio. Riposo.

10 minuti. Riparto. Corro. Parlo.

Prendo appunti.

Finito. Corro. Torno a casa. Mangio. Velocemente. Non ho tempo. Amici. Non posso.

Non riesco. Sono stanca. Non riesco. Ich komme dann später. Schade. Tut mir leid.

Ich schaffe es nicht. Muss wieder arbeiten.

Stress. Allein sein. Lavoro.

Corro. Correggo. Preparo. Penso? No, non c‘è tempo per pensare. Corro. Mi sbrigo. Ich habe nur wenig Zeit. Alles muss schnell sein mit perfekten Ergebnissen. Leistung. Stress.

Tango Finalmente respiro. Non sono abituata.

Stress? No relax. Ich brauche das. Der einzige Moment der Ruhe. Stress. No. Non voglio più far parte di questo stato di schiavitù moderna e privilegiata. Apparentemente non ti viene tolto nulla, ma non hai nemmeno nulla. Das geht nicht mehr so. Ich will wieder ein Mensch sein. Tango. Ja, Tango.

Den anderen spüren, riechen, fühlen. Wieder ein Mensch sein.

Azra Fetahovic

Sketch Crawl Bolzano - Samantha Schneider

Feiern mit Fairstand

Gutes aus dem Klosterladen Entdecken Sie die reiche Vielfalt an eigenen und regionalen Produkten und genießen Sie Köstlichkeiten aus vielen Klöstern in ganz Europa!

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Das „Rock in Dusty Valley Festival“ wird schon seit einigen Jahren in Sarnthein organisiert und ist ein Symbol für Feiern und Helfen in einem. Es ist ein aufwändig organisiertes Green-Event, richtet sich nach strengen ökologischen Auflagen, die ehrenamtlichen Köche verwenden für das fabelhafte Essen fast ausschließlich Sarner Produkte.

Der Reinerlös wird fast zur Gänze gespendet, um Straßenkindern ein Zuhause und Bildung zu ermöglichen.

Zum Festival wird ein Shuttle von Bozen nach Sarnthein und wieder zurück organisiert. So kommen die Besucher*innen sicher nach Hause.

Das Festival trägt das Siegel des Forums Prävention „Feiern mit Niveau“

und unterstützt die Kampagne „Keep care of your friends“. Wer nach Mitternacht mit null Promille seine*ihre Freund*innen nach Hause fährt, bekommt den vollen Eintrittspreis zurück.

Das Festival ist vorbildlich für Südtirol, über die Grenzen hinaus einzigartig und erfreut sich großer Beliebtheit. Verschiedene Bands, vorwiegend aus Südtirol, treten während des zweitägigen Festivals auf, aber auch auswärtige Künstler*innen sind dabei. „Rock in Dusty Valley Festival“ steht definitiv als Aushängeschild für Toleranz, kulturelle Vielfalt und Offenheit der Jugendkultur in Südtirol.

Sadbhavana Pfaffstaller

28 2016 14

Speakers’ Corner

Asylbewerber auf der Straße Ein Herr lud mich auf einen Tee in sein „Heim“ ein. Am Feuer sitzend sagte er, er fühle sich hier fast wie zuhause in Afghanistan. Eine improvisierte Baracke, kein fließendes Wasser, keine sanitären Anlagen, die Kälte. Bozen, Dezember 2015. Er war nicht alleine, er ist einer von zu vielen Asylbewerber*innen auf der „Warteliste“, um in ein Aufnahmezentrum zu kommen.

(Auf www.oew.org​können vertiefende Infos über die untragbaren Zustände im Dezember nachgelesen werden.)

Als Antwort hat die Politik nach einigem Hin und Her letztendlich die Nachtschlafplätze für Obdachlose erhöht. Als kurzfristige Antwort gut, aber ein „strategisch perfekter“ Schachzug, mit dem die humanitäre Antwort kaschiert wurde: Es handelt sich um Menschen, die eigentlich keine humanitäre Notschlafstätte benötigen, sondern ein Anrecht* haben, in einem Flüchtlingsaufnahmezentrum zu leben. Ein Recht, das ihnen verwehrt bleibt.

Die Männer haben nun Schutz vor der eisigen Kälte, nachts. Um 6.30 Uhr heißt es aufstehen. Nach dem Frühstück müssen sie wieder auf die Straße. Auch das „Heim“ des afghanischen Herren, wo sie zu Mittag auch kochten, gibt es nicht mehr. Es wurde am Tag nach der Aufstockung der Schlafplätze demoliert. Die Männer arrangieren sich, suchen sich neue Plätze, doch von Tag zu Tag beißt sich der Hunger zu Mittag in ihre Mägen, der Winter und die Aussichtslosigkeit tiefer in ihre Knochen. Perfekte Bedingungen, um Konflikte zu provozieren.

Ich schließe mit dem Gebet aus Jelinek‘s „Die Schutzbefohlenen“. Wenn das Recht – unser Rechtsrahmen – bloß ein Zettel Papier ist, bleibt nur der Appell an eine höhere Gerechtigkeit. Die Schauspieler*innen stehen im Wasser auf der Bühne der Vereinigten Bühnen Bozen. Draußen, die Männer im Winterwetter oder im Gebet im Schutze der Moschee. Der Sprachchor im Theater wiederholt: „O droben ihr Himmlischen [...]. Ihr sagt uns einmal dies, und dann sagt ihr uns das, und nichts können wir gerecht werden,

Moustapha Dieng taffa1120@yahoo.fr

doch gerecht seid ihr ja auch nicht, ihr Engel plus du, lieber Himmelvater. Was sollen wir machen gegen euch?, ihr dürft alles, ihr könnt alles”.

Am Ende wird der Adressat von Jelinek‘s Gebet beim Namen genannt: „Und was sagt Europa?“ „Europa“, das sind auch wir.

Monika weissensteiner

*In Italien wurde die europäische Verordnung zur Flüchtlingsaufnahme im Gesetzesdekret Nr. 142/2015 übernommen. Art.2: „Le misure di accoglienza di cui al presente decreto si applicano dal momento della manifestazione della volontà di chiedere la protezione internazionale“.

Derzeit stehen in Bozen circa 200 Asylsuchende auf der Warteliste für die Aufnahme in eine entsprechende Struktur.

Wartezeit: voraussichtlich 10 Monate.

2016 14 29

Speakers’ Corner

Weihnachtliche Nachwehen „Liebes Christkind, ich wünsche mir so sehr einen kleinen Golden Retriever Welpen. Ich war das ganze Jahr über brav und werde gut für ihn sorgen“, schrieb der kleine Junge auf seinen Wunschzettel. Er konnte die Stunden bis zur Bescherung am Heiligen Abend kaum erwarten. Als der kleine Welpe hereinspazierte, war die Freude riesengroß. Die Familie einigte sich auf den Namen Lucky, der kleine Hund genoss die ausgedehnten Streicheleinheiten. Beim ersten Spaziergang am nächsten Morgen erkundete der kleine Lucky neugierig die Umgebung. Die Besitzer stellten ihn stolz den Nachbarn vor.

Eine Woche später kristallisiert sich bereits Routine heraus: Am Morgen gehen Mama oder Papa mit Lucky abwechselnd einmal um den Häuserblock. Am Abend folgt der

gemeinsam Spaziergang aller Familienmitglieder.

Einen Monat später reduziert sich die Anzahl der Katzen und Hunde kommen vielfach unter Spaziergänge aufden Weihnachtsbaum und grund des Zeitkurz darauf ins Tierheim. drucks auf einen täglich. Den Familienmitgliedern fällt es zunehmend schwerer, sich von der Couch aufzuraffen und nach einem langen Arbeits- beziehungsweise Schultag noch einen Spaziergang zu machen.

Zwei Monate später verbringt Lucky den ganzen Tag allein zu Hause. Nur kurz wird er morgens und abends zum Erledigen der Bedürfnisse in den Garten gebracht. Es dauert nicht

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lange und die Familie fasst den Entschluss, den Welpen einem Tierheim zu übergeben.

Geschichten wie diese sind leider keine Einzelfälle. Daher: Tiergeschenke wollen gut überlegt sein!

Manuel rainer

Das Patriarchat, Silvester und Köln Die Vorkommnisse der Silvesternacht zeugen von einem schwachen Staat. Hunderte erwachsene Männer, darunter auch Flüchtlinge, haben sowohl gegen das deutsche Gesetz, als auch gegen die vorherrschende Moral verstoßen.

Und der deutsche Staat konnte es nicht verhindern.

Solche Übergriffe seien in Flüchtlingsunterkünften keine Seltenheit, hieß es anschließend. Schaufelt sich der Rechtsstaat durch die Flüchtlingsaufnahme also das eigene Grab? Natürlich nicht.

Ja, europäische Staaten sind manchmal schwach oder scheinen gelähmt. Etwa in

rechtsfreien Zonen mitten in Deutschland, wo Kabarettist Serdar Somuncu aus Angst vor Neonazis Adolf Hitler auf der Bühne nicht lächerlich machen kann. Gleiches in Mittelitalien: Erinnern wir uns an die glamouröse Beerdigung und Ehrerbietung des Mafiabosses Vittorio Casamonica in Rom. Bei all den Problemen, die die Flüchtlingskatastrophe mit sich bringt: Anarchie gehört nicht dazu. Nicht das Zusammenleben von Kulturen oder Religionen führt zu rechtsfreien Räumen, sondern der Unwille, sich einer liberalen demokratischen Rechtsordnung zu fügen. Diese Einstellung haben kein Volk und keine Religion alleine gepachtet. Und Frauenrechte werden nicht vom Islam bedroht, sondern von einem interkulturellen Patriarchat.

Lisa settari

30 2016 14

Schwarzweiß Robert Asam

Böse Worte …zur Selbstverteidigung

Die gute Nachricht vorneweg: Auch in Texas ist seit Jahresbeginn das offene Tragen von Schusswaffen erlaubt. Die schlechte Nachricht: In Kirchen und bei Sportveranstaltungen ist es verboten. Ja was nun? Immer diese halben Sachen. Wenn mich die Predigt vom Pfarrer langweilt oder der hochbezahlte Stürmer die dritte hundertprozentige Torchance vergeigt, wie soll ich mich bemerkbar machen? Ich muss ihn ja nicht gleich erschießen, aber eine Kugel knapp über dem Kopf, als Warnung sozusagen, würde sicher auch genügen. Na gut, nicht alle von uns sind gute Schützen, aber ein Restrisiko muss man in Kauf nehmen.

Texas ist kein Einzelfall. 40 von 50 US-Bundesstaaten erlauben offenes Tragen von Schusswaffen. Restaurants können übrigens selbst entscheiden, ob sie bewaffneten Gästen den Zutritt erlauben oder nicht. Das

Die Gutmenschin „Die 62 Reichsten besitzen gleich viel wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung.“

verstehe ich nun überhaupt nicht. Gerade in Restaurants hätte man oft Lust, den Koch zu erschießen.

Diese liberale Handhabung des Waffengesetzes gilt übrigens für alle US-Bürger, also nicht nur für weiße. Von Rassendiskriminierung keine Spur. Die USA sind uns jedenfalls wieder meilenweit voraus. Während wir Europäer herumdiskutieren und jammern, dass wir zu wenig Platz für zu viele Flüchtlinge haben, schafft die amerikanische Gesellschaft mit einer ganz einfachen Methode Platz.

Ja, ja, Amerika, werden Sie sagen. Ja, ja, McDonalds, sage ich, Halloween, Muffins, Coffee to go und TTIP wahrscheinlich auch.

Impressum Herausgeberin | editore oew Organisation für Eine solidarische Welt, Organizzazione per Un Mondo solidale, St.Nr. | c.f. 90009830218 Philipp Frener (Vorsitzender | presidente)

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Redaktion | redazione Verantwortung und Koordination | responsabilità e coordinazione Maria Lobis (maria.lobis@oew.org, Tel. 0472 208206)

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Registrierung | registrazione: Landesgericht Bozen | Tribunale di Bolzano N6/94 R.ST.6.8.94

Kontakt | contatto:

Layout-Relaunch www.brandnamic.com Mitwirkende dieser Ausgabe | per questa edizioni hanno collaborato Angelika Aichner, Azra Fetahovic, Barbara Vienna, Cornelia Unterweger, Cristiano Calvi, Erika Holzknecht, Evi Ploner, Fatima Aslam, Florian Pallua, Florian Ralser, Georg Hofer, Hanna Vettori, Harald Prosch, Irmi Unterfrauner, Lisa Settari, Linda Maria Zito, Manuel Rainer, Maria Lobis, Marta Larcher, Monika Thaler, Monika Weissensteiner, Moustapha Dieng, Philipp Frener, Robert Asam, Sadbhavana Pfaffstaller, Sabrina Bussani, Silvia v. Pretz, Sonja Cimadom, Stefano Rizzo, Tatiana Schwarz Dejaco, Tobias Braunhofer, Verena Gschnell Foto S.Ipag. 4: WHO/T. Moran, Der Spiegel Getty Images, Flickr User DFID UK Abteilung für internationale Entwicklung. CC-BY-NC-SA 2.0; S.Ipag.

5 Wikipedia US Air Force CC, www.derstandard.at, Hejkal CC BY-SA 3.0 de, Otvorena Mreza, ap/francois mori; S.Ipag. 6: Georg Hofer; S.Ipag.

7; Georg Hofer; S.Ipag. 8: privat; S.Ipag. 9-11: Georg Hofer; S.Ipag. 13-15: Cristiano Calvi; S.Ipag. 16-17: Georg Hofer; Seite 18: youtube, Magdalena Mach; S.Ipag. 19: Georg Hofer; S.Ipag. 20: Maria Lobis; Seite 21: Angelika Aichner; S.Ipag. 22: Schule „Transito Amaguaña“; S.Ipag. 23: Maria Lobis; S.Ipag. 24: Südtiroler Weltläden; S.Ipag. 25: Georg Hofer; S.Ipag. 27: Georg Hofer; S.Ipag. 28: Samantha Schneider; S.Ipag. 29: Moustapha Dieng; S.Ipag.​30: Tamara Tavella; S.Ipag. 31: Irmi Unterfrauner

oew zebra.

Vintlerweg | Via Vintler 34, 39042 Brixen/Milland | Bressanone/Millan E-Mail: zebra@oew.org www.oew.org Tel. 0472 833950 | Fax 0472 838133

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„Jo, jo, dei 62 werdn holt a orbetn und die ondorn liegn af dor fauln Haut.“

Alles kommt over the ocean – früher oder später. Warum also nicht auch ein zeitgemäßes Waffengesetz? Selbstmordattentäter bräuchten ihre Sprengstoffgürtel nicht mehr versteckt tragen. Umgekehrt würden wir sie sofort erkennen und könnten unseren Colt ziehen. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Wer kennt nicht das Bibelwort? Gut, es war zwar nicht so gemeint, aber wen interessiert das schon.

Ganz ehrlich, wozu soll jemand eine Waffe tragen, wenn er sie nicht benutzen darf? Ich werde mir demnächst, nein, keine Waffe, sondern Aktien kaufen, von Firmen die kugelsichere Westen herstellen.

Weidmannsheil!

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Ab Jänner 2016 erscheint zebra. monatlich – außer mit Doppelnummern im Juli/August und Dezember/Jänner.

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