

Gestalte Zukunft mit















Gemeindeentwicklungsprogramm
Deine Gemeinde baut den Weg in ihre Zukunft: Nachhaltige Lebensqualität für alle. Wohnen, arbeiten und lernen, wachsen und älter werden, sich bewegen, Natur und Landschaft erhalten und erleben. Es geht um dich.
Wende dich für die Teilnahme an deine Gemeinde. Mitdenken, mitreden, mitgestalten. Gemeinsam entstehen die besten Ideen.
www.gemeindeentwicklungsprogramm.it


Il nostro sogno
05 –
Con la fine dell’anno si è soliti fare un bilancio dei dodici mesi appena trascorsi. Cogliamo l’occasione per mettere in evidenza uno dei pilastri di zebra., forse meno visibile rispetto alla rivista e ai*lle venditori e venditrici, ma altrettanto importante: il lavoro sociale. Nel 2022 le due assistenti sociali del progetto hanno accompagnato 52 persone e hanno svolto 312 colloqui individuali, 104 giornate di streetwork e 2 assemblee generali. Anche grazie al loro supporto quest’anno 5 venditori e venditrici hanno ottenuto un contratto di lavoro a tempo indeterminato, 8 hanno trovato appartamento con regolare contratto di affitto e in 13 hanno concluso il progetto con successo. Queste cifre mostrano che zebra. – come altre valide iniziative del territorio – è un progetto necessario, perché ancora troppe sono le persone ai margini che si scontrano con la sordità delle istituzioni, un mercato del lavoro e immobiliare escludente e una parte di società ostile. Elencare questi numeri, quindi, non è un modo per pescare i complimenti di lettori e lettrici, ma ci ricorda che, noi nel nostro piccolo e la società nel suo complesso, abbiamo ancora molto da fare per realizzare il sogno dei giornali di strada di tutto il mondo: festeggiare il giorno in cui non esisteremo più, perché non ci saranno più persone ai margini che avranno bisogno di noi. Fino a quel momento ci troverete al fianco dei venditori e delle venditrici. Ci vediamo nel 2023.
Il team di zebra.
OUT NOW
Calendario zebra.

Kalender









Ohne zebra. Ausweis geht nix

Comprate il giornale di strada solo da venditrici e venditori muniti di apposito tesserino!
zebra ist eine Straßenzeitung und wird von der OEW – Organisation für Eine solidarische Welt in Brixen herausgegeben. Menschen, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden, verkaufen sie zum Preis von drei Euro: 1,50 Euro bleibt ihnen, 1,50 Euro geht in die Produktion.
… è un giornale di strada
Nel mondo esistono moltissimi giornali di strada, che si rifanno allo stesso principio e che danno l’opportunità alle persone ai margini della società di avere una degna occupazione e un piccolo guadagno e di riattivare risorse e competenze personali. zebra. fa parte della rete internazionale dei giornali di strada INSP (www.insp.ngo)
… wird von Freiwilligen gemacht
Die Inhalte von zebra. stammen zum Großteil von motivierten Freiwilligen. Monat für Monat bestücken sie die Zeitung mit Texten, Gedichten, Fotos und Illustrationen und orientieren sich inhaltlich an sozialen und gesellschaftskritischen Themen.
… è un progetto sociale zebra. è un progetto sociale volto all’autonomia economica e abitativa dei venditori e delle venditrici, che sono sostenuti*e e accompagnati*e in questo percorso dalle assistenti sociali del progetto.
… bleibt in Kontakt
Das zebra.-Team steht in ständigem Kontakt mit allen Verkäufer*innen, Verkaufsstellen, Behörden und Gemeinden. Für Fragen, Anregungen oder bei Unregelmäßigkeiten sind sie zur Stelle und telefonisch oder per Mail erreichbar.
… va oltre
Che si tratti di una casa, del lavoro, della salute o di informazioni, per i venditori e le venditrici di zebra. la vita quotidiana rappresenta una sfida continua. zebra.Support offre loro un rapido aiuto in situazioni di emergenza e li segue passo passo nella ricerca di un lavoro sicuro.
Per info e contatti: 0039 334 1216413 | zebra.assist@oew.org
Nachwuchs bei zebra.!
MEET THE VENDORS
Während
Lisa Frei zu Hause über ihrem zweiten Baby brütet (ihr erstes wird wohl die zebra. bleiben), sitzt Valentina Gianera jetzt schon einige Wochen mit Alessio Giordano in der Redaktion, wo sie die deutschsprachigen Texte koordiniert, redigiert und ab und zu auch selber schreibt. Im Bild oben seht ihr die feierliche Übergabe des zebra.-Zebras, um das sich Valentina in den nächsten Monaten stellvertretend kümmern wird.

zebra.Support ...
... setzt auf schnelle unkomplizierte Hilfe und berufliche Weiterbildung von Verkäufer*innen.
... sostiene i*le venditori*trici con soluzioni semplici e veloci, offrendo anche opportunità di formazione.
Was ich vermisse? Das Essen! Und den Dorfplatz in Evbuotubu, Nigeria. Dort habe ich als Kind den Geschichten des Dorfältesten gelauscht und davon geträumt, irgendwann selbst meine Geschichte zu erzählen.
Ich war nämlich ein richtig guter Fußballspieler. In Nigeria habe ich für vier oder fünf Teams gespielt. Anfangs für ein kleines Schulteam in Benin City, als ich größer wurde für wichtigere Teams. Sogar beim Bendel Insurance F.C., einem Klub, der in der nationalen Liga spielt, wurde ich zu einem Auswahltraining für die Juniorenmannschaft eingeladen. Damals habe ich meiner Mutter etwas Geld entwendet, um mir neue Schuhe und ein Trainingstrikot zu kaufen – und habe es tatsächlich in die Auswahl geschafft! Plötzlich aber sollten wir alle eine große Geldsumme an den Klub überweisen, um überhaupt trainieren zu dürfen. Ich hatte ja keine Arbeit, ging noch zur Schule, meine Mutter verdiente zwar als Kohleverkäuferin etwas Geld, das aber bei Weitem nicht reichte; meinen Vater habe ich hingegen nie kennengelernt. Damals

hatte ich die Schnauze voll vom Fußball. Ich habe also angefangen, Basketball zu spielen. Ich war ganz gut, glaube ich. Bei meinen 2,10 Metern lagen mir vor allem die Verteidigung und die Dreipunktewürfe.
Irgendwann landete mein Name auf der Liste eines amerikanischen Coaches. Nur schob meine Trainerin damals ihren Sohn vor mich auf die Liste. Da hast du Nigeria: Es gibt eine Menge talentierte Menschen, die eine Chance verdient hätten. Aber wenn du kein Geld und keine Verbindungen hast, gehst du nirgendwohin.
Obwohl das in Südtirol anders ist, ist es für mich auch hier schwer, meine Talente und das, was ich gelernt habe, einzusetzen. Als ich im Juli 2015 über das Mittelmeer nach Italien und später nach Meran kam, hoffte ich, weiter Sport zu treiben und Tonarbeiten anzufertigen – mit der Herstellung von traditionellen Skulpturen hatte ich in Nigeria etwas Geld verdient. Aber ich wurde zwei Jahre lang in einem Notfallcamp untergebracht, hatte kein Geld, keine Dokumente, keine Arbeit. Meine Mutter war krank und ich konnte keinen Cent zur Seite legen. Ich habe mich also auf die Straße gesetzt und
habe gebettelt. Um Geld und um Arbeit. Die habe ich nach einigen Monaten zum Glück gefunden. Ich habe gelernt, Weintrauben zu pflücken und die Reben für den Winter vorzubereiten; nach der Saison habe ich eine Ausbildung zum Lebensmittelverkäufer gemacht. Dann kam die Pandemie. Und mit ihr die Arbeits- und Wohnungslosigkeit. Momentan schlafe ich bei einem Freund auf dem Sofa, dem ich zehn Euro pro Tag von meinen zebra.-Verkäufen gebe. Aber ohne festen Schlafplatz ist es schwer, einer regelmäßigen Arbeit nachzugehen, Neues zu lernen, Sport zu treiben oder gar mit den Tonarbeiten zu beginnen. Ich bin 31; meine Ankunft in Südtirol ist jetzt sieben Jahre und fünf Monate her. Wieder warte ich auf den Tag, an dem ich einen Zimmerschlüssel in der Hand halten kann. Bis dahin stehe ich als zebra.-Verkäufer auf der Straße: So kann ich die Wohnung - wenn ich denn eine finde - auch bezahlen.

„Wem der Hut passt, soll ihn tragen!“
HIMMEL
Neuseeland will zusammen mit der indigenen Maori-Bevölkerung eine ungetrübte Aussicht aufs Universum realisieren. Wie?

Der Inselstaat plant, die Lichtverschmutzung zu minimieren und so nach Niue der zweite Staat der Welt zu werden, der als „Dark-Sky-Nation“ anerkannt wird. Auch nachtaktive Tiere werden von der Dunkelheit profitieren, da sie in Ruhe ihre Nester bauen und sich an den Sternen orientieren können.
MARE PULITO


Entro il 2025, l'Indonesia intende ridurre del 70 percento la plastica presente nei suoi mari. Tra le diverse attività finanziate dal governo è previsto un programma di quattro settimane durante le quali i pescatori interromperanno l’attività di pesca e saranno pagati per raccogliere la plastica dal mare.

SOLE E VENTO AL POSTO DEL CARBONE
Il Portogallo ha recentemente chiuso le due ultime centrali a carbone attive, che verranno riconvertite in complessi per la produzione di energia solare, eolica e idrogeno verde. Aumentando gli investimenti nelle energie verdi, il Portogallo intende produrre l'80 percento della sua energia da fonti rinnovabili entro il 2026.
ABORTO DECRIMINALIZZATO
Lo stato messicano Quintana Roo ha votato a favore della decriminalizzazione dell'aborto, approvandolo per donne incinte fino alla dodicesima settimana ed eliminando per le persone vittime di stupro l'obbligo di denunciare la persona colpevole per poter procedere all'aborto.

SPERANZA PER L'AMAZZONIA
La Corte suprema del Brasile ha ordinato la riattivazione del fondo per l'Amazzonia, congelato dall'ex-presidente Bolsonaro nel 2019. Il fondo dispone di più di 500 milioni di euro ed è uno strumento importante per le attività di protezione della foresta amazzonica. Il neopresidente Lula da Silva, inoltre, vuole raggiungere l'obiettivo di deforestazione zero.
EMISSIONSFREIE ÖFFIS


Oslo plant, bis Ende 2023 seine öffentlichen Verkehrsmittel vollständig auf Elektro umzustellen. Dadurch werden nicht nur CO2-Emissionen vermieden, der Lärmpegel verringert und die Luftqualität verbessert, sondern auch Geld für die Instandhaltung der Fahrzeuge gespart. Bis 2030 will Norwegens Hauptstadt die erste emissionsfreie Stadt der Welt werden.

SCHUTZZONE FÜR FISCH UND FISCHER*IN


Fünf Mal so groß wie Italien ist das Meeresschutzgebiet „Papahānaumokuākea Marine National Monument“ im pazifischen Ozean (Hawaii). Eine unlängst in „Science“ veröffentlichte Studie zeigt, dass die Fischbestände dadurch auch außerhalb der Schutzzone stark angewachsen sind. Good News für Fisch und Fischer*in!
VINCONO I NARVALI
Il Canada ha detto no all'ampliamento della miniera di ferro a Baffin Island, nella regione di Nunavut. Le opere pianificate rischierebbero di danneggiare gravemente l'ambiente naturale terrestre e marino, habitat della popolazione di narvali più numerosa al mondo. Questo mammifero marino è un'importante fonte di nutrimento per le popolazioni di Inuit della regione.
Teiche für Amphibien
Im Schweizer Kanton Aargau haben Umweltverbände, Landbesitzer*innen und Freiwillige seit 1999 Hunderte Teiche angelegt, um das Amphibiensterben zu unterbinden. Gefährdete Frosch-, Kröten- und Molchbestände sind dadurch wieder angewachsen. Einer der größten Nutznießer ist der in Südtirol seit Kurzem verschollene Europäische Laubfrosch.

Questa volta tra Monticolo e Appiano:
Valentjna Juric, 29 anni, è una giurista e nella vita, corre, scrive, si diverte, fa sport e si perde tra mille perché. Di recente ha indagato circa i bivi esistenziali e i momenti di crisi di alcuni*e abitanti di Appiano e dintorni.

Qual è stato il tuo ultimo conflitto interiore?
Den Bogen überspannen
“Il mio conflitto interiore: mangiare o non mangiare il cioccolato nel mezzo della notte dopo che mi sono lavata i denti?”
CARTUCCE, TONER E INFORMATICA DRUCKERPATRONEN, TONER & INFORMATIK


Maria Schaffer

“Di crisi interiori ce ne sono state tante.
L'importante credo sia ascoltarle e andare a fondo per capirle e superarle. Una volta scoperti i motivi più profondi dei momenti bui si trovano il benessere e la vera felicità.”
„Soll ich meinem Herzen oder dem Geldbeutel, der aber nicht dieselbe Freude mit sich bringt, folgen? Im Leben geht man durch viele unterschiedliche Momente, letztendlich muss man sich aber ums Herz kümmern, wenn man im Leben einen Sinn finden will.“
Ritesh Wankhabe




“Last year I had a tough emotional crisis. Meditation helped me to overcome it and now I’m fine and happy.”

Sie fallen auf, sie faszinieren, sie sind vieles: „herausragende“ Leistungen von Ingenieur *innen, kulturelle Symbole, literarische Figuren. Fakt ist: Auf Brücken geht man anders als auf einfachen Wegen.
Alex Piazzola
„Krisen sind private Angelegenheiten. Vor ein paar Monaten hatte ich eine wegen des Studiums.“
“Ho avuto la mia ultima crisi quando ho saputo di avere di nuovo problemi al ginocchio. Ora invece sto bene: che motivo c’è di lamentarsi quando si è in salute?”
Wir alle haben wohl schon mal eine gebaut. Die einen aus Lego, die anderen aus dem eigenen Körper während des Sportunterrichts. Ein architektonisches Meisterwerk wie die Golden Gate Bridge oder die Tower-Bridge war das vielleicht nur annähernd. Viele Philosophen und Literaten haben sich mit Brücken beschäftigt. Georg Simmel, Martin Heidegger, Franz Kafka und Hans Blumenberg sind nur einige von ihnen. Ihre Thesen sind zum Teil überholt. Dass Brücken sich sanft in die Umgebung einfügen und nur wenig verändern zum Beispiel, das war einmal. Der Zweck von Brücken ist schon lange nicht mehr die reine Überquerung von Hindernissen. Neben dem Erlebnisfaktor wie dem Genuss einer besonderen Aussicht kann der Mensch seine eigenen Fähigkeiten an ihnen bewundern. Heute zählen vor allem physikalische Gesetze, Ingenieurleistung und Ästhetik. Einige Thesen der oben genannten Philosophen sind aber noch hoch aktuell.
Simmel sagte zum Beispiel damals schon, dass der Mensch dem Raum den eigenen Willen aufdrückt. Die 3.300 Jahre alte Kazarma-Brücke in Griechenland unterscheidet so einiges von der Eshima Ohashi in Japan, die mit 6,1 Prozent Steigung die steilste Autobrücke der Welt ist. Die lebenden Brücken im Nordosten Indiens im Bundesstaat Meghalaya, sind bekannt für deren Geflecht. Und Nachfahren der Inka erneuern in Peru jedes Jahr in einer Art Zeremonie die Q’eswachaka, eine vollständig aus Gras geflochtene Brücke. Zu den lebenden Brücken gehören auch der Ponte Vecchio in Florenz oder die KrämerBrücke in Erfurt: Die nicht abreißenden Touristenströme machen sie lebendig. Gerade heute, in Zeiten von knappem Baugrund, wird zudem überlegt, Häuser an Brücken zu installieren: So was wie Wespennester unter Autobahnbrücken! Als Metapher und Symbol ist die Brücke ein wichtiges kulturelles Mittel. Auch zwischen Neuronen-Zellen im Hirn müssen Brücken bestehen, damit Informationen von A nach B gelangen und das Oberstübchen funktioniert. Verbindung und Vernetzung sind

Die Brücke lässt sich nicht unpolitisch denken.
spätestens seit dem Internet Voraussetzung für jeden gelingenden Alltag. Fakt ist aber: Die Brücke lässt sich nicht unpolitisch denken. Der Einsturz der Morandi-Brücke, die lange vor 2018 schon marode war, treibt diesen Gedanken auf die Spitze: Beim Aufbau der neuen Brücke wurde buchstäblich über den Köpfen der lokalen Bevölkerung hinweg gebaut. Auch Grünbrücken, die dazu da sind, Tiere über breite Straßen zu führen, sind politisch. Sie definieren den Menschen als Herrenart und als Gegenüber aller anderen Tiere, welche in eine Kategorie zusammengefasst werden. Wir können uns fragen, ob denn der Hirsch die Straße überqueren muss oder ob die Straße das mit dem Wald macht. Ich muss mich für eine Perspektive entscheiden. Ich kann und muss für oder gegen die Brücke Partei ergreifen. In jedem erdenklichen Sinn: Es reicht nicht, Brücken ein einziges Mal zu bauen. Sie müssen auch instandgehalten werden – sowohl als Bauwerk, als auch als mentale Anstrengung.

„Umweltrecht kann nicht an nationalen Grenzen festgemacht werden.”
Chocó Andino
Anwältin der Natur

In Ecuador haben Flüsse und Berge genauso wie Menschen einen Rechtsanspruch. Yuly Tenorio, ecuadorianische Anwältin und Aktivistin, setzt sich für deren Rechte ein und kämpft gegen die Ausbeutung ihrer Heimat, dem Chocó Andino.
„Hier, ich bin die Anwältin “, meldet sich eine dunkelhäutige Frau Mitte 30, deren Locken bis zu den Hüften reichen.
„Ah, la señorita!“.
Die ecuadorianische Anwältin Yuly Tenorio kennt den Ablauf: Während ihre Kollegen in teuren Autos und in Anzug
und Krawatte bei den staatlichen Institutionen vorfahren und ganz selbstverständlich mit „Herr Anwalt“ angesprochen werden, muss Yuly Tenorio, Pflichtverteidigerin der kleinen nordecuadorianischen Gemeinde Pacto, erst beweisen, dass sie ein Recht darauf hat, vor Gericht zu erscheinen.
„Lästig, aber ich bin es gewohnt“, meint die 36-jährige Aktivistin und Anwältin bei einem Treffen in der zebra.-Redaktion, der sie im Rahmen einer Sensibilisierungskampagne einen Besuch abstattet. Stärker noch: „Eigentlich ist genau das mein Job: Ich ermögliche jenen Menschen Zugang zur Justiz, denen er verweigert wird.“ Verweigert deshalb,
weil viele der von Yuly Tenorio vertretenen Personen ihre Rechte kaum kennen; oder weil sie nicht über die nötigen Mittel verfügen, um ihr Recht geltend zu machen. Dabei werden den Menschen in der von Tenorio vertretenen Gemeinde Pacto – einer von sechs Gemeinden im Biosphärenreservat Chocó Andino – grundlegendste Rechte abgesprochen: „Im Chocó Andino ist der Zugang zu Wasser, Boden, Kulturstätten, körperlicher, psychischer und sexueller Gesundheit heute vielerorts gefährdet“, erklärt die Anwältin. „Bei vielen Frauen mit afrikanischen Wurzeln wie mir kommen noch Rassismus und patriarchale Gewalt dazu, durch die unsere Rechte weiter eingeschränkt werden.“ Nicht, weil das immer schon so war. Sondern weil die Folgen von
Kolonialismus, fehlenden staatlichen Interventionen und sozialer und territorialer Ausbeutung die einheimische Bevölkerung in eine prekäre Situation drängen.
Territoriale und soziale Ausbeutung
Genau diese – wie Tenorio erklärt – von der Regierung unterstützte Ausbeutung des Chocó Andino durch multinationale Konzerne ist auch in der zebra.-Redaktion Tenorios erster Gedanke. Noch vor der Begrüßung bemüht sie sich einige Dokumente – Fotos, die ihr Personen vor Ort per WhatsApp geschickt haben, das Kennzeichen eines Lastwagens und andere Beweisstücke – an ihre Vertreter*innen in Ecuador zu mailen: „In Ecuador ist es jetzt drei Uhr morgens “, meint Tenorio. „Aber ich muss sichergehen, dass alle nötigen Dokumente rechtzeitig dort sind.“ Nicht zuletzt deshalb, weil sie in zwei der gerade laufenden Prozesse nicht nur als Anwältin, sondern auch als Angeklagte verwickelt ist: Zusammen mit anderen Aktivist*innen, die gegen die Bergbaukonzerne im Chocó Andino demonstrierten,
wurde sie wegen angeblicher Rechtsbrüche – Beschädigung von Eigentum und dem Betreten von unbefugtem Territorium – angeklagt. Für die Anwältin und ihre Mitreisenden ein Ablenkungsmanöver, um Ressourcen von den eigentlichen Prozessen fernzuhalten.
Langfristig führt der Bodenverkauf zu noch mehr Armut.
Jenem Prozess zum Beispiel, der die Bergbaukonzerne selbst in die illegale Abtragung von Mineralien am Rio Chirapi verwickelt sieht: Vor rund zwei Jahren, am 20. Dezember 2020, hatten Einwohner*innen des Chocó Andino den kanadischen Konzern „Natural Resources“ nämlich dabei erwischt, wie sie Mineralien aus dem Flussbecken des Rio Chirapi abtransportierten. „Der Konzern hatte aber noch gar keine Genehmigung dafür. Die Tätigkeiten waren also illegal“, erklärt Tenorio.
Die einheimische Bevölkerung hat den LKW, der die Mineralien abtransportierte, daraufhin eigenhändig gestoppt und konfisziert. Seitdem werden die Mineralien rund um die Uhr von sich abwechselnden Personen bewacht. „Die staatlichen
Institutionen, allen voran die zu Hilfe gerufene Polizei, wollten sich der Sache nicht annehmen“, so die Anwältin. „Also haben wir diesen gewaltlosen Widerstand organisiert. Am 20. Dezember jährt sich das Ereignis zum zweiten Mal“, meint Tenorio sarkastisch. „Noch hat sich niemand um uns gekümmert, aber wenn wir weiter darauf bestehen, müssen sie uns irgendwann beachten“.
Wachsender Widerstand
Während vor diesem Ereignis im Dezember 2020 immer mehr Menschen im Chocó Andino, einem der artenreichsten Feuchtgebiete der Welt, ihre Grundstücke armutsgetrieben an internationale Bergbaukonzerne verkauften und so den Mineralienabbau erst ermöglichten, schließen sie sich jetzt zum Widerstand zusammen: „Die Menschen haben verstanden, dass der Bodenverkauf zwar kurzfristig Geld einbringt, langfristig aber zu noch mehr Armut führt. Pan para hoy, y hambre para mañana“, meint Tenorio. Auf Deutsch: Brot für heute und Hunger für morgen. Umwelt und Bevölkerung werden bis zur letzten Ressource ausgebeutet; die dadurch
Yuly Tenorio bezeichnet sich selbst als „Rurale Öko-Feministin afrikanischer Abstammung“.


entstehenden Einnahmen gehen dabei gar nicht an die einheimische Bevölkerung zurück, sondern fließen an die ecuadorianische Regierung: Während die Grundstücke und somit der Zugang zu den Bodenschätzen im Privatbesitz sind, gehören die darunterliegenden Bodenschätze nämlich dem Staat. Ist der Zugang zu den Bodenschätzen erst veräußert, bleibt der Bevölkerung nichts weiter als die negativen sozialen und ökologischen Folgen des Mineralienabbaus.
und Drogenabhängigkeit, Diebstähle und Prostitution wurden auf die Tagesordnung gesetzt.“
„Niña mimada“
heute bin.“
„Bevor man vor einigen Jahren mit dem Mineralienabbau im Chocó
Andino begonnen hat, ließen wir unsere Haustüren eigentlich immer offen“, erinnert sich Tenorio. Als kleines Mädchen ging sie mit ihren Eltern oft in die Berge, hatte freien Zugang zu Flussbecken und Kulturstätten der Yumba und verschanzte sich mit anderen Kindern im Wald, um Vögel vor den Steinschleudern zu schützen. Als die Mineralölkonzerne vor einigen Jahren mit dem Abbau begannen, habe sich diese Beziehung zwischen den Menschen und ihrer Umwelt aber verändert: „Das feine soziale und ökologische Netz im Chocó Andino ist gerissen. Alkohol-
Dass Yuly Tenorio heute eine Gefängnisstrafe riskiert, um die Ausbeutung von Mensch und Natur im Chocó Andino zu stoppen, fußt auf ebendiesem sozialen und ökologischen Netz: „Der Chocó Andino, die Gemeinschaft ist mein Zuhause. Ich verdanke ihnen alles, was ich heute bin“, für einen Moment löst sich ihr Blick unter der sonst so entschlossenen Miene. Als Tochter zweier „maestros rurales“ – wie Tenorio ihre Eltern bezeichnet– war sie als Kind viel umhergezogen, immer von einer ländlichen Gemeinde in die nächste. „Das Bewusstsein für die Umwelt und soziale Strukturen habe ich mir von ihnen abgeschaut – ich bin eigentlich nichts weiter als das Ergebnis einer ständigen Sensibilisierung“, meint die Anwältin lachend. Als sie die Möglichkeit bekam, zu studieren, war es für Yuly Tenorio selbstverständlich, dass sie ihre Kenntnisse zurück in den Chocó Andino bringen würde. „Ohne mein Studium wäre ich in Ecuador nichts weiter als eine schwarze Frau. Aber ich habe an einer öffentlichen Universität studiert. Jetzt kann ich der Gemeinschaft etwas zurückgeben, indem ich die Rechtsansprüche von Umwelt und Bevölkerung von der Straße in die Institutionen bringe“, so Tenorio. Dabei bemüht sie sich als gelernte Umwelt- und Menschenrechtsanwältin vor allem um jene Rechtsträger*innen, die vor Gericht kaum Vertretung finden. Die Flüsse, Berge und Seen zum Beispiel, die in Ecuador seit 2008 eigene Rechte besitzen. Aber auch um jene Menschen – häufig Frauen aus dem ländlichen Raum –, die ihre Rechte kaum kennen oder nicht über die nötigen Mittel verfügen, um sie vor Gericht geltend zu machen. „Für mich ist es eine Ehre, dass ich ihre Ansprüche von der Straße in die Institutionen bringen darf“, sagt Tenorio.
„Ich fühle mich verwöhnt und unterstützt, wie eine niña mimada.“
Augen aus aller Welt

Während ihr die Aufmerksamkeit in ihrer Gemeinde und im Chocó Andino also sicher ist, kämpft Tenorio auf internationaler Ebene noch für Sichtbarkeit. Einerseits, um die Bevölkerung in Europa für die Ausbeutung des Chocó Andino durch multinationale Konzerne zu sensibilisieren: „Es ist wichtig, dass die Menschen wissen, was in dieser grünen Lunge Ecuadors, einem der artenreichsten Länder der Welt, passiert. So können wir internationale Unterstützung für den Widerstand sichern und neue Einnahmequellen generieren“. Hier nennt die Anwältin einen sanften Tourismus oder fairen Handel von Agrarprodukten, wie Zuckerrüben (Panelas), Schokolade oder Kaffee. Andererseits ist Tenorio aber auch persönlich auf die internationale Sichtbarkeit angewiesen. Die Aufmerksamkeit anderer Staaten soll Yuly Tenorio als Schutzschild und der ecuadorianischen Regierung als Warnschild gelten: Die Regierung soll wissen, dass die Aktivistin und Anwältin auf internationaler Ebene scharf beobachtet wird.

Yuly Tenorio unterstützt und wird unterstützt durch:

Acción Ecológica
Die 1986 gegründete Organisation zielt darauf ab, die Auswirkungen der Erdölaktivitäten im Amazonasgebiet sichtbar zu machen. Dabei wird vor allem die Bergbauindustrie scharf ins Visier genommen. Acción Ecológica setzt sich zudem für den Schutz von Umweltaktivist:innen ein und definiert sich durch den Ökofeminismus.
Copropap
Die 1991 gegründete Genossenschaft umfasst 47 Zuckerrohr-Kleinbauern und -bäuerinnen und Herstelle:innen von Panela, einem biologischen Vollkornzucker, der von Hand aus Zuckerrohr gepresst wird. Die Familien leben über ein Dutzend Ortschaften in der Gemeinde Pacto verteilt und bewirtschaften zwischen 4 und 6 Hektar.
Front Line Defenders
Die internationale Menschenrechtsorganisation wurde 2001 in Dublin gegründet. Seitdem bietet sie gefährdeten Menschenrechtsverteidiger:innen Schutz durch finanzielle Unterstützung, Sichtbarkeit, Vernetzung und Lobbyarbeit auf internationaler, regionaler und lokaler Ebene.
„Ich verdanke dem Chocó Andino alles, was ichYuly Tenorio mit ihrem Begleiter Peter Shear und dem Team von Operation Daywork in Brixen Ist beeindruckt von Yuly Tenorios Energie. VALENTINA GIANERA
Kann auf Zerbrochenem etwas blühen?
Dragana Vucetić führt uns in eine Halle mit Leichensäcken. Hier, an ihrem Arbeitsplatz in Tuzla, werden die menschlichen Überreste aus dem Genozid von Srebrenica in Regalen gestapelt: Knochen für Knochen analysiert die serbische Anthropologin die Skelettteile, um sie im Auftrag des ICMPs, dem Internationalen Komitee für vermisste Personen, zu identifizieren und zu vervollständigen. Auch ein Vierteljahrhundert später werden noch rund 1.000 Personen vermisst. Immer wieder werden neue Massengräber entdeckt.
Ich befinde mich in Bosnien, wo ich im Rahmen einer vom Südtiroler Amt für Jugendarbeit organisierten und vom Bozner ARCI-Verein betreuten Studienreise nach Denkanstößen für ein Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Zugehörigkeiten suche. Wir besuchen die Schauplätze des Bosnien-Krieges in Srebrenica, Sarajevo und Tuzla und hören die Geschichten von Überlebenden und deren Nachkommen.
Spuren des Krieges
Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den muslimischen, kroatischen und serbischen Bewohner*innen von Bosnien und Herzegowina dauerten von 1992 bis 95 und fanden im Völkermord von Srebrenica ihren traurigen Höhepunkt: Was früher ein blühender Kurort mit über 30.000 Einwohner*innen war, wird heute in erster Linie mit dem Genozid von 1995 verbunden. Obwohl Srebrenica von der UNO als Schutzzone deklariert worden war, marschierten 1995 serbische Soldaten in der Stadt ein. Viele muslimische Bewohner*innen (Bosniak*innen) suchten daraufhin Schutz in der UN-Basis im an-

grenzenden Ort Potočari – ein Schutz, der von der internationalen Gemeinschaft zwar versprochen, jedoch nicht gewährt worden war. Im Gegenteil: Die UN-Streitkräfte überließen die Bosniak*innen, die um und in der Basis Zuflucht gesucht hatten, stillschweigend den einmarschierten Soldaten. Mit dem Ziel einer ethnischen Säuberung exekutierten die Soldaten der Republika Srpska, einer serbischen Teilrepublik in Bosnien, und serbische Paramilitärs rund 8.000 Menschen. Die Opfer waren vorwiegend männlich und zwischen 13 und 78 Jahre alt. Indem sie die toten Körper zerstückelten und in verschiedenen Massengräbern verteilten, versuchten die Täter ihre Spuren zu verwischen.
Was fühle ich angesichts dieser entsetzlichen Geschehnisse?
Diese Körper sind jene, die Dragana Vucetić heute im ICMP in Tuzla untersucht, vervollständigt und identifiziert. Die Serbin ist aber nicht die Einzige, die sich in Bosnien an der Aufarbeitung des Geschehenen beteiligt. So erzählt uns auch Zijo Ribić, ein bosnischer Roma, seine Geschichte: Als 7-Jähriger hat er auf einen Schlag
seine gesamte Familie verloren; sie wurde vor seinen Augen gefoltert, vergewaltigt und eliminiert, denn auch Angehörige der Roma waren von den ethnischen Säuberungen betroffen. Zijo stellte sich tot und hat überlebt. In Potočari erinnert die Gedenk- und Dokumentationsstätte im ehemaligen Gebäude der Blauhelme mit Gegenständen und Texten, Fotos und Videos an die Ereignisse in Srebrenica. Sie will aufklären, erinnern und ermahnen. Bei unserem Aufenthalt in der Hauptstadt Sarajevo stechen mir die mit Einschusslöchern übersäten Hauswände ins Auge. Im War Childhood Museum finden sich Erinnerungen und Gegenstände von Menschen, die zu Kriegszeiten in Sarajevo aufgewachsen sind. Sie erzählen vom kleinen Alltagsglück im Krieg wie Freundschaften und Tanzstunden. Aber auch davon, wie Freund*innen und Familienangehörige durch Bombenangriffe starben. „My mother’s child“, so lautet der Titel von Ajna Jusićs Geschichte neben einem Foto, das sie als Baby mit ihrer Mutter zeigt. Sie wurde in Folge einer Kriegsvergewaltigung geboren. Heute setzt sie sich für die Sichtbarkeit und Rechte der Menschen ein, denen dasselbe Schicksal widerfahren ist - wie sie uns bei einem Treffen schildert.
Neue Anfänge wagen
Was fühle ich angesichts dieser entsetzlichen Geschehnisse? Trauer, Schmerz, Wut, Entsetzen. Wozu sind wir Menschen fähig? So viele Mütter, Ehefrauen, Töchter, Schwestern, die den unvorstellbar schmerz-
haften Verlust von Söhnen, Ehemännern, Vätern und Brüdern erlitten haben. Ganze Familiengenerationen einfach ausgelöscht. Vor dem Krieg besuchten Menschen unter-
schiedlicher kultureller Zugehörigkeit die gleiche Schule, arbeiteten zusammen, wohnten Tür an Tür, tranken gemeinsam Kaffee. Jetzt vermitteln Serb*innen und Bosniak*innen in getrennten Schulen unterschiedliche Geschichten. Viele Serb*innen erkennen den Völkermord von Srebrenica bis heute nicht an.

Keine 30 Jahre ist das Kriegsende her, die Wunden sind tief und werden wohl nie ganz heilen.
Aber es keimt auch etwas Hoffnung in mir: Da gibt es Menschen wie Ajna oder

Zijo, die bereit sind, ihr Schicksal mit der Öffentlichkeit zu teilen. Menschen wie Muhamad, Bekir und Valentina, die sich mit dem Verein „Adopt Srebrenica“ für Erinnerung einsetzen, aber auch für Annäherung und ein neues Miteinander. Und es gibt Menschen wie jene, die begegnungsfördernde Studienreisen wie diese organisieren oder daran teilnehmen, Geschichten hören und daraus lernen wollen. Das Geschehene kann und darf nicht vergessen werden. Aber jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, auch wenn dieser auf tragischen Ereignissen fußt. Es liegt nicht nur an politischen Verantwortlichen, sondern an jeder und jedem von uns, welchen Zauber wir heraufbeschwören und wie wir Anfänge und Kontinuitäten gestalten.

Hat tiefen Respekt vor Menschen, die Krieg erlebt haben und sich für Frieden einsetzen. HILDEGARD WEGER





Cambiare la città


























Il cambiamento, a volte, è proprio dietro l’angolo. In questo caso letteralmente, se si vive nel quartiere Maria Assunta a Merano, dove l’estate prossima aprirà i battenti Ginko.

Spesso si pensa che “bio” sia necessariamente sinonimo di costoso e questo disincentiva le persone a modificare le proprie abitudini di consumo. La cooperativa di comunità Ginko, nata su impulso di una decina di cittadini*e di Merano, intende ribaltare questa idea, proponendo prodotti sani, buoni e sostenibili a un prezzo equo alla portata di tutti*e. “Per i margini più alti di profitto punteremo sui prodotti più esclusivi, così sarà possibile tenere bassi i prezzi dei beni di più vasto consumo: cibo, ma non solo”, commenta Mauro Sperandio, uno dei membri del team di Ginko, che nell’iniziativa vede “una vera e propria sfida al mercato.” Nello spazio concesso dall’Ipes, Ginko intende allargare il proprio raggio di azione per coinvolgere gli*le abitanti del quartiere. La cooperativa prevede, infatti,






di organizzare corsi di formazione aperti alla cittadinanza e di utilizzare un terzo della superficie del negozio per dare vita a un laboratorio di riciclaggio creativo. Lo sguardo di Ginko, quindi, sarà rivolto soprattutto alla comunità, affinché lo spazio si affermi come centro di aggregazione e luogo in cui apprendere e condividere saperi e competenze. “Cercheremo di fare politica dal basso per innescare cambiamenti”, afferma Sperandio, che si dice “ben disposto a vendere meno sapone, se più persone imparano a produrlo da sé.” Per l’approvvigionamento dei prodotti, la cooperativa avvierà collaborazioni con piccoli produttori locali, mentre per reperire articoli da fuori regione si affiderà a due Gruppi di Acquisto Solidale. Ad animare l’organizzazione è un gruppo di volontari*e eterogeneo, che conta esperti*e in comunicazione e scrittura, educazione, pedagogia, ambito commerciale ed edile. I soci sono 80, mentre in totale sono circa








L’iniziativa di Ginko è una vera e propria sfida al mercato.
150 le persone che sostengono il progetto. Il gruppo è già attivissimo sui social tramite le pagine facebook e instagram e, naturalmente, sul territorio. Recentemente ad esempio, Ginko ha partecipato alla castagnata nel rione Maria Assunta e all’iniziativa “Youth for Climate Week” della youngCaritas. Per l’inaugurazione del negozio ci sarà da attendere ancora un po’. Tra poche settimane prenderanno il via i lavori di ristrutturazione dell’immobile. “Il locale, dismesso da alcuni anni, verrà consegnato senza arredi, ma a metà dicembre partirà un crowdfunding sulla piattaforma “Produzioni dal basso” per riuscire ad arredarlo con cassa, bancone, alcuni frigoriferi e mobili e attrezzature in vista dei momenti di incontro e delle formazioni”, spiega Sperandio. Il negozio sarà consegnato a Ginko a giugno 2023 e aprirà le sue porte alla cittadinanza nel corso dell’estate.

zebra. wishes you happy holidays

Quante lingue parli?
# 4
Da 1 a 10: quanto attuale è ancora oggi il pensiero di Alexander Langer?

# 10
Ponti verso il futuro
Quante persone all’interno della Fondazione si impegnano a diverso titolo per portare avanti i temi cari a Langer?
#40
In percentuale: quanti dei politici che nominano Langer ne conoscono davvero il pensiero? #5
Quante interviste hai rilasciato da Presidente della Langer? #3
A che età hai scoperto Langer?
# 15
Nato a Bressanone nel 1989, Valentino Liberto è giornalista presso Salto.bz e, da qualche mese, anche presidente della Fondazione Alexander Langer di Bolzano. Durante gli anni di studio a Pisa ha potuto osservare l’Alto Adige dall’esterno, constatando con oggettività le occasioni mancate di collaborazione e condivisione fra gruppi linguistici. Liberto, inoltre, da anni è impegnato nell’ambito della sostenibilità ambientale. Questo aspetto contribuisce a fortificare la sintonia che lo connette alla figura di Langer, che si batté a lungo per la convivenza e per la questione ecologica. Per portare avanti il pensiero langeriano, dal 1999 la Fondazione si impegna attraverso la conservazione degli scritti del politico altoatesino, una ricca offerta formativa, l’organizzazione di convegni e il "Premio Langer", che viene assegnato annualmente a persone, associazioni e realtà attive nell’ambito dei diritti umani e dell’ecologia. Liberto sente la responsabilità di costruire un ponte con le nuove generazioni, per fare scoprire loro il pensiero di Langer e, al tempo stesso, il potere della politica nel senso più alto del termine.
Quanti giorni al mese vivi l’Alto Adige in cui ti riconosci? # 5

Quanto credi venga dato seriamente valore alla causa pacifista oggi da uno a dieci?
#3
Quante battute scrivi in una settimana?
#30.000
Nel 2022 quanti*e universitari*e si sono rivolti*e alla Fondazione per ragioni di studio?

# 3
In che anno verrà eliminata la dichiarazione di appartenenza linguistica?
Su una scala da 1 a 10: quanto ne sanno gli*le altoatesini*e di Alexander Langer?
#6
In percentuale, quanto l'archivio è rappresentativo dell’attività della Fondazione?
#15
Da 1 a 10: quanto ci sarebbe bisogno di una figura come Langer in questo momento storico?
# 8
In quante città hai vissuto finora?
Evviva le realtà che avvicinano i*le giovani alla politica! SAMIA KAFFOUF

Ein globales Phänomen
90 Zeitungen, 35 Länder, 25 Sprachen: Das ist INSP, das Netzwerk der Straßenzeitungen, das nach zwei Jahren Zwangspause vergangenen Herbst in Mailand zum Weltkongress zusammenkam. Während der dreitägigen Veranstaltung standen zahlreiche Panels und Workshops auf dem Programm. Darunter auch das Thema „Menschen in Bewegung“, bei dem zebra. gemeinsam mit einem UNHCRVertreter als Rednerin auftrat.
Das von der Mailänder Straßenzeitung
„Scarp de' tenis“ organisierte Gipfeltreffen umfasste Vorträge, Debatten und Workshops, die den rund 100 Teilnehmern wertvolle Möglichkeiten zum Austausch und zur gegenseitigen Inspiration boten. Im Rahmen der Podiumsdiskussion „Menschen in Bewegung“ teilte zebra. seine Erfahrungen im Umgang mit Asylbewer-

bern und geflüchteten Verkäufer*innen. Diese Zielgruppe macht immerhin rund 80 Prozent der Teilnehmer*innen des zebra.Sozialprojekts aus. Die Unterstützung durch die zebra.Sozialarbeiter*innen reicht von der Arbeits- und Wohnberatung bis hin zur Begleitung durch den Bürokratiedschungel.
Gab es im Jahr 2021 rund 89 Millionen Zwangsmigrant*innen auf der Welt, so wird erwartet, dass bis Ende 2022 die 100-Millionen-Marke weit überschritten wird. Straßenzeitungen haben daher die Pflicht, weiterhin auf die Komplexität und die Verzerrungen des Systems hinzuweisen, der Stimme der Geflüchteten Raum zu geben und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit zu bieten, durch den Verkauf der Straßenzeitungen etwas Geld zu verdienen. Während der Veranstaltung wurden verschiedenste innovative Initiativen der einzelnen Zeitungsprojekte vorgestellt. Einige davon werden auf den folgenden Seiten vorgestellt.
Revista Traços circola da sei anni per le strade di Brasilia, Rio de Janeiro e Niterói grazie ai “portavoce della cultura”.

Così sono chiamati i venditori e le venditrici del giornale di strada, che offre una panoramica delle iniziative, delle tendenze e degli impulsi artistici e culturali che animano la capitale brasiliana e che offre al tempo stesso una possibilità di guadagno e di intessere relazioni a chi si trova in condizioni di estrema marginalità. I*le “portavoce della cultura”
Da un giornale nascono fiori –Curbside Flowers Oklahoma City (USA)

Anche negli Stati Uniti chi vive da lungo tempo in una condizione di senza dimora fa molta fatica a trovare un’occupazione stabile. Curbside Chronicle, il giornale di strada di Oklahoma City, accompagna le persone che si trovano ai margini della società in percorsi che mirano alla riattivazione di risorse e nella ricerca lavoro, ma soprattutto crea comunità e cerca di abbattere le barriere sociali che spesso separano chi vive per strada e chi una casa ce l’ha. Negli ultimi sei anni Curbside ha ampliato la linea di prodotti proposti da venditori e venditrici, che, oltre al giornale in strada vendono anche carta da regalo e bouqet di fiori. Nel suo intervento al Summit di Milano, David Delgado, collaboratore della rivista, ha raccontato che “la cittadinanza ha apprezzato così tanto la nostra “campagna floreale”, che
beneficiano anche di una formazione alla vendita e di un progetto individuale, che può prevedere una gestione finanziaria, sessioni di coaching, assistenza psicologica, investimento educativo e inserimento in attività e azioni culturali. I*le “portavoce della cultura” di Traços, inoltre, rappresentano l'impatto sociale positivo che l'arte e la cultura possono avere su una comunità. In loro onore Traços ha invitato alcuni*e artiste a raccontare le loro traiettorie di vita nella webserie “Traços da Gente”. Ogni episodio porta in scena la storia di un*a "portavoce della cultura", attraverso un monologo reso in forma drammaturgica. Il cast della serie è composto da nomi noti della scena artistica di Brasília, come Naiara Lira, João Campos e Maria Léo Araruna. La sceneggiatura e la regia sono a cura del giornalista e animatore culturale Rhenan Soares, mentre i testi sono dello scrittore José Rezende Jr., responsabile della rubrica "3x4" di Revista Traços, dedicata ai*lle “portavoce della cultura”. “Soares ha intervistato tutti i*le protagonisti*e della serie prima di scrivere la sceneggiatura e ha proposto a ciascun*a portavoce “un gioco scenico” con ogni attore e attrice per costruire insieme la narrazione della storia e l'interpretazione di ogni personaggio”, ha spiegato Juliana Valentim, caporedattrice della rivista. Valentim è orgogliosa del progetto, perché “la serie è una raccolta di ciò che può accadere alle nostre vite quando lo Stato trascura le sue responsabilità e la società si chiude e acuisce i suoi problemi sociali”.
abbiamo deciso di imbarcarci in una nuova avventura: un vero e proprio negozio di fiori.” Così è nato Curbside Flowers, il negozio di fiori che permette al giornale di strada di Oklahoma City di assumere alcuni*e dei*lle loro venditori e venditrici. Grazie al sostegno della Oklahoma City University, ognuno*a di loro ha completato un programma di formazione e ha conseguito una certificazione di fiorista. Acquisendo competenze professionali ed esperienza lavorativa, i venditori e le venditrici di Curbside hanno così maggiori possibilità di reinserirsi nel mercato del lavoro. Curbside Flowers si presenta come ogni altro negozio di fiori “tradizionale”: oltre alla composizione di mazzi, il personale del negozio offre un servizio di consegna a domicilio e realizza composizioni floreali per eventi speciali, come per esempio matrimoni, compleanni e serate di gala. “I fiori sono belli, così come le persone con cui lavoriamo”, ha affermato Delgado, che ha concluso il suo intervento sottolineando come “ciascun bouquet acquistato è realizzato a mano da un*a fiorista di Curbside e ogni singolo acquisto contribuisce a far rifiorire una vita.”
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Buono Regalo
Regalate
war einer der Initiatoren der Kampagne „Kick Out Poverty“ im Jahr 2006, zu der auch der „Homeless Football Club“ gehört. Auf dem Kongress in Mailand stellte Shedia ein weiteres paralleles Projekt vor, mit dem es ein breiteres Publikum erreichen will. In Griechenland haben nun auch blinde Menschen die Möglichkeit, die Straßenzeitung zu lesen. Dafür hat Shedia eine ebenso einfache wie innovative Idee verwirklicht: eine Ausgabe
Gift voucher



Give the freedom to choose
Le sporche frontiere
Duccio Facchini, direttore del mensile Altreconomia, da anni accende i riflettori su quanto accade ai confini europei. Nel libro “Respinti - Le “sporche frontiere” d’Europa, dai Balcani al Mediterraneo”, scritto insieme a Luca Rondi, analizza con precisione le politiche migratorie e le strategie messe in campo dall’Europa, inchiodando i governi dei Paesi dell’UE alle proprie
si caratterizza il fenomeno migra-
Alla fine del 2020 si contavano 280 milioni di migranti internazionali, circa il 4 percento della popolazione mondiale. Il migrante oggi
è perlopiù un cittadino europeo ricco che, seguendo una dinamica regionale per ragioni culturali, familiari ed economiche, si sposta all’interno del suo continente di origine. Questa tendenza si verifica anche per i cittadini subsahariani: oltre il 50 percento di loro resta nella regione di origine. Questo inquadramento generale è necessario per guardare con obiettività alle migrazioni forzate e permette di smontare alcune letture che vedono questo fenomeno come un esodo biblico di disperati.
Qual è, invece, la tendenza delle migrazioni forzate degli ultimi anni?
Negli ultimi dieci anni le migrazioni forzate sono raddoppiate. Le cifre pubblicate dall’UNHCR a giugno di quest’anno riportano che alla fine del 2021 oltre 89 milioni di persone hanno dovuto abbandonare la propria casa. Considerando anche la guerra in Ucraina, che ha prodotto finora 15 milioni di migranti forzati, si tratta di 100 milioni di persone: solo una minima parte di queste si affaccia ai confini dell’Unione Europea. I cosiddetti attraversamenti irregolari delle frontiere europee, infatti, non hanno mai superato le 2 milioni di persone in un anno. Il picco si è registrato nel 2015 con 1,8 milioni di persone, per arrivare alle duecentomila del 2021.

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Come ha reagito l’Unione Europea di fronte a questa situazione?
L’ultima declinazione della strategia è il respingimento.
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L’UE negli ultimi anni ha messo in campo una strategia precisa, che si articola in tre fasi – esternalizzazione delle frontiere, confinamento e respingimento - e che impedisce alle persone di entrare nel suo territorio per attivare la richiesta di protezione internazionale. Questo è uno dei punti dolenti che determina la crisi umanitaria degli ultimi anni.
In che modo l’UE realizza l’esternalizzazione delle frontiere?
Attraverso fondi destinati alla cooperazione internazionale, l’esternalizzazione delle frontiere mira a controllare, bloccare e a prevenire il transito delle persone verso l’Europa.
Penso ai 6 miliardi dati in prima tranche alla Turchia, con altri 3 miliardi successivi, in seguito a un Accordo mai ratificato dal Parlamento Europeo e definito carta straccia dalla Corte Europea di Giustizia o ai soldi elargiti alla Libia per forniture dirette, formazione ed equipaggiamento, senza preoccuparsi di obbligarla a ratificare la Convenzione di Ginevra del 1951 o a dotarsi di una legislazione interna in materia di diritto di asilo.
Dove avviene invece il confinamento delle persone?
I respingimenti avvengono tra Stati europei, ma anche tra Paesi europei e Paesi non membri dell’UE, come accade tra Croazia e Bosnia, Ungheria e Serbia, Grecia e Turchia, Italia e Libia, Malta e Tunisia, Spagna e Marocco. È interessante osservare che la tesi del nostro libro sia la stessa del relatore speciale delle Nazioni Unite per i diritti umani dei migranti, il cileno Felipe Gonzalez Morales, che nel suo ultimo rapporto ha definito i pushback “la policy de facto in atto oggi anche in Europa per la gestione dei migranti forzati che si presentano alle frontiere”.
Quali sono i momenti chiave che hanno preparato il campo alla strategia dell’UE?
Sicuramente l’Agenda Europea sulle Migrazioni del 2015 e, di lì a poco, l’adozione del Fondo fiduciario per l’Africa, cassaforte di una buona parte delle forniture e delle strategie della gestione delle frontiere nei Paesi di transito. Poi il “non accordo” tra Comunità Europea e il governo di Erdogan del 2016, il memorandum Italia-Libia e la missione bilaterale di supporto alla Guardia Costiera libica e l’avvio delle procedure con dichiarazione dell’area SAR nel 2017. Questa a mio parere è la “semina” della strategia.

Come si posiziona l’Italia all’interno di questo quadro?
C’è poi l’abisso del Mediterraneo centrale. Questo è il teatro della più brutale delle strategie. Dieci anni fa l’Italia è stata sanzionata dalla CEDU per i respingimenti della primavera del 2009 (governo Berlusconi, ministro dell’Interno era Maroni) e da quel momento la grande idea è stata pagare qualcun altro per fare il lavoro sporco. Questo ha prodotto decine di migliaia di morti e ha fatto del Mediterraneo un cimitero nel cuore dell’Europa.
nella predisposizione degli strumenti per intercettare i migranti cosiddetti irregolari. Negli anni sono emersi molti lati oscuri dell’Agenzia.
Quali?
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Il confinamento ha luogo in veri e propri campi in cui le persone vengono trattenute con la scusa di doverle registrare: dalle isole greche al confine marittimo con la Turchia, da Lampedusa all’area dei Balcani: Paesi che non fanno nemmeno parte dell’UE, dove i campi sono fioriti. Questo approccio lo abbiamo osservato bene anche in Italia con il dispiegarsi degli hotspot.
Al confine orientale i respingimenti riattivati con vigore nella primavera del 2020 (che hanno toccato quota 1400) sarebbero stati teoricamente congelati. Sono ripresi i pattugliamenti interforze misti che hanno prodotto l’intercettamento delle persone ben prima che potessero arrivare al confine italiano, anche con l’utilizzo di fototrappole. La collaborazione tra le forze di polizia è una prassi che c’è sempre stata, semplicemente si telefonano e si passano le persone.
Su Altreconomia vi occupate da anni anche di Frontex. Qual è il ruolo dell’Agenzia Europea?
Frontex è da sempre l’esecutore materiale della strategia. Fondata nel 2004, operativa nel 2005, nel 2006 disponeva di un budget di 6 milioni di euro, cresciuti a 750 nel 2022, con una previsione di altri 6 miliardi da qui al 2027 e un esercito di 10mila agenti. Si occupa dei rimpatri delle persone, del controllo delle frontiere, dell’ingresso irregolare di merci e persone e dell’affiancamento a Paesi terzi
Report interni certificano che Frontex fosse a conoscenza dei respingimenti illegali da parte della guardia costiera greca verso la Turchia e questo, unito alle accuse di frode, malversazione, abusi e molestie, ha portato alle dimissioni del direttore generale Fabrice Leggeri. Per quanto riguarda i respingimenti in Grecia parliamo di circa 21mila episodi che hanno interessato 17mila persone. Ancora più frequentemente ciò avviene nel Mediterraneo centrale. Da anni le Ong testimoniano che i droni di Frontex comunicano la posizione delle imbarcazioni alla guardia costiera libica, così che questa possa anticipare i migranti prima delle navi delle organizzazioni umanitarie.
In “Respinti” sottolineate il “doppio registro” dell’UE e delle differenze di approccio tra ucraini*e e gli*le altri*e migranti forzati*e. Cosa intende? La Polonia è un esempio lampante del doppio registro. Un recente report di Human Rights Watch riporta che in meno di 100 giorni 3,8 milioni di cittadini*e ucraini*e hanno passato una frontiera tra Polonia e Ucraina e hanno beneficiato dell’istituto della protezione temporanea. Poco più a nord, però, ci sono meno di 25.000 persone, che sebbene come gli ucraini fuggano da conflitti e persecuzione, vengono respinte. Questo è un punto centrale, perché a un numero di gran lunga inferiore di persone viene riservata come unica soluzione quella di seguire delle rotte pericolose e costosissime, ingrassando gli affari di una ristretta cerchia di trafficanti senza scrupoli, che richiedono per esempio 300 euro per passare il confine Francia–Italia a Ventimiglia o 5000 euro per attraversare quello tra Serbia e Ungheria con una tariffa “deluxe”.
“Nel Mediterraneo centrale si realizza la più brutale delle strategie.”
Che clima ha percepito nei territori nel corso delle presentazioni di “Respinti”?

Ho trovato molto interesse. In Italia ci sono tante realtà fatte di persone che hanno a cuore questo tema e ne vogliono parlare. Va contrastata la sensazione di impotenza ed è importante farci forza, perché ci sono giudici che difendono lo stato di diritto e cittadini*e europei*e che non accettano
di stare dalla parte sbagliata della Storia e per questo denunciano, si impegnano nell’accoglienza e nel soccorso. Questo è anche lo spirito che anima Altreconomia: produrre informazione per agire, applicando il rigore giornalistico a quello che facciamo.
Frontex all’Università di Torino
Nel 2021 l’Università di Torino si è aggiudicata un bando di Frontex da 4 milioni di euro per produzione di mappe e cartografie. Alcuni membri del dipartimento del Politecnico hanno preso posizione contro questa scelta. Il rettore del Politecnico ha risposto dicendo che una clausola relativa al rispetto dei diritti umani sarebbe stata inserita a fine anno. Altreconomia ha documentato che di questa clausola non vi è mai stata traccia e solo il 27 ottobre di quest’anno i membri del Cda di UniTo hanno approvato una mozione in cui si dichiara la “totale contrarietà alla collaborazione in atto”, chiedendo ai competenti organi del Politecnico di procedere alla “sospensione di ogni attività con l’Agenzia”. Quello di Torino non è un caso isolato in Europa.
Contro la guerra, per il disarmo
Scendere in piazza e mettere in luce le cause dei conflitti: è questo uno degli obiettivi dell'“Assemblea contro le guerre e per il disarmo di Bolzano”, che a fine ottobre ha portato più di 500 persone in strada a manifestare per la pace.
A ottobre, in tutta Italia, migliaia di persone sono scese in piazza per la pace.
brandnamic.com
























Lavorare per un’agenzia di marketing è un po’ come salire su una giostra: è di cile stare dietro ai suoi ritmi vorticosi, ma se ci si tiene ben saldi è un viaggio emozionante. Sono proprio le scariche di adrenalina a spingermi a dare il meglio di me e superare ostacoli che all’inizio possono apparire insormontabili. Il mio lavoro è una scoperta continua, di conoscenze e di persone, e mi permette di espandere sempre di più le mie vedute, proprio come quelle dello Zebra. L’orizzonte non è mai a un palmo di naso: per conoscere il mondo bisogna andare oltre propri confini.

L’Assemblea nasce da un incontro molto partecipato lanciato allo Spazio 77 di Bolzano a inizio ottobre, a cui hanno preso parte diverse realtà del capoluogo: attivisti*e, organizzazioni e alcuni “cani sciolti”. Anime eterogenee hanno trovato una convergenza sulla base di un testo che non presentava l’iniziativa con un semplice slogan “no alla guerra”, ma cercava di mettere sotto i riflettori le cause dei conflitti.
“Da sempre le guerre sono il risultato di politiche di predazione economica che viene pagata dalle fasce più deboli della società e per questo al centro del dibattito abbiamo posto il sistema economico, l’accaparramento delle risorse, le guerre per procura, il doppio pesismo con cui l’Occidente giudica i propri alleati coinvolti in conflitti”, afferma Enzo Ianes, membro dell’Assemblea. Guardando in particolare alla guerra in Ucraina e all’invio di armi, l’Assemblea propone un ragionamento che va oltre la semplicista contrapposizione tra
“buoni” e “cattivi”. Parlare di disarmo, però, fa scattare spesso l’assioma: “Se sei contro l’invio di armi sei a favore di Putin”.
“Ovviamente no”, risponde Ianes, “ma al tempo stesso non si può dimenticare il passato e pretendere di essere così ingenui da credere che la NATO e gli USA siano portatori di interessi di pace.” Non va dimenticato poi, che, in un certo senso, la guerra è anche a Bolzano. Di recente Castel Mareccio ha ospitato il convegno “Artico: il nuovo Grande gioco globale”, organizzato dall’Esercito Italiano in cui si è discusso delle opportunità commerciali ed energetiche che lo scioglimento dell’Artico potrebbe portare. Sempre nel capoluogo bolzanino, inoltre, ha sede Iveco Defence Vehicles, azienda produttrice di mezzi militari, che negli anni sono andati ad alimentare
conflitti in diverse parti del Pianeta. La prima “chiamata” pubblica dell’Assemblea è stata propedeutica per un grande corteo, che il 22 ottobre ha sfilato per le strade del capoluogo. La manifestazione ha visto la partecipazione di più di 500 persone, numeri inusuali per Bolzano, che rendono evidente l’interesse della cittadinanza verso questo tema. Il corteo, partito dai quartieri popolari, una volta giunto in centro, ha concluso la sua marcia davanti al palazzo del Consiglio Provinciale in piazza Magnago. L’Assemblea intende organizzare altri momenti di incontro. Il prossimo appuntamento è per il 12 dicembre allo Spazio 77 in via Dalmazia a Bolzano. Ianes invita gli*le interessati*e a “partecipare per rompere l’inerzia dell’indifferenza: le cose si possono cambiare, se si prende l’iniziativa.”


“Da sempre le guerre sono il risultato di politiche di predazione economica.”Guarda ad Altreconomia come a un esempio di giornalismo da seguire. ALESSIO GIORDANO
Per un attimo di pace
Utopia 2048.

Für alle, die sich nach einer schöneren Welt sehnen von Lino Alexander Zeddies
BoD Norderstedt, 2021
Stell dir vor, du wächst in der Zukunft auf und die große sozialökologische Wende ist gelungen, die Demokratie ist aufgeblüht, die Wirtschaft ist gemeinwohlorientiert und der Klimakrise wurde erfolgreich begegnet. Wie würde diese neue Welt aussehen?

Frieden von Baptiste Paull & Miranda Paul Nord Süd, 2021
Frieden beginnt mit ganz kleinen, alltäglichen Taten: Ein Hallo, ein Lächeln, eine Umarmung kann Frieden bringen. Sich anschauen und den Namen eines Freundes richtig aussprechen so einfach kann es sein, Frieden zu finden.
Tengo in tasca la mia libertà
Il sogno
della pace di Begum
Rokheya Sakhawat
Hossain



Donzelli, 2022
Città fiorite, università gremite e cinte da orti e frutteti odorosi, l'ingegno e la scienza al servizio della comunità, la guerra il ricordo sbiadito di un passato senza ritorno: non è un’utopia, ma l'invenzione visionaria e armoniosa cadenzata tra le pagine di un racconto folgorante scritto oltre un secolo fa.
Hippie di Paulo Coelho
La nave di Teseo, 2018
Karla e Paulo si incontrano ad Amsterdam nel 1970 e decidono di partire per l'Asia a bordo del Magic Bus, dove vivono una straordinaria storia d'amore. Nel suo romanzo più autobiografico, Paulo Coelho ci porta a rivivere il sogno di rivoluzione e pace della generazione hippie.
Die Wütenden (DVD) Frankreich, 2020

Es brennt in den Vorstädten… Schon bei seinem ersten Einsatz spürt der Polizist
Stéphane, der Neuling in der Einheit für Verbrechensbekämpfung, die Spannungen im Viertel, in dem es immer wieder zu hitzigen Auseinandersetzungen zwischen Gangs und Polizei kommt.
In der OEW-Fachbibliothek Eine Welt im Jakob-Steiner-Haus am Vintlerweg 34 in Milland/Brixen dreht sich alles um das Leben außerhalb Europas, um alternative Wirtschafts- und Lebensformen, um das Schicksal von Menschen in und aus den Ländern des Globalen Südens mit Schwerpunkt auf Kinder- und Jugendbüchern. Telefon: 0472 833950. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9.00 bis 12.30 Uhr und Montag und Mittwoch auch 14.00 bis 16.30 Uhr. Unter bibkat.de/oew gibt es unser Medienangebot online.
Il silenzio è la mia lingua madre di Sulaiman Addonia Brioschi, 2022
In tempo di guerra, che forma assume l’amore?
Qual è la sua voce, quale la lingua per esprimerlo? Con una prosa ricca ed evocativa, il romanzo di Addonia affronta temi quali la scoperta della sessualità e l’identità di genere, il desiderio di realizzarsi, il miraggio della pace.
La Biblioteca Culture del Mondo (BCM) onlus è una biblioteca specialistica per le culture e la narrativa del mondo, i diritti umani, la cooperazione allo sviluppo e le molte aree tematiche collegate, come rapporti economici nel mondo, la sostenibilità, la cultura di pace, l’intercultura e le religioni. La biblioteca si trova in via Macello 50, a Bolzano, ma trovate tutto il nostro materiale anche sul sito www.bibmondo.it.


Fin da quando ho memoria la parola “libertà”, per me, è stata una cosa seria. Alle elementari la maestra chiese alla classe di scrivere una poesia su un tema a scelta, qualcosa di semplice. Ne scrissi una di getto, iniziava così: “vorrei essere un airone”. Nella mia mente di bambina, probabilmente l’airone era l’animale più libero di tutti, era maestoso e poteva volare. In seconda superiore, durante il tema di italiano, ci venne affidata come traccia la canzone “La libertà” di Giorgio Gaber, con un invito a riflettere sul significato del verso “libertà è partecipazione”. E poi ancora in quinta superiore, nell’ora di francese, tra i poeti e gli scrittori del Novecento ce n’era uno che mi colpì più di tutti. Si chiamava Paul Eluard e, nel 1943, ha scritto una poesia su alcuni aerei che avevano volato su Parigi, al tempo occupata dai nazisti. Il titolo della poesia è, naturalmente, “Libertà”. Lunghissima ed evocativa, questa poesia è composta da tanti versi che sembrano essere dedicati ad una donna. Eluard descrive luoghi fisici e immaginari e, in ognuno di questi, scrive “il tuo nome”. Quel nome, però, non è di una persona amata, ma di qualcosa senza
cui nemmeno l’amore può considerarsi tale: libertà. Ma che cos’è la libertà? Forse, come spesso accade, è più semplice partire da cosa libertà non è. Qualche giorno fa ho conosciuto M., giovane donna fuggita dall’Iran sei anni fa insieme a suo marito, dopo essere stata costretta ad abbandonare la sua famiglia, la sua casa e lo studio dove lavorava e accudiva i suoi pazienti. Diverse volte era già stata arrestata, picchiata e offesa. Usciva di casa la mattina senza sapere se avrebbe fatto ritorno e se i poliziotti l’avrebbero fermata ancora con un pretesto qualsiasi: la posizione del suo velo, quanti capelli erano scoperti, un semplice pomeriggio di svago con le amiche senza la compagnia di un uomo, una sigaretta fumata per strada. Tutto questo, per una donna, in Iran può valere una notte in prigione e non solo. M. ora ha perso tutto, eppure a chi le chiede se non sarebbe stato meglio restare zitta e sopportare quelle leggi, risponde “non ne sono mai stata capace, questo è il prezzo che pago per la mia libertà”. Ascoltare la sua storia mi ha fatto sentire immensamente grata per la vita che ho potuto vivere fino ad oggi e per le



strade che ho potuto scegliere di percorrere. Le ho raccontato di quanto per me la libertà sia un bene prezioso, individuale e collettivo, qualcosa su cui vigilare ogni giorno. Lei mi ha guardato sorridendo “è così bello che tu proteggi così qualcosa che ancora non hai mai perso”. Rendersi conto di ciò che si ha quando non c’è più è un classico per noi esseri umani, ma con la libertà non possiamo permettercelo. Forte delle parole di M., respiro a pieni polmoni e tengo in tasca la mia libertà, scrivo il suo nome sui muri della mia casa e dei miei progetti, ricordandomi che senza gli altri la libertà non esiste ed è per questo che è partecipazione. Perché la libertà è mia, ma è anche di M. che oggi finalmente l’ha riacquistata e soprattutto di tutte le persone che, ogni giorno, si vedono negare spazi, diritti, sogni, progetti, finanche la vita. Mi piace pensare alla libertà come all’aria perché, se manca, nessuno può davvero respirare.

Kein Zyklopen-Blick!
Militärpakete seit Antike antisachlich größtes Voran in der Geschichte wäre Sicht gegnerischer Seiten nicht einäugig
JÜRGEN RIEDEL


Gewalt




Biomacht & Biopolitik
wäre schick


gäbe es nicht die Nacht mit Träumen und Blut und die Alpen in ihrer Abendglut rot zum rot dunkel der Duft der Feuerlilie & das Kratzen der Silberdistel am bloßen Fußgelenk rauen den Scharfsinn auf und du lässt dir Zeit den Unsinn zu überlegen in Stille für dich einen Frieden klein & geheimnisvoll zu erwägen.
Greenwashing Show


A novembre, in Egitto, si è tenuta la conferenza sui cambiamenti climatici: la Cop27. Hanno fatto scalpore le contraddizioni che l’evento stesso e i suoi partecipanti hanno contribuito a mettere in atto. Ne sono un esempio l’utilizzo di centinaia di jet privati inquinanti per raggiungere una location “di plastica” in mezzo al deserto, costi elevati e scarsità di generi alimentari. Per evitare, quindi, in futuro, di mettere in imbarazzo i leader mondiali, vorrei proporre come soluzione quella di promuovere solo politiche ambientali che non rischino di far emergere i loro comportamenti ipocriti, come incentivare il trasporto di merci e persone su rotaia utilizzando treni a carbone, ridurre le emissioni CO2 cambiandogli nome in CO3, produrre auto elettriche che esplodono una volta scariche per evitare di ricaricarle e consumare energia, incentivare la massiccia realizzazione di parchi eolici al chiuso e bloccare l’inquinamento marino da plastica a meno che questa non sia riciclata.
FEDERICO SIMONCINI ULIVELLIRacconto di Natale
Un’abbondante nevicata aveva imbiancato le strade, si era posata sui prati, sugli aghi dei pini. Tutto sembrava diverso: la coltre di neve conferiva un aspetto magico al territorio. William era un senzatetto, quella che un tempo era stata la sua casa era lontana, aveva perso tutto per una serie di circostanze avverse, anche gli affetti. Era la vigilia di Natale, osservava le persone passargli davanti, andavano spedite in un’unica direzione, sulla neve restavano impresse le loro impronte. Volle seguire quelle orme e s’incamminò. In lontananza si vedeva una Chiesa, era tutta illuminata. Quella visione gli rammentava gli anni felici della sua esistenza. Ora dormiva al dormitorio, dove trovava riparo chi come lui non possedeva nulla, e cercava accanto uno sguardo o un gesto in chi gli passava. Il portone della Chiesa era spalancato, lo invitava a entrare. Al centro della navata era posizionata una statua di Gesù Bambino, volle osservarla più da vicino. Quella statuetta adagiata sulla paglia aveva un viso roseo, le braccine alzate e tese, sembrava volessero dargli quell’abbraccio che a lui mancava. Si sedette in un banco dal quale poteva ammirare lo sguardo dolcissimo del Bambino che sembrava volesse dirgli “Sono nato anche per te”. L’organo stava suonando “Stille Nacht” una melodia che gli inteneriva il cuore. Le persone presenti, lo guardavano e gli sorridevano. Non avevano più fretta, erano accoglienti e anche lui poteva donare loro un sorriso. Quella era una notte speciale, era la notte di Natale.
„Woher kommst du?“
Die Frage der Herkunft und der Heimat beschäftigt mich als gebürtige Rittnerin, die 20 Jahre lang außerhalb Südtirols gewohnt hat, schon ein Leben lang. Die Antwort auf diese Frage ist bei mir, sowie sicherlich erst recht bei Einwanderern in Südtirol, gezwungenermaßen immer kürzer als die wahrhaftige Geschichte dazu. „Aus Italien“, sagte ich in einer Vorstellungsrunde an der Uni in den Niederlanden. Aber irgendetwas protestiert in mir. Sind es die Lederhosen in meinem Schrank oder meine Oma Paula, die von den Faschisten gezwungen wurde,
ihre Muttersprache nur heimlich zu erlernen? Bin ich eine teils noch sogenannte „Walsche“? Vielleicht nicht, vielleicht aber auch schon, da ich ja auch 5 Jahre in Mailand und 2 in Rom aufgewachsen bin. Hängt „Herkunft“ davon ab, wie viel Zeit man auf einem bestimmten Gebiet verbracht hat?
So gesehen bin ich ja weniger Südtirolerin als so manch ein*e Einwander*in, der oder die vielleicht schon von Geburt an hier lebt und aufgewachsen ist. Oder zählen die Geschichten unserer Vorfahren dazu?
Und welchen Stellenwert haben meine
Lederhosen in dem Ganzen? „Desch net a Doiger“, höre ich jemanden sagen. Das wird oft auf einem Blick festgestellt. Nur ein*e Weiß*e hat den Luxus – und das auch nur selten – die eigene Geschichte anzusprechen. Wie entscheidest DU, wer zu „uns“ gehört?
Geht in Vorkasse!
Pessimisten haben dieser Tage leichtes Spiel. Der Krieg in der Ukraine und die sinkende Kaufkraft sind nur zwei ihrer besten Argumente, um die Welt schwarzzumalen. Doch wer Frieden sucht, muss Frieden geben und leben. Oft sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied machen.
„Und i wer' kalt und immer kälter, i wer' abgebrüht und älter“, tönt es aus dem Radio. Damit bedauert die Austropopband S.T.S. die von Zeitgeist und Negativerfahrungen geprägte Teilnahmslosigkeit unserer Gesellschaft. Egal ob Krieg, Hungerkrisen oder zwischenmenschliche Tragödien, nichts schockiert uns mehr. Die Nachrichten, die uns tagtäglich um die Ohren fliegen, haben uns kalt (und kälter) gemacht. Und wenn Papst Franziskus regelmäßig an unsere Menschlichkeit appelliert, um uns zu Mitgefühl mit Flüchtlingen, Kriegsopfern und anderen bedürftigen Gruppen aufzurufen, dann zeugt das nicht zuletzt davon, wie abgestumpft wir mittlerweile geworden sind. Während die Schere zwischen Arm und Reich größer wird und Korruptionsskandale uns das Vertrauen
in die Institutionen rauben, macht sich ein Gefühl der Machtlosigkeit breit (und breiter).
„Aber das will i net, und das muss i jetzt klär'n. I möcht lachen, tanzen, singen und rear'n“, wehren sich die Sänger von S.T.S. Was können wir jeden Tag beitragen, um Frieden zu initiieren?
Politik und Institutionen von heute auf morgen umzukrempeln, mag ein allzu ambitioniertes Ziel sein, aber können wir im Kleinen in Vorkasse gehen? Auf der Straße jeden Tag jemandem ein Lächeln schenken?
Im Supermarkt freundlich grüßen, anstatt vorbeizugehen, als wäre die Person hinter der Kasse eine Maschine? Der Person hinter uns die Tür aufzuhalten? Tagtäglich bieten sich uns viele Möglichkeiten.
Im Volksmund heißt es: Zu einem Streit gehören immer zwei. Die vor einigen Jahren verstorbene Psychologin Vera Birkenbihl
rät: „Wünschen Sie, einer/einem verhassten Kolleg*in Gutes, anstatt insgeheim zu hoffen, dass sie oder er auf die Nase fällt.“ Bei regelmäßiger Praxis, so Birkenbihl, wird sich auch dann etwas an der Beziehung ändern, wenn nur eine*r der beiden Streithähne sich um positive Wünsche bemüht.
Böse Worte...
In anderen Worten: Warten wir nicht auf Glück und Frieden. Gehen wir in Vorkasse! Trauen wir uns, Positives zu visualisieren, damit es eine reelle Chance hat, zu passieren. Ganz ohne Angst vor dem Ausgang, wie Mark Twain einst schrieb: „Tanze, als würde niemand zusehen und liebe, als hätte dich noch nie jemand verletzt.“
Oder in den Worten von S.T.S.: „Angst und Schmerzen soll'n mi wieder würg'n, und die Liebe möcht i bis in die Zehenspitzen spür’n.“
Die Gutmenschin
„WM in Katar: die iranischen Spieler weigern sich die Hymne zu singen.”
KULTURKELLER DEKADENZ
Brixens kulturelle Nahversorgerin seit 1980.
Tu Du's
Ein Trick aus dem Mentaltraining: Wenn dich etwas oder jemand ärgert, nimm dir einen Moment und versuche 60 Sekunden lang zu lächeln. Dabei drückt ein Muskel gegen die Wange, der dem Gehirn wiederum das Signal gibt, Glückshormone auszuschütten. Was mit einem erzwungenen Lächeln beginnt, verwandelt sich in ein Glücksgefühl, das im besten Fall noch Wellen schlägt.
Jetzt ist aber genug! Was waren das noch für Zeiten, als sich freiheitsliebende Menschen unter dem Motto „Freie Fahrt für freie Bürger“ Stoßstange an Stoßstange reihen und lospreschen konnten. Tempolimit? Unsinn! Der deutsche Verkehrsminister Volker Wissing hat erklärt, warum ein Tempolimit z. B. in Deutschland zum Scheitern verurteilt ist. Weil es zu wenig Tempolimit-Schilder gibt. Dafür sitzen uns jetzt andauernd festgeklebte junge Leute im Weg. Also auf der Straße. Welcher Idiot hat den Sekundenkleber erfunden? Und unsere Brüder (sic!) vermiesen uns auch noch den freien Warenverkehr. Sie tun das schon seit Jahren, ohne auf unsere guten Ratschläge zu hören. Es wäre so einfach, wenn man zum Beispiel auf den Obmann des FrächterVerbandes in Südtirol hören würde. Der Herr heißt Elmar Morandell und hat sein Rezept in einem Zeitungsinterview erläutert: Weg mit dem sektoralen Fahrverbot! Weg mit dem Nachtfahrverbot! Weg mit der
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Blockabfertigung! Weg mit den technischen Überprüfungen am Brenner. Aber niemand hört auf ihn. Wo kein Wille, da ein Stau. Vor allem, wenn Österreich einen Staatsfeiertag begeht, ist Chaos auf der Autobahn. Während die Österreicher feiern, müssen wir warten. Und so ein Scheiß-Feiertag kann schon mal 24 Stunden dauern. Deshalb fordere ich: Weg mit allen Feiertagen, die nur in Österreich gelten! Wenn sie nicht freiwillig verzichten, die Ösis, dann muss die EU einschreiten und ein Verbot von österreichischen Staatsfeiertagen erlassen. Ich fordere vor allem für Kurierdienste freie Fahrt. Kürzlich musste ich glatt einen Tag länger auf meine Zahnbürste warten als versprochen. Da kann ich ja gleich ins
Geschäft gehen. Von wegen Fortschritt. Jetzt sind die Brüder in Tirol auf eine noch hinterhältigere Idee gekommen und erklären Autobahnbrücken für baufällig. Heiliger Salvini, hilf! Wo kämen wir denn hin, wenn jede Autobahngesellschaft die baufälligen Brücken sanieren würde? Ein Restrisiko muss man einkalkulieren, wenn man über eine Autobahnbrücke fährt. Soll ja vorkommen, dass so eine Autobahnbrücke einstürzt, aber nur ganz selten. Ich fordere einen spektakulären Protest. Am besten sitzend, gleich hinterm Brenner, festgeklebt auf den Überholspuren der Lueg-Brücke. Salvini in der ersten Reihe. Dann werden wir schon sehen, wer nachgibt: Wir oder die Brücke! Gute Fahrt ins Neue Jahr.
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Mitwirkende dieser Ausgabe per questa edizione hanno collaborato
Adele Zambaldi, Adrian Luncke, Alessio Giordano, Anna Mayr, Asia Rubbo, Daniela Halbwidl, Dora Musola, Federico Simoncini Ulivelli, Francesca Parisi, Fulvia Grisoni, Hildegard Weger, Janina Niemann-Rich, Julia Stofner, Jürgen Riedl, Karin Colombi, Lisa Frei, Luise Bacher, Madelaine Alber, Marta Larcher, Martin Streitberger, Monika Thaler, Nadia Sorg, Nils Bertol, Osa Louis Enehiezena Ihama, Patrizia Insam, Robert Asam, Sabrina Bussani, Samia Kaffouf, Sofie Terzer, Stefanie Unterthiner, Tanja Auer, Theresa Handig, Valentina Gianera, Valentjna Juric, Verena Gschnell

Foto
1: Anna Mayr; 4: Lisa Frei; 5: Anna Mayr;
6-7: commons.wikimedia.org; unsplash.com; pixabay.com; 8: flickr.com, Valentjna Juric; 9: flickr.com;
10: Anna Mayr; 12-13: Anna Mayr; 14Hildegard Weger;


16: Hildegard Weger; 17: Matteo Raffaelli-Mrait;



18-19: Anna Mayr; 20-21: Anna Mayr; 22: Andrea Cherchi, Curbside Flowers; 23: Revista Traços; 24: Shedia;
25: Georg Hofer; 27: Georg Hofer; 28: Alessio Giordano; 29: unsplash.com
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