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Letzte Chance für die Welt

Mai più la storia raccontata a metà

Eliana Muraro am Bahnhof Bozen

September&ottobre 11/2015

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11.2015

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design by hds, Stefano Hochkofler – Foto: sxc

Die Henne und die Fragerei

Henne frägt: Ei, wer zuerst da gewesen sei, das Korn oder das Feld.

Welt sagt: das Kornfeld.

Henne geht mit Ansporn aufs Feld, findet kein Korn und sagt im Zorn zur Welt, dass sie unwissend sei.

Welt schreibt Bücher über das Ei und sagt: wer zuerst da gewesen sei, die Bücher, das Ei, die Bücherei, sei sprichwörtlich Haarspalterei.

Lene Morgenstern 2015

Inhalt.Contenuto N°

Liebe Leser*innen, Geschichte war immer eines meiner Lieblingsfächer. Entsprechend gut kann ich mich noch an die Geschichtebücher erinnern, mit denen wir arbeiteten. Da ich 13 Jahre lang nur deutschsprachige Schulen besuchte, waren auch die Inhalte sehr auf den deutschen Sprachraum ausgerichtet. Die Geschichte aus italienischer Sicht blieb mir lange Zeit fremd.

Vor kurzem erschien der letzte Band von Übergänge und Perspektiven, einem dreibändigen Werk über die Geschichte jenes Gebietes, das wir heute Südtirol nennen. Das Besondere daran? Es dient Oberschüler*innen aller drei Sprachgruppen als Geschichtsbuch zur Landesgeschichte. Das Diktum des ehemaligen Landesrates Anton Zelger, – „Je besser wir trennen, desto besser verstehen wir uns“ – wurde damit auch in dieser Hinsicht überwunden.

In Zeiten, in denen Gemeinden Bettelnde von Nichtbettelnden trennen möchten, wahrlich keine Selbstverständlichkeit.

Einen ganzheitlichen Blick bietet auch der Artikel über die UN-Millenniumsziele: Was ist gelungen? Wo gibt es Lücken? Was wurde von Anfang an falsch angegangen? zebra. stellt ein kritisches Zeugnis aus, findet aber auch Positives.

Apropos good News: Dutzende Freiwillige helfen Flüchtlingen, ihr Leben zu erleichtern, aber nur wenige berichten über ihre Arbeit. zebra. rückt sie für diese Ausgabe ins Rampenlicht uns verneigt sich vor ihrem Engagement.

Wir finden: Bessere Botschafter kann sich das Land kaum wünschen!

Euer Philipp Frener Vorsitzender der oew

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September&ottobre

2015

Good News

Willkommen in Südtirol

In die Runde gefragt Filmfestival

Dutzende Freiwillige setzen sich Tag für Tag für Flüchtlinge ein: an Bahnhöfen und in Flüchtlingshäusern.

Il mondo di Azra ich schreibe io vendo AltRoAdige Netzwerk#Rete

Bambini di Svevia Diskriminierung Bettlern eine Chance

Halal und Haram

Aufwerten

Net beas gmoant… gibt’s net!

Anpacken für die Erde

Riflessioni

Vor 15 Jahren hat die Weltgemeinschaft Millenniumsziele vereinbart: was sich verändert hat.

ÖkofairlokalKolumne

AFZACKexperiment zahlenzebra.

Um die Welt mit + Maxi Intorno al mondo con Bibi Auf nach... Kanada!

Getrennte Geschichtsbilder Endlich liegen die Grundzüge der Landesgeschichte für die Oberschüler*innen sprachgruppenübergreifend vor.

Weltladen Bottega del Mondo Fair-gangenheit und faire Zukunft Es geht auch anders Zu Gast unter Palmen In cucina con... „Solidarisches“ Hoppala Karottenpetersilie aufgeschlagen.letto

Kleine Tat Große Wirkung

GastKommentar Alberto Acosta

lichen Dank ie di cuore

...für Ihre Unterstützung durch den Kauf dieser Zeitung! ...per il sostegno che Lei ci dà comprando questo giornale.

11.2015

ComicStreifen

zebra. wird von motivierten Verkäufer*innen auf der Straße verkauft. Trotzdem kann es zu Missverständnissen oder Problemen kommen: Eine unglückliche Wortwahl, ein ungünstiger Moment und schon läuft nicht alles perfekt. Haben Sie Geduld, Respekt und Verständnis.

Allo stesso tempo vorremmo sottolineare che i venditori non possono chiedere elemosina o vendere senza tessera visibile. Se notate delle irregolarità non esitate a contattarci. Non per incriminare il singolo ma per garantire buone condizioni a tutti. / hatte ich Respekt, denn er hat es versucht und das mit 10 Jahren!

Her Gra

Quiz 5/6 2015

1.

2 3.

4 5.

6 7.

8 9.

10 11.

12 13.

14 15.

16 17.

18 19.

20 21.

22 23.

24 25.

26 27.

28 29.

30 31.

32

3

Harald Prosch

Indien

Schulbildung für alle Indiens Schulbildung ist gerechter geworden: 2015 wird das Land das einzige in Süd- und Vorderasien sein, in dem genauso viele Mädchen wie Jungen Grund- und weiterführende Schulen besuchen. Zwischen 2005 und 2014 hat die Regierung die staatlichen Bildungsausgaben auf umgerechnet 55 Milliarden Euro fast vervierfacht.

Wissenswertes Beim Zebrastreifen am Bahnhof, vor der Bäckerei, neben der Kirche: Die Verkäufer*innen der oew und ihrer Partnerorganisationen bringen zebra. druckfrisch unter die Leute. Sie sind an ihren Ausweisen gut erkennbar und verkaufen die Straßenzeitung für zwei Euro. Ein Euro davon geht in die Produktion, der andere bleibt dem*der Verkäufer*in.

Der Straßenverkauf ist keine Bettelei, im Gegenteil: Neben einer kleinen Einkommensmöglichkeit bietet er den Verkäufer*innen einen ersten Zugang zur Arbeitswelt und gibt ihnen die Möglichkeit, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Die junge, buntgemischte Redaktion, welche fast ausschließlich aus ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen besteht, orientiert sich inhaltlich an sozialen und gesellschaftskritischen Themen. Die Artikel sind je nach Muttersprache des Redakteurs*der Redakteurin in Deutsch oder Italienisch verfasst, mit dem Ziel, ein nachhaltiges Umdenken in der Gesellschaft zu fördern.

Utile da sapere Sulle zebre vicino alla stazione, davanti al panificio, ai piedi dela chiesa – i venditori e le venditrici della oew e delle sue organizzazioni partner invadono pacificamente le strade per distribuire zebra.

Essi sono facilmente riconoscibili grazie a degli appositi tesserini e vendono i giornali a due euro. Un euro va nella produzione, l’altro rimane a chi li vende. La vendita dei giornali, infatti, non si configura come accattonaggio, anzi: rappresenta una piccola fonte di guadagno, offre ai venditori e alle venditrici un primo accesso al mondo del lavoro e il contatto con la gente.

La giovane e variopinta redazione, composta quasi esclusivamente da volontari, affronta criticamente temi sociali in brevi articoli in italiano o in tedesco.

Il tutto per offrire uno spaccato della convivenza in Alto Adige, tematizzare contesti globali e puntare a un nuovo modo di pensare sostenibile nella nostra società.

Impressum Herausgeber | editore: oew Organisation für Eine solidarische Welt, Organizzazione per Un Mondo solidale, St.Nr. | c.f. 90009830218 Redaktion | redazione: Koordination, Satz, Gestaltung | coordinazione, impaginazione, grafica: Maria Lobis (maria.lobis@oew.org, Tel. 0472 208 206) Philipp Frener, Irmi Unterfrauner Mitwirkende dieser Ausgabe | per questa edizioni hanno collaborato: Alberto Acosta, Aleksandar Stankovic, Alexander Nitz, Anna Gläserer, Azra Fetahovic, Elisabeth Busani, Fatima Aslam, Florian Pallua, Florian Ralser, Gabriel Lucerna, Giorgio Mezzalira, Hanna Vettori, Harald Prosch, Josef Untermarzoner, Katharina Unterrichter, Lena Piok, Lene Morgenstern, Lucia Assioli, Manuel Rainer, Martha Verdorfer, Martin Ferdigg, Mauro di Vieste, Michele Matejka, Moustapha Dieng, Nadia Sorg, Sabine Vinatzer, Sabrina Bussani, Sadbhavana Pfaffstaller, Sandra Kobiljak, Selma Bacher, Silvia v. Pretz, Sonja Cimadom, Stefania Haring, Tatiana Schwarz Dejaco, Thomas Dalsant, Thomas Kobler, Verena Gschnell, Zenat Shahzadi Verantwortlicher Direktor | direttore responsabile: Wolfgang Penn Registrierung | registrazione: Gericht Bozen | tribunale di Bolzano N6/94 R.ST.6.8.94 (oew Rundbrief) Druck | stampa: Athesiadruck GmbH | srl, Bozen | Bolzano Kontakt | contatto: oew zebra.

Vintlerweg | Via Vintler 22, 39042 Brixen/Milland | Bressanone/Millan E-Mail: zebra@oew.org www.oew.org Tel. 0472 833950 | Fax 0472 838133 Redaktionsschluss | Chiusura di redazione: 01.10.2015

India

Carta contro plastica Giovani Indiani in azione contro le buste di plastica: nei centri commerciali offrono ai visitatori di scambiare le loro buste di plastica con sacchetti di carta fatti a mano ed informano degli effetti negativi della plastica sull’ambiente.

Fonte: www.goodnewsnetwork.org Japan

Solarenergie durch Golfplätze Die japanische Regierung ist auf der Suche nach Standorten für alternative Energieformen fündig geworden: Auf aufgelassenen Golfplätzen sollen künftig Solaranlagen entstehen.

Quelle: www.sunnyskyz.com

Finnland

Schulfächer werden abgeschafft Trotz stets vorderster Plätze bei der Pisa-Studie ruht sich Finnland nicht auf seinen Lorbeeren aus: Mittels radikaler Schulreform hat das Land seine Schulfächer abgeschafft. Stattdessen gibt es künftig „Phänomene“. Schüler pauken den Stoff nicht mehr nach Fächern sortiert, sondern erarbeiten sich die Themen gemeinsam und fragen vermutlich nicht mehr nach dem Warum des Lernens.

Mit freundlicher Unterstützung der Entwicklungszusammenarbeit des Landes Südtirol | Con il gentile sostegno della Cooperazione allo sviluppo della Provincia autonoma di Bolzano:

Fabrikarbeiter den Jungen schlagen,

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11.2015

Good News aus aller Welt da tutto il mondo

Sri Lanka

Donne proteggono le mangrovie l governo dello Sri Lanka protegge le mangrovie grazie all’aiuto delle donne: Le donne infatti controllano che le mangrovie non vengano abbattute e in cambio ricevono educazione o micro crediti.

Fonte: www.gute-nachrichten.com.de

Olanda

Piante generano elettricità Un’azienda Olandese ha sviluppato un metodo, che permette di trarre energia elettrica da piante che crescono. Lampadine e carica batterie per cellulari vengono già alimentate con questo metodo.

Frankreich

Bäume statt Plakate

Fonte: www.gute-nachrichten.com.de

Die französische Stadt Grenoble will eine werbefreie Stadt werden: Die Stadtverwaltung hat alle Reklameverträge gekündigt und will anstelle von Werbeplakaten Bäume pflanzen lassen.

São Paulo in Brasilien ist bisher die einzige Stadt, die Werbung im öffentlichen Raum verbietet.

Bei uns

Nachhaltig schwimmen Nachhaltiges Naturbad Gargazon: Wasserpflanzen und Pflanzenfilter reinigen das Wasser, Sonnenkollektoren wärmen es. Zehn Libellenarten wurden bereits gezählt.

Quelle: www.greenpeace-magazin.de

Quelle: www.naturbad-gargazon.it

USA

Muslimische Solidarität mit Katholiken Nachdem im US-Bundesstaat South Carolina acht katholische Kirchen einer Brandstiftung zum Opfer gefallen waren, sammelte eine Gruppe Muslime über 59.000 Dollar für deren Wiedererrichtung.

Quelle: www.sunnyskyz.com

Nordsee

Abbau von Bohrinseln

Bei uns

Alexander Nitz, Gründungs- und Leitungsmitglied des Hauses der Solidarität, hat am 15. August das Verdienstkreuz des Landes Tirol erhalten. Er wurde für seinen Einsatz im HdS und für die oew, für Menschen, die in Südtirol und in anderen Teilen der Welt am Rand der Gesellschaft stehen, ausgezeichnet.

Quelle: www.greenpeace-magazin.de

schaut über die Schultern und merkt, dass die Verfolger ihn nun fangen. / Als die

11.2015

In der Nordsee werden in den kommenden Jahren 600 veraltete Bohrinseln abgebaut. Dafür wurde ein eigenes Schiff entwickelt, das die Stahlgerüste abtransportiert und entsorgt. So sollen in den kommenden Jahren weltweit tausende Plattformen folgen.

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Sandra Kobiljak

Ich

habe nicht mehr viele Träume, die meisten haben sich bereits erfüllt. Einen Traum werde ich immer haben: meinen Vater noch einmal wiedersehen, doch das bleibt ein Traum.

Viktoria . 25 . Dorf Tirol

In die Runde gefragt Ich

konnte mir einen Großteil meiner Träume bereits erfüllen: Ich habe eine Familie und Kinder. Einen Traum habe ich noch: eine eigene Wohnung mit Garten zu besitzen.

Andrea . 41 . Obermais

Wovon träumst du?

Man

kann von vielen Dingen im Leben träumen, doch muss man auch etwas dafür tun, damit sie in Erfüllung gehen.

Ich träume davon, Glück im Leben zu haben.

Diana . 32 . Meran

Di che cosa sogni?

più tutti questi nuovi media, come per esempio Facebook, perché mi sembra che le persone parlino sempre meno fra di loro e che non si godano la vita insieme: sempre più spesso si comunica soltanto attraverso il web.

Ahmed . 37 . Merano

Honoré de Balzac (1799- 1850)

träume wie viele andere davon, die große Liebe zu finden.

Das ist heutzutage nicht mehr einfach, da Beziehungen von vielen Leuten nicht ernstgenommen werden.

Meine Oma erzählte, dass man früher mehr an der Beziehung gearbeitet und sich nicht gleich wegen Kleinigkeiten getrennt hat.

Yassi . 22 . Marling

Ho diversi sogni: per esempio quello di trovare il mio Romeo e di avere un bellissimo vestito pieno di diamanti luccicanti quando mi sposerò. Sogno che un giorno nel mondo ci sarà meno dolore.

Emilia . 26 . Lana

Io sogno che un giorno non ci saranno Übrigens: Wenn man träumt, soll man auf nichts verzichten.

Ich

Von Ausdauer und Träumen Traumhaft: Vom 9. bis 13. November 2015 organisiert die oew zum zwölften Mal ein Filmfestival für Berufs- und Oberschüler*innen: dieses Mal unter dem Motto „Träume. Unmögliches möglich machen.“ Die Anmeldungen laufen ab sofort.

Fünf Filme erzählen von Menschen, die nicht aufgehört haben zu träumen, die ihre Visionen ausdauernd und kraftvoll mit Leben erfüllt haben. Die Filme sollen junge Menschen animieren, an sich und ihre Ideen zu glauben: „Selma“, „Heute bin ich Samba“, „Der älteste Schüler der Welt“, „Trash“ und „Pride“ laufen in der zweiten Novemberwoche als Schüler*innen-Vorstellungen in Meran, Bruneck und Brixen. Der Gewinnerfilm wird am Abend des 13. November im Forum

Den Protagonist*innen aller fünf Filme weht der Wind des Widerstandes um den Kopf.

Doch sie lassen sich nicht unterkriegen, stehen auf, um für sich und Gleichgesinnte zu kämpfen: ob es um das Wahlrecht für Afroamerikaner in den USA der 1960er-Jahre geht („Selma“), um einen Jungen, der ohne gültige Dokumente aus Senegal nach Frankreich

eingereist ist („Heute bin ich Samba“), um den 84-jährigen Schüler Maruge in Kenia, der als ältester Grundschüler der Welt in die Geschichte eingegangen ist („Der älteste Schüler der Welt“), um drei junge Menschen, die selbst für ihr Recht kämpfen müssen, weil Politik und Polizei ihnen jegliche Hilfe verweigern („Trash“) oder um Bergarbeiter in Großbritannien, die bei einem langen Streik von einer schwullesbischen Aktivist*innengruppe aus London unterstützt werden („Pride“).

Anmeldungen für das Filmfestival und den Essay-Wettbewerb nimmt Verena Gschnell ab sofort entgegen: von Montag bis Freitag unter Tel. 346 3278032 und unter verena. gschnell@oew.org. Der Kostenbeitrag pro ww.oew.org Schüler*in beträgt 5 Euro.

Existenzberechtigung. / Die Tränen kullern runter und kitzeln an seinen Wangen. / Er

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Brixen allen Interessierten vorgeführt. Vier Filme werden in deutscher Sprache, einer in italienischer und einer – heuer neu – auch in englischer Sprache gezeigt. Referent*innen der oew kommen nach dem Filmfestival zu den Schüler*innen in die Klasse, besprechen den Film mit ihnen und stellen dabei auch den Essay-Wettbewerb über Träume für die Straßenzeitung zebra. vor.

11.2015

IlIlmondo mondodi diAzra Azra Sketch Crawl Bolzano - Stefania Haring Sketch Crawl Bolzano - Hannes Pasqualini

AZRA FETAHOVIC Azra Fetahovic

Leonardo e le formiche

Sarajevo, la Gerusalemme d’Europa Sono stata ad una conferenza sulla memoria in Bosnia ed Erzegovina e parlare di Le mie formiche stano bene, vedo che memoria in un paese in cui i segni del passono serene e riescono a svolgere il loro sato sono presenti ovunque ancora oggi è lavoro. Da quando ho costruito il recinto davvero difficile. Oltre agli edifici martointorno al giardino vedo che non vengono riati, un tema molto attuale è la morte. La disturbate dai vicini guardoni. Ora stiamo morte dei figli caduti durante la guerra, ma molto meglio e anch’io da quando ho più anche dei figli che muoiono attualmente tempo per loro, riesco a capire già in anticia causa di tumori e di deformazioni varie po quello di cui hanno bisogno. Scoprire ed causate dalla guerra. Non è facile vivere in esplorare il mondo così permeato da conun paese nel quale i padri sono stati detraddizioni mi ha sempre affascinato, ma gli assassini e ora dovrebbero insegnare riconosco il mio limite nel comprenderlo. qualcosa ai propri figli. Un paese nel quale Trovare tracciatoche, sicuro su cuifa,potermi gli stessiun poliziotti 20 anni hanno muovere è stato un’ impresa massacrato civili impossibile, innocenti, possono ora forse piùtranquillamente grande di me. Oppure il mon-e svolgere il loro èlavoro do che è diventato complesso che dove le madri che non così hanno trovato ancounaloro lineafigli retta oggi non mi pare ratracciare i corpi dei sperano comunque, possibile, che non lo un siagiormai dopo tanti credo anni, diperò poter dare loro stato.

Ho sempre cercato di andare a fonno una sepoltura. do e capire la sofferenza umana provocata

Ecco, parlare di memoria e confrontarsi su questi tempi in Bosnia ed Erzegovina assume un signidai complessi interessi geopolitici, trovare ficato particolare. Ammiro però i giovani che si delle risposte ma non ci sono riuscito. Alterconfrontano su questo tema e sentono che sono navo fasi in cui ero più attivo e fasi in cui loro a dover gestire gli errori commessi dagli adulti. mi richiudevo in me stesso, perché questo Sono loro che devono inventarsi un modello che i sentimento di impotenza mi gettava in uno loro genitori hanno semplicemente ereditato, ma stato di profonda sofferenza. che non hanno saputo mantenere. Hanno nostalho pensato di creare il mio mondo, il padri nogiaCosì di quella convivenza spensierata che i loro stro avuto, mondo, le formiche. hanno in io cuienon contava néAlmeno il nomeso néche l’apin questoetnica, non è ma coinvolta nessuna multinapartenenza tutti erano semplicemennonumani. c’è alcun non te zionale, degli esseri Peraffare loro èeconomico, come un tornare inquino l’ambiente, non esiste nessuno sfrutindietro per andare avanti. Il primo passo è stato tamento dil’ascoltarsi altri esseri aumani e non uccido né il confronto, vicenda, il condividere direttamente indirettamente. io e le il dolore, perché né quello è universale,Così indipendenformiche, con il sorgere del sole, ci svegliamo e temente dall’appartenenza etnica. Si vede la loro cerchiamo di essere produttivi nella giornata, fatica ma non mollano, sono coraggiosi. Questo ognuno a modo proprio.

Ai pochipositivo ospiti che lavoro non trova sempre un riscontro nelle ormai mi vengonoma a trovare non permetto dila rispettive comunità, loro persistono.

Ammiro uscire in giardino perché, con la loro insensibiloro caparbietà e la loro voglia di ricominciare. lità, potrebbero far loro del male.

ich ich schreibe schreibe ioioscrivo scrivo

io vendo vendo io ich verkaufe verkaufe ich

MICHELE MATEJKA Monika Weissensteiner

Am Sonnenberg im Freiwilligeneinsatz, in Boliviens Regenwald mit einem Affen Freundschaft geschlossen, Skizzen und Zeichnungen.

Alter:Etá: 25 62 Alter: 32 Età: Jahre29 Herkunft: Nigeria Wohnort:Residenza: in KalternBolzano aufgewachsen, seit fünf Origini: Bangladesh Luogodort, dovedazwischen mi Verkaufsstrategie: wichtigste ist esdisturbare immer, le Jahren wieder vielerorts Strategia perDas vendere: Non voglio piacerebbe zuDico sein.solo Wenn ich ein Lächeln aufTag”. den Chi Wunschwohnort: da,vivere: wo ich gerade wohne freundlich persone.

“Buongiorno” o “Guten Vorrei vivere in tutti izuposti.

In Lippen èhabe und diecompra Menschen freundlich begrüße, (heißt nicht, dass ich aufhöre „wünschen“) interessato il giornale, chi no, passa. C’è questo Tropea, ad kaufen sehr gerne diepaga Zeitung beiun mir.

Das vermisse ichperiodo an mir:amanchmal una donnasie a Merano che mi sempre caffè, Wohnort: aktivere esempio. „Konflikt-Kultur“. Konflikte se mi vede in un bar, ma non compra mai Meran il giornale.

Quello che mi manca: Wunschwohnort: dami ichrende glaube, dass haben viel positives Potential.

Anche questo è unNigeria, gesto che molto felice. easy . volta essere più man ein sehr gutes Leben in meinem Heimatland Das magQualche ich: Freundschaften quer durchs Domicilio: Merano Quello che mi führen sollte Aendlich Frieden herrschen. soziale Gemüsebeet, inpiace: der Natur sein, Dovekönnte, vorrei abitare: Merano.

Mi piace per la natura Ascoltare storie.

Das mag ich: Ich mag zu arbeiten.

Die Menschen Situationen auf den Grund gehen, ed anche peresil fatto che si parlano due lingue.

Parola respektieren mich, wennMi ichpiace beimcreare Arbeiten gemeinsam mitpreferita: anderen Sachen angehen Cosa ti piace: dei bin. gioielli Sehnsucht. Am Essere sempreverwende alla Südtirol ist… ein Land, in dem ich großedaHilfe Mein Lieblingswort: häufigsten e preparare articoli regalo. ricerca qualcosa, sapere erhalten habe. Esdal gibt vieled’Italia. herzensgute ich „...“, auch alsdi Geste, wenn senza ich spreche J Alto Adige è …diverso resto C’è meno di cosa.

Menschen in Südtirol.

Dassimile schätze sehr. burocrazia ed è molto allaich Germania.

Ein Soldat der gegnerischen Citazione preferita:Armee, der statt zu Kelly musste früh einen schweren schießen“Anche passieren lässtteund seinem Gegner so Il lungo schon viaggio sehr di Mohammed Saiful Amin verso se per è tutto chiaro, Schicksalsschlag verarbeiten.

Im Kindheitsalter verdas Leben rettet: Eine Erinnerung aus Familienl’Europa comincia nel paese Jamalpur, Bangladesh. devi comunque considerare i lor er seine Familie bei blutigeninAusschreitungen in erzählungen hat die junge Frau geprägt.

Die Nel 1986 Amin è arrivato Germania, la sua prima sentimenti degli altri” (somebody) Nigeria.tappa Gemeinsam mit Onkel floh Kelly in E Anthropologin, Friedensarbeiterin und Konfliktin Europa.

Poiseinem è andato in Francia, a Parigi.

Michele a casa aWien, Milano, a CaTeil ades Landes. war er inlavamediatorin hat inèBologna, Irland, Frank-den nördlichen poi in Italia, Roma, doveAls ha Christ lavorato come Praga e Sie a Bolzano. dem vorwiegend von cosa radikal-muslimischen Orga-strareich undstelrotto, Spanien astudiert. hat überCasa Schmerz piatti. La prima che compra in un paese è ovunque ci Gewalt, siano persone alleeuronisationen Landesteil jedoch la nicht und Folter, Trauma und sowie zum niero è beherrschten sempre un dizionario per imparare lingua. siamo legati.

E queste sono wie sicher, weshalb er ha in das benachbarte Nigercentrale flüch- per päischenquali Asyl-System geforscht, hat gelernt, Da Roma girato per tutta l’Italia ovunque decidiamo di legarci. tete. Nach Jahrdizog er weiter nach Libyen, wo fa man Menschen innoi Gewaltsituationen und nach fare laeinem raccolta frutta e verdura.

Fino a tre anni “Scrivere è ormai una cosa senza in Sicherheit lebte. Der aSturz des Gadhumanitären Katastrophen begleitet.

Derzeit er zunächst Amin lavorava come meccanico Mantova.

A causa stare, anche mentre jedoch dazu,licenziato dass Kellyederneut engagiertcui sienon sichposso ehrenamtlich für die Flücht-dafi-Regimes della crisiführte economica è stato è arrivato cammino mi vengono in mente bangen Als dalla letzten Aus-Ora . sein aLeben linge an den Bahnhöfen und schreibt für zebraum Merano, dove è musste. stato aiutato Caritas. storie. Quando incontro qualcuno, weg sah lavora Kelly die Flucht mit einem des Brenner-Monitorings. „Jeder ., già dalla prima die Tagebücher come venditore di zebraSchlepperbot penso a che personaggio possa esnach Lampedusa.

Vonil futuro, dort wurde Mensch hat einen Handlungsspielraum“, fordert edizione. Per speraer di nach essereSüdtirol in grado di sere. DiFrau solito perVerantwortung me o per gebracht, wo er bis heute lebtaprire und seit die engagierte auf,scrivo bewusst realizzare il suo sogno: un knapp piccolo .-Verkäufer ist. gli amici. zebra. è un’amica.” einemnegozio Jahr alsinzebra zu übernehmen. cui poter vendere itätig suoi gioielli.

!neATTENZIOAuNE:sweis geht nix!

Oh

9.2015 11.2015

KELLY ROBBISON Mohammed Saiful Amin

Landauf, landab mit zebra. unterwegs

Colane che fa da solo.

Comprate il nostro giornale di strada solo da venditori con i tesserini appositi e con il numero di registrazione!

um. / Und Iqbal, so traurig, denn er will ne

Foto: Michele Matejka

“Ormai tutto è zebra intorno a me.”

Sono felice quando verso mezzogiorno le osservo e vedo tutto lo sforzo che impiegano a termine in maniera Speriamoper cheportare la Bosnia ed Erzegovina, con onesta la loro Sarajevo, giornata. continui Almeno aora sto la sua capitale essere tranquillo e so ched’Europa. le formiche e io, dentro la Gerusalemme al mio giardino, siamo al sicuro.

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AltRoAdige

kat u Joe

Chiusa All Inclusive

Recycling und Upcycling...

... gibt es nicht erst seit gestern, wie man in der Sonderausstellung in Kurtatsch im „Museum Zeitreise Mensch“ lernen kann. Unsere Vorfahren waren geradezu genial dabei, aus Altem Neues entstehen zu lassen. Zutritt täglich bis 23.12.2015, aber nur mit Voranmeldung unter Tel. 0471 880 267.

SciogliLingua

L’associazione di volontariato SciogliLingua è attiva a Bolzano nell’ambito della formazione linguistica e culturale. Vuole sostenere immigrati/e e profughi/e in diversi ambiti: corsi di lingua, orientamento al lavoro e formazione professionale, attività socio-culturali. Per iscriversi o rendersi disponibile come volontario (per esempio per corsi di tedesco) basta chiamare il 338 166 2275.

Mundraub

Già da alcuni anni, nella “ci ttà degli artisti”, esiste il pro getto non-profit “Kunst Boden_ Nah”. Nell’ambito di questo concetto di galleria d’arte aperta , si svolgono mostre ed altr e azioni in spazi pubblici. Al mome nto tre artisti internaziona li sono ospiti della residenza artisti ca “Chiusa All Inclusive”, ma altri progetti partiranno presto , basta gironzolare per Chiusa con gli occ hi aperti o consultare il sito www.kunstb odennah.it

Liebe und Lose

Die Äpfel aus Nachbars Garten man in Südtirol und darüschmecken bekanntlich am besten. Wo en kann, ohne von Nachernt ber hinaus Früchte, Nüsse und Kräuter r www.mundraub.org unte man rt erfäh bars Hund gejagt zu werden, Ernte freigeben).

(Gerne darf man auch selbst etwas zur

Einkaufen ohne lästiges Verpackungsmaterial? Das ist demnächst in Innsbruck möglich: einfach wiederverwendbare Behälter von zu Hause mitbringen und von Milch über Eier und Wein bis hin zum Waschmittel alles darin mitnehmen: www.liebeundlose.at

DAI

DAI è uscito fresco di stampa. È un diario trilingue ed interculturale. Ci sono le festività delle varie religioni ed informazioni su consumo consapevole, iniziative di giovaÈ fatto da studenti e ve. alternati ni, vacanze studentesse. Tutte le immagini ivi contenute sono di varie scuole d’arte locali. Il diario stampato su carta riciclata è in vendita nelle cartolerie e librerie a 9,90 euro.

é ho freddo rch pe i zebra@oew.org im ied e >>> nda Ch Il turoalteArnalttiveRsoSüdAtirodl miigt uns di a Mazzini: : ma teci notizie 10.10.2015 – dalle ore 10 alle 17 a Bolzano, Piazz Teilt eue straassociazioni, negozi che mo luoghi, persone, iniziative, erso div i, ett o Adige che non ti asp ! no che esiste anche un Alt gen zei l tiro Süd te andere, das bun e colorato! Wir wollen das

Netzwerk#rete

dimora e musica, arte, cibo, incontri con persone senza pelo che saranno distribuiti a i soprattutto la raccolta di coperte, piumini e sacch ra (www.volontarius.it) dimo senza ne durante il periodo invernale alle perso

Lo spazio per altre organizzazioni

Thomas Kobler

Der ost west club in Meran – 33 Jahre alt und kein bisschen müde

für die ernsten Dinge kein Platz wäre, im Gegenteil: Der ost west club zeichnet sich auch dadurch aus, dass er bei gesellschaftspolitischen Dingen den Finger in die Wunde legt und sich mit Themen auseinandersetzt, die eher selten auf den Agenden dieses Landes stehen oder manches Mal lieber unter den Tisch gekehrt werden.

Eine Tatsache sollte man nicht außer Acht lassen: Der ost west club ist für Menschen, die im Alltagsleben oft nicht gesehen, nicht

beachtet, auch ignoriert werden, ein Begegnungsort - ein Ort, wo man ihnen auch zuhört, mit ihnen spricht und sich für ihre Sorgen und Ängste interessiert. Auf diese Menschen wird in unserer auf Konsum und Besitz ausgerichteten Gesellschaft leider viel zu oft vergessen. Im ost west club werden Solidarität und Menschlichkeit gelebt, finden Menschen einen Ort, an dem sie willkommen sind und wo sie sich ein wenig zu Hause fühlen können.

was kann man sich mit Geld alles kaufen! / Schadenfroh und grinsend dreht der Cop sich

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Tanz, Musik, Literatur, Diskussion: Im „ost west club“ hat vieles Platz.

11.2015

Foto: Harry Reich, Laura Zindaco

Im ost west club findet sich so gut wie alles, was man in einem Kulturbetrieb erwartet und davon erhofft: Zwei Mal pro Woche wird Musik aller Richtungen und Genres, werden politische Diskussionen, Kunstausstellungen, Filme, Theater, Tanz und Literatur angeboten.

Der „club“ ist ein Ort des Gedankenaustauschs ohne Konsumpflicht, an dem man Bekannte trifft und andere Menschen kennenlernt: Er unterscheidet sich von jedem anderen Ort, der mir in Südtirol bekannt ist. Er will abseits der elitären und allgemein bekannten und anerkannten Kulturorte Raum für all jene bieten, denen Kunst – in welcher Form auch immer – am Herzen liegt.

Da trifft man Junge, Junggebliebene, Ältere, aber auch Senioren. Je nach Abend oder Programm ändert sich das Publikum in der Meraner Altstadt. Sicher ist, dass es immer bunt, lustig und abwechslungsreich zur Sache geht. Das heißt nicht, dass

Willkommen in Südtirol!

Sara Raffaelli, seit April Freiwillige der Zivilgesellschaft, wohnt in Bozen

Sadbhavana Pfaffstaller, seit April Freiwillige der Zivilgesellschaft, wohnt in Neumarkt

Tag für Tag begrüßen Freiwillige am Bozner Bahnhof ankommende Flüchtlinge, verteilen Brot, Kaffee, Kleider. In Prissian gehen Freiwillige mit den dort einquartierten Geflüchteten Eis essen, Fußball spielen oder klettern und stecken dafür auch Schelte von Mitbürger*innen ein.

Freiwillige am Bahnhof Bozen

(Diese Freiwilligen stehen stellvertretend für Dutzende Menschen, die sich am Bahnhof von Bozen und in den verschiedenen Flüchtlingshäusern in Südtirol für Flüchtlinge engagieren.)

„Und wo warst du, als im Mittelmeer 25.000 Menschen ertranken?“ Verena Hafner war am Bozner Bahnhof. Sie will sich nie den Vorwurf gefallen lassen müssen, im Jahr 2015 die Augen verschlossen zu haben, als täglich rund 100 und 300 Flüchtlinge den Bozner Bahnhof passierten, mit nichts anderem als den Kleidern am Körper, Kriegsbildern im Kopf, Angst und Hoffnung im Herzen.

Verena Hafner ist eine von Dutzenden Freiwilligen, die am Bahnhof durchreisende Flüchtlinge mit „Welcome“ begrüßen, ihnen etwas zum Essen und Trinken oder Hygienekits anbieten, ihnen sagen, wo sie sich befinden und alles Gute für die Weiterreise wünschen. Mehr können sie nicht tun. Die Flüchtlinge wollen in den Norden, haben Verwandte, Freunde oder Bekannte dort.

Verdammt, bei dieser Geschichte musste ich echt derbe schnaufen. / Ich dachte mir, Alter,

Maria Lobis 11.2015

Basamba Gassama aus Senegal, Flüchtling, seit Juni täglich am Bahnhof, wohnt in Bozen

Melitta Santer, seit April Freiwillige der Zivilgesellschaft, wohnt in Latsch

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Faisal Hassan Mohmed aus Somalia, seit April Freiwilliger von Volontarius, wohnt in Bozen

Maria Teresa Bertolami, seit Mai Freiwillige von Volontarius, wohnt in Bozen

Carl Insam, seit Mai Freiwilliger von Volontarius, wohnt in Bozen

Ivo Passler, seit vier Jahren Freiwilliger im Haus Arnika in Meran, seit Juli auch in den Arbeiterwohnhäusern in Sinich

Freiwilliger in Meran

Freiwillige am Bahnhof Bozen

Zeit für Gruß, Frühstück und Ticket

Derzeit kommt der größte Teil der Flüchtlinge um 8 Uhr mit dem Zug aus Rom in Bozen an und steigt ein oder zwei Stunden später in einen Regionalzug Richtung Österreich. In der Zwischenzeit kaufen die Menschen das Ticket und sind froh um die Auskunft der Freiwilligen. Gar manche meinen, bereits in Deutschland zu sein.

Pünktlich wie eine Uhr kommt Eliana Muraro jeden Morgen mit vier Litern Kaffee und Tee zum Bahnhof: „Jeder kann etwas tun“, sagt sie, bereitet das Frühstück zu, freut sich, in den anderen Freiwilligen nicht nur Mitstreiter*innen, sondern auch Freund*innen gefunden zu haben.

Flüchtlinge übersetzen selbst

Flucht ist kein Spiel, Flucht ist hart, grausam, oft tödlich: Faisal Hassan Mohmed weiß das aus Erfahrung. Seit sechs Jahren lebt er in Italien, ist aus Somalia und über das Mittelmeer geflohen. Er spricht zwölf Sprachen und übersetzt täglich freiwillig am Bozner Bahnhof.

Die Flüchtlinge sind froh, in ihrer Muttersprache Auskunft zu bekommen. In den Tagen des G7-Gipfels in Bayern, als die Menschen vier bis fünf Tage am Bahnhof verbringen mussten, hat Faisal mit ihnen dort übernachtet. Ähnlich macht es Basamba Gassama, selbst vor Kurzem aus Senegal geflüchtet: Seit Juni ist er täglich am Bahnhof. Er wohnt im nahen Flüchtlingshaus in der Südtiroler Straße und will etwas Sinnvolles tun, während er auf den Ausgang seines eigenen Asylverfahrens wartet.

Die Angst überwinden

„Die wenigen Menschen, die es zu uns schaffen, dürfen wir schon willkommen heißen“, sagt Melitta Santer aus Latsch. Sie kommt seit April trotz langer Anfahrt mindestens einmal pro Woche nach Bozen und lädt alle ein, sich am Bahnhof selbst in Bild zu machen: unvoreingenommen und aggressionsfrei.

Lebensmittel, Spenden oder Kleider seien willkommen, aber davor gelte es, die Angst zu überwinden. Leute haben ihr schon Geldscheine

Unwissen schürt Vorurteile

Sara Raffaelli, seit April immer wieder am Bahnhof, weiß von den Vorurteilen in der Bevölkerung: „Die kriegen 1.000 Euro im Monat“, heißt es zum Beispiel, obwohl durchreisende Flüchtlinge, die sich nicht in Italien registrieren lassen, gar nichts bekommen.

Für jene Menschen, die sich im Asylverfahren befinden, bezahlt der Staat den Hilfsorganisationen 28 Euro pro Tag für Unterkunft, Verpflegung und Sprachkurse. Der Flüchtling selbst erhält 2,50 Euro Taschengeld täglich.

In den von der Caritas geführten Häusern erhalten die Flüchtlinge 240 Euro im Monat, das sind acht Euro am Tag. Davon müssen sie Lebensmittel kaufen und sich mit Gütern des täglichen Bedarfs selbst versorgen.

Es ist der Hartnäckigkeit der engagierten Freiwilligen zu verdanken, dass Verantwortliche von Politik und Bahn reagiert haben, dass der frühere Gepäckaufbewahrungsraum am

Bahnsteig 1 zu einem Frühstücksraum umfunktioniert wurde – mit Bänken und Tischen für mehr als 100 Leute. Daneben ist auch Lagerplatz für Konserven, Zahnbürsten, Windeln und Binden. Im April saßen die Flüchtlinge noch auf den Bahnsteigen am Boden und warteten auf die Weiterfahrt. „Menschenunwürdig“, sagt Verena Hafner kopfschüttelnd.

Mit anderen jungen Leuten begann sie, Nutellabrote und Bananen zu verteilen: auf eigene Faust, auf eigene Kosten, in ihrer freien Zeit. Dank der Kontakte auf Facebook und WhatsApp gesellten sich andere dazu, mehr als 60 Freiwillige der Zivilgesellschaft haben sich so zusammengefunden, koordinieren sich mittels Webseite www.binario1bz.it, sind täglich am Bahnhof präsent und schreiben in Internetforen gegen negative Meinungsmache an. Die Freiwilligen von Volontarius stimmen sich mit ihnen ab, seit Juni koordiniert Manuel Nicolè als Angestellter dieser Organisation die Arbeit aller Freiwilligen.

Tüchtig in Tisens

Julia Dalsant aus Algund hingegen begleitet Flüchtlinge im Ex-Salus-Gebäude in Tisens, im „Haus Noah“ wie es die Caritas genannt hat. Anfang Juli hat die junge Frau das Herz in die Hand genommen, ist vor versammelter Dorfgemeinschaft aufgestanden und hat den kritischen Bewohnern die Aufnahme der Flüchtlinge als Chance empfohlen. Sie wurde ausgebuht, in den Tagen danach jedoch stärker unterstützt als erwartet: Über 20 Freiwillige besuchen seither regelmäßig das Flüchtlingshaus in Prissian, auch Julias Vater Robert.

Sie unterhalten sich mit den 39 jungen Männern aus Nigeria, Ghana, Gambia, Guinea und Mali, spielen mit ihnen Fußball. Nicht nur die Sprache sei eine Barriere – rund die Hälfte der Flüchtlinge spricht kein Englisch, dafür Französisch – auch die Hautfarbe. „Die Flüchtlinge spüren die skeptischen Blicke“, sagt Julia. Als sie den jungen Männern zu vermitteln versuchte, dass auch sie in einem afrikanischen Dorf als erste Weiße skeptisch beäugt werden würde, meinten diese, als fremde Weiße

dem Cop einen Beutel in die Hand. / Entzückt nimmt dieser Teufel diesen auch noch an. /

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für die Flüchtlinge in die Hand gedrückt, in ihrer Betroffenheit Brot gekauft oder Obst gebracht. Auch Polizisten hätten eigenes Geld gespendet oder die Freiwilligen gebeten, Decken zu organisieren, damit die Flüchtlinge nicht auf dem harten Boden schlafen müssten. „Der Dank kommt unmittelbar“, erzählt Melitta Santer. Eine Umarmung und „Thank you“: Das sei mehr, als man sich von Menschen in solch prekären Situationen erwarten könne. „Wenn sie erzählen, was sie auf dem Meer, in Libyen oder in den Flüchtlingslagern mitgemacht haben, ist das kaum zu ertragen“, sagt Sadbhavana Pfaffstaller aus Neumarkt. Vor zwei Monaten hat die Freiwillige eine hochschwangere Frau ins Bozner Krankenhaus begleitet, nachdem diese weinend den Zug verlassen musste. Mit 21 Jahren, so alt wie Sadbhavana, war die junge Frau in Libyen vergewaltigt und schwanger geworden. Oft fragt sich die Freiwillige aus Neumarkt, wie es der Gleichaltrigen wohl geht. Sie wurde nach dem Krankenhausaufenthalt nach Rom gebracht.

Um traumatische Begegnungen zu verarbeiten, bietet die Caritas Supervision an.

11.2015

Thomas Dalsant, seit Juli Freiwilliger im Haus Noah, davor Freiwilliger der Zivilgesellschaft am Bahnhof Bozen, wohnt in Lana

Julia Dalsant, seit Juli Freiwillige im Haus Noah, wohnt in Algund

Christiane Gamper, seit Juli Freiwillige im Haus Noah, wohnt in Marling Robert Dalsant, seit Juli Freiwilliger im Haus Noah, wohnt in Prissian

Freiwillige in Prissian (Ex-Reha-Zentrum Salus)

werde sie stets höher eingestuft als fremde Dunkelhäutige. Der Kolonialismus hat nachhaltige Spuren hinterlassen.

Die Vorbehalte in Prissian vergehen nur langsam. Auf eilig unter die Leute gebrachten Unterschriftenlisten wurden die ankommenden Menschen mit Einbrüchen und zurückgehendem Tourismus verbunden. Am Ankunftstag haben Julia, ihr Bruder Thomas und ein paar Freunde gemeinsam mit den hauptamtlichen Mitarbeiter*innen die Flüchtlinge im Haus Noah willkommen geheißen. „Und im Dorf ist nichts passiert“, sagt Julia und lächelt. Sie war schon oft im Flüchtlingshaus, in Absprache mit der Leiterin hat sie den Christen unter ihnen die Kirche gezeigt. Oft breitet sie vor den jungen Männern einfach die Landkarte aus, erzählt ihnen von Südtirol, ist mit einigen von ihnen klettern gegangen. Ihre Tochter begleitet sie, das sei die beste Prävention für das

junge Mädchen, um keine Angst vor Fremdem aufzubauen. Robert Dalsant macht am Abend öfters Halt im Flüchtlingshaus und spielt mit den jungen Männern Tischfußball. Andere Freiwillige sind mit ihnen zum „Langen Donnerstag“ nach Lana gefahren. „Don’t treat us like babies“, hat Julia von einigen Flüchtlingen gehört. Sie wollen ernstgenommen werden, den Menschen auf Augenhöhe begegnen. Die jungen Männer möchten arbeiten und nicht als arme Menschen dargestellt werden.

Vom Lernen

Christine Gamper aus Marling hat den Angekommenen das System der Mülltrennung erklärt.

Für die Flüchtlinge sei das Sprachelernen wichtig, für die angestammte Bevölkerung das Kennenlernen, sagt sie. „Jeder kann mit den Flüchtlingen reden und positiv davon

Vorurteile und Fakten x Wie viel bezahlt der Staat dem Land Südtirol pro Tag für jeden untergebrachten Flüchtling?

28 Euro x Wie viel Prozent davon bekommt die Hilfsorganisation, die die Flüchtlingseinrichtung führt?

95 Prozent. Mit dem Rest werden Verwaltungskosten gedeckt. x Was muss die Hilfsorganisation mit diesem Geld für den Flüchtling leisten?

Unterkunft, Verpflegung, Rechtsberatung, Begleitung, Integrationsarbeit x Wie viel Taschengeld bekommt ein Flüchtling pro Tag? 2,5 Euro x Wie viel Geld bekommt ein Flüchtling für Telefonwertkarten?

Einmalig 15 Euro x Welche Voraussetzungen muss ein Flüchtling erfüllen, um in eine öffentliche Einrichtung zu kommen?

Er muss einen regulären Antrag auf Asyl gestellt haben. x Wie lange dauert ein Asylverfahren im Durchschnitt?

12 bis 15 Monate x In welchen Orten sind derzeit wie viele Flüchtlinge untergebracht?

Insgesamt ca. 700 in Bozen, Meran, Tisens, Pfitsch und Vintl x Wo werden demnächst weitere Flüchtlingshäuser geöffnet?

In Mals, Eppan, Bruneck und Kastelruth Der Flüchtlingsbeauftragte des Landes Südtirol Luca Critelli hat diese Fragen beantwortet.

Thomas Dalsant betont: „So etwas hat Tisens noch nie erlebt.“ Nicht nur, dass eine Gruppe dunkelhäutiger Menschen für längere Zeit im Dorf lebt, auch dass sich so viele Freiwillige spontan zusammengefunden haben. Sie tauschen sich auf Facebook aus und treffen sich zur Lagebesprechung. Dann kommt auch Ivo Passler aus Lana, der bereits seit Jahren im Haus Arnika in Meran aktiv ist und seit kurzem bei den neu eingezogenen Flüchtlingen in den Arbeiterwohnhäusern in Sinich. „Das Flüchtlingsthema hat sich in den vergangenen Jahren verdichtet“, sagt er. Rassismus explodiere europaweit, parallel entwickle sich eine AntirassismusBewegung: Menschen der Zivilgesellschaft zeigten sich solidarisch, während sich große Organisationen eher bedeckt hielten und die Politik sich aus der Verantwortung ziehe. Der Kulturanthropologe beklagt die zu geringen finanziellen Mittel, die für Sprachkurse und Integrationsarbeit zur Verfügung stehen. „Das kann man nicht auf die Zivilbevölkerung abwälzen.“ Die Freiwilligen bräuchten ein Mandat, Struktur und Supervision, die Flüchtlinge hingegen ehrenamtliche Anwälte, die sie rechtlich beraten. „Wir befinden uns in Europa in einem Prozess des Umbaus“, sagt Ivo. Letztendlich gehe es um Krieg oder Frieden.

Thomas Dalsant lässt sich von den kleinen positiven Dingen motivieren. Als Sprecher der Freiwilligen von Prissian bringt er die Anliegen der Gruppe an einen Tisch, an dem auch die Politik sitzt. „Wir brauchen Rückhalt in unserem Tun“, fordert er. Damit auch andere Menschen sich einbringen und niemand sagen kann: „Ich habe es nicht gewusst.“

geschafft. / Doch dann kommt der Moment, der alles verändert hat. / Der Verfolger drückt

11.2015

erzählen“, sagt Christine. So bekämen die Menschen nicht nur aus der Zeitung mit, was im Flüchtlingshaus geschieht. Vieles passiere aber ganz unaufgeregt: Sachspenden werden abgegeben, im Gemeindeblatt Steckbriefe von den Flüchtlingen veröffentlicht, Fußballspiele organisiert.

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Sadbhavana Pfaffstaller

Bambini di Svevia

Aufstehen gegen Diskriminierung

Michele Mateijka

Storia antica di poco tempo fa a Bolzano la politica si diletti ancoSra ebbene con i temi risalenti al 1943, la storia viene studiata sempre di meno, così si finisce con il parlare di temi di attualità senza sapere più cosa sia accaduto cento anni fa. Succede allora di parlare con dei giovani bolzanini e proporre come tema di discussione i bambini di Svevia, gli Schwabenkinder, e scoprire che nessuno (o quasi) sappia di cosa si tratti.

Uno strano triangolo unisce Bolzano, Friedrichshafen e Ravensburg. Non si tratta della ricchezza, che oggi contraddistingue queste terre, ma di bambini mandati a lavorare nei campi lontano da casa in cambio di cibo. Risale al 1625, in una nota di Johann Konrad Kostner, signore di Schloss Bludenz, la prima menzione della tratta di bambini tra Tirolo e Svevia (Germania). All’epoca tutte le regioni alpine, in particolare Sudtirolo, Tirolo, Voralberg e Grigioni, erano estremamente povere e le famiglie, non riuscendo a sfamare i numerosi figli, ne mandavano alcuni a lavorare in Germania per avere bocche in meno da sfamare.

Venivano raggruppati nei comuni di origine delle nostre vallate alpine e, sotto lo sguardo delle madri in lacrime, mandati in Germania: a piedi, su strade ancora innevate, partivano per Ravensburg e Friedrichshafen dove, il 19 marzo, si tenevano i mercati di bambini. I più forti e muscolosi venivano scelti per primi; dalla loro prestanza dipendeva la paga che dovevano concordare. Sarebbero tornati per l’11 novembre, nuovamente sotto la neve, con qualche moneta nelle tasche.

Non parliamo di storia antica, bensì di qualcosa che è stato normale fino al 1921, quando il Württenberg ha introdotto l’obbligo scolastico anche per i bambini stranieri. In Svizzera, sotto il nome di Verdingkinder, questo sistema andò avanti invece fino agli anni ’60 (mentre nelle città sfilavano i sessantottini, nelle Alpi i bambini venivano ceduti come forza lavoro). Una prassi di pochi anni fa, eppure dimenticata, come se si parlasse di cose antiche e impossibili.

zebra. Was ist Diskriminierung?

Lukas Schwienbacher: Diskriminierung liegt vor, wenn Menschen oder Gruppen ungleich behandelt werden, obwohl der Wunsch nach Gleichbehandlung offensichtlich ist, zum Beispiel, wenn Männer und Frauen nicht den gleichen Lohn für die gleiche Arbeit erhalten.

Wird diese ungleiche Behandlung allerdings von einem gesellschaftlichen Konsens getragen, liegt keine Diskriminierung vor. Ein gesellschaftlicher Konsens besteht beispielsweise darüber, dass es nicht erlaubt ist, ohne Führerschein ein Auto zu lenken.

Wieso wird eine Person als „anders“ empfunden?

Jemanden als „anders“ zu empfinden, ist an sich menschlich. Jeder darf denken und fühlen, was er oder sie möchte. Wenn ich zum Beispiel mit meinen persönlichen Werten auf Menschen treffe, die diese nicht teilen oder völlig andere haben, kann es sein, dass ich damit Schwierigkeiten habe oder zu Vorurteilen neige. Das ist an sich kein Problem.

Wenn ich aber aufgrund dieser Unterschiede Menschen ungleich behandle, abwerte oder ausgrenze, dann diskriminiere ich sie. Das ist eine subtile Form von Gewalt.

Was sind die Ursachen dafür?

Es gibt verschiedene Ursachen für diskriminierendes und abwertendes Verhalten: Wenn Menschen unterschiedliche Ziele verfolgen, neigen sie nicht selten dazu, andere abzuwerten (verschiedene Fangruppen bei Fußballspielen). Dasselbe geschieht, wenn sich eine Gruppe von einer anderen Gruppe bedroht fühlt („Die nehmen uns die Arbeitsplätze weg“). Untersuchungen zeigen auch, dass Menschen, die selbst abgewertet werden, andere oft diskriminieren.

Was kann man gegen Diskriminierung tun?

Gesetzliche Rahmenbedingungen müssen so gestaltet werden, dass Menschen möglichst gleich behandelt werden. Zudem sollten Begegnungsmöglichkeiten für Menschen unterschiedlicher Kulturen, Hautfarben, Werte und Religionen geschaffen werden. Es braucht aber immer couragierte Menschen, die auf Diskriminierung hinweisen und dadurch einen gesellschaftlichen und politischen Diskurs anstoßen.

ZITAT

„So überrascht ich von dieser

offensichtlichen Ablehnung bin, so überrascht bin ich davon, wie viele Menschen engagiert ihre Unterstützung anbieten und gegen den Strom schwimmen.

Lukas Schwienbacher

/ Doch für Iqbal läuft alles so, wie letztendlich gewollt. / Und der Junge hat es ja schon

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“

Lukas Schwienbacher verantwortet beim „Forum Prävention“ den Bereich Gewalt und Extremismus.

11.2015

Alexander nitz

Bettlern eine Chance Wie sollen wir mit Bettlern umgehen? Geld geben, Lebensmittel schenken, Anteil nehmen, wegschauen, schimpfen? Eindeutige Antworten gibt es nicht. Wie wäre es, Betteln als Chance zu betrachten?

Bettelverbote eröffnen keine Chance. Bettelverbote übersehen nicht nur das eigentliche Problem von steigender Armut und zunehmender Kluft zwischen Habewasen und Habenichtsen. Bettelverbote versperren gleichzeitig den Blick auf Alternativen, die die Menschenwürde in den Mittelpunkt rücken. Einige Gemeinden und Organisationen schlagen andere Wege ein: Gutscheine Lüdenscheid (D) Wer Bettlern Geld gibt, will weder deren Sucht fördern, noch mafiöse Hintermänner (sofern es diese tatsächlich gibt) finanzieren. In Lüdenscheid hat die Caritas ein Gutscheinsystem eingeführt.

Bürger*innen können an verschiedenen Stellen die „Wertmarke 1 Euro“ kaufen. Für diese können Bedürftige ihre Wäsche waschen, duschen oder Essen holen.

Verhaltensregeln Salzburg (A) Nach Diskussionen mit rund 130 Bettlern will Salzburg sein Bettlerproblem mit einer eigenen Methode lösen: einem Verhaltenskodex. Eine Broschüre im Hosentaschenformat listet in fünf Sprachen 17 Grundregeln auf und erläutert, was in der Stadt verboten oder erwünscht ist.

Stadtführungen Freiburg (D) Wie sieht eine Stadt aus Sicht eines Obdachlosen aus? In Freiburg zeigen Menschen ohne Obdach interessierten Menschen die Stadt aus ihrer Sicht.

Bettelratgeber Tirol (A) „Betteln ist erlaubt! Rechte – Informationen – Unterstützung“ heißt ein Ratgeber für bettelnde Menschen und Unterstützer in Tirol. Er liegt in sechs Sprachen vor und informiert über das, was erlaubt und was verboten ist, über Hilfsangebote und Anlaufstellen.

Bettelakademie Berlin (D)

Instant Karma Salzburg (A)

Bettler*innen und Obdachlose zeigen Interessierten, was sie gut können. Zu den Unterrichtsfächern der „Dozent*innen“ gehören „Sitzung halten“ (= Betteln), „Kirchenstich (= Betteln bei der Geistlichkeit) oder „Containern“ (= Mitnahme von weggeworfenen Lebensmitteln aus Abfallkübeln).

Diese Künstlergruppe will irritieren und präsentiert Betteln als Geschäftsidee. Ein Spender kann einem ausgebildeten, zertifizierten Bettler „aus echter Bodenhaltung“ Geld geben und erhält dafür einen spirituellen Ertrag für sein Karma.

BettelLobby Wien (A) Die BettelLobby Wien leistet Sensibilisierungsarbeit. Sie kämpft gegen Willkür, Vorurteile, falsche Medienberichte und rassistische Hetze. Sie sammelt Informationen über die Situation von Bettelnden und bietet Betroffenen Rechtshilfe an. Sie organisiert auch Workshops und Vorträge zum Thema.

Straßenkreuzer-Uni Nürnberg (D) Bildung für alle – das ist das Ziel der Straßenkreuzer-Uni. Sie bringt Menschen zusammen, die Freude an Bildung haben, und Menschen, die kaum Zugang zu Bildung finden. Vorzugsweise in Obdachloseneinrichtungen wird universitäres Wissen lebensnah vermittelt.

Wussten Sie … … dass jeder Mensch das Recht hat, den Lebensunterhalt für sich und seine Angehörigen zu verdienen: wenn nicht anders möglich, auch durch betteln? … dass Betteln weder die öffentliche Ordnung oder Sicherheit noch irgendwelche andere Rechtsgüter verletzt? … dass ein Bettelverbot einen nicht zu rechtfertigenden Eingriff in die Persönlichkeitsrechte bedeutet? … dass das Vorurteil des „organisierten“ Bettelns (Mafia) weder durch die Polizei, noch durch wissenschaftliche Recherchen bestätigt werden konnte?

(Quelle: BettelLobby Wien)

Anstatt Bettler*innen Geld zu geben, werden Menschen in Leeds ersucht, zwei Pfund an eine Obdachloseneinrichtung zu spenden. Diese Obdachlosenhäuser stellen den Menschen auf der Straße dafür eine warme Mahlzeit zur Verfügung.

Für 25 Pfund gibt es ein Bett.

Goldenes Wiener Herz (A) Der „Verein Goldenes Wiener Herz“ sucht Mitarbeiter*innen.

Jobbeschreibung: Bettler. Gewünschte Qualifikationen: Armut. Der Verein sammelt Spenden, um Bettler*innen von der Straße zu holen und anzustellen. Als Promotoren ausgestattet, sollen sie auf der Straße Aufklärungsarbeit zum Thema „Bettelei und Armut“ leisten und frischen Wind in die Diskussion bringen. Ziel der Kampagne ist es, ein Arbeitsjahr zu finanzieren.

Nu_Volante Bozen Das Projekt im Aufbau bringt lokal produzierende Sozialgenossenschaften und lokale Straßenhändler*innen zusammen.

Bedürftige sollen auf der Straße einfache und hochwertige Produkte anbieten – als Alternative zu Billigwaren aus Fernost.

die haben mich verfolgt. / Und der Polizist geht zu ihnen hin, hat mit den Augen gerollt.

11.2015

Spenden Leeds (GB)

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Halal und Haram

Zenat Shahzadi

Das Wort „Halal“ kommt aus dem Arabischen und bedeutet „erlaubt“ oder „zulässig“. Haram ist das Gegenteil davon und steht für „verboten“. „Halal“ und „Haram“ spielen im Leben der Muslime eine große Rolle: Aber vieles von dem, was Muslime in Südtirol leben, ist im Islam „Haram“. Manches geschieht aus Unwissenheit, manches aus dem Wunsch nach Zugehörigkeit.

Beispiel 1: Kosmetik Lippenstift macht muslimische Frauen nervös. Sie erhalten beim Kauf keine Liste mit den Zutaten. So können sie nicht nachvollziehen, ob bei der Herstellung tierische Produkte verwendet wurden.

In muslimischen oder Ländern mit einer großen Zahl an Muslim*innen stellen Unternehmen „Halal“-Kosmetik her: in England zum Beispiel, aber auch in arabischen und südasiatischen Ländern.

Beispiel 2: Nahrungsmittel Die Semmel gehört für viele Menschen zur Basisnahrung. Nur wenige Konsument*innen wissen, dass Semmeln häufig Schweinefett enthalten. Bäckereien, die vegetarisches Brot backen, haben also auch „Halal“-Semmeln im Angebot. In Brixen zum Beispiel sind das die Bäckereien Alberti und Profanter, bei Mutschlechner gibt es zwar keine Semmeln, aber dafür Ciabatte und Ölbrot ohne Schweinefett. Die Supermarktketten MPREIS, Poli und Eurospin führen ebenfalls Semmeln ohne tierische Fette.

Beispiel 3: Kleidung Eine muslimische Frau sollte keine enge, durchsichtige und kurze Kleidung tragen.

Doch viele Muslima „vergessen“ das aufgrund ihrer Arbeit oder aus dem Wunsch heraus dazuzugehören. Der „Hijab“, das islamische Kopftuch, ist inzwischen auch der Mode unterworfen – bis dato bleibt er „Halal“.

Beispiel 4: Körperkontakt Das Händeschütteln gehört in Südtirol zum guten Ton, unabhängig davon, ob man den Arzt grüßt, die Schuldirektorin oder einen Freund. Islamische Regeln besagen, dass eine Muslima keinem Mann, auch keinem muslimischen, die Hand drücken soll.

„Halal“ zu leben ist nicht nur für muslimische Südtiroler*innen ein schwieriges Unterfangen: Man möchte etwas unterlassen, aber um nicht andersartig aufzufallen, tut man es trotzdem.

Wer über den Tellerrand blickt, hat mehr vom Leben.

Reisen bedeutet für mich nicht nur, neue Länder und Kulturen kennenzulernen, sondern auch, anderen Menschen zu begegnen. Nur durch persönliches Erleben lernt man, Vorurteile abzubauen und sich zu öffnen. In der Ferne ist man selbst „der Fremde“, und man erfährt besser, wie schön es ist, aufgenommen und einfach als Mensch gesehen zu werden. Ich liebe das Reisen, weil ich bisher nur liebenswerte und hilfsbereite Leute treffen durfte! „Behandle andere so, wie Du selbst gerne behandelt werden möchtest“ – ich wünsche mir, dass das auch den Verkäufern von Zebra hier bei uns widerfährt.

Brixen | Meran | München T +39 0472 831340 | info@brandnamic.com brandnamic.com Dagmar Gruber | Teamleitung Projektmanagement

müssen mir helfen!, sagt Iqbal voller Verzweiflung zu dem Cop. / Diese Männer da hinten,

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11.2015 20.08.15 09:46

Aufwerten

Net beas gmoant… gibt’s net!

Penner*in

Der Ursprung des Wortes ist leicht zu erraten: Er führt uns ohne lange Umschweife zum umgangssprachlichen Wort für „schlafen“. Somit wären wir bei den ersten Vorurteilen angelangt: Faulheit und Untätigkeit. Auch das italienische Pendant „barbone“ ist nicht wertfrei. Er lässt auf ungepflegtes Aussehen schließen.

In unseren Köpfen entstehen sofort weitere Assoziationen: ein Tetra Pak Tavernello, eine Parkbank, ein stinkender Schlafsack, Drogen, der Bahnhofspark Bozen, zerrissene Kleidung. Kurzum: Menschen, die über den Rand unserer Gesellschaft gekippt sind und nicht nach gemeinschaftlichen Vorstellungen funktionieren. Das Wortpaar „Penner*in“ und „barbone“ nehmen manche Menschen als Synonym für Versagen und Nichtsnutzigkeit in den Mund.

Zugleich verschleiern sie den Teufelskreis der Obdachlosigkeit: Arbeitslosigkeit und Schicksalsschläge führen zu Armut und Wohnungslosigkeit. Bei den Wörtern „Penner*in“ und „barbone“ schwingt auch die Unterstellung mit: Diese Person ist selbst schuld an ihrer Lebenslage. Das macht Wegschauen einfacher.

deutsch

italiano

Studien zeigen: Wer mehrsprachig aufwächst, ist geistig flexibler. Durch das Verschmelzen der bisher strikt getrennten Schulen würde der Gemeinschaftssinn wachsen: beim Zusammensein in gemeinsamen Klassenzimmern, auf den Pausenhöfen, in den Mensen. Und keine Sorge: Die eigene Kultur darf und soll jede*r sehr wohl behalten.

Was in Südtirol ursprünglich zum Schutz der Minderheiten entstanden ist, bildet heute eine Barriere. Das derzeitige Schulsystem ist veraltet und ruft nach Reform: sicher kein kurzer und einfacher Weg. Aber auch für die Politik ist es endlich an der Zeit, ernsthaft darüber nachzudenken. Diese Hürde zu überwinden wäre ein weitaus größerer Erfolg als ein neues Kaufhaus und würde unsere Gesellschaft wahrhaft aufwerten.

Hanna Vettori

In dieser Kolumne knöpfen wir uns Ausdrücke aus dem Südtiroler Sprachgebrauch vor. Dabei entlarven wir Wörter, die Minderheiten an den Rand unserer Gesellschaft drängen.

Die neutralen Bezeichnungen „obdachlos“, „senzatetto“ und „wohnungslos“ stellen das zentrale Problem dieser Menschen in den Vordergrund: das Fehlen eines Wohnortes oder eines Daches über dem Kopf. Als Obdachlose werden Menschen bezeichnet, die auf der Straße leben. Wohnungslos hingegen sind Menschen, die einen Platz in Einrichtungen ergattert haben und aus verschiedenen Gründen keine eigene Unterkunft beziehen können. Offizielle Zahlen für Italien sprechen von 50.000 Obdachlosen beziehungsweise Wohnungslosen. Die Dunkelziffer liegt um einiges höher.

Für Südtirol fehlen aktuelle Zahlen und Statistiken. Laut einem Bericht der Provinz lebten 2012 400 bis 500 Menschen auf der Straße.

Magdalena Oberrauch leitet das von der Caritas geführte Haus der Gastfreundschaft in der Bozner Trientstraße: „Abschätzige Begriffe wie „Penner*in“ werden oft verwendet, um möglichst viel Distanz zwischen sich und der betroffenen Person zu schaffen. Wenn die Gruppe als Ganzes oder als Kategorie benannt wird, so finde ich den Begriff „Obdachlose“ passend, da er der Realität entspricht. Wir dürfen nicht vergessen, dass sich hinter diesen Bezeichnungen Menschen verbergen, die mit ihrem eigenen Namen angesprochen werden möchten.“

zusammenbrichst, und du musst dich trauen zu fliehen, wenn du fliehen willst! /// Sie

11.2015

lad

Nun ist es offiziell: Der Gemeinderat von Bozen hat sich gegen das Kaufhaus-Projekt des René Benko ausgesprochen. Aber zu Ende ist die Diskussion um Kaufhaus, Busbahnhof und Bahnhofsareal damit noch lange nicht. Projekt und Gegenprojekt wurden heiß diskutiert; die Bozner Stadtregierung steht gar auf dem Spiel. Was das bringen soll? Aufwertung, heißt es.

Was die Stadt, nein das gesamte Land, wirklich weiterbringen würde, ist eine bessere Zwei- beziehungsweise Mehrsprachigkeit und ein besseres Miteinander zwischen den Sprachgruppen. Wie wäre das leichter zu erreichen als durch ein gemeinsames Bildungs- und Schulsystem?

Eine gemeinsame Schule, in der die Südtiroler*innen von klein auf hineinwachsen, ähnlich dem ladinischen Modell, wo die Landessprachen Deutsch, Italienisch und Ladinisch nicht exklusiv im Sprachunterricht, sondern fächerübergreifend gefördert werden.

Welches Fach in welcher Sprache abgelegt wird, bliebe dem*r Schüler*in und den Eltern überlassen; nur ein Mindestanteil an jeder Sprache sollte vorgeschrieben sein. Einige Fächer wie Musik und Turnen könnten mehrsprachig abgehalten werden.

Angewandt lässt sich Sprache besser lernen als im Sprachunterricht.

Ziel ist es ja, mindestens zwei der Landessprachen gut zu beherrschen. Dem Einzelnen bringt mehrsprachiges Aufwachsen ein Plus in allen Bereichen des Lebens - besonders auf dem Arbeitsmarkt.

in

Aleksandar Stankovic

Und wie sagst du?

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Lucia Assioli

Si dice che

tra l’essere e l’avere abbiamo scelto l’avere, e che tra l’essere e l’apparire abbiamo scelto l’apparire. La cosa positiva in questo genere di affermazioni è che ci sono sempre delle eccezioni.

Essere

Ho incontrato una di queste eccezioni in un remoto paesino della verdissima Umbria, dove sono capitata per pernottare in un bed and breakfast prenotato su internet.

Al mio arrivo, dopo un primo momento di ammirazione per lo splendido posto, ho scambiato i convenevoli di rito con la padrona di casa che mi ha descritto la loro azienda agricola e mi ha spiegato i motivi che l’hanno spinta a rimanere sulla sua terra e a impiantare, con la sua famiglia, un’azienda agricola “resistente” e ad aprirla all’accoglienza dei viaggiatori.

Io rilanciavo la conversazione perché volevo sentire tutto quello che aveva da dire Rita, che usava parole “grosse”, e le usava con sicurezza, come chi le abbia meditate a fondo e non si sente più a disagio a pronunciarle, tanto sono diventate autentiche: parlava di ideali, di scelte di vita da confermare nel quotidiano, di amore e di senso da dare ogni giorno ai propri gesti, anche e soprattutto in un angolo remoto della Valnerina, perché “è il peso specifico di quello che fai che conta, e non importa dove tu lo faccia”, diceva.

pa

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De

ut

Es

Questo, sui dépliant turistici o su internet, non si trova. Bisogna andarlo a cercare nelle persone.

sc

Englis

Era bello vedere che la forza di questa donna – una vera testa pensante unita a mani forti e a un cuore grande – era sostenuta da una famiglia unita da un ideale semplice e difficilissimo da perseguire: restare se stessi e confermare con la vita quotidiana i valori nei quali si crede. Intorno a lei c’era l’energia giovane di Luca e la limpida profondità di Marta, tutt’intorno la presenza protettiva di Claudio. Insomma, non mi sembrava di essere cliente di un bed and breakfast ma compagna di viaggio di persone che hanno scelto l’essere come progetto di vita.

experiment

Riflessioni

ACHTUNG ansteckend!

Spannend, anders und schräg oder einfach nicht normal, unsere Absicht ist klar: Wir wollten und wollen mit unseren Experimenten Neugierde wecken und wachrütteln, zeigen, dass man anders sein darf, es zuweilen auch muss. „Afzack-Experiment“ fand im heurigen zebra.-Jahr begeisterte Leser*innen und manche Nachahmer*innen.

Jugendliche Afzack gingen einige Tage offline, entdeckten blind die Welt, konvertierten zu Veganern. Das hieß aus dem Alltag auszubrechen, das erforderte Mut und Überwindung.

Die meisten von uns versuchen, im Alltag so normal wie möglich zu sein und unter keinen Umständen aufzufallen: NORMAL – dieses Mal großgeschrieben.

Irgendwo da draußen lauert die Freiheit. Deshalb lohnt es, sich zu überwinden, einmal anders zu sein, wenn auch nur für ein paar Tage oder Stunden; dieses Kribbeln im Bauch zu spüren, während man etwas tut, was andere auch gerne ausprobieren würden, wozu sie sich aber nicht trauen, weil „Was wohl die anderen denken?“

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ist! Sachen die für dich wichtig sind! / Du musst dich trauen aufzustehen, auch wenn du

MIT FINANZIELLER UNTERSTÜTZUNG DER AUTONOMEN PROVINZ BOZEN

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Wenn auch Sie an Normalität zu leiden haben, fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Apotheker.

Oder lassen Sie es besser sein und tröpfeln sich stattdessen Humor und Mut ein, um Ihren inneren Normopathen* auf Kurzurlaub zu schicken.

Zu Ihrer Sicherheit machen wir auf die Nebenwirkungen aufmerksam: schräge Blicke, Lust auf mehr, befreiende Verrücktheit und Spaß am Leben. *Menschen, die an Normalität leiden 11.2015

Manuel rainer

Millenniumsziele

Meine liebe hoch verehrte Zahlungsgesellschaft! Ich bin leider nicht erfreut, euch an einem so schönen Herbsttag folgende Unannehmlichkeit kundtun zu müssen: Die Welt leidet, wie wir alle wissen, an einer Finanzkrise. Damit sie uns nicht in den Abgrund stürzt, hat die Regierung ein neues Sparprogramm erlassen, um dem absolut Schlimmsten, was auf Erden eintreten kann, vorzubeugen: einer weiteren Wirtschaftskrise.

Wir wissen: Unsere altbewährte unfaire Ordnung würde das nicht überleben und ein Zusammenbrechen derselben würde Platz machen für neue, zwar großartige, aber doch andere Ideen einer humaneren Welt.

Hier verkünde ich also das neue Programm: Pro Schritt, den wir machen, sind 2 Cent zu bezahlen und für jeden Schluck Wasser, den wir trinken, 5 Cent.

Jeder Atemzug kostet 1 Cent, und am Ende des Lebens wird noch einmal bilanziert: Für jede Sekunde eines Menschenlebens werden 3 Cent eingehoben.

Wir möchten, dass die gesamte Menschheit mithilft, diese Krise zu überwinden.

Daher ist ab sofort Dauerarbeiten angesagt. Wer eine Minute schlafen will, verrichtet 4 Cent. Ausgeschlossen sind lediglich Kinder bis zum Alter von 18 Monaten, da sie bis dahin den aufrechten Gang noch nicht erlernt haben.

Jahr eins des neuen Jahrtausends ist fast vorbei, als sich Vertreter der damals 189 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf dem sogenannten „Millenniumsgipfel“ zusammensetzen. Das Resultat des vom 6. bis 8. September 2000 stattgefundenen Gipfels sind acht ehrgeizige Ziele, die bis zum Jahr 2015 erreicht werden sollten.

Ziemlich genau 15 Jahre später zeigt sich, dass gar einige Ziele nicht erreicht wurden.

Die Erfolge, die bei der Umsetzung erzielt wurden, sind oft ungleich verteilt. Während einige Regionen der Erde, wie etwa Ost- und

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Armut und Hunger halbieren

Das Ziel der Halbierung der Armut wurde erreicht. Das Verhältnis von 47 Prozent im Jahr 1990 sank auf 14 Prozent im Jahr 2015.

Das Ziel der Halbierung der Anzahl von hungernden Menschen wurde nicht erreicht. 842 Millionen Menschen gelten weltweit als unterernährt. Das sind nur 170 Millionen Menschen weniger als im Jahr 1990.

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Gleichstellung der Geschlechter

2012 hatten zwar nahezu alle Entwicklungsländer die Benachteiligung der Mädchen beim Grundschulbesuch beseitigt, dennoch bleiben Frauen weiter benachteiligt.

Nicht erreicht.

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Verbesserung der Gesundheit von Müttern

Die Zielvorgabe, die Müttersterblichkeit bis zum Jahr 2015 um drei Viertel zu senken, wurde nicht erreicht. Seit dem Jahr 1990 wurde die Sterblichkeit von Müttern weltweit fast halbiert, aber noch immer sterben jedes Jahr über 500.000 Mütter bei der Geburt, oder während der Schwangerschaft.

7 Der monatliche Mindestlohn liegt ab sofort bei 3 Euro. Wer seinen Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten kann, wird auf den Mond verbannt und muss auch nach seinem Lebensende dort bleiben.

11.2015

Die Vernichtung von Umweltressourcen verhindern, den Verlust der biologischen Vielfalt bzw. Biodiversität eindämmen, den Zugang zu einwandfreiem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen gewährleisten und die Lebensbedingungen von Slumbewohner*innen verbessern: Erreicht wurden nur die letzten beiden Ziele. 2015 werden voraussichtlich 92 Prozent der Menschen mit sauberem Wasser versorgt.

Teilweise erreicht.

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Grundschulbildung für alle

Im Jahr 2000 besuchten 102 Millionen Kinder keine Grundschule. Bis 2015 sank die Zahl der Kinder, die keinen Zugang zu Schulbildung erhielten, auf 57 Millionen.

Das Ziel wurde nicht erreicht.

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Senkung der Kindersterblichkeit um zwei drittel

Von zwölf Millionen Kindern im Jahr 1990 wurde die Zahl auf sechs Millionen Kinder gesenkt. Ein beachtlicher Erfolg, aber das Ziel wurde nicht erreicht.

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Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und anderen Krankheiten

Das erste Unterziel, die Ausbreitung der Krankheit HIV/Aids bis zum Jahr 2015 zum Stillstand zu bringen und langsam umzukehren, wird nicht erreicht. Noch immer gibt es 2,1 Millionen Neuinfektionen jährlich. Im Jahr 2000 waren es 3,5 Millionen.

Bei der Krankheit Malaria sieht es ähnlich besorgniserregend aus: Im Zeitraum von 2000 bis 2015 starben 6,2 Millionen Menschen an Malaria.

Erfolgreicher scheint der Kampf gegen Tuberkulose zu sein: Die Sterberate ging um 45 Prozent zurück.

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Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung

Die meisten Industrieländer bleiben weit unter der Vorgabe zurück, 0,7 Prozent ihres Bruttoinland-Einkommens in die Entwicklungshilfe zu investieren. Insgesamt stiegen die Ausgaben in realen Zahlen von 81 Milliarden Dollar im Jahr 2000 auf 135 Milliarden Dollar im Jahr 2014.

blöden Blicke zu ertragen. / Du musst dich trauen, das zu machen, was für dich richtig

Nadia sorg

Ökologische Nachhaltigkeit

Südostasien, große Fortschritte gemacht haben, müssen Regionen südlich der Sahara weiter mit riesigen Problemen kämpfen.

Nichtsdestotrotz stellen die Millenniumsziele eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität in vielen Teilen der Erde dar.

Abgelöst werden die Millenniumsziele nun von den „Sustainable Development Goals“ (SDG), welche bis 2030 erfüllt werden sollen. Sie greifen nicht erreichte Millenniumsziele auf und wurden unter anderem durch Ziele für eine nachhaltige Entwicklung ergänzt.

Quellen: www.un.org, www.sos-kinderdoerfer.de

Öko-fair-lokal

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Packen wir’s an!

Millenniumsziele ade Ende, Schluss, vorbei: 15 Jahre lang hatte die Weltgemeinschaft Zeit, um acht Millenniumsziele zu erreichen. Die Menschheit sollte von extremer Armut, Hunger, Analphabetismus und Krankheit befreit werden. Fazit: Ziele nur teilweise erreicht.

Es war ein besonderer Moment in der Geschichte der Vereinten Nationen: Die 55. Vollversammlung im September 2000 in New York wurde zum „Millennium-Gipfel“. Das erste Mal in der Geschichte bekannten sich so viele Nationen wie noch nie (189) freiwillig dazu, vereint gegen Armut vorzugehen. Die Millenniumsziele wurden auf 15 Jahre ausgelegt. Jetzt ist die Zeit gekommen, um Resümee zu ziehen: Was ist wirklich geschehen und wohin geht es in den nächsten Jahren? Die sogenannte „Post 2015 Development Agenda“ steht bereits in den Startlöchern.

Die Millenniumsziele entstanden nach dem Ende des Kalten Krieges und aus der Notwendigkeit heraus, entwicklungspolitisch umzudenken. Die wichtigsten westlichen Geldgeber, zusammengeschlossen im DAC (Development Assistance Committee), kämpften in diesen Jahren mit einem starken Rückgang der Spendenbereitschaft. Das geopolitische Interesse am globalen Süden hatte abgenommen. Die Geberländer erstellten daher Mitte der 1990er-Jahre ein Punkte-System, um die Entwicklungsarbeit neu zu strukturieren. willst. / Du musst dich trauen den Leuten alles ins Gesicht zu sagen und daraufhin die

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Zur selben Zeit beschlossen auch UN und Weltbank, sich dem Thema Armutsbekämpfung zu widmen. Beide Konzepte wurden Ende der 1990er-Jahre von „Techniker*innen“ zusammengefasst und von der UN-Volksversammlung als Millenniumsziele abgesegnet. Es überrascht nicht, dass die MDGs („Millennium Development Goals“: Millenniumsziele) daher fast identisch mit den Zielen der DAC sind.

Und das ist auch der erste große Kritikpunkt an diesen Zielen: Sie wurden von westlichen Techniker*innen hinter verschlossenen Türen entworfen, ohne die betroffenen Zielländer einzubeziehen.

Sie deshalb als durchwegs schlecht zu bewerten, ist aber nicht zielführend: Hunger und Armut zu bekämpfen muss Priorität haben, genauso wie Bildung und Gesundheit zentral sein müssen. Das Problem ist vielmehr der Aufbau und die Durchsetzung der Ziele.

Kritische Punkte: • Millenniumsziele sind nicht obligatorisch. Die Ziele sind als Leitlinien gedacht und nicht vorgeschrieben. Es ist für internationale Abkommen sehr schwierig, ein Einvernehmen zu finden, das für alle gesetzlich bindend ist. Das kommt daher, dass alle Mitglieder der UN mit den Zielen einverstanden sein müssen und diese in nationale Richtlinien umwandeln müssten. Dies ist der Welthandelsorganisation WTO („World Trade Organization“) gelungen. Ein Beispiel: Dort können Mitgliederländer andere Länder verklagen, wenn sie zu hohe Zölle verlangen.

Wer Mitglied der WTO ist, sollte sich an die Regeln der Marktwirtschaft halten.

• Die Indikatoren. Um Armut zu messen, wurde die Maßeinheit von einem Dollar Einkommen pro Tag festgesetzt. Dieser Wert war sehr umstritten und wurde auf 1,25 Dollar angehoben. Die Grundschulausbildung wird mit der Anzahl der Schüler pro Klasse gemessen, ohne die Problematik der Qualität der Ausbildung anzusprechen (ist auch schwierig in Zahlen zu messen) oder die Anwesenheit der Lehrperson im Unterricht: Uganda hat beispielsweise eine Lehrpersonen-Abwesenheitsrate von fast 30 Prozent. Dasselbe Problem gilt für den Gesundheitsbereich: 40 Prozent des Personals in Indien ist bei der Arbeit abwesend. Diese Zahlen werden in den Zielen nicht berücksichtigt.

• Die Verlierer. Länder mit bereits guten Indikatoren werden eher unterstützt, weil der Erfolg dort schneller und besser messbar ist. Das ist für die Geberländer sehr wichtig. So können sie die Ausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit in der heimischen Politik leichter rechtfertigen. Zu den Verlierern gehört die „unterste Milliarde“ der Menschheit.

Diese Länder bekommen weniger Geld, da sie sich prozentuell weniger schnell verbessern als die „Wunderkinder“ wie beispielsweise Kenia, Nigeria und China.

Es gäbe weitere kritische Punkte. Sicher ist, dass eine globale Zusammenarbeit schwierig ist und bleibt, vor allem die Entwicklungszusammenarbeit. Wie in jeder Wissenschaft prallen unterschiedliche Ansichten aufeinander. Alle Argumente und Berechnungen haben ihre Richtigkeit.

Es ist aber notwendig, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass es bei der Unterstützung um Menschen geht und nicht um Computersimulationen. „Nachhaltige Entwicklungsziele“, nennen sich die neuen Vorhaben der kommenden 15 Jahre. Wichtig ist das Wort „nachhaltig“, dass in den vergangenen Jahren zum Muss geworden ist. Die neuen Ziele werden voraussichtlich noch im September von den Staats- und Regierungschefs der UN-Mitgliedsländer beschlossen. Lobend hervorzuheben ist dabei das hohe Maß an Transparenz und globaler Partizipation: Alle Dokumente können online eingesehen werden, auch wenn es sich um einen Dokumenten-Dschungel handelt. Die UN hat außerdem eine „High Level Panel“-Gruppe (von 27 Mitgliedern kommen nur sechs aus Europa) und eine “Open Working Group“ eingesetzt, die weltweit mit Befragungen und Stakeholder-Interviews begonnen hat, um den Prozess globaler zu gestalten. Im Endreport wird ein klarer Wechsel sichtbar: Die Indikatoren sind jetzt viel mehr an nationale Gegebenheiten angepasst. Umweltverschmutzung wird deutlich thematisiert.

Ein wichtiger Fokus liegt auf einer starken und nachhaltigen Förderung der heimischen Wirtschaft.

Wie die neuen Ziele umgesetzt werden und ob sie so von der Versammlung der Staats- und Regierungschefs akzeptiert werden, steht allerdings noch in den Sternen. Auf jeden Fall sind sie in der (noch provisorischen) Form ein wichtiger Schritt in Richtung reduzierter Armut mit Blick auf das Jahr 2030.

Thomas Dalsant

Nur teilweise erreicht Bei fast allen acht Millenniumszielen wurden im Vergleich zu 1990 Fortschritte erzielt.

Bei genauerem Hinsehen stellt man aber fest: Konkret wurden nur drei der 21 Unterpunkte erreicht. Vor allem im südlichen Afrika ist die Lage weiter dramatisch.

Das erste und wohl wichtigste Millenniumsziel war die Halbierung der extremen Armut und des Hungers. Die Vereinten Nationen setzten sich das Ziel, zwischen 1990 und 2015 den Anteil der Menschen zu halbieren, deren Einkommen weniger als 1 Dollar pro Tag beträgt – heute rechnet man aufgrund der Preisentwicklungen mit 1,25 Dollar.

Dieses Ziel ist erreicht worden. Heute leben etwa 700 Millionen Menschen weniger in extremer Armut als 1990.

Ebenfalls erreicht wurde das Ziel, den Anteil der Menschen zu halbieren, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Noch immer müssen aber etwa eine Milliarde Menschen schmutziges Wasser trinken.

Auch das Vorhaben, die Lebensbedingungen von mindestens 100 Millionen Slumbewohner*innen erheblich zu verbessern, konnte bereits vor Längerem erreicht werden, wobei allerdings die absolute Zahl der Slumbewohner*innen wächst, auch wegen der zunehmenden Verstädterung.

Quelle: Spiegel online

brauchst Mut, wenn du wie Charo den Ärmsten hilfst oder wie Iqbal aus der Fabrik fliehen

11.2015

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Um die Welt mit +Maxi Intorno al mondo con Bibi

Fatima aslam

Auf nach...

Bibi und Maxi wachen zwischen großen Nadelbäumen auf.

Vögel zwitschern: Die Sonne scheint!

Spazierend entdecken sie einen himmelblauen See. Er spiegelt die Berge und macht die Natur noch schöner.

Der Schnee auf den Bergen liegt hier das ganze Jahr.

Bibi entdeckt eine Tafel mit englischer Aufschrift: „Welcome to the Banff National Park!“ Zum Glück hat Maxi in der Schule heuer ein bisschen Englisch gelernt. „Willkommen im Nationalpark Banff!“, übersetzt er.

Kanada!

Bibi ist ein Zebra, Maxi ein Murmeltier.

Die beiden gehen in Bozen zur Schule.

In ihrer Klasse hängt eine Weltkarte: ada

Kan

...und die lädt zum Träumen ein...

Auf der Tafel stehen weitere interessante Dinge: Die Gesteine sind mehrere Millionen Jahre alt. Und der Berg ist riesengroß, der drittgrößte auf der ganzen Welt! Hier gibt es ungefähr tausend Gletscher. „Und wo sind die Menschen, Maxi?“, fragt Bibi. „Ich kann keine Häuser sehen.“

Maxi lacht und sagt: „Doch, es gibt hier sogar eine Stadt.

Sie heißt – dreimal darfst du raten – Banff!“

Inzwischen sind sie zu einer Straße gekommen. „Glaubst du, diese Straße führt nach Banff?“, fragt Maxi. „Kann sein“, antwortet Bibi. „Fragen wir einfach den Nächsten, den wir treffen.“ Da taucht mitten auf der Straße ein Elch auf.

Er starrt sie an und trottet weiter.

Bibi und Maxi müssen lachen.

für die Schwachen stark machst, / wenn du wie Malala um dein Recht gekämpft hast. / Du

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Zeichnung: Selma Bacher

Schaffst du das Puzzle?

11.2015

Geschichte nach Sprachgruppen G

etrennte und einseitige Geschichtsschreibung fördert Feindbilder und schafft Raum für Extremismen. Zum Teil politisch gewollt, verändert das unsere Gesellschaft aber maßgeblich. Aufgrund fehlender oder unterschiedlich gewichteter Informationen und Geschichtslehre wachsen

Geschichtsbücher über die Grundzüge der Landesgeschichte im Tiroler Raum bis herauf ins neue Jahrtausend sind entstanden.

Die Geschichtsbücher für die Oberschule liegen in deutscher und italienischer Sprache vor. Eigentlich gehören sie in jeden Südtiroler Haushalt.

merkt, dass ihm nun ein Stein vom Herz fällt. /// Du brauchst Mut, wenn du dich wie Luzi

11.2015

junge Menschen in Südtirol in getrennten Realitäten auf. Entsprechend nehmen sie sich verschieden wahr. Bekannte Historiker*innen haben einen intensiven wissenschaftlichen Diskurs geführt, der zu einem besseren Verständnis der jeweils anderen Sprachgruppe geführt hat: Drei neue

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Die Idee für ein sprachgruppenübergreifendes Geschichtsbuch für Südtirol liegt mehr als 25 Jahre zurück. Es war die Ausstellung „50 Jahre Option“, die 1989 im damaligen Museum für moderne Kunst (heute steht dort die Uni Bozen) stattfand und erstmals von deutsch-, italienisch- und ladinischsprachigen Historiker*innen im Team erarbeitet wurde. Ich hatte als junge Historikerin, die gerade von der Uni kam, das Glück, an dieser Erfahrung teilzuhaben, mit der sich ein neuer Blick auf die Südtiroler Zeitgeschichte durchzusetzen begann.

Dabei ging es im Wesentlichen um folgende Punkte: • Die drei Sprachgruppen in Südtirol haben die Geschichte seit 1918 zweifellos sehr unterschiedlich erlebt. Wie könnte es auch anderes sein? Für den italienischen wie den deutschen Faschismus spielte übersteigerter Nationalismus eine entscheidende Rolle und beide Diktaturen sprachen die Angehörigen der deutschsprachigen bzw. der italienischsprachigen Bevölkerungsgruppe in Südtirol auch in dieser Weise an. Die Ladiner*innen, die sich zwischen zwei Stühlen wiederfanden, haben ihre spezifische historische Erfahrung.

• Allerdings wurde die Geschichte auch innerhalb der Sprachgruppen sehr verschieden erlebt. Frauen und Männer, Alte und Junge, Arme und Reiche, Menschen in der Stadt und auf dem Land – sie alle wurden in spezifischer Weise von der Politik der Regime Mussolinis und Hitlers betroffen. Erfahrungen mit Schule, Option, Umsiedlung und Krieg, um nur die wichtigsten Punkte zu nennen, waren von unterschiedlichen Lebenssituationen und sozialen Hintergründen abhängig. Diese banale Feststellung wurde von der Südtiroler Zeitgeschichtsschreibung lange vernachlässigt, weil es in einer ethnisch geprägten Geschichtsschreibung primär darum ging, die Geschichte der eigenen Sprachgruppe möglichst einheitlich darzustellen.

• Das hatte damit zu tun, dass Geschichte in Südtirol bis in die späten 1980er Jahre unmittelbar als Legitimationsbasis für politische Haltungen und Entscheidungen diente. Die deutsche Sprachgruppe bzw. ihre politische Vertretung verwies auf die 20-jährige politische Unterdrückung durch den italienischen Faschismus, um ihre misstrauische Haltung gegenüber der Regierung in Rom aber auch gegen die italienische Sprachgruppe im Land rechtzufertigen. Die italienische Sprachgruppe verwies ihrerseits auf die kürzere, aber ungleich brutalere Herrschaft des Nationalsozialismus in Südtirol ab 1943, um sich selbst auch über die Kriegszeit hinaus als Opfer darzustellen. Beide Haltungen greifen historisch zu kurz und sind für die Gegenwart nicht hilfreich.

Die verlorene 4. Bergiselschlacht. Ausschnitt aus Andreas Hofer. Zeichnung von Jochen Gasser, erschienen bei Edition Raetia, 2008.

er flieht, viele Leute, die sich ihm in den Weg stellen. / Doch dann sieht er einen Cop und

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Eine historische Erinnerung, die zukunftstauglich ist Dieser Anspruch steht hinter dem sprachgruppenübergreifenden Geschichtsbuch, das von der Landesregierung in Auftrag gegeben wurde und in drei Bänden von 2010 bis 2013 erschienen ist. Die größte Herausforderung stellte zweifellos der dritte Band dar, der die Geschichte Südtirols von 1918 bis zur Gegenwart thematisiert.

Folgende Überlegungen waren für unsere Arbeit zentral: • Da es keine Geschichte geben kann, mit der sich alle in gleichem Maße identifizieren können, wollten wir eine Rahmenerzählung liefern, in der sich Menschen mit unterschiedlichem Erfahrungshintergrund wiederfinden können.

• Das bedeutete konkret, Geschichte nicht primär als Aneinanderreihung von politischen Fakten und Daten zu verstehen, sondern den Blick vor allem auf soziale und kulturelle Prozesse zu richten und damit den diversen existierenden Lebenswelten näher zu kommen.

• Ein konsensfähiges Geschichtsbild zu entwerfen, heißt nicht, Unterschiede zu negieren oder kleinzureden, im Gegenteil: Es geht gerade darum, Verschiedenheiten zu benennen und sich ihnen mit Offenheit und dem Willen zum gegenseitigen Verständnis zu stellen.

Geschichtliches Wissen ist wahrscheinlich kein unmittelbar notwendiges Rüstzeug für das Verständnis der Gegenwart, aber es hilft zweifellos bestimmte Entwicklungen besser zu verstehen, eigene Positionen zu relativieren, die Notwendigkeit von Veränderungen zu erkennen und die Angst davor in Grenzen zu halten.

S. Lechner, G. Mezzalira, A. Spada, M. Verdorfer, Passaggi e prospettive.

L’Età contemporanea in Alto Adige, vol. 3, Athesia, Bolzano 2013

Conoscere la storia Quando si cerca di superare punti di vista storiografici troppo legati alla propria dimensione nazionale o alla propria specificità etnica per arrivare ad una lettura condivisa della storia, è sempre presente il pericolo della banalizzazione storiografica, dell’applicazione di una logica compensatoria alla ricostruzione storica. Gli storici possono essere indotti a stemperare nella narrazione l’oppressione effettiva arrecata da una parte a danno dell’altra e ad enfatizzare invece gli esempi di buon vicinato, talora anche al di là della loro effettiva rilevanza storica. Accanto a questo rischio va tenuto presente anche un secondo importante aspetto: provare a far dialogare storie di due popoli, può essere più arduo che cancellare il confine che li separa. Le storie divise possono essere ancora più durature dei confini instabili tra gli stati e rinforzare pregiudizi assai difficili da sradicare. Noi in Alto Adige - Südtirol ne siamo un esempio calzante.

Consapevoli dei rischi ma anche convinti che la cosiddetta storia “condivisa” non può né deve confondersi con un “negoziato” sulla storia, gli autori (storici locali di lingua tedesca, italiana e ladina) di Passaggi e prospettive/Übergänge und Perspektiven si sono impegnati a sviluppare una riflessione comune sull’Alto Adige - Südtirol nel 900, secolo centrale in cui pare riassumersi l’intero nostro passato. L’obiettivo era quello di offrire una narrazione comune che annodasse il filo delle storie, capace di fornire una visione d’insieme che tenesse conto delle sue diverse prospettive di lettura; nella convinzione che non c’è nessuna “verità” da trasmettere, bensì l’esigenza di fornire chiavi interpretative. Tutto ciò per aiutare gli studenti e le studentesse, ma non solo loro, a formarsi immagini complessive e coerenti di un dato periodo o di una data questione.

Oltre a questa priorità, vi era anche l’urgenza di dare una risposta al divario che da tempo si registra tra la scuola di lingua tedesca e ladina, da una parte, e quella italiana dall’altra, in merito alla conoscenza della storia locale; un insegnamento presente nelle prime, quasi assente nella seconda.

Se oggi si è giunti a pubblicare un manuale di storia dell’Alto Adige comune per i tre gruppi linguistici, lo si deve a una serie di fattori diversi. Tra questi c’è la comune consapevolezza che le cause della conflittualità etnica, che periodicamente ha fatto fibrillare lo stato dei rapporti tra i gruppi linguistici (si pensi alla querelle sui monumenti del Ventennio, alla toponomastica), traggono ragioni anche da una lettura e da una interpretazione della storia ad usum politico.

Vi è, inoltre, la convinzione che una cultura dell’autonomia e della convivenza in Alto Adige - Südtirol possono crescere e alimentarsi attraverso un’adeguata conoscenza della storia propria e di quella degli altri.

Un altro importante apporto è venuto dallo sviluppo della ricerca storica locale e dall’avanzamento degli studi, grazie anche ad una rete associativa di storici sudtirolesi di lingua tedesca, italiana e ladina (il gruppo Geschichte und Region/ Storia e regione, la Michael Gaismair Gesellschaft) che ha saputo affermarsi per la scientificità dell’approccio disciplinare e ha impresso un deciso salto di qualità nel dibattito pubblico sulla storia. Nel corso degli ultimi anni abbiamo anche assistito al moltiplicarsi delle collaborazioni tra gli istituti pedagogici di lingua italiana, tedesca e ladina, con l’offerta di percorsi e materiali didattici sulla storia locale.

E, non ultimo fattore per importanza, va ricordata la manifesta volontà politica di sostenere progetti avanzati e forme di cooperazione tra i gruppi linguistici.

Il terzo volume del manuale Passaggi e prospettive/Übergänge und Perspektiven copre un arco di tempo che dal 1919 arriva alle soglie del XXI secolo, intrecciando la storia politico-istituzionale, con la società, la cultura, l’economia e offrendo percorsi di storia di genere. Gli autori hanno rivolto particolare attenzione al costante riferimento ai quadri storici nazionali ed internazionali nonché all’integrazione e all’elaborazione degli aspetti più controversi della storia dell’Alto Adige - Südtirol (es: il mito hoferiano, gli anni delle bombe), laddove si sono condensate sensibilità e prospettive di lettura diverse del proprio passato.

Martha Verdorfer

Giorgio Mezzalira

Typ hat Charakter! / Jetzt oder nie!, denkt sich Iqbal, als der Truck ruckelnd anhält. / Und

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Weltladen . Bottega del Mondo

Sabine vinatzer

www.facebook.com/WeltladenBottegheDelMondoSudtirol

Fair-gangenheit und faire Zukunft Der faire Handel feiert sich und – viel wichtiger – die Menschen, die dahinterstehen.

Festeggiamo i 20 anni del ”Le Formiche” ed i 30 del “Weltladen Bozen” Zusammengezählt feiern sie ein halbes Jahrhundert: Am 26. und 27. September laden die beiden Genossenschaften „Weltladen Bozen“ und „Le Formiche“ im Innenhof des Palais Campofranco in Bozen zum Geburtstagsfest: zum 30. und zum 20. Ihre Grundidee ist geblieben: Länder im Süden der Welt sollen nicht nur mit Spendengeldern, sondern mit partnerschaftlichen Handelsbeziehungen gefördert werden. Dabei werden den Produzent*innen faire Preise garantiert. So können sie kontinuierlich planen, Kinderarbeit und Ausbeutung der Frauen vermeiden, Gesundheitsvorsorge und Ausbildung fördern und dank Vorfinanzierung langfristig Pläne schmieden.

1985-2015: 30 Jahre Weltladen Bozen Aller Anfang war ein Abenteuer, der Import der Waren aus dem Süden der Welt oft schwierig, die Lieferungen kamen nicht immer in Bozen an. Günther Gramm, langjähriger Ehrenamtlicher und zeitweiliger Präsident von „Weltladen Bozen“ erinnert sich, wie die Mitglieder des Weltladens schon mal mit dem Privatauto nach Innsbruck fuhren, um Produktnachschub zu besorgen. Wenn die notwendigen Papiere fehlten, brachten sie die Produkte auch ohne Zollanmeldung über den Brenner.

Seitdem hat sich viel getan, auch weil es mittlerweile im deutschen und italienischen Sprachraum mehrere große Fair-HandelsImportorganisationen gibt. Die Anfänge der Importorganisation „ctm - altromercato“ sind untrennbar mit Rudi Dalvai im Weltladen Bozen verbunden.

raus. / Leise, gebückt huscht der Junge auf den Laster. / Beim Lesen wurd mir klar, dieser

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Commercio Equo Solidale) compiono 20 anni È Alda Casagrande, anche lei volontaria, a raccontarci qualcosa in più sulla cooperativa “Le Formiche”, un’altra realtà importante del commercio equo-solidale in Alto Adige, che festeggia i 20 anni. Fu fondata nel 1995 da un gruppo di persone intorno a Paola Frena, Fausto Mercolini, Luigi Fasoli, Giovanna Salvaterra, Paola Fioretta ed altri, e nel 1996 aprì la propria prima bottega del mondo (e la sesta della provincia), a Bolzano nel quartiere Don Bosco. L’obiettivo era ed è quello di conquistare i cittadini, specialmente i giovani, per l’idea del commercio equo-solidale.

Per questo motivo la cooperativa si impegna molto nella sensibilizzazione di ragazzi nelle scuole ed anche in attività per adulti.

Nel 2003 venne inaugurata la Bottega di Laives e nel 2005 una terza a Bolzano in via Roma. In questo modo la cooperativa “Le Formiche” è riuscita ad allargare di non poco il raggio di clientela del commercio equo-solidale a Bolzano e Laives, cosa di cui va molto fiera. Bisogna ricordare che tutto ciò è stato reso possbile solo al grande numero di volontari appassionati, che attualmente sono una ottantina, e ai 3 dipendenti.

Alda stessa è volontaria da 8 anni, agli inizi a Laives e più tardi in via Roma ed è lei tra quelle persone che curano in modo speciale l’aspetto visibile dell’immagine e delle vetrine delle botteghe, così importante per risultare attraenti per la clientela.

Ancora una domanda: Perché il nome “Le Formiche”? Poiché sono animali che lavor„Le Formiche - Die Ameisen“ (Cooperativa del ano instancabilmente per sé e per tutta la loro colonia, come le persone nel commercio equo lo fanno per sé e per i partner nell’altra parte del mondo, perché alla fin fine, stiamo tutti sulla stessa barca, no?

I migliori auguri a tutti/e i/le collaboratori/trici delle “Formiche” e del Weltladen Bozen, affinché il loro impegno sia sempre fruttuoso, proprio nel mondo globalizzato e nelle società migranti di oggi.

Günther Gramm Alda Casagrande Günther Gramm erinnert sich: „1985 haben die Brüder Rudi und Hansi Dalvai gemeinsam mit Martin Mayr den Weltladen Bozen nach jenem in Brixen als zweiten Südtiroler Weltladen gegründet.“ Das Geschäft wurde einige Jahre von einem Verein geführt und hieß anfangs „Dritte Welt-Laden“. Der Begriff der „dritten Welt“ hat bald ausgedient, wurde mit der Vision der „Einen Welt“ ersetzt und der Name entsprechend in „Weltladen“ geändert.

Die Schere zwischen reichen und armen Ländern driftet bis heute weit auseinander. Das motiviert Günther Gramm weiterhin, den Fairen Handel tatkräftig zu fördern und der ungerechten globalen Verteilung des Wohlstandes entgegenzuwirken. Gramm ist überzeugt vom nachhaltigen Konzept des Fairen Handels, um Menschen aus benachteiligten Teilen der Welt zu unterstützen: „Indem wir ihre Produkte zu einem fairen Preis ankaufen, verhelfen wir ihnen zu Arbeitsmöglichkeiten mit würdiger Entlohnung und entsprechenden Arbeitsbedingungen.“ Für den Vorstand des Weltladens Bozen war es von Anfang an ein großes Anliegen, das Geschäft professionell zu führen. Dank des Einsatzes von engagierten ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen gelang es dem Weltladen Bozen nicht nur zu bestehen, sondern auch stetig zu wachsen.

Heute ist der Weltladen Bozen zu einem wichtigen Bezugspunkt für den Fairen Handel in Südtirol und in Italien geworden.

11.2015

Es geht auch anders

11.2015

Weberei, einer Tischlerei, Glaserei. Die Werkstätten und Läden sind Teil des Wunders von Riace. Dort arbeitet immer ein Einheimischer mit einem Zweiheimischen.

Gemeinsam verweben sie Kultur und Tradition des Einwanderungslandes mit jenen des Ausgewanderten und erwirtschaften zugleich ein Einkommen.

Drei junge Afrikaner eilen an mir vorbei. Sie tragen Bücher in der Hand, sind auf dem Weg zum Sprachkurs. Um die Ecke biegt ein kleiner Traktor. Ein dunkelhäutiger Mann fährt ihn. Daneben sitzt ein Weißer. Sie entsorgen den Müll. Fünf alte Männer, die an den Tischen der Dorfbar ihren Kaffee trinken, schauen zu. Nichts Besonderes, alles normal.

Natürlich gibt es auch Probleme. So tun sich die Geschäfte schwer, die Produkte zu verkaufen. Die Gassen und Plätze sind immer noch verlassen. Aber ein Anfang ist geschafft. Und das Rufezeichen hinter „Es geht auch anders!“ ist gesetzt. So könnte es gehen. Auch bei uns. ã Wandmalerei mit dem Hinweis

auf die Mafiatoten der vergangenen Jahre: Mit der Aufnahme von

å Flüchtlingen versucht Riace,

dem Ort neues Leben einzuhauchen und sich aus den Fängen der Mafia zu befreien.

kommt der Chef. / Der Moment, in dem er den Fuß in den Spalt der Tür steckt und er rennt

1.000 Kilometer oder 17,5 Stunden Zugfahrt: den Stiefel von seinem Schaft bis zur Spitze durchmessen, von Südtirol nach Kalabrien. Schon oft hatte ich von einem kleinen Dorf namens Riace gelesen, einem Ort, wo alles anders und vieles richtig gemacht wird.

Mutige Menschen haben sich vor Jahren aufgemacht, das Dorf zu retten.

Immer mehr Junge waren zuvor abgewandert, nach Norden gezogen auf der Suche nach Arbeit und Auskommen. Die kalabresische Mafia ‘Ndranghetta hielt die Zurückgebliebenen in engem Würgegriff.

Das karge Leben brachte nur Entbehrungen.

Endlich bin ich dort. Ein Fußmarsch von sieben Kilometern (es geht auch mit Bus oder Auto) hatten mich von Riace Marina an Blumenwiesen, Olivenhainen, Zitronen- und Orangenbäumen entlang zu einem Dorf mit eng aneinandergereihten Häusern geführt: Riace.

Gleich am Eingang begrüßt mich ein Schild: „Benvenuto nella Città del Futuro.“ Nachdem das halbe Dorf abgewandert war, hat der Bürgermeister mit seinen Leuten etwas Unerhörtes gewagt: Er hat Flüchtlinge willkommen geheißen und sie in den leerstehenden Häusern angesiedelt: zuerst Kurden, dann Afghanen, Palästinenser, Afrikaner. Und er bat sie zu bleiben.

Durch die engen, stillen Gassen steige ich empor zum Dorfzentrum, vorbei an bunten Treppen, afrikanisch anmutenden Skulpturen, farbenprächtigen Toren, vorbei auch an einem Keramikladen, einer

Alexander Nitz

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Zu Gast …

Verena Gschnell

unter Palmen Das Fenster ist einen Spalt breit offen, nicht zu weit, sonst würde uns der Regen treffen. Der Fahrtwind bringt frische Luft in das Auto. Bei den durchgängig warmen Temperaturen im Amazonasgebiet ist das mehr als angenehm.

Javier sitzt am Steuer des Pickups und ärgert sich: „Unverständlich, wie jemand eine Erlaubnis für so etwas bekommen kann“, murmelt er, schüttelt den Kopf und zeigt mit den Fingern rechts und links auf die Plantagen: Ölpalmen soweit das Auge reicht. Einige überragen die anderen an Höhe, aber gepflanzt wurden sie unter Einsatz von Lineal und Meterband. Gäbe es Berge am Horizont, könnten das Südtiroler Apfelplantagen sein, schießt es mir durch den Kopf. Doch die Landschaft ist flach und die Ölpalmenplantagen haben kein Ende. „Früher war hier tiefster Regenwald“, sagt Javier – kaum vorstellbar bei diesem Anblick.

ß Palmenspuk im Regenwald â

„Grünes Gold“, wird Palmöl auch genannt, grünes Gold also gegen grünes Paradies, profitabler ist es auf jeden Fall. Keine andere Pflanze kann in dieser Gegend auf gleicher Fläche so viel Öl produzieren wie diese Palme.

Die Wirtschaft ist hellhörig und der Regenwald teuren Gesichtscremes, süßer Nutella und fetten Pommes geopfert worden.

Endlich ist der Palmenspuk vorbei: Bunte Grüntöne umgeben uns, ein Dickicht aus Pflanzen und vielfältigem Gezwitscher. Wir

haben den Yasuní erreicht, ein geschütztes Regenwaldgebiet in der Größe Südtirols und des Trentino im Osten von Ecuador. Aber diese Idylle ist in Gefahr. Das Verlangen nach günstigem Öl scheint größer als der Wunsch nach vorhandenem Paradies.

In cucina con...

Arroz con frijoles y patacones por Angel y Fidel Patacones (platano fritto) Ingredienti: banana verde o “banana da cucinare”, olio da friggere, aglio e cipolla, sale e pepe, un bicchiere di acqua

Frijoles (fagioli neri) Ingredienti: fagioli neri, cipolla, aglio, pomodori, sale e pepe

Sbuccia la banana verde e tagliala a fettine spesse uno o due centimetri. Metti un bel po’ di olio in un pentolino e portalo ad alta temperatura, aggiungi poi le fettine di banana e lasciale friggere fino a quando non diventeranno di un bel colore dorato. Nel frattempo taglia la cipolla e l’aglio e aggiungili alle banane, insieme a un po’ di sale e pepe e a un bicchiere d’acqua.

Adesso schiaccia le fettine di banana verde con un pestello e immergile per due secondi in un bicchiere d’acqua. Rifriggile nel pentolino con l’olio. Mangiali quando sono ancora caldi.

Metti in ammollo i fagioli neri e lasciali in acqua per 12 ore. Il giorno seguente, sciacquali e mettili in una pentola con acqua. Coprili con un coperchio, portali a ebollizione e lasciali cuocere per circa due ore. Nel frattempo taglia la cipolla, l’aglio e i pomodori e, 20 minuti prima della fine della cottura, aggiungili ai fagioli insieme a un po’ di sale e pepe.

Angel e Fidel

Patacones e frijoles serviti con riso bianco (normalmente anche con carne) è un piatto che Angel y Fidel, che vivono con una comunità nella foresta amazonica dell’Ecuador, preparano spesso.

“I patacones di Fidel sono i migliori di tutto l’Ecuador” commenta Nils che ne ha assaggiato tipi diversi durante il suo viaggio. Comunque: La banana, cucinata nelle maniere più interessanti, è adatta a insaporire piatti noiosi. mutiger Blick erwecken ihn zum Drachen. / Ich werd es schaffen, denkt er sich und jetzt

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11.2015

„Solidarisches“ Hoppala

Florian ralser

Als 20-Jähriger ins Ausland zu reisen, um „mal schnell die Welt zu retten“, kann für den Betroffenen peinlich und für alle anderen belustigend sein.

Ich versprach meiner Gastfamilie in Santa Cruz in Bolivien ein kulinarisches Highlight. Allerdings fehlte mir Petersilie dafür. Also nichts wie los auf den Großmarkt.

Er war tatsächlich ziemlich groß, ich verbrachte einige Zeit mit Suchen.

Doch dann hatte ich Glück: Das Gewürz ragte in intensivem Grün aus einem vollen Sack heraus. Ich zupfte einen Zweig von dem Büschel ab, rieb ihn zwischen meinen Fingern, wollte am Geruch sicherstellen, dass es sich um Petersilie handelte – aber ich roch nichts. Hilfesuchend wandte ich mich an die beiden Frauen, denen der Stand gehörte. Sie hatten mich bei meinem Tun bereits neugierig beäugt, da ich weder um Erlaubnis gefragt, noch

meine Aktion begründet hatte. „Disculpe, me puede decir que es eso?“ (Entschuldigen Sie, was ist das hier genau?) Verwirrt schauten sich die beiden Frauen an, eine der beiden meinte etwa zögerlich: “Son zanahorias!”

(Das sind Karotten!)

Schamesröte schoss mir ins Gesicht, ich bedankte und verabschiedete mich schleunigst. Die beiden Marktfrauen dachten wohl, wir „gringos“ (Weiße) würden dieses orange Gemüse nicht kennen.

t! tz e s e g m u s n u it m n e e Id e in De

Kopernikusstraße, 15 Tel. 0471 500500 11.2015

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C.-Abarth-Straße, 7 Tel. 0473 013000

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Konrad-Lechner-Straße, 5/A Tel. 0472 975301

BRUNECK / ST. LORENZEN Brunecker Straße, 25 Tel. 0474 057400

Qualität! / Und er steht auf, wird fliehen und will es packen. / Ballende Fäuste und ein

BOZEN

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La Biblioteca Culture del Mondo (BCM) onlus è una biblioteca specialistica per le culture e la narrativa del mondo, i diritti umani, la cooperazione allo sviluppo e le molte aree tematiche collegate, come i rapporti economici globali, la sostenibilità, la cultura di pace, l‘intercultura, le religioni, ecc. La biblioteca si trova in via Macello, 50 a Bolzano, ma trovate tutto il materiale informativo anche sul sito www.bibmondo.it Il comandante del fiume.

Ubah Cristina Ali Farah.

Ed. 66th and 2nd , 2014, 204 pag.

“Conosciamo la fame, siamo abituati alla fame: abbiamo fame due, tre volte al giorno. Nelle nostre vite non esiste niente che sia più frequente, più costante, più presente della fame e, al tempo stesso, per la maggior parte di noi, niente che sia più lontano dalla fame vera”. Caparrós indaga e riflette, demolisce i luoghi comuni e non risparmia nessuno, dal FMI alla religione, dagli speculatori della Banca di Chicago a tutti noi, e racconta vite e volti, parla di persone prima che di “poveri”. La fame è allo stesso tempo un excursus storico, un saggio ben documentato sulla geografia della fame, una raccolta di narrazioni che trascendono l’impersonalità delle cifre e dei dati e infine un autentico pamphlet, una provocazione etica e politica su quella che è la più violenta metafora dell’insostenibile disuguaglianza in cui viviamo.

Grafik & Idee: FreiundZeit.it/Brixen

Una leggenda somala narra di un villaggio privo d’acqua fino a che gli abitanti affidarono a due saggi il compito di creare un fiume. Nel nuovo fiume però nuotavano anche i coccodrilli. Il popolo allora elesse un comandante con il potere di comandare le bestie. Fin da piccolo Yabar ha ascoltato il racconto di zia Rosa e ha imparato che per conoscere il bene bisogna convivere con il male. Diciotto anni, poca voglia di studiare e molta di provocare, Yabar vive a Roma con la madre Zahra. Il padre li ha abbandonati tanti anni prima e di lui Yabar conserva una foto fatta di ritagli, in cui i contorni dell’uomo sono indistinguibili e mostruosi.

Mandato per punizione a casa di una zia a Londra, si troverà immerso in un microcosmo somalo inedito, scoprirà un terribile segreto di famiglia, e, finalmente anche il segreto dell’assenza del padre.

Ubah Cristina Ali Farah è nata a Verona da padre somalo e madre italiana, all’età di tre anni si è trasferita con la famiglia a Mogadiscio dove è rimasta fino allo scoppio della guerra nel 1991. Oggi vive a Bruxelles.

La fame.

Martín Caparrós.

Einaudi, 2015, 720 pag.

Peak: un mondo al limite.

Hannes Lang.

Italia, 2013. 91 min.

Viaggio dentro e intorno alle Alpi, tra vallate mozzafiato e scorci selvaggi, meta turistica presa d’assalto da migliaia di persone durante la stagione invernale.

Peak - un mondo al limite è un’accurata riflessione capace di mostrare quello che si nasconde dietro a un turismo di massa tanto salvifico per l’economia delle comunità quanto deleterio per l’intero equilibrio naturale. Seguendo, per l’arco di un anno, la vita di quei luoghi che solo a una prima occhiata appaiono incontaminati, siamo guidati all’interno di paesi incredibilmente disabitati nelle stagioni calde e popolatissimi in quelle fredde. La complessa tecnologia necessaria al mantenimento delle piste da sci e degli impianti di risalita contribuisce a sua volta a un cambiamento non solo ambientale, ma anche culturale. Sebbene Hannes Lang si limiti a informare sullo stato dei fatti, senza faziosità o forzature, l’estatica bellezza dei paesaggi incorniciati dalla macchina da presa rendono sempre più urgente e necessaria la risposta ad una domanda nettissima: qual’è il limite oltre il quale tutto cambia irrimediabilmente?

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11.2015

aufgeschlagen.letto

Herbstlese Hoffentlich steht uns ein goldener Herbst bevor, der das Lesen auf dem Balkon oder im Garten erlaubt.

Als Alternative stehen die warme Stube oder ein Platz neben dem Heizkörper bereit. Diese Bücher stehen in der Fachbibliothek der oew Eine Welt in Milland bei Brixen zur Ausleihe bereit.

Die oew-Fachbibliothek Eine Welt bietet spezielle Literatur und Filme zu außereuropäischen Ländern, zu alternativen Wirtschafts- und Lebensformen, zum Schicksal von Menschen in und aus den Ländern des Südens an. Neben einer großen Vielfalt an Sachbüchern und Romanen, sowie Kinderund Jugendbüchern zählt die Videothek zu einer Fundgrube für Cineasten und bietet eine große Auswahl an Dokumentar- und Spielfilmen. Die CDAbteilung hält Musik aus aller Welt bereit. Die Fachbibliothek organisiert Lesereisen für Schulklassen und Kindergärten, berät bei fächerübergreifenden Projekten und verfügt über eine große Auswahl an Unterrichtsmaterialien.

Der Katalog der oew-Fachbibliothek Eine Welt ist unter www.provinz.bz.it/bison online.

Ihr findet uns in Milland/Brixen, Vintlerstraße 22, wo wir von Montag bis Freitag von 9 bis 12.30 Uhr sowie montags und mittwochs auch von 15 bis 18 Uhr geöffnet haben. Telefonisch sind wir unter 0472 833950 erreichbar.

Neue DVD Die oew Bibliothek empfiehlt:

Diese Filme haben wir noch nicht im Sortiment, da die DVDs erst 2014 erschienen sind und daher eine Ausleihe noch nicht möglich ist.

Der wundersame Katzenfisch.

Regie: Claudia Saint-Luce. Mit Lisa Owen, Ximena Ayala und Sonia Franco. Mexiko 2013. Indigo, 2014.

Die 22-jährige Claudia lebt alleine in Guadalajara, Mexiko. Als sie mit einer Blinddarmentzündung im Krankenhaus landet, lernt sie Martha kennen, eine alleinerziehende Mutter von vier Kindern, die trotz ihrer AidsErkrankung voller Lebensfreude ist. Als Martha Claudia nach ihrer OP einsam weggehen sieht, lädt sie die junge Frau zu sich nach Hause ein. Ohne großes Aufhebens wird Claudia Teil von Marthas eigenwilliger und turbulenter Familie, in der sie erstmals Zusammenhalt, Spaß und gemeinsame Mahlzeiten erlebt. Zunächst ist die junge Einzelgängerin in dem lebhaften Haushalt überfordert, fühlt sich der Familie aber bald zugehörig und wächst in die Rolle der Ersatzmutter hinein. Als Martha auf einer gemeinsamen Reise zusammenbricht, steht Claudia plötzlich vor der entscheidenden Frage: Ist sie bereit, sich vollends in die Familie zu integrieren und für die Kinder die Verantwortung zu übernehmen?

Eine warmherzige Geschichte über zufällige Begegnungen, die das Leben verändern, und darüber, was eine Familie wirklich ausmacht.

Kurz vor seinem 17. Geburtstag schmeißt Sipho die Schule und hilft seinem Vater, Autos zu reparieren. Sipho ist clever und hat ein Händchen für Motoren; und er träumt von einem BMW 325is. Mit genau diesem Schlitten taucht Siphos alter Kumpel Musa in der Township auf. Ein Jahr lang war er in Johannesburg, wo er von Ladendieben und Autoknackern gelernt hat, wie man schnelles Geld macht.

Jetzt ist er zurück und hat für Sipho ein sagenhaftes Jobangebot: Sipho und sein Freund sollen eine ganze Liste vorbestellter Luxuskarossen stehlen.

Das Geschäft lässt sich gut an, Siphos „richtiges“ Leben beginnt und gleicht einer endlosen Party.

Als er sich aber mit einer ruchlosen Gang einlässt, um das ganz große Geschäft zu machen, laufen die Dinge komplett aus dem Ruder.

Der preisgekrönte Roman einer Township-Karriere ist rasant, hart und faszinierend.

Winterschlaf - Kis Uykusu.

Regie: Nuri Bilge Ceylan.

Mit Haluk Bilginer, Melisa Sözen.

Ausgezeichnet mit der Goldenen Palme 2014 bei den Filmfestspielen Cannes.

Türkei 2014. Universum Film, 2015.

In den imposanten Bergen Kappadokiens betreibt der ehemalige Schauspieler Aydin ein Hotel, in dem er mit seiner deutlich jüngeren Frau und seiner gerade geschiedenen Schwester wohnt. Während draußen der Schnee das Land bedeckt, wird das Hotel zum Schauplatz spannungsgeladener Auseinandersetzungen Aydins mit seinem Umfeld.

Der Gewinner der Goldenen Palme verbindet grandiose Bilder einer archaischen Landschaft mit einem Kammerspiel um große Fragen über Liebe und Macht, Gesellschaft und Moral. Die präzisen Dialoge werfen einen Blick auf Menschen am Rand der Welt und dringen tief ins Herz der Gesellschaft.

Regisseur Nuri Bilge Ceylan entwirft eine profunde Charakterstudie und gleichzeitig ein subtiles Sittenbild seiner türkischen Heimat, in der Meinungsfreiheit und Vielfalt bedroht sind.

Die Hitze so drückend wie in Ägypten, weinend schaut er auf den Boden. / Doch er hat

11.2015

Young Blood.

Roman aus Südafrika. Von Sifiso Mzobe. Ausgezeichnet mit dem Wole Soyinka Prize for Literature. Hammer, 2015.

Auf der richtigen Seite.

Roman aus Israel. Von William Sutcliffe.

Rowohlt TB, 2014.

Joshua lebt mit seiner Mutter und seinem Stiefvater in Amarias, einer künstlich errichteten israelischen Siedlung in der Westbank, an deren Rand eine schwer bewachte Mauer verläuft.

Joshua hat gelernt, dass hinter der Mauer der Feind lebt, der Tag für Tag darauf lauert, die Siedler zu töten.

Und dass diese Mauer ihn und sein Volk beschützt.

Doch eines Tages findet Joshua einen Tunnel, der unter der Mauer hindurchführt.

Er weiß, dass er so schnell keine Gelegenheit mehr bekommen wird, einen Blick auf die andere Seite zu werfen. Die Versuchung ist zu groß. Von dem Moment an, als Joshua seinen Kopf aus dem Tunnel streckt, ist sein Leben nicht mehr so, wie es vorher war.

Der Roman ist eine Parabel über das heutige Leben eines Jugendlichen in der Westbank, der erkennt, dass jede Medaille zwei Seiten hat: eine ergreifende und spannende Geschichte über Zivilcourage.

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2015

Quiz 5/6

unverheiratet

Menschliches Organ

Teil des Mittelmeers

Holzschuh

sole (ingl.)

9

Anrede für einen Herren England

Abk. Liquid Crystal Display Höchststand der Mittagssonne

Massenangst 5

Kaffebehälter Abk. Knockout

Ora (ingl.)

Zahlungsbescheinigung

Rennstrecke 1a persona se (ingl.)

Wickelkleid der Inderin

Cineasti- Ländercode sches Genre der Türkei

6

Fehlerfrei, richtig

Japanische Kampfsportart

Fluss im 2 Tauferer Ahrntal

sinstra (contrario)

Nicht groß

Kraftstoffart

Chemisches Element

Un legno semiduro

4

Gebirgskette Südamerikas

3

geräuscharm

Zutat von Bier

Spät (ital.)

7

Abk. Betriebswirtschaftslehre

Un agrume

Parkweg, Boulevard

Mädchenname

Kosmos 1

Erd…

Mäßig warm, mild

Lena Piok

Abgelegene Gegend Ginocchio (ted.)

Hühnerprodukt

Biene (engl.)

l

Umgangsprachlich euch 8

Öffentliches Transportmittel

Gebirgszug in Südosteuropa

Anleitung: Löse das mehrsprachige Kreuzworträtsel und sammle die nummerierten Buchstaben der roten Felder. Für die richtige Reihenfolge der Buchstaben im Lösungswort hilft dir der rote Balken im Sudoku.

Guida: Risolvi il cruciverba plurilingue e raccogli le lettere numerate nelle caselle rosse. Nel rettangolo rosso del Sudoku troverai l’ordine giusto delle lettere per la soluzione.

9

4

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2

8 6

6 8

1

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1

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1 3

3

6

4

4

...

...

7

Iqbal bis heute zu leben. / Blutverschmiert und schwitzend knüpft er den Knoten. /

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5

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V

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9 7

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1

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...

3 11.2015

Anna gläserer

Kleine Tat Große Wirkung

Moustapha Dieng taffa1120@yahoo.fr

Aktion 11: Ausschalten

Geräte im Stand-by-Modus verbrauchen Energie. Oft leuchtet das rote Lämpchen am Fernseher, am Radio, am DVD-player, der Waschmaschine oder der Spülmaschine tagelang und verbraucht jede Menge Energie, die es zu bezahlen gilt. Schaltet Geräte also lieber ganz aus! Das kostet nur wenige Sekunden, aber darüber freuen sich aber Umwelt und Geldbeutel.

Gastkommentar Alberto Acosta

Abbonamento

Unwort

Bitte senden Sie Ihre Anschrift an info@oew.org oder rufen uns an unter Tel. 0472 833 950.

La invitiamo ad inviare i Suoi dati a info@oew.org o a chiamarci al numero 0472 833 950.

Online: www.oew.org

Entwickeln wir uns nicht, sondern wickeln wir uns wieder ein. Gehen wir einen anderen Weg, um ein „gutes Leben für alle“ anstelle einer „dolce vita für wenige“ zu erreichen.

Alberto Acosta, Präsident der verfassungsgebenden Versammlung Ecuadors, bis 2008 Minister für Energie und Bergbau in Ecuador und heute Professor für Ökonomie in Quito.

Sein Vater hat ihn um 16 Dollar dem Händler gegeben. / Mit diesem Schmerz versucht

11.2015

Überweisen Sie den Betrag an: Effettuare il bonifico sul seguente conto: Raiffeisenkasse Eisacktal | Valle Isarco IBAN: IT 68 S 08307 58221 000300004707 Südtiroler Sparkasse Brixen | Bressanone IBAN: IT 93 H060 4558 2200 0000 5004 219 Überweisungsgrund|causale: zebra.abo

Diesen Rap hat Gabriel Lucerna komponiert. Der Text handelt von „Iqbal“ , einem Protagonisten des neuen Buches „Mut, nur Mut!“ des Hauses der Solidarität.

Dieses erscheint am 22. Oktober.

Es ist „in“, nach Unwörtern zu suchen. Mein persönlicher Favorit dafür betrifft das gesamte 20. Jahrhundert und nennt sich „Entwicklung“. Das Wort sagt es: den Wickeln entkommen – welche immer es auch sein mögen. Ganze Wirtschaftssysteme und Staatskonstrukte haben sich auf dieses Freistrampeln konzentriert – in der Hoffnung, besser zu werden als die „Mutter“.

Mit „Mutter“ ist die Natur gemeint. Trotz anfänglicher Verbundenheit versuchen wir uns mit aller Kraft von ihr zu entfernen, um uns zu „entwickeln“. Die wirklich wichtige Frage aber lautet: Was ist die Hoffnung, welches das erträumte Ziel? Es sollte um ein gutes, um ein besseres Leben gehen. Dabei hat „Entwicklung“ wohl eher versagt.

Wir brauchen eine neue Richtung, die nicht neu erfunden werden muss. Es gibt sie. Das Konzept des „buen vivir“ stammt aus den südamerikanischen Anden. Die Natur bekommt dort wieder den ihr zustehenden Platz als wichtigste Grundsäule. Und es geht um die Gemeinschaft der Menschen, nicht um den Kampf der Individuen. Ecuador und Bolivien haben Zeichen gesetzt und das „buen vivir“ in ihre Verfassungen aufgenommen: der Beginn eines neuen Zeitalters?

Ich möchte die Straßenzeitung erhalten und unterstütze sie jährlich als: FreundIn (20 Euro) oder Föderer/Förderin (30 Euro) Desidero ricevere il giornale di strada e lo sostengo annualmente in qualità di: Amico/a (20 Euro) o promotore/trice (30 Euro)

Rap zum Anhören: www.facebook.com/HdS.bz.it

Foto: Anna Gläserer

Auf Sparflamme?

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Lobis

Böden Pavimenti

Ich steh drauf! ®

LobiSTIL

LobiART Kampill Center | Innsbrucker Straße 27-29 | Bozen | Tel 0471 051 573 | www.lobis.biz