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Gefahr auf der Rückbank

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Forster

Forster

Zweite Reihe – zweite Klasse?

ÖAMTC und ADAC haben verschiedene Rückbänke in Wohnmobilen einem Crashtest unterzogen.

„In manchen Wohnmobilen sind hinten sitzende Passagiere kaum besser geschützt als die Ladung.“

Schon letztes Jahr haben sich ÖAMTC und ADAC den Crash eines mittelgroßen Wohnmobils geleistet und dabei festgestellt, dass in einem Frontalcrash mit einem Wohnmobil gegen einen Pkw gefährliche Schwächen in der zweiten Sitzreihe bestehen.

Die hinteren Insassen im Wohnmobil wären überraschenderweise schwerer verletzt worden als jene im kleineren und leichteren Auto, das üblicherweise in so einem Crashszenario benachteiligt ist. Eine Begründung liegt in dem Umstand, dass viele Rücksitzbänke in Wohnmobilen immer noch ausschließlich aus Holz ohne massive Unterkonstruktion aus Metall bestehen. Bei Kollisionen führen die erhöhten Belastungen zum Bruch der gesamten Sitzkonstruktion, es hilft dann auch das möglicherweise an einer Metallkonstruktion verankerte Gurtsystem nicht mehr viel. Im aktuellen Test sollte gezeigt werden, dass es jedenfalls zwei Möglichkeiten gibt, die Sicherheitslage für hinten sitzende Personen im Wohnmobil zu verbessern.

Das massive FASP Divano 505 Untergestell aus

Stahl: Die Metallkonstruktion, auf welche die eigentliche Möblierung gezimmert wird, hat im Crashtest im Vergleich zur Standard-Holzausführung deutlich besser abgeschnitten. Die Holzkonstruktion fungiert nur mehr als Träger der Polsterung, die Kräfte werden von der Unterkonstruktion, die fest mit dem Fahrzeug verschraubt ist, aufgenommen.

Durch den Umstand, dass die Bank nun stabil bleibt, ändern sich auch die Sitzposition und der Gurtverlauf nicht mehr, erst jetzt kann der 3-PunktSicherheitsgurt seine Aufgabe ordentlich erfüllen. Einzig die Gestaltung der Kopfstützen und der Rückenlehnen bleibt beim FASP-Untergestell immer noch der Sorgfalt des Wohnmobiliarbauers überlassen. Jeder unfallbedingten Vorwärtsbewegung des Oberkörpers folgt eine immerhin noch recht heftige Bewegung zurück: Der Kopf sollte nicht am Küchenkastl oder dem TV-Rack landen, sondern an einer mit Kopfstütze ausgestatteten Rückenlehne. ➤

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Sehr hohe Kopfbelastungswerte für Kinder und Erwachsene. Beim Erwachsenen schneidet der Beckengurt zusätzlich in den Bauch.

1 Serienmäßige Rücksitzbank aus Mehrschichtplatten – mit an der Wand verschraubten Sicherheitsgurten. 2 Nach einer Kollision: Der Kindersitz ist noch in Position, das Kind hat aber Kopfverletzungen. Der Erwachsene durchbricht die Sitzbank, der Gurtverlauf passt nicht mehr. 3 Anfang eines Crashs. 4 Die Sitzbank löst sich und die Sitzfläche bricht. Die Köpfe von Kind und Erwachsenen schlagen auf die Fahrersitzlehne.

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Wesentlich günstigere Belastungswerte: Das Kind bleibt unverletzt, der Erwachsene hat nur leicht erhöhtes Risiko im Kopfbereich.

6 Stahlrahmen mit Sicherheitsgurtkonsole als Unterkonstruktion der Sitzbank. 7 Verschraubter Aufrollmechanismus für den Fahrzeuggurt. 8 UN R16-konformes Gurtschloss – massiv mit dem Grundgestell verschraubt. 9 Bei maximaler Verzögerung: Die Sitzbank hält, die Dummys bleiben in der optimalen Position, das Verletzungsrisiko ist gering. 10 „Rebound“, das Zurückpendeln der Körper nach dem Crash: Hier müssen die Lehne und die Kopfstützen intakt sein, um die Körper abzufangen. 11 Nach dem Crash: Der Dummy verharrt in einer unnatürlichen Haltung.

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Komplettnachrüstsitzbank AAC DELUXE Sitzbank

3 P mit Klappfunktion: So geht es am einfachsten, sowohl für den Hersteller eines Wohnmobils und glücklicherweise sogar für Besitzerinnen, die gerne etwas mehr Sicherheit für Passagiere schaffen wollen. Die Sitzbänke von AAC werden vom Hersteller fahrzeugspezifisch konstruiert und durchlaufen alle erforderlichen Genehmigungsverfahren. Aus diesem Grund sind die Sitzbänke, so man über eines der passenden Fahrzeuge verfügt, technisch einfach und formell unbürokratisch nachzurüsten. Im Test hat diese Sitzbank auch noch am überzeugendsten abgeschnitten. Da hier die gesamte Sitzkonstruktion – also Sitzfläche, Lehne, Kopfstütze und Gurtsystem – komplett vorgefertigt angeliefert wird, harmonieren diese Komponenten ähnlich wie serienmäßige Sitzbänke mit dem Fahrzeug. Der einzige Nachteil kann in der Integration in bestehende Einbauten sein. Möglicherweise müssen auch Teile der Möblierung entfernt und überarbeitet werden, die sich in der Nähe der bisherigen Sitzgelegenheit befunden haben. Solche Umbauarbeiten sollten gleich mit Reparatur oder Renovierungsarbeiten kombiniert werden. Die Montage der Bank selbst ist kein Problem, da nur die original Schraubpunkte des Fahrgestells benötigt werden. Nur wenn sich die Anzahl der zu befördernden Personen ändert, muss das Fahrzeug behördlich vorgeführt und eine Aktualisierung der Personenzahl in den Papieren vorgenommen werden. Trotzdem sollte auch der Tausch der Bank in einer Fachwerkstatt erfolgen, so gibt es weniger Zores bei allfälligen Gewährleistungsansprüchen.

Sicherheitstipps für Wohnmobil-Nutzer

• Während der Fahrt immer angeschnallt sitzen bleiben. Betten, Küche und WC nur bei geparktem Fahrzeug benutzen. • Keine losen Gegenstände herumliegen lassen, beispielsweise in der Küche. Sie können bei einem Crash zu regelrechten Geschossen werden und Insassen gefährden. • Bei Benutzung einer Sitzreihe mit Esstisch davor diesen nach Möglichkeit einklappen. Bei einem Crash kann man sich sonst schwer daran verletzen. • Auch bei gemieteten Wohnmobilen auf die Ausstattung der zweiten Sitzreihe achten und gegebenenfalls beim Vermieter hinterfragen.

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Bedingt durch noch stabilere Konstruktion erhöhte Belastung im Brustbereich, dafür aber noch geringere Kopfbelastung für alle Insassen.

12 AAC-Nachrüstsitzbank: Die klappbare Rücksitzbank wird passend zum Fahrgestell gefertigt. 13 Wie original: UN R 16-konformes Gurtschloss mit angepasstem Ausschnitt in der Polsterung. 14 Kurz vor der Maximalbelastung: Beide Körper werden massiv durch die Gurten in Position gehalten, die Brustkörbe sind so höher belastet. 15 Maximale Vorverlagerung: Die Nachrüstbank hält die Passagiere am besten in Position, die Köpfe haben im Vergleich die geringste Vorverlagerung. 16 Gute Abstützung beim Zurückpendeln: Kopf und Nacken der Insassen werden geschont.5

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