Individuelle Anreisenach Basel. Um 16:00 Uhr heisst es «Leinen los!».
2.TAG KEHL
Rundfahrt/-gang(1) durch Strasbourg. Entdecken Siedie vielen Facetten derEuropastadt. Fortsetzung Ihrer FlussreisenachKöln.
3.TAGKÖLN
Das Schiffpassiert am frühenMorgenerstmals diemalerische LoreleyStrecke. Nach demMittagAnkunft in der Domstadt und Rundgang(1) durch Köln mit seinerwunderschönen Altstadt.
4.TAGSCHOONHOVEN–AMSTERDAM
Nach einem reichhaltigen Brunch Ankunftinder «Silberstadt»Schoonhoven. Ausflug(1) zu den berühmtenWindmühlen vonKinderdijk. Alternativ Rundfahrt(3) durch dielebendigeMetropoleRotterdam mitBesuchdes Euromasts. AmNachmittagWeiterfahrtnachAmsterdam.
5.TAGAMSTERDAM
Nach demFrühstück Ausflug(1) zum weltbekanntenKeukenhof mitseiner einmaligen Blütenpracht. Am Abend romantische Grachtenfahrt(2) in Amsterdam, der niederländischen Hauptstadt.
6.TAGDUISBURG–DÜSSELDORF
AnkunftinDuisburgund Ausflug(1) zum Gasometer in Oberhausen,Industriedenkmal undhöchste Ausstellungshalle Europasmit atemberaubendem Blick über dieMetropole Ruhr.Alternativ Transfer(3) nach Düsseldorf für individuelle Besichtigungen oder gemütlichenStadtbummel. Wiedereinschiffung derAusflugsteilnehmer:inneninDüsseldorf.
7.TAGKOBLENZ
Ab KoblenzAusflug(1) in dieEifel. Besichtigungdes Vulkanmuseums LavaDome in Mendig,woSie viel Interessantes überdie Geschichte desVulkanismus und diegeologische Entstehungder Region erfahren.LauschenSie am Nachmittag denAusführungen eines Einheimischen überdie einzigartige Kulturlandschaftentlang des«Romantischen Rheins».
8.TAGSCHWARZWALD
Der letzte TagIhrer Flussfahrtbricht an.AbPlittersdorfBusausflug(1) in denSchwarzwaldmit genussvoller Weinprobe. Alternativ Transfer(3) in die Kurstadt Baden-Baden. Wiedereinschiffungder Ausflugsteilnehmer:inneninKehl.
9.TAGBASEL
Nach demFrühstück Ausschiffungund individuelle Heimreise.
Ob Ski-Euphorie, Après-Ski oder eher Anti-Ski: Es gibt unterschiedliche Arten, den Winterzauber in den heimischen Alpendestinationen zu geniessen – und für jedes Bedürfnis einen besonders geeigneten Ort. Von Claus Schweitzer
Crans-Montana
Für hedonistische DINKS
Es muss nicht immer St. Moritz sein wenn genussorientierte Doppelverdiener ohneKidseinenSehnsuchtsortimSchnee ins Auge fassen. Für Lifestyler Foodies undWellnesser,dieessichaufundabseits der Pisten gerne gut gehen lassen, ist Crans-Montana eine prima Alternative. Zwar muss man bei der Ankunft – genauso wie in St. Moritz – den ersten Schreck über die architektonischen Fehltritte aus verschiedenen Jahrzehnten überwinden, doch lässt das kolossale Panorama den vielen Beton rasch vergessen. Die weite, offene Szenerie auf dem Sonnenplateau über dem Rhonetal zieht einen sofort in ihren Bann. Man kann sich kaum sattsehen an der Gipfelparade vom Dom über Weisshorn und Dent Blanche bis zum Mont-Blanc-Massiv Crans-Montana galt in den 1960er bis 1980er Jahren als angesagtes Alpen-Eldorado, geriet dann aber in eine Abwärtsspirale und wurde nur noch als B- oder gar C-Destination wahrgenommen. Doch in jüngster Zeit hat sich Crans neu erfunden und eine lebendige Angebotsvielfalt geschaffen, die an das anknüpft, was einmal war Zu den lokalen Innovationstreibern zählt der schweizerisch-libanesische Unternehmer Sami Lamaa. Vor genau zehn Jahren sorgte er mit der Verwand-
lung der einstigen Seilbahn-Bergstation Chetzeron in ein aussergewöhnliches Designhotel für Aufsehen. Die Gäste sind hier im siebten Himmel und morgens als Erste auf der Piste.
Ski in – Ski out bieten auch die EdelLodge «Le Crans» am oberen Ende des Chalet-Hügels Plans-Mayens und das 2023 eröffnete Hotel Six Senses nahe der Seilbahn-Talstation. Letzteres spricht hippe Erholungssuchende aus Mailand, Paris und London an, die auf zeitgeistigen Chic japanische Leckerbissen (im Hotelrestaurant «Byakko») und allerlei Spa-Wohltaten nicht verzichten wollen. Wirkliche Fünfsterneklasse in punkto Service gibt’s im Guarda Golf Hotel – mit der Langlaufloipe vor der Tür und dem Wohlfühlrestaurant Five im Haus. Oft ausgebucht ist das trendig-gemütliche Dorfrestaurant Casy von Sylvain Stefanazzi und Caroline Ogi. Die französische Restaurant- und Nachtclub-Marke «La Ferme Sainte-Amour» hat soeben ein Lokal in der einstigen Pizzeria Chez Cucu eröffnet – statt Feierabend um zehn Uhr abends wird hier nach dem Essen bis spät in die Nacht getanzt. Ein Gegengewicht zur hohen Dynamik und zum flirrend internationalen Lebensgefühl des Walliser Ferienorts setzt die Natur. Wenige Schritte, und man ist in schönster Winterlandschaft, sei es in verschneiten Wäldern oder auf aussichtsreichen Höhenwegen. Für Skifahrende aller Könnensstufen locken 140
Kilometer durchwegs nach Süden ausgerichtete Pisten. Dazu gibt es Schlemmerstopps zum Auftanken in allen Höhenlagen, etwa die «Cabane des Violettes», das Restaurant Merbé oder das authentische Bergbeizli Chez Erwin.
Das grosse Gesprächsthema vor Ort: Vail Resorts, der grösste Skigebietsbetreiber der Welt, hat im letzten Frühjahr eine Mehrheitsbeteiligung an den Skiliften und einiger zugehöriger Betriebe übernommen. Damit ist CransMontananeuerdingsTeildes«Epic Pass», welcher in insgesamt 42 Skigebieten, hauptsächlich in den USA und Kanada, zur freien Fahrt einlädt.
Obersaxen Mundaun
Für budgetbewusste Jungfamilien
Nicht jedes Skigebiet eignet sich für Familien mit Kindern. Lange Wege zum Berg am Morgen, vollgestopfte Seilbahnen oder zu steile Pisten für Anfänger können dazu führen, dass der Nachwuchs die Freude am Skifahren schnell verliert. Obersaxen hingegen bietet beste Voraussetzungen für familienfreundliche Winterferien – dazu zählen die intakte Natur, die entspannte Atmosphäre und viele gemütliche Ferienwohnungen nahe den Abfahrtshängen. Die touristischen Leistungsträger können sich in die Bedürfnisse von Familien hineinverset-
zen, was sich nicht nur im Kinderland Chummabiel, im Indoor-Spielparadies Rufalipark oder in den Schneesportschulen spiegelt, sondern auch in diversen Spar-Angeboten und erschwinglichen Familien-Tageskarten.
Das Skirevier ist überschaubar und weitläufig zugleich, und im Nu ist man mit den Sesselliften oben auf einem der viererschlossenenGipfel.Immerhinkommen hier 120 abwechslungsreiche Pistenkilometermit18Bahnanlagenzusammen – einschliesslich denjenigen im landschaftlichzauberhaften,durchPistenverbundenen Nachbartal Val Lumnezia.
Im Unterschied zu den grossen Skihochburgen stellt man in Obersaxen rasch fest dass an den Liften kein Gedränge herrscht. Es hat genug Platz für alle, und die vorwiegend leichten und mittelschweren, schön breit angelegten Pisten reduzieren ganz offensichtlich den Leistungsdruck Selbst tempofeste Könner schalten unwillkürlich in den Genussmodus und legen hier und da eine Verschnaufpause ein – sei es, um den Ausblick über das Bündner Oberland zu geniessen, sei es, um den Freestylern im Snowpark oder den Knirpsen bei ersten Rutschversuchen im Skiübungsgelände Cuolm Sura zuzuschauen. Das gelassene Flair setzt sich in den Skihütten fort. So braucht man in der bedientenGipfelhüttePizMundaunoderim Bergrestaurant Kartitscha bei der gleichnamigen Mittelstation kein Remmi-
demmi zu befürchten, sondern kann auf den Terrassen gemütlich in der Sonne träumen und dabei Capuns, Apfelstrudel oder einfach einen Kakao geniessen. In Miraniga, dem höchstgelegenen Weiler von Obersaxen und an der Talabfahrt nach Meierhof gelegen, ist der ehemalige Skirennfahrer Carlo Janka zu Hause – und das zu seiner Familie gehörende «Restaurant Stai» ein heimeliger Ort zum Einkehren, auch abends. Ursula und Fabienne Janka, Mutter und Tochter, begrüssen alle Gäste wie langjährige Freunde und tragen das Ihre dazu bei, dass Gross und Klein schöne gemeinsame Momente erleben und eine Prise herzerwärmende Familienmagie aufkommt
Wengen Für aktive Best Ager
Ah, das Alter(n)! So viel besser als sein Ruf! Nichts da mit Einsam-zu-HauseSitzen, keine Spur von eingerosteten Gelenken – jedenfalls nicht bei vielen fitten unternehmungsfreudigen Senioren Der Fokus mag sich auf sanftere sportliche Betätigung verschoben haben. Vermutlich ist das Augenmerk der Ü60er auf Komfort und Naturbezogenheit ebenso gestiegen wie das Interesse an Wellnessund Erholungsmöglichkeiten. Doch an
Fortsetzung auf Seite 4
IMPRESSUM
Hinweis: Nicht gekennzeichnete
Mit der Langlaufloipe vor der Tür und dem Wohlfühlrestaurant im Haus, ist das Guarda Golf Hotel in Crans-Montana gerade bei sportlichen Genussmenschen sehr beliebt.
der Bewegungslust in winterlicher Bergwelt ändert sich wohl kaum etwas Beste Aussichten für erquickende Tage im Schnee bietet Wengen. Schon bei der Anreise lässt man alles hinter sich: Das Alpendorf auf einem Sonnenplateau über dem Lauterbrunnental gelegen, ist autofreiundnurmitderWengernalpbahn ab dem Bahnhof Lauterbrunnen (mit Parkhaus) zu erreichen. Wettergegerbte Holzchalets, nostalgische Hotelgebäude aus der Belle-Epoque und ein verträumter Retro-Charme prägen das Ortsbild –eine wohltuende Alternative zum touristisch umtriebigeren, viermal grösseren Grindelwald auf der anderen Talseite des Männlichen und der Kleinen Scheidegg Das Skigebiet, mit insgesamt 103 Pistenkilometern, ist dasselbe Die Luftseilbahn auf den Männlichen, welche die Ski fahrenden oder wandernden WengenGäste auf 2222 m Höhe befördert, liegt mitten im Dorf und ist von überall her in maximal zehn Gehminuten zu erreichen. Umgekehrt lässt sich praktisch jedes Hotel und jede Ferienwohnung direkt auf den Ski ansteuern. Vom Männlichen aus, wo man das schönste Panorama auf das berühmte Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau hat, gelangt man ins Grindelwaldnertal. Skifahrende können etwa die lange Talabfahrt nach Grindelwald bewältigen und sind dann dank der neuen Seilbahn Eiger-Express schnell wieder auf dem Berg respektive auf dem Eigergletscher Wer nicht gern Seilbahn fährt, erreicht mit der Wengernalpbahn in 25-minütiger Panoramafahrt die Kleine Scheidegg Winterwandernde die es in die Höhe zieht, können Ski fahrende Familienmitglieder oder Freunde unterwegs beim Mittagessen in einem Bergrestaurant treffen – landschaftlich besonders eindrücklich auf der «Alpstübli»-Terrasse des Hotels Jungfrau auf der Wengernalp Von dort führt die Schlittelbahn Fox Run neben der berühmten Lauberhorn-Abfahrtspiste zurück ins Dorf Man kann problemlos auch gar nichts tun: Auf vielen Hotelterrassen betört der Blick auf die Naturkulisse, und an weniger sonnigen Tagen findet man im Spa zu neuer Energie und Balance. Gute Adressen zum Übernachten sind das Beausite Park Hotel beim Skiübungsgelände, das «Victoria-Lauberhorn» sowie das luxuriösere, soeben aufwendig renovierte Grand Hotel Belvedere.
Zermatt
Für feierlustige
Gipfelstürmer und Singles
Was die Hüttenkultur, die Après-SkiSzene und das Nachtleben angeht, ist Zermatt kaum zu toppen. Das heitere Ambiente und kosmopolitische Flair macht es leicht, mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen oder neue Freunde zu finden. Menschen, die sich andern-
orts kaum ansprechen würden jagen hier ihre Arroganz zum Teufel und finden in der Skihütte oder an der Hotelbar schwerelos zusammen.
Doch beginnen wir den Wintertag von vorn: Immerhin steht Zermatt für ein grenzenloses Skivergnügen inmitten von 38 Viertausendern. Dazu gehören 360 Kilometer makellos präparierte Pisten, konstant erneuerte Bergbahnen und die Möglichkeit ständiger Perspektivenwechsel dank talübergreifender Verbindung zu den italienischen Nachbarn.
Hier steht das Skifahren im Mittelpunkt – die Zahl der Wintergäste, die weder Ski noch Snowboard fahren, liegt im einstelligen Prozentbereich. Entsprechend dominiert eine aktive Klientel, die eine lässige und sportliche Stimmung vermittelt, und zugleich den Tag an der prickelnden Bergluft zu feiern versteht.
Allein auf der Schweizer Seite des Matterhorns liefern rund 20 reizvolle Lokale am Pistenrand gute Gründe, es mit dem Skifahren nicht zu übertreiben Hütten wie «Zum See», «Blatten» oder «Stafelalp» haben Kultstatus, und im Weiler Findeln ob Zermatt laden gleich vier sublime Pistenbeizen zur Rast ein, darunter das «Chez Vrony» und das «@Paradise».
Egal, für welche Hütte man sich entscheidet: Gegen vier Uhr nachmittags ist Schluss. Das Aufbrechen mag schwerfallen, doch am Ende der Sunnegga-Piste fängt der Spass für manchen Zermatt-
Kenner erst richtig an. Die frisch umgebauteTerrassedesCervoMountainResort lädt Après-Ski-Schwärmer zu alpinem Networking bei swingender Livemusik oder DJ-Sounds ein Kaum überraschend, dass es für das ausgehfreudige Publikum eine Vielzahl von coolen Restaurants im Dorf gibt so etwa die Brasserie Emma, das «Bazaar» im Cervo oder das «Omnia» im gleichnamigen Boutiquehotel. Und das nächtliche Entertainment findet nicht hinter verschlossenen Türen statt wie in prestigeträchtigeren Skiorten, sondern man spaziert unkompliziert in die Clubs, Bars und Lounges im Ortszentrum herein, etwa ins «Vernissage» im Backstage Hotel, ins «Mamacita» oder in die Nightlife-Legenden «Broken» und «Pink» im Unique Hotel Post.
Noch mehr Partystimmung verspricht das jährliche Akustik-Musik-Festival «Zermatt Unplugged» am Saisonende diesmal vom Dienstag, 8. bis Samstag, 12 April 2025 mit Stephan Eicher, Clueso, Amy Macdonald sowie mehr als hundert weiteren Konzerten.
Sils im Engadin Für ruhesuchende Nichtskifahrer
Wer schon einmal an einem sonnigen Wintertag auf der Terrasse des Berg-
hotels Fex sass, das ursprünglich gebliebene Val Fex im Blick, weiss ziemlich genau, wie sich spontan auftretendes Glück anfühlt.
Das sechs Kilometer lange und zur Gemeinde Sils gehörende Seitental des Oberengadins hat schon viele glücklich –und süchtig – gemacht Kaum zu glauben, dass sich in weniger als zehn Kilometer Luftlinie die Glamourwelt und der Skizirkus von St. Moritz ausbreitet.
Sils ist ein ideales Terrain für Winterwanderer und Schneeschuhläuferinnen. Besonders reizvoll ist eine Tour ins eingangs erwähnte Val Fex – je nach Lust und Laune auf der schmalen Bergstrasse (auf der auch die Pferdeschlitten und die Anlieger mit Fahrbewilligung unterwegs sind) oder auf etwas weiter ausholenden Schneepfaden durch lichte Wälder Das Hotel Fex ist in anderthalb Wanderstunden ab Sils zu erreichen, etwas näher liegen das Restaurant Crasta und die «Chesa Pool» Kulturinteressierte besuchen danach das Nietzsche-Haus oder die Biblioteca Engiadinaisa und lassen jene elitäre Ruhe auf sich wirken, die dort schon Hermann Hesse, Albert Einstein und Thomas Mann geschätzt haben. Steigen Mitreisende lieber auf die Ski, steht das Furtschellas-Gebiet ob Sils parat – es ist mit den steileren Pisten am Corvatsch verbunden.
Langlaufende schweben rund um Sils ohnehin auf Wolke sieben – mit direktem Anschluss an ein schier endloses Loipenparadies. Die sonnenreichsten Strecken befinden sich auf dem gefrorenen Silsersee, der sich auch wunderbar zu Fuss erwandern lässt.
Das Dorf Sils mit den beiden Ortsteilen Sils Maria und Sils Baselgia positioniert sich seit mehr als einem Jahrhundert als die charmante Alternative zum schillernden Luxus-Lifestyle. Sils hat nur 750 ständige Einwohner, in der Hochsaison mit Hotel- und Ferienwohnungsgästen bis zu sechsmal so viele. Der Gelassenheit und Authentizität des Orts tut dies jedoch keinen Abbruch. Hier geht es nicht um das Sehen und Gesehenwerden, sondern vielmehr darum, dem alpinen Rummel zu entkommen. Es gibt eine ganze Reihe solider Hotels, allen voran das Hotel Maria und das Hotel Privata (jeweils drei Sterne), das Parkhotel Margna (vier Sterne) und das altehrwürdige, über dem Dorf thronende Waldhaus Sils (fünf Sterne). Letzteres ist auch für externe Gäste zum Nachmittagstee sehr zu empfehlen. Bewegungsfreudige spazieren in einer halben Stunde zum Bergrestaurant Kuhstall auf der Alp Prasüra. Wer hier einen Liegestuhl oder Tisch ergattern kann, hat es nicht mehr eilig mit der Rückkehr die auch mit dem Schlitten möglich ist, sofern man einen hochgezogen hat.
Après-Ski pur im trendig-heimeligen «Cervo» in Zermatt
Obersaxen Mundaun ist von einem gelassenen Flair geprägt
Stilles Winterparadies: Val Fex ob Sils im Engadin.
Zuhause auf Zeit
Glanz und Glamour sind in Gstaad allgegenwärtig. Doch das Ultima Hotel Gstaad besticht durch legere Eleganz, die mit wohligem Luxus zu einem perfekten Rückzugsort verschmilzt – und dabei eine neue Definition von Fünfsternekomfort schafft. Von Pamela Beltrame
AmBahnhofvonGstaadbleibt die schwarze Mercedes Van unauffällig, fast unscheinbar Doch beim Einsteigen breitet sich bei uns eine gespannte Erwartung aus. Kaum haben wir uns auf den bequemen Ledersitzen eingerichtet endet die Fahrt unerwartet schnell. Kann das sein? Müssen wir nicht höher hinauf dorthin, wo die Luxushotels von Gstaad thronen? Doch eine prunkvolle Auffahrt bleibt aus – stattdessen hält der Wagen vor einem typischen Chaletgebäude: dem Ultima Hotel Gstaad.
Dieser ungezwungene Eindruck für ein Fünfsternehaus setzt sich nahtlos beim Check-in fort Statt zur Rezeption begleitet uns die Mitarbeiterin in einen gemütlichen Salon, fragt nach Ausweispapieren und unserem Getränkewunsch. Während sie die Formalitäten diskret erledigt, schweift der Blick durch die Räumlichkeiten. Das Interieur verbindet Chaletstil mit modernem Luxus in warmen Tönen. Leder, Holz und glänzende Seide prägen die Materialien Marmorund Messingdetails veredeln die Bäder und die Lobby-Bar «Die Menschen sollen sich hier fühlen, als wären sie zu Hause angekommen», erklärt uns Marie-Cécile BouchetPichon, die Hotelmanagerin Dieses Ziel scheint erreicht: Die Gäste, die durch das Hotel schlendern wirken entspannt und tragen legere Kleidung – eine relaxte Atmosphäre wie man sie neuerdings in der Haute Hotellerie öfters antrifft.
Wohliger Luxus
Die Renovierung 2024 nach der Saanenflut bot die Gelegenheit, vieles neu zu durchdenken, erklärt Bouchet-Pichon. Statt opulentem Luxus mit grossen Skulpturen und lauten Gemälden prägt nun entspannte Eleganz das Haus. Doch das Hauptziel der Renovierung: das Ultima Hotel Gstaad nicht einfach als Ort des Luxus’ zu definieren, sondern als ultimatives Refugium für Ruhe und Erholung.
Dieses wohnliche Verständnis von Luxus zeigt sich besonders in der Suite. Mit grosszügigen 70 Quadratmetern wirkt sie wie eine stilvoll arrangierte Ferienwohnung – weit entfernt von der kühlen Anonymität klassischer Hotelsuiten. Die Einrichtung lässt uns wie Bewohner fühlen. Der Kamin knistert gemütlich, während der Wohnbereich mit Salontisch, Gesellschaftsspielen und Magazinen zum Verweilen einlädt Der Schreibtisch scheint schon auf die unvermeidlichen Zoom-Calls vorberei-
Vordergründig wirkt es wie ein typisches Gstaader Chalet. Doch gerade diese Schlichtheit unterstreicht das Konzept des Ultima Hotel Gstaad als diskreter Rückzugsort.
tet – schliesslich gehört auch im Luxus eine Prise Realität dazu. Doch nach der Arbeit wartet die freistehende Wanne vor einem Fenster mit Blick auf die Berge. Doch zunächst geht es ins Spa, das sich im untersten Stockwerk befindet und nach den Schäden durch die Flut vollständig saniert wurde. Der Chaletstil mit warmen Holzelementen zieht sich auch hier durch und harmoniert überraschend gut mit dunklem Stein, obwohl der Mix etwas ungewöhnlich wirkt. Nebst dem Aussenbecken mit Sprudelliegen, bietet der Innenbereich ein grosszügiges Schwimmbecken, ein heisses Entspannungsbecken und eine Schneedusche – unter der man sich nach Sauna oder Dampfbad mit frischem Schnee berieseln lassen kann. Kreativ, aber sie ersetzt kein klassisches Kaltwasserbecken, das hier leider fehlt.
Die wohlige Philosophie spiegelt sich auch in der Küche wieder.
Für Gesichtsbehandlungen gibt es die toskanische Marke Seed to Skin mit intensiven, fruchtig-zitrischen Düften, die Geschmackssache sein könnten, und die klinischen Produkte von Augustinus Bader Zwei unterschiedliche Ansätze, die für jede Präferenz etwas bieten. Nach dem Baden meldet sich der Hunger – Zeit, das Hotelrestaurant Haute Brasserie zu testen. Zu unserer Freude spiegelt sich die wohlige Philosophie auch in der Küche wider Statt überkandidelter Haute Cuisine bietet die Karte gehobenen Comfort Food, der regionale Produkte mit internationalen Einflüssen verbindet: Wagyu-Burger, Tatar, Tomahawk-Steaks. Auch Gillardeau-Austern und Prunier-Kaviar fehlen nicht Wir entschieden uns für das Beef Wellington, das erfreulicherweise nicht in minimalistisch inszenierten Gourmet-Portionen serviert wird.
Stille und Ruhe
Am nächsten Tag steht eine Schneeschuhwanderung im malerischen Turbachtal auf dem Programm Die Schneeschuhe werden uns vom Hotel zur Verfügung gestellt. Ebenso eine charmante Führerin namens Fiona Sie begleitet uns auf einer entspannten Route entlang eines plätschernden Baches eingebettet in die stille, tief verschneite Berglandschaft Der Föhn wärmt wir ziehen unsere Skijacken aus. Diese Ruhe, weit weg vom luxuriösen Ambiente des Hotels, bietet einen erholsamen Kontrast und zeigt, warum Gstaad seit jeher als Rückzugsort geschätzt wird: die Natur. Angenehm erschöpft und voller Eindrücke freuen wir uns auf die gemütliche Suite, die wir noch für eine Nacht geniessen dürfen Wie wir von der Hotel-
managerin Bouchet-Pichon erfahren ist unsere Suite nur eine von elf – was erklärt, wieso wir nur wenigen Menschen in den Gängen und im Restaurant begegnen. Das wahre Glanzstück des Ultima Hotel Gstaad sind jedoch die sechs privaten Residenzen, die direkt an das Hauptgebäude angrenzen. Mit 260 Quadratmetern, eigener Küche, Chefkoch und Butler-Service bieten sie den Komfort und die Privatsphäre eines eigenen Zuhauses – ohne auf die Annehmlichkeiten des Hotels verzichten zu müssen. Hier zeigt sich das wahre Steckenpferd des Ultima Hotel Gstaad: der unvergleichliche Service. Ob Koch, Butler oder Concierge – das Team erfüllt nahezu jeden Wunsch. Eine spontane Schatzsuche im Wald für einen Kindergeburtstag? Saisonuntypische Zutaten für ein besonderes Menu? Oder anspruchsvolle Skitouren, die nur mit dem Helikopter realisiert werden können? «Das Unmögliche möglich zu machen, das ist unser Anspruch», betont Bouchet-Pichon mit Nachdruck, «und dies, ohne dabei gestresst zu wirken.» Auch wir, als Normalsterbliche und Bewohner einer Suite, kommen in den Genuss der hochangesetzten Servicemassstäbe. Ob im Restaurant, im Spa oder beim Roomservice – die MitarbeiterinnenundMitarbeiteragierenschnell, präzise und scheinen immer schon einen Schritt vorauszudenken. Nicht einmal müssen wir uns selber ein Glas Wasser einschenken. Diese Perfektion spürbar in jeder Geste des Personals, ist zweifellos das Ergebnis intensiver Schulungen. Für Gäste, die mit dieser Welt weniger vertraut sind, mag sie gelegentlich fast zu präsent wirken. Doch eines ist sicher: Komfortabel ist sie allemal.
Chaletstil und dunkler Stein vereinen sich zu einer harmonischen Spa-Atmosphäre. Im Restaurant Haute Brasserie
Dem Himmel so nah
Vom Privatjet auf die Piste: In Courchevel wird Luxus auf die Spitze getrieben. Einen friedlichen Rückzugsort finden Besucher des französischen Wintersportorts im «Aman Le Mélézin»
Von Anna Walter
Für eine Landebahn, die nur 538 Meter lang ist, herrscht am Altiport von Courchevel ein reger Flugverkehr. Immer wieder ziehen Helikopter und Privatjets ihre Kreise zwischen den schneebedeckten Gipfeln des französischen Wintersportorts. Gelandet und gestartet wird auf 2006 Metern Höhe, nur wenige Minuten von der Pralong-Piste entfernt. Vom Rollfeld aus können Reisende direkt auf die Skis steigen, während ihr Gepäck verladen und zum Hotel gebracht wird.
Im Dorfzentrum reihen sich Luxusboutiquen an Delikatessengeschäfte, und über den Chalets schweben Gondeln, auf denen Moncler-Werbung angebracht ist. Vor der Dior-Boutique hat man drei überlebensgrosse Eisskulpturen aufgestellt, die der Essenz des Alpendorfes Form verleihen: In einer Hand halten die Figuren jeweils ein Paar Skis, in der anderen das ikonische Taschenmodell des Modehauses. Man merkt schnell: Luxus ist in Courchevel keine Besonderheit, sondern eine Selbstverständlichkeit. In keinem anderen Skigebiet der Welt ist die Dichte an Luxushotels und Sternerestaurants so hoch wie hier
Am Reissbrett entworfen
Wer nicht mit dem Privatjet anreist, fährt von Genf aus zweieinhalb Stunden mit dem Auto und passiert dabei die verschiedenen Ortsteile, aus denen sich die Gemeinde zusammensetzt: Courchevel 1300, Courchevel 1550, Courchevel 1650 und Courchevel 1850 Dass alle Ortsteile ihre Höhenlage im Namen tragen, liegt daran, dass sie erfunden worden sind. Die französische Regierung hat das Skigebiet am Reissbrett entworfen, um die Bergregion in den Savoyer Alpen nach dem Zweiten Weltkrieg wirtschaftlich zu er-
schliessen Statt in einem gewachsenen Dorf Skilifte zu bauen, haben die Architekten und Ingenieure ein geeignetes Skigelände gesucht, um darauf ein Dorf zu errichten. Die ursprüngliche Idee, Winterferien für alle zu ermöglichen, hat man schnell wieder verworfen. Heute zieht der Retortenort Milliardäre, Oligarchen und Königsfamilien aus der ganzen Welt an. Neben Europäern empfängt man vor allem Gäste aus den USA, aus Russland und dem Nahen Osten Mit den Höhenmetern steigen auch die Zimmerpreise, die in Courchevel 1850 in einem vier- bis fünfstelligen Betrag pro Nacht gipfeln. Neben den Preisen haben die Unterkünfte vor allem eines gemeinsam: ihre Opulenz. Mal erinnern sie an ein Jagdschloss der Habsburger, mal an eine russische Datscha. Eine willkommene Ausnahme bildet das «Aman Le Mélézin» Mit 31 Zimmern ist es deutlich kleiner und dadurch intimer als andere Hotels. Am Eingang hängt ein Tamtam, das bei der Ankunft neuer Gäste geschlagen wird. Der chinesische Tempelgong erzeugt einen tiefen, durchdringenden Klang und ist ein Vorbote für das, was einen erwartet: ein Zufluchtsort mit nahezu sakraler Ruhe und gedämpftem Licht. Von der Lobby aus blickt man auf einen 100 Jahre alten Bonsai, während in der Bibliothek nebenan das Kaminfeuer leise knistert. Holzvertäfelte Wände, dunkelgraue Steinböden und cremefarbene Textilien verkörpern das, was man in Courchevel selten sieht: Zurückhaltende Eleganz. Zehn Jahre nachdem der erste Skilift in Betrieb genommen wurde, eröffnete das Hotel unter dem Namen «Le Savoy». Hier buchte sich Adrian Zecha ein, wenn er zum Skifahren nach Frankreich kam. Dem Gründer der Aman Resorts gefiel der Standort so gut, dass er beschloss, das Gebäude zu erwerben. Er beauftragte
den amerikanischen Architekten Ed Tuttle mit dem Umbau und eröffnete es 1992 als «Aman Le Mélézin». Seither ist der asiatische Einfluss der Luxusmarke auf allen vier Etagen spürbar: Im Restaurant «Nama», wo zu Sashimi und WagyuRind Sake aus japanischen Keramikbechern gereicht wird, im Fitnessstudio, das einem traditionellen Ryokan nachempfunden ist, und auf den Zimmern, wo jemand die hölzernen Bentoboxen zur Begrüssung mit selbst gebackenen Keksen gefüllt hat. Dass sich alpine Sportarten und fernöstliche Praktiken nicht ausschliessen, zeigt sich auch im Spa, wo neben einer «Après-Ski-Fussmassage» ebenfalls Behandlungen aus der traditionellen chinesischen Medizin angeboten werden.
Den meisten Hotelgästen begegnet man jedoch an einem anderen Ort: im Skikeller Von dort aus liegt einem das grösste Skigebiet der Welt sprichwörtlich zu Füssen. Das Personal schnallt mit gekonnten Handgriffen die Ski-
schuhe an und reicht Müesliriegel, Wasserflaschen und Sonnencrème für den bevorstehenden Skitag. Durch eine Glastür gelangt man auf die BellecôtePiste wo die frisch präparierten Skis schon in Abfahrtsrichtung bereit liegen. Die 600 Pistenkilometer der «Trois Vallées» umfassen Abfahrten für jedes Niveau und jede Wetterlage. Von autobahnbreiten Carving-Pisten bis hin zu anspruchsvollen Tiefschneehängen, kommen Anfänger und Profisportler gleichermassen auf ihre Kosten Die drei Täler sind durch 180 Lifte miteinander verbunden und ermöglichen Tagesausflüge zu insgesamt 25 Gipfeln. Mit anderen Worten: Man könnte hier problemlos zwei Wochen Ferien machen und müsste nie dieselbe Abfahrt nutzen.
Guter Geschäftssinn
Dass Courchevel regelmässig die alpine Skiweltmeisterschaft ausrichtet, bemerken Gäste spätestens nachts, wenn die
berüchtigte Slalomstrecke Émile-Allais mit grellem Flutlicht ausgestrahlt wird Damit der Schnee zu jeder Zeit tadellos präpariert und alle Lifte den neuesten Standards entsprechen, investiert die Gemeinde jährlich rund 40 Millionen Franken. Um die Investition zu refinanzieren, benötigt man offensichtlich nur fünf Monate, denn im Gegensatz zu vielen anderen Bergregionen sind die Hotels und Restaurants in Courchevel nicht ganzjährig geöffnet.
Das scheint niemandem Kopfzerbrechen zu bereiten, denn vom Geschäften versteht man hier etwas. Auf dem Hausberg Saulire thront statt eines Gipfelkreuzes etwa eine Skulptur Die monumentale Batman-Büste «Dark Knight Liquid» hat der französische Künstler Léo Caillard aus schwarzem MarquinaMarmor gehauen. Auf ihrem Sockel ist nicht nur der Name einer ortsansässigen Galerie angebracht, sondern praktischerweise auch ein QR-Code, über den man das Kunstwerk gleich kaufen kann.
Rustikaler Minimalismus: Die Zimmer sind mit Eichenholz getäfert
Japanische Küche im «Nama»
Das «Aman Le Mélézin» gehört zu den kleineren Hotels in Courchevel und verströmt im Innern zurückhaltende Eleganz.
CostaRica
Erstklassige Privatrundreise
Nonstop-Flügemit EdelweissAir
Februar -November 2025
Limousinentransferbei Abreise
Eintrittin dieAspireAirportLoungeinZürich
NaturparadiesCosta Rica -San José nach Liberia
Willkommen zurunvergesslichen Reisedurch dasatemberaubende CostaRica– einLand, dasvon derüppigen SchönheitseinerNatur, derfaszinierendenTierweltund derherzlichenGastfreundschaft seiner Einheimischengeprägt ist.
*Preis p. P.,(Basisdoppel) ab/bis Zürich inkl.Economy ClassFlüge mitEdelweiss Air (BuchungsklasseK/T), RundreisegemässProgramm. Alle Preise,Details &Bedingungen im QR-Codeoderunter mccm.ch/costa-rica
Wo das schönste Zimmer der
Bald blüht die Natur wieder auf, und wo kann man besser Ruhe vor der Welt finden als in einem Boutiquehotel mit zauberhaftem Garten? Hier sind fünf reizvolle Orte, um in den Frühling zu starten, darunter eine Perle in der Schweiz. Von Claus Schweitzer
Libanon-Zedern und Zitrusgärten
Villa Feltrinelli am Gardasee
Passiert man das unauffällige Eingangstor und kurvt durch den Privatpark ans Seeufer hinunter, hebt man wie auf einem fliegenden Teppich ab In dramatischer Landschaftskulisse steht da dieses Luftschloss wie aus Tausendundeiner Nacht. 1892 als Sommersitz der Papiermagnaten-Familie Feltrinelli erbaut und in der Endphase des Zweiten Weltkriegs von Benito Mussolini unter Hausarrest bewohnt, fiel die neogotische Villa am norditalienischen Gardasee samt historischer Parkanlage in der zweiten Hälfte des 20 Jahrhunderts in einen langen Dornröschenschlaf, bis sie zur Jahrtausendwende mit viel Geschmack und enormen finanziellen Mitteln in das heutige Hotel umgewandelt wurde. Hüter des Juwels ist der Schweizer Hotelier Markus Odermatt. Zusammen mit 95 guten Geistern führt Odermatt die Villa wie ein grosses Privathaus Die maximal vierzig Gäste sollen sich nicht wie gewöhnliche Luxustouristen fühlen, sondern wie Reisende zu Besuch bei einem exzentrischen Freund, der für alles gesorgt hat, sich aber gerade entschuldigen lässt. Die 20 wunderbar wohnlichen Zimmer und Suiten vertei-
len sich auf die Villa und vier Nebengebäude. Doch für den Hausherrn ist klar: «Unser schönstes Zimmer ist der Garten.»
Dieser verteilt sich im Wesentlichen auf vier Terrains. Der westliche Teil ist von einer U-förmigen, von seltenen Farnen flankierten Steineichenallee geprägt, die zu einem japanisch anmutenden Gartenpavillon und dann zu einem Krocketfeld beim alten Hafen führt Rund um die Villa und den Gartenpool ragen teilweise hundertjährige, immergrüne Bäume in die Höhe etwa ein monumentales Oleander-Gewächs und eine libanesische Zeder Im oberen Teil des Parks fällt die «Limonaia» ins Auge – die windgeschützten, der Sonne zugewandten Zitrusgärten sind typisch für die Region. Entlang diesen Terrassen mit Zitronen- und Orangenbäumen breitet sich auch der Kräutergarten des Küchenchefs aus. Zwischen Limonaia und Seeufer bildet der Olivenhain mit grossen Rasenflächen, kunterbunten Heilpflanzenbeeten und weissen Kieswegen schliesslich das vierte Terrain. Insgesamt verteilen sich rund 300000 Pflanzen über den gut drei Hektaren grossen Park, der von zehn Vollzeitgärtnern gehegt und gepflegt wird. «Allein der botanische Unterhalt kostet uns fast eine Million Euro jährlich», sagt Odermatt. Hinter vorgehaltener Hand spricht er zugleich die Achillesferse vieler Wett-
Die der Sonne zugewandten Zitrusgärten sind typisch für die Gardaseeregion.
Im Garten des «Gravetye Manor» verschmelzen symmetrisch strukturierte Beete mit kunterbunten wildwachsenden Blumenwiesen.
«The
Garten ist
Wenn Menschen von einer besseren Welt träumen, stellen sie sich oft einen Garten vor.
streiter an: «Bei so manchen neuen Hotels sehen die Gärten anfangs super aus, aber mit den Jahren fehlten dann oftmals das Budget und die Sorgfalt und jede Nachlässigkeit rächt sich, vielleicht nicht gleich, aber dafür sicher.»
Organisierte Wildheit Gravetye Manor in Sussex
William Robinson, der 1860 als armer Bauernsohn von Irland nach London auswanderte und sich innert zwei Jahrzehnten ein kleines Vermögen als Verleger und Botaniker erarbeitete kaufte 1884 das elegante Herrenhaus Gravetye Manor im Südosten des Vereinigten Königreichs, unweit des heutigen Flughafens Gatwick Inmitten der friedlichen Hügel- und Waldlandschaft legte er sein persönliches Arkadien an und begründete hier seine Vision des «wilden Gartens» mit vermeintlich naturbelassener, doch minutiös durchkonzipierter Gartengestaltung – dies so überzeugend, dass er als einflussreichster Gartenarchitekt des 19 Jahrhunderts gilt. Wer Robinsons einstigen Experimentier- und Schaffensort besucht versteht sofort, um was es dem Vater der organisierten Wildheit ging und warum der Gartenstil von «Gravetye» noch immer eine solche Faszination ausübt. Zwar gibt es auchhiereinenformalenGartenmitsymmetrisch strukturierten Blumenbeeten, klassischen Hecken und Krocketrasen, doch verschmelzen diese Bereiche organisch mit kunterbunten Wildblumenwiesen, Obstbäumen und Beerensträuchern, Gewächshäusern, Waldpartien, einem Azaleenhügel und einem romantischen, von Wasserpflanzen gesäumten Teich. Bilderbuchschön ist der riesige, ovale Küchengarten: 7000 Quadratmeter ummauertes Schlaraffenland und wichtigster Lieferant der Hotelküche. Wie so viele englische Landsitze durchlief auch «Gravetye» eine Epoche der Vernachlässigung doch seit einem Besitzerwechsel vor ein paar Jahren und der Erstellung des gläsernen Wintergarten-Restaurants mit Gartenblick steht alles wieder zum Besten. Abgesehen von dieser Neuerung grenzt es fast an ein Wunder, wie unversehrt das Anwesen die Zeiten überdauerte und dabei jeglichen Trends widerstand Die holzgetäfelten Salons, stuckverzierten Decken und knisternden Kamine versetzen den Gast direkt in die elisabethanische Ära aus den Ursprüngen von «Gravetye». Auch in den 17 Zimmern kam guter alter britischer Stil nie aus der Mode, und für Erkundungsspaziergänge stehen HunterGummistiefel und Regenjacken in allen Grössen bereit.
Leuchtturm moderner Gartenkunst
The Newt in Somerset
Wenn Menschen von einer besseren Welt träumen, stellen sie sich oft einen Garten vor Gärten haben Menschen immer fasziniert. So auch Koos Bekker und Karen Roos. Das südafrikanische Medienunternehmer-Ehepaar hat bereits im Jahr 2010 mit ihrem hinreissenden Farm- und Gartenhotel «Babylonstoren» in den Cape Winelands von sich reden gemacht – im HerzenderAnlagestehtderBiogartenmit mehr als 300 essbaren Pflanzenarten, von denen einige auch das saisonal wechselnde Angebot im Spa prägen.
Vor fünf Jahren hat das Power-Duo erneut für einen Paukenschlag gesorgt, diesmal in der Grafschaft Somerset im Südwesten Englands. Am besten stellt man sich das «Newt» als einen Garten mit angeschlossenem Hotel vor, statt als ein Hotel mit angeschlossenem Garten Entstanden ist ein Leuchtturm heutiger Gartenkunst, bei dem scheinbar unumstössliche Prinzipien der traditionellen Gartengestaltung aus den Angeln gehoben wurden – auch wenn manche Terrains noch etwas Zeit brauchen, um zu wachsen und ihr volles Potenzial zu erreichen. «Solch ein Unterfangen ist ein Marathonlauf, kein Sprint», sagt Chefgärtner Ed Edge, «zudem ist ein Garten ohnehin ein nie endender Prozess.» Mit den Eigentümern teilt er die Auffassung dass ein moderner Garten sowohl schön als auch nützlich sein sollte, also ein Fest für Augen und Magen bieten müsse. So kann sich das Hotel in gastronomischer Hinsicht beinahe selbst versorgen: Die Gemüse-, Obst- und Kräutergärten dienen der Küchenmannschaft als Basis ihrer «Farm-to-table»-Menus. Das Kernelement der Domäne ist die sogenannte Parabola, ein ummauerter Garten, in dem sich ein Apfelbaum-Labyrinth verbirgt. Das georgianische Herrenhaus und die umliegenden Bauerngehöfte beherbergen insgesamt 44 stylisch-rustikale Zimmer darüber hinaus gibt es drei Restaurants und eine Bakery, ein Spa im umgewandelten Kuhstall sowie ein Observatorium und einen Baumwipfelpfad. Und es kommen ständig neue Attraktionen hinzu, jüngst das spektakuläre Römische Museum Villa Ventorum, das auf den Ruinen einer römischen Villa errichtet wurde. Ganz in der Nähe: Hauser & Wirth Somerset mit einem sublimen Garten des Landschaftsarchitekten Piet Oudolf
Authentisches Loire-Erlebnis Château de la Bourdaisière im Loiretal
Im Gegensatz zu vielen anderen Schlossparks ist derjenige des «Bourdaisière» in Montlouis-sur-Loire in der französischen Region Centre-Val de Loire nicht durch hohe Schlossmauern von der Umgebung getrennt Vielmehr integriert es sich ohne klareAbgrenzunginsumliegende,vonFeldern und Wäldern geprägte Tal der Loire. 400 verschiedene Dahlienarten und 100 Obstsorten wachsen in der 55 Hektaren grossen Parkanlage. Im Mittelpunkt stehen jedoch 785 ungespritzte TomatenVarietäten, darunter viele rare und alte Sorten. Das Nachtschattengewächs, das botanisch betrachtet eine Frucht ist, in der Küche aber als Gemüse gilt, hat es dem Schlossherrn angetan. «Eine faszinierende Pflanze», schwärmt Louis Albert de Broglie, Spross eines berühmten französischen Adelsgeschlechts und weitum als «Le Prince Jardinier» bekannt. «Tomaten sind mal rot, mal gelb mal schwarz, grün oder weiss. Mal haben sie die Form eines Apfels, mal die einer Birne oder einer überdimensionalen Chilischote, dazu eine unglaubliche Spannbreite an Geschmack – süss, mild sauer; ausserdem können sie mal hohl, mal voller deliziösem Fruchtfleisch sein.» Die Leidenschaft des 62-jährigen Prinzen ist ansteckend, sein Ziel ist es, ein möglichst breites Publikum für den Erhalt der Vielfalt und Qualität von Tomaten zu sensibilisieren. Wer einmal
Fortsetzung auf Seite 10
In der Villa Feltrinelli am Gardasee befand sich einst Benito Mussolini unter Hausarrest
Im Château de la Bourdaisière treffen Gartenkultur und Gastlichkeit mühelos aufeinander
die Erzeugnisse des Bioaktivisten – die «Green Zebra» oder die «Verna Orange», die «Big Rainbow» und die «Magnum Beefsteak» – vor Ort probiert hat, kann kaum mehr eine industriell produzierte Tomate ertragen
«Bourdaisière» ist De Broglie in den 1990er Jahren in die Hände gefallen. Der Landsitz gehörte in früheren Jahrhunderten bereits einmal der Familie, und als er ihn zusammen mit seinem Bruder erwerben konnte, hängte er seine Karriere als InvestmentbankerandenNagelundwandelte das Schloss in ein Hotel um. Dieses bietet ein authentisches Loire-Erlebnis, teils mit mittelalterlichem Flair teils im geblümten Romantik-Stil, vom Komfort eher einfach, doch immer charmant.
Verborgenes Paradies am Genfersee
Hôtel Victoria in Glion sur Montreux
Die Buchen, Lärchen und Sequoias sind viele Jahrzehnte alt, eine prachtvolle Linde und eine Libanon-Zeder stammen aus den Anfängen des 156-jährigen Hotels oberhalb von Montreux. Im März beginnt der Gartenzauber. Dann setzen Osterglocken, Krokusse und Zwerghyazinthen erste kräftige Farbtupfer am Boden – so lange, bis ihnen die blauen Schwertlilien und die weiss-rosa Blüten des grossen Magnolienbaums die Schau stehlen. Danach folgt das Farbenfeuerwerk der Rhododendren und Azaleen. Im Mai rivalisieren dann Tulpen und Fuchsien um die Aufmerksamkeit der Gäste im Hôtel Victoria. Im Sommer quellen Rosen, Calendula und Bartnelken aus ihren Beeten, danach Zinnien,
Löwenmäulchen und Chrysanthemen. Bis in den Herbst blüht und duftet immer etwas.
Von den Südzimmern überblickt man die sieben Hektaren grosse Parkanlage, die aus dem Hang herauswächst und fast wie ein Teil der Landschaft wirkt. Im Mittelpunkt steht die von Rasen und Gartenbänken flankierte Panorama-Kiespromenade. Darunter breitet sich der Blumenund Kräutergarten mit den Gewächshäusern und den Aprikosenspalieren entlang von Terrassenmauern aus. Und
in Richtung Rhonetal, hinter dem Freibad, gehen die weitgehend naturbelassenen, bunt gesprenkelten Obstgartenwiesen mit Kirschen-, Apfel- und Quittenbäumen nahtlos in den Wald über Was hier wächst, profitiert vom milden Mikroklima, das Montreux und dessen Hänge prägt. Harsche Nordwinde werden von den Waadtländer Voralpen abgehalten, und dank der geschützten Topografie gedeihen Palmen und Zypressen, Oleander und Mimosen und andere mediterrane Pflanzen.
Im
Garten des Hôtel Victoria blüht bis in den Herbst immer etwas.
Spektakulär ist der weite Blick auf das obere Genfersee-Becken mit der gezackten Bergkette Dents du Midi und dem Chablais-Massiv mit dem Grammont im Hintergrund. Wer bei einem Sonnenuntergang auf der Restaurantterrasse unter dem Platanendach sitzt, dem wird leicht ums Herz und beinahe schwindlig vor Glück Was diese Zuflucht so besonders macht, ist das harmonische Zusammenspiel von Garten, landschaftlicher Szenerie und Hotel. Im «Victoria» anzukom-
men, fühlt sich an wie ein Sprung in eine andere Zeit. Die nostalgischen Interieurs im Stil der Belle-Époque und die 57 Zimmer strahlen eine Gelassenheit aus, die man bei neueren Hotels oft vergeblich sucht, und wohin man schaut, stimmen frische Blumensträusse heiter Unlängst hat der junge Gastgeber Antoine Mittermair das Zepter von seinen Eltern übernommen, doch das «Victoria» bleibt, was es ist: ein Ort, an dem man sich auch von der Umgebung ins Herz geschlossen und sehr schön aufgehoben fühlen darf
WA S, WE NN SI EBE N
GE IH RL EB EN
Unsere evidenzbasierteChenot Method® stellt Ihren Körper auf Zellebene wiederher und ermöglichtesIhnen, IhrGesundheitspotenzial voll auszuschöpfen. So lange wiemöglich.
Fortsetzung
Im Hôtel Victoria mit seinem zauberhaften Garten anzukommen, fühlt sich an wie eine Zeitreise.
Kulinarik,Weinund Kraftplätze
Kalternund Tramin,zweicharmante GemeindenimSüdtirolerWeinbaugebiet,sindweitüberdie Grenzen hinaus fürihreexzellenten Weine, dievielfältige Kücheund diemalerischeLandschaft bekannt. DieRegionrundumden Kalterer SeebegeistertGenussmenschen, Wanderer und Aktivurlauber gleichermassen
Eingebettet in diesanften Hügel dessonnenverwöhntenSüdensSüdtirols,entlang dermalerischen Südtiroler Weinstrasse,laden die historischen Weindörfer Kaltern und Tramindazuein,die Weltdes Weins, der Kulinarik unddes mediterranen Lebensstils zu entdecken. BereitsimMärzerwacht hierder Frühling mit voller Pracht. DerDuft blühender Apfelbäume,Zypressenund mediterraner Kräuterliegt in derLuft,während Palmen und Olivenbäume vom milden Klima zeugen: eine ideale Zeit, um die zauberhafteNatur rund um den Kalterer Seezuerkunden.
Lebendige Alltagskultur
Obbeim Wandern durch die Weinberge, beimVelofahrendurch blühende Obstplantagen oder beim Entspannenam Seeufer –die Möglichkeiten sind vielfältig. Zahlreiche Kraftplätzeladendazu ein, die Seele baumeln zu lassenund die
atemberaubende Aussichtauf die umliegenden Berggipfel undsanften Hügel zu geniessen.
Kalternund Tramin sind nicht nurfür ihreWeine, sondern auch fürihrelebendigeAlltagskultur undherzliche Gastfreundschaft bekannt. Diebeiden malerischenWeindörfer liegeninmitten einer reizvollenKulturlandschaft, nur wenige Kilometervom Kalterer Seeentfernt. Das Herzstück beider Orte bildet der Dorfplatz, wo dasLeben pulsiert: Hier trifft man sich, geniesst einen Kaffeeoder ein Glas Wein, flaniert durch die Gassen und lässtdie besondereAtmosphäreauf sich wirken. Authentisch undehrlich gelebte Traditionenbilden dasFundament der beiden Dörfer.Während gleichzeitigmit Innovationsgeistder anspruchsvolle Spagat zwischen Bewahrungdes Alten und Offenheit fürNeuesgelingt VerwinkelteGassenschlängeln sich durchdie Dörfer,vorbei an historischen Wohnhäusern und Kirchen mitkost-
barenFresken.Das Ortsbild beider Weindörferist vomcharakteristischenÜberetscherStilgeprägt, dessen Blütezeitim 16.und 17.Jahrhundert lag.Injener Zeit erlebten die Ortskerne eine umfassende Neugestaltung. So wichenschlichte Bauernhöfe repräsentativenRenaissancewohnhäusern. DerEinflussder Baumeisteraus dem Süden istunverkennbar: Der ÜberetscherStilmit seinen zinnenbewehrtenMauern, den mit Stein undMarmorgerahmten Tür- und Fensterbögen, denverziertenPortalen und Erkern,den Doppelbogenfenstern mitschlanken Mittelsäulen, den Sandsteinarkaden, Loggien,Veranden, Freitreppenund geschlossenenInnenhöfen erinnert an die toskanischeBauweise. Diese jahrhundertealten architektonischenJuwelen bilden einen harmonischen Kontrast zur modernenArchitektur. Seit Jahrhundertenprägt der Weinanbau das Lebenrundumden Kalterer See. DieWeinberge erstreckensichweit über
dieHügel der umliegendenLandschaft. Herrschaftliche Ansitze, alteWeinkeller undtraditionsreiche Winzerfamilien zeugen vonder lebendigenWeinkultur Kaltern istdie Heimat desfruchtigen Kalterersee-Weins, Tramin diedes aromatischen Gewürztraminers: derKalterersee-Weinwirdleicht gekühltgenossen, währendder Gewürztraminerdurch seineaussergewöhnlichintensive Aromatik besticht.Inden einladenden Restaurants und Gasthäusern derRegion können diese edlenTropfenverkostet werden. Sie harmonieren perfekt mitder alpin-mediterranen Kücheund lokalen Produkten wieSpargel,Äpfeln, dem Traminer Wels und dem originalen Kalterer Plent (Polenta) undbieten zusammen mitweiteren kulinarischen Highlights einen Einblick in dieVielfalt derSüdtirolerKüche Entlangder sich malerischdurch die Landschaft schlängelndenWeinwegeerzeugen über 40 Weinproduzenten die beiden Weineund noch einigeherausragendeTropfenmehr,die Ausdruck ihrer Leidenschaft undihres Könnens sind. Ob Kalterer Weinwandertag (27. April) oder Gewürztraminer WineDay (10.Mai) samt Urlaubspaket: DieseVeranstaltungenbietendie perfekte Gelegenheit, die Vielfalt der lokalenWeine direkt beiden Produzenten kennenzulernen,edle Tropfenzuverkosten undspannende Einblickeindie Weinproduktion zu gewinnen. Ergänztwirddas Angebot für Geniesserdurch «Kalternganz in Rot» (30.Mai)und «Kaltern ganz in Weiss» (24.Juni).
Wärmster Badesee
Kalternund Tramin sind weit mehr als nurfür ihre edlenWeine unddie hervorragendeKüche bekannt: Die reizvolle Umgebung bietet vielfältige Möglichkeiten fürAktivurlauber undErholungssuchende. DerKalterer See, einRelikt aus der letztenEiszeit, locktnicht nurals wärmster Badeseeder Alpen und grössternatürlicherSee Südtirols, sondern auch alsidyllischer Ort, derauchim Frühling seinen ganzbesonderenZauberentfaltet.
Über 200Kilometer Wanderwege und rund 1000 KilometerVelowege eröffnen atemberaubende Ausblicke aufdie nahenDolomitenund dieblühendeLandschaft. Besonders empfehlenswertsind Wanderungenzuden Kraftplätzen,wie dieRastenbachklamm,der Friedensweg und dasFrühlingstalinKaltern oder der Naturerlebnisweg und weiterebesondereThemenwege,wie derApfelweg, der Geoweg,der Familienwegund ’s TraminerBrunnenkneippen in Tramin. Hier, inmitten unberührterNatur,lassensich diebesondereEnergie undder Zauber dieser einzigartigenRegion intensiv erleben. DieUmgebung lockt mitzahlreichen weiteren Themen-und Panoramawegen, die zum Entspannen undAuftankeneinladen.Aktivurlauber erwartet zudemdas E-MTBCampinKaltern (7.–10 April) sowieTraminer Urlaubspaketewie dieFrühlingswanderwochen und-tage (Märzbis Mai) Werdie Umgebungerkunden möchte, sollte sich auch einen Ausflugmit der Mendelbahn, einerder steilsten StandseilbahnenEuropas, oder eine Wanderung auf den TraminerHausberg Roen mitseinembeeindruckenden Panorama (über 2000 MeterüberMeer) nicht entgehenlassen. DerSüdtirol GuestPass, der in denteilnehmenden Unterkünften erhältlich ist, ermöglicht dieunbegrenzte und kostenlose Nutzung alleröffentlichenVerkehrsmittel in Südtirol und machtdie Ferien noch flexibler. Ein AufenthaltinKaltern und TraminimFrühling istsomit einFestfür alle Sinne– ein wahrhaftgenussvollesErlebnis kaltern.com; tramin.com
Inhalt wurde vonNZZ Content Creation im Auftragvon Südtirolerstellt.
Idyllische Wanderwege durch dieRebberge und zahlreicheKraftplätzeladen rund um den Kalterer
Spaniens sonniger Süden
Prächtige Kulturstädte, verwunschene Dörfer, lange Strände und Olivenbaumhaine so weit das Auge reicht –Andalusien fasziniert mit einer langen Geschichte und einer quicklebendigen Gegenwart. Von Patricia Engelhorn
Einzigartiges Kulturgut: die Mezquita-Kathedrale in Córdoba
Rosa tanzt. In einem bodenlangen, enganliegenden, leuchtend roten Kleid und mit einem Fransenschal in Tiffany-Blau. Oft ist sie zu hören, bevor sie zu sehen ist, vor allem dann, wenn sie die Strasse zu ihrer Bühne macht. Zum Beispiel auf dem Platz am imposanten Hispalis-Brunnen. Das schnelle Stakkato ihrer Absätze schallt bis in die Avenida de la Constitución, die an Sevillas berühmter Kathedrale vorbei bis zur Puerta de Jerez führt, wo einst eines der 13 Tore der Stadtmauer gestanden hat. Rosa tanzt aber auch auf der weitläufigen, kreisrunden Plaza de España, in einschlägigen Lokalen oder im Museo del Baile Flamenco, einem stadtbekannten Flamenco-Theater das so klein ist, dass den Besuchern fast das Weinglas aus der Hand gefegt wird, wenn die reich mit Rüschen besetzte Schleppe eines Flamenco-Kleides durch die Luft wirbelt Rosa tanzt mit Leidenschaft, Ausdruck und sichtlichem Vergnügen, sie flirtet mit dem Publikum und den Mittänzern, sie lacht und leidet, rafft ihren Rock und lässt ihre Absätze in einem atemberaubenden Tempo über den Holzboden klackern.
Alt ist nicht altmodisch
Wer jetzt denkt, ach ja, Flamenco, eine kitschige Folklore-Show für Touristen, der irrt. Der Tanz ist alt, aber nicht altmodisch. Er widerspiegelt das Temperament einer ganzen Region und ist dank vieler junger Künstler mit der Zeit gegangen und lebendig geblieben. Jedenfalls sitzen vor allem Einheimische an den Tischen der kleinen Bar La Quedá de Triana. Sie trinken ein Bier, essen ein
paar Tapas und unterhalten sich, bis ein Tänzer den Raum betritt und es mucksmäuschenstill wird Die Bühne wird hauptsächlich von Amateuren genutzt, auch die Gitarren- und Gesangbegleitung wirkt improvisiert. Doch das scheinbar Spontane gehört zur hohen Kunst des Flamencos, und nur Könnern gelingt es, ihr Publikum mit spielerischer Leichtigkeit in den Bann zu ziehen. Andalusien ist für Flamenco bekannt, der jahrhundertealte Tanz ist hier geboren. Genauso bekannt sind allerdings die Kirchen und Paläste, die Kunstmuseen und Keramikwerkstätten die Tapas und Sherrys der Region. Zu erleben gibt es noch viel mehr: Man kann die spektakuläre Wüste von Gorafe mit ihren Felsen, Schluchten und Farbenspielen erkunden, an der fast 1000 Kilometer langen Küste im Meer baden, Golf spielen, wandern und winzige Ortschaften besuchen etwa das abgeschiedene Bergdorf Cómpeta bei Málaga, den in die Schlucht von Poqueira eingebetteten 580-SeelenWeiler Capileira, oder Mojacar, ein zauberhaftes weisses Städtchen an der Costa de Almería. Man kann sich aber auch völlig problemlos in Andalusiens pulsierender Kapitale Sevilla verlaufen
Die Bar La Quedá de Triana befindet sich im angesagten Viertel Triana, das früher als Kunsthandwerker- und Stierkämpfer-Quartier bekannt war und heute als nächtlicher Hotspot mit Bars, Restaurants und Klubs gilt. Auch tagsüber gibt es hier etwas zu sehen Die schöne Markthalle Mercado de Triana lockt mit ihren üppigen Fisch-, Obst- und Käseständen. Dazwischen verkaufen Händler lokale Köstlichkeiten zum sofortigen Verzehr: Empanadillas, Jamón Ibérico gebrannte Mandeln, aber auch Austern und Champagner oder eine
ordentliche Portion Paella die in der «Arrocería Criaito» aus einer flachen, wagenradgrossen Pfanne auf den Teller kommt. Gleich um die Ecke in der unscheinbaren Calle Antillano Campos stehen alteingesessene Keramikwerkstätten Tür an Tür. Das Angebot ist überall ähnlich: bunte Schalen, Becher Krüge, Teller und Tassen, es gibt aber auch Kunsthandwerker, die auf Bestellung das exakte Abbild der verstorbenen Lieblingskatze oder ein komplettes Kaffeeservice für zwölf Personen produzieren. Wer wissen möchte, was hier früher hergestellt wurde, kann das Museum des Centro Cerámica Triana besuchen, in dem die Geschichte der
Wer jetzt denkt, Flamenco sei eine kitschige Folkloreschau für Touristen, irrt.
Auf ein Glas Sherry
Die allabendliche Movida findet anderswo statt. Im Triana-Viertel, aber auch in der historischen Altstadt Barrio de Santa Cruz und dort vor allem auf der Plaza de la Alfalfa, der nahe gelegenen Plaza del Salvador und den umliegenden Gassen. Tapas-Bar reiht sich an TapasBar, dazwischen agieren Strassenkünstler, spielen Kinder, flanieren Senioren, küssen sich Liebespaare. Viele Geschäfte haben auch abends geöffnet, nach einem Bummel durch die Calle Muñoz Olivé mit schicken Modeläden wie Ruc, Perpetua oder Moûtt, oder die Calle San Eloy mit der türkisfarbenen Patisserie Colette, der ganz im Retro-Look gestylten Bodega El Patio und der exklusiven Boutique MKR mit Mode von Rick Owens, Issey Miyake und Balmain, setzt man sich auf die nächstbeste Terrasse und lässt sich Patatas Bravas Tortilla und die kalt servierte Tomatensuppe Salmorejo zu einem Glas kühlen Sherry schmecken. Knapp 45 Zugminuten nordöstlich von Sevilla liegt Córdoba, doch statt des hellroten Salmorejo gibt es hier eine schneeweisse Mazamorra (Mandelsuppe) und auch sonst ist vieles anders. Córdoba ist vergleichsweise klein (knapp 350000 Einwohner), und die historische Altstadt winzig – sie besteht eigentlich aus den wenigen engen Gassen der postkartenhübschen Judéria (jüdisches Viertel) mit ihren Läden und Lokalen und der berühmten Mezquita, der MoscheeKathedrale von Córdoba. Das imposante Bauwerk gilt als das Wahrzeichen der
Töpfertradition im Viertel dargestellt und vieles über die lange Geschichte der Töpferkunst von den Anfängen bis heute erzählt wird. Wer danach eine Stärkung braucht, folgt am besten den Einheimischen Ab dem frühen Nachmittag stehen Insider vor der Tür der Tapas-Bar Blanca Paloma, die zwar angenehm altmodisch wirkt, tatsächlich aber eine riesige Auswahl an ausgezeichneten, modern interpretierten und präsentierten Tapas bietet – gebratene Artischocken mit Garnelen und Zucchetti, Tintenfischeintopf und vieles mehr Dazu gute Weine, die auch glasweise ausgeschenkt werden, und freundliche Kellner, die überforderten Touristen bei der Auswahl helfen. Kein Wunder dass die Tische an der Bar, im Obergeschoss und vor der Tür fast immer besetzt sind. Sevilla ist die Hauptstadt Andalusiens und eine quirlige, heitere und wunderschöne 700000-Einwohner-Metropole Zu den Top-Sehenswürdigkeiten gehören die immer noch aktive Stierkampfarena, dieauchohneStierkämpfebesichtigtwerden kann, die majestätische Kathedrale mit ihrem 70 Meter hohen Glockenturm, der prächtige maurische Königspalast Alcázar und der Metropol Parasol, auch einfach «Las Setas» (der Pilz) genannt –eine 2011 fertiggestellte Holzkonstruktion des deutschen Architekten Jürgen Mayer, die aus sechs grossen, pilzförmigen Sonnenschirmen besteht und von der Aussichtsplattform in 29 Metern Höhe einen fantastischen Blick über die Stadt bietet. Eher als Geheimtipp gilt das zauberhafte Centro Andaluz de Arte Contemporáneo (CAAC), das im etwas abgelegenen Kloster de Santa Maria de las Cuevas residiert, gleich hinter den ebenfalls sehenswerten, meist leerstehenden Pavillons der Expo von 1992. Die weitläufige Klosteranlage ist von nahezu magischer Stille, nur im Sommer bringen die Jazzkonzerte im Innenhof Leben in die Bude.
Flamenco hat in Andalusien eine uralte Tradition.
Beliebtes Gericht: gemischte frittierte Fische
Gemüse direkt vom
Stadt und vereint verschiedene Stile und religiöse Elemente der westlichen Kultur und des Islams. Mit einer Grundfläche von über 23000 Quadratmetern zählt es zu den imposantesten und eindrucksvollsten Sakralbauten der Welt, doch einzigartig und faszinierend sind vor allem die über 800 Säulen in der Gebetshalle, die sich zu einem scheinbar endlosen Wald verdichten und durch rot-weiss gestreifte Doppelbögen miteinander verbunden sind. Man kann sich kaum sattsehen und wundert sich keine Sekunde, dass die Moschee-Kathedrale von der Unesco in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde.
Was gibt es noch? Wunderschöne, nach Orangenblüten duftende Innenhöfe, königliche Pferdeställe und Reitvorführungen mit andalusischen Pferden, eine antike Römerbrücke und den fantastischen Hammam Al Andalus. Angeblich gab es zur Zeit des Kalifats von Córdoba, also in den Jahren zwischen 929 und 1031, über 600 öffentliche Bäder in der Stadt. Sie sind längst verschwunden, aber in den Thermalbädern des Hammam Al Andalus wird noch immer die traditionelle Kessa-Behandlung angeboten, die auf einem heissen Stein mit dem Auftragen einer schäumenden Paste aus Naturseife beginnt und mit einer Entspannungsmassage mit ätherischen Ölen endet.
Schöne Künste
Die Alhambra in Granada gilt als Höhepunkt der islamischen Baukunst.
Ein Stück weiter liegt die pittoreske Plaza delPotromiteinem600JahrealtenBrunnen, dem schönen Museum der Schönen KünsteunddemnochschönerenMuseum Julio Romero de Torres, das dem Leben und Werk des berühmtesten Sohnes der Stadt gewidmet ist. Dahinter beginnt das Axerquía-Viertel,derwenigertouristische Teil der Stadt. Zu den Hotspots der EinheimischenzählendiecooleBarElUltimo Tango, leicht zu erkennen an der fröhlich feiernden Menschentraube vor der Tür, und gleich nebenan das Café La Bohême, bekannt für leckere organisch-veganeglutenfreie Küche. Ähnlich wie Córdoba ist auch Granada vor allem für ein Bauwerk bekannt: die Alhambra. Mit über zwei Millionen Besuchern im Jahr ist sie das meistbesuchte Monument des Landes und gilt als Höhepunkt der islamischen Baukunst. 250 Jahre lang residierten hier die Nasridenkönige,bevorsiedieAlhambraimZugeder
christlichenRückeroberungandieKatholische Kirche übergeben mussten. Heute können Besucher die sich rechtzeitig um eine Eintrittskarte gekümmert haben, die hochüberderStadtaufeinemHügelthronende ummauerte Festung besichtigen, durch prächtige maurische Paläste und Gärten wandeln und die wohl schönsten Zeugnisse maurischer Baukunst in Europa bewundern: schlanke Säulen, filigran durchbrochene Mauern, feinste Stuckverzierungen, wunderschöne Mosaike, Bögen, kunstvoll dekorierte Säle, Innenhöfe und idyllisch angelegte Gärten mit Wasserspielen. Wer keine Eintrittskarte ergattern konnte – die Alhambra ist oft schon Wochen im Voraus ausgebucht – hat vom gegenüberliegenden Mirador de San Nicolás einen fantastischen Blick auf die «Rote Festung» Die Aussichtsterrasse liegt im malerischen alten maurischen Viertel Albayzin und ist ein beliebter Treffpunkt für Musiker, Instagrammer und alle, die die Alhambra bei Sonnenuntergang sehen möchten – die ganze Anlage ist dann in leuchtendes Rosé getaucht, Insider feiern das Spektakel mit einer mitgebrachten Flasche Wein. Danach kann man noch durch die sogenannte Neustadt schlendern. Sie erstreckt sich um die im 16 Jahrhundert angelegte Plaza Nueva mit der imposanten königlichen Kanzlei und die Kirche Iglesia de Santa Ana, die im Mudejárstil erbaut wurde – einem in Südspanien entwickelten Baustil, der Formen der Gotik und der Renaissance mit islamischen Elementen vermischt. Für den Apéro empfiehlt sich das altmodische Café El Laurel an der lebhaften Plaza Bib Rambla oder die durchgestylte Tapas-Bar Sibarius gleich daneben. Zum Shopping locken die basarähnliche Alcaceria,
deren Eingang sich direkt am Platz befindet, oder der Modeladen von Spaniens Star-Designer Adolfo Dominguez an der nahen Einkaufsstrasse Reyes Católicos. Gute Adressen für ein unkompliziertes Abendessen sind die vielen Terrassenlokale, die sich in der Calle Navas aneinanderreihen; am besten ist das unscheinbare Fischlokal Los Diamantes ganz am Ende der Strasse, wo es gegrillte BabyTintenfische, gedünstete Schwertmuscheln, Gambas Pil-Pil (in Knoblauchsud) und schön bissfest gekochten spanischen Reis mit Safran und Meeresfrüchten gibt.
Unterschätztes Málaga
Den besten Fisch isst man natürlich am Meer Zum Beispiel in einer der einfachen Freidúrias (Fischbratereien) in der schönen, weissen und fast vollständig von Wasser umgebenen Hafenstadt Cádiz an der Costa de la Luz. Oder in einem der schicken Restaurants im Promi-Badeort Marbella an der Costa del Sol. Oder in Málaga, einer zu Unrecht oft links liegen gelassenen 570 000-Einwohner-Metropole, von der die meisten Andalusien-Besucher nur den Flughafen kennen.
Dabei hat Málaga schöne Strände, eine elegante Altstadt, einen sehr entspannten südländischen Lebensstil und viel Kultur zu bieten, allen voran das fantastische Picasso-Museum und das Haus des weltberühmten Künstlers, der hier geboren wurde und aufwuchs. Nach dem einzigartigen Picasso-Rausch bieten sich die Terrassentische der Cafés an der Plaza de la Merced zur Erholung an. Oder man geht weiter zum Museo de Málaga, das in einem Palacio aus dem 18.Jahrhundert residiert und mit über 15000 archäologi-
schen Zeugnissen und einer umfangreichen Gemäldesammlung mit Werken aus dem 19 und 20 Jahrhundert – darunter Gemälde und Skulpturen von Luis deMorales,LucaGiordano,Murillo,Antonio del Castillo Ribera,Velázquez, Zurbarán und Goya – punktet, und von dort zumCentrePompidouMálaga,einemAbleger des berühmten Pariser Museums, das direkt am Hafen steht, in zwei weitläufigen unterirdischen Etagen noch mehr Werke von Picasso, aber auch von de Chirico Miró Frida Kahlo Max Ernst, René Magritte, Alberto Giacometti und Francis Bacon beherbergt und von einem von weitem sichtbaren, grossen bunten Glaswürfel markiert ist.
Und der Fisch? Den gibt es etwa in Málagas Markthalle Mercado Central de Atarazanas, die eine ehemalige Schiffswerft aus dem 19 Jahrhundert bespielt. Zwischen Schmiedeeisen und Buntglas findet man Pata-Negra-Schinken aus Ronda, Erdbeeren aus dem GuadalhorceTal und Ziegenkäse aus den Bergen um Málaga, aber auch die besten «boquerones al limón» (frittierte Anchovis mit Zitrone) der Stadt. Scharfe GarnelenKroketten, gegrillter Oktopus und im Ofen gedünstete Brassen werden auf der Terrasse der angesagten Bodega El Pimpi serviert, Gourmet-Niveau darf man im neuen La Cosmo erwarten, dem lässigen Zweitrestaurant des Sternekochs Dani Carnero gleich hinter der Kathedrale Málaga gilt als die neue Trenddestination Andalusiens, vielleicht gerade, weil der Tourismus hier noch nicht so richtig angekommen ist. Doch ganz gleich, wohin man in Spaniens Süden reist, es gibt immer Sonne, gute Küche, viel Kultur und Flamenco
Fortsetzung auf Seite 14
Frisches
Markt.
Die Plaza del Obispo in Málaga ist gesäumt von historischen Fassaden und lebhaften Cafés.
SCHWERPUNKT REISEN
Übernachten
Corral del Rey, Sevilla
17 stilvolle und gemütliche Zimmer und Suiten, verteilt auf drei historische Stadthäuser in der Altstadt. Jedes Zimmer ist anders, viele haben schimmernde Holzböden, manche eine Terrasse, alle Bettwäsche mit Monogramm und schöne Bäder Dazu gibt es eine Bibliothek mit Honesty-Bar, eine Dachterrasse mit Plunge-Pool und ein kleines Restaurant, in dem das köstliche Frühstück serviert wird.
Hotel Palacio de Santa Paula,Granada
Elegantes Luxushotel in perfekter Lage an der Gran Via. Teile des Gebäudekomplexes stammen aus dem 14 und 16 Jahrhundert, an den gewölbten Decken der Zimmer sind noch alte arabische Inschriften zu erkennen. Beson-
ders stimmungsvoll sind die Bar und das Restaurant mit viel dunklem Holz, Fresken opulent gemusterten Stoffen und Tischen im Patio
Palacio Solecio, Málaga
Der Palast aus dem 18.Jahrhundert wurde für einen italienischen Kaufmann erbaut und stand lange leer, bevor er 2019 sorgfältig renoviert und als Small Luxury Hotel eröffnet wurde Die 116 Zimmer und Suiten punkten mit viel Platz, hohen Decken und maurischen Akzenten und elegant verlegtem Parkett. Im Innenhof mit Säulengang sind das Gourmetrestaurant und die Bar untergebracht.
Casa Sirfantas, Córdoba
Das Gebäude mit seinem Patio wurde im 16.Jahrhundert im historischen jüdischen Viertel Judería errichtet und vor einigen Jahren komplett renoviert. Jetzt sind dort sechs schlicht-schön möblierte und unterschiedlich grosse Apartments mit hellen Holzböden und Kitchenettes untergebracht.
Einkehren
La Trastienda, Sevilla
Blau-weiss gekachelte Wände, maritimes Ambiente, beste Meeresfrüchte der Stadt. Das Lokal ist klein (nur vier Tische und Sitzplätze am Tresen) und immer voll, das Ambiente locker und fröhlich. Als Spezialität gelten der ausgeräucherte Thunfisch und die gedünsteten weissen Garnelen, die nur mit etwas Meersalz bestreut serviert werden. Aber auch alles andere ist köstlich!
Sobretablas, Sevilla
Das Ambiente mag schlicht wirken, die Küche ist es nicht Camila Ferraro bereitet innovative Gerichte mit deutlichem regionalem Einfluss und gelegentlichen Verweisen auf die Tradition zu. Man sitzt in einem hellen Raum zwischen hohen Grünpflanzen und freut sich über Krabbenomelett, Garnelen mit knusprig frittiertem Schweinebauch oder Variationen von der Ente.
Kaleja, Málaga
Beim Betreten des Restaurants fällt sofort der subtile Duft von Rauch auf–ein wesentliches Merkmal der Küche von Sternekoch Dani Carnero Er steht für eine moderne Interpretation alter
Gerichte und Rezepte und arbeitet mit dem Holzkohlegrill, um die Aromen seiner Kindheit wieder aufleben zu lassen. Besonders köstlich: Kalejas Variante des Gazpacho mit Forellenrogen und Mandeln.
Taberna el numero 10, Córdoba
Einheimische kommen oft nur auf ein Glas Sherry und ein paar Tapas vorbei; die Holzfässer in dem charmanten kleinen Lokal mitten in der Judería verleiten wohl dazu. Dabei kann man hier auch wunderbar essen, etwa mit geschmortem Ochsenschwanz gefüllte Kroketten, flamenquín (Schnitzelröllchen mit Jámon) und die sämige Mandelsuppe Mazamorra mit Birnenkompott.
El Pimpi, Málaga
Die Plaza de la Judería gilt als Salon der Stadt und die schattigen Terrassentische des El Pimpi sind die beste Plätze, um das bunte Treiben zu beobachten. Man bestellt eine Portion Tortilla, einen Teller Jamón Ibérico und vielleicht noch ein paar gegrillte Tintenfische, dazu ein Glas eisgekühlten Manzanilla und taucht wie ganz von selbst in das südspanische Lebensgefühl ein.
Damasqueros, Granada
In ihrem preisgekrönten Restaurant zeigt Lola Marín, wie innovative andalusische Küche schmecken kann. Auberginen werden mit Sardinen belegt und mit Miso gewürzt, kurz gebratene Gänseleber kommt mit Schokoladenpopcorn und süsssaurer Quittenpaste auf den Tisch – die jüdischen und maurischen Einflüsse sind nicht zu übersehen, jedes Gericht könnte die Titelseite eines Gourmetmagazins zieren.
Wo Ferien am besten schmecken
Mehrals nurStrandund Sonne: DiekroatischeAdria-Halbinsel Istrienhat sich zu einerder spannendsten Gourmetdestinationen Europasentwickeltund bietet nebstschönen Stränden auch in Sachen Kunstund Kultur sehr viel.
Die grössteHalbinsel der Adria istein JuwelimHerzenEuropas mit einer reichenund komplexenGeschichte, die vonden Römern,Byzantinern,Venezianern,Habsburgern und schliesslich dem modernen Europa geprägtwurde
DieMischungaus mediterranenund mitteleuropäischen Einflüssenspiegelt sich in der Architektur, Küche und Lebensweisewider. Dazu kommt ein dynamischer,modernerkroatischer Lebensstil, der Istrien zum perfekten Reiseziel für Liebhabervon diskretem Luxus, beeindruckender Kultur und feiner Gastronomiemacht
Aufihrer Reiseentlang derKüste tauchen Besucherinnen undBesucher innertkürzesterZeit in dieverschiedenstenWelten ein –schmucke Fischerdörfer undKüstenstädtereihensichals kunsthistorische Perlen aneinander.Bauten aus den markantestenEpochengeben Einblick in die KulturgeschichteEuropas. Traditionelle Konobas, wiedie kleinen Restaurantshier genannt werden, schmiegensich an Luxushotels und Gourmetlokale. Undschliesslich laden abwechslungsreichen Strände zu Mussestundeninder Sonne ein.
Novigrad –Fischerdorf im Wandel
DieReise beginnt in Novigrad.Das ehemaligeFischerdorf an derWestküste Istriens istdank der Eröffnung desneuen Boutiquehotels Blu Mare einmalmehr eine Reisewert. Direkt am Meer gelegen, geniessendie Gästevon jedemder Zimmer einen beeindruckenden Adria-Blick Im Innerendes Boutiquehotels,das zur SchweizerGruppeCachetHotel Collection gehört,dominiert einmoderner, puristischer Stil mit Pastellfarben und abgestimmtem Mobiliar
Nureinen Katzensprung vom«Blu Mare»entfernt, finden Liebhaberinnen und Liebhaber vonFischgerichtenim Restaurant Damir und Ornella ihr Gourmetglück. Nebstihrem berühmtesten Gericht, am Tischzubereiteterund marinierterroher Branzino(Wolfsbarsch), begeistert das Restaurant mithausgemachterPasta undexzellenten Weinen Das Besteaus der Adria,traditionell zubereitet,geniesst maninkroatischem Ambiente in derKonoba TriPalme,bevordie ReiseRichtung Südenweitergeht
Poreč– Rivieramit
Weltkulturerbe
Nureine halbeStundevon dermalerischen AltstadthalbinselNovigrad entfernt, befindetsichdas StädtchenPoreč Dassseine Riviera zu den beliebtesten Ferienregionen Kroatienszählt,liegt wohl daran, dass sieverschiedenste
Träume müheloserfüllt:37kmKüste, Strändefür jedenGeschmack,einevon denRömernund Venezianerngeprägte Altstadt, eine schöne Marina undvor allem dieeindrucksvolle EuphrasiusBasilika mitihren byzantinischen Mosaiken,die 1997 in dasUnesco-Welterbe aufgenommenwurde Aber Porečkennt mannicht nurwegenseiner Bauten und Strände,hier befindet sich mit dem «Spinnaker»eines derbestenRestaurants derRegion. Ein wahres Genussrefugium,dessenKüchenchefGoran Hrastovčak nachhaltig vonseiner Zeit beiRoms Starkoch Heinz Beck (dreiMichelin-Sterne) geprägt wurde. In seinen beiden Degustationsmenus «IstrianFables» und«ModernTales» stellterIstrien mit seinen typischen Produkteninden Mittelpunktund überraschtmit bunten Geschmacksexplosio-
nen. EinBlick aufden Hafenund in die Weinkarterunden dasErlebnisab.
NurfünfMinutenBootsfahrtentfernt, liegt diegrüne Insel SvetiNikolamit Blick auf die Altstadt vonPoreč.Unter demNamen ValamarIsabellaIslandvereint es Familienhotel, Bungalows,Privatvillensowie dasruhigeFünfsternehotel MiramareSuites&Villas, wo dieitalienischen DreisterneköcheCerea ein elegantesBistroführen. VonPoreč aus geht es entlang derküstennahen Strassenzum wildromantischenLimski-Kanal. DerMeeresarm ist rund 10 km lang, undanseinemUferfindet mandank dem hohen Sauerstoffundgeringen Salzgehalt desWassers zahlreiche Fisch- undMuschelzuchtbetriebe,unter anderemauch denvon Emil Sosič. Hier geniesst manambestenfrische Austernmit einemkühlenSchluck heimischen Malvazija-Wein,während manden Blicküberdie herrlicheNaturlandschaft gleitenlässt
Rovinj –Mondäner
Gourmet-Hotspot
AbschliessenderHöhepunkt istRovinj DasHerzder kleinenStadt wird aufdrei Seiten vonWasserumspült und formt ein wunderbaresAltstadtlabyrinth.Die engenGassenführenzur barocken Kirche derheiligenEuphemia, vonderen Glockenturmman einen grandiosenBlick aufdie Adriahat
Die Perle desvenezianischen Erbeshat sich längst zur Luxusdestination entwickelt. Gleich vier Fünfsternehotels,Michelin-Restaurantsund einJachthafen sorgen für einen unvergesslichen Aufenthalt.Besonders daseleganteGrand Park Hotellockt internationale Stars an und
versprühtdankdem Interior-Designvon PieroLissoni ein luxuriösesAmbiente, ohne aufdringlich zu wirken. Elegante Zimmer undSuitenmit Terrassenund privaten Poolserstreckensichkaskadenförmig über sechsEtagenund verschmelzenmit dem duftenden Waldpark.Die Düfteund Aromen Istriens findet man auch im CapAureo wieder: DasSignature Restaurant thront im fünftenStock und bietet zu kreativerGourmetküche und phantastischer Weinkarteeinen Panoramablickauf dieAltstadtbucht Vielleicht erspähtman vondortsogar einen weiteren Gourmettempel,das «Agli Amici».Mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet, zaubertdie Kücheunter derLeitung vonSimone De Lucca zwei Degustationsmenus,aus denendie einzelnen Gängeauchà la carte wählbar sind.Begleitet voneiner ausgezeichnetenAuswahl an Weinen, mit denen der preisgekrönte SommelierKristijan Harjač einen spannenden Einblickindie erstarktekroatischeWeinkulturgibt. Am Fusse derKircheder heiligenEuphemia verstecktsicheineweitere gastronomischeEntdeckung: dasRestaurant Monte. Unterder Leitung vonDanijel undseiner holländischenFrau Tjitske verwandeltesichdie einstige FamilienKonobaaus den 1980er Jahren in den Trendsetter dermodernenkroatischen Küche. 2017 wurdeesals erstes Restaurant desLandesmit einemMichelinSternausgezeichnet.
DenBlick zumHorizont unddas Meer zu Füssen –den perfektenAbschluss der Genussreiseentlangder istrischen Küste garantiertdas «Puntulina». Das familiengeführte Restaurant thront aufeinem der Felsen, diesich um dieAltstadt schmiegen, undverbindet feinste Fischgerichte mitdem wohl spektakulärsten Sonnenuntergang derAdria-Halbinsel
Infos undAdressen
WeitereReisetipps sind aufder Webseite desTourismusverbands Istrienzufinden; istra.hr.Ein idealer Reiseführerfür dieRegionist das einmal jährlich erscheinende «Istrien-Magazin», dassowohl online alsauchingedruckterForm erhältlich ist; istrienmagazin.at.
Anreise: Swissfliegtvon Zürich direkt nach Pula
Novigrad
•Blu Mare Hotelund Restaurant Porporela; blumarehotel.com
•RestaurantDamir undOrnella; damir-ornela.com
Poreč
•RestaurantSpinnaker; restaurantspinnaker.com
•MiramareimValamar Isabella Island Resort;valamar.com
Rovinj
•Grand Park HotelRovinjby MaistraCollectionund CapAureo
SignatureRestaurant;maistra.com
•RestaurantMonte,Rovinj; monte.hr
•Puntulina Restaurant& Wine bar; puntulina.eu
Dieser Inhaltwurde von NZZContent Creation im Auftragvon Tourismusverband Istrien erstellt
Sterneküche im Restaurant Monte, Rovinj.Branzinoaus
CHF 200.–abatt* NURBIS AM 9. FEBRUAR
Rendezvous mit Tee, Safari und Küstenzauber
Sri Lanka zeigt sich als Insel der Gegensätze
Die Route de Bonheur führt anspruchsvolle
Reisende von felsigen
Klippen über wilde
Buschpfade bis hinauf in die nebelverhangenen Teeberge.
Von Maurice Müller
Sri Lanka gleicht einer Miniaturwelt, die mit erstaunlicher Dichte verschiedenste Landschaften und kulturelle Facetten vereint. Schon der Reisende Marco Polo schwärmte im 13 Jahrhundert, sie sei «la più bella isola delle sue dimensioni in tutto il mondo». Das Land überrascht vom ersten Moment an: Wer am Flughafen in Colombo aus dem Flugzeug steigt, spürt bald schon die feuchtheisse Luft, riecht Curryblätter und gegrillten Mais, hört das Hupen unzähliger Tuk-Tuks und taucht sogleich in eine tropische Lebenswirklichkeit ein, die lärmt, duftet und leuchtet. Doch dieses wimmelnde Durcheinander in der Hauptstadt ist nur eine von vielen Facetten. Ein paar Stunden weiter südlich erheben sich Steilküsten, umgeben von sattem Grün. Noch etwas weiter nach Südosten erstreckt sich Buschland in dem Elefanten und Leoparden in erstaunlicher Nähe zum Hotel auftauchen. Und hoch im zentralen Bergland, auf rund 1250 Metern Höhe, breiten sich die sagenumwobenen Teeplantagen aus, durchzogen von Nebelschleiern und steilen Pfaden. Genau an diesen drei Stationen befinden sich drei Relais & Chateaux-Häuser der Hotelgruppe Resplendent Ceylon: Cape Weligama, Wild Coast Tented Lodge und Ceylon Tea Trails Zusammen bilden sie eine Route de Bonheur, die das Beste Sri Lankas mit gehobenem Komfort verbindet.
Hoch über der Brandung
Der Beginn dieser Reise liegt meist im Grossraum Colombo Qatar Airways bringt Besucher von Zürich via Doha in die Hauptstadt, wo das erste Tropenabenteuer meist in Gestalt einer Autofahrt Richtung Südküste beginnt. Zwar ist die Hauptverkehrsader weder malerisch noch leise, doch wem das erste Chaos der Tropen nichts anhaben kann, der wird belohnt: Schon nach wenigen Stunden Fahrt verwandeln sich die Urbanität und das Hupkonzert in eine Szenerie aus Palmen, üppigen Obstständen, an denen man Mangos, Papayas oder süsslich duftende Ananas erstehen kann. Immer wieder erhascht man einen Blick auf den Indischen Ozean, ehe sich das grüne Band der Küstenvegetation öffnet und den Weg zu den Klippen freigibt, auf denen das Resort Cape Weligama wie ein Adlerhorst thront.
Die Terrakottadächer scheinen von den Palmen fast verschluckt zu werden
Beim Durchschreiten der Einfahrt bemerkt man indes, wie sich eine luftige Architektur auf einer felsigen Anhöhe ausbreitet. Unter den Füssen fühlt sich das Pflaster warm an, als wollte es den südländischen Takt gleichsam in das eigene Schrittmass übertragen. Den auf-
Koch erklärt, man dosiere die Schärfe gezielt, damit die unterschiedlichen Geschmacksnoten erhalten bleiben. Ein bisschen Schärfe gehört hier aber dazu, so wie für uns das Salz und Pfeffer Hoppers zum Frühstück gefüllte Roti am Mittag, frischer Fisch mit Curry zum Abend: Wer erst wenig über die Essgewohnheiten der Insel weiss, begreift schnell, weshalb Sri Lankas Küche in einem Atemzug mit der indischen genannt wird, sich aber doch in Nuancen abhebt – es ist häufig die Kokosnote, die ein weiches, angenehmes Fundament legt.
Elefanten im Garten des Hotels
Die nächste Etappe führt südöstlich in das Gebiet, das vom Yala-Nationalpark geprägt ist. Die Vegetation wirkt schroffer immergrüne Palmen treten zurück während das Buschland Überhand nimmt. Hier, wo Sandpisten sich durch die Landschaft winden, mündet der Weg schliesslich in ein Zeltcamp, das die Grenzen zwischen Natur und Design auf faszinierende Weise verschwimmen lässt. Das Resort Wild Coast Tented Lodge besteht aus kuppelartigen Zeltsuiten, sogenannten Cocoons, die sich in die Dünen ducken, als wären sie selbst ein Teil der Landschaft. Innen zeigt sich ein Stilmix, in dem kupferne Badewannen, vintage Lederkoffer und safariartige Accessoires das Gefühl einer nostalgischen Expedition evozieren – jedoch mit dem Komfort der Gegenwart Ein Spaziergang am anliegenden Strand klingt nach romantischer Freiheit, doch das Personal empfiehlt eine Begleitung durch einen Ranger Elefanten suchen manchmal den Weg ans Meer und Schlangen können im Gebüsch lauern. Es ist kein Panikmache-Szenario, sondern Ausdruck des Respekts gegenüber einer Wildnis, in der Mensch und Tier sich gleiche Rechte teilen sollen. Es kommt durchaus auch vor dass ein Dickhäuter im Schutz der Dunkelheit das Hotelgelände erkundet. Abgebrochene Baumäste, die ihm im Weg waren, liegen auf dem Weg zum Hotelzimmer Solange man kein Essen im eigenen Cocoon lagert, muss man sich aber nicht fürchten. Stattdessen träumt man besser nach einem kurzen Bad im privaten Pool von der bevorstehenden Safari.
geheizten Boden geniessen auch die Warane, die scheinbar unbekümmert durch die Anlage wandern. Weit unten rauschen Wellen in silbrigweissem Gischtzauber gegen die Klippen. Auf halber Höhe glänzt ein sichelförmiger Infinity-Pool, als wäre er das Bindeglied zwischen Himmel und Ozean. Wer dort verweilt, erlebt zuweilen Momente der totalenRuhe,wenndasAzurblaudesWassers mit dem Wolkenspiel eine Einheit bildet Am Strand von Weligama, einige Autominuten entfernt, lernen Gäste bereits am frühen Morgen, wie man sanft in die Wellen gleitet. Sri Lanka ist für Surfer seit Jahren ein beliebter Spot, weil sich die Brandung konstant verhält und die Wassertemperaturen angenehm warm sind. Ein erfahrener Surflehrer
Die Safaris in Yala sind ein echtes Highlight, aber kein behutsames Märchenerlebnis.
korrigiert die Haltung auf dem Brett, einheimische Fischer beobachten das Geschehen vom Ufer aus, und alles wirkt wie eine beiläufige Inszenierung tropischer Lebensfreude. Zurück im Hotel lässt man sich auf einer Liege nieder, geniesst einen Cocktail, in dem Barkeeper lokalen Arrak Kokos, Limette und einen Hauch Ceylon-Tee vereinen, oder greift zur klassischen Tasse Sri Lankas berühmten Schwarztees, den hier eine mild-salzige Meeresbrise begleitet.
Die Küche in Cape Weligama ist typisch für das Land und erfreut sich einer Mischung aus lokaler Würze und eleganter Weltoffenheit. Curryblätter und Kokos, Chili und frische Tomaten, Zimt und Kardamom – all das spielt zusammen, ohne zu überfordern. Ein
Wenn der Wecker um fünf Uhr klingelt, sitzen alsbald alle noch ein wenig verschlafen im umgebauten Jeep doch die vielen Geräusche der erwachenden Tierwelt verraten, dass gleich ein intensiver Tag beginnt. Die Safaris in Yala sind ein echtes Highlight, aber kein behutsames Märchenerlebnis: Der Park ist beliebt, die Jeeps zahlreich, und wer zur Rushhour antritt, kann vor dem Eingang zum Park im Stau der Safarifahrzeuge stecken bleiben. Hinter den Schranken bieten sich ungeahnte Momente, die den Blechkonvoi rasch in den Hintergrund rücken lassen: Pfaue, die sich zum Schutz vor nächtlichen Angreifern noch auf von Wasser umgebenen Bäumen ausruhen, geben ein heiseres Bellen von sich, das durch Mark und Bein geht. Axishirsche huschen scheu durchs Unterholz und zwei grosse Krokodilaugen spähen aus dem Wasser Nur unweit von einer Herde Wasserbüffel, die die Nacht im See verbracht hat. Besonders erfreulich ist es, wenn dann auch noch eine Elefantenfamilie gemächlich über die Strasse läuft. Höhepunkt ist und bleibt aber die Aussicht auf einen Leoparden. Ranger erzählen, der 1500 Quadratkilometer grosse Yala-Nationalpark
Fortsetzung auf Seite 18
Der Castlereagh Lake inmitten der Teeberge reicht nur selten bis zum Rand der Teefelder
Eine Teepflückering in der Dunkeld Tea Estate Fabrik.
Auf der Insel begegnet man unweigerlich Pfauen.
Fortsetzung von Seite
berge eine der weltweit höchsten Dichten an Leoparden. Doch wer die Katzen sehen möchte, braucht Glück und Geduld. Taucht tatsächlich eine auf, verharrt man in atemloser Stille, denn jede falsche Bewegung könnte das Tier stören, das dann unvermittelt im Busch verschwindet. Garantiert sind diese Sichtungen nicht. Doch auch kleinere Lebewesen und seltene Vögel sind ein erfreulicher Anblick, für den sich das frühe Aufstehen lohnt.
Nach der Rückkehr vom Park geniesst man einen Sundowner von der Strandbar und erlebt ein unbändiges Meer das teils heftig gegen die Küste brandet Dass man hier nicht schwimmen soll, muss einem erst gar nicht gesagt werden. Wellen, so scheint es, bringen das Crescendo eines Tages, der die Sinne bereits auf der Morgensafari gefordert hat Das weitere gastronomische Angebot lässt sich in einem luftig-bambusüberdachten Restaurant verkosten, das mit heimischen Zutaten arbeitet: Tamarinde, Zimt, frisches Gemüse, teils aus örtlichen Gärten. Die Atmosphäre bleibt entspannt Das Personal erzählt, wie man die Lounge zum Strand hin erweitern will, um den nachts auftauchendenElefantennichtimWegzu stehen. Auch hier zeigt sich die Philosophie eines Tourismus, der die Natur nicht als Kulisse begreift, sondern als empfindliches System, das Respekt verdient.
Tee- und Nebelfelder
im Hochland
Nach Hitze und Busch folgt ein Anstieg ins zentrale Bergland. Es ist ein fast surrealer Kontrast: Nur vier Stunden vom Yala-Gebiet entfernt wartet ein kühleres Klima, in dem Nebel und Regenbögen nicht selten gleichzeitig auftreten. Nimmt man den Landweg, versprechen Serpentinen und Panoramablicke ein intensives Erlebnis. Im Idealfall wählt man am besten den 30-minütigen Wasserflugzeugtransfer vom nahe gelegenen Flugfeld. Das kleine Propellerflugzeug der «Cinnamon Air» startet auf einer bescheidenen Landepiste und schraubt sich wenige Augenblicke später in den tropischen Himmel. Die Sicht auf Flüsse, Wasserfälle und dichte Wälder ist spektakulär Dann taucht das Hochland auf, durchzogen von Teeplantagen die wie riesige, grüne Samtteppiche wirken. Dann gleitet es sanft herab auf den Castlereagh Lake, eine funkelnde Wasserfläche mitten im Herzen der Teeberge.
Nach der Landung auf dem Castlereagh Lake bringt ein kleines Motorboot die Gäste zu den historischen Bungalows der Ceylon Tea Trails. Die Estates mit den Namen Summerville, Dunkeld und Castlereagh liegen unweit über dem Seeufer, während Norwood und Tientsin
sich an malerische Berghänge am Ende des Sees schmiegen. Einst dienten sie britischen Teepflanzern als Residenzen, heute versprechen sie Luxus wie aus einer vergangenen Epoche. Da jedes der Gebäude seinen ganz eigenen Charme hat, lohnt es sich, den Hoteltransfer in Anspruch zu nehmen und die verschiedenen Villen zu erkunden. Das ist durchaus auch zu Fuss möglich, doch, da die Bungalows zwischen 4 und 15 Kilometern voneinander entfernt liegen kann selbst die Fahrt mit dem Shuttle 1,5 Stunden dauern. Wer zum ersten Mal einen solchen Bungalow betritt, fühlt sich unweigerlich in ein englisches Historiendrama versetzt. Schwarz-Weiss-Abbildungen von Teepflückerinnen aus dem 19 Jahrhundert und ein Interieur das scheinbar kaum verändert wurde, erinnern an die britische Kolonialzeit. Doch die Atmosphäre ist keineswegs verstaubt-elitär, vielmehr herrscht eine herzliche, charmante Offenheit Die Zimmer lassen sich nicht abschliessen; statt eines Telefons findet man einen Knopf für den Butler vor und wer Ausschau nach einem Fernseher hält, sucht vergebens. Man soll sich wie zu Hause fühlen. Und doch: Jeder Bungalow hat sein eigenes Personal, vom
Hausmanager über den Koch bis zum Butler der zum Tee die passenden Scones oder Pol-Roti serviert und auf Wunsch eine wärmende Wärmflasche für kühle Nächte parat hält. Hier oben auf etwa 1250 Metern, sinken die Temperaturen insbesondere am Abend was den Reiz noch erhöht: Auf dem Rasen stehen Croquet-Sets bereit; man kann zum Sonnenuntergang den Kolibris im Blumengarten zusehen und später vor dem Kamin ein Glas Rotwein geniessen oder sich an der Bar im Wohnzimmer selbst einen Drink mixen.
Mit Tee verfeinerte Speisen
Die Teepflückerinnen in ihren bunten Gewändern sind ein Sinnbild der Region. Gebückt stehen sie mit einer vollen Rückentasche zwischen den Teepflanzen und schenken Vorbeifahrenden ein Lächeln. Mit flinken Fingern zupfen sie die zwei obersten Blätter der Sträucher, um die bestmögliche Qualität zu garantieren. Das ist wichtig damit das Aroma am Ende stimmt Ein Rundgang durch die Teefabrik Dunkeld Tea Estate, die seit Jahrzehnten in Betrieb ist, eröffnet Einblicke in den Prozess, der aus den fri-
schen Blättern aromatischen Schwarz-, Grün- oder Weisstee entstehen lässt Riesige alte Maschinen mit klappernden Walzen, Rüttelsieben und Gebläsen verrichten ihre Arbeit in gleichmässigem Rhythmus. Kaum zu glauben, dass sie allerfeinste Teeblätter verarbeiten. Der herbe Geruch schwankt zwischen frischem Laub und erdigen Tönen. Besonders spannend: Man bekommt die verschiedenen Stufen der Verarbeitung erklärt und lernt die Qualitäten zu unterscheiden. Tee-Experte ist man danach noch nicht. Dazu braucht es mindestens 15 Jahre Erfahrung erklärt der Manager Ganz am Ende lässt man sich später an einer Teeverkostung überraschen bei der Sorten wie Broken Orange Pekoe oder Silver Tips zum unverwechselbaren Sensorik-Erlebnis werden. Auch kulinarisch lebt die Region von den Einflüssen des Teelandes. Manche Speisen werden mit Tee verfeinert, etwa Fischfilets mit einer Tee-Marinade oder Desserts, die sich an den floralen Noten bestimmter Sorten orientieren. Obwohl diese Berge so ruhig anmuten, lebt in den entlegenen Winkeln eine scheue Leopardenpopulation. Sichtungen sind hier noch seltener als in Yala, doch Fährten oder Kratzspuren an BäuWer erstmals einen solchen Bungalow betritt, fühlt sich in ein Historiendrama versetzt.
Der Infinity Pool des Dunkeld Bungalow verfügt über einen integrierten Whirlpool.
Die Cocoons der Wild Coast Tented Lodge sorgen für ein nostalgisches Safari-Feeling.
17
men deuten an, dass sich die Tiere ihren Platz in den Bergwäldern bewahren. Immer wieder geraten welche in Fallen, die eigentlich für Wildschweine bestimmt sind. Initiativen, die Bauern sensibilisieren, wirken mit unterschiedlichem Erfolg. Ein Bungalow-Manager betont, dass man sich gemeinsam mit Projekten für den Schutz der Arten einsetze. So werde die Weitergabe von althergebrachten Jagdmethoden durch Aufklärung und alternative Lösungen unterbunden, damit keine illegalen Drahtschlingen mehr gelegt werden
All diese Hotels – Cape Weligama, Wild Coast Tented Lodge und Ceylon Tea Trails – vereint das Dach von Resplendent Ceylon, Teil des Teeunternehmens Dilmah, das die sri-lankische Hotel- und Gastroszene mit einer ethischen Philosophie bereichert. Merrill Joseph Fernando Gründer von Dilmah, entschied sich in den 1980er Jahren, seinen Tee in Sri Lanka selbst zu verarbeiten, anstatt das Land nur als Rohstofflieferanten zu nutzen. Das allein war eine zukunftsweisende Idee, aber es blieb nicht dabei. Es entstand eine Kultur, in der Geschäft und soziale Verantwortung eng verknüpft sind. Diese Kultur führen seine beiden Söhne auch nach seinem Tod
2023 weiter Während Dilhan Fernando für die Teeproduktion verantwortlich ist, trägt Malik Fernando als Chairman für die Hotels die Verantwortung. Er war es auch, der 2005 die Idee hatte, die verlassenen Bungalows in den Teebergen zu restaurieren und so Resplendent Ceylon ins Leben zu rufen.
Zwar vermag auch Dilmah nicht alle Probleme der Welt zu lösen. Armut besteht weiterhin in Sri Lanka, Infrastrukturprojekte stocken, und politische Krisen lassen das Land gelegentlich beben. Doch mit 15 Prozent der Unternehmensgewinne, die über die MJF Charitable Foundation in Bildungs-, Gesundheitsund Naturschutzprojekte fliessen hinterlässt Dilmah einen nachhaltigen Fussabdruck Das spürt man auch in den Hotels selbst: Unter dem Begriff Luxus versteht man hier längst nicht nur FünfSterne-Standards, sondern auch die Verpflichtung, die Region, ihre Menschen und ihre Natur wertzuschätzen.
So finanziert die Stiftung Schulen und Ausbildungsstätten, unterstützt Menschen mit Behinderungen oder Frauen in ländlichen Gebieten, die einen kleinen Handwerksbetrieb aufbauen. Auch in den Teebergen werden Programme organisiert, um die Lebensverhältnisse
Man lacht mit Rangern über das eigentümliche Geschrei der Pfauen.
der Pflückerinnen zu verbessern und ihnen Zugang zu medizinischer und pädagogischer Betreuung zu geben. Ein Teil der Gelder fliesst ferner in Umweltprojekte, wie die Wiederaufforstung von Bergwäldern. Das ist besonders für die lokalen Leoparden wichtig denn die Wälder dienen als Korridore zwischen den einzelnen Gebieten.
Diese Ausrichtung fügt sich nahtlos in das Selbstverständnis von Relais & Chateaux ein. In einer Zeit, in der der KlimawandelanSchärfegewinntunddieArtenvielfalt weltweit bedroht ist, brauchen exklusive Häuser mehr denn je ein Bewusstsein für die natürlichen und kulturellen Ressourcen, von denen sie leben.
Eine Reise über diese Route de Bonheur trägt somit ein doppeltes Gesicht: Man geniesst einen Urlaub auf höchstem Niveau und begreift, dass hinter den Kulissen ein Netzwerk an Menschen und Projekten steht, das konkrete Verbesserungen anstrebt.
Eine Insel mit Kontrasten
•
Anreise
Direkt von Zürich via Doha mit Qatar Airways nach Colombo Sri Lanka. Von der Hauptstadt sind die drei Hotelstandorte unterschiedlich erreichbar: Cape Weligama in rund zwei bis drei Stunden Richtung Südküste; Wild Coast Tented Lodge ebenfalls etwa drei bis vier Stunden südöstlich; Ceylon Tea Trails im zentralen Hochland per viereinhalbstündiger Autofahrt oder in 25 Minuten mit dem Wasserflugzeug.
•
Übernachten
Cape Weligama
Resort auf den Klippen über dem Indischen Ozean. Terrakottadächer, Panorama-Pool. Diverse Wassersportmöglichkeiten wie Surfen oder Schnorcheln in naher Distanz.
Wild Coast Tented Lodge
Safari- und Strand-Erlebnis am Rande des Yala-Nationalparks. Zelt-Suiten in Dünennähe, Ranger-Begleitung für Strandspaziergänge sinnvoll. Game Drives im Morgengrauen und am späten Nachmittag.
Ceylon Tea Trails
Fünf historische Bungalows in den Bergregionen Sri Lankas, umgeben von Teeplantagen. Kamine, koloniales Interieur, Butler-Service und Teefabrikbesuche.
Wandelt man auf dieser Route von Küste zu Küste, von Buschland zu Teeberg erkennt man schnell, dass Sri Lanka keine sterilen Postkartenmotive, sondern ein vibrierendes Eigenleben bereithält Mal erlebt man chaosgeprägte Strassen, in denen sich Hupen zu einem schrillen Orchester vereinen, mal geniesst man die abendliche Ruhe an einer glitzernden Bucht. Im Hochland kann einen ein Regenschauer unerwartet bis auf die Haut durchnässen, nur um wenige Minuten später den Blick auf einen leuchtenden Regenbogen über den Teeplantagen freizugeben. Dazwischen liegen Begegnungen mit Menschen, die einem trotz aller Herausforderungen ein Lächeln schenken, weil Gastfreundschaft hier tief in der Kultur verankert ist. EtwasvondieserHerzlichkeitüberträgt sich auf die Reisenden. Man lacht mit Rangern über das eigentümliche Geschrei der Pfauen mit Surflehrern wenn eine Welle zu früh bricht, und mit Hotelpersonal, das in Improvisationskunst geübt ist, wenn eine kleine Panne auftritt. Die Grenzen zwischen Alltag und Luxus werden fliessend:EinInfinity-Poolhochüberdem Ozean ist Luxus, doch der Elefant im Garten gehört zum realen Miteinander das nicht nur Showeffekt ist. Eine Tasse Tee wirkt in einem aufgeheizten Gesprächsklimafastversöhnlich,alswürdedasLand selbst zur Gelassenheit ermuntern.
Durch den Yala-Nationalpark fährt man mit umgebauten Jeeps Mit etwas Glück trifft man auf Elefanten, die gemächlich die Strasse queren.
Wanderferien
Wandern, Kulturund Genuss in einemPrivate SelectionHotel
Camargue Selection
UnterwegsimSüden Frankreichs
8Tage•11.–18. Mai& 5.–12. Oktober2025
Beobachten SieFlamingos undwilde Camargue-Pferdewährend den Wanderungenund besuchen Siedie bekanntenSalzberge «Salinsdu Midi». Kulinarische Highlights erwarten SieimErstklass-Hotel «L’EstelleenCamargue».Wanderzeit1–2 h.
DieOstküsteSiziliens istmit reichenKulturstätten bestückt und wird vomVulkanÄtnadominiert. DieReise bietet eine Kombination ausleichtenWanderungen,Besichtigungen, exklusiver Unterkunft undlokalem Genuss.Wanderzeit1–2½h
www.imbach.ch/wasise
Sylt Selection
Wandern, Wellness &Wattenmeer
Anforderungsprofil
7 Tage •6.–12.Juli&7.–13.September 2025
DieNordseeinselSyltwirdauch«dieKönigin»genannt undträgt denTitel wohl zu Recht. Dieses kleine Eiland mitatemberaubender Natureignetsichfür schöne Kurzwanderungen. DieLandschaftleuchtetwie ein Meer auslilaund rosa Blüten.Wanderzeit2–2½h
www.imbach.ch/wasylt
Anforderungsprofil
Erdung auf Sterneniveau
Zwischen Machu Picchu und dem Titicacasee tauchen Reisende in die Hochlandkultur Perus ein. Der Trip ist aber auch eine Reise zu sich selbst – und dies mit dem Komfort der Luxushotellerie. Von Anna Kaminsky
Nach Einbruch der Dunkelheit entspannen sich unsere vom Trekking müden Glieder im blubbernden Hot Tub. Ringsum leuchten schneebedeckte Bergspitzen unter dem Nachthimmel. Auf 3870 Metern über Meer auf einer Hochebene am Fuss des heiligen Berges Salkantay, liegt die Soray Lodge. Sie ist die erste Station des Salkantay Trek
Der siebentägige Trek mit MountainLodges of Peru (MLP) ist geprägt von einem ungeahnten Mass an Komfort: geglättete Bettlaken statt Hüttenschlafsack, Regendusche statt Katzenwäsche, Wäscheservice statt stark riechender Outdoorshirts. Das Gepäck wird von Lodge zu Lodge transportiert, Trinkwasser wird von einem Pferd getragen auf das Erschöpfte stückweise aufsteigen können. Für Atemnot ist ein Sauerstofftank griffbereit.
Der Rundumservice schafft Raum, sich auf das Erleben zu konzentrieren. Zugleich federt die watteweiche Infrastruktur von Mountain Lodges den Kontakt zwischen Mensch und Natur ab Eine Zeremonie mit einem Schamanen aus den Anden zu Ehren von Pacha Mama (Mutter Erde) soll die Aufmerksamkeit auf die Elemente lenken und zu Dankbarkeit und Demut einladen Juan, der Mountain Lodges seit ihrer Gründung als Guide unterstützt, führt die Gruppe sensibel und professionell durch die sieben Tage. Die Energie der Gruppe im Gespür, gibt er das Tempo vor, sodass sich niemand je zurückgelassen fühlt. Für die Menschen, denen wir unterwegs begegnen, hat er stets ein Sandwich oder ein paar Früchte zur Hand.
Um die Landschaft in ihrer Vielseitigkeit über die Baumgrenze bis in den Hochdschungel wahrzunehmen, ist das
Schritttempo perfekt. Nur auf der letzten Passage bis Aguas Calientes am Fuss von Machu Picchu zieht die Landschaft aus dem fahrenden Zug vorüber Für die letzte Nacht checkt der Trupp im Fünfsternehotel Inkaterra Machu Picchu Pueblo ein. Es setzt dem Komfortlevel des Treks die Krone auf Noch einmal kommt der zusammengewachsene Trupp beim Dinner zusammen bevor wieder die eigene Fährte aufgenommen wird
Historischer
Sehnsuchtsort
Der Höhepunkt des Treks ist individuell. Für die einen sind es die alpinen Landschaften, für andere die Passagen durch den dichter werdenden Cloud Forest, der Ritt auf dem Pferd Richtung HumantaySee oder die Begegnungen mit den Menschen am Wegesrand. Machu Picchu selbst, wo alle Treks von MLP enden, scheint am wenigsten beeindruckend. Mit geschlossenen Augen und Kopfhörern meditierend ist es schliesslich doch möglich, staunend zu realisieren, dass man sich gerade an einem historischen Sehnsuchtsort befindet.
Auf die Woche im Takt der Gruppe folgen Tage im eigenen Rhythmus im Sacred Valley Das Tal erstreckt sich zwischen Machu Pichu und Cusco entlang des Flusses Urubamba Inkaterra lädt auch hier zur Übernachtung in exklusivem Ambiente ein. Das einstige Privatanwesen der «Hacienda Urubamba» liegt leicht erhöht über dem Tal. In den Hang gebettet, liegen frei stehende «Casitas» mit grosszügiger Raumhöhe und Bergpanorama. Das Interieur ist, typisch für Inkaterra, vom spanischen Kolonialstil geprägt. Wie schon im «Machu Picchu Pueblo» werden auch hier von morgendlicher Vogelbeobachtung bis zur Sternbeobachtung täglich verschiedene
ExkursionenaufdemGeländeangeboten. Auf Reise in den Anden hat funktionale Kleidung auch im Sternesegment Vorrang. Ein Hemd und ein elegantes Tuch im Gepäck sind als Abendgarderobe richtig. Ungeachtet der äusseren Erscheinung, hofiert das Team jeden Gast mit präzisen Umgangsformen. Ein weniger offizielles Ambiente bietet das Boutique Hotel Andenia. Unprätentiös wird man hier empfangen. Im Gegensatz zu der Weite der Hacienda umarmt einen im «Andenia» die Geborgenheit eines gepflegten Gartens. Das Hotel, eine Co-Kreation von drei Freunden aus der Gastroszene, zeichnet sich durch zurückhaltenden Purismus aus. Während bei Inkaterra kostbare Wandbehänge und Objekte Geschichten erzählen, lenkt hier nichts von der Natur ab Der Service bleibt auch hier unvergesslich. Als ein gewaltiges Gewitter über die Dächern des «Andenia» hereinbricht,
landet eine Nachricht der Rezeption im Whats-App-Chat, mit dem Angebot, das Dinner aufs Zimmer bringen zu lassen bevor die Küche schliesst. Triefend nass servieren Köchin und Rezeptionistin kurze Zeit später eine dampfende Quinoa-Gemüse-Suppe. In dieser Nacht krachen Blitz und Donner über das Sacred Valley herein, als würden sie das Ende einer Ära einläuten. Ein Phänomen der Regenzeit, die sich Mitte November langsam einschleicht, mit Niederschlägen ab dem Nachmittag bis in die Nacht. Da weniger Touristen unterwegs sind, haben die meisten Hotels spontan Kapazitäten. Perfekte Voraussetzung um sich vom Flow des Moments tragen zu lassen, statt dem Diktat vorgeplanter Reservationen zu folgen.
Beim Spitzenkoch
Virgilio Martinez
Den einzigen terminlichen Anker der Tage im Sacred Valley setzt eine Reservation im «Mil Centro». Das Restaurant bei den Inkaruinen von Moray des peruanischen Spitzenkochs Virgilio Martinez empfängt nicht mehr als zwanzig Gäste am Tag. Für Martinez’ experimentierfreudige Küche mit lokalen Zutaten ist Moray der perfekte Ort. Jede der im Rondell angelegten Terrassen simuliert eine andere Klimazone, um auf 3560 Metern eine grössere Varietät von Lebensmitteln kultivieren zu können Von hier operiert auch Mater, ein kulinarisch-kulturelles Forschungsinstitut und Co-Kreation mit Martinez’ Schwester und seiner Frau, der bekannten Köchin Pia Leon. In Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden arbeitet Mater an der Erhaltung und Wiederbelebung von Tradition und Wissen der indigenen Bevölkerung. Die gebuchte «Mil-Immersion» bietet einen
ganzheitlichen Einblick in das Schaffen der Organisation. Am Vormittag geht es in Begleitung eines Mitglieds der Nachbargemeinden Mullaka’s – Misminay oder K’acllaraccay auf einen Spaziergang über das Farmland von «Mil Centro». Auf der Ruta Etnobotánica lernt man verschiedene Pflanzen und deren kulinarische wie medizinische Qualitäten kennen. Während Touristenscharen um die Ruinen wuseln, wandeln hier andächtig Kleingruppen mit ihren persönlichen Guides umher Das einmalige Erlebnis will mit jedem Schritt und Atemzug aufgesogen werden Bevor es zu Tisch geht, wird das Land mit Chicha, einem fermentierten Maisgetränk, gesegnet. In acht Momenten, wie die Gänge im «Mil Centro» bezeichnet werden, führt Martinez’ Team kulinarisch schliesslich durch verschiedene Klimazonen des Hochlands. Für jeden der Momente wird der Tisch neu mit speziell angefertigter Keramik und Besteck eingedeckt. Über mehrere Stunden wird der Gaumen mit unbekannten Aromen bespielt Martinez, eine bubenhafte Erscheinung mit feinen Zügen und schlanker Gestalt, steht unerwartet am Tisch Er fragt, ob wir unser Date mit den Bergen geniessen? Vom Essen selbst spricht er nicht. Denn es geht ihm um das Bewusstsein für das Erbe des Lands, in dem wir uns befinden. Der kulinarische Genuss dient ihm selbsterklärend nur als Gefäss zur Übermittlung. An Raffinesse kaum zu übertreffen ist ein BaumtomatenCarpaccio an einer rauchigen Sauce von Passionsfrucht und Palo-Santo-Öl. In Erinnerung bleibt auch ein leuchtend pinker Drink in einer filigranen Champagner-Schale, in der eine winzige gelbe Blüte schwimmt. Im Kontrast dazu
Das Restaurant Mil Centro und die Stiftung Mater unterstützen lokale Gemeinden bei der Aufrechterhaltung und Wiederbelebung traditioneller Handwerkskunst and Anbauweisen.
SCHWERPUNKT REISEN
werden uns dazu vier verschiedene in Ton gegarte Kartoffeln gereicht, die mit der Hand gedippt und zum Mund geführt werden. Die einstündige Fahrt zurück ins Sacred Valley fühlt sich an wie ein sanfter Transfer zurück in den Reisealltag. Der Abend klingt ohne Dinner in Stille aus. Alles, was es am folgenden Tag braucht, ist der Garten des «Andenia», ein Buch und ab und an ein Schluck frischer Kräutertee. In der «Hacienda Urubamba» wäre es der perfekte Spa-Day mit Massage und Sauna.
Internationale
Café-Kultur
Wenn sich das System von der sensorischen Reizüberflutung im «Mil Centro» erholt hat, gibt es im Sacred Valley noch einiges zu entdecken Etwa die besterhaltene Inkastadt Ollantaytambo mit ihren beeindruckenden Ruinen. In Pisac, am anderen Ende des Tals, hat sich mit einer internationalen Szene auch eine ausgeprägte Café-Kultur angesiedelt. In der Vitrine von «Mama Mamita» warten Pains au Chocolats und mit Pistaziencrème gefüllte Croissants nie lange auf Abnehmer Im lichtdurchfluteten Café Kula verfliegt die Zeit bei asiatischen Gerichten, Smoothies und Raw Cake Ein Saft zwischen lokalen Marktständen erdet wieder Eine Kombi aus Chirimoya, Mango, Aloe Vera und Ananas bleibt unvergesslich. Der Preis auch: 5 dl für umgerechnet rund Fr 2.50 Oberhalb von Pisac laden Inkastätten zum geschichtlichen Ausflug ein. Über mehrere Stunden soll man hier durch die Ruinen wandern können. Viel weiter oben liegt der See Kinsaccocha, von wo aus verschiedene Touren in eine märchenhaft alpine Landschaft führen. Einblicke in die peruanische Textilkunst schenkt ein Besuch der Handwerksstadt Chincherro Im Textilzentrum Urpi etwa zeigen die Frauen der Genossenschaft den Prozess von der Garngewinnung über die Färbung mit Pflanzenfarben bis zur Weberei von Hand Es gäbe mehr zu entdecken doch vorerst führt der Weg nach ein paar Tagen kulturellem Lustwandelns raus aus dem Tal zum Titicacasee. Da der Höhenunterschied knapp tausend Meter beträgt, bieten sich zur Akklimatisierung ein oder zwei Nächte in Cusco an Das Hotel La Casona ein weiteres Mitglied der Inkaterra-Familie, liegt zentral und ruhig am Plaza Nazarenas. Von hier lässt sich die Stadt zu Fuss erkunden. Nebenan liegt das Museo del Arte Precolombino, wo ein überschaubares Mass an Exponaten stilvoll und einfach inszeniert ist. Am Fuss des Künstlerquartiers San Blas, dessen Gassen zum Schlendern einladen, präsentiert die Galerie Xapiri-Ground Kunst von Amazonasstämmen und serviert im Lichthof des Gebäudes Kaffee und Amazonaskakao
Am Nachmittag lädt «La Casona» zur Tea Time. Hinter den dicken Mauern des Kolonialbaus, fernab vom urbanen Trubel, klingen die Tage in Cusco elegant aus.
In sieben Stunden in eine andere Welt
Die Vorfreude auf die Zugfahrt zum Titicacasee wird getrübt von der Erkenntnis, dass die Strecke nicht täglich befahren wird. Die Reise im Doppeldecker des BusunternehmensCruzdelSurentpupptsich aber als überraschend komfortabel. Die siebenstündige Fahrt durchs karge Hochland hat etwas Kontemplatives an sich
Das Relais & Châteaux-Anwesen Titilaka liegt abgelegen am südlichen Ufer des Sees mit direktem Seeanstoss Ringsumher nichts als die Weite des höchsten schiffbaren Sees, von Schilf verwachsene Ufer, ein Strand und rote, aus dem Wasser ragende Felsen. Die Zimmer sind stilvoll-einfach, damit, so scheint es, nichts vom Blick auf den See ablenkt Auf dem Daybed am Panoramafenster, das sich über die Breite des Zimmers erstreckt, scheint die Zeit bei der Betrachtung der Landschaft
aus Wasser und Himmel in Nuancen von Blau und Grau stillzustehen. Bei den inkludierten Exkursionen bekommt das Bild mehr Facetten: Wenn der Guide bei der morgendlichen Vogelbeobachtung das Ruder leise eintaucht und Schilf an der Bootswand raschelt. Wenn die Urus-Gemeinde Titilaka-Gäste auf einer ihrer aus Schilf konstruierten
Inseln willkommen heisst und die Männer auf der Insel Taquile ihr Strickhandwerk demonstrieren, das als immaterielles Weltkulturerbe gelistet ist. Auch Exkursionen an Land gehören zum Portfolio So der Besuch von Aramu Muru, einem Portal zum Übergang in andere Dimensionen in einer massiven Felslandschaft Die Ehrfurcht des Guides verdeutlicht den Respekt der Einheimischen für die Mystik des Ortes, wo man tatsächlich Energien zu spüren glaubt. Ein Rosensad bei Kerzenschein eignet sich perfekt zur Integration. Mit den Tagen am Titicacasee endet der Teil der Reise im Aussen, bevor es zur abschliessenden Innenschau zurück ins Sacred Valley geht. Das Essential Wellness Retreat von Willka T’Ika führt in
sieben Tagen durch die sieben Chakren, Energiezentren im Körper Statt auf Pflanzenmedizin, wofür viele Reisende ins Tal kommen, setzt Willka T’ika auf Meditation, Yoga und die Kraft der Elemente zur Verbindung mit sich selbst Sich verbinden mit den Elementen
Für ein ganzheitliches Erlebnis teilen im Laufe des Retreats verschiedene Schamanen und Experten ihr Wissen. Am Bergfluss, der durch das Pumahuanca-Tal rauscht, verbinden wir uns mit dem Element Wasser, ehren Pacha Mama und die reinigende Kraft des Feuers in einer Zeremonie mit zwei Andenschamanen, aktivieren das Herz-Chakra in einer Kakaozeremonie, reinigen das Hals-Chakra durcheinSchwitzhüttenritual,undmeditieren am Kraftort Naupa Iglesia. Yoga-Klassen am Morgen stimmen auf die Energie des jeweiligen Chakras ein. Zusätzlich unterstützen Massagen, Kristalllicht- und Aromatherapie den individuellen Prozess. Begleitet wird das Programm mit ätherischen Ölen aus dem
Mehr Orte, mehr Erlebnisse könnten die Reise nicht besser machen.
Willka-T’ika-Garten. Um einen tausend Jahre alten Lucumabaum wurde Willka T’ika vor dreissig Jahren von Carol Cumes gegründet und ist seither organisch gewachsen. Der Garten ist eine ewig blühende Oase. Ein Quechua-Familienclan aus dem Tal managt Willka T’ika, heute unter der Leitung von Carols Sohn Terry. Er hat während Covid das Essential Wellness Retreat ins Leben gerufen, um den Einheimischen eine Retreat-Möglichkeit während der Pandemie anzubieten. Seither erhalten sie angepasste Tarife in Willka T’ika sodass es einer von wenigen Orten im Luxussegment in Peru sein dürfte, wo ausländische Gäste und Einheimische sich nicht nur als Gast und Dienstleister gegenüberstehen, sondern nebeneinander meditieren. Während des Schlusskreises unter dem Lucumabaum setzt ein Gefühl von Vollkommenheit ein Mehr Orte, mehr Erlebnisse könnten die Reise nicht besser machen – obschon Peru noch unendlich viel mehr zu bieten hätte. Doch, was gibt es Wertvolleres mit nach Hause zu nehmen, als die wiedergewonnene Dankbarkeit für Pacha Mama?
Auf der Insel Taquile werden alte Bräuche, wie Tänze gepflegt und gelebt.
TITIL AKA
Das Titilaka Resort ist einmalig am Ufer des Titicacasees gelegen.
PD
Sphärische Hochebenen erstrecken sich zwischen Cusco und dem Titicacasee
Fortsetzung
Trekking
Mountain Lodges Peru
Vor zwanzig Jahren wurde das peruanische Familienunternehmen Mountain Lodges Peru (MLP) mit dem Bau der ersten Lodge am Salkantay-Trek gegründet. Heute bietet MLP diverse mehrtägige Treks mit unterschiedlichen Schwerpunkten an von Yoga bis Astronomie.
Übernachten
Inkaterra
Machu Picchu Pueblo
1975 nahm José Koechlin von Steins Vision, den nachhaltigen Tourismus in Peru zu fördern, mit dem ersten von vier Inkaterra-Hotels Form an Als ältestes der mittlerweile vier Inkaterra-
Hotels schmiegt sich das «Machu Picchu Pueblo» mit diversen alleinstehenden Gebäuden wie ein kleines Dorf an den Rand von Aguas Calientes. Hier, umgeben von tropischem Wald, entgeht man dem Trubel der touristischen Ortschaft.
Inkaterra
Hacienda Urubamba
Untergebracht in einem ehemaligen Privatanwesen im Kolonialstil, lädt Inkaterra mit der «Hacienda Urubamba» ins Sacred Valley Alle Zimmer im Haupthaus wie in den frei stehenden «Casitas» bieten einen Blick in die umliegende Berg-und-Tal-Landschaft. Der ruhig gelegene Spa-Bereich sorgt für zusätzlichen Raum zur Entspannung.
Inkaterra La Casona
Das erste Fünfsternehotel von Cusco liegt am pittoresken ruhigen Plaza Nazarenas. Mit elf Zimmern bietet es ein familiäres Ambiente und legt dabei ausgesprochenen Wert auf Diskretion. Sakrale Elemente im Interieur werden
durch ein abendliches Räucherritual mit Palo Santo komplementiert.
Titilaka
Zum Service der vornehmsten Residenz Titilaka am Titicacasee gehört ein reiches Menu an Exkursionen, aus dem Gäste täglich frei nach Befinden wählen können. Zum Schutz vor der Höhensonne steht Gästen für die Zeit des Aufenthalts eine Kollektion von Hüten zur Verfügung.
Digitale Reisebegleiterin: myKontiki-App
Willka T’ika
Inspiration für den Standort des Retreat Centers im Sacred Valley schenkte ein uralter Lucumabaum. Sieben Chakra-Gärten sind im reich bepflanzten Grundstück angelegt.
Boutique Hotel Andenia
Friedlich gelegen in einem gepflegten Garten mit Hot Tub, bietet das Boutique Hotel Andenia in Urubamba, Sacred Valley, Raum, um Eindrücke setzen zu lassen und Energie für die weiteren Reiseetappen zu schöpfen.
• Einkehren
Mil Centro
Vom Standort an einer ikonischen archäologischen Stätte bis hin zur Einführung in traditionelles Wissen und ins Handwerk der umliegenden Dorfgemeinschaften geht der Besuch von Virgilio Martinez’ «Mil Centro» über eine Reservation im Spitzenrestaurant hinaus.
Centro
Textil Urpi
Im Centro Textil Urpi in Chincherro zeigen Mitglieder der lokalen Gemeinde die Herstellung von Wollgarn, das Einfärben mit Pflanzenfarben und das Weben am Handwebrahmen. Aus eigener Produktion bieten sie handgefärbte Wolle und Tischläufer zum Kauf an.
DerNorden: Jede Reise, ein neues Kapitel
Dernordische Sommer istmehrals eine Reise–erist eine Einladung, dieSehnsucht nach Weiteund Abenteuer stillenund einneues KapitelIhrer Reisegeschichtezu schreiben.
LAPPLAND UNDLOFOTEN FÜRGENIESSER:INNEN
•Reisezeitraum:14.06.– 27.09.2025
•15-tägige Reisemit Mietwagenund Hurtigruten
•Sámi-Kultur undNatur in Lappland
•ZweiNächteanBorddes Postschiffs
•SpektakuläreInselwelt derLofoten
Ab Fr.4430.– proPerson/ bei2 Personen im Doppelzimmer
Ab Fr.3460.– proPerson/ bei2 Personen im Doppelzimmer
Zu unseren Sommer-Reisen
Gerneberaten wirSie persönlich
Tel. 056203 66 66
info@kontiki.chwww.kontiki.ch
Cityporträt Toronto
Mainstream? Nein danke!
Toronto ist die grösste Stadt Kanadas. Hier leben so viele Kulturen miteinander, wie nirgendwo sonst auf der Welt.
Besuch in einer Metropole, von der man viel lernen kann Von Tina Bremer
AmEndedeserstenTagessind wir uns sicher: Da muss etwas im Trinkwasser sein! Oder vielleicht in der Luft? Ein Molekül der Menschlichkeit Oder ein zusätzliches Gen, ein Charme-Chromosom? Was auch immer es ist: Es steht der Stadt gut zu Gesicht. Die Studenten neben uns im Restaurant, die ältere Dame im Park, der Verkäufer im Schuhladen die Uber-Fahrerin: Auf wen immer wir treffen, selten haben wir so oft in lächelnde Gesichter geschaut sind wir so schnell mit wildfremden Menschen ins Gespräch gekommen, wurde uns so bereitwillig Hilfe angeboten– gefragt und ungefragt. «Oh, ihr seid zu Besuch in Toronto? Awesome! Dann müsst ihr unbedingt noch zu ...» Klar haben unsere Eltern uns grossgezogen mit der Maxime, nett zu allen Menschen zu sein, die Nachbarn freundlich zu grüssen, immer schön brav «bitte» und «danke» zu sagen. Spielregeln des Miteinanders, die in fast allen Ländern der Erde gelten, sich rund um den Globus gleichen, von Auckland bis Zürich. Und doch hat man das Gefühl dass sie sich in den vergangenen Jahren abgenutzt haben, abgeschliffen durch zu viele Alltagssorgen Der Ton ist rauer geworden. Längst ist der Beifall der klatschenden Menschen auf den Balkonen verhallt, sind nach der Pandemie nicht viel mehr übrig geblieben als Ernüchterung und Schuldzuweisungen. Dazu ein Krieg im Herzen Europas, Millionen von flüch-
tenden Menschen fremde Gesichter auf den Strassen, die das eigene Denken auf den Prüfstand stellen, und populistische Parolen, die dafür sorgen, dass die von der deutschen Ex-Kanzlerin Angela Merkel ausgerufene «Willkommenskultur» in ganz Europa zunehmend hinterfragt wird.
Friedliches Miteinander
Was also macht die knapp Drei-Millionen-Einwohner-Stadt am Lake Ontario so viel besser als andere? Schliesslich treffen im Grossraum Toronto 250 Ethnien aufeinander könnten 170 unterschiedliche Sprachen und Dialekte dazu führen dass die Bewohner keine Worte füreinander finden. Der Schlüssel liegt in der Vokabel «schliesslich», die in Toronto schon vor vielen Jahren durch die Konjunktion «weil» ersetzt wurde: Chinatown, Little Portugal Koreatown, Little Tibet, Greektown, Little Poland, Little Jamaica mehr als die Hälfte von Torontos Einwohnern sind jenseits der Landesgrenzen geboren Die Vereinten Nationen haben Toronto offiziell zur multikulturellsten Stadt der Welt ernannt. Anders als in einem Schmelztiegel, in dem sich alles zu einer grossen homogenen Masse vermengt, haben sich die einzelnen Kulturen ihre Authentizität bewahrt – ganz ohne Ghettoisierung. Besonders eindrücklich ist das friedvolle Mit- und Nebeneinander in Kensington Market zu beobachten. Der rote
Faden des Multikulti-Viertels zwischen Dundas Street West, College Street, Spadina Avenue und Bathurst Street: dass es keinen gibt Aus dem Fika Café zieht der Duft von Zimtschnecken in die Nase, ein paar Häuser weiter werden Tacos zusammengeklappt, nebenan landen Szechuan-Nudeln im Wok. Synagogen erzählen davon, dass Kensington Market Anfang des 20 Jahrhunderts mehrheitlich von jüdischen Einwanderern aus Osteuropa bewohnt wurde, bevor sie nach dem Zweiten Weltkrieg in wohlhabendere Viertel umzogen. Die viktorianischen Häuser, in denen Secondhand-Jeans den Besitzer wechseln und Tattoos auf der Haut verewigt werden, sind genauso bunt wie es ihre Bewohner sind Dass die Farbe von den meisten Fassaden abblättert und Unkraut in den Vorgärten wuchert, stört hier niemanden Ganz anders sah es allerdings aus, als Nike, Starbucks und Walmart versuchten, sich in der Nachbarschaft niederzulassen: Mit lautstarken Protesten und tausenden von Unterschriften wehrte man die Gentrifizierungsversuche erfolgreich ab Mainstream? Nein, danke!
«In Toronto wächst man mit so vielen unterschiedlichen Kulturen auf dass man von klein auf gelernt hat, sich gegenseitig zu respektieren», erzählt Kirk Pickersgill. «Es gibt keine Zäune oder Grenzen, wir lernen von den anderen Kulturen.» Der Modedesigner und Inhaber des Labels Greta Constantine ist
das personifizierte Beispiel: Er selbst wurde in Jamaica geboren und in Toronto gross. «Hier gibt es viele Länder in einer Stadt.» Seine «Hood» ist Yorkville, ein ehemaliger Hippie-Stadtteil, der mit seinen Designerboutiquen, Galerien und Gourmetrestaurants heute das Flair von Beverly Hills hat – minus die vielen Sonnenstunden. Aber Sonne tragen die Einwohner von Toronto schliesslich im Herzen. Auch Pickersgill lacht gerne und oft, besonders als er von jenem Moment spricht, der für ihn alles änderte. Das war, als er im Februar 2021 das «Time»-Magazin zur Hand nahm. Auf dem Titelbild: die Dichterin und Menschenrechtsaktivistin Amanda Gorman – in einem kanarienvogelgelben Kleid von ihm. Auch Julia Roberts, Viola Davis und Jennifer Hudson wurden schon in seinen Abendroben abgelichtet.
Lieber unauffällig
Dabei waren die Anfänge alles andere als leicht: «Kanadier sind sehr abenteuerlustig, aber wollen nicht extravagant sein. Daher ist die Modeszene recht überschaubar.» Einer der Gründe, warum er seine Karriere in Mailand startete, lange Zeit bei Dsquared für die kanadischen Zwillinge Dan und Dean Caten arbeitete. «Sie gehören zu meinen besten Freunden.» Nach fünfzehn Jahren aber packte Pickersgill das Heimweh: «Ich vermisste Kanada. Ich wollte wieder Kanadier sein.» Sein Lieblingsort in Toronto: die
Writer’s Room Bar im 17 Stock des Hotels Park Hyatt. Im Flur hängen Porträts der Schriftsteller, die hier schon zur Feder griffen sich von der Aussicht inspirieren liessen. Auch ein Bild von Margaret Atwood ist darunter «Ich habe sie mal im Supermarkt getroffen. Sie trug einen silbernen Cocoon-Mantel von mir da musste ich sie natürlich ansprechen», erzählt Pickersgill schmunzelnd.
Vor der Glasbalustrade der RooftopBar bauen sich am Ufer des Ontariosees die Wolkenkratzer der viertgrössten Stadt Nordamerikas auf, die auch «The 6ix» genannt wird. Benannt nach den sechs Bezirken, aus denen sie 1998 zusammengeschlossen wurde. Ihren Spitznamen verdankt sie einem ihrer berühmtesten Söhne: Rapper Drake. 2016 veröffentlichte er sein ursprünglich «Views from the 6» benanntes Album. Als Cover-Kulisse diente der CN Tower, von dem er lässig die Beine baumeln lässt. Höhenangst? Nur was für Weichlinge Der 556 Meter hohe Fernsehturm ist das Wahrzeichen von Toronto – die Kompassnadel der Stadt, sichtbar vom Norden, Osten, Süden und Westen. Nördlich seiner Antenne ragen Kräne wie Mikadostäbe in den Himmel. Denn auch das ist Toronto: Eine riesige Baustelle, überall wird gehämmert und gebohrt, sind Strassen gesperrt und staut sich der Verkehr. «Hier steht der zweitgrösste Kran der Welt», erzählt Pickersgill. «Toronto ist wie New York ständig am Wachsen.»
Blick auf das Hafenviertel und den 556 Meter hohen Fernsehturm, dem Wahrzeichen Torontos.
Ob die Torontonians den von Leuchtreklamen beleuchteten Dundas Square deshalb liebevoll als Times Square bezeichnen? Manche Filmemacher verkaufen Downtown mit seinen spiegelnden Skyscrapern gleich ganz als den Big Apple: als die Wall Street in Serien wie «Suits» beispielsweise. Schliesslich ist Toronto die unangefochtene Wirtschaftsmetropole Kanadas – deren Motor auch die vielen Immigranten am Laufen halten. Denn was das zweitgrösste Land der Welt im Überfluss an Quadratkilometern hat, mangelt ihm an Einwohnern Und so empfängt man Einwanderer generell mit Wohlwollen schaut aber genau hin, wer ein Visum erhält. Es sind viele Akademiker und Fachkräfte darunter, deren Wissen benötigt wird – eine Win-win-Situation. Die umso besser funktioniert, weil die Integration aktiv gefördert wird, indem befristete Aufenthaltsgenehmigungen schneller als anderswo in permanente übergehen. Die positiven Nebeneffekte: eine niedrige Arbeitslosen- und Kriminalitätsrate und eine hohe Identifikationsrate.
Toronto ein wahr gewordener Tagtraum? Vielleicht Wenn nur das Wetter nicht wäre! «In Toronto scheint nur an etwa 60 Tagen im Jahr die Sonne», sagt Jenny Coburn und scherzt: «Ich denke jeden Tag darüber nach wegzuziehen.»
Gemeinsam mit ihrer Ehefrau Stacey gehört der 50-Jährigen das italienische Restaurant Gia in der Dundas Street West Es wurde als erstes pflanzenbasier-
tes Restaurant vom kanadischen Michelin-Guide empfohlen. «Viele Farmer aus der Umgebung beliefern uns. Im Winter ist es natürlich schwerer aber wir tun unser bestes, nur Zutaten zu verarbeiten, die in einem Umkreis von 100 Kilometern angebaut werden.»
Die Philosophie vom «Gia» passt gut zu den Umweltbemühungen der Regierung. Bis 2050 soll Toronto klimaneutral sein allein 2020 wurden 120 Kilometer Velowege neu gebaut, zahllose Dächer begrünt und Bienenschutzprogramme ins Leben gerufen. Immer mehr Hochhausfassaden werden mit dem Wasser des Ontariosees gekühlt, über den elektrisch betriebene Fähren schippern. Obwohl die Einwohnerzahl von Toronto stetig steigt, mehr und mehr Wohnungen gebaut werden, sinken die Emissionen – seit 2018 um 37 Prozent.
Kulinarischer Hotspot
Zurück zur Gastronomin Coburn, die im Vorort Rexdale aufgewachsen ist. Warum sie ihr Lokal im Westen der Stadt eröffnet hat? «Die Food-Szene in Toronto hat sich in den vergangenen zehn Jahren enorm entwickelt. Die Gegend rund um Ossington Avenue ist zu einem kulinarischen Hotspot geworden.» Die Ossington Avenue geht von der Queen Street West ab, in der die Tram 504 an niedrigen Häusern vorbeirattert, in denen Cafés und Boutiquen mit lokalen Labels beheimatet sind Einst ein heruntergekomme-
• Anreise
Swiss fliegt direkt von Zürich nach Toronto alternativ mit Air Canada.
•
Übernachten
Ace Hotel Toronto
Im Herzen des Garment Districts, nur wenige Schritte von der Queen Street West entfernt, wurde das Hotel vom lokalen Architektenduo Shim-Sutcliffe als Ort konzipiert an dem Touristen und Einheimische zusammenkommen. Das Designhotel bietet 123 Zimmer, im Restaurant Alder kocht Chef Patrick Kriss auf beeindruckend hohem Niveau. Cocktail und Kaffee werden in der stylischen Lobby oder in der Rooftopbar Evangelin genossen.
Kimpton
Saint George Hotel
Das geschmackvoll eingerichtete Boutiquehotel gehört zu den IHG-Hotels und liegt im schicken Viertel Yorkville einen Steinwurf vom Gardiner Museum und dem Universitätsviertel entfernt. Es bietet kostenlose Leihvelos, eine Yogamatte im Zimmer sowie gratis Kaffee, Wasser und Eistee in der Lobby Ab 17 Uhr wird zusätzlich Wein kostenlos ausgeschenkt.
PD
nes Industriequartier kürte die «Vogue» das Viertel 2014 zum zweitcoolsten der Welt.
Auch der Kunstexperte Rui Mateus Amaral bemerkt die Transformation, die immer schneller vonstatten geht: «Ich lebe nun schon seit zweiunddreissig Jahren in Toronto. Die Stadt hat sich gewaltig verändert. Mit dem Wandel gibt es immer Dinge, die man gewinnt und verliert.» Was für den Kunstexperten gleich geblieben ist: die Seele der Stadt, die dort zu Tage tritt, wo die Menschen zusammenkommen: «Ich schätze die Beharrlichkeit von Einzelpersonen und Gemeinschaften, die den Charakter und die Authentizität unserer Stadtteile bewahren.»
Seit Frühling 2024 ist Amaral künstlerischer Direktor des Museum of Contempory Art Toronto Canada, MOCA Das Museum steht auf dem Land, das einst den First Nations gehörte, und zeigt vor allem Werke von kanadischen Kunstschaffenden. «Die Zusammenarbeit mit indigenen Künstlern, Darstellern und Wissenschaftern ist ein wichtiger Bestandteil unseres Museumsprogramms.» Aber Toronto wäre nicht Toronto, wenn nicht alle Stimmen der Stadt gehört würden: «Die Kunstschaffenden in Toronto kommen nicht nur aus verschiedenen Kulturen, sondern bringen auch unterschiedliche Sensibilitäten und Geschichten in unsere Institutionen, Galerien, Parks und Strassen ein.»Und genau diese machen Toronto so einzigartig.
viel, wie ein breites Grinsen auf dem Gesicht zu haben. Und das bleibt garantiert nicht aus beim Besuch dieses kulinarischen Kleinodes.
Milou
Inspiriert von Hemingways Lieblingstreffpunkten in Paris ist das hübsche Bistro der richtige Ort für einen Kaffee zwischendurch, bietet aber auch eine Sandwichauswahl und eine fein kuratierte Abendkarte an. Zudem gibt’s klasse Cocktails.
• Shopping
Reigning Champ
Kanadisches Modelabel nicht nur für amtierende Meister, sondern uneingeschränkt strassentauglich. Das 2007 in Vancouver gegründete Unternehmen fertigt immer noch einen Grossteil der sportlichen Unisexbekleidung in Kanada an.
Maguire Schuhe
Die beiden Schwestern Myriam and Romy hatten sich viel vorgenommen, als sie 2017 mit einem einzigen Produkt im Portfolio begannen. Auf eigene Faust entwerfen, produzieren und verkaufen sie Schuhe, Sonnenbrillen und Handtaschen, die sie online oder in ihren Shops in Toronto, Montreal und New York City anbieten. Die Liste der handverlesenen Hersteller ist dabei so transparent wie der Kassenbon. Er gibt Auskunft darüber wie sich der Kaufpreis zusammensetzt Vorbildlich.
•
Einkehren
Pho Tien Thanh
Ausgezeichnetes vietnamesisches Essen ganz ohne Schnickschnack. Drinnen und draussen werden die namensgebenden Suppen und andere vietnamesische Spezialitäten serviert. Da kein Tisch im Voraus reserviert werden kann, bildet sich am Abend auch mal eine Schlange vor dem Eingang. Das Warten lohnt sich.
Gia
«Plant-forward dining» ist das Motto des kleinen Restaurants im Stadtteil Little Portugal. Inhaberin Jennifer Coburn bietet neben feinen Cocktails und organischen Weinen italienisch inspirierte vegane und vegetarische Gerichte, die gut tun. Vom Guide Michelin empfohlen.
La Banane
Der Name des Restaurants ist von der französischen Redewendung «avoir la banane» inspiriert und bedeutet so
Left on Friday
So sportlich wie das kanadische Beachvolleyballteam kommt die Bademode des kanadischen Labels daher, welche das Damen-Team offiziell für Olympia 2024 ausstattete. Am Pool so cool wie vor dem Netz. Aufschlag Kanada!
The Distillery Historic District
Das Areal der ehemaligen Whiskeybrennerei Gooderham and Worts ist heute ein charmantes Kunst- und Unterhaltungsviertel. Die Kopfsteinpflasterwege sind gesäumt von Industriegebäuden aus der viktorianischen Zeit, die als Galerien für zeitgenössische Kunst, Cafés, Boutiquen, Restaurants und Bars genutzt werden.
Von der Harbourfront legen auch Fähren ab
Das Multikultiviertel Kensington Market
Chinatown mit seinen vielen Shops und Restaurants.
NovaScotia: vielfältig, naturnah,authentisch
NovaScotiamit demHauptortHalifax bietet füralleetwas.Naturfreundeund Gourmets,Strandliebhaber undRoadtripfans kommeninder spektakulärenRegionimOsten Kanadasauf ihre Kosten –und dasalles ohne Hektik undStressund Menschenmassen
Wer Natur, Meer undFischeliebt,findet vielereizvolle Gegenden in dieser Welt Oftsindsie komplettüberfüllt mitTouristen.Immer noch einwenig unterdem Radar erholungsbedürftiger Menschen istNovaScotia, die Atlantikprovinz im OstenKanadas. SpektakuläreLandschaftenund zauberhafteIdylle prägen dasPanorama; die wunderbareHalbinsel istdie perfekte Destination, wenn mananden schönstenOrten nicht ständigvon anderenMenschenumgebenseinmöchte. Ausgangspunkt,um Nova Scotia zu erkunden, istHalifax,wodie Hälfteder knapp einer MillionEinwohnerNeuschottlandslebt. Es isteine quirlige trendige und doch gelassene Stadt mit einemmildenKlima 13000KilometerKüste, kein Gerangel am Strand Nova Scotia warschon immerein Sehnsuchtsort.Zwischen 1928 und1971kamen hier schätzungsweise1,5 Millionen Immigrantenauf derSuche nach einembesserenLeben aufdem berühmtenPier21an. Das gleichnamigeMuseuminHalifaxhat dieseGeschichtesorgfältigaufbereitet. In derStadt gibt es auch einige historische Sehenswürdigkeiten wieden altenUhrturm,der seit 1803 aufeiner Anhöhe thront,sowie denZitadellenhügel mit der Festung,deren Ursprünge bis Mittedes 18.Jahrhundertszurückreichen. Halifax istausgesprochen fussgängerfreundlichmit einerprächtigenWaterfront, an der sich wunderbarflanieren lässt zwischen Bars und Restaurants Shopsund Galerien Bekannt istHalifax zudem füreinereiche und langeBierkultur.Vor allem aber istdie Stadt ideal, um die Tour durch Nova Scotia zu beginnen. Werzurückkommt fürden Heimflug, denktgaran-
tiert, am liebsten noch länger unterwegs gewesenzusein. Reisendesammeln Emotionen und magischeMomente, und vondenen lässt sich aus Nova Scotia jede Mengemit nach Hausenehmen.
An deninsgesamt 13 000Kilometern Küstefinden sich unzähligekleineBuchtenebensowie langeStrände, undganz sichergibtesnie ein Gerangel um die besten Plätze und LiegestühleamMeer. Manwürde in Kanada kaumderartfeinsandigeStrände erwarten,die allesbietenfür entspannte Badetage –auchfür Familien. Werwill,kanneinen ganzen TagohnefremdeMenschenamMeer verbringen –angenehme,salzige Atlantikluftinklusive Runterkommen, erholen, Kraft tanken: Nach diesem Mottolässt sichder Aufenthalt in Nova Scotia definieren. Aktive Personen kommen in zahlreichen Sportarten nichtnur auf dem Wasser auf ihre Kosten:etwainden 5400 Seen sowieinden vielen Wäldern, denzweiNationalparks undden 125weiterenParks, wo Wanderwege aller Schwierigkeitsgradelocken. DieTierweltwiederumist umfassend, vonBibern über Hirsche und Bärenbis zu Schildkröten,ungiftigen Schlangenund eineratemberaubenden AuswahlanFischen
Buckelwale und Traumstrassen
Berühmtist Nova Scotia fürdie Buckelwale,die in denSommermonaten nahe an der Küsteunterwegs sind. Wereinmal daserhabene Schauspiel ausnächster Nähe erlebt hat, wiedie Schwanzflossen derMeeresgigantenaus demWasserragen, wird sichein Lebenlang daran erinnern.Manchmal lassen sich die Buckelwale sogarvom Ufer ausbeobachten– vonden Aussichtspunktendes
grandiosen CabotTrails, derregelmässigunter dieschönsten Strassen derWelt gewähltwird. 300 Kilometer lang schlängelt sich dieRoute durchdas Hochland an derFelsküste entlang.
DerCabot Trail aufCapeBretonIsland istNovaScotiaauf demSilbertablett. Es ist, alswürde auf denScheiben desAutos einbesonders faszinierender Naturfilm vorgeführtwerden. Selbstredend werden in dieserGegenderneutauchVelofahrer Wanderer undGolfspieler verwöhnt.Ein seltenesNaturphänomen miteinem aussergewöhnlichhohen Tidenhub gibt es derweilinder BayofFundy mit den weltweit höchsten Gezeiten und Monsterwellenbis zu 20 Metern.Wer mutig ist, lässtsich aufmotorisierten Schlauchbooten durchs Wasser ziehen Unterwegs in Nova Scotia hatesauch mehrere Höhepunktefür Kulturfreunde Museen zeigen die bewegteVergangenheit der Halbinsel, etwa in Louisbourg miteiner rekonstruierten Garnisonaus
dem Jahr 1744.Der zivile und militärische Alltag lässtsichnicht nurerleben, sondern auch ausprobieren.Musiker, Strassenhändler undHandwerker,Soldatenund edle Frauen sorgen in historischen Kostümen fürein erstaunlichauthentisches1744-Feeling. Danach weiss man, wieauf offenem Feuergekocht wird oder wieNägel gemachtwerden. Tätigkeiten,die manheute zwar nicht mehr zwingendbraucht,die aber bestimmt helfen,aktiv zu entschleunigen Jede MengeHummer undJakobsmuscheln
SchliesslichwerdenauchGelüste von Gourmets dankexquisiterMeeresfrüchte wie Hummer undJakobsmuscheln gestillt. Lobstergehthierals Grundnahrungsmitteldurch;leckersindauchdie Hummerburger– und daskleineFischerdorfDigbywirdseinem Rufals Welthauptstadt derJakobsmuschelnge-
recht.Die Region hat sich zudemals ausgezeichneter Produzentvon Weissweineneinen Namengeschaffen,der sich problemlos in denvielen Fischrestaurantsüberprüfenlässt
Das Paradies für Feinschmecker kommt jedoch nieprotzigrüber,sondern hatsichseinenrauen Charme bewahrt. Schickimicki gibt es in Nova Scotia nicht, dieMenschensindlauteigener Charakterisierungeasy und unkompliziert. Kleiderund Autossindgrösstenteils solid unddem Umland entsprechend, das Strassennetzist bestens ausgebaut für Roadtrips. Weil Nova Scotia relativ kompakt ist, lässtsichdie Halbinselinangenehmen Tagesfahrten entdecken, elf spezielleRouten helfen beider Planung Wobeieseine vorzügliche Ideeist sich auch einfachtreiben zu lassen,mal hierspontan zu badenund maldort kurzfristig einenlängerenStopp einzulegenineiner kleinen,feinen Beiz in einem malerischen Städtchen mit sensationellemAusblick. Stellvertretend erwähnt seiLunenburg,das mitseinen Holzhäuschen in kräftigenFarbenzum Unesco-Weltkulturerbegehört.
Strahlende Bäume,markanteLeuchttürme
Im Herbstleuchten die Blätter rotund gelb,braunund orange undsorgenfür ein unvergleichlichesFarbenspiel. Die Bäumestrahlen, als ob einsehrkreativer Maler seinen Pinsel einbisschen zu stark in verschiedene Farbtöpfegesteckthätte In solchenAugenblickensinddie Ruhe unddie Energieder Region besonders spürbar,der Stressist weit weg. Nova Scotia istwie eine spezielle Mischungaus Skandinavien,Islandund Schottland –undgeradewegen derimmerhöheren Temperaturen weltweit eine vortreffliche Destination, um unbeschwerte Ferien auch im Hochsommerzugeniessen. Die Menschen in Nova Scotia scheinenmehrZeitzuhaben alsanderswo. Hektik existierthiernicht.KeinWunder angesichts dertraumhaften Kulissemit denvielenmarkanten Leuchttürmen an denspitzen Küstenklippen.Der bekanntesteist Peggy’sCove, dersoheisst, weil sicheinstein MädchennamensPeggy unsterblichineinen Seemannverliebt habensoll– weil er einesTages nichtzurückkehrte,tauchte sieselbstins weite Meer ein, um ihnzusuchen. Es istPeggy zu wünschen,dasssie auch denWeg zurück ansFestlandfand. DasMeerist in Nova Scotia bisheute ein Ortder Begierde geblieben. Manist nie mehr als56Kilometerdavon entfernt
Edelweissfliegt vonJulibis Oktoberzweimal wöchentlich nach Halifax. flyedelweiss.com
Dieser Inhaltwurde vonNZZ Content CreationimAuftrag von Edelweisserstellt.
Es muss nicht immer ein Roadtrip sein: unterwegs auf See mit der «Silver Shadow» von New York nach Québec City Von Tina Bremer
Vergleiche seien die Wurzel aller Unzufriedenheit, sagt man. Das Haus des Nachbarn ist grösser? Das Auto schneller? Das Bankkonto voller? Beim Streben nach Höherem kann die Laune schon mal in den Keller sacken. Heute aber freuen wir uns über unser «Zwergendasein». Wie eine weisse Mauer baut sich der Rumpf des Schiffes am Dock neben uns auf – in Stahl manifestierter Grössenwahn. Auf dem Oberdeck: eine Riesenrutsche, ein Kletterpark und Hunderte von Passagieren die sich an der Reling drängeln, um beim Auslaufen auch ja den besten Blick auf die Skyline von New York zu erhaschen. Und wie es in der Natur von Vergleichen liegt, können wir es uns natürlich nicht verkneifen zu googeln, wie viele Menschen auf dem Ozeanriesen mit an Bord sind. Mehr als 4000 Passagiere, ergibt die Recherche – eine Kleinstadt auf dem Meer Appenzell im Ausgang.
Die «Silver Shadow», mit der wir in See stechen, fasst nicht einmal ein Zehntel davon. Das Schiff ist eines der kleinsten der in Monaco beheimateten Luxusreederei Silversea, die zur US-amerikanischen Kreuzfahrtgruppe Royal Caribbean gehört. Die knapp 400 Passagiere verteilen sich auf 191 geräumige, in warmen Champagnertönen gehaltenen Suiten; 2019 wurde das gesamte Interieur des Schiffes aufgefrischt.
Zugleich besitzt die «Silver Shadow» ein hohes Crew-pro-Gast-Verhältnis auf See – und stellt damit tatsächlich viele andere Schiffe in den Schatten. Auf jeden Passagier kommt beinahe ein Mitarbeitender inklusive eigenem Butler Vor Suite Nummer 659 wartet Chokhomi bereits auf uns: «Wie schön, endlich sind Sie da!» ruft sie uns lachend entgegen gekleidet – ganz in traditioneller ButlerManier – in einen Anzug samt Fliege. In der Hand ein silbernes Tablett mit kühlenden Handtüchern und einem Begrüssungskaltgetränk
Man darf faul sein
«Darf ich die Koffer auspacken?», fragt Chokhomi. Fast ist man peinlich berührt ob so viel Zuvorkommenheit. «Nein, nein, nicht nötig», wiegeln wir ab Nur den Wäscheservice, der strahlend weisse, faltenfreie Blusen und Hosen zurück in unser Ankleidezimmer zaubert, nehmen wir ein paar Tage später gerne in Anspruch Und fühlen uns fast ein wenig verwegen, dass wir die Waschmaschinen im Laundry-Room nicht selbst anschmeissen. Gelegenheit macht anscheinend auch Faulpelze. Bevor der Müssig-
gang Einzug hält, erkunden wir unsere Veranda-Suite, inspizieren das geräumige Bad samt Badewanne und BulgariProdukten, klicken uns durch die Neuerscheinungen der Filme, schmökern in der Bordpostille «Chronicles», die jeden Abend über die Sehenswürdigkeiten und Unterhaltungsangebote des kommenden Tages informiert – drapiert auf dem Bett, zusammen mit einer Schachtel Pralinen Wie gut, dass im Gym auch täglich gratis Fitnesskurse angeboten werden. Zunächst geht es aber zur obligatorischen Sicherheitsübung. Ein Ehepaar aus Österreich steht neben uns; sie seien bereits zum achten Mal an Bord, verraten sie, während die Crew die Bordkommandos erklärt. Beim «German Meeting», dem Treffen der deutschsprachigen Passagiere, das vor dem Dinner stattfindet, tauchen die beiden nicht auf Stattdessen begrüsst Christelle aus Luxemburg Paare aus St. Gallen, Freiburg, München, parliert genauso locker und charmant wie ihr Kollege, der auf der anderen Seite des Raums die Alleinreisenden miteinander bekannt macht. Viel Zeit zum Plaudern bleibt jedoch nicht «In zehn Minuten legen wir ab» verkündetKapitänGiacomoLongodurch die Bordlautsprecher
New York zieht vorbei
Ein kräftiger Ruck und ein sanftes Wackeln, dann ziehen sie links an uns vorbei, die Wahrzeichen von New York: der wabenförmige Vessel der Hudson Yards, die Chelsea Piers, Little Island das One World Trade Center In Slow Motion bewegen wir uns von der Upper East Side runter bis zum Financial District. Die SonnestehttiefundtauchtdieSegelboote auf dem Hudson River in ein goldenes Licht. Sobald wir uns der Spitze Manhattans nähern, wechseln die Passagiere von Backbord nach Steuerbord. Schnell, schnell! Auf keinen Fall will man die Freiheitsstatue verpassen, die seit dem Ende des 19 Jahrhunderts die Einwanderer aus Europa in der neuen Welt begrüsst. Auch für uns bedeutet sie Verheissung: Markiert sie doch den Auftakt zu unserer Kreuzfahrt hoch ins kanadische Québec. Jeden Tag können wir auswählen, an welchem Ausflug wir teilnehmen möchten. In Boston erkunden wir den Freedom Trail, der auf rund vier Kilometern zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Ostküstenmetropole führt, etwa zur Faneuil Hall, der «Wiege der Freiheit», und zum Old South Meeting House, wo die legendäre «Tea Party» begann die den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg einläutete In Newport auf Rhode
Island besichtigen wir die Sommerresidenz von Cornelius Vanderbilt II., dem Enkel des legendären Eisenbahnbarons. Das Anwesen «The Breakers» wurde im Stil einer Renaissance-Villa erbaut, mit über 70 Räumen und Sicht auf den Atlantik Spaziergänger die den «Cliff Walk» entlangwandern, werfen neugierige Blicke in den Park der einstigen Sommerresidenz, die heute ein Museum ist Die letzte Station in den USA ist Portland, wo es die angeblich besten Lobster-Rolls Maines geben soll. Am kleinen Kiosk beim Leuchtturm stehen die Wartenden Schlange um in eines der heissbegehrten Semmeli zu beissen. In den Boutiquen der Innenstadt nicken wir Mitreisenden zu, die Souvenirs für die Daheimgebliebenen kaufen.
Klein und fein
Auch Kapitän Longo wird bald einer von ihnen sein, eine Landratte in spe. «Dies ist mein letzter Vertrag Ende des Jahres gehe ich in Rente», erzählt der Italiener bei einem Besuch auf der Brücke, dem Kontrollzentrum des Schiffes. Mehr als fünfzig Jahre ist Longo zur See gefahren, nun ist bald Schluss. «Ich komme aus Genua, vor meiner Schule habe ich die Schiffe ein- und auslaufen sehen. Auch mein Vater und mein Onkel arbeiteten auf Schiffen. Immer wenn sie über ihre Arbeit gesprochen haben, habe ich die Ohren gespitzt.» Was die «Silver Shadow»
für ihn besonders macht? Vor allem ihre Grösse, oder eher: ihre Überschaubarkeit. «Weil es ein recht kleines Schiff ist, können wir zum Beispiel unter der Confederation Bridge hindurchfahren, die Prince Edward Island mit dem Festland verbindet. Oder in Häfen anlegen, die grosse Kreuzfahrtdampfer nicht ansteuern», erklärt Longo Wie etwa die Inselgruppe Les Îles-dela-Madeleine mit ihren langen Sandstränden, den roten Klippen und Robbenbänken. Nur: Auch wir müssen dieses Mal auf das Archipel im Golf von SanktLorenz verzichten Petrus hat uns einen Strich durch die Route gemacht. Starker Wind ist aufgekommen und lässt die Wellen so hochschwappen, dass das Tenderboot nicht übersetzen kann. Stattdessen verkündet Kapitän Longo einen zusätzlichenSeetag.UndsosehrmandenLuxus schätzt, jeden Morgen einen neuen Ort zu entdecken, ohne seine Koffer packen zu müssen, so sehr geniessen wir auch das süsse Nichtstun an Bord. Im Liegestuhl am Pool zu dösen, beim Lesen aufs Meer zu schauen, eine Partie Shuffleboard zu spielen. Eine Aufgabe wird uns allerdings nicht abgenommen: jeden Abend zu entscheiden, in welchem der vier Restaurants man speisen möchte. Bis auf das kostenpflichtige Haute-Cuisine-Restaurant «La Dame» und ausgewählte Nobeltropfen sind alle Speisen und Getränke an
Schnell, schnell! Auf keinen Fall will man die Freiheitsstatue verpassen.
Die «Silver Shadow» ist eines der kleinsten Schiffe der Luxusrederei Silversea
Auf der Cruise von New York nach Québec darf ein Landgang in Boston nicht fehlen.
Bord im Reisepreis inkludiert.
Heute haben wir einen Tisch im Restaurant Terrazza reserviert – es ist eine Hommage an das italienische Erbe der Reederei Am Nachbartisch sitzt ein ebenso gebräunter wie gut situierter Herr aus Orlando «Früher bin ich immer mit Celebrity Cruises gereist, inzwischen ziehe ich die kleineren Schiffe vor», erzählt der rüstige Rentner zwischen Tortellini und Tiramisu. «Es ist bereits meine fünfte Kreuzfahrt mit Silversea.» Schon bald geht er erneut auf grosse Tour, von Fort Lauderdale über die Karibik durch den Panamakanal bis nach Peru. «Dann mit der ‹Silver Ray›», freut sich der Wiederholungstäter. Das jüngste Schiff der Flotte ist erst im vergangenen Sommer vom Stapel gelaufen Es ist das zweite Modell der Nova-Klasse, die vor
allem durch zwei Dinge hervorsticht: ihr modernes Design und den Hybridantrieb aus LNG-Maschinen, Batterien und einem Brennstoffzellensystem. Denn auch wenn Kreuzfahrtschiffe «nur» für den scheinbar geringen Anteil von rund drei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sind muss sich die Industrie kritische Fragen gefallen lassen. Zumindest auf eine hat sie jetzt eine Antwort: «Durch die neue Technologie ist während der Liegezeit in den Häfen ein komplett emissionsfreier Betrieb möglich», so Longo
Zwischenhalt in Halifax
Wir laufen in den nächsten Tagen drei weitere an Das erste Mal betreten wir kanadischen Boden in Halifax, wo uns zwar Nebelschwaden empfangen, aber keine Grenzkontrollen Stundenlanges
Schlangestehen wie bei der Einreise nach New York? Fehlanzeige! Unseren Pass müssen wir nur vorzeigen, sobald es zurück aufs Schiff geht. Zunächst bewundern wir aber in der Art Gallery of Nova Scotia die Kunst der kanadischen Autodidaktin Maud Lewis, deren mit Malereien verziertes Haus hier originalgetreu wieder aufgebaut wurde. Anschliessend stapfen wir die steile Duke Street hoch zur historischen Zitadelle aus dem Jahr 1856, wo zu jeder vollen Stunde eine Militärparade abgehalten wird, ernst dreinblickende Herren in historischen Uniformen eine Kanone zünden. War Halifax doch bis ins 19 Jahrhundert einer der wichtigsten Seestützpunkte des britischen Königreiches. Und noch eine Verbindung zu England gibt es: Bei einer Tour lernen wir dass auf dem Friedhof von Halifax ein Grossteil der Leichen der Titanic begraben wurde.
• Reiseveranstalter
MCCM Master Cruises MCCM Master Cruises ist der führende Reiseveranstalter im Bereich von Luxury Cruises und Preferred Partner von Silversea für die Schweiz. Mit einer jahrzehntelangen Erfahrung und einem umfassenden Netzwerk bietet das Unternehmen massgeschneiderte Reiseerlebnisse auf höchstem Niveau und eine professionelle Beratung. Der Reiseveranstalter organisiert auch Flüge. mccm.ch
•
Boston
Isabella Stewart Gardner Museum
Die US-amerikanische Kunstsammlerin und Mäzenin Isabella Stewart Gardner (1840–1924) liess sich in Boston ein Gebäude im Stil eines venezianischen Palazzos errichten. Das nach ihr benannte Museum fasst mehr als 2500 Exponate europäischer, asiatischer und amerikanischer Kunst. Der Bau mit dem imposant begrünten dreigeschossigen Atrium wurde 2010 vom italienischen Architekten Renzo Piano um einen Flügel erweitert.
John F.Kennedy Presidential Library and Museum
Das markante, vom amerikanischen Architekten I.M. Pei 1979 errichtete Museum bewahrt Originaldokumente und -korrespondenz aus der Zeit der Kennedy-Regierung. Die ausgestellten Exponate sind multimedial aufgearbeitet und lassen den Besucher in diese aufregende Ära der amerikanischen Geschichte eintauchen.
Die Stadt lag den Unglückskoordinaten am nächsten. Davon bekommen die Touristen, die durch den viktorianischen Garten von 1836 wandeln, oder an der Waterfront in Liegestühlen Poutine futtern, nichts mit. Die kanadische Spezialität aus Pommes, Käsebruch und Bratensauce lässt alle Sorgen vergessen. Am kommenden Tag wähnen wir uns in Norwegen: Mehr als 100 Kilometer schneidet der Saguenay-Fjord ins Landesinnere, das Wasser ist so tief, dass einige Mitreisende am frühen Morgen sogar Wale gesichtet haben. Nachdem wir in Saguenay angelegt haben, geht es mit dem Bus in die Geisterstadt Val-Jalbert Höhepunkt – im wahrsten Sinne des Wortes – des verlassenen Ortes ist der Wasserfall, der zwanzig Meter höher in die Tiefe fällt als die Niagarafälle.
Land
in Sicht
Nach zehn Tagen, in denen der Horizont unsere einzige Konstante war sich Sehenswürdigkeiten mit der Aussicht auf die See abgewechselt haben, laufen wir in Québec City ein. Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz zählt zum Unesco-Welterbe und gilt als «Wiege» Französisch-Kanadas. Als ob sie ihre ganze Pracht auf ein Mal präsentieren wollte, stapeln sich die historischen Häuser der Oberstadt 3-D-Postkarten-gleich übereinander gekrönt vom Château Frontenac Von der Terrasse Dufferin zu den Füssen blicken wir auf die Kopfsteinpflastergassen der Stadt und den mächtigen Sankt-Lorenz-Strom Der Blick schweift über Dächer und Wälder bis er im Hafen an einem weissen Punkt hängenbleibt. Dort, ganz klein, hinter den Segelbooten, erblicken wir sie ein letztes Mal, die «Silver Shadow».
• Newport, Rhode Island The Breakers
Cornelius Vanderbilt II., ältester Spross der wohlhabenden Eisenbahnerdynastie, liess sich in Newport ab 1893 seine ganz und gar nicht bescheidene Sommerresidenz errichten. Im zum Museum umgewandelten «The Breakers» können Hunderte von Kunstwerken, opulente Interieurs und Böden aus Marmor und Terrazzo bestaunt werden.
Cliff Walk
Wer nach dem Lobster-Lunch an der Marina noch etwas Bewegung sucht, ist auf dem ca. 5,5 Kilometer langen Cliff Walk (oder einem Teilstück) goldrichtig. Der Walk ist an einigen Stellen nur über schroffe Felsen zu begehen und wird landseitig von imposanten Villen gesäumt. Eine Möglichkeit zur Einkehr bietet das originelle Chinese Tea House; am Bailey’s Beach oder Easton’s Beach kann man sich abkühlen.
Die Reiterskulptur von George Washington im Public Garden gehört zu den Wahrzeichen Bostons
Leuchttürme
Fortsetzung von Seite 27
MIT ALLENFÜNFSINNEN ÜBERALLESIEBENMEERE
Eine Kreuzfahrt willwohlüberlegt sein, denn es istdavon auszugehen,dassman vondieser Reise alsein anderer Mensch zurückkehrt. Wacher,bewusster,zutiefstbeeindruckt –und unermesslichreich! Manbringteinen Schatz kostbarer,unvergesslicherErinnerungenmit nach Hause. Es spielt keineRolle,obman allein reist oder in Gesellschaft. Nebensächlich, wohindie Reiseführtoderwie langeein Passagier unterwegsist.Man darf damitrechnen, überwältigtzusein, ganz gleich,obman alsErinnerungsschatz fürs LebeneineEntdeckungsreise in dieAntarktis wähltodereineluxuriöse Kreuzfahrt in exotischeGefilde.
ALLE SINNEGEHEN AUFEMPFANG
Wirwagen zu behaupten, dass dieFlottevon Hapag-Lloyd Cruisesunvergleichlich undeinzigartig ist. Aufeiner Reise über die Ozeane, in traumhaftenNaturkulissenauf dasLuxuriöseste,Aufmerksamste umsorgt, gehensämtliche Sensoren aufEmpfang.Esist,als habe manmehr als nurfünf Sinne. Jedesnochsokleine, liebevolle Detail derKreuzfahrt isteineEinladung, mit allenSinnenund ganzer Seeleempfunden zu werden: Sehen, Hören, Riechen,Schmecken Fühlen wirklichzuerleben.Von kleinen, sensiblenMomenten sinnlicherFreude übereinen Duft,einen Anblick, einen Geschmack, einen Klang, eine Stimmung,eineBerührung bishin zu grandiosen Erfahrungen undBegegnungen mitanderen Kulturen.Nicht ohne Grund ist Hapag-LloydCruises fürdie Vielfalt,die Flexi-
bilitätund dieOriginalitätder Routenrundum den Globusund über dasganze Jahr bekannt
EINBESONDERES FLAIR
Manspürt in jedemAugenblickder Reise, dass sichdie gesamte Crew fürdas Erlebnis der Gäste an Bord undanLandverantwortlichfühlt. DasVerhältnisBesatzungzuPassagierenist nahezu 1:1. Jederhierweiss,dassjedeSekunde der Reiseein Schatz ist, der dieMöglichkeitin sich trägt, absolut einmalig undunvergesslichzu sein.Hierweiss man, dass manTeileines Traumes ist, dervielleichtein Lebenlanggeträumtwurde: einmal ganz undgar vongewaltigenGletschern, mächtigenEisbergen, vonPinguinen,Walenund Robben umgebensein. Am Südpolarkreisspektakuläre Passagenund dieweisseWunderwelterleben. Einmal in derSüdsee mitZodiacs zu einsamen Stränden undauf Flussarmen in denDschungel gleiten. MitHapag-Lloyd Cruiseserfüllen sich Lebens- undFerienträumebesondersstilvoll, denn man gibt ihnenRaum: An Bord reisenSie mit maximal500 Gästen, aufden Expeditionsschiffen sogar nur mitbis zu 230.
LUXUS ÀLA
HAPAG-LLOYDCRUISES
GrosszügigeKabinen undSuiten, fastallemit Balkon. OriginalwerkebedeutenderKünstlerwie Gerhard Richter. Einfühlsamster Service. Das Spiel zwischenEntspannungund Abenteuer, innehalten und aufdas Kultivierteste unterhaltenwerden.Der wahre Luxuseiner Reisemit
Hapag-Lloyd Cruisesist dasVersprechen, das vollkommeneHierund Jetzt zu erfahren. Zwischen Indischem Ozeanund Antarktis,zwischenKaribik undSüdsee verwöhnt manseine Passagiere –laut InsightGuides2025– auf5-Sterne-Niveau Allein an jedemTag der Kreuzfahrt vonGenuss zu Genuss zu schwebenund in den exklusiven Restaurantskulinarisch verwöhnt zu werden, ist eine Reise wert.Das Handwerk der Küchenchefs vonHapag-Lloyd Cruises hateswirklichverdient Kunst genannt zu werden. HorchenSie in sich hinein. In welche Himmelsrichtung zieht es Sieund Ihre fünf Sinne?
AlleKreuzfahrtensolltennur eine einzige Destinationhaben.Eine, dieinkeiner Seekarte verzeichnetist: dasHerzder Passagiere, diesen magischen Ort, an demaus Sinneswahrnehmungen Gefühlewerdenund unvergessliche Erinnerungen –und möglicherweise dieSehnsucht nach der nächstenReise MAURITIUS MAHÉ La Digue Praslin
so immer wieder neu.
FürExpeditionenindie Antarktissind November bisMärzideal. Mitternachtssonne Pinguine und Wale werden unvergesslichsein.
Eine Reisewie einduftender tropischer Traumauf derEUROPA. Sich aufden paradiesischen Inseln derSeychellen an Puderzuckersträndendes IndischenOzeanstieferEntspannung hingeben.InwarmentürkisenWassern schnorcheln undmit Meeresschildkröten undDoktorfischenFreundschaftschliessen. In einemUNESCO-Welterbe lustwandelnund den eigenwilligenReizder legendären Coco de Merbestaunen.Lemuren undRiesenschildkrötenauf Madagaskar besuchen undauf Réunionerleben,dassdie Zahl derFarbender Naturund dieFacettenvon Schönheitunendlich sind
AD VE NT SZEI TI MPAR ADIES 07.12. –20.12.2025 13 Tage,Reise EUR2583 vonMahé(Seychellen)nachMauritius proPerson ab CHF6'490 Seereise (Doppelbelegung, SILBER-Tarif) SichernSie sich jetzt denlimitierten SILBER-Tarif
Rechnung erfolgt in Euro –Wechselkurs 1.0. Hapag-Lloyd Cruises, eine Unternehmung derTUI Cruises GmbH, Heidenkampsweg 58 20097 Hamburg Buchung und Beratung: +49 40 30703070 oder in Ihrem Reisebüro. hl-cruises.ch/sinne
Die Côte d’Azur der Karibik
St. Barth ist nicht einfach eine Insel in den Kleinen Antillen St Barth ist ein Mythos Nebst Champagnerpartys und viel Bling-Bling gibt es aber auch einsame Sandtrände und Ruheoasen. Von Christina Hubbeling
Zu dritt stehen sie in der Miniküche ihres Foodtrucks, nehmen Bestellungen entgegen, servieren den Gästen an einfachen Holztischen im Schatten von Palmen das Essen. Die Füsse im Sand, nimmt man auf langen Bänken Platz und lässt die entspannte Atmosphäre bei einem lokalen «Carib»-Bier auf sich wirken. Das Strandlokal könnte unspektakulärer nicht sein. Doch der Schein trügt: Das «Ti’ Corail» ist nicht irgendeine Imbissbude sondern gehört unter Gourmets zu den angesagtesten Adressen von St. Barth. Und so unprätentiös der Foodtruck auch daherkommen mag, was aufgetischt wird, zeugt von Savoir-faire und grosser Passion für die Kochkunst. Fast zwei Jahrzehnte lang war Yann Vinsot als Küchenchef im zur LVMH-Gruppe gehörenden Luxushotel Cheval Blanc auf St. Barth tätig. Bis ihm alles zu gross, zu viel wurde. «Ich wollte einfach wieder nur kochen, simple Gerichte», sagt er und stellt schwungvoll Platten und Schüsseln mit verschiedenen Vorspeisen zum Teilen auf den Tisch Und so wäscht der ehemalige Sternekoch jetzt selbst Teller ab, während ihm die Meeresbrise um die Nase weht, und bewirtet in Grand-Cul-de-Sac auf St.Barth seine Gäste mit Gerichten, die so simpel, wie er sagt, gar nicht sind: köstliche Lobster Rolls, Caesar-Salate an getrüffelter Vinaigrette oder Tartar vom gelben Thunfisch mit knackigem Gemüse, Schalotten-Konfit und Sojasauce. Zur Vorspeisenrunde gehören auch 30g Oscietra-Kaviar Das muss schon sein.
Schliesslich sind wir hier nicht auf irgendeiner Insel, sondern auf St. Barth, der Lieblingsinsel des internationalen Jetsets.
St. Barth – oder Saint-Barthélémy, wie die zu Frankreich gehörende Insel mit vollem Namen heisst –, ist eines der teuersten und exklusivsten Reiseziele der Welt und so etwas wie das karibische Pendant zur illustren Côte d’Azur Nur dass hier aufgrund der Nähe zu den USA noch mehr Amerikanisch zu hören ist als in Südfrankreich. Gut betuchte US-Bürger kommen auch mal für ein Wochenende auf die Karibikinsel: Von Miami ist es ein Katzensprung und von New York gelangt man in knapp vier Stunden auf die Nachbarinsel Sint Maarten, von wo aus einem das Kleinflugzeug in 15 Minuten nach St. Barth transportiert. Wobei das mit der Erreichbarkeit ist so eine Sache: Der Flughafen Rémy de Haenen auf St. Barth gehört zu den gefährlichsten der Welt. Die Anflugschneise führt über einen Hügel, und am Ende der nur 640 Meter langen Landebahn kommt schon das Meer Daher können nur geübte Piloten mit Speziallizenz und kleine Flugzeuge auf St. Barth landen. Alternativ gelangt man mit der Fähre oder dem Boot nach St Barth. Wobei auch dieser Reiseweg Abenteuercharakter haben kann. Insbesondere, wenn die Anreise nachts im Stockfinstern stattfindet, das Boot – o mon dieu! – eher klein und der Wellengang hoch ist. Aber was wäre das Leben ohne eine Prise Abenteuer?
Dass die kleine französische Antilleninsel so beliebt ist, hat mit ihrer Exklusi-
vität zu tun. Massentourismus ist auf dem knapp 25 km2 grossen Eiland ein Fremdwort. Es gibt weder Casinos noch Fastfoodketten Nirgends liegt Abfall herum, das Wasser und die Strände sind sauber die Gärten gepflegt und voller blühender Bougainvillea, Hibisken und duftender Frangipani. Und das Meer! Es schimmert von Türkis bis Smaragdgrün in allen erdenklichen Blau- und Grüntönen. Die 22 Strände und Buchten sind für alle öffentlich und kostenlos zugänglich. Einer davon ist der Shell Beach in der Hauptstadt Gustavia, fünf Gehminuten vom Hafen entfernt. Seinen Namen hat er dem Umstand zu verdanken, dass es hier ausnahmsweise mal keinen pudrig-feinen weissen Sand gibt, sondern unzählige kleine Muscheln.
Nur zu Fuss erreichbar
Wer fernab von Jubel und Trubel das einsame Strandfeeling sucht, wird an der Plage de Colombier sein Tropenglück finden: Der wunderschöne Strand ist nur zu Fuss erreichbar, der Spaziergang dauert etwa 20 Minuten, zurück geht es, da bergauf, naturgemäss etwas länger Am Strand findet man weder Umziehkabinen noch Restaurants oder andere Einrichtungen – nur weissen Sand, türkisblaues Wasser und das Gefühl des Paradieses unter karibischer Sonne. Eine andere Möglichkeit um an diesen zauberhaften Flecken zu gelangen, ist auf dem Wasserweg per Privatboot Bootstouren können in Gustavia gebucht werden. Ausgerüstet mit Schwimmflossen
und Schnorchel machen wir uns im kristallklaren Wasser auf die Suche nach Meerestieren – vergebens! Weder Fische noch Wasserschildkröten lassen sich hier blicken, obschon das Wasser so klar ist, dass man am Grund die feinen von den Wellen in den Sand gezeichneten Rillen erkennen kann. Wer Wasserschildkröten beobachten will, fährt am besten zum östlichsten Zipfel der Insel, wo sich die «Anse de Grand-Cul-de-Sac» befindet. In diesem Naturreservat tummeln sich unzählige Wasserschildkröten. Es ist ein Spektakel, auf dem Sonnenbett am Strand zu liegen und zuzuschauen, wie die grünen Wasserschildkröten und Unechten Karettschildkröten eine um die andere ihren Kopf aus dem Wasser strecken, um nach Luft zu schnappen. Hoch über dem Colombier-Strand thront die ehemalige Rockefeller-Villa Der grosse Baukran lässt vermuten, dass diese gerade umfassend renoviert wird. Die Familien Rockefeller und Rothschild gehörten zu den Ersten, die in den 1950er Jahren die Insel bereisten und deren schlummerndes Potenzial entdeckten. US-Milliardär David Rockefeller kaufte damals den Einheimischen zwei unbebaute Strände zu einem Spottpreis ab, brachte die ersten Prominenten, darunter den Kennedy-Clan, hierher und läutete damit den Insel-Mythos ein. Ab den 1960er Jahren transformierte sich das unberührte Eiland mehr und mehr in einen mondänen Hotspot. Heute kann die Hauptstadt Gustavia mit einem Shoppingangebot aufwarten, das der
Zürcher Bahnhofstrasse oder der Avenue de Montaigne in Paris Konkurrenz macht: An der Rue de la République entlang der Hafenpromenade findet man von Bulgari über Dior, Louis Vuitton oder Hermès bis Patek Philippe oder Rolex einen Luxus-Flagshipstore um den anderen.
Schwedische Spuren
Woher kommt es, dass viele Strassen in Gustavia zwei Namen tragen, einen französischen und einen schwedischen? Was hat Skandinavien mit der Karibik zu tun? Die Antwort liegt in der Geschichte: 1493 entdeckte Christopher Kolumbus die Insel auf seiner zweiten Amerikareise und benannte sie nach seinem Bruder Bartolomeo Mitte des 17 Jahrhunderts kamen normannische Hugenotten nach St. Barth und brachten die Wirtschaft zum Erblühen Zwar konnten sie hier nichts anbauen, denn für den Ackerbau ist die Erde auf St. Barth zu wenig fruchtbar Ihr Geld machten sie vielmehr mit einer Station für französische Piraten, die die spanischen Schiffe abfingen und plünderten. Heute noch leben auf St.Barth Nachkommen dieser normannischen Einwanderer 1784 übergab der französische König Ludwig XVI. die Insel dem schwedischen König Gustav III. als Gegenleistung erhielt er die Handelsrechte in Göteborg. Die Schweden haben das Erscheinungsbild von Gustavia stark geprägt – was sich nicht nur in der Architektur niederschlägt, sondern auch in den Strassennamen. 1878 verkaufte
Die Lagune in Grand Cul-de-Sac mit dem Luxusresort Rosewood Le Guanahani.
Schweden die Insel wieder an die Franzosen. St. Barth gehört heute noch zu Frankreich und somit zur EU geniesst aber den Status einer «collectivité d’outremer»
Und wie war das nochmal mit den rauschenden Partys, an denen der Euro rollt und der Champagner strömt? Selbstverständlich gibt es sie, die Clubs, wo der Kaviar mit dem Suppenlöffel aus der XXL-Dose geschöpft und den Gästen auf den Handrücken geklackst wird, wo
exzentrische Gestalten in eigenartigen Gewändern auf den Tischen tanzen und wo man für eine Flasche Champagner ohne mit der Wimper zu zucken, einen vierstelligen Betrag hinblättert.
Rauschende Partys
Eine dieser schillernden Locations ist «La Petite Plage» am Hafen von Gustavia. In erster Linie ein elegantes, angesagtes Restaurant, verwandelt es sich
bisweilen in ein rauschendes Partylokal. Die Speisekarte des «Petite Plage» wurde vom französischen Dreisternekoch Éric Fréchon kuratiert, der kürzlich vom französischen Staat mit dem Orden «Officier de la Légion d’honneur» ausgezeichneten wurde. Wer im «Petit Plage» einkehren will, tut gut daran, sich rechtzeitig um eine Tischreservation zu kümmern. Der DJ heizt mächtig ein, die Stimmung im «La Petite Plage» ist ausgelassen und geordert wird der Champagner
Anreise
Zum Beispiel mit Air France über Paris nach Sint Maarten oder Guadeloupe. Von dort fliegt Winair nach St. Barth. •
Übernachten
Rosewood Le Guanahani
Das Resort in Grand Cul-de-Sac vereint Luxus und tropische Gelassenheit. Mit pastellfarbenen Cottages, türkisfarbenem Wasser und erstklassigem Service bietet es Ruhe und pure Exklusivität. Spa, eine hervorragende Gourmetküche und ein traumhafter Sandstrand runden das Angebot ab
Gypsea St.Barth
Eine kunterbunte Boho-Oase, umgeben von tropischer Natur: Im Hotel Gypsea in Colombier geniesst man entspannten Luxus. Die Zimmer in den Bungalows am Hang sind sehr schön, bieten Privatsphäre und einen atemberaubenden Panoramablick Die Zimmer rund um den Pool sind zum Teil etwas düster
in der Magnumflasche. Und wer eine solche bestellt, bekommt seine Warlholschen «15 minutes of fame»: Das Getränk wird mit grossem Tamtam von einer Truppe Girls im Paillettendress, die leuchtende Stäbe und Herzen im Takt der Musik in die Höhe strecken, an den Tisch gebracht, so dass jeder im Lokal zur Kenntnis nehmen kann, wer er edle Spender mit dem dicken Portemonnaie ist. Begleitet wird die Inszenierung mit einer Lichtshow, die farblich auf die jeweilige Champagnermarke abgestimmt zu sein scheint – ein Kabarett mit grossem Unterhaltungswert. Ist von Partyhotspots die Rede, darf der Nikki Beach Club nicht unerwähnt bleiben. Insider wissen: Der beste Tag, um hierher zu kommen, ist sonntags zum Brunch. Dann geht im Nikki Beach Club, der sich direkt vis-à-vis des legendären Hotels Eden Roc befindet, die Post ab Auch hier gilt: Ohne Tischreservation keine Chance auf Einlass (ausser man heisst vielleicht Taylor Swift oder Leonardo Di Caprio). «Die Amerikaner buchen sogar schon ein Jahr im Voraus, um sicherzugehen, dass sie ihren Tisch bekommen», erzählt Jérôme Delamaire, der seit der Eröffnung des Nikki Beach Clubs auf St. Barth im Jahr 2003 als Geschäftsführer amtet. Mit wem auch immer man spricht, früher oder später fällt der Name Irma. Irma war ein gewaltiger Tropensturm, der 2017 die Insel komplett verwüstet hatte. «Irma war eine Zäsur», sagt Martein van Wagenberg General Manager des Hotels Rosewood Le Guanahani.
Essen und Trinken
La Petite Plage
«La Petite Plage» befindet sich direkt am Hafen von Gustavia und bietet eine entspannte, elegante Atmosphäre mit Blick auf die ankernden Boote. Das Interieur erinnert an ein elegantes Boudoir im Tropenstil. Die vom Pariser Sternekoch Éric Fréchon kreierte Speisekarte präsentiert mediterrane Gerichte mit karibischen Einflüssen, darunter Ceviches, Fisch und Meeresfrüchte vom Grill oder Tacos mit Rindstartar und scharfer Mayonnaise. Abends sorgen Live-Musik und DJs für Stimmung.
Nikki Beach Club
Der erste Nikki Beach Club wurde 1998 in Miami gegründet. Der Ableger auf St. Barth ist der drittälteste und wurde 2003 eröffnet Berühmt für seine Champagnerpartys, gilt der Nikki Beach Club als Hotspot des Jetsets. Direkt am weissen Sandstrand von St. Jean gelegen, wird hier eine zeitgeistige Fusion-Küche angeboten. Liegebetten können täglich ab 9 Uhr gemietet werden.
Das Luxusresort erstreckt sich auf einer Fläche von sieben Hektaren und liegt –wie das eingangs erwähnte Strandlokal Ti’Corail – in Grand Cul-de-Sac an der Nordostseite der Insel. Das Resort wurde in den 1980er Jahren erbaut und nach der Zerstörung durch Irma nach einer vierjährigen Renovationsphase 2021 wiedereröffnet. 90 Prozent der in gelben, blauen oder lilafarbenen Cottages untergebrachten Gästezimmer bieten Meeresblick Im «Rosewood» setzt man nicht auf Bling-Bling sondern auf diskreten Luxus. Da sich das Fünfsternehotel in einem Naturreservat befindet, dürfen keine Jachten in die Bucht hineinfahren. So kommt man hier in den Genuss von Ruhe und Privatsphäre. Selbst während der Hochsaison im Dezember und Januar wenn im Hafen von Gustavia Hunderte Luxusjachten ankern. Apropos Hochsaison: Die beste Reisezeit für St. Barth ist zwischen November und Frühlingsbeginn. Die Monate Juli und August sollte man wegen der Hurrikanzeit meiden.
Das Gourmetfestival
Der ideal Zeitpunkt für Feinschmecker, um nach S. Barth zu reisen, ist wiederum im November, wenn auf der Antilleninsel jeweils das alljährliche Gourmetfestival stattfindet – ein kulinarischer Anlass erster Güte Dabei werden dekorierte Sterneköche aus ganz Frankreich eingeladen, ihre Kochkünste während einer Woche unter karibischer Sonne zum Besten zu geben.
«La Petite Plage» ist im Stil eines Boudoirs dekoriert.
Sommerliche Fusionküche im «La Petite Plage»
La Plage de Colombier ist einer der schönsten Strände der Insel und nur zu Fuss oder per Boot erreichbar
Fast alle Zimmer und Suiten des «Rosewood Le Guanahani» bieten Meeresblick.
Blick auf die Hauptstadt Gustavia, in deren Hafen das ganze Jahr über Luxusjachten ankern.