zu denken»
machen. Dass jede Unternehmenseinheit ihre eigene Buchhaltung oder ihr eigenes HR hat. Das meine ich mit verschlanken Auch werden wir Produktionsstandards festlegen, die für alle Regionen gelten, und so die Kosten besser kontrollieren können. Ein Hebel sind auch die Immobilienflächen: So geben wir als Generaldirektion in Bern den Hauptsitz auf und sparen so die Miete ein.
Sparen wird für Firmen oft ziemlich teuer, spätestens wenn die Unternehmensberater ins Haus kommen Für Consultants dürfte Ihr «Enavant»-Projekt ein üppiger Festschmaus werden
Rund 120 SRG-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter arbeiten bereits heute bei «Enavant» mit. Bei jeder Etappe des Projekts werden weitere Mitarbeitende dazukommen Aber vergessen wir nicht: Diese Kolleginnen und Kollegen tun dies neben ihrer bisherigen Arbeit, neben dem Tagesgeschäft. Und die Zeit drängt Ganz ohne externe Unterstützung geht es deshalb nicht. Daher: Ja, wir engagieren auch externe Berater konkret die Consultingfirma Oliver Wyman. Sie hilft uns bei der Auswertung von Statistiken, beim Durchforsten von Zahlen –also quasi als verlängerte Werkbank. Was das kostet können wir aus vertraglichen Gründen nicht sagen.
Welche Spareffekte erhoffen Sie sich von der künstlichen Intelligenz? Künstliche Intelligenz setzen wir nur dort ein, wo sie hilft, Qualität zu halten oder zu
verbessern. Und wir experimentieren: Für «RTS Météo» testen wir einen Avatar, der Inhalte in Gebärdensprache übersetzen kann. Dass KI unsere Arbeit künftig noch weit stärker prägen wird als heute, das ist offensichtlich. Dabei ist Transparenz unglaublich wichtig: Das Publikum muss wissen, wo und wann wir KI einsetzen. Aber selbstverständlich bietet die KI grosses Potenzial für mehr Effizienz, etwa beim Untertiteln oder bei der Transkription.
Planen Sie womöglich auch einen RainerMaria-Salzgeber-Avatar?
(Lacht.) Dafür schätze ich Rainer viel zu sehr Ich will, dass er seine Sendungen weiterhin machen kann – als Mensch! Wir werden im Rahmen von «Enavant» unser Angebot grundsätzlich anschauen, aber Genaueres kann ich noch nicht sagen. Klar ist, Sport gehört zur SRG. Wenn bei Olympischen Spielen 43 Prozent des Publikums aus jungen Menschen bestehen, dann ist das eine Qualität.
Wie heisst es in der Management-Lehre doch? «Public value is what the public values.»
Und Service public ohne public ist kein Service public Im Prinzip ist es relativ einfach: Wir müssen möglichst viele Menschen erreichen, damit wir unseren Auftrag der Grundversorgung erfüllen können. Dafür müssen wir uns künftig noch stärker nach den Bedürfnissen und dem Nutzungsverhalten des Publikums richten.
Die SRG kann nur mit einem grossen Publikum überleben klar Zugleich haben Sie
Meine Zukunft hängt auch von der Schweizer Bevölkerung ab, davon, wie sie bei dieser Abstimmung entscheidet.
«ErfolgentstehtimTeam»–
einen Bildungsauftrag Sie müssen sich auch um Philosophie, Rätoromanisch und Jazz kümmern Da ist es doch zwangsläufig so, dass Sie Letzteres vernachlässigen Zumal nirgendwo definiert ist, nach welcher Sparrunde, nach welcher weggefallenen Kultursendung Sie den Bildungsauftrag nicht mehr erfüllen Wir haben keine quantitativen Sendungsvorgaben, das stimmt Aber wir haben ein Mandat, auch ein kulturinteressiertes Publikum anzusprechen. Wir bewegen uns hier immer in einem Spannungsfeld zwischen unserem Auftrag, unserer Wirtschaftlichkeit und der Wettbewerbsfähigkeit – denn wir müssen auch am Markt bestehen.
Was die Menschen im Land derzeit ja vor allem umtreibt: Welche Sendungen nun gestrichen werden Wir informieren, sobald wir mehr wissen. Fest steht, dass wir am 1. Januar 2027 bereit sein müssen. Dann wird die Medienabgabe erstmals gesenkt, von 335 auf 312 Franken. Gespart wird aber schon vorher im Jahr 2026
2026 wird auch das Jahr der Halbierungsinitiative werden Machen Sie als SRG-Direktorin weiter, wenn die Initiative durchkommt? (Zögert.) Sie merken, ich zögere Schauen Sie, ich bin jetzt voll und ganz mit «Enavant» beschäftigt Sicher meine Zukunft hängt auch von der Schweizer Bevölkerung ab, davon, wie sie bei dieser Abstimmung entscheidet. Ob ich diesen neuen Sparauftrag dann umsetzen würde? Im Moment fokussiere ich darauf, eine starke SRG zu bauen, die sich hinterfragt
WasAvaloqseit40Jahrenauszeichnet
VomSchweizer Startup zurglobalen Fintech-Grösse: Wasmacht Avaloq über Jahrzehnte erfolgreich? Ein gemeinsames Ziel, sagtElodieLhuillier,LeiterinHumanResources.Ein Gespräch über Innovation,Leadership unddarüber, wieMitarbeitende aufder ganzen Welt vomErfolgdes Unternehmensprofitieren.
Avaloq wirddieses Jahr 40. Wie hat sich das Unternehmen in denletztenvier Jahrzehnten entwickelt?
Elodie Lhuillier: Vonunseren Schweizer Ursprüngen haben wir uns zu einemglobalen Unternehmen mit über 2500Mitarbeitenden in elfLändern entwickelt. Seit unserer Gründung kombinierenwir kontrollierte Innovation mitlangfristigem Denken.So können wir gemeinsammit unserenKunden wachsenund ihre sich wandelnden Bedürfnisse unterstützen.Nachwie vorist die Schweiz unser Zuhause undein bedeutender Markt, der für unsere Identität und unsere Geschäftstätigkeit zentralist
Können Sieuns mehr über Avaloqs Position in der Schweizerzählen? Avaloq beschäftigt mehr als1100hochqualifizierte Fachkräfte an unseren drei Standorten in Zürich, Bioggio und Genf.UnsereMitarbeitendeninder Schweiz sindimSchnittschon mehr alszehn Jahre beiuns. Darauf sind wir ebenso stolz wieauf unseren Einfluss auf dieSchweizer Finanzlandschaft undunser weitreichendes Ökosystem vonFintechPartnern.
Wasmacht Avaloq heute zu einem spannenden Arbeitsplatz?
Wirarbeiten mitüber 170Finanzinstituten weltweit zusammen, daruntermehrals 40 in derSchweiz,die unsere Softwarelösungen zurVerwaltung vonüber vier Billionen SchweizerFrankennutzen. Sieprofitieren vonunserem Engagementfür gemeinsame Innovation, da wirbei der Entwicklungvon Lösungen, die neuen Marktanforderungenoderregulatorischen Änderungen gerecht werden, aufZusammenarbeit setzen. Dieses kollaborative Umfeld bietet unseren Mitarbeitenden, die Möglichkeit, an wegweisenden Projekten mitzuwirken,weilsie direkt mitführenden Finanzinstituten weltweit zusammenarbeiten
Wasunterscheidet Avaloqvon anderen Arbeitgebern?
Wirsinddavonüberzeugt,dassdie unterschiedlichen Perspektivenunserer Mitarbeitenden einwesentlicher Bestandteilunserer Identitätsind. Diese kulturelle Vielfalt schafft einUmfeld,indem jede und jeder die Chance hat, sichzuentfalten. Persönliche Entwicklung ist derSchlüssel zum gemeinsamen Erfolg.Darüber hinaus bieten wirein Arbeitsumfeld, das vonAutonomie,Vertrauen undeinem starken Gemeinschaftsgefühl geprägtist
WassindIhreaktuellen Prioritätenals Leiterin HumanResources?
Unsist es wichtig,einenOrt zu schaffen, an dem Menschen gerne arbeiten –weilsie spüren, dass ihre Arbeitzählt undsie etwasbewirkenkönnen Wenn sich unsere Mitarbeitendenentfalten können schlägt sich dies unmittelbarinden Ergebnissenfür unsereKunden nieder.Ich setze michdeshalbdafür ein, unsere Strategie so zu vermitteln, dass jede und jeder im Alltag spürt, wofürwir stehenund welchen Beitrag er oder siedazuleistet
Welche Fähigkeiten sind für eine erfolgreiche Karriere in derWealth-Tech-Branche unerlässlich?
Wichtigist,sichfortlaufend neue Fähigkeiten anzueignen, Branchentrends zu erkennenund Freudeander Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern zu haben.Die Branche entwickelt sich rasant, und unsere Kundenverlassen sichbei geschäftskritischenVorgängen, beidenenesauf Vertrauen und Zuverlässigkeitankommt, aufuns
WiewürdenSie IhrenFührungsstil beschreiben?
Ichgehemit Elan undTatendrang an Aufgaben heran und verfolge einen pragmatischen, zielgerichteten
HR-Ansatz: Ichbin fest davonüberzeugt,dassdie meistenHerausforderungen gelöstwerden können wenn alle zusammenspannen.Weil wir über viele Bereicheund Regionen hinwegzusammenarbeiten, istTeamgeistder Schlüssel, um gemeinsam für unsereKundschaft dasBeste zu erreichen.
Elodie Lhuillier
Leiterin Human Resourcesbei Avaloq
Elodie Lhuillier stiess 2022 zu Avaloq,nachdem siemehr als zehn Jahre beiGoogle in Zürich in leitenden HR-Rollentätig war undglobaleTeams betreute Ihre Karriere begann sie beiGE, wo sieverschiedene Positionen im HR sowie im HR Leadership Program innehatte. Die gebürtige Französin lebt seit 2011 mit ihrerFamilie in Zürich undverfügt über einen MBA sowiezweiMasterabschlüsse in Management undInternational HumanResources.
WelchenTippwürdenSie jemandem geben, derbei Avaloqanfängt?
Seineugierig.Wir sindineiner komplexen Branche tätig, die sichrasantverändert. Dasbedeutet aber auch,dasswir ständig dazulernenund uns weiterentwickeln können.
WasmotiviertSie in IhrerRolle?
DieChance,mit meiner Arbeit etwaszubewegen. Das Besonderebei Avaloq ist dieweitergehende Wirkung,die unsere Arbeit hat. Wenn wirfür einen Kunden einProblem lösen, verbessern wirdamit oftmalsdas Erlebnis fürunseregesamteKundenCommunity. Letztlichbeeinflussenwir damit auch, wieTausende vonAnlegerinnenund Anlegerndas Thema Vermögensverwaltung erfahren. Genaudiese Kombination ausZielsetzung,Menschen und Brancheneinflussist es,die mich wirklichantreibt Wiegelingt es Avaloq in einem so schnelllebigenUmfeldnah an denKundenbedürfnissen zu bleiben?
Wirführen regelmässig Umfragen unter Anlegenden sowie Vermögensverwalterndurch,umderen Bedürfnisse,besserzuverstehen. Darüber hinaus fliessen25% unseresjährlichenSoftwareumsatzes in Forschung undEntwicklung,umunserem Engagement fürkontinuierliche Innovationgerecht zu werden
Worauf sind Siebesonders stolz?
Aufunsere Fähigkeit,uns anzupassenund immer wieder neuzuerfinden. Sie ist der Grund, warum Avaloqsoerfolgreichist.Und natürlichauf unsere Mitarbeitenden: IhrTalent, ihr Engagement,ihre Leidenschaft.Zusehen,wie Menschen über Funktionen und Ländergrenzen hinwegzusammenkommen,umgemeinsam Herausragendes zu leisten, das ist wirklichetwas Besonderes.