
22 NOV 2025
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22 NOV 2025
„Die Ausübung der Kunst ist ja ein großer Teil meines Ichs, es ist mir die Luft, in der ich atme!“
CLARA SCHUMANN
AN JOHANNES BRAHMS 15. Oktober 1868
sa 22/11
19.30 Uhr
Großer Saal
Festspielhaus St. Pölten
ÖSTERREICH-PREMIERE
Dauer: ca. 2 Std. 40 Min. (inkl. zwei Pausen)
Einführung mit Michael Küster (Ballett Zürich)
18.30 Uhr, Kleiner Saal
Künstlerische Leiterin Festspielhaus St. Pölten: Bettina Masuch
CHOREOGRAFIE, INSZENIERUNG Cathy Marston
MUSIK Clara Schumann, Robert Schumann, Johannes Brahms, Philip Feeney
MUSIKARRANGEMENTS, ORIGINALKOMPOSITION
Philip Feeney
SZENARIUM Cathy Marston, Edward Kemp
BÜHNENBILD Hildegard Bechtler KOSTÜME Bregje van Balen
LICHTGESTALTUNG Martin Gebhardt
DRAMATURGIE Edward Kemp, Michael Küster

CLARA
DAS WUNDERKIND Alyssa Pratt
DIE KÜNSTLERIN Nehanda Péguillan
DIE EHEFRAU Nancy Osbaldeston
DIE MUTTER Sujung Lim
DIE PFLEGERIN Inna Bilash
DIE MANAGERIN McKhayla Pettingill
DIE MUSE Max Richter
ROBERT SCHUMANN Karen Azatyan
JOHANNES BRAHMS Chandler Dalton
FRIEDRICH WIECK Esteban Berlanga
MARIANE WIECK Shelby Williams
ADOLPH BARGIEL Joel Woellner
CHRISTEL Daniela Gómez Pérez
JOSEPH JOACHIM Pablo Octávio
Ballett Zürich / Junior Ballett
Mitglieder der Tanz Akademie Zürich
KLAVIER Ragna Schirmer
ORCHESTER Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
MUSIKALISCHE LEITUNG Daniel Capps
Uraufführung 11. Oktober 2024, Opernhaus Zürich
Clara Schumann (1819–1896)
*Präludium f-Moll
*Scherzo Nr. 1 d-Moll op. 10
*Notturno op. 6 Nr. 2
Robert Schumann (1810–1856)
*Fantasiestücke op. 12, Nr. 7 Traumes Wirren
*Streichquartett a-Moll op. 41 Nr. 1, 4. Satz
Clara Schumann
*Romanze op. 11 Nr. 3
Robert Schumann
*Waldszenen op. 82, Nr. 7 Vogel als Prophet
*Liederkreis op. 39, Nr. 5 Mondnacht
Clara Schumann
*Klavierkonzert a-Moll op. 7, 1. Satz
*Scherzo Nr. 2 c-Moll op. 14
*Klavierkonzert a-Moll op. 7, 2. Satz
Robert Schumann
*Myrthen op. 25, Nr. 1 Widmung und Nr. 3 Der Nussbaum
*Album für die Jugend op. 68, Nr. 1 Melodie
*Dichterliebe op. 48, Nr. 1 Im wunderschönen Monat Mai
*Klavierkonzert a-Moll op. 54, 1. Satz
*Symphonie Nr. 4 d-Moll op. 120, 1. Satz
*Bunte Blätter op. 99, 1. Satz
Johannes Brahms (1833–1897)
*Variationen über ein Thema von Robert Schumann op. 9 Nr. 4 und Nr. 12
*Scherzo Es-Dur op. 4
Robert Schumann
*Liederkreis op. 39, Nr. 1 In der Fremde
Johannes Brahms
*Variationen über ein Thema von Robert Schumann op. 9 Nr. 9
Clara Schumann
*Variationen über ein Thema von Robert Schumann op. 20 Nr. 3
Robert Schumann
*Liederkreis op. 39, Nr. 7 Auf einer Burg
Clara Schumann
*Romanze op. 21 Nr. 1 C-Dur
*Variationen über ein Thema von Robert Schumann op. 20 Nr. 7
Johannes Brahms
*Klavierkonzert Nr. 1 op. 15, 2. Satz
1. AKT
Am Anfang sind Tasten. Ein hölzernes Gehäuse. Hämmer. Saiten. Sieben Töne der Tonleiter, aus denen sich alles ergibt.
Clara, die Tochter des Musikerpaars Friedrich und Mariane Wieck. Friedrich ist Klavierlehrer, und Clara ist sein Projekt, der lebende Beweis für seine Lehrmethode. Die Ehe geht in die Brüche, und Mariane zieht weg, um mit dem Musiker Adolph Bargiel zusammenzuleben. Sie möchte Clara mitnehmen, doch Wieck ist nicht bereit, seine begabte Tochter jemand anderem zu überlassen. Robert Schumann, der frühreife Komponist, kommt als Schüler zu Wieck und findet sich mit Clara am Klavier wieder – zwei Ausnahmetalente Seite an Seite. Doch Clara ist noch ein Mädchen, und Robert ist ein junger Mann. Vorläufig wirft er ein Auge auf Christel, Wiecks Dienstmädchen, und er löscht seinen Durst in den Kneipen der Stadt.
Clara wird sechzehn und bringt ihr selbst komponiertes Klavierkonzert zur Uraufführung. Der Mann, von dem sie sich wünscht, er möge sie spielen hören, verspätet sich. Zum ersten Mal nimmt er sie als Frau und nicht mehr als Mädchen wahr. Doch Wieck ist nicht bereit, seine begabte Tochter jemand anderem zu überlassen. Er beauftragt Anwälte, engagiert eine Anstandsdame und plant Konzertreisen, um Robert und Clara voneinander fernzuhalten.
Hin- und hergerissen zwischen ihrem Vater und ihrer Liebe zu Robert, trifft Clara schließlich eine Entscheidung: Sie will Roberts Frau werden.
Clara und Robert Schumann – Ehefrau und Ehemann, Ehefrau und Komponist, Mutter und Vater von vielen Kindern. Es ist schwer zu komponieren, wenn das Haus voll ist. Schwer zu komponieren, wenn einem der Kopf zu platzen scheint. Schwer zu leben, wenn das Komponieren nicht gelingt.
Clara opfert sich auf für ihren Mann, doch alle Welt erwartet von ihm, dass er für sie sorgt. Und auch Robert weiß, dass er das tun muss. Clara, Impresaria und Organisatorin, sucht nach einer Lösung: Sie plant ein Konzert, um die Musik ihres Mannes aufzuführen und ihm eine Stelle zu verschaffen, die die Familie ernährt. Es gelingt ihr, bis Robert anfängt, die Kontrolle über die Zeit, die Musik und seinen Verstand zu verlieren.
Der Ehefrau, Mutter und Pflegerin Clara Schumann beginnen die Ideen auszugehen.
In der dunkelsten Stunde erscheint ein Engel.
Johannes Brahms, der jugendliche Komponist, sucht Robert, sein großes Vorbild, auf. Sie musizieren gemeinsam – zwei Ausnahmetalente Seite an Seite.
Clara und Robert sind begeistert von ihrem neuen Gefährten, der sie unterstützt und inspiriert.
Johannes und seine Musik werden zu Roberts neuer Obsession. Er wird nicht ruhen, bis die Welt das Genie Brahms anerkennt. Und er kann nicht ruhen, bevor er einen Ausgang aus der Welt gefunden haben wird. Er macht sich auf den Weg zum Rheinufer.

Robert Schumann ist von der Welt abgeschottet, und seine Ärzte erlauben seiner Frau nicht, ihn zu sehen.
Clara Schumann, die allein für ihre Familie sorgen muss, sucht Hilfe bei ihrem Freund Joseph Joachim. Und bei Johannes Brahms.
Clara und Johannes – ihre gemeinsame Liebe zu Robert hält sie auf Abstand zueinander. Wollen sie zusammen sein? Sind sie zusammen?
Nach Roberts Tod stünde einer Verbindung von Clara und Johannes nichts mehr im Weg, einzig sie selbst. Aber Clara Schumann, Wiecks Wunderkind, Starpianistin, Mutter, Pflegerin, Impresaria, Muse und Robert Schumanns Witwe – das ist mehr, als Johannes ertragen kann.
Johannes fällt seine Entscheidung: Er zieht weg, um für seine Musik zu leben. Und Clara … spielt weiter.
EDWARD KEMP / MICHAEL KÜSTER (BALLETT ZÜRICH)
Cathy, nach dem großen Erfolg des Balletts The Cellist widmest du dich in deinem neuen Werk Clara erneut einer großen Musikerin. Nach der Cellistin Jacqueline du Pré ist es nun Clara Schumann, die bedeutendste Pianistin des 19. Jahrhunderts. Die beiden Künstlerinnen trennen zwar mehr als 100 Jahre, aber hast du trotzdem Verbindungen zwischen den beiden ausfindig machen können?
Wie beide Frauen auf untrennbare, wenn auch ganz individuelle Weise mit ihrer Kunst, der Musik, verbunden sind, erscheint mir als die größte Parallele. Während ich bei Jacqueline du Pré noch mit Zeitzeug:innen sprechen konnte, die sie kannten und auf der Bühne erlebt haben, konnte ich im Fall von Clara Schumann nur auf Informationen zurückgreifen, die mir ihre Biograf:innen und ihre Tagebuchaufzeichnungen geliefert haben. Und natürlich auf ihre Musik, die mir viel über sie erzählt. Ihre Persönlichkeiten waren sehr verschieden. Jackies Wildheit ist nicht unbedingt das, was ich mir für Clara vorstelle, aber ich spüre bei beiden die absolute Entschlossenheit, ihr Leben vollständig in den Dienst der Musik zu stellen. Wir reden heutzutage viel über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Aber wie soll das gehen, wenn man so eine Kunst macht? Das ist fast unvereinbar, wenn der Sinn des Lebens im Musizieren besteht.

Wie bist du mit Clara Schumann in Berührung gekommen, und wie hat diese Idee bis zur jetzigen Umsetzung mit dem Ballett Zürich Gestalt angenommen?
Vor etwa zwanzig Jahren bin ich in einer Sonntagszeitung auf die Rezension einer Biografie von Clara Schumann gestoßen. Dieses Buch der schottischen Autorin Janice Galloway hat mich damals in seinen Bann gezogen und mein Interesse an Clara Schumann geweckt. Die Tatsache, dass es keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern eine Romanbiografie war, ließ viel kreativen Freiraum, und von Anfang an stellten sich bei mir Bilder von Bewegungen ein. Ich bin dann in den Kosmos der Musik von Clara und Robert Schumann eingetaucht. Dabei hat mich fasziniert, wie beide ihre Musik als verschlüsselten Code ihrer Kommunikation genutzt haben, und mir war klar, dass ich das irgendwann in einem Ballett auf die Bühne bringen würde.
Clara Schumann wurde lange in erster Linie als „die Frau von Robert Schumann“ wahrgenommen. Dabei sah das zu Lebzeiten ganz anders aus.
Clara Schumann war berühmt, während Robert es schwer hatte, einen Fuß auf den Boden zu bekommen. Warum eignet sich Claras Leben als Stoff für ein Ballett, und auf welche Elemente ihrer Biografie richtest du in deinem Ballett den Fokus?
In ihrem Ringen um künstlerische, menschliche und ökonomische Autonomie ist Clara Schumann im 19. Jahrhundert eine geradezu einzigartige Erscheinung. Im Ballett mache ich das vor allem an den Beziehungen zu ihrem Vater Friedrich Wieck, zu Robert Schumann und zu Johannes Brahms fest. Diese Dreieckskonstellationen sind das Grundgerüst für mein Stück. Wichtig für Claras Persönlichkeit erscheint mir der Umstand, dass sie bis zu ihrem vierten Lebensjahr nicht gesprochen hat. Was kann das bedeuten? Ein Kind, das nicht spricht, kommuniziert nonverbal und durch Bewegung. In der extremen Beziehung zu ihrem Vater Friedrich Wieck geht es in erster Linie um die Musik, um Disziplin, um Aufopferung und Ehrgeiz. Das sind Themen, mit denen sich auch Tänzerinnen und Tänzer unentwegt auseinandersetzen. Diese Nonverbalität setzt sich dann in Claras Beziehung mit Robert Schumann fort. Als erster Mensch gibt er ihr die Aufmerksamkeit, die ihr fehlt. Sie ist elf, er ist zwanzig, da beginnt die schriftliche Korrespondenz, ab da steigern sich ihre gegenseitigen Schwärmereien. Im regelmäßigen Wechsel widmen sie einander ihre Kompositionen. Sie fungieren geradezu als Ersatz für das persönliche Gespräch, denn Friedrich Wieck verhindert das Zusammensein der beiden, indem er das Wunderkind Clara immer wieder auf ausgedehnte Konzertreisen schickt. Auch später scheint es kaum Platz für direkte Kommunikation zu geben. Man schreibt Ehetagebuch oder kommuniziert durch Musik.
Vieles liegt im Unausgesprochenen, und das macht es für den Tanz so interessant. Wie in meinem Ballett The Cellist, wo das Cello von einem Tänzer verkörpert wird, habe ich für die Pianistin Clara Schumann nach einer Möglichkeit gesucht, sie in Beziehung zu ihrem Instrument darzustellen. Ausgehend von den sieben Melodietönen einer Tonleiter und den entsprechenden weißen Tasten auf dem Klavier wird Clara deshalb von sieben Tänzerinnen verkörpert. Sie stehen für sieben Facetten ihrer Persönlichkeit, die dem Wunderkind, der Künstlerin, Ehefrau, Mutter, Pflegerin, Managerin und Muse zugeordnet sind. Sie wirken wie eine Gruppe von Schwestern, die das Klavier repräsentieren. Dieser Chor von Claras ist sozusagen die Tastatur, auf der ich als Choreografin spiele.
Wie fügen sich diese sieben Einzelaufnahmen zu einem Gesamtbild zusammen?
Jede der sieben Tänzerinnen ist in einem anderen Kapitel der Geschichte präsent, auch wenn sie sich gelegentlich überlappen und teilweise auch gemeinsame Bewegungsmotive teilen. Sie entwickeln sich aber – in unterschiedlicher Gewichtung – auf individuelle Weise, vor allem – mit Ausnahme der Brahms zugeordneten siebenten Clara-Tänzerin – in ihrem Kontakt zu Robert Schumann. Er ist die eigentliche Hauptfigur des Baletts, der in seiner Person die verschiedenen Clara-Figuren miteinander verbindet.
Clara und Robert Schumann gelten bis heute als das ideale Künstler:innenpaar der Romantik, auch wenn dieses Bild inzwischen einige Risse bekommen hat und die Beziehung nicht ganz so romantisch war, wie uns Tagebücher und manche Biograf:innen glauben machen wollen. Wie reflektierst du diese Verbindung in deinem Ballett?
Wir müssen uns, glaube ich, vor einseitigen Beurteilungen hüten. Von einer romantischen Künstler:innenehe haben wir heute sicher eine andere Vorstellung. Wer weiß, vielleicht hat es Clara gelegentlich bereut, Robert geheiratet zu haben. Aber das macht diese Ehe als Ganzes nicht zum Desaster. Das wäre wirklich SchwarzWeiß-Malerei. Die Hochzeit mit Robert bedeutete für Clara, auch seine Fehler in Kauf zu nehmen. Natürlich war es keine Traumehe, in der beide gesund waren, jeden Tag Klavier spielen, komponieren und gemeinsam auf Tournee gehen konnten. Sexualität hat in dieser Beziehung eine wichtige Rolle gespielt. Clara ist unentwegt schwanger, acht Kinder bringt sie zur Welt. Ich habe bei ihr das Gefühl, dass ein Teil von ihr die Frau sein will, die er braucht und die die Gesellschaft erwartet. Ein Teil von ihr will die Konzertpianistin sein, die durch die Welt tourt. Ein Teil von ihr möchte ihn pflegen, weil sie ihn liebt. Ein Teil von ihr fühlt die Verantwortung für die Kinder. Im Tanz lässt sich diese ambivalente Gratwanderung gut einfangen, und deshalb erweisen sich die sieben Clara-Figuren für die Narration als überaus hilfreich.
Wie schon erwähnt, steht Robert Schumann im Mittelpunkt deines Balletts. Nicht als strahlender Ballettheld, sondern als zerrissener Charakter zwischen übergroßer Euphorie und Phasen tiefer Depression. Wie gelingt es dir, deine Robert-SchumannDarsteller darauf einzuschwören?
Diese emotionalen Berg-und-Tal-Fahrten bei Robert Schumann sind eine echte Herausforderung, weil sie eine große Intensität in der Darstellung verlangen. Als Tänzer muss man sich wirklich darauf einlassen. Nur mit Technik und Choreografie kann man dieser Rolle nicht gerecht werden. Man muss in jeden Zustand eintauchen und darf dabei keine Hemmungen entwickeln. Karen Azatyan, unser neuer Erster Solist, mit dem ich die Rolle erarbeite, macht diese Reise wirklich mit. Er setzt meine Vorgaben um, bringt aber auch selbst sehr viele Anregungen in den kreativen Prozess ein. Das ist sehr hilfreich, weil ich selbst mich ja die ganze Zeit in die sieben Claras hineinversetzen und den Überblick behalten muss.
Wie ist Clara als Pianistin in deinem Ballett präsent? Einen Flügel gibt es auf der Bühne ja nicht …
Als Pianistin für unsere Ballettproduktion konnten wir die große Clara-Schumann-Spezialistin Ragna Schirmer gewinnen. Ragnas Klavierpart zieht sich wie ein roter Faden durch das Stück. Sie gibt den sieben Claras
eine Stimme und steht der zentralen Tanzrolle Robert Schumanns gegenüber. Darüber hinaus ist das Klavier nicht nur im Bühnenbild, sondern auch in den Kostümen allgegenwärtig. Mit unserem Bühnenraum für Clara wollten wir eine Klavierwelt evozieren, in der das Instrument präsent ist, auch wenn man es nicht sieht. Ähnlich wie im Ballett The Cellist, wo Hildegard Bechtler das Innenleben des Cellos zu einer Echokammer, einem Gedächtnisraum entwickelt hat, haben wir jetzt eine Szenerie, die uns in die Welt des Klaviers eintauchen lässt – die rechtwinklige Welt von sieben Tasten, die klar geschnittenen Öffnungen, der geschwungene Korpus, der an den Flügel eines Vogels oder eines Engels denken lässt. Auf einem stilisierten Flügeldeckel entsteht eine inselartige Spielfläche. Es ist der Rückzugsort, an dem die Hochzeit von Robert und Clara stattfindet, aber auch das Symbol für Roberts Jahre in der Endenicher Heilanstalt. Das Bühnenbild verbindet sich mit einer äußerst vielgestaltigen, gefalteten Welt in den Kostümen Bregje van Balens, die ihren Ursprung in Robert Schumanns Klavierpartituren haben.
Für Robert und Clara ist die Begegnung mit dem 20-jährigen Johannes Brahms eine Art Erweckungserlebnis. Er wird zum Freund der Familie und nach Roberts Tod zum treuen Begleiter Claras. Wie weit deren Beziehung später ging, ist immer wieder Anlass für Spekulationen gewesen. Welche choreografische Antwort findest du auf diese Frage?
Zum Glück darf ich eine choreografische Antwort geben und muss nicht behaupten, dass sie Händchen gehalten oder nackt nebeneinander gelegen hätten. Darum geht es auch nicht. Die siebente Clara – ich nenne sie die Muse – hat eine Geste, bei der sie ihre Hand an ihr Gesicht hält. Es ist wie eine Art Mauer mit Robert auf der einen und Brahms auf der anderen Seite, und sie scheint die Sicht auf Robert in der Endenicher Nervenheilanstalt zu versperren. Eine unsichtbare Grenze, wobei ich damit spielen kann, wann und wie diese Linie überschritten wird. Clara nimmt Brahms’ Unterstützung während Roberts Endenicher Asyl und nach seinem Tod an. Aber wenn man das weiterdenkt, kommt man irgendwann in den Bereich der Vermutung und Spekulation. Der Tanz kann diese fließende Grenze bewahren.
Die Biografien der Protagonist:innen in deinem Ballett sind außergewöhnlich gut dokumentiert, nicht nur durch die Tagebücher und erhalten gebliebenen Briefe von Clara, Robert und Brahms, sondern auch durch eine Unmenge von Sekundärliteratur. Wie viel historische Genauigkeit hast du dir selbst für dein Ballett verordnet?
Das entscheide ich von Fall zu Fall. Als ich an The Cellist gearbeitet habe, war das anders, weil einige Protagonist:innen noch am Leben waren, und ich ihnen gegenüber eine besondere Verantwortung fühlte. Aus den
vielen Biografien von Clara, Robert und Brahms kann man viele Fakten und Konstellationen für das Ballett übernehmen. Aber natürlich kann man sich auch fragen, wie zuverlässig diese Quellen sind. Das gilt insbesondere für die Tagebücher, wo manche Einträge und Formulierungen ganz darauf aus zu sein scheinen, für künftige Leser:innengenerationen ein idealisiertes Bild der romantischen Künstler:innenbeziehung von Robert und Clara zu transportieren. Und auch bei den vielen Biografien, die es mittlerweile gibt, muss man die jeweilige Perspektive bedenken, aus der sie geschrieben sind. Da muss ich mich fragen, ob das auch meine Perspektive ist und komme unter Umständen zu anderen Ergebnissen. Die zuverlässigste Quelle für mich bleibt die Musik selbst.
Die Ballettpartitur für Clara hat – wie schon bei The Cellist – der britische Komponist Philip Feeney zusammengestellt. Welche Wünsche hattest du an ihn?
Natürlich gab es eine Playlist mit Stücken, die ich unbedingt choreografieren wollte. Ganz oben stand zum Beispiel das Adagio aus Brahms’ Erstem Klavierkonzert, das mir wie ein liebevolles Porträt Claras erscheint. Claras Romanze op. 11 Nr. 3 ist dabei, das Lied Auf einer Burg aus Roberts Liederkreis op. 39 und – ganz wichtig – jenes Thema aus dem Klavierzyklus Bunte Blätter, das sowohl Clara als auch Brahms in eigenen Varia-
tionen verarbeitet haben. Clara und Robert sind mit Ausschnitten aus ihren Klavierkonzerten vertreten. Es hat sich ergeben, dass jeder der drei Akte ein anderes musikalisches Zentrum hat. Am Anfang sind es mehrheitlich Kompositionen von Clara, der zweite Akt stellt Robert Schumann in den Mittelpunkt, und am Ende fokussieren wir uns auf Brahms.
Aus den insgesamt mehr als 25 Stücken von Clara Schumann, Robert Schumann und Johannes Brahms hat Philip Feeney einen tiefromantischen Musikkosmos kreiert. Wie wirkt sich das romantische Idiom auf deine choreografische Sprache aus?
Es ist eine Musik, in der ich mich sehr zu Hause fühle. Bei der Arbeit an Clara mache ich gerade ähnliche Erfahrungen wie bei meinem Ballett Jane Eyre, das vor allem auf Musik von Mendelssohn zurückgegriffen hat. Manchmal verleitet einen die Musik zu dramatischem Aplomb. Oft frage ich mich dann, wie weit ich mit den großen Akzenten gehen kann und muss mich manchmal ein wenig bremsen. Aber oft kann ich einfach in diese Musik eintauchen und mich von ihr treiben lassen. Ich mache keine Anti-Choreografie. Immer wieder muss ich daran denken, was mir Leute in Australien gesagt haben. Wenn man in eine Strömung gerät, darf man auf keinen Fall versuchen, gegen die Strömung zu schwimmen, um wieder an Land zu kommen. Man muss einfach mit ihr fertig werden, bis sie einen wieder zurückzieht.
Clara Schumann hat ihren Mann um 40 Jahre überlebt. Ihre Pianistinnenkarriere hat nach seinem Tod noch einmal gewaltig an Fahrt aufgenommen, sie hat weiterhin für den Unterhalt ihrer Familie gesorgt, war verlegerisch tätig und hat als angesehene Professorin in Frankfurt unterrichtet. Eine der letzten Szenen in deinem Ballett ist Roberts Beerdigung. Was ist mit den vierzig Jahren, die für Clara danach noch kommen?
Natürlich sind diese Jahre nicht weniger wichtig für Claras Biografie. Aber auch bei einem abendfüllenden Ballett muss man sich beschränken. Als Brahms und Clara nach Robert Schumanns Tod auseinandergehen, ist das für mich ein Punkt, an dem sie als Mensch und Künstlerin ganz zu sich selbst findet. Wichtig war mir, dass sie am Ende nicht als Opfer erscheint, sondern dass sich da noch einmal eine Tür in diese zweite Lebenshälfte öffnet, die für Clara mit einer anderen Art von Selbstbestimmung und künstlerischer Freiheit einhergeht. Auf der Lebensreise, von der die sieben Claras in unserem Ballett erzählen, ist einiges an Gepäck zusammengekommen. Und sie ist stark genug, um es zu tragen.
DIESES INTERVIEW FÜHRTE MICHAEL KÜSTER (BALLETT ZÜRICH)


Clara Schumann (1819–1896), geb. Wieck, zählt zu den herausragenden Musikerinnen des 19. Jahrhunderts. Als Wunderkind gestartet, stand sie über 60 Jahre auf Europas Konzertbühnen. Doch sie war weit mehr: Komponistin, Konzertmanagerin, Ehefrau Robert Schumanns, Mutter von acht Kindern, Klavierpädagogin, Herausgeberin von Schumanns Werk und enge Vertraute bedeutender Künstler wie Johannes Brahms. Ihr Leben war geprägt von künstlerischem Anspruch, persönlichen Verlusten und gesellschaftlichen Hürden. Rund zwei Dutzend Werke veröffentlichte sie, darunter Klavierstücke, Lieder, Kammermusik und ein Klavierkonzert. Ihre letzte Komposition entstand 1879, danach verstummte sie als Komponistin. Lange war sie auf ihre Rolle als Frau von Robert Schumann reduziert. Erst ab den 1980er-Jahren setzte eine differenzierte Auseinandersetzung ein.
Neue Biografien von Joan Chissell, Nancy B. Reich und Janina Klassen sowie Ersteinspielungen ihrer Werke trugen maßgeblich zu ihrer Wiederentdeckung bei. Heute wird
Clara Schumann nicht nur als gefeierte Pianistin, sondern auch als eigenständige Komponistin gewürdigt – und als Frau, deren Lebensweg bis in unsere Gegenwart wirkt.
CATHY MARSTON
Cathy Marston, britisch-schweizerische Choreografin, ist seit August 2023 Direktorin des Balletts Zürich. Sie erhielt ihre Ausbildung in Cambridge und an der Royal Ballet School London, tanzte anschließend beim Ballett Zürich, in Luzern und Bern. Von 2002 bis 2006 war sie Associate Artist am Royal Opera House London, danach leitete sie bis 2013 das Ballett am Konzert Theater Bern. Als freischaffende Choreografin arbeitet sie seither weltweit, mit Kreationen für renommierte Compagnien wie das Royal Ballet London, das Royal Danish Ballet, das English National Ballet, das San Francisco Ballet oder das American Ballet Theatre. In ihren Arbeiten verbindet sie erzählerische Kraft mit psychologischer Tiefe. Sie übersetzt literarische Vorlagen wie
Jane Eyre (2016), Of Mice and Men (2022) oder Atonement (2024) in vielschichtige Tanzkunst. Auch biografische Werke wie
The Cellist (2023) über Jacqueline du Pré oder Victoria (2019) über Queen Victoria zeugen von ihrer Handschrift. Ihre Stücke zeichnen sich durch klare Dramaturgien, starke Figuren und einen unmittelbaren Zugang zum Publikum aus. Für ihr Schaffen erhielt sie u. a. den South Bank Sky Arts Award und den britischen National Dance Award.
Der britische Komponist und Pianist Philip Feeney ist besonders für seine Arbeiten im Tanzbereich bekannt. Er komponierte u. a. für Northern Ballet, San Francisco Ballet und Les Grands Ballets Canadiens. In enger Zusammenarbeit mit Choreograf:innen wie Cathy Marston, Michael Pink oder Alexei Ratmansky entstanden zahlreiche abendfüllende Ballette. Seine Musik reicht von Orchestersätzen bis zu elektroakustischen Klanglandschaften. Feeney ist Composer in Residence beim Ballet Central in London.
Ragna Schirmer zählt zu den profiliertesten Pianist:innen im deutschsprachigen Raum. Ihre Kunst lebt von klanglicher Präzision, Liebe zum Detail und einer ausgeprägten dramaturgischen Handschrift. Internationale Anerkennung fand sie u. a. mit dem zweimaligen Gewinn des Internationalen Johann Sebastian Bach Wettbewerbs in Leipzig sowie ihrer gefeierten Einspielung der Goldberg-Variationen. Neben dem klassischen Repertoire realisiert sie genreübergreifende Projekte, etwa mit dem Puppentheater Halle oder dem Regisseur Axel Ranisch. Ein Schwerpunkt ihres Schaffens liegt außerdem auf Clara Schumann. Seit Herbst 2025 ist sie Professorin an der Zürcher Hochschule der Künste.
Daniel Capps ist international als Ballettdirigent tätig. Er studierte an der Royal Academy of Music sowie am Royal College in London und arbeitete mit Dirigenten wie Colin Davis, Charles Mackerras und Thomas Adès. Seit seinem Debüt 2008 beim Royal Ballet dirigiert er regelmäßig dort sowie beim New York City Ballet, wo er seit 2012 Resident Conductor ist. Engagements führten ihn u. a. zum Ballett Zürich, dem National Ballet of Canada und weltweit auf Tournee.
Das Tonkünstler-Orchester mit seinen Residenzen im Musikverein Wien, im Festspielhaus St. Pölten, in Grafenegg sowie in den Stadttheatern Baden und Wiener Neustadt ist einer der größten und wichtigsten musikalischen Botschafter Österreichs. Das Festspielhaus St. Pölten wurde von den Tonkünstlern im Jahr 1997 eröffnet. Den Kernbereich der künstlerischen Arbeit bildet das traditionelle Orchesterrepertoire von der Klassik über die Romantik bis zur Musik des 20. Jahrhunderts. Tourneen führten die Tonkünstler zuletzt nach Großbritannien, Deutschland, Tschechien, Japan und ins Baltikum. Seit der Saison 2025/2026 wird es von Fabien Gabel geleitet.

dez. 2025 — feb. 2026 die fledermaus, marie antoinette (premiere), kallirhoe, jewels




KALEIDOSKOP
Tournament
Tanz/Live-Musik Technische Perfektion und künstlerisches
Experiment: Choreograf
Adam Linder gelingt mit fünf Tänzer:innen und dem renommierten Solistenensemble
Kaleidoskop ein einzigartiger Dialog über die historische Verbindung von Tanz und Musik.
fr 05/12
EUR 36
ÖSTERREICH-PREMIERE
SHUTTLE-BUS aus Wien
Mirage
Tanz Damien Jalet kreiert mit Mirage eine sinnliche Reise zwischen Realität und Täuschung, inspiriert von der optischen Illusion der Fata Morgana. 16 Performer:innen durchlaufen körperliche und emotionale Wandlungen in einer metaphorischen Wüstenlandschaft.
sa 24/01
EUR 12-52
ÖSTERREICH-PREMIERE SHUTTLE-BUS aus Wien
November 2025
fr 28
FIFTY YEARS OF ORCHESTRA BAOBAB
19.30 Uhr Großer Saal Musik
fr 28
WAS IST DAS?
sa 29 Aaben Dans
16.00 Uhr Kleiner Saal Tanz/Familie
Dezember 2025
mo 01
TONKÜNSTLER-ORCHESTER
19.30 Uhr Großer Saal Prokofjew/Strawinski/Auerbach/Barber Klassik
mi 03
HÄNSEL UND GRETEL
15.00 Uhr Kleiner Saal Eine szenische Kammermusik Klassik/Familie
fr 05
ADAM LINDER . ETHAN BRAUN .
19.30 Uhr Großer Saal SOLISTENENSEMBLE KALEIDOSKOP Tournament Tanz
so 07
CHOR AD LIBITUM . BARUCCO . HEINZ FERLESCH
18.00 Uhr Großer Saal Te Deum: Vivaldi/Charpentier/Bach Klassik
sa 13
ANDREJ HERMLIN AND HIS SWING DANCE ORCHESTRA
19.30 Uhr Großer Saal Christmas in Swing Musik
mo 15
TONKÜNSTLER-ORCHESTER
19.30 Uhr Großer Saal Wagner/Zemlinsky/Berg/Marx Klassik
sa 20
COMPAGNIE XY . RACHID OURAMDANE
19.30 Uhr Großer Saal Möbius Circus
Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten. Unser gesamtes Saisonprogramm finden Sie auf www.festspielhaus.at.
07/12/25
FRANCESCO GEMINIANI
Concerto grosso C-Dur op. 7/3
JOHANN SEBASTIAN BACH
«Herz und Mund und Tat und Leben»
Kantate für Soli, Chor und Orchester BWV 147
«Magnificat» für Soli, Chor und Orchester
D-Dur BWV 243
Matinee
So. 11.00 Uhr · Auditorium
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Konzertchor Interpunkt
Johanna Rosa Falkinger · Sopran I
Lucija Varsic · Sopran II
Anja Mittermüller · Alt
Nick Pritchard · Tenor
Derek Welton · Bass
Stefan Gottfried · Dirigent

Mircan Adtakan Verwaltung (Verein der Freunde), Elke Cumpelik Büroleitung Geschäftsführung, Thomas Gludovatz, Andreas Gremel Geschäftsführung, Bettina Masuch Künstlerische Leitung
KÜNSTLERISCHES PRODUKTIONSBÜRO
Constanze Eiselt Leitung, Musikkuratorin, Prokuristin, Sophie Pachner, Katharina Schober-Dufek Stv. Leitung, Anna Sonntag
KULTURVERMITTLUNG & OUTREACH
Christina Ebner, Marlies Eder, Gabrielle Erd Leitung, Leonie Humitsch, Margit Mössmer Stv. Leitung
MARKETING & VERKAUF
Julia Bieder Datenbankmanagement, Marlene Jann Redaktion & Publikationen, Oliver Maus Social Media & Online Marketing, Derya Polat Chefkassierin, Andreas Prieling Stv. Leitung & Presse, Ulli Roth Gruppen & Key Accounts, Stephanie Serles Redaktion & Publikationen, Gülcan Simsek Leitung
TECHNIK & HAUS
Herbert Baireder Stv. Technische Leitung, Beleuchtungsinspektor, Ahmet Bayazit Vermietungen, Erhard Biegler Bühnentechnik, Andreas Dröscher Technische Leitung, Lotte Forstner Hausorganisation, Omezzine Hadj Amor Reinigung, Christian Hahnl-Bichler Tonmeister, Ilona Hiesberger Hausorganisation, Gerlinde Högel Portierin, Monika Holzgruber Reinigung, Matous Horinek Bühnentechnik, Eren Karabulut Haus- & Betriebstechnik, Münevver Karabulut Leitung Reinigung, Ayben Karadag Portierin, Oliver Klenkhart Bühnentechnik, Michaela Kogler-Troll Portierin, Bernd Neuwirth Cheftonmeister, Simon Nussbaumer Bühnentechnik, Penelope Patocka Chefbilleteurin, Nurgül Polat Reinigung, Katarzyna Rausch Portierin, Martin Schmidt Beleuchtungstechnik, Robert Sommer Stv. Beleuchtungsinspektor, Samantha Suppinger Stv. Bühnenmeisterin, Aynur Tuna Reinigung, Jürgen Westermayr Bühnenmeister, Christian Zörner Bühnentechnik
IMPRESSUM
Herausgeber, Verleger und Medieninhaber Niederösterreichische Kulturszene Betriebs GmbH, Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten, T: +43 (0) 2742/90 80 80, www.festspielhaus.at. Für den Inhalt verantwortlich Thomas Gludovatz, Andreas Gremel. Künstlerische Leiterin Bettina Masuch. Musikkuratorin Constanze Eiselt. Redaktion Marlene Jann. Fotos Carlos Quezada (Cover, S. 4, S. 10, S. 13, S. 24), Jubal Battisti (S. 31 links), Yoshikazu Inoue (S. 31 rechts). Druck Walla GmbH. Produziert in Wien. Termin-, Programmund Besetzungsänderungen vorbehalten. Fotografieren, Ton- und Videoaufzeichnungen nicht gestattet. Preis des Programmheftes Euro 3,20.


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