

ANSWER ME, PYTHIA STINA FORS
Stina Fors: Answer Me, Pythia
H13 Niederösterreich Preis für Performance 2025
Der Kunstraum Niederoesterreich verleiht den H13 Niederösterreich für Performance 2025 an die Choreografin und Performancekünstlerin Stina Fors für ihr Projekt Answer Me, Pythia.
Der seit beinahe zwei Dekaden bestehende Preis ist der kontinuierlichen Förderung, Erforschung und Sichtbarmachung von Performance an der Schnittstelle zur bildenden Kunst gewidmet und stellt die einzige Auszeichnung für Performance in Österreich dar. Der H13 ist mit einem Preisgeld von € 5.000 dotiert und wird jährlich auf Empfehlung einer wechselnd besetzten Jury vergeben.
Mit dem erklärten Ziel, Performancekünstler*innen in ihrer Sichtbarkeit zu unterstützen, verleiht der Kunstraum den Preis auch heuer wieder gemeinsam mit einer renommierten internationalen Partnerinstitution: dem Studio Voltaire in London. Im Rahmen dieser Partnerschaft erwartet Fors ein Residency-Aufenthalt am Studio Voltaire, der vielfältige Möglichkeiten des kreativen Austauschs und der professionellen Weiterentwicklung bietet.
Erstmals in der Geschichte des Preises wird die prämierte Performance die gesamte H13-Laufzeit über andauern: Fors, für die das Live-Moment und die Begegnung mit dem Publikum zentral ist, wird mit Answer Me, Pythia den Kunstraum zwei Wochen lang performativ bespielen.
Jurystatement
„In ihrer zwei Wochen andauernden Performance Answer Me, Pythia transformiert die Performancekünstlerin und Choreografin Stina Fors den Kunstraum Niederoesterreich in das Orakel von Delphi. Wie einst in der antiken Weissagungsstätte werden Besuchende auch hier täglich die Priesterin Pythia antreffen, die von Fors heraufbeschworen wird. Pythia, so heißt es, verlautbart ihre Prophezeiungen in trunkener Ekstase und gibt Ratschläge in unvorhersehbaren Ausdrucksformen und mit großem Interpretationsspielraum. Mit einer Faszination für das Absurde und Ungeschliffene formuliert Fors mit dem prämierten Projekt einen zeitgenössischen Kommentar zur Post-Truth-Ära: Wo Wahrheitsansprüche auf Basis von Affekten und Überzeugungen reklamiert werden, wirft Fors Besuchende auf ihre individuelle Kritikfähigkeit zurück. Sie ermutigt sie, sich selbst und einander zu befragen, auch oder gerade dann, wenn man selbst – und die Kunst – nicht immer ganz eindeutige Antworten zu bieten hat. Mit Methoden wie Bauchreden, verschiedenen Vokaltechniken, Spontaneität und Interaktion konzipiert Fors mit Answer Me, Pythia ein kompromissloses Commitment zum Live-Moment und den unmittelbaren Begegnungen, die performative Kunst ermöglichen kann.“
Stina Fors (geb. 1989) ist Performance-Künstlerin, Schlagzeugerin und Choreografin mit einer Vorliebe für das Absurde und Seltsame. Sie schafft Solowerke, die sich zwischen Tanz, Theater und Musik bewegen und von Spannung, Humor und roher Energie durchdrungen sind. Fors begreift ihre Werke oft als zusammenhängenden, dynamischen Prozess, dessen einzelne Elemente fortlaufend durchgearbeitet und dem jeweiligen Kontext neu angepasst werden. In ihrer Ein-Frau-Punk-Band Stina Force verbindet sie Schlagzeug und Gesang zu spontanen, nervenaufreibenden Performances. Ihre Arbeiten wurden u.a. auf der Venedig-Biennale, der Gwangju-Biennale, im Tanzquartier Wien, im brut Wien, bei den Wiener Festwochen, in La Ménagerie de Verre in Paris, beim Short Theater in Rom, in der Centrale Fies in Trentino, im MDT Moderna Dansteatern in Stockholm, im Inkonst in Malmö, in La Casa Encendida in Madrid, im Centro de Arte Dos de Mayo in Móstoles, im STUK Leuven und im Campo in Gent präsentiert. Fors hat Choreografie an der SNDO –School for New Dance Development in Amsterdam studiert.
Jury 2025
Dot Zhihan Jia (Kuratorin Studios und Residencies, Studio Voltaire)
Carolina Nöbauer (Kuratorin, Tanzquartier Wien)
Frederike Sperling (Künstlerische Leiterin, Kunstraum Niederoesterreich)


Answer Me, Pythia (2025)
Joel Valabrega
Im Jahr 2025 kam das Orakel von Delphi nach Wien. Nicht in einen Tempel, nicht auf einen Berg, sondern direkt in den Saal eines Kunstraums, beschienen von grellem Neonlicht. Mit lässiger Coolness erschien sie in ihrem übergroßen Nadelstreifenanzug, der sie wie ein Statement umhüllte, und Cowboystiefeln, die dreist über den Marmorboden klackerten. Ihr Eyeliner war verschmiert, ob von Tränen oder Schweiß, wagte niemand zu fragen. Sie war fabelhaft, erschöpft und schaute leicht gelangweilt aus. Punk als Prophezeiung.
Panikattacken? Check.
Burnouts? Check.
Liebt es zu feiern? Immer.
Um sie herum Dinge, von denen man schwer sagen konnte, was davon absichtlich platziert und was einfach zurückgelassen worden war: ein Arrangement von Objekten, vermutlich Requisiten, vielleicht auch Überbleibsel. Das Szenario aus Hockern, Puppen und ausgeschnittenen Figuren, das sie umgab, schien ständig zu wechseln. Mit starrem Blick sah sie sich im Raum um, griff sich einen seltsam hohen Metallhocker und setzte sich darauf, die Beine in der Luft baumelnd wie ein Kind beim Nachsitzen. Ihr Magen knurrte; für Prophet*innen gab es keine Mittagspause.
Am Eingang des Saals hatte jemand ein Schild angebracht: Only one question is permitted (Nur eine Frage ist erlaubt.) Diese sehr einfache und unmissverständliche Regel ließ an die Antike denken, als alle, die sich an die Pythia wandten, ihr nur eine einzige Frage stellen durften. Als Orakel sprach sie mit der Stimme Apollons. Die Antworten waren vage, irrational und entsprangen denselben Gedankenströmen wie Träume, Halluzinationen und das Unbewusste. Sie boten keine Gewissheit, nur Reflexion und den Anstoß, sich mit den eigenen Fähigkeiten zu konfrontieren. Auch jetzt, in das kalte institutionelle Licht getaucht, war ihre Rolle im Grunde dieselbe.
Die Ersten in der Schlange vor dem Kunstraum waren eindeutig Kurator*innen. Aus dem ganzen Land kamen sie angerauscht, die Hand fest um ihre einzige Frage geklammert. Nur eine Frage, eine Chance. Die erste lautete: „Nehmen wir in der Gesellschaft eine relevante Rolle ein? “ Die zweite Person in der Schlange fragte: „Können wir in dieser kaputten Welt tatsächlich etwas bewirken? “
Mit fremden Stimmen sprach das Orakel, es tönte wie aus wechselnden Radiofrequenzen: hier ein Podcast-Guru mit Übungsanweisungen, da eine Wellness-Influencerin, die Erlösung verspricht, dort die Kommandos einer Fitnesstrainerin, die durch die Ewigkeit hallen. Manchmal gerieten Pythias Worte zu Schleifen, die Phrasen wiederholend, bis sich schließlich die Worte selbst in reinen Rhythmus auflösten:
„Tremble. Dance. Collapse. Laugh. Repeat. Tremble. Dance. Collapse. Laugh. Repeat. Smoke. Mirror. Chaos. Garnish. Tremble. Dance. Collapse. Laugh. Repeat.“ (Zittere. Tanze. Brich zusammen. Lache. Wiederhole. Zittere. Tanze. Brich zusammen. Lache. Wiederhole. Rauch. Spiegel. Chaos. Verziere. Zittere. Tanze. Brich zusammen. Lache. Wiederhole.)
Die Kurator*innen lachten nervös auf, unsicher, ob sie gerade verspottet wurden oder einen Segen empfangen hatten.
Das waren nicht nur gesprochene Worte; sie vibrierten im Saal, bildeten Schichten übereinander, zerfielen in reinen Rhythmus, um sich dann wieder zu Bedeutung zu formieren. Eine Art Bauchrednerei quoll aus der Pythia. Ihr Mund bewegte sich, aber die Stimmen gehörten niemandem und allen zugleich.
Jemand kreischte: „Besser als Therapie! “
Eine junge Künstlerin beugte sich vor, die Augen geschwollen vor Ermüdung durch die unzähligen abgelehnten Residency- und Projektanträge. „Wie sollen wir weiterarbeiten, wenn niemand wirklich hinschaut? “
Das Orakel hob eine Augenbraue, die Stimme wechselte wieder in Bauchrednerei, halb flüsterte, halb brüllte Pythia: „Arbeit ist ein Gespenst. Mach’ sie trotzdem. Lass’ sie ihren Spuk ohne Zeug*innen treiben.“
Eine Kunststudentin mit einem Skizzenbuch in der Hand fragte: „Was sollten wir studieren, um in dieser Welt zu überleben? “
Da zerbarst das Lachen des Orakels in statisches Rauschen und Loops, die Antwort nahm beinahe Liedform an: „Erforscht den Zusammenbruch. Lernt Sternzeichen und Astrologie. Erlernt das Lachen Dadas – absurd, aber notwendig.“
Ein dumpfes Summen breitete sich im Raum aus. Einige begannen zu schwanken, zu zucken, zu zittern. Das hier war keine Anweisung, keine Therapie,
kein Ratschlag. Es war ein Pulsieren, ein Beweis für etwas, das sich jeder Kontrolle entzog. Eine endlose Schlange schwoll vor dem Orakel an, sie wurde immer bedrängender. Ohne sich jemals zu beschweren – obwohl ihre Gedanken manchmal abschweiften und sie darüber nachsann, ob sie wohl Schnitzel oder Brathühnchen als Abendmahl verzehren würde –, blieb Pythia auf ihrem Hocker und beantwortete Fragen, genau wie es von ihr erwartet wurde.
Um 18 Uhr, kurz bevor der Kunstraum für diesen Tag schloss, stieg sie von ihrem Dreifuß herunter und verkündete mit gekünstelter Telefonkonferenzstimme: „In der ersten Stunde jedes Tages wird eine offene Klasse mit einer Einführung ins Schütteln und Zucken angeboten. Die Teilnahme ist für Neugierige obligatorisch, für Vorsichtige optional.“
Obwohl bereits an Tag Eins erschöpft, arbeitete sie hart daran, sich die benötigten Fördermittel für die zweiwöchige Unternehmung zu sichern. Der Gedanke daran ärgerte sie. Tatsächlich war sie neidisch auf die alte Pythia, deren unsinniges Geschrei toleriert und deren Mehrdeutigkeit verehrt wurde; sie hingegen musste sich den Arsch aufreißen, um riesige Menschenmengen zu unterhalten. Was einst langsam, bedächtig, fast heilig war, war durch hohe Geschwindigkeit, schnelles Reden, schnell schnell schnell ersetzt worden. Gib Gaaaaaas! Ihr stiller Protest bestand darin, ihnen nicht zu geben, was sie wollten. Sie zog die Zeit in die Länge, kniete sich ins Chaos, ließ Antworten offen, statt sie die Rätsel der Fragen zu lösen. Nichts Explizites. Nur die Art, wie sie sagte: „Ich werde eure Institution nicht für euch lösen.“
Zwei Wochen lang wiederholte sie dieses Ritual. Jeden Tag aufs Neue kamen die Kurator*innen und Künstler*innen mit ihrer einen erlaubten Frage. Trotz des knallharten Arbeitspensums suchte sich das Orakel jeden Tag geduldig einen anderen Dreifuß aus und sprach durch eine andere Stimme oder Persona. Die Stadt draußen machte gleichgültig weiter, aber jedes Zittern, jedes Seufzen und jeder Singsang hier, im Inneren, ließ die Verwandlung des Raums in ein lebendiges Pulsieren von Aufmerksamkeit, Erschöpfung und Ritual voranschreiten.
Die letzten Sprüche erfüllten den Saal. Die Wände bebten, die Lichter flackerten und die Körper erschauerten gemeinsam. Klang und Bewegung verschmolzen, als hätte sich das Gebäude selbst der Performance angeschlossen.
Am letzten Tag flüstert ein Praktikant zitternd: „Was will die Kunstwelt eigentlich von uns? “
Die Lichter gingen aus. Die Pailletten des Orakels funkelten schwach in der plötzlichen Dunkelheit. Leicht nach vorne gebeugt, die Stimme ein vielschichtiges Klanggebilde, sagte Pythia: „Es will deine Panik. Deine Partys. Deine Krämpfe. Deine Widersprüche. Alles andere ist Ornament.“
Als die Notbeleuchtung aufflammte, war der Dreifuß leer. Sie hatte sich im Gebäude aufgelöst. Nur der Sprechgesang fuhr fort, schwach, aber beharrlich, hallte er in den Treppenaufgängen und Ablagefächern nach, seinen Weg hinaus findend, um sich unter das Summen der Stadt zu mischen.
Irgendwo in der Ferne grollte die Stimme des Orakels wie der Bass einer Afterparty:
„Laugh. Tremble. Dance. Collapse. Repeat.“
Joel Valabrega Freie Kuratorin
H13 Niederösterreich Preis für Performance 2025 / H13 Lower Austria Prize for Performance 2025
Auftakt der prämierten, zweiwöchigen Performance mit anschließender Preisverleihung / Opening of the award-winning, two-week performance, followed by the award ceremony Fr, 21.11.2025, 19 Uhr
Laufzeit / Duration
22.11. – 06.12.2025
Stina Fors performt Answer Me, Pythia live während der Öffnungszeiten: Di – Fr, 11 – 19 Uhr, Sa 11 – 15 Uhr. Eintritt frei. / Stina Fors presents Answer Me, Pythia live during opening hours: Tue – Fri, 11 am – 7 pm, Sat 11 am – 3 pm. Free entry.
Artist Talk mit / with Stina Fors Sa, 06.12.2025, 18 Uhr
Der H13 Niederösterreich Preis für Performance wird 2025 in Kooperation mit dem Studio Voltaire in London vergeben. / The H13 Lower Austria Prize for Performance will be awarded 2025 in cooperation with Studio Voltaire in London.
Kunstraum Niederoesterreich
Herrengasse 13, 1010 Wien / Vienna www.kunstraum.net
Künstlerin / Artist
Stina Fors
Fotos / Photos
Stina Fors, Face Swap with VIA-direkt commercial from 1997, 2025
Texte / Texts
Frederike Sperling, Joel Valabrega
Lektorat / Copyediting Else Rieger
Übersetzung / Translation
Peter Blakeney & Christine Schöffler
Grafische Gestaltung / Graphic design
Studio Kristin Metho
Druck / Printer Gerin Druck GmbH, Wolkersdorf
Papier / Paper Munken Polar, 170 g/m2
Auflage / Print run
600
Medieninhaber / Media owner NÖ Festival und Kino GmbH, Minoritenplatz 4, A-3500 Krems
Herausgeber / Publisher Kunstraum Niederoesterreich, Wien
© 2025 NÖ Festival und Kino GmbH, Kunstraum Niederoesterreich
ISBN 978-3-9505973-0-1

ANSWER ME, PYTHIA STINA FORS
Stina Fors: Answer Me, Pythia H13 Lower Austria Prize for Performance 2025
Kunstraum Niederoesterreich awards the 2025 H13 Lower Austria Prize for Performance to choreographer and performance artist Stina Fors for her project Answer Me, Pythia.
Since nearly two decades, the H13 Prize has been dedicated to the unbroken promotion, research, and visibility of performance at the intersection with visual arts, and it is the only prize for performance in Austria. Endowed with € 5,000 prize money, the H13 is awarded annually upon the recommendation of an alternating jury.
With the stated goal to intensify support for performance artists, Kunstraum Niederoesterreich once again awards the H13 Prize in cooperation with a renowned international institution: this year, Studio Voltaire in London. As part of this partnership, Fors will enjoy a residency at Studio Voltaire, which offers a wide range of opportunities for creative exchange and professional development.
For the first time in the history of the prize, the award-winning performance will span the complete duration of the H13 time frame: Fors, who confides in the live moment and encounters with the audience, will perform Answer Me, Pythia in the Kunstraum over the course of two weeks.
Jury Statement
“In her two-week performance Answer Me, Pythia, performance artist and choreographer Stina Fors transforms Kunstraum Niederoesterreich into the Oracle of Delphi. Like the ancient custom in the temple of prophecy, each day visitors can encounter the priestess Pythia, who shall now be summoned by Fors. As legend goes, the Pythia announces her prophecies in a drunken state of ecstasy, giving her advice in unpredictable forms of expression and with ample space for interpretation. With a penchant for the absurd and untamed, Fors articulates a contemporary commentary on the post-truth era in this awardwinning project: in a world where claims to truth are predicated on emotions and convictions, the artist urges her audience to resort to their own critical faculties. She encourages them to question themselves and each other, even though or precisely because they themselves – and art – do not always have straightforward answers. Wielding methods such as ventriloquism, various vocal techniques, spontaneity, and interaction, Fors’ Answer Me, Pythia represents an uncompromising commitment to the live moment and the immediate encounters performative art enables.”
Stina Fors (born 1989) is a performance artist, drummer, and choreographer with a flair for the absurd and the strange. Her repertoire of solo works, oscillating between dance, theater, and music, are permeated with tension, humor, and raw energy. Fors conceives her works as a continuous, dynamic process in which the individual elements are constantly reworked and adapted to the respective context. In her one-woman punk band Stina Force, she fuses drums and vocals into spontaneous, nerve-racking performances. Her works have been presented at the Venice Biennale, the Gwangju Biennale, Tanzquartier Wien, brut Wien, the Wiener Festwochen, La Ménagerie de Verre in Paris, Short Theater in Rome, Centrale Fies in Trentino, MDT Moderna Dansteatern in Stockholm, Inkonst in Malmö, La Casa Encendida in Madrid, Centro de Arte Dos de Mayo in Móstoles, STUK Leuven, and Campo in Ghent. Fors studied choreography at the SNDO – School for New Dance Development in Amsterdam.
Jury 2025
Dot Zhihan Jia (Curator, Studios and Residencies, Studio Voltaire)
Carolina Nöbauer (Curator, Tanzquartier Wien)
Frederike Sperling (Artistic Director, Kunstraum Niederoesterreich)

Answer Me, Pythia (2025) Joel Valabrega
In 2025, the Oracle of Delphi landed in Vienna. Not in a temple, not on a mountain, but right in the hall of a Kunstraum, under harsh fluorescent lights. She was effortlessly cool, wearing an oversized chalk-striped suit draped around her like a statement, and cowboy boots that clacked boldly on the marble floors. Her eyeliner was smudged, either from tears or sweat –nobody dared to ask. She was fabulous, exhausted, and looked like she was slightly bored. Punk as prophecy.
Panic attacks? Check. Burnouts? Check. Loves to party? Always.
Around her, it was hard to tell what was intentional and what was just left behind: a constellation of materials, maybe props, maybe leftovers. Stools, puppets, cut-out figures surrounded her in what felt like a constantly shifting space. She stared around the room, picked an oddly tall metal stool, and sat on it, legs dangling like a kid in detention. Her stomach grumbled; prophets didn’t get lunch breaks.
A label had been placed at the entrance of the hall: Only one question is permitted. This very simple and straightforward rule echoed back to antiquity, when those who approached the Pythia were allowed to ask her only once. As the Oracle, she channeled Apollo’s voice. Her answers were unpredictable, irrational, drawn from the same currents as dreams, hallucinations, and the unconscious. They offered no certainty, only reflection and a prompt to confront one’s own capacities. Now, bathed in cold institutional light, her role was really no different.
Curators were clearly the first to line up in front of the Kunstraum. They crowded around from all over the country, each holding their single question tightly. Only one question, one chance.
The first was asked: “Do we play a relevant role in society?” The second in line asked: “Can we actually make a difference in this broken world?”
The Oracle borrowed voices as if flipping frequencies: a podcast guru prescribing routines, a wellness influencer promising salvation, a gym teacher shouting through eternity. Sometimes her words slipped into loops, phrases repeating until the words themselves dissolved into pure rhythm:
“Tremble. Dance. Collapse. Laugh. Repeat. Tremble. Dance. Collapse. Laugh. Repeat. Smoke. Mirror. Chaos. Garnish. Tremble. Dance. Collapse. Laugh. Repeat.”
The curators laughed nervously, not sure if they were being mocked or blessed.
Her words weren’t just spoken; they vibrated in the hall, layered over one another, disintegrating into pure rhythm before reforming into meaning. A kind of ventriloquism unfolded: her mouth moved, but the voices belonged to no one and everyone at once.
Someone yelled: “Better than therapy!”
A young artist leaned forward, eyes swollen with fatigue from too many residency and project rejections. “How do we keep making work when nobody’s really looking?”
The Oracle arched an eyebrow, her voice shifting into ventriloquism again, partially whispering, partially roaring: “Work is a ghost. Make it anyway. Let it haunt without witness.”
Then an art student, with a sketchbook in hand, asked: “What should we study to survive in this world?”
The Oracle’s laugh fractured into static, looping until it was almost song: “Study collapse. Study star signs and astrology. Study Dada’s laughter –absurd but necessary.”
A low hum filled the room. Some began to sway, convulse, tremble. It wasn’t instruction, it wasn’t therapy, it wasn’t advice. It was a pulse, proof of something beyond control. An endless queue became more and more insistent in front of the Oracle. Without complaining at any moment – though sometimes her mind wandered, imagining whether she’d have schnitzel or fried chicken for dinner – she stayed atop that stool, answering questions just as she was expected to.
At 6 pm, just before the Kunstraum closed for the day, she stepped off her tripod and announced in a fake conference-call voice: “In the first hour each day, an open class on shaking and convulsing will be offered to the public. Participation mandatory for the curious, optional for the cautious.”
Already exhausted on Day One of the two-week experience, she was working hard to secure the funding she needed. Thinking about it made her annoyed. In fact, she was jealous of the old Pythia – accepted for screaming nonsense, worshipped for ambiguity – while she had to bust her ass entertaining massive crowds. What used to be slow, measured, almost sacred, had been replaced by fast speed, fast talking, fast fast fast. Need for speeeeeeed! Her secret protest was in refusing to give them what they wanted. Stretching time, leaning into chaos, letting answers unravel instead of resolving them. Not explicit. Just her way of saying: “I will not solve your institution for you.”
For two weeks, she repeated the ritual. Each day, curators and artists arrived with their one permitted question. Although the schedule was relentless, she chose a new tripod each day and embodied a different voice or persona. The city beyond carried on with indifference, but inside, every shake, sigh, and chant turned the space into a living pulse of attention, exhaustion, and ritual.
The last chants filled the hall. Walls vibrated, lights flickered, and bodies trembled together. The sound and movement merged, as if the building itself had joined the performance.
On the final day, an intern, shaking, whispered: “What does the art world actually want from us?”
The lights went out. The Oracle’s sequins glimmered faintly in the sudden darkness. She leaned close, voice stratified with many tones, and said: “It wants your panic. Your parties. Your convulsions. Your contradictions. Everything else is ornament.”
When the emergency lights snapped on, the tripod was empty. She had evaporated into the building. Only the chant remained, faint but persistent, echoing in stairwells and inboxes, threaded into the hum of the city. Somewhere in the distance, the Oracle’s voice lingered like bass from an afterparty:
“Laugh. Tremble. Dance. Collapse. Repeat.”
Joel Valabrega Independent curator
H13 Niederösterreich Preis für Performance 2025 / H13 Lower Austria Prize for Performance 2025
Auftakt der prämierten, zweiwöchigen Performance mit anschließender Preisverleihung / Opening of the award-winning, two-week performance, followed by the award ceremony Fr, 21.11.2025, 19 Uhr
Laufzeit / Duration
22.11. – 06.12.2025
Stina Fors performt Answer Me, Pythia live während der Öffnungszeiten: Di – Fr, 11 – 19 Uhr, Sa 11 – 15 Uhr. Eintritt frei. / Stina Fors presents Answer Me, Pythia live during opening hours: Tue – Fri, 11 am – 7 pm, Sat 11 am – 3 pm. Free entry.
Artist Talk mit / with Stina Fors Sa, 06.12.2025, 18 Uhr
Der H13 Niederösterreich Preis für Performance wird 2025 in Kooperation mit dem Studio Voltaire in London vergeben. / The H13 Lower Austria Prize for Performance will be awarded 2025 in cooperation with Studio Voltaire in London.
Kunstraum Niederoesterreich
Herrengasse 13, 1010 Wien / Vienna www.kunstraum.net
Künstlerin / Artist
Stina Fors
Fotos / Photos
Stina Fors, Face Swap with VIA-direkt commercial from 1997, 2025
Texte / Texts
Frederike Sperling, Joel Valabrega
Lektorat / Copyediting Else Rieger
Übersetzung / Translation
Peter Blakeney & Christine Schöffler
Grafische Gestaltung / Graphic design
Studio Kristin Metho
Druck / Printer Gerin Druck GmbH, Wolkersdorf
Papier / Paper Munken Polar, 170 g/m2
Auflage / Print run
600
Medieninhaber / Media owner NÖ Festival und Kino GmbH, Minoritenplatz 4, A-3500 Krems
Herausgeber / Publisher Kunstraum Niederoesterreich, Wien
© 2025 NÖ Festival und Kino GmbH, Kunstraum Niederoesterreich
ISBN 978-3-9505973-0-1