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LUAG hat daher Vertreter beider Seiten zum Gespräch geladen, um die aktuelle Zusammenarbeit und die Zukunftsaussichten zu begutachten.
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Landwirtschaft und Tourismus sind in Vorarlberg eng miteinander verbunden.
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Tourismus & Landwirtschaft
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„nochgfrogt“
Christian Schützinger Geschäftsführer Vorarlberg Tourismus
Theresa Mitterer-Leitner MCI Hochschullektorin Schwerpunkt Tourismus & Landwirtschaft
Marcel Strauß Geschäftsführer Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH
Christian S.: Der Begriff kommt ursprünglich aus der Landwirtschaft und war im Tourismus nicht bekannt. Es ist ein familiärer Begriff: eine Verbindung, die nicht beliebig getrennt oder verändert werden kann. Die Bezeichnung „Erfolgszwillling“ ist ein dringender Appell, besonders seitens der Landwirtschaft, sich dieser Beziehung bewusst zu sein. Es ist nicht nur eine Partnerschaft, bei der man sich begegnet und ein Stück weit begleitet, sondern eine verwandtschaftliche Verbindung, ein gemeinsamer Ursprung.
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LUAG: Landwirtschaft und Tourismus wurden – politisch gesehen – bei Landesrat Christian Gantner zusammengefügt, dabei ist oft vom „Erfolgszwilling“ die Rede. Ist es ein Erfolg und sind die beiden Bereiche wirklich verwandt?
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Theresa M.-L.: Für eine gute Zusammenarbeit braucht es viel Beziehungsarbeit und Kenntnis voneinander. Das ist über die Jahre ein bisschen verloren gegangen. Die beiden Bereiche brauchen sich gegenseitig, haben aber die Leichtigkeit ihrer Verbindung, wohl auch durch den Druck ihrer Märkte, verloren. Als Partner brauchen sie einander und müssen schauen, wo Berührungspunkte, Synergieeffekte aber auch Konflikte sind.
LUAG 22
Marcel S.: Der Begriff „Zwilling“ passt aus meiner Sicht recht gut. Familien sind komplexe Konstrukte und Verwandte kann man sich nicht aussuchen, egal wie gut oder schlecht man es mit ihnen hat. Landwirtschaft und Tourismus sind untrennbar miteinander verbunden und haben auch eine komplexe Beziehung. Eine neuere Entwicklung ist hier, dass sie auch politisch miteinander verknüpft wurden, sowohl in Vorarlberg als auch österreichweit. Dies bildet den Willen ab, möglichst gemeinsam zu kooperieren und voneinander zu profitieren. LUAG: Wie hat sich der Tourismus im Alpenraum entwickelt und wohin entwickelt er sich weiter?
Theresa M.-L.: Die ersten touristischen Betriebe sind aus der Landwirtschaft entstanden. Ich bin selbst ein Beispiel dafür: Mein Großvater war Landwirt und hat für ein zusätzliches Einkommen einen Campingplatz gegründet. Fast alle touristischen Betriebe sind früher so entstanden. Um nochmal auf die familiären Begriffe zurückzukommen: Erst war es das Gleiche, dann wurden es eher Geschwister und inzwischen sind es vielleicht noch Cousins und Cousinen. Die Systeme haben sich immer mehr getrennt. Ein natürlicher Bezug zur Landwirtschaft nimmt in der Gesellschaft und damit auch in touristischen Organisationen und Betrieben ab. Christian S.: Für Gäste im alpinen Raum spielt die Natur eine ausschlaggebende Rolle. In Vorarlberg legen die Touristen, laut Umfrage, einen noch höheren Wert darauf: Im Sommer ist unsere Naturlandschaft für 80 Prozent das Reisemotiv Nummer 1. Das liegt nicht daran, dass die Landschaft in Vorarlberg zwingend schöner ist als in Tirol oder anderen alpinen Regionen, aber das Klientel in Vorarlberg legt mehr Wert darauf. Selbst die Schifahrer sind bei uns Landschaftsgenießer. Theresa M.-L.: Dem kann ich nur zustimmen. Im alpinen Raum ist die Landwirtschaft für das touristische Produkt geradezu essenziell. Österreichweit liegt die Landschaft bei 60 Prozent auf Platz 1 der Reisemotive. Wir befassen uns auch mit der Landschaftswahrnehmung und den Präferenzen der Gäste. Sie haben in diesen Gebieten das Gefühl, in der Natur zu sein, auch wenn es eigentlich Kulturlandschaft ist. Diese gepflegte alpine Landschaft zwischen Tal und