lie:zeit Ausgabe 92

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92 Januar 2021

Zeitschrift für Liechtenstein und die Region

Daniel Risch

Sabine Monauni

Dominique Hasler

Katrin Eggenberger

Manuel Frick

Graziella Marok-Wachter

Schwerpunkt: Landtagswahlen vom 7. Februar 2021 Die Lösung. IT-Infrastruktur Print-Copy Bürokonzepte Im alten Riet 38 LI-9494 Schaan

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EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Die nächsten 14 Tage stehen ganz im Zeichen der Landtagswahlen vom 7. Februar, zu denen fünf Parteien mit insgesamt 75 Kandidatinnen und Kandidaten antreten werden. Der Wahlkampf verlief in diesem Jahr ausserordentlich ruhig. Der Politologe Dr. Wilfried Marxer hat dafür auch eine plausible Erklärung. Er sagt, dass die Medienberichte in den letzten Monaten stark von der Pandemie geprägt sind, sodass daher kein so starker Fokus auf den Wahlen liege. So ist es gar nicht verwunderlich, dass es an zentralen Wahlkampfthemen mangelt. Jede Partei hat ihr eigenes Rezept. Zum Teil sind es Themen, die auch in der Vergangenheit eine Rolle gespielt haben, etwa Mobilitäts-und Verkehrsfragen bis hin zur S-Bahn, Casinos, staatliche Ausgabenpolitik, Familie und Beruf, soziale Sicherheit, Digitalisierung, Gesundheit und andere mehr. Bei den Altparteien FBP und VU ist die Sache klar. Hier geht es nur noch darum, welche der beiden mehr Stimmen holt und den Regierungschef- oder die Regierungschefin stellen wird. Die Freie Liste, die in der abgelaufenen Legislaturperiode mit drei Abgeordneten im Landtag vertreten war, möchte die Sitzzahl erhöhen, aber auch womöglich mitregieren. Eine wichtige Frage wird auch sein, wie es den beiden weiteren Oppositionsparteien DU und DpL im Kampf um Landtagssitze ergehen wird. Wenn sich die DU-Stimmen aus der 2017er-Wahl (18,4%) gleichmäßig auf DU und DpL verteilen, schaffen beide den Sprung über die 8-Prozent-Hürde. Wie sich die Parteispaltung auf die Wahlchancen auswirkt, ist aber offen.

Musik ist Trumpf. 2021 jährt sich die Gründung des Musikvereins Cäcilia Schellenberg zum 100. Mal. Dieser Anlass muss natürlich gefeiert werden. Daher veranstaltet der Verein am Wochenende vom 29./30. Mai 2021 – sofern es die Corona-Situation zulässt – ein dem Anlass gebührendes und vor allen Dingen fröhliches Fest mit Freunden aus nah und fern. Der Ökologische Jagdverein (ÖJV) steht für eine Jagd, die von der Achtung gegenüber den Wildtieren sowie dem Respekt vor den Belangen des Grundeigentums und der Gesellschaft geprägt ist, sagt Martin Seger, Präsident des ÖJV. Er gibt der lie:zeit Auskunft darüber, wie diese Ziele erreicht werden sollen und welche Widerstände er erlebt. Roland Seger, CEO der Liechtensteinischen Post AG, setzt in seinem nicht immer leichten Job auf Ausdauer. Zu seinem Hobby zählt der Langstreckenlauf. Die Post befindet sich seit Jahren in einer Zeit des Wandels, der von der Corona-Pandemie noch beschleunigt worden ist. Roland Seger hält das Unternehmen mit seiner internationalen Berufserfahrung und gemeinsam mit seinen mehreren Hundert Mitarbeitenden erfolgreich auf Kurs. Wir haben mit ihm über seinen Job und die Zukunftsaussichten der Post AG gesprochen. In diesem Sinne wünsche ich euch alles Gute, viel Gesundheit und Freude bei der Lektüre der lie:zeit.

Herbert Oehri, Redaktionsleiter

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… und ursprünglich Jurist Nicht wenige Persönlichkeiten, die heute im kollektiven Gedächtnis verankert sind, waren von ihrer Ausbildung her ursprünglich Juristen – doch wir erinnern uns heute in ganz anderer Hinsicht an sie. Das mag bei Politikern wie Abraham Lincoln, Mahatma Gandhi oder Nelson Mandela noch weniger verwundern, da sich Staat und Recht seit jeher nahestehen. Bei den Dichtern erstaunt es schon eher, dass etliche unter ihnen ein juristisches Studium absolviert haben oder zumindest damit in Berührung gekommen sind. Um nur einige berühmte Beispiele zu nennen: Balzac, Flaubert, Goethe, Handke, Heine, Kafka, Ovid, Proust, Rilke, Schlink, Scott, Storm, Tolstoi. Drei weniger bekannte Beispiele aus ganz anderen Fachgebieten sollen hier kurz vorgestellt werden (leider – infolge der historischen Umstände – vorliegend einmal ganz abgesehen von den Juristinnen): Abenteurer … und ursprünglich Jurist: Der Basler Johann Ludwig Burckhardt (1784–1817). Nachdem er sich nach Studienabschluss längere Zeit vergeblich um einen Posten im diplomatischen Dienst bemüht hatte, bereiste im Auftrag der African Association, verkleidet als muslimischer Händler und unter dem Decknamen Scheich Ibrahim, den Orient. Er wurde auf seinen

Reisen unter anderem zum Wiederentdecker der Felsenstadt Petra im heutigen Jordanien und des grossen Tempels von Abu Simbel in Ägypten.

dahin noch behelfsweise mittelalterliche Zusammenstellungen als Rechtsgrundlagen gegolten hatten, gerät darüber oft in Vergessenheit.

Soziologiepionier … und ursprünglich Jurist: Eigentlich hätte Max Weber (1864–1920) in die akademischen Fusstapfen seines Lehrers Theodor Mommsen (Altertumsforscher, Literaturnobelpreisträger – und übrigens auch er ursprünglich Jurist) treten sollen. Stattdessen verlegte er sich auf die damals noch jungen Sozialwissenschaften und avancierte dort mit seinem Hauptwerk «Wirtschaft und Gesellschaft» aus heutiger Sicht zum Klassiker, indem er zum Beispiel wegweisend die Formen von Herrschaft und Macht analysierte oder Begrifflichkeiten wie den heute standardsprachlich gebräuchlichen «Idealtypus» prägte.

Worin könnte das Phänomen «… und ursprünglich Jurist» begründet liegen? Vielleicht ist es nur reine Wahrscheinlichkeitsrechnung, da in der im Mittelalter grundgelegten Dreiteilung der höheren Studien an Universitätsfakultäten in Theologie, Medizin und Jurisprudenz zwangsläufig auch die Letztere mit der Zeit einmal berühmte Persönlichkeiten hervorbringen musste, auf welchen Gebieten auch immer. Vielleicht aber eignet sich die Juristerei sowohl als Wissenschaft als auch als Handwerk besonders dazu, um die Grundlagen des menschlichen Zusammenlebens besser zu verstehen, den Umgang mit Sprache zu schulen, analytisches Denken zu entwickeln, die Problemlösungsfä-

Friedenspapst … und ursprünglich Jurist: Papst Benedikt XV. (1854–1922) tat sich während seines Pontifikats von 1914 bis 1922 vor allem durch seine vehementen Stellungnahmen gegen das Blutvergiessen im Ersten Weltkrieg hervor. Dass er, nach langen Vorarbeiten, mit dem Codex Iuris Canonici von 1917 erstmals ein offizielles, systematisches, modernes Gesetzbuch für die lateinische katholische Kirche erlassen konnte, nachdem bis

higkeit zu fördern und sich – in grösseren Zusammenhängen – von einem fixen Standpunkt aus in der Welt zurechtzufinden. Das alles lässt sich, einmal verinnerlicht, auch auf etliche andere Gebiete übertragen und dort mit Gewinn nutzen. So vermag unter glücklichen Umständen der juristische Dilettant durch seine Fertigkeiten und mit einer gewissen Portion Narrenfreiheit mitunter auf einem berufsfremden Feld vieles zu leisten, was Egon Friedells (auch ein wenig scherzhaft gemeintes) Diktum bestätigt: «Nur beim Dilettanten decken sich Mensch und Beruf.» Unter den Juristen jedenfalls gibt es hierfür einige sehr interessante Beispiele.

DR. IUR. EMANUEL SCHÄDLER Forschungsbeauftragter Recht am Liechtenstein-Institut

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AUS DEM INHALT Die grösste Auswahl und die Qual der Wahl «Die leisen Stimmen hören, die kritischen ernst nehmen» «Es wäre mir eine Ehre mich für unser Land einzusetzen» «Mut zum Handeln mit Respekt vor der Verantwortung» «Liechtenstein in eine lebenswerte Zukunft führen» «Unser Land als Team Liechtenstein weiterentwickeln» «Ich habe mich stets der Sachpolitik verpflichtet» VU für liechtensteinischen Weg des Miteinanders FBP Stimmzettel für Sabine Monauni DpL-Wahlprogramm 2021 Es braucht eine Alternative… 3 Fragen an … Teuerungsausgleich für Rentner: neuer Landtag in Pflicht Grosse Ehre für Vaduzer Karlheinz Ospelt «Der Trend geht in die richtige Richtung» Im Gespräch mit Jugendlichen USV Eschen / Mauren – News 100-Jahr-Jubiläum Musikverein Cäcilia Schellenberg Künftig «Internationale Musikakademie» im Hagen-Haus «Der Wald zeigt, ob die Jagd stimmt» Roland Seger setzt auf Ausdauer Zahltag mit Rainer Götz Ahnenforschung: Buch «Unerhörte Geschichten» Stalingrad 1943 – Was man in unseren Zeitungen las 1. Jugendrat-Arena mit gelungener Premiere

92/2021 7 11 12 13 14 15 16 17 22 23 27 28 30 31 32 34 36 37 40 41 42 44 46 48 52

polit:zeit Landtagswahl: Qual der Wahl In 14 Tagen stehen die Landtagswahlen 2021 an. Die Parteien haben sich in den vergangenen Monaten mit der Nomination von Kandidaten beschäftigt und für diese sowie für ihre Politik geworben. Der Politologe Dr. Wilfried Marxer geht auf die Parteien, das Wahlverhalten der Stimmberechtigten sowie auf die Wahlchancen der Parteien näher ein. ab Seite 6

sport:zeit Neues aus dem USV Alle Mannschaften des USV Eschen/ Mauren werden voraussichtlich am Montag, 1. Februar 2021, in die Vorbereitung auf die verspätete Frühjahrsrunde starten, sofern es die corona-bedingten Auflagen zulassen. Seite 36

meine:zeit Der Postchef setzt auf Ausdauer

Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen | Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Vera Oehri-Kindle, Oliver Hartmann, Heribert Beck | Beiträge/Interviewpartner/ Innen: Daniel Risch, Sabine Monauni, Dominique Hasler, Katrin Eggenberger, Graziella Marok-Wachter, Manuel Frick, Wilfried Marxer, Emanuel Schädler, Marion Kranz, René Saurer, Peter Geiger | Parteien: FBP, VU, FL, DU, DpL | Satz/Lithos: Joanne Rohner, Oliver Hartmann | Druck: Somedia Partner AG | Fotos: Oliver Hartmann, Paul Trummer, Klaus Schädler, Bundesarchiv, Peter Geiger, Adobe Stock, zVg. | Akquisition/Marketing/Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin), Brigitte Hasler | Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden | Erscheinung: Samstag, 23. Januar 2021 | Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins und an die Postfächer im Bezirk Werdenberg. Zeitschrift erreicht ca. 50’000 Leserinnen und Leser (Umfang 80 Seiten) | Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gastautoren Platz, um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2’000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen. «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort.

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Nächste «lie:zeit»: 6. März 2021

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Die Liechtensteinische Post AG befindet sich seit Jahren in einer Zeit des Wandels, der von Corona noch beschleunigt worden ist. Post-CEO Roland Seger sagt, dass der Spagat zwischen Wünschen aus der Bevölkerung und unternehmerischen Notwendigkeiten nicht immer einfach sei. ab Seite 42

üseri worzla Stalingrad 1943: Was man in unseren Zeitungen schrieb Vor fast genau 78 Jahren, im Januar 1943, ging die berühmte und von Leid und Elend behaftete Schlacht von Stalingrad mit Tausenden von Toten zu Ende. Am 31. Januar und 2. Februar kapitulierten die deutschen Truppen. Was konnte man damals dazu im Volksblatt, Vaterland und Umbruch lesen? Wurde Stalingrad bereits als Kriegswende wahrgenommen? ab Seite 48


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Die grösste Auswahl und die Qual der Wahl Die Landtagswahlen 2021 stehen unmittelbar bevor. Die Parteien haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten mit der Nomination von Kandidaten beschäftigt und für diese sowie für ihre Sache geworben. Die Lie:Zeit gibt ihnen nochmals eine Plattform, um sich zu präsentieren. Text und Interview: Heribert Beck Die Briefwahlunterlagen sind Ende dieser Woche bei den Wahlberechtigten eingetroffen. Nun haben sie die Qual der Wahl zwischen so vielen Parteilisten und Persönlichkeiten wie nie zuvor, zwischen Streichungen von Kandidaten und dem Vergeben von Sympathiestimmen für die Gestrichenen und auf den leeren Linien, deren Anzahl je

nach Partei und Wahlkreis zwischen einer und zwölf beträgt. Erfahrungsgemäss werden die weitaus meisten Wahlberechtigten von der Möglichkeit der Briefwahl Gebrauch machen, und die Corona-Pandemie dürfte den Anteil der Urnenwähler noch weiter senken. Wer seine zehn Stimmen im Unterland oder seine 15 Stimmen im Ober-

land aus Tradition oder längerer Unentschlossenheit dennoch an der Urne vergeben möchte, hat dazu am 7. Februar von 10.30 bis 12 Uhr in seiner Wohngemeinde die Gelegenheit. Im Lauf des Nachmittags steigt dann die Spannung. Während die ersten Ergebnisse aus Planken gegen 13 Uhr eintreffen dürften, wird es in den grössten Gemeinden mit

den meisten Wahlberechtigten möglicherweise bis in den späten Nachmittag hinein dauern. Mit dem Eintreffen der Resultate aus der letzten Gemeinde steht dann fest, wer das Volk in den folgenden vier Jahren im Landtag vertreten wird – und damit mit relativ grosser Wahrscheinlichkeit, wer das Land zwischen 2021 und 2025 regiert.

«Konstantes Wahlverhalten bei zwei Dritteln der Bevölkerung»

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ine grosse Koalition ist für Wilfried Marxer, Forschungsleiter Politik am Liechtenstein-Institut, das weitaus wahrscheinlichste Szenario für die kommende Legislaturperiode. Er geht daher davon aus, dass sich weder die Politik noch die dominierenden Themen grundlegend ändern werden.

Der Wahlkampf verläuft in diesem Jahr ausserordentlich sanft. Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie Ihres Erachtens? Wilfried Marxer: Die Medienberichte sind stark von Pandemie geprägt, daher liegt kein so starker Fokus auf den Wahlen. Auch die US-Wahlen und die jüngsten Wilfried Marxer, Politikwissenschaftler, Liechtenstein-Institut

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Vorkommnisse beim Sturm auf das Capitol weisen gegenwärtig sicher eine grössere Dramatik auf als die Landtagswahlen in Liechtenstein, und eine medial wirksame politische Auseinandersetzung zwischen den Parteien findet auch nicht statt. Die Pandemiebekämpfung mit den Veranstaltungsauflagen wirkt zusätzlich hinderlich, da Veranstaltungen wie zum Beispiel Rededuelle zwischen Kandidierenden kaum stattfinden. Inwiefern könnte es auch daran liegen, dass sich der Politikstil über die Jahre gewandelt hat? Einerseits ist der Ton vielfach aggressiver geworden. Das würde eigentlich für einen lebendigen und kontroversen Wahlkampf sprechen. Andererseits konzentrieren sich die Parteien im aktuellen Wahlkampf weitgehend auf ihr eigenes Programm und ihre eigenen Kandidatinnen und Kandidaten und versuchen, die ihnen wichtigen Themen auf die politische Agenda zu setzen. So stehen fünf Programme und Kandidatenlisten vor den Wahlen weitgehend nebeneinander, ohne sich allzu sehr auf die anderen zu beziehen. Dadurch verliert der Wahlkampf an Schärfe. Auch kontroverse Debatten auf Radio Liechtenstein, 1FLTV oder im Landeskanal tauchen meiner Beobachtung nach in diesem Jahr weniger stark in den Programmen auf als bei den letzten Wahlen.

Was waren trotz allem die dominierenden Themen des Wahlkampfs und inwiefern könnten sie ausschlaggebend auf den Ausgang der Wahlen sein? Gegenfrage: Gibt es überhaupt zentrale Wahlkampfthemen? Jede Partei hat ihre eigene Rezeptur. Zum Teil sind es Themen,

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Die Geschlechterfrage ist wieder verstärkt in der Politik angekommen. Die haushohe Ablehnung der Initiative HalbeHalbe hat allerdings auch Grenzen angezeigt. Wilfried Marxer, Politologe am Liechtenstein Institut die auch in der Vergangenheit eine Rolle gespielt haben, etwa Mobilitäts- und Verkehrsfragen bis hin zur S-Bahn, Casinos, staatliche Ausgabenpolitik, Familie und Beruf, Klimawandel und Energie, Digitalisierung, soziale Sicherheit, Gesundheit und viele weitere. Jede Partei versucht natürlich, ihre Hauptthemen in den Vordergrund zu rücken. Unabhängig vom Wahlkampf und von den Wahl-

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programmen haben die meisten Wählerinnen und Wähler dennoch wohl relativ gute Vorstellungen davon, was von den einzelnen Parteien aufgrund ihrer Tätigkeit in der Vergangenheit auch in der kommenden Mandatsperiode zu erwarten ist. Erstmals treten fünf Parteien zur Wahl an. Welche Chancen räumen Sie den drei bisherigen Oppositionsparteien ein? Wenn sich die DU-Stimmen von 2017 – 18,4 Prozent – gleichmässig auf DU und DpL verteilen, schaffen beide die 8-Prozent-Hürde. Wie sich die Parteispaltung auf die Wahlchancen der beiden Parteien auswirkt, ist aber offen, das werden wir am 7. Februar

sehen. Auch zur FL mache ich keine Prognose. Die FL hat aber immerhin die Sperrklausel seit einigen Wahlgängen gemeistert, hat es aber bisher nie über 13 Prozent geschafft. Kurz zusammengefasst, setzt die VU im Rennen um den Posten des Regierungschefs auf Vertrauen und Kontinuität, die FBP auf neue Kräfte und noch deutlicher auf Frauenpower. Was ist an Beispielen anderer Länder oder historisch gesehen erfolgversprechender und inwiefern lässt sich dies auf Liechtenstein übertragen? Da helfen Ländervergleiche wenig, da dies stark auf die jeweils aktuelle Situation ankommt.

Die Zahlen 75 Personen aus fünf Parteien kandidieren für den Landtag, jeder Dritte wird einen Sitz erlangen. Die Anzahl der stellvertretenden Abgeordneten hängt von der Anzahl der Parteien ab, die den Einzug ins Parlament schaffen und von den Ergebnissen in den beiden Wahlkreisen. 17 amtierende Abgeordnete treten erneut an. Ausserdem mit Pio Schurti (DU) und Andrea Matt (FL) zwei ehemalige Volksvertreter sowie mit Peter Frick und Rainer Beck (beide VU) zwei stellvertretende Abgeordnete der Legislaturperiode 2017 bis 2021. 23 Frauen stehen auf den Listen von insgesamt vier Parteien mit ganz unterschiedlicher prozentualer Verteilung zwischen 18,75 bei den Demokraten pro Liechtenstein und 50 Prozent bei der Freien Liste. Lediglich die Unabhängigen treten mit einer reinen Männerliste an. Das Alter der Kandidaten bewegt sich zwischen 30 (Stephan Agnolazza-Hoop, VU, und Franziska Hoop, FBP) und 77 Jahren (Herta Kaufmann, DpL).

Die künftige Regierung Während zwei Drittel der Landtagskandidaten leer ausgehen oder «nur» stellvertretende Abgeordnete werden, liegen die Chancen der Kandidaten für die Regierungsämter, die nicht direkt zur Wahl stehen, deutlich höher. Von den drei Kandidaten der VU und den dreien der FBP wird lediglich einer oder eine auf ein Amt verzichten müssen – sofern nichts Unvorhergesehenes geschieht. Dafür ist die Frauenquote mit zwei Dritteln ungleich höher als in Bezug auf den Landtag. Lediglich Daniel Risch als Chefkandidat der VU und Manuel Frick für die FBP vertreten das männliche Geschlecht. Eine zumindest von der Anzahl der Sitze her weiblich dominierte Regierung scheint bereits eine klare Sache zu sein. Ein Novum in der Geschichte Liechtensteins. Die Freie Liste hat im Gegensatz zu einigen früheren Wahlen darauf verzichtet, Regierungschef- oder Regierungsratskandidaten zu nominieren.

Die Wahlsieger seit 1945 Seit 1945 ging die FBP aus den Landtagswahlen 14 Mal als mandatsstärkste Partei hervor. Sie stellte seither sechs Regierungschefs, darunter mit Markus Büchel jenen mit der kürzesten Amtszeit von sechseinhalb Monaten und mit Alexander Frick mit 17 Jahren jenen mit der längsten Amtszeit. Acht Wahlen konnte die VU, hervorgegangen aus der Christlich-sozialen Volkspartei und dem Liechtensteiner Hei-

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matdienst, nach 1945 für sich entscheiden. Die Vaterländische Union stellte insgesamt vier Regierungschefs.

Die Mitbewerber früher und heute Bis 1993 waren stets lediglich die VU bzw. die Volkspartei und die FBP im Landtag vertreten. Andere Parteien gab es aber bereits, bevor die Freie Liste erstmals den Einzug ins Parlament schaffte. In den 1930er Jahren entstanden mehrere politische Bewegungen, die teilweise Parteiencharakter annahmen. Der 1933 gegründete Heimatdienst war gemäss Historischem Lexikon die bis dahin und bis zur Fusion mit der Volkspartei bedeutendste Alternative zu den beiden etablierten Parteien. Die nationalsozialistische Volksdeutsche Bewegung in Liechtenstein bestand von 1938 bis 1945, konnte aber wegen der «stillen Wahl» 1939 und dem Aussetzen des Wahlgangs 1943 nie an Landtagswahlen teilnehmen. Erst 1953 trat mit der Liste der Unselbständig Erwerbenden und Kleinbauern eine dritte Partei zu den Landtagswahlen an. Sie scheiterte jedoch klar an der damaligen Sperrklausel von 18 Prozent. Die Christlich-soziale Partei kandidierte zwischen 1962 und 1974 viermal ohne Erfolg für den Landtag. Die 1985 im Zuge der sozialen und ökologischen Bewegung gegründete Freie Liste schaffte im dritten Anlauf 1993 den Einzug in den Landtag. Die 1989 als vierte Partei antretende Überparteiliche Liste scheiterte deutlich. Mit den Unabhängigen erlangte 2013 erstmals eine vierte Partei Landtagsmandate und wurde aus dem Stand mit deren vier drittstärkste Kraft. Seit der Abspaltung der DpL von den Unabhängigen sind fünf Parteien im Landtag vertreten und erstmals treten ebenso viele zu den Wahlen an.

Die obersten Volksvertreter Der Landtagspräsident steht dem Parlament vor, ist damit oberster Volksvertreter, beruft die Sitzungen während des Jahres ein, leitet sie und vertritt den Landtag nach aussen. Seit Inkrafttreten der Verfassung von 1921 wurde das Amt insgesamt 22 Mal besetzt. Allerdings nur von 17 Personen. David Strub (FBP) war dreimal Landtagspräsident, Alois Ritter, Karlheinz Ritter und Paul Kindle (alle VU) jeweils zweimal. Die längste Amtszeit als Landtagpräsident mit insgesamt 18 Jahren hatte Karlheinz Ritter.

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In Liechtenstein ist bemerkenswert, dass häufig Personen in die Regierung gelangen oder sogar Regierungschef wurden, ohne vorher die sogenannte Ochsentour durch Parteigremien, Lokalpolitik etc. zu durchlaufen. Diesem Modell entspricht die Regierungschef-Kandidatur bei der FBP. Andererseits wurden in der Vergangenheit nicht selten Regierungschef-Stellvertreter die neuen Regierungschefs, wie dies möglicherweise beim Kandidaten der VU der Fall sein wird. Inwieweit «Frauenpower» eine Rolle spielt, lässt sich nicht abschätzen. Die Aktivitäten seit dem schlechten Wahlabschneiden der Frauen bei den Landtagswahlen 2017, das öffentliche Rumoren bei der Abwahl von Regierungsrätin Aurelia Frick, der nicht immer erfolgreiche Versuch aller Parteien, mehr Frauen zu nominieren, weisen darauf hin, dass die Geschlechterfrage wieder verstärkt in der Politik angekommen ist. Die

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haushohe Ablehnung der Initiative HalbeHalbe hat allerdings auch Grenzen angezeigt. Landtagswahlen sind in Liechtenstein traditionell noch viel mehr Regierungswahlen. Welche Rolle werden die Teams der beiden bisherigen Koalitionsparteien diesbezüglich in zwei Wochen spielen? Persönlichkeitsprofile spielen bei den Wahlen tatsächlich eine grosse Rolle, wobei dies nicht nur für das vorgeschlagene Regierungsteam gilt, sondern auch für die Kandidierenden für den Landtag. Mindestens so stark wirken jedoch die traditionellen Parteibindungen. Man kann davon ausgehen, dass rund zwei Drittel der Stimmbevölkerung ein relativ konstantes Wahlverhalten zeigen, also ihre angestammte Partei wählen, meist sogar auch dann, wenn sie den Regierungschefkandidaten der Gegenpartei bevorzugen. Das zeigen jedenfalls Umfragedaten

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Man kann davon ausgehen, dass rund zwei Drittel der Stimmbevölkerung ein relativ konstantes Wahlverhalten zeigen, also ihre angestammte Partei wählen, meist sogar auch dann, wenn sie den Regierungschefkandidaten der Gegenpartei bevorzugen. Wilfried Marxer,

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Welche Themen werden Ihres Erachtens die Politik der kommenden vier Jahre dominieren, und inwiefern spielt der Wahlausgang dabei eine Rolle? Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es auch nach den Wahlen vom Februar wieder zu einer Koalition der beiden Grossparteien und zu einer klaren parlamentarischen Mehrheit dieser Parteien kommen. Daher ist auch davon auszugehen, dass sich die Politik

nicht grundlegend verändern wird. Die Themen der Vergangenheit werden wohl auch in der Zukunft prägend sein, zumal sie wegen der Corona-Pandemie vorübergehend etwas in den Hintergrund gerückt sind: wirtschaftliche Entwicklung in der Nach-Corona-Zeit, Staatshaushalt, Finanzausgleich Land und Gemeinden, Digitalisierung, Verkehr und Mobilität, Klimaschutz, Ökologisierung der Landwirtschaft, Kirche und Religion, Zukunft des Berggebietes, Casinos, soziale Sicherungssysteme, Förderung von Kunst und Kultur, Sportanlagen, internationale und regionale Beziehungen und vieles weitere.


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«Die leisen Stimmen hören, die kritischen ernst nehmen» Regierungschef-Stellvertreter Dr. Daniel Risch war 2020 aufgrund der Corona-Pandemie als Wirtschaftsminister stark gefordert. Es ging ihm stets darum, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen und so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Auch als Regierungschef würde er sich mit aller Kraft für die Menschen in Liechtenstein einsetzen. Interview: Heribert Beck In gut zwei Wochen steht das Wahlresultat fest. Verspüren sie Nervosität? Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch: Nervosität weniger. Es ist eher eine gewisse Anspannung, welche im Hinblick auf den Wahlsonntag etwas zunimmt. Ich schaue einerseits auf vier intensive Jahre als Regierungschef-Stellvertreter zurück und wünsche mir andererseits, dass die Wählerinnen und Wähler unserem Landtags und Regierungsteam das Vertrauen schenken. Denn nur dann können wir unsere Vorstellung, wie wir unser Land in der kommenden Legislatur voranbringen möchten, auch umsetzen und unsere Erfahrung einbringen. Was würde sich für Sie am 7. Februar konkret ändern, wenn Sie von der Bevölkerung das Vertrauen als Regierungschef erhalten? Für mich persönlich würde sich in erster Linie der Verantwortungsbereich ändern, da dem Regierungschef die politische Hauptverantwortung und die Leitung des Ministeriums für Präsidiales und Finanzen obliegt. Als Regierungschef-Stellvertreter kennt man aber die Aufgaben des Regierungschefs und übernimmt bspw. die Leitung der Regierungssitzung, wenn der Regierungschef verhindert ist. Ich bin mir also sehr bewusst, was mich erwarten wird. Hätten sie diesen Schritt auch schon vor vier Jahren gewagt? Damals hatte die VU mit Thomas Zwiefelhofer einen sehr fähigen Spitzenkandidaten, der in der vo-

rangehenden Legislatur ebenfalls Regierungschef-Stellvertreter war. Ich hatte und habe grossen Respekt vor dem Regierungsamt und der damit verbundenen Aufgaben und hätte diesen Schritt damals, als Quereinsteiger aus der Privatwirtschaft, eher nicht gewagt. Aber die Frage hat sich auch nicht gestellt.

Regierungschef-Stellvertreter Dr. Daniel Risch

Die Regierung war im Pandemiejahr 2020 zusätzlich gefordert und praktisch seit März im Krisenmodus. Wie lautet ihr Zwischenfazit? Dieses unsichtbare Virus hat uns ohne Vorwarnung hart getroffen und fordert uns bis heute. Beinahe sämtlich Bereiche, von der Gesundheit, über die Wirtschaft und die Bildung, bis hin zum Sport und der Kultur sind betroffen. Es geht dabei leider sprichwörtlich um Leben und Tod, um

persönliche Existenzen, um den wirtschaftlichen Fortbestand von Unternehmen. Ich möchte betonen, dass die bisherige Bewältigung der Krise nur durch eine sehr gute Zusammenarbeit innerhalb der Regierung sowie mit allen involvierten Personen in der Verwaltung und den entsprechenden Verbänden und Organisationen so funktionieren konnte. Für die Krisenbewältigung gab es für die Regierung lobende Worte vom Erbprinzen. Auch die Bevölkerung stellte der Regierung in einer Umfrage ein gutes Zeugnis aus. Tut das der politischen Seele gut? Es ist unsere Aufgabe, dass wir nach bestem Wissen und Gewissen zum Wohle unseres Landes Entscheidungen treffen und diese schnell, verständlich und klar kommunizieren. Ich habe mehrmals erwähnt, dass es gerade auch wichtig ist, die leisen Stimmen zu hören und dort zu helfen, wo es notwendig ist. Aber nicht nur die leisen, sondern auch die kritischen Stimmen sind ernst zu nehmen. Und natürlich nimmt man auch lobende Worte gerne entgegen – es soll uns aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir noch Mitten in der Krise sind und der Wahlkampf, die Wahlen und insbesondere der Regierungswechsel zu einem ungünstigen Zeitpunkt kommt. Sie haben im Vorfeld bekannt gegeben, dass sie nur als Regierungschef zur Verfügung stehen und bei einer Wahlniederlage die Verantwortung da-

für tragen werden. Was waren dabei ihre Überlegungen? Ich bin bereit, die Verantwortung als Regierungschef zu übernehmen, sofern die VU als stimmenstärkste Partei aus den Wahlen hervorgeht. Für mich ist aber auch klar, was geschieht, sollte die Partei ihr Wahlziel nicht erreichen. Es entspricht meinem demokratischen Verständnis, dass ich bei einer Wahlniederlage die Verantwortung trage und konsequenterweise nicht der neuen Regierung angehören werde. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass die Regierung bekanntlich nicht direkt gewählt werden kann, ist es meiner Meinung nach fair und angezeigt, dass die Wählerinnen und Wähler wissen, was sie bei welchem Wahlergebnis bekommen. Wie lautet ihre Wahlempfehlung an die Bevölkerung? Ich bin überzeugt, dass jede Partei das Beste für unser Land will. Letztlich machen die zur Auswahl stehenden Menschen den Unterschied. Aus diesem Grund ist wichtig, dass sich die Wählerinnen und Wähler mit den Kandidatenteams auseinandersetzen und wissen, mit wem sie es zu tun haben. Und natürlich bin ich überzeugt, dass das VU Landtagsteam und das VU Regierungsteam mit Dominique Hasler, Graziella Marok-Wachter und mir eine gute Wahl ist. Ich wünsche mir, dass sehr viele Bürgerinnen und Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen, damit am 7. Februar ein möglichst breit abgestütztes Wahlergebnis vorliegt.


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«Es wäre mir eine Ehre mich für unser Land einzusetzen» «In den kommenden Jahren warten anspruchsvolle Aufgaben auf unser Land. Neben der langfristigen Finanzierung unserer Altersvorsorge wird es auch darum gehen, Möglichkeiten zu schaffen, um Familie und Beruf oder Pflege besser zu vereinbaren. Ebenso müssen wir einen Ausweg aus der Sackgasse in der Verkehrspolitik finden und einen Gang höher beim Klimaschutz schalten, denn für den Klimawandel wird es keinen Impfstoff geben. Und das alles in einer sich rasant verändernden Welt» sagt die FBP-Regierungschef-Kandidatin Sabine Monauni zusammengefasst im Interview mit der lie:zeit. Interview: Herbert Oehri In 15 Tagen kennen wir das Ergebnis der Landtagswahlen, bei denen Sie die erste Regierungschefin Liechtensteins werden könnten. Ist das Warten mit einer gewissen Nervosität gepaart? Sabine Monauni: Klar, umso näher der 7. Februar rückt, desto mehr steigt die Nervosität. Trotz Corona haben wir viel Herzblut und Energie in den Wahlkampf und unser Wahlprogramm gesteckt. Jetzt wollen wir natürlich wissen, ob unsere Kandidatinnen und Kandidaten sowie unsere Inhalte bei den Menschen im Land ankommen. Sie haben bereits mehrfach betont, dass es Ihnen nicht auf das Geschlecht ankommt. Inwiefern wäre die Rolle als erste Frau an der Spitze der Regierung dennoch eine Ehre für Sie? Es sollte in der heutigen Zeit eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass Frauen und Männer gleichberechtigt in Spitzenpositionen, sei es in Politik oder Wirtschaft, vorrücken. Nicht das Geschlecht sollte massgeblich sein, sondern die Kompetenz. Tatsächlich werden in Europa bereits einige Regierungen erfolgreich von Frauen geführt. Es wäre eine grosse Ehre, wenn ich mich hier einreihen und damit Liechtenstein auch als offenes und fortschrittliches Land präsentieren dürfte. Politisch sind Sie eine Newcomerin. Sehen Sie dies eher als Vor- oder Nachteil für ein Regierungsamt?

Dass ich parteipolitisch bis anhin nicht gross in Erscheinung getreten bin, ist vor allem darauf zurückzuführen, dass ich die letzten Jahre überwiegend im Ausland tätig war. Es wäre aber auch nicht das erste Mal, dass ein unbeschriebenes Blatt in die Regierung einzieht. Ich sehe das nicht als Nachteil. Im Gegenteil, es erleichtert mir in vielerlei Hinsicht, die Dinge unvoreingenommen und differenziert zu beurteilen. Wichtig ist doch vor allem, dass man die Qualifikation mitbringt und Freude an der politischen Auseinandersetzung hat. Was hat Sie zu Ihrer Kandidatur bewogen? Mein Land als Botschafterin zu vertreten hat mir immer sehr viel Freude bereitet. Dennoch bin ich zur Überzeugung gelangt, dass ich mit meiner Erfahrung und meinem Wissen, das ich mir in verschiedenen Funktionen über die Jahre aneignen konnte, noch mehr für Liechtenstein bewirken kann, wenn ich direkt in der Regierung mitarbeite. Ich habe unserem Heimatland viel zu verdanken und möchte durch mein politisches Engagement etwas zurückgeben. Was reizt Sie am Amt des Regierungschefs? Für das höchste Amt der Regierung kandidieren zu dürfen, ist eine einmalige Chance. Ich mag verantwortungsvolle Aufgaben, und es wäre ein grosses Privileg, an vorderster Front mitgestalten zu können. Gerne möchte ich

FBP-Regierungschef-Kandidatin Sabine Monauni

meine Erfahrungen aus der Diplomatie nutzen, wenn es darum geht, Kompromisse zu finden und unterschiedliche Interessen auszugleichen. Zudem ist der Regierungschef bzw. die Regierungschefin neben den präsidialen Funktionen und den Staatsfinanzen auch für die internationalen Finanzplatzagenden und den EWR zuständig. Mit letzteren Themen bin ich als Europarechtlerin bestens vertraut und es würde mich freuen, wenn ich mich hier direkt einbringen könnte. Stehen Sie auch für das Amt einer stellvertretenden Regierungschefin zur Verfügung? Ich trete als Regierungschefkandidatin an, weil ich im Februar mit der FBP die Wahlen gewinnen will. Auf dieses Ziel konzentriere ich mich jetzt. Alles andere wird sich weisen, wenn das Wahlergebnis vorliegt.

Was würden Sie in der Legislaturperiode 2021–2025 gerne bewirken und wo möchten Sie politische Akzente setzen? Auch wenn wir die nächsten Jahre noch mit den Folgen der Corona-Pandemie beschäftigt sein werden, so bin ich entschlossen, die Ziele unseres Wahlprogramms umzusetzen: bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Förderung von innovativen und nachhaltigen Unternehmen, stärkerer Fokus auf Klimaschutz und den Erhalt unseres Lebensraumes sowie stabile Finanzpolitik. Der Klimawandel und die Digitalisierung werden in den nächsten Jahren grosse Veränderungen mit sich bringen, und zwar in allen Lebensbereichen. Darauf müssen wir uns vorbereiten und dafür Sorge tragen, dass wir die gesamte Bevölkerung auf diesem Weg mitnehmen können. Umso wichtiger ist es für mich, ein politisches Klima zu schaffen, das den gegenseitigen Respekt fördert und für das Gemeinsame begeistert. Ihr Aufruf an die Wahlberechtigten? Die FBP hat die letzten Jahre das Land mit viel Weitsicht und Kompetenz regiert und für Stabilität gesorgt. Diesen Kurs wollen wir konsequent weiterfolgen. Die FBP steht für eine Politik mit Mass und Mitte, die alle Generationen im Blick hat. Wer zudem ein fortschrittliches und weltoffenes Liechtenstein will, wirft am 7. Februar die «schwarze» Liste in die Wahlurne!


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«Mut zum Handeln mit Respekt vor der Verantwortung» «Regierungsarbeit ist für mich Teamarbeit», sagt Regierungsrätin Dominique Hasler. Dementsprechend möchte sie sich weiter auf eine parteiübergreifende Zusammenarbeit fokussieren und gemeinsam im Team zukunftsweisende Projekte vorantreiben. Interview: Heribert Beck mapolitik im Zentrum unseres Handelns im Geschäftsbereich Umwelt.

Regierungsrätin Dominique Hasler

Frau Regierungsrätin, Sie blicken mit Regierungschef-Kandidat Daniel Risch zusammen auf die längste Regierungserfahrung aller Kandidierenden zurück. Wie wertvoll ist diese Erfahrung für eine zweite Legislatur? Dominique Hasler: Als Mitglied der Regierung trägt man von Beginn an die Verantwortung für ein Ministerium und seine Geschäftsbereiche sowie die Mitverantwortung für die Regierungsarbeit generell. Die vielfältigen Aufgaben, welche auf einem zukommen, warten nicht, bis man eingearbeitet ist. Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch und ich waren damals beide neu in der Regierung, mussten uns innert Kürze den Überblick verschaffen und uns mit den Arbeitsprozessen vertraut machen. Gerade für neue Regierungsmitglieder kann es wertvoll sein, wenn sie mit erfahrenen Mitgliedern zusammen in der Regierung sind.

Welche Themen bestimmen Ihren Arbeitsalltag? Die Arbeit ist enorm vielseitig und abwechslungsreich, bedingt hohe Flexibilität und die Bereitschaft, sich den Themen in der Tiefe anzunehmen. Das Ministerium für Inneres umfasst eine grosse Breite an Themen und Herausforderungen in den Bereichen öffentliche Sicherheit, Bevölkerungsschutz, Rettungswesen, politische Volksrechte, Landes- und Gemeindebürgerrecht, Zivilstandswesen und Ausländerrecht. Im Geschäftsbereich Bildung befassen wir uns mit der Weiterentwicklung unseres vielfältigen Angebots im liechtensteinischen Bildungssystem, welches von zahlreichen engagierten Lehr- und Fachpersonen täglich aktiv gestaltet wird. Die Bereiche Umweltschutz, Wald/Landschaft und Landwirtschaft mit ihren jeweiligen Fachbereichen stehen neben der nationalen Umweltpolitik sowie der Einbindung in die internationale Umwelt- und Kli-

Warum brennt das sprichwörtliche Feuer immer noch in Ihnen? Es gehört zu meinem Naturell, dass ich mich mit Leidenschaft und ganzer Kraft für die mir anvertrauten Aufgaben einsetze. Die Berufung, sich einmal als Regierungsrätin für die Bevölkerung und das Land Liechtenstein einsetzen zu können ist eine besondere Ehre und auch sehr herausfordernde Aufgabe. Dieser ist man meinem Empfinden nach dann gewachsen, wenn man den Mut zum Handeln hat und dabei den hohen Respekt vor der Verantwortung nie aus den Augen verliert. Worauf blicken Sie besonders gerne zurück? In meinem Ministerium konnten wir in den letzten vier Jahren viele Projekte entwickeln und deren Umsetzung vorantreiben. Wenn ich zurückblicke, bedeutet es mir sehr viel, dass wir es geschafft haben, unsere Pläne trotz der kurzen Zeitspanne nicht «nur» aufs Papier zu bringen, sondern in weiten Teilen einer Umsetzung zuzuführen. Sei dies die Schulbautenstrategie, auf deren Grundlage jetzt bereits die konkreten Bauprojekte umgesetzt werden, das Generationenprojekt der Rheindammsanierung, bei der nun die ersten Bauprojekte beginnen, oder sei es, dass wir auf der Basis der Klimavision 2050 nun konkrete Massnahmen definieren, welche wir zeitnah mit der Bevölkerung diskutieren möchten.

Natürlich werden die Ministerien und Geschäftsbereiche erst nach der Wahl verteilt. Aber wie Sehen Sie es? Würden Sie gerne weiterhin für das Ministerium für Inneres, Bildung und Umwelt zuständig bleiben oder lieber Neuland betreten? Meiner Meinung nach benötigt unser Land gerade in einer unsicheren und schwierigen Zeit wie der aktuellen Pandemie Stabilität und Kontinuität. Es gilt neben der prioritären Krisenbewältigung auch, mit voller Kraft die zukunftsgerichteten Projekte für unser Land voranzutreiben. So gibt es zum Beispiel in den Bereichen der öffentlichen Sicherheit, Bevölkerungsschutz, Bildungswesen oder beim Einsatz für eine intakte Umwelt diverse Grossprojekte, für deren Umsetzung ich mich gerne weiter einsetzen würde. Welchen Politikstil möchten Sie in den kommenden vier Jahren pflegen bzw. wie möchten Sie die Arbeit der Regierung mitprägen? Das Aussitzen von Themen entspricht mir nicht. Mir ist es wichtig, dass wir uns den Herausforderungen stellen, Probleme erkennen und in Lösungen denken. Mehrheitsfähige Lösungen lassen sich nur finden, wenn man bereit ist, sich miteinander für die Zukunft unseres Landes einzusetzen. Ich habe in den letzten vier Jahren viel Energie in die ministeriums- und parteiübergreifende Zusammenarbeit investiert und dafür dankenswerterweise viel Unterstützung in der Realisierung von Vorlagen erhalten. Regierungsarbeit ist Teamarbeit und das bleibt für mich bedeutsam.


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«Liechtenstein in eine lebenswerte Zukunft führen» Dr. Katrin Eggenberger ist seit dem 11. November 2019 Mitglied der Regierung. In dieser Zeit hat sie dank ihrer internationalen Vernetzung aufgrund ihrer beruflichen Karriere viel für Liechtenstein auf den Weg gebracht. Die Schellenbergerin möchte sich auch in der neuen Legislaturperiode zielbewusst, volksnah und mit ganzer Kraft für die Belange der Bevölkerung einsetzen. Interview: Herbert Oehri Frau Regierungsrätin, Sie gehen in Ihre ersten Landtagswahlen, sind aber trotz Ihrer noch vergleichsweise kurzen Amtszeit die erfahrenste im FBP-Team, was die Regierungsarbeit betrifft. Inwiefern können Sie im Wahlkampf von dieser Erfahrung profitieren? Karin Eggenberger: Die Regierungsarbeit lebt zu einem guten Teil davon, was wir an Kompetenzen, Netzwerken und Erfahrungen aus unseren früheren Tätigkeiten mitbringen. Im Jahr 2019 war ich «die Neue», und ich war zu keinem einfachen Zeitpunkt eingestiegen. Die zwischenzeitlich dazugewonnene, umfangreiche Regierungserfahrung hilft mir sehr. Unser Land durch die Covid-19-Pandemie zu begleiten, ist eine Herausforderung, wobei diese Pandemie kaum Gewinner kennt und fast nur Verlierer mit sich zieht. Es ist also wichtig, den Politbetrieb zu kennen und bereits gute Kontakte zu Land und Leuten zu haben, da die Ansprüche, die alle Interessensgruppen an eine Regierungsrätin haben, mit keiner anderen Funktion zu vergleichen sind. Corona hat auch Ihre Arbeit beeinflusst. Plötzlich standen Sie als Kulturministerin beinahe mehr im Fokus als in Ihrer Funktion als Aussenministerin. Wie haben Sie diese Rolle erlebt und wie beurteilen Sie das Ergebnis der Landtagsdebatten um die Kulturförderung? Da sich Kultur nicht an den gängigen Massstäben messen lässt, war diese Rolle nicht immer leicht. Ich bin überzeugt, dass es

uns aber gelungen ist, eine breit getragene Lösung zu finden, die zwar nicht allen Ansprüchen gerecht wird, aber im Sinne einer Fairness über alle Wirtschaftszweige gesehen zu bestehen vermag. Welche anderen Akzente konnten Sie in den vergangenen rund 14 Monaten im Amt setzen? In der Aussenpolitik sind neben vielen Projekten und Gesprächen mit meinen Aussenministerkolleginnen und -kollegen weltweit vor allem jene in der Schweiz, Österreich, Deutschland und den USA zu nennen sowie insbesondere die Neuregelung der Beziehungen mit dem Vereinigten Königreich und die Staatenbeschwerde gegen die Tschechische Republik. Im Justizbereich wurden viele Projekte umgesetzt, die für die Öffentlichkeit oftmals nicht unbedingt sichtbar sind, darunter die Reform des Insolvenzrechts und des Exekutionsrechts sowie die Schaffung von Gerichtskanzleien und wissenschaftlichen Diensten bei den Höchstgerichten. Per Anfang 2021 sind 180 Rechtsakte in Kraft getreten, wovon durch die Revision des Insolvenzrechts alleine gut 50 Rechtsvorschriften angepasst werden mussten. Zudem war im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sowie im Hinblick auf das Moneyval-Assessment gesetzgeberischer Handlungsbedarf gegeben. Im Kulturbereich wurde zusätzlich zur staatlichen Corona-Un-

Regierungsrätin Katrin Eggenberger

terstützung unserer Kulturakteure auch mit der Umsetzung zahlreicher Projekte durch den Nachtragskredit an die Kulturstiftung Liechtenstein ein wichtiger Schritt getan, um die Kulturlandschaft 2021 im Lichte der Corona-Pandemie zusätzlich zu unterstützen. In allen meinen drei Bereichen Äusseres, Justiz und Kultur sind dies die Schwerpunkte, die für uns alle grösstenteils komplettes Neuland waren. Nach den Wahlen werden die Karten bekanntlich neu gemischt und ein Wunschkonzert ist die Aufgabenverteilung nicht. Dennoch Hand aufs Herz: Welche Ministerien und Geschäftsbereiche würden Sie reizen? Vorstellen kann ich mir vieles, es gibt kein unattraktives Ministerium. Kein Ministerium gibt es grundlos und somit haben die Bürgerinnen und Bürger Liechtensteins das Recht darauf, dass jedes dieser Ministerien mit vollem Einsatz und Herzblut durch den jeweiligen Minister geführt

wird. Im Zeichen der Effizienz wäre es für jeden bestehenden Regierungsrat, und damit natürlich auch für mich, ideal, die Bereiche zu behalten, die man aktuell schon hat, um in diesen unsicheren Zeiten auch unserem Volk eine gewisse Kontinuität zu gewährleisten. Ganz unabhängig von der Verteilung der Aufgabenbereiche: Was möchten Sie in den kommenden vier Jahren in Liechtenstein bewegen, sofern Sie als Ministerin bestätigt werden? Hier möchte ich an die vorherige Antwort anbinden. Es ist wichtig, dass wir, unabhängig davon, wer das Rennen letztlich macht, eine gemeinsame Agenda verfolgen, welche die Konkurrenzfähigkeit und die Lebensqualität Liechtensteins in eine nachhaltige Zukunft führt. Ob Bildung, Verkehr, Wirtschaft, Digitalisierung, Umwelt und Klima, oder jedes andere Thema – uns werden überall grosse Herausforderungen erwarten, und diese gilt es gemeinsam anzupacken.


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«Unser Land als Team Liechtenstein weiterentwickeln» Dr. Graziella Marok-Wachter möchte ihre fundierte juristische Ausbildung und ihre breitgefächerte berufliche Erfahrung in die Regierungsarbeit einbringen – unabhängig von Ministerien und Geschäftsbereichen. Dabei geht es ihr auch darum, Liechtenstein unter Einbezug aller konstruktiven Kräfte vorwärtszubringen. Interview: Herbert Oehri

Frau Marok-Wachter, politisch sind Sie bisher ein eher unbeschriebenes Blatt. Was hat Sie dazu bewogen, für das Amt einer Regierungsrätin zu kandidieren? Graziella Marok-Wachter: Politische Themen haben mich schon immer interessiert. Ich durfte im Laufe meines Lebens sowohl im beruflichen als auch im persönlichen Bereich viel Erfahrung sammeln und würde nun gerne die Zukunft unseres Landes im Team mitgestalten.

Wie haben Sie im ersten Moment auf die Anfrage zu einer Kandidatur reagiert? Eine solche Anfrage ist nicht gerade alltäglich, und ich habe mich natürlich geehrt gefühlt. Für meine Entscheidung habe ich mir dann Zeit gelassen und viele Gespräche mit meiner Familie und vor allem mit Daniel Risch und Dominique Hasler geführt. Danach habe ich mit Überzeugung zugesagt.

Sie haben bereits an anderer Stelle erwähnt, dass Sie aus einem politischen Haus kommen. Wie hat Sie dies geprägt, und wie könnte es Ihre Arbeit in der Regierung beeinflussen? Bei meiner beruflichen Tätigkeit war mir immer wichtig, den Dingen auf den Grund zu gehen. Auch in der Politik muss man die Ursachen verstehen, um langfristig gute Lösungen zu erarbeiten. Die politischen Diskussionen in unserer Familie haben diese Denkweise sicher mitgeprägt. Von Beruf sind Sie promovierte Juristin. Liegt da der Geschäftsbereich Justiz als Wunsch-Aufgabengebiet nahe? Dieses Aufgabengebiet umfasst unter anderem die Verantwortung für wichtige Gesetze unserer Rechtsordnung. Diese Gesetze gilt es weiterzuentwickeln, um für die Zukunft gute gesetzliche Rahmenbedingungen sicherzustellen. Da ich beruflich sehr häufig mit diesen Gesetzesmaterien befasst war, interessiere ich mich natürlich auch für diese Thematik. Welche anderen Ministerien oder Geschäftsbereiche könnten Sie sich vorstellen? Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit habe ich mich schon oft in sehr unterschiedliche Aufgabengebiete einarbeiten dürfen. Meine Interessen sind breit gestreut und ich betrachte mich als Generalistin. Aufgrund dessen bin ich in Bezug auf die Zuteilung der Minis-

Regierungsratstkandidatin Dr. Graziella Marok-Wachter

terien und Geschäftsbereiche grundsätzlich offen. Was möchten Sie in Liechtenstein in den kommenden vier Jahren konkret bewegen bzw. wo und wie möchten Sie sich einbringen, sofern Sie vom Landtag in die Regierung gewählt werden? Der inhaltliche Fokus meiner Tätigkeit wird im zugeteilten Ministerium und den Geschäftsbereichen liegen. Was das sein wird, steht noch nicht fest. Wir dürfen uns nicht scheuen, auch schwierige Themen anzupacken. Dabei ist mir wichtig, auf langfristig haltbare Lösungen hinzuarbeiten und dafür alle betroffenen Stellen möglichst weit einzubinden. Wir wollen die Herausforderungen der nächsten Legislatur in fairer Zusammenarbeit mit den betroffenen Menschen in unserem Land bewältigen. Welchen Appell haben Sie an die Wählerinnen und Wähler? Warum lohnt es sich, die Liste der VU zu wählen? Mit der Erfahrung unserer Kandidatinnen und Kandidaten für Landtag und Regierung werden wir uns mit aller Kraft dafür einsetzen, unser Land zusammen mit allen konstruktiven Kräften – als Team Liechtenstein – weiterzuentwickeln. Wir sind überzeugt, dass wir das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler verdient haben.


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«Ich habe mich stets der Sachpolitik verpflichtet» Manuel Frick kandidiert erstmals für ein Amt in der Regierung, Regierungsluft hat er aber bereits in verschiedenen Bereichen geschnuppert. Seine politischen Interessen sind vielfältig und als Regierungsrat möchte er einen Beitrag für die Menschen in Liechtenstein und an die Gestaltung der Zukunft des Landes leisten. Interview: Heribert Beck

Herr Frick, Sie sind politisch alles andere als ein unbeschriebenes Blatt, aber vom Gemeinderat in die Regierung ist der Schritt dennoch gross. Was hat Sie zur Kandidatur bewogen? Manuel Frick: Ganz so gross ist der Schritt für mich nicht, war ich doch, bevor ich das Amt des Generalsekretärs im Ministerium für Gesellschaft übernommen habe, Regierungsrats-Stellvertreter. Gleichzeitig arbeitete ich für die grösste Bank im Land als Kundenberater. Richtig ist, dass ich parallel zu meiner beruflichen Tätigkeit als Diplomat dem Gemeinderat von Balzers angehörte. Im Reigen der Regierungskandidaten stechen Sie dieses Mal als Jüngster und als nur einer von zwei Männern heraus. Was bedeutet dies für Sie? Für mich stehen die Qualifikationen und nicht das Alter oder das Geschlecht im Vordergrund. Gleichwohl freue ich mich ausserordentlich über die erstmalige Kandidatur einer Frau für das höchste Regierungsamt. Mit Sabine Monauni konnte die FBP eine sehr kompetente, engagierte, gradlinige und umgängliche Persönlichkeit finden, die mit beiden Beinen auf dem Boden steht. Ich bin überzeugt davon, dass sie ein Gewinn für die Regierung, die Politik im Allgemeinen und das ganze Land ist. Beruflich geprägt sind Sie vom aussen- und mittlerweile gesundheitspolitischen Bereich. Selbst wenn die Aufteilung der Geschäftsbereiche kein Wunschkonzert ist, sei die Fra-

ge erlaubt: Wo würden Sie sich in den kommenden vier Jahren am liebsten einbringen? Ich bin sehr vielseitig interessiert. Aufgewachsen bin ich in einem Gewerbehaushalt, studiert habe ich Politikwissenschaft, Volkswirtschaft und Europarecht, beruflich war ich bislang neben der Aussen- und Gesellschaftspolitik im Private Banking tätig und politisch habe ich im Gemeinderat

Wie bzw. auf welche Art und Weise würden Sie dies gerne machen? Ich plädiere für Offenheit, Gradlinigkeit, Fairness und Sachlichkeit. Dies ist nicht nur in den politischen Prozessen wichtig, sondern sollte stets die Grundhaltung sein. Ich habe mich in meiner bisherigen beruflichen und politischen Tätigkeit stets der Sachpolitik verpflichtet und

Regierungsratskandidat Manuel Frick

das Umweltressort geleitet. Privat dreht sich für mich alles um meine Frau und unseren knapp zweijährigen Sohn. In der Freizeit interessiert mich insbesondere Kultur sehr. Anknüpfungspunkte hätte ich also zu allen Ministerien. Zudem bin ich überzeugt, dass es in allen Bereichen interessante Herausforderungen zu bewältigen gibt.

lasse Polemik im Hintergrund. Ich arbeite sauber und faktenorientiert und kann mich durchsetzen. Ich bin überzeugt, dass die besten Resultate erzielt werden, wenn auf diese Weise alle am gleichen Strick ziehen. Stehen Sie auch dann für ein Amt in der Regierung zur Verfügung, falls die FBP der Ju-

niorpartner in der Koalition sein sollte? Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt, um über Koalitionen und personalpolitische Entscheide zu sprechen, zumal solche Personalentscheide bei der FBP ausschliesslich vom Landesvorstand oder vom Parteitag getroffen werden. Zunächst stehen am 7. Februar 2021 die Landtagswahlen an. Alles andere folgt als Konsequenz auf die Resultate der Wahlen. Selbstverständlich würde es mich ausserordentlich freuen und ehren, wenn ich der neuen Regierung angehören, Regierungsverantwortung übernehmen und somit einen Beitrag für die Menschen, die in unserem Land wohnen, und an die Gestaltung der Zukunft unseres Landes leisten dürfte. Welchen Appel haben Sie an die Wahlberechtigten? In erster Linie: Üben Sie Ihre demokratischen Rechte aus und nehmen Sie an den Wahlen teil. Und in zweiter Linie: Unterstützen Sie die neun Kandidatinnen und elf Kandidaten der FBP. Wir treten mit einem äusserst kompetenten und ausgewogenen Kandidatenteam zu den Wahlen an. Sie bringen einen grossen Schatz an Erfahrungen aus dem beruflichen und privaten Leben mit, und ich bin mir sicher, dass jede und jeder Einzelne von ihnen eine Bereicherung für den Landtag wäre. Zudem können wir mit Inhalten punkten. Davon kann sich jeder und jede bei der Lektüre unseres Wahlprogramms überzeugen.


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VU für liechtensteinischen Weg des Miteinanders Die Wählerinnen und Wähler haben am 7. Februar die Möglichkeit, eine die Zukunft Liechtensteins massgeblich prägende Weichenstellung vorzunehmen. Mit dem Stimmzettel der VU entscheiden sich die Wahlberechtigten für eine gestaltende Politik, die den Menschen auf Augenhöhe begegnet – ehrlich, fair und wertschätzend. Für eine mutige und engagierte Politik, die sich für alle Einwohnerinnen und Einwohner mit Herzblut einsetzt. Für eine vertrauensvolle Politik, die einbezieht und verbindet, die aber auch entscheidet und handelt. Text: Günther Fritz, VU-Präsident

Insgesamt bewerben sich 75 Kandidatinnen und Kandidaten von 5 Parteien um die 25 Landtagssitze. Dabei bietet die VU mit ihrem 22-köpfigen Landtagsteam den Wählerinnen und Wählern die grösste Auswahl an. Die VU ist in jeder Gemeinde mit mindestens einer Kandidatin oder einem Kandidaten vertreten. Wir sind sehr stolz auf unser kompetentes und sympathisches Landtagsteam, das mit Blick auf die beruflichen Fähigkeiten und Erfahrungen sowie auf die persönlichen Interessen und Leidenschaften einen breiten Querschnitt unserer Bevölkerung abbildet und eine echte Volksvertretung darstellt. Unser Landtagsteam ist optimal gerüstet, unterschiedliche Sichtweisen aus einer Vielzahl von Lebensbereichen in die künftigen Debatten um zukunftsfähige und nachhaltige Lösungen zum Wohle der Bevölkerung einzubringen. Für viele Wählerinnen und Wähler wird es bei der Frage, von welcher Partei sie den amtlichen Stimmzettel nehmen, entscheidend sein, welches Regierungsteam ihrer Meinung nach besser geeignet ist, unser Land gut durch die Corona-Pandemie zu führen und die grossen Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu meistern. Mit dem Stimmzettel der VU werden sich die Wählerinnen und Wähler nicht auf Experimente einlassen.

VU steht für Erfahrung, Kontinuität und Stabilität Unser Regierungschefkandidat Daniel Risch hat als Minister für Infrastruktur, Wirtschaft und Sport in den letzten vier Jahren mit Mut, Kreativität und hohem Einsatz vieles angepackt und vorwärtsgebracht, was durch seinen reich bepackten Leistungsausweis eindrücklich dokumentiert wird. Unsere Regierungsratskandidatin für den Wahlkreis Unterland, Dominique Hasler, hat in den letzten vier Jahren als Ministerin für Inneres, Bildung und Umwelt in sehr lebensnahen Verantwor-

tungsbereichen umfangreiche Regierungserfahrung gesammelt und ebenfalls vieles bewegt und erfolgreich realisiert. Unsere Regierungsratskandidatin für den Wahlkreis Oberland, Graziella Marok-Wachter, leitet seit zwei Jahren das Amt für Justiz. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung in leitenden Funktionen im Bankensektor und Treuhandbereich sowie als selbstständige Rechtsanwältin weiss auch sie, was es heisst, komplexe Probleme strukturiert anzupacken und zielgerichtet einer guten Lösung zuzuführen.

Unser Regierungsteam und unser Landtagsteam sehen in der Bevölkerung den wichtigsten Koalitionspartner der Politik. Was ein erfolgreiches Miteinander betrifft, so ist das gemeinsame Verständnis im VU-Team geprägt von gegenseitigem Vertrauen. Von einem Vertrauen in unser Land und seine Menschen. Wer mit dem Stimmzettel der VU wählt, setzt auf Erfahrung, Kontinuität und Stabilität und nimmt die Einladung an, den liechtensteinischen Weg des Miteinanders mitzugehen.

Regierungsratskandidatin Dominique Hasler, Regierungschefkandidat Daniel Risch und Regierungsratskandidatin Graziella Marok-Wachter möchten als Team mit den Menschen im Land den liechtensteinischen Weg gestalten und ihn zusammen gehen. Foto: Yannick Zurflüh


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UNSER TEAM FĂœR DIE LANDTAGSWAHLEN 2021

Teamgeist schafft Vertrauen Regierungsteam

Dominique Hasler Regierungsratskandidatin Wahlkreis Unterland

Daniel Risch Regierungschefkandidat

Graziella Marok-Wachter Regierungsratskandidatin Wahlkreis Oberland

Landtagsteam Wahlkreis Unterland

Stephan Agnolazza-Hoop Eschen

Hubert BĂźchel Ruggell

Peter Frick Mauren

Dietmar Lampert Schellenberg

Gunilla Marxer-Kranz Nendeln

Mario Marxer Schaanwald

Andreas Wenzel Gamprin

Mario Wohlwend Ruggell


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Seiten der VU

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Landtagsteam Wahlkreis Oberland

Georges Baur Schaan

Rainer Beck Planken

Dagmar Bühler-Nigsch Triesenberg

Roswitha Feger-Risch Vaduz

Walter Frick Schaan

Etienne Frommelt Vaduz

Otto C. Frommelt Planken

Markus Gstöhl Triesen

Norma Heidegger Triesen

Gabriela Hilti-Saleem Schaan

Manfred Kaufmann Balzers

Philip Schädler Vaduz

Mehr Informationen zum VU-Team unter: /vu_online /vupartei /vu_online www.vu-online.li Günter Vogt Balzers

Thomas Vogt Triesen

/unterland

/oberland

/regierung


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Alexander Batliner

Thomas Hasler

Sonja Hersche

Veronika Hilti-Wohlwend

Franziska Hoop

Johannes Kaiser

Eva-Maria Bechter

Albert Frick

Daniel Ospelt

Bettina Petzold-M채hr

Nadine Vogelsang-B체chel

Damian Wille

Andrea Heutschi-Rhomberg

Sascha Quaderer

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Daniel Oehry

Karin Zech-Hoop

Elke Kindle

Wendelin Lampert

Sebastian Sch채dler

Daniel Seger

Bew채hrtes erhalten. Zukunft gestalten.


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Bewährtes erhalten. Zukunft gestalten.

Sabine Monauni Regierungschefkandidatin

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Seiten der FBP

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FBP Stimmzettel für Sabine Monauni Liechtensteins Wählerschaft hat am 7. Februar 2021 erstmals die Möglichkeit, eine Frau an die Spitze der Regierung zu bringen. Die FBP kann mit Sabine Monauni eine Kandidatin für das höchste Amt in der Regierung präsentieren.

Unsere Spitzenkandidatin bringt als Juristin und aktuelle Botschafterin des Landes die notwendige Kompetenz sowie eine vielseitige berufliche Erfahrung mit. Sie ist bestens geeignet, die Regierung anzuführen und gemeinsam mit den Regierungsratskandidaten Dr. Katrin Eggenberger und Manuel Frick neue Impulse in der Politik zu setzen.

tretung der Geschlechter. Das 20-köpfige Team der FBP zählt beispielsweise neun Selbstständige und zehn Angestellte, wovon zwei in der Industrie, sechs im Gewerbe/KMU, fünf im Bereich Finanzen/Recht und zwei in der Verwaltung tätig sind. Vierzehn davon sind Eltern. Auf der Liste finden sich Singles, Verheiratete und ein Kandidat in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft. Die Altersspanne reicht von 30 bis 72 Jahren.

Wer sich für Liechtenstein eine fortschrittliche und zukunftsgerichtete Politik erhofft, muss den Wahlzettel der Fortschrittlichen Bürgerpartei einlegen. Nur mit den Stimmen für die FBP wird Sabine Monauni Regierungschefin werden.

Der FBP-Stimmzettel widerspiegelt somit ein breites Abbild der Gesellschaft. Wählen Sie FBP! Marcus Vogt, Präsident der FBP

Das Kandidatinnen- und Kandidatenteam der FBP ist sehr ausgewogen, nicht nur im Hinblick auf die Ver-

Marcus Vogt, Präsident der Fortschrittlichen Bürgerpartei

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Volle FBP-Stimmkraft FBP-Stimmverlust Volle FBP-Stimmkraft Wenn Sie einen oder mehrere Wenn Sie einen gestriche­ Wenn Sie einen Stimmzettel Namen auf dem FBP­Stimm­ nen Kandidaten auf dem der FBP unverändert in die zettel streichen, schwächen Wahlurne geben Sie Wahlzettewerfen, W W W W W ah ah ah ah ah lzettel lzettelze lzettel lzettel FBP­Stimmzettel mit einem l l ttel Sie zwar diese Kandidaten, Kandidaten einer anderen der FBP die volle Stimmkraft. geben aber der FBP trotzdem Partei ersetzen, verlieren Jede Kandidatin, jeder Kan­ : ig: ig: Wicht Wichtig und die volle Stimmkraft. Wicmhtka die ge strichene Person didat und die FBP sind damit e rte rt rte ka mbe n! ben! Stim ben! Stimrei Stimmka unterschrei unterschrei r-chtig: Stimmkarte unterschunterrmmkarte mmkarte te te Sti Sti un un ig: ig: cht cht Wi Wi Wi die FBP eine Stimme.eiben! voll unterstützt. eiben! eiben! schr

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Briefwahl Falls Sie nicht persönlich an die Urne gehen möchten oder verhindert sind, können Sie auch per Briefwahl an der Wahl teilnehmen.

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Wichtig! Auch die leeren Zeilen auf dem Stimmzettel zählen mit und sind wichtige Parteistimmen für die FBP. Diese wichtigen Stimmen gehen der FBP verloren, falls Sie die leeren Zeilen mit Kandidierenden einer anderen Partei füllen.

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DpL-Wahlprogramm 2021 Mehr LIECHTENSTEIN für uns ALLE Mehr Liechtenstein für uns alle durch: •

Die Nähe zum Volk

Zusammenrücken

Unsere Kultur – Unser Brauchtum – Unsere Heimat

Bündeln aller Kräfte

Arbeit muss sich lohnen Mit einer Vollanstellung muss ein Lebensunterhalt erwirtschaftet werden können. Die Abhängigkeit von sozialen Einrichtungen trotz Vollbeschäftigung von Einzelpersonen oder auch Familien muss gestoppt werden. Faire Löhne zu fairen Arbeitsbedingungen müssen in einem Staat wie Liechtenstein zum Standard werden. Der Staat muss wieder Vorbild werden und dafür sorgen, dass die Auftragnehmer ihren Angestellten ein angemessenes Salär entrichten. Staatsaufträge sollen regional und nicht allein nach dem Kriterium «tiefster Preis», sondern nach dem Bestbieterprinzip vergeben werden. Die Regierung muss stärker darauf achten, dass Verwaltungsjobs primär an Einheimische vergeben werden. Besonders bei Schlüsselpositionen ist das von grosser Bedeutung.

Steuergeld soll Menschen im Land zugutekommen Wir wollen keinen Export von Steuergeld. Es ist deshalb Vorsicht bei Staatsbeiträgen im Hinblick auf unsere Sozialwerke geboten, welche Leistungen von Gesetzes wegen exportieren müssen.

Die Geburtszulage exportieren wir ohne Not, Grenzgänger aus Österreich profitieren nicht, da dieses Geld sogleich von deren Staat einkassiert wird. Dieses Geld soll unseren Familien zugutekommen.

Ausgeglichener Staatshaushalt Für den Erhalt unserer Souveränität benötigt unser Staat Finanzreserven. Wir müssen für schwierigere Zeiten vorsorgen und deshalb vorsichtig mit unseren Erträgen und Reserven umgehen. Das heisst aber nicht, dass wir uns zu Tode sparen. Der Staat soll Ausgaben wohlüberlegt und zielgerichtet tätigen. Die Staatsverwaltung soll schlank und bürgerfreundlich sein.

Eine Wirtschaft, die den Menschen dient Der Wohlstand im Land hatte in den letzten 70 Jahren seine Wurzeln in der Wirtschaft. Diese ist einerseits erfreulich gewachsen, bringt aber andererseits auch neue Aufgaben mit sich. Offenkundig wird dies zum Beispiel bei der Mobilität: Sie ist unverzichtbar, geht aber auch auf Kosten der Umwelt und der persönlichen Freiheit. Wirtschaft muss gefördert werden, soll aber auch allen Menschen im Land dienen. Beim Zielkonflikt zwischen Wirtschaft und Schutz der Umwelt steht das persönliche Wohlbefinden jedes Bürgers im Zentrum.

Starke Opposition Die Grossparteien und die Regierung müssen bei ihrer Tätigkeit kritisch beobachtet werden. Die Machtausübung muss im gesetzlichen Rahmen passieren und dem Volkswillen entsprechen. Die Opposition bringt Ideen aus dem Volk ins Parlament ein. Nur

eine starke Opposition kann Ungereimtheiten aufdecken, für mehr Transparenz sorgen und Verantwortlichkeiten aufzeigen.

Sprachen, Ethik, Sport und kreative Fächer für eine richtungsweisende Beurteilung massgebend sein.

Die Aufgabe einer Opposition ist es, das politische Geschäft kritisch zu hinterfragen und nötigenfalls Konsequenzen zu fordern, siehe z. B. S-Bahn oder Postskandal.

Bildung muss in jeder Person die Potenziale fördern, die in dieser stecken.

Direktwahl der Regierung Dem Volk soll die Möglichkeit gegeben werden, die Regierung direkt zu wählen. Gemäss einer Umfrage (gfs. bern, Februar 2016) wünschen sich ca. zwei Drittel der Stimmberechtigten eine Direktwahl. Dadurch wäre die Regierung auch durch das Volk direkt legitimiert. Bei der Umsetzung sollen der Landesfürst und der Landtag weiterhin mit eingebunden sein.

Bildung, die Wirkung zeigt Damit der Schwerpunkt wieder auf dem Unterricht liegt, sind administrative Aufgaben vom Lehrer so weit wie möglich fernzuhalten. Schülern, Studenten und Lehrlingen sollen Auslandsaufenthalte ermöglicht werden. Dazu brauchen wir aber keine teuren und bürokratischen EU-Programme. Die Ausrichtung der Universität soll stärker unserem Werk- und Finanzplatz dienen. Dies schliesst die Chancen der Digitalisierung mit ein. Das heisst aber nicht, dass im Kindergarten und in der Primarschule zwingend elektronische Endgeräte zum Einsatz kommen müssen. Die Schüler dürfen nicht nur nach den Fächern Mathematik und Deutsch beurteilt werden. Neben Informatik, Naturwissenschaft und Technik müssen auch

Generationen verbinden Wir dürfen den kommenden Generationen keine Lasten aufbürden. AHV, Renten- und Pflegesysteme müssen zukunftsfähig ausgestaltet sein. Junge Familien sollen frei und selbstbestimmt ihr Familienmodell wählen können, ohne dabei in finanzielle Bedrängnis zu geraten. Wo möglich, sollen Teilzeitstellen angeboten werden. Die Arbeitsplätze älterer Arbeitnehmer müssen gesichert sein. Die Renten sollen weiterhin ein Auskommen ermöglichen. Dort, wo das nicht der Fall ist, sind nationale Lösungen gefordert. Die 7 × 24-Stunden-Betreuung soll gesetzlich geregelt werden. Selbstverantwortung und Eigeninitiative müssen sich auszahlen. Nicht alles soll dem Staat delegiert werden.

Integration fördern und fordern Wir müssen zu unserer Kultur und Eigenheit Sorge tragen. Unser Brauchtum, unser Umgang mit Menschen, den Respekt gegenüber dem anderen, die Achtung vor dem Leben und dem Eigentum anderer gilt es zu erhalten. Wir fordern Integration vor Einbürgerung. Wir wollen keine Parallelgesellschaften. Nach unserer Überzeugung kommt der Erfolg aus Fleiss und einer gewinnbringenden Zusammenarbeit, aus einem konstruktiven Miteinander.


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Kandidaten Oberland

Kandidaten Unterland

Kandidaten der DpL

Dr. Erich Hasler (64) Wohnort: Eschen Beruf: Patentanwalt

Herbert Elkuch (68) Wohnort: Schellenberg Beruf: Mechaniker, Unternehmer

Herta Kaufmann Wohnort: Schaan Beruf: Unternehmerin in Pension

Gabriele Haas (56) Wohnort: Bendern Beruf: Networkerin, P채dagogin

Reinhard Marxer (54) Wohnort: Schaanwald Beruf: Zimmermann, Fr체hzusteller

Pascal Ospelt (55) Wohnort: Triesen Beruf: Dipl. Rettungssanit채ter HF

Johannes Ilic (37) Wohnort: Schaanwald Beruf: Unternehmer

Agnes Dentsch (69) Wohnort: Ruggell Beruf: Naturheilpraktikerin

Philipp Foser (35) Wohnort: Triesen Beruf: Marketingleiter

Toni Sch채chle (54) Wohnort: Eschen Beruf: Angestellter bei der LLV

Dr. Norbert Obermayr (67) Wohnort: Mauren Beruf: Wirtschafts- und Maschinenbauingenieur

Alex Meier (54) Wohnort: Triesen Beruf: Dipl. Ing. FH Maschinenbau


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Für eine starke und handlungsfähige Opposition Die Demokraten pro Liechtenstein haben in der vergangenen Legislatur die Oppositionsrolle praktische als einzige Partei wahrgenommen und dabei der Regierung, dem Landtag und auch dem Volk diverse Fehlentwicklungen aufgezeigt. Ein Beispiel ist die im November von einer Landtagsmehrheit beschlossene weitere Aufblähung der Staatsverwaltung, gegen die sich einzig die DpL stemmte.

Thomas Rehak (49) Wohnort: Triesen Beruf: Dipl. Ing. HTL Telekommunikation

Prof. Renè Pawlitzek (53) Wohnort: Balzers Beruf: Dipl. Informatik-Ing. ETH, Dozent

Roland Rick (56) Wohnort: Schaan Beruf: Dipl. Ing. FH, Fotograf, Photoshopper, Informatiker

Bruno Foser (59) Wohnort: Vaduz Beruf: Maschinenmechaniker, Konstrukteur

Für eine schlanke Staatsverwaltung Der Staatshaushalt wird 2021 gegenüber dem Voranschlag 2020 um 10 Millionen Franken allein für das Personal aufgebläht. Davon sind 5 Millionen für einen massiven Stellenausbau um 40 Personen vorgesehen. Dabei wurde der Staatsapparat bereits in den beiden Vorjahren um insgesamt 51 Stellen vergrössert. Selbst der lächerlich kleine DpL-Kürzungsantrag um 1,3 Millionen Franken (entsprechend ca. zehn neuen Stellen) war im Landtag jedoch chancenlos. Keine andere Partei hat den Kürzungsantrag der DpL unterstützt. Im Landtag hat sich nur noch die DpL gegen eine Aufblähung der Staatsverwaltung gewehrt. Steuergeld muss den Inländern zugute kommen Geburtszulagen, die an österreichische Grenzgänger ausbezahlt werden, werden vom österreichischen Staat kassiert. Damit bleibt den in Liechtenstein beschäftigten österreichischen Grenzgängern kein Rappen von der liechtensteinischen Geburtszulage in der Kasse. Liechtenstein subventioniert also den österreichischen Staat. Das Paradoxe an dieser Situation ist, dass Liechtenstein sich freiwillig verpflichtet hat, Geburtszulagen zu exportieren. Dieses hätte problemlos rückgängig gemacht werden können, wenn die Mehrheit der Landtagsabgeordneten dies nur gewollt hätte. Der DpL-Vorstoss, der dies rückgängig gemacht hätte, fand im Landtag keine Mehrheit. Wir werden uns auch in Zukunft dafür einsetzen, dass Steuergeld effizient eingesetzt und nicht exportiert wird. Gegen Ausbau der S-Bahn Die DpL hatte im Juni-Landtag beantragt, den Finanzbeschluss dem Volk vorzulegen. Das Volk hat diese Vorlage deutlich mit 62,3 Prozent verworfen, obwohl mit einer regelrechten Desinformationskampagne, viel Geld, dem Einsatz vieler altgedienter Politiker und der Macht der beiden Parteizeitungen von oben her versucht wurde, das Volk mit Gewalt von dieser Vorlage zu überzeugen. Die Abstimmung hat gezeigt, dass der scheidende von VU und FBP dominierte Landtag das Volk mehr schlecht als recht repräsentiert hat. An

der vergangenen S-Bahn-Abstimmung wurde deutlich, warum es in diesem Land eine Opposition wie die DpL braucht.

Gratis-ÖV für Jugendliche, Auszubildende und Studenten und Rentner Wir haben uns für Gratis-ÖV für Jugendliche, Auszubildende und Studenten bis 25 Jahre sowie Rentner eingesetzt, wurden aber leider von einer Landtagsmehrheit nicht unterstützt. Die Kosten dieser Massnahme wären überschaubar (Mindereinnahmen bei den verkauften Abos und Fahrkarten). Die grossen Kosten des ÖV von jährlich 14.5 Millionen Franken bezahlt der Steuerzahler sowieso schon für den fahrplanmässigen Busverkehr. Leider sind die Busse die meiste Zeit sehr wenig ausgelastet. Integration vor Einbürgerung Die DpL hatte mit einer Initiative die Anhebung der Einbürgerungsbedingungen herbeiführen wollen. Mit dem Ziel, dass in Zukunft nur Personen eingebürgert werden, die mit den liechtensteinischen Lebensverhältnissen vertraut sind und die sich am gesellschaftlichen Leben in Liechtenstein beteiligen (analog zu den schweizerischen Regelungen). Gute Sprachkenntnisse sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration. Die Initiative sah deshalb vor, dass Bewerber das mündliche Sprachniveau B2 beherrschen müssen. Ausserdem hätte die minimale Wartefrist für eingeheiratete Personen für eine erleichterte Einbürgerung von fünf auf zehn Jahre angehoben werden sollen. Dieser Vorstoss wurde von den VU, FL- und DU-Abgeordneten abgelehnt. DpL steht für eine andere Politik Die jüngsten Untersuchungen des Liechtenstein-Instituts belegen schwarz auf rot, dass die beiden grossen Koalitionspartner FBP und VU es am besten miteinander können («Vaterland», 13. Januar 2021). In 90 Prozent der Vorlagen ist das Resultat nämlich dasselbe. Daher spielt es inhaltlich keine Rolle, ob der Wähler seine Stimme der FBP oder der VU gibt. Es kommt am Ende auf dasselbe raus. Offensichtlich werden diese beiden Konstrukte von den FBP- und VU-Parteieliten nur aufrechterhalten, um andere Zwecke zu verfolgen als die Durchsetzung einer unterschiedlichen Politik. Es bleibt zu hoffen, dass die Wähler dies langsam realisieren. Einen richtigen Unterschied zu den beiden Regierungsparteien macht nur noch die DpL. Diese stimmt nur in etwa 65 Prozent der Fälle gleich ab wie die beiden Regierungsparteien. Das heisst, dass die DpL effektiv eine andere Politik als die beiden Grossparteien verfolgt und daher die einzige politische Alternative darstellt.


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Weniger Staatspersonal im Landtag!

Für einen schlanken Staat!

Für eine der Grösse Liechtensteins angepasste Aussenpolitik!

Für ein gesundes Gesundheitswesen!

Für Eigenverantwortung und ein umsichtiges Miteinander! Gegen Bürokratie und Überregulierung!

Die beiden Grossparteien, FBP und VU, tun so, als hätten wir Regierungswahlen, als könnten wir die Regierung direkt wählen. Dementsprechend schicken sie im Wahlkampf ihre Regierungskandidaten als Spitzenkandidaten voraus.

Das ist nicht ehrlich. So beeinflussen FBP und VU die Landtagswahlen. Die Regierung wird vom neuen Landtag in seiner ersten Sitzung gewählt. Bis dahin können FBP und VU den Wählerinnen und Wählern versprechen, was sie wollen. Der VU-Kandidat Daniel Risch mache nur Regierungschef. Das heisst, er macht seine Bereitschaft, sich als Regierungschef für Liechtenstein zu engagieren, von einem Sieg der VU in den Landtagswahlen abhängig. Die VU sagt damit auch, dass sie auf jeden Fall am liebsten

vier Frauen in der fünfköpfigen Regierung hätte – wenn sie die Wahlen nicht gewinnt. Denn wenn die FBP gewinnt – so das Kalkül – dann bekommen wir eine Regierungschefin, drei Regierungsrätinnen und einen Regierungsrat. Und was ist, wenn die FBP nicht gewinnt? Je nachdem, wie schlimm es für die FBP ausgehen sollte, dürfen wir auf ein Koalitionsgemauschel gespannt sein. Ist es gut, dass die Wählerinnen und Wähler nicht wissen,

welche zwei Kandidaten die FBP in die Regierung schicken will, sollte sie die Landtagswahlen nicht gewinnen? Würde die FBP ihren Regierungsratskandidaten abziehen oder eine der Kandidatinnen? Bekommen wir, wenn die FBP nicht gewinnt, einen VU-Regierungschef und vier Regierungsrätinnen? Vier Frauen und einen Chef?

inszenieren und so versuchen, die Landtagswahlen zu beeinflussen.

Der Wahlkampf von FBP und VU führt zu Szenarios und Spekulationen, weil sie die Landtagswahlen als Regierungswahlen

Wählen Sie diese Alternative! Wählen Sie du – die Unabhängigen!

Am besten verweigert man sich dem eigennützigen Kalkül von FBP und VU. Um vom ewig gleichen Gemauschel der beiden Grossparteien wegzukommen, wählen Sie am besten eine Alternative.


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Es braucht eine Alternative… Die Unabhängigen treten mit fünf Kandidaten – drei im Ober- und zwei im Unterland – zu den Landtagswahlen 2021 an. Mit den fünf Persönlichkeiten können die Unabhängigen bestens geeignete, politisch engagierte und unabhängig denkende Kandidaten ins Rennen schicken, welche die Haltung der Unabhängigen und die Anliegen der Wähler bestens vertreten. Alle fünf Kandidaten verinnerlichen sozusagen das Mantra der Unabhängigen: seine Meinung nach bestem Wissen und Gewissen zu vertreten und sich nicht von Partikularinteressen oder Lobbyisten leiten oder irreführen zu lassen. Text: Harry Quaderer, du – die Unabhängigen

Diese Verfassungsbestimmungen sind und bleiben für die Unabhängigen Programm: «Die Mitglieder des Landtags stimmen einzig nach ihrem Eid und ihrer Überzeugung» (Art. 57 LV) und sind aufgefordert, «das Wohl des Vaterlandes ohne Nebenrücksichten nach bestem Wissen und Gewissen zu fördern» (Art. 54 LV). Dementsprechend formen die Unabhängigen keine Einheitspartei, die mit einem alles

versprechenden Programm oder gar «Visionen» eine rote, schwarze oder weisse Zukunftsgestaltung vorgaukelt. Im Gegenteil: Die Unabhängigen sind eine Gruppe von eigenständig denkenden und handelnden Personen, die anstehende Aufgaben und kommende Herausforderungen gemäss folgenden Grundsätzen anpacken:

• pragmatisch anstatt mit ideologischen oder privaten «Nebenrücksichten»

• mit dem Wohl der Allgemeinheit fest im Auge anstatt auf Parteiinteressen schielend

• zielstrebig und geradlinig anstatt mit parteipolitischen Winkelzügen und Hakenschlägen

• zupackend anstatt zaudernd

• dem gesunden Menschenverstand anstatt der politischen Korrektheit verpflichtet

Im Oberland

Ado Vogt, Triesen. Er ist seit 2017 stellvertretender Landtagsabgeordneter für die DU. Er ist Mitglied der Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Landtages, der EWR-Schengen-Kommission sowie der Internationalen Parlamentarischen Bodensee-Konferenz. Vogt ist selbstständiger Unternehmer.

du - die Unabhängigen braucht es als Alternative im Landtag. Unsere fünf Kandidaten wollen eine alternative Sicht- und Handlungsweise in den Landtag hineinbringen.

Im Unterland

Pio Schurti, Triesen. Er ist Gründungsmitglied der Partei und war bereits 2013 bis 2017 für die DU im Landtag. Beruflich ist Pio Schurti selbstständig als Redaktor und Übersetzer tätig, zudem fungiert er als Wirt der «Linda z'Tresa».

Gregor Ott, Schaan. Er ist Mitglied der Kulturkommission der Gemeinde Schaan. Als selbständiger Unternehmer betreibt er ein Geschäft für natürliche Nahrungsergänzung und Gesundheitsprodukte. Er findet, Regierung und Landtag entfernen sich immer weiter vom Volk, dies zeigen die letzten Abstimmungen. Das motiviert ihn zu kandidieren und sich politisch zu engagieren.

Adi Wohlwend, Schellenberg. Er war Mitglied des Schellenberger Gemeinderats, seit Gründung der DU steht er dieser Partei nahe und vertrat diese auch in der Landeswahlkommission. Er ist vor allem als Motorradexperte und durch seine Werkstatt «Adi Moto» bekannt.

Caspar Hoop, Eschen. Er ist ebenfalls von Anfang an bei den Unabhängigen dabei und vertrat diese in der Landeswahlkommission. Caspar Hoop ist selbstständiger Maschinenbauingenieur. Die spezialisierten technischen Produkte seiner Firma werden weltweit verkauft.


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Fragen an … Am 7. Februar 2021 wählt Liechtenstein einen neuen Landtag. 75 Kandidatinnen und Kandidaten aus fünf Parteien stellen sich der Wahl und am Ende ziehen von ihnen 25 Abgeordnete ins Parlament ein. Für die Regierungsarbeit sind sechs Kandidatinnen und Kandidaten von den etablierten Parteien, FBP und VU, aufgestellt. Von ihnen werden fünf den Sprung schaffen.

1

Marcus Vogt

Günther Fritz

Der Wahlkampf verlief wegen Corona viel ruhiger als üblich. Die FBP konnte praktische alle Nominationsveranstaltungen noch physisch durchführen, seither fehlen Veranstaltungen weitgehend. Das ist gerade für den Spirit innerhalb der Teams schade, und es fehlt auch die direkte Rückkopplung aus Treffen und Gesprächen. Wir sind aber sehr zufrieden mit unseren Kandidatinnen und Kandidaten für Regierung und Landtag. Wir haben ein tolles und kompetentes Team, das einen Grossteil der Bevölkerung abdeckt. Insgesamt ist der Wahlkampf also ruhig, aber auch fair verlaufen.

Die Corona-Pandemie überlagert den Wahlkampf. So stehen insbesondere gesundheitliche und wirtschaftliche Fragestellungen zur Bewältigung der Pandemie im Vordergrund. Natürlich beeinflusst das den gewohnten politischen Wettbewerb um die besseren Ideen zur Lösung weiterer wichtiger Zukunftsfragen. Dennoch haben sich unser Landtags- und Regierungsteam sowie die Parteigremien intensiv mit der Lösung zukünftiger Herausforderungen auseinandergesetzt und ihre Vorstellungen im Wahlprogramm präsentiert.

• Die FBP hat ein sehr ausgewogenes Team, sowohl in Bezug auf Geschlechter, Berufe und Alter.

Erstens, weil Stabilität Vertrauen schafft. Die VU war in den letzten vier Jahren die verlässliche und stabilisierende Kraft und wird das auch weiterhin sein. Zweitens, weil messbare Leistung, überzeugende Kompetenz und Innovationskraft Vertrauen schaffen. Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch und Regierungsrätin Dominique Hasler haben sich als die treibenden Kräfte erwiesen, wenn es um gestaltende Politik geht. Drittens, weil Solidarität und unkomplizierte Bürgernähe Vertrauen schaffen. Unsere Landtagsfraktion hat mit dem Bürgerpaket dafür gesorgt, dass der Mittelstand gezielt entlastet wird. Viertens, weil wertvolle Erfahrung und Kontinuität Vertrauen schaffen. Unser Regierungsteam bringt alles mit, was es in diesen unsicheren Zeiten braucht: Führungserfahrung, Krisenmanagement und Herzblut für unser Land. Und fünftens, weil Teamgeist verbindet und Vertrauen schafft. Wir stehen für den liechtensteinischen Weg des Miteinanders.

Wie beurteilen Sie den bisherigen Verlauf des Landtagswahlkampfs?

2

Warum sollen die Stimmeberechtigten Ihre Partei wählen?

• Mit der FBP erhalten die Wählerinnen und Wähler erstmals die Chance, eine Frau an die Regierungsspitze zu setzen. • Die FBP steht für Stabilität und ist gleichzeitig offen für gesellschaftliche Veränderungen. • Die solide Finanzpolitik der FBP hilft uns durch die aktuelle Zeit. Für diese Haltung stehen wir weiter ein. • Die FBP hat alle Generationen im Blick.

3

Glauben Sie, dass es zu einer Koalition kommt und, wenn ja, welche glauben Sie wird es sein?

Bevor man über die Zeit nach den Wahlen spricht, sollten wir nun zuerst den Liechtensteinerinnen und Liechtensteinern das Wort geben. Sie werden die Strukturen und die Mehrheitsverhältnisse für die kommenden vier Jahre schaffen. Dann sehen wir weiter. Ob und mit wem die FBP eine Koalition eingeht, entscheiden bei uns die Gremien, allen voran der Parteitag. Alle zur Wahl antretenden Parteien stehen auf einer demokratischen Grundlage, weshalb wir auch schon in der Vergangenheit immer mit allen im Landtag vertretenen Parteien gesprochen haben.

Sollte die VU als stimmenstärkste Partei aus den Wahlen 2021 hervorgehen und daher mit der Regierungsbildung beauftragt werden, so wird unser erster Ansprechpartner jene Partei mit dem zweitbesten Ergebnis sein. Klare Verhältnisse, und damit meine ich klare Mehrheiten im Landtag, sind für die Stabilität angesichts der grossen Herausforderungen enorm wichtig. Vor diesem Hintergrund dürfte eine grosse Koalition erneut das wahrscheinlichste Szenario sein. Liechtenstein braucht jetzt Stabilität und keine Experimente.


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Ecki Hermann

Gregor Ott

Thomas Rehak

Für die Menschen stehen im Moment andere Themen im Vordergrund, so verläuft der Wahlkampf ruhig und beschränkt sich auf Zeitungen, Broschüren, Wahlplakate und Social Media. Mich beeindrucken in alledem das Engagement und die Aktionen unserer Kandidaten und Kandidatinnen und die Unterstützung der Jungen Liste.

Der Wahlkampf fand bisher praktisch ausschliesslich im virtuellen Raum statt. Man hat das Gefühl, dass es gar keinen Wahlkampf gibt, auf jeden Fall ist es der ruhigste Wahlkampf, den man je erlebt hat. Die Begegnungen im öffentlichen Raum fehlen – ob das und was für Auswirkungen das auf die Wahlen hat, wird sich zeigen.

Der Wahlkampf ist flau verlaufen. Das dürfte eine weitere Auswirkung der Pandemie sein. Einerseits haben die Menschen derzeit andere Sorgen, als die politische Zusammensetzung zu diskutieren und andererseits finden auch keine öffentlichen Debatten zu den Programminhalten der Parteien statt.

• Unabhängig

Wenn du auch «Mehr Liechtenstein für uns alle» als notwendig betrachtest und unser Wahlprogramm in deinem Sinn ist, welches sich in folgenden Positionen darstellt:

Sei es Klima- und Umweltschutz, ein qualitativ hochstehendes und für alle zugängliches und bezahlbares Gesundheitssystem, der Ausbau des ÖV und des Langsamverkehrs, faktische Gleichstellung der Geschlechter, bezahlte Elternzeit oder doppelte Staatsbürgerschaft: Für diese zentralen Themen setzt sich die Freie Liste seit Jahren ein, und allmählich werden sie nun mit fraglicher Glaubwürdigkeit von den anderen Parteien besetzt. Wählen Sie das Original!

• heimatliebend und weltoffen • kulturell, gesellschaftlich und wirtschaftsliberal • wertkonservativ

• Arbeit muss sich lohnen • Steuergeld soll Menschen im Land zugutekommen • Ausgeglichener Staatshaushalt • Eine Wirtschaft, die den Menschen dient • Starke Opposition • Direktwahl der Regierung • Bildung, die Wirkung zeigt • Generationen verbinden • Integration fördern und fordern

Ich denke schon, dass es zu einer Koalition kommt. Welche, das wird uns das Wahlergebnis zeigen. Wenn die beiden Grossparteien obenaus schwingen, dann wird es wahrscheinlich zu einer grossen Koalition kommen. Erreichen wir unsere Ziele, werden wir sicher ein geschätzter Koalitionspartner sein. Wenn es den Grossparteien ernst ist mit ihrem Wahlprogramm und sie sich vor allem auch um die Themen Umwelt und Soziales (z.B: Vereinbarkeit von Familie und Beruf etc) kümmern möchten, könnten sie und vor allem unser Land von unserem Wissen und Engagement sicher profitieren. Die Wählerinnen und Wähler können entscheiden

Eine grosse Koalition zwischen FBP und VU ist wahrscheinlich. Sie werden auf 13 Sitze im Landtag kommen. Die zwölf restlichen Sitze im Landtag werden sich die drei kleinen Parteien teilen.

Das liegt nun in der Hand des Volkes. Viele Konstellationen wären denkbar, auch eine, in welcher alle Kräfte eingebunden sind. Sehr wahrscheinlich wird es aber wiederum zu einer VU/FBP-Koalition kommen, unabhängig davon, welche Grosspartei als Sieger hervorgeht. Damit dürfte die Besetzung der Regierung bereits bestimmt sein, was sicher nicht im Sinn der Wählerinnen und Wähler ist. Deshalb setzen wir uns weiter für die Direktwahl der Regierung ein.


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Teuerungsausgleich für Rentner: neuer Landtag in Pflicht Was ändert sich für die AHV-Rentner im neuen Jahr? In der Schweiz erhalten sie einen Teuerungsausgleich, in Liechtenstein bleibt alles beim Alten. Der Schweizer Rentner darf sich über eine monatliche Einzelrente von maximal 2390 Franken freuen, während der Liechtensteiner Rentner seit dem Jahr 2011 unverändert 2320 Franken erhält. Weil die Rente in Liechtenstein 13-mal ausbezahlt wird, erhält er im Jahr 30’160 Franken, 1480 Franken mehr als der Schweizer Rentner, dessen Rente nur zwölfmal ausbezahlt wird und 28’680 Franken beträgt. Text: Johannes Kaiser · Foto: Oliver Hartmann

Das Ausbleiben des Renten-Teuerungsausgleich trifft nicht nur die heutigen, sondern vor allem die zukünftigen Rentner, die damit rechnen müssen, dass ihr Einkommen im Alter im Verhältnis zum letzten Lohn deutlich niedriger sein wird. Johannes Kaiser, FBP

Warum wurde in der Schweiz die AHV-Rente seit 2011 bereits vier Mal der Teuerung angepasst, in Liechtenstein aber nicht? Grund dafür sind die gesetzlichen Änderungen, die seinerzeit zur Sanierung des Staatshaushalts vorgenommen worden sind: Es kommt bei der Festlegung des Teuerungsausgleichs nicht mehr der Mischindex aus Lohn- und Preisindex zur Anwendung, und zusätzlich wurde vom Landtag die Aussetzung des Teuerungsausgleichs auf die Renten im Umfang von vier Prozent festgelegt. Damit liegt in Liechtenstein ein Teuerungsausgleich noch für lange Zeit in weiter Ferne. In der Praxis wird dadurch die sogenannte 13. AHV indirekt abgeschafft.

Nachteile für Rentnerinnen und Rentner sind offensichtlich Der Direktor der AHV, Walter

Kaufmann, weist in einem Interview im Vaterland vom 1. Dezember 2020 darauf hin, dass die Entkoppelung der AHV-Renten vom Lohnindex langfristig Nachteile hat. Bei derart langen Phasen ohne Rentenanpassung sinkt langfristig die Versorgungsquote im Alter, d.h. die Rente im Verhältnis zum Lohn. Als Folge des Renten-Stillstandes betrug die Maximalrente im Jahr 2016 noch 38,1 Prozent des Medianlohnes im Vergleich zu 39,4 Prozent im Jahr 2012, vier Jahre zuvor. Und dieses Verhältnis wird weiter sinken. Das trifft nicht die heutigen, sondern vor allem die zukünftigen Rentner, die damit rechnen müssen, dass ihr Einkommen im Alter im Verhältnis zum letzten Lohn deutlich niedriger sein wird als erwartet.

Renteneinkommen im Alter wird sich zusehends vermindern Meine Bestrebungen im Landtag, bei der Rentenberechnung zum Mischindex zurückzukehren, der vor den einschneidenden Sparmassnahmen für die Rentnerinnen und Rentner bis im Jahre 2013 galt – um so eine Renten-Teuerungsanpassung für die Rentnerinnen und Rentner in unserem Land zu ermöglichen – werden von AHV-Direktor Walter Kaufmann argumentativ bekräftigt. Er wies bereits in früheren Geschäftsberichten der AHV-Anstalt auf diese kritische Entwicklung für Liechtensteins Rentnerinnen und Rentner hin: «Als mittelfristige Entwicklung

ist zu befürchten, dass die Rente nicht nur im Verhältnis zum Medianlohn sinkt. Die Querwirkung derart langer Phasen ohne Rentenanpassung darf politisch nicht vernachlässigt werden.»

Negative Auswirkungen des Rentenstillstands Daneben hat ein Rentenstillstand auch Auswirkungen auf andere Leistungen, die auf die «Mindestrente» der AHV abstellen. So ist etwa die Hilflosenentschädigung nicht als Frankenbetrag, sondern als Prozentsatz der Mindestrente definiert. Bei schwerer Hilflosigkeit beträgt die Hilflosenentschädigung 80 Prozent der Mindestrente, derzeit 928 Franken bei 1160 Franken Mindestrente. Bei ausbleibendem Teuerungsausgleich auf AHV-Renten wird folglich auch die Hilf losenentschädigung nicht erhöht. Es liegt am künftigen Landtag Es ist also kein Luxus, einen adäquaten Teuerungsausgleich zu ermöglichen. Der Landtag ist dazu aufgerufen, die heutigen gesetzlichen Bestimmungen zu revidieren. Konkret bedeutet dies, dass zur Bestimmung der Teuerung wieder der Mischindex zwischen Lohn- und Preisindex zur Anwendung gelangen und auf die Aussetzung des Teuerungsausgleichs auf die Renten im Umfang von vier Prozent verzichtet werden sollte. Es liegt in der Hand des Landtags.


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Grosse Ehre für Vaduzer Karlheinz Ospelt VADUZER ALT-BÜRGERMEISTER UND ALT-ABGEORDNETER WIRD PRÄSIDENT DER GESELLSCHAFT SCHWEIZ-LIECHTENSTEIN Die Mitgliederversammlung hat corona-bedingt in geheimer und schriftlicher Abstimmung die Wahlen und weiteren Traktanden behandelt. Zum neuen Präsidenten und Nachfolger von Alt-Regierungsrat Hans Ulrich Stöckling wurde der Alt-Bürgermeister von Vaduz und Alt-Landtagsabgeordnete Karlheinz Ospelt gewählt, welcher in den zwei vergangenen Jahren als Vizepräsident tätig war. Als neuer Vizepräsident wurde Canisius Braun, Alt-Regierungssekretär des Kantons St. Gallen, bestellt. Text: Herbert Oehri Die Gesellschaft Schweiz-Liechtenstein wurde am 23. Juni 1956 in Bern gegründet. Neben 18 der insgesamt 49 Gründungsmitglieder nahmen damals an diesem Anlass auch zahlreiche Gäste teil. Zu diesen gehörten die höchsten Repräsentanten der beiden Länder: Bundespräsident Dr. Markus Feldmann und S.D. Fürst Franz Josef II. von und zu Liechtenstein. Der Gründervater der Gesellschaft war der NZZ-Redaktor Dr. Edmund Richner. Zweck der Gesellschaft ist es, die guten und freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern zu pflegen und zu fördern. Die persönlichen Kontakte, die bei den Veranstaltungen der Gesellschaft zustande kommen, sind der beste Weg zum gegenseitig besseren Verständnis. Die wichtigsten dieser Veranstaltungen sind die jährlich abwechselnd in der Schweiz oder in Liechtenstein durchgeführte Mitgliederversammlung und eine Frühjahrsexkursion, bei der jeweils interessante Einrichtungen besucht werden.

Karlheinz Ospelt

Der neue Vorstand Präsident: Karlheinz Ospelt Vizepräsident: Canisius Braun Quästor: Daniel Rinderer Aktuar: Josef Biedermann Vorstandsmitglieder: Ständerat Stefan Engler, Toni Gerner, Norbert Hemmerle, Rita Kieber-Beck, Günther Kranz, Stadtpräsident Urs Marti, Roger Meier, Bruno Sauter, Hans Ulrich Stöckling und Barbara Walch Wer sich für eine Mitgliedschaft in der Gesellschaft interessiert, kann sich gerne bei einem Vorstandsmitglied melden. Genauere Informationen erhalten Sie unter www.schweiz-liechtenstein.li bzw. www.schweiz-liechtenstein.ch.

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Danke!

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REGIERUNG DES FÜRSTENTUMS LIECHTENSTEIN

Gründlich Hände waschen

Hände schütteln vermeiden

In die Armbeuge husten und niesen

Abstand halten

Masken im ÖV und in öffentlich zugänglichen Gebäuden

Symptome? Zuhause bleiben, Hotline anrufen +423 235 45 32


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«Der Trend geht in die richtige Richtung» Nicht nur gesellschaftlich, sondern auch wirtschaftlich war das Jahr 2020 geprägt von der CoronaPandemie. Mit einem Paket an Unterstützungsleistungen hat der Staat den Unternehmern unter die Arme gegriffen. Gemäss Regierungschef-Stellvertreter und Wirtschaftsminister Daniel Risch haben sich die Massnahmen bewährt – und er sieht Grund zur Zuversicht. Text: Heribert Beck

Trotz allem waren Wirtschaft und Unternehmen vor allem im zweiten Quartal 2020 mit dramatischen Einbrüchen konfrontiert. Dank der raschen Unte r s t üt z u ng s leistungen und auch durch die inzwischen spürbare wirtschaftliSeit Beginn der CoronaPandemie im März 2020 haben Regierung und Landtag jeweils in Rekordtempo wirkungsvolle Unterstützungsleistungen für die Wirtschaft aufgesetzt. In bislang drei Paketen konnte eine Kombination von Massnahmen umgesetzt werden. «Daraus ergibt sich, auch mit den laufend vorgenommenen Anpassungen, ein Gesamtpaket für eine bestmögliche Unterstützung der Wirtschaft. Diese einzigartige und gut funktionierende Zusammenarbeit wird auch im neuen Jahr fortgesetzt», sagt Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch.

Hohe Wettbewerbsfähigkeit in Liechtenstein «Ziel aller Massnahmen war es, rasch und möglichst einfach Hilfen anzubieten, auszuzahlen und damit Existenzen und Arbeitsplätze in Liechtenstein zu sichern. Dieses Ziel konnten wir bislang gut erreichen», sagt Wirtschaftsminister Risch.

Ziel aller Massnahmen war es, Existenzen und Arbeitsplätze in Liechtenstein zu sichern. Dieses Ziel konnten wir bislang gut erreichen. Daniel Risch, Regierungschef-Stellvertreter

che Erholung in den wichtigen internationalen Absatzmärkten habe sich die Situation aber schon im zweiten Halbjahr stabilisiert. «Die liechtensteinische Wirtschaft hat sich trotz vieler Unsicherheiten als sehr robust und krisenresistent erwiesen und hat sich auch im Vergleich mit anderen Volkswirtschaften schnell wieder erholt», sagt der

Regierungschef-Stellvertreter. Wichtige Gründe dafür seien die hohe Diversifikation der Wirtschaft und die Tatsache, dass bedeutende Wirtschaftszweige wie der Finanzplatz, die Nahrungsmittelindustrie oder das Baugewerbe von den Auswirkungen der Pandemie nicht oder kaum betroffen waren. Auch der Arbeitsmarkt funktioniert gut. Nach einem kurzen, temporären Anstieg der Arbeitslosenquote auf 2,1 Prozent im Frühling ist die Zahl der Stellensuchenden seit September 2020 wieder gesunken und die Zahl der offenen Stellen kontinuierlich angestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt inzwischen bei 1,8 Prozent. Ähnliches gilt für die Kurzarbeit. Während im Mai noch für fast 7000 Arbeitnehmende Kurzarbeitsentschädigung gewährt wurde, sind Zahlungen wie auch Anzahl der betroffenen Betriebe und Mitarbeitenden seither laufend gesunken. Rein Coronabedingte Insolvenzen oder Kündigungswellen sind ausgeblieben. «Durch den soliden Staatshaushalt und die vorhandenen Reserven konnten die nötigen finanziellen Unterstützungsleistungen gesprochen werden und sie können, wenn nötig, auch verlängert werden.»

Erholung hat bereits eingesetzt «Jede Krise ist schmerzhaft. Die liechtensteinische Wirtschaft ist aber schon in der Vergangenheit aus Krisen gestärkt hervorgegangen, zuletzt aus der Finanzkrise», sagt Regierungs-

chef-Stellvertreter Risch. Für viele Unternehmen sei die Corona-Pandemie Anlass für eine Anpassung und Neuausrichtung ihres Geschäftsmodells und für wichtige Digitalisierungsschritte gewesen. Ausserdem sei die Zahl der Neugründungen im Vergleich zum Boomjahr 2019 stabil geblieben ist. «Das Amt für Volkswirtschaft hat 2020 in etwa gleich viele neue Gewerbebewilligungen erteilt wie im Vorjahr. Generell hat die Aktivität im Gewerbe zugenommen. Das ist ein Beweis dafür, dass viele Betriebe ihr Geschäftsmodell anpassen, ihre Tätigkeit konsolidieren oder erweitern», sagt Daniel Risch Experten gehen im Verlauf des Jahres von markanten Verbesserungen der wirtschaftlichen Lage aus. Vieles hängt zwar davon ab, wie rasch es gelingt, die weitere Ausbreitung des Virus zu stoppen. «Der liechtensteinische Wirtschaftsstandort hat sich aber auch im Krisenjahr innovativ und dynamisch gezeigt. Die wirtschaftliche Erholung und die Rückkehr auf einen Wachstumspfad wird noch einige Zeit brauchen. Liechtenstein ist aber auf einem guten Weg und sollte optimistisch sein. Der Trend zeigt in die richtige Richtung», sagt Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch.


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Friedrich Oelenhainz, Detail aus «Porträt des späteren Fürsten Johann I. von Liechtenstein», 1776 © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna

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«Auf die LGT kann ich mich verlassen – auch in schwierigen Zeiten.» Peter Bollmann, LGT Kunde seit 2009

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IM GESPRÄCH MIT JUGENDLICHEN

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«Politische Bildung im Unterricht würde ich begrüssen» Die 22-jährige Jennifer Lampert aus Schellenberg hat im letzten Jahr ihre Lehre als Hotel-Kommunikationsfachfrau EFZ mit der hervorragenden Note 5,5 abgeschlossen und durfte sich damit auf Schloss Vaduz ins Goldene Buch eintragen. Jennifer liebt lange Spaziergänge, probiert gerne neue Rezepte aus und ist leidenschaftliches Mitglied des Musikvereins Cäcilia Schellenberg, welcher Ende Mai 2021 sein 100-Jahr-Jubiläum feiert. Wir haben uns mit Jennifer Lampert über diverse Themen unterhalten. Interview: Johannes Kaiser – Foto: Oliver Hartmann

Als Hotel-Kommunikationsfachfrau hast du die Auswirkungen der Corona-Pandemie hautnah mit all ihren Konsequenzen erlebt. Wie ist und war diese Zeit für dich aus beruflicher Sicht? Jennifer Lampert: Seit meinem Lehrabschluss im Sommer arbeite ich nicht mehr in der Hotellerie-Branche. Ich habe im Frühjahr ein tolles Jobangebot erhalten – in einer mir völlig fremden Branche – und diese Herausforderung nahm ich gerne an. Doch kann ich einen Einblick in die erste Corona-Welle geben. Bis auf den Vorgesetzten, einer Mitlernenden und mir waren alle Mitarbeitenden auf Kurzarbeit gesetzt und zum Teil freigestellt. Wir schlüpften in die Rolle der Rezeptionistin beim Check-in und Check-out, der Servicefachfrau bei der kulinarischen Betreuung der Gäste, bereiteten das Frühstück zu und reinigten die Zimmer. Ich konnte sehr viel lernen, jedoch muss ich gestehen, rund um die Uhr für die Gäste da zu sein war sehr anstrengend.

und auch ein gemeinsames Zusammensitzen im Restaurant oder einer Bar mit Freunden auf der Strecke bleibt. Aus meinem Umfeld habe ich mitbekommen, dass die Massnahmen akzeptiert werden und bereits grosse Vorfreude herrscht auf ein wenig mehr Normalität mit der Chance auf Restaurantbesuche, Reisen oder entspannenden Aufenthalten in Wellnessoasen.

Wie gehen du und wie gehen deine jugendlichen Kolleginnen und Kollegen mit dieser Covid-19-Krise um? Dank unserer schönen Wohnlage konnte ich auch während der einschränkenden Massnahmen viel Zeit in der Natur verbringen. Die Freizeit habe ich ausserdem mit Kochen und Backen verbracht. Sehr bedauerlich ist, dass Familientreffen ausfallen

Welchen gesellschaftspolitischen Themen sollte sich die Politik deines Erachtens dringend mehr annehmen? Wo erwartest du mehr Mut von den Politikerinnen und Politikern? Gerade in Zeiten von Corona sollte überlegt werden, die Pflegeberufe vermehrt zu fördern. Mehr Anerkennung für das Personal, auch eine Lohnverbesserung fände ich angesichts der

Gerne wird das Lippenkenntnis gegeben, dass die Jugend sowie deren Ausbildung eine unserer wichtigsten Ressourcen ist. Wird in der Bildung für die Schüler und Jugendlichen in Liechtenstein genug getan? Auf jeden Fall wird genug für die Bildung getan und Unterstützung geleistet. Ich würde es toll finden, wenn es bezüglich der Fremdsprachen mehr Kurse geben würde mit dem Ziel, ein Zertifikat abzuschliessen. Ich selbst würde gerne weitere in Englisch und Französisch erlangen. In den Sprachen gewandt zu sein, ist für die jungen Leute in vielen Berufsbereichen sehr wichtig.

Johannes Kaiser im Gespräch mit der zielstrebigen und sympathischen Jennifer Lampert (22) aus Schellenberg.

Belastung und der Arbeitszeiten angezeigt und fair. Den Jungen sollte die Ausbildung in Pflegeberufen nähergebracht werden. Mehr Mut und Engagement von unseren Politikern wünsche ich mir in den Themen Verkehr sowie Lohngerechtigkeit in den unterschiedlichen Branchen sowie zwischen Mann und Frau. Was ist deine Meinung zum Wahlalter 16 – wie beispielsweise in unserem Nachbarland Österreich? Bei uns zu Hause wurden politische Themen am Tisch gemeinsam diskutiert, jeder durfte seine Meinung äussern, wobei ich mich eher selten eingebracht habe. Mit 16 Jahren habe ich mich viel eher mit meiner Ausbildung sowie mit Freizeitgestaltungen befasst. Ich bin der

Ansicht, dass ein Grossteil der Jugendlichen sich nicht zu jedem Thema der Politik sonderlich Gedanken macht, somit ist das Wahlalter von 18 Jahren angemessen. Was ich jedoch unbedingt befürworten würde, wäre, wenn während des Unterrichts ein Meinungsaustausch zu aktuellen Abstimmungen stattfinden würde. In der Luzerner Berufsschule, welche ich die letzten Jahre besucht habe, war dies der Fall. Dies fand ich sehr spannend. Wir wurden in die Politik integriert und mussten uns damit auseinandersetzen. In den weiterführenden Schulen sollten vermehrt Podiumsdiskussionen zu wichtigen Themen stattfinden sowie die Möglichkeit zur politischen Mitwirkung gegeben werden.


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USV Eschen / Mauren – News Der Trainingsbeginn konnte für alle Mannschaften des USV Eschen/Mauren, aufgrund der aktuellen Lage, nicht wie gewohnt durchgeführt werden.

Wie das weitere Vorgehen ist, muss derzeit laufend geklärt werden. Somit konnten auch die bis dato vorgesehenen Testspiele nicht durchgeführt werden. Neue Termine für diese müssen organisiert werden, sobald klar ist, dass der Trainingsstart definitiv durchgeführt werden kann. Je nach Zeitpunkt des Beginns kann es sogar zu einer verkürzten Rückrunde kommen, da bei den Erst- und Drittligisten auch noch Spiele aus der Herbstrunde offen sind. Lediglich die Viertligamannschaft sowie die Junioren konnten die Herbstrunde zu Ende spielen. Ziel der Aktiv-Mannschaften ist es, möglichst schnell die notwendigen Punkte einzufahren, um sich frühzeitig aus dem Abstiegskampf heraushalten zu können. Die Erstliga Mannschaft beendete die Meisterschaft durch die vorgezogene Winterpause auf dem achten Tabellenrang, mit einem 7 Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Für das Drittligateam präsentiert sich die Tabellenlage vor dem Meisterschaftsstart nicht ganz so rosig. Die Elf liegt im Moment lediglich zwei Punkte vor der Abstiegszone auf dem siebten Tabellenrang, was für die Mannschaft den Kampf um den Ligaerhalt bedeutet. Der Auftakt zu den Vorbereitungsspielen der „Zweier“ muss ebenfalls, aufgrund des verschobenen Trainingsbeginns, neu organisiert werden.

24. THYSSENKRUPP PRESTA FUSSBALL ERLEBNISCAMP 2021 Sofern es die Situation zulassen wird, organisiert der USV Eschen/Mauren auch in diesem Jahr das beliebte USV Fussball-Erlebnis Camp, für alle Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahren. Bei Durchführung findet dieses vom 02. bis 06. August 2021 statt. Es bietet im Sportpark Eschen/Mauren eine Woche Fussball und Spass mit einem polysportiv vielseitigen Sportprogramm. Dieses wurde speziell von Fachleuten ausgearbeitet und wird von einem erfahrenen Team von Kinderfussball-Trainern vermittelt.

Info Über weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung wird der USV in den nächsten Wochen informieren. Für Fragen zum Camp kann das Sekretariat des USV telefonisch (+423 371 17 00) oder per E-Mail an info@usv.li kontaktiert werden.

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100-Jahr-Jubiläum Musikverein Cäcilia Schellenberg 2021 jährt sich die Gründung des Musikvereins Cäcilia Schellenberg zum 100. Mal. Dieser Anlass muss gefeiert werden. Daher veranstalten die Musikantinnen und Musikanten am Wochenende vom 29. und 30. Mai 2021 – sofern es die CoronaSituation zulässt – ein gebührendes Fest, um mit Freunden aus nah und fern diesen Geburtstag würdig und fröhlich zu begehen.

100 00 Musikverein Cäcilia Schellenberg

1921 – 2021

Der Musikverein Cäcilia Schellenberg zählt im Jubiläumsjahr 36 Mitglieder. Gruppenfoto mit Dirigent Kurt Rothenberger (vordere Reihe, zweiter von rechts).

Den Namen entlieh sich der Musikverein Schellenberg von der Heiligen Cäcilia. Als Schutzpatronin der Kirchenmusik ist ihr Attribut die Orgel. 1953 wurde die erste Vereinsfahne feierlich eingeweiht. Hofkaplan Schnüriger aus Schaan entwarf das Motiv mit der Namens-Patronin. Fahnengotta war Ida Oehri. Auf einem blauen Hintergrund ist das Gemeindewappen dargestellt. Auf diesem präsentiert sich die Schutzheilige der Musik mit der Orgel. Den oberen Abschluss bildet ein gelbes Band mit der Inschrift «Musikverein St. Caecilia Schellenberg». Seit 2002 ist der Verein im Besitz einer neuen Fahne. Diesmal stellte sich Yvonne Büchel als Patin zur Verfügung. Den Entwurf gestaltete die Fahnenkommission des Musikvereins in Zusammenarbeit mit der Firma Heimgartner in Wil. Auch bei der neuen Fahne ist der Musikverein seiner Schutzpatronin treu

geblieben – diese zeigt sich ohne Orgel zusammen mit der Musiklyra in einem neuen, moderneren Kleid.

Die Tracht als stolzes Symbol Die erste einheitliche Musikbekleidung bestand aus einem grauen Lodenhut. 1929 wurde vom Verein die erste Uniform erworben. 1948 wurde von den Eschner Musikanten die alte Militäruniform als neue Vereinsbekleidung übernommen. 1961 konnte die erste liechtensteinische Musiktracht, noch mit langen schwarzen Hosen, vorgestellt werden. Seit 1976 kennt man die Musikantinnen und Musikanten in jener Bekleidung, die sie auch heute noch ausführen. Dabei sind in eleganter Weise die Farben der Gemeinde mit jenen des Landes kombiniert: schwarze Kniehosen, weisses Hemd, rotes Gilet, gelbes Tuch, blaue Jacke und schwarzer Hut.

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100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg – das muss gefeiert werden! Es ist unser Ziel, am Wochenende vom 29./30. Mai 2021 unser 100-jähriges Bestehen auf dem Schellenberger Dorfplatz feierlich zu begehen. Wie Präsident Ralph Oehri ausführt, ist der Samstag ist der Blasmusik gewidmet. Die Jugendmusik Schellenberg eröffnet die Jubiläumsfestlichkeiten. Gastvereine aus nah und fern werden mit ihren musikalischen Darbietungen den Abend umrahmen. Natürlich darf dabei eine Unterhaltungsband für den schwungvollen Abschluss nicht fehlen. Der Sonntag beginnt mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche. Für die musikalische Umrahmung ist gesorgt. Anschliessend leitet ein Frühschoppen den Übergang zum offiziellen Teil ein. Ein Höhepunkt am Sonntag wird die Präsentation unserer

Festschrift sein, welche aufzeigt, dass 100 Jahre Musikverein Cäcilia auch einen bedeutenden Teil der Dorfgeschichte darstellen. Ein gemütlicher Ausklang schliesst unser Jubiläumsfest ab. Das detaillierte Programm für unser Festwochenende werden wir im Frühjahr 2021 vorstellen.

Hoffentlich ist uns Corona gut gesinnt Wir sind optimistisch und freuen uns auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher, die mit uns dieses grossartige Jubiläum feiern. Die Organisation einer solchen Veranstaltung gestaltet sich in der jetzigen Zeit als sehr herausfordernd und ungewiss. Wir verfolgen die Lage und Entwicklung der Covid-19-Pandemie genau. Da die Situation noch nicht abschätzbar ist, arbeiten

Fahnengotta Yvonne Büchel und Fähnrich Serge Guntz präsentieren 2002 die neue Vereinsfahne.

wir momentan an alternativen Durchführungsvarianten. Lasst uns unseren Optimismus behal-

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Herzliche Gratulation Die Gemeinde Schellenberg gratuliert dem Musikverein Cäcilia recht herzlich zum 100-Jahr-Jubiläum.

ten und uns gemeinsam auf ein wundervolles Jubiläumswochenende im Mai 2021 freuen!


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Vorstand Ralph Oehri Christian Hasler Jennifer Lampert Rebecca Lampert Heike Klöpping Muriel Wüst Fabian Wohlwend

Präsident Vize-Präsident Kassierin Sekretariat Materialwartin Marketing / PR / Medien Organisation Anlässe

Festkomitee «100 Jahre Musikverein Cäcilia Schellenberg» Johannes Kaiser / Walter Lampert Ralph Oehri Fabian Wohlwend / Christian Hasler Jennifer Lampert / Rainer Lampert Simeon Lampert / Severin Weibel Ralf Schwendener / Michael Lampert Rebecca Lampert / Muriel Wüst Ulrike Mayr

Komitee-Vorsitz / PR und Sponsoring Vereinspräsident Programm Finanzen Wirtschaft Bauten Administratives Festschrift

Kurzgeschichte 1921 Gründung des Musikvereins Cäcilia durch die Schellenberger Josef Batliner, Johann Biedermann, Anton Büchel, Emil Büchel, Rupert Büchel, Philipp Elkuch, Elias Goop, Georg Hassler, Isidor Lampert, Hermann Meier, Eduard Oehri, Eugen Wohlwend, Konrad Wohlwend und Stefan Wohlwend 1922 Erster Auftritt der begeisterten Musikanten am Ostersonntag 1923 Das erste Musikkränzchen wurde am 2. Februar im Gasthaus Löwen in Hinterschellenberg abgehalten. 1925 Das erste Vereinsfoto wird in Buchs aufgenommen. 1929 Eine erste einheitliche Uniform aus grünem Tuch 1948 Uniform in der Farbe grün-schwarz 1953 Die Vereinsfahne mit der Namens-Patronin Cäcilia, Fahnengotta ist Ida Oehri. 1958 Das erste Klosterkonzert wird abgehalten. Es wird später zur festen Tradition. 1961 Der Musikverein Cäcilia erhält als erster Musikverein des Landes eine Musiktracht. 1971 Grosses Fest zum 50-Jahr-Jubiläum, Jungmusikantinnen und Jungmusikanten werden als Postkartenmotiv verewigt. 1976 Die heutige Tracht wird vorgestellt.

Abschlusskonzert nach dem Musiklager: Vorbildliche JungmusikantenAusbildung des Musikvereins Cäcilia Schellenberg.

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1996 Das 75-Jahr-Jubiläum wird mit einer Chronik und einer Ausstellung feierlich begangen. 1997 Musikantinnen und Musikanten werden auf einer Maxikarte in die Welt gesandt. 2002 Die neue Fahne wird eingeweiht, Yvonne Büchel ist Fahnengotta. 2010 Zehn Jahre gemeinsames Jungmusiklager mit den Triesenbergern 2011 90 Jahre Musikverein Cäcilia mit Dämmerschoppen gefeiert 2020 Das Ausnahmejahr infolge der Corona-Pandemie

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Künftig «Internationale Musikakademie» im Hagen-Haus Der Dienstag, 15. Dezember 2020, geht als besonderer Meilenstein des «Hagen-Hauses» in Nendeln in die Geschichte ein. Mit der Unterzeichnung des Baurechtsvertrages für 70 Jahre mit der Eigentümerfamilie Hörndlinger sowie der Nutzungsvereinbarung mit der Internationalen Musikakademie ebnete die Stiftung Hagen-Haus den Weg für die Realisierung eines neuen Campus für die Studierenden der Akademie. Türöffner dieser Lösung zur Renovierung und damit zum Erhalt des Hagen-Hauses ist die Eigentümerfamilie Hörndlinger. Text: Johannes Kaiser · Fotos: Klaus Schädler

Die Familie Hörndlinger hat mit dem Verein «Pro s’Hagen-Huus z’Nendla» diese Projektentwicklung ermöglicht. Was bedeutet dies für Sie als Vertreter der Eigentümerfamilie? Martin Hörndlinger: Die Liegenschaft wurde von Anfang an bis in das Jahr 1988 von der Hagen-Familie bewohnt. Seither stand die Liegenschaft leer und der Zustand verschlechterte sich zunehmend. Für uns als Nachfolger der Hagen-Linie war dieser Zustand des Gebäudes sowie deren Entwicklung nicht leicht mitanzusehen, da die Verwurzelung mit dem Gebäude immer noch gross ist. Auch diverse Bemühungen, einen geeigneten Nutzer für die Liegenschaft zu finden, blieben fruchtlos. Als Erben des Hagen-Hauses ist unsere Familie deshalb sehr froh, dass die Stiftung Hagen-Haus die Gebäude renovieren wird und mit der Musikakademie ein geeigneter Nutzer für die Liegenschaft gefunden werden konnte, sodass wieder Leben in das Objekt zurückkehrt. Mit dem Abschluss des Baurechtsvertrags zwischen uns und der Stiftung Hagen-Haus konnte seitens der Familie das Projekt entsprechend unterstützt werden. Wir sind dem Verein «Pro s’Hagen Huus» sehr dankbar, dass durch dessen Bemühungen in den letzten Jahren schliesslich ein riesiger Erfolg erzielt werden konnte. Ihre Motivation zu dieser Schlüssel-Lösung? Unsere Motivation war stets, eine Lösung für die Liegenschaft zu finden, weshalb wir den Baurechts-

vertrag unterzeichnet haben. In der Vergangenheit wurde auch versucht, für das Grundstück ein geeignetes Tauschobjekt zu finden, was aufgrund der Grösse sowie des fehlenden Nutzens sehr schwierig, ja praktisch unmöglich erschien. Um das Projekt nicht zu gefährden, haben wir uns deshalb entschlossen, die Liegenschaft im Baurecht abzugeben. Denn das Ziel war immer, dass durch einen geeigneten Nutzer die Liegenschaft renoviert werden kann und dadurch in der Gemeinde Eschen-Nendeln ein ansehnliches Objekt steht, welches auch international an Bekanntheit gewinnen wird. Wie bewerten Sie das geplante Projekt der Stiftung Hagen-Haus? Wir finden, dass die Musikakade-

mie der geeignete Nutzer für die gesamte Liegenschaft ist. Insbesondere deshalb, da das «Tenn» in einen Musiksaal verwandelt und somit eine optimale Nutzung für das Gesamtobjekt geschaffen wird. Es freut uns sehr, dass dadurch die

Musikakademie ein «Gesicht nach Aussen» erhält und somit ihr nationales wie auch internationales Ansehen stärken kann. Auch wird sich dadurch das Ansehen der Gemeinde Eschen-Nendeln positiv ändern.

Mitglieder der Stiftung Hagen-Haus: v.l. Dr. Marcus Büchel (Präsident), Dr. Michael Ritter, Willy Marxer, Ferdinand Schurti, Norbert Batliner, Michael Gerner (Vizepräsident) und Philipp Eigenmann.

Vertragsunterzeichnung: v.l. Dr. Marcus Büchel, Präsident Stiftung Hagen-Haus, Michael Gerner (Vizepräsident), Otmar Hasler, Stiftungsratspräsident der Musikakademie Liechtenstein, Martin Hörndlinger, Eigentümerfamilie, und Dražen Domjanić, Akademie Geschäftsführer.


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«Der Wald zeigt, ob die Jagd stimmt» Der Ökologische Jagdverein (ÖJV) steht für eine Jagd, die von der Achtung gegenüber den Wildtieren sowie dem Respekt vor den Belangen des Grundeigentums und der Gesellschaft geprägt ist. Präsident Martin Seger gibt Auskunft darüber, wie diese Ziele erreicht werden sollen und welche Widererstände er erlebt. Interview: Heribert Beck

Wie sind Sie zur Jagd gekommen? Martin Seger: Ich war viele Jahre Sportschütze, bin mitten im Jagdgebiet des Schaaner Riets aufgewachsen und Hirschhalter, so wurde mein Interesse an der Jagd geweckt. Als ich bemerkte, dass nahezu vier Jahrzehnte fast dieselben Jäger aktiv waren bzw. sind, begann ich das System und den Zugang zur Jagd zu hinterfragen. Was möchten Sie damit sagen? In Liechtenstein gibt es zwischen 300 und 400 Personen, welche die Jagdprüfung abgelegt haben. Natürlich möchten nicht alle aktiv auf die Jagd gehen, aber sicher ein wesentlich grösserer Teil als die stets fast identischen 100 Personen, die an einer Jagdpacht beteiligt sind. Da eine Jagdpacht auch noch für neun Jahre ausgeschrieben ist, kommt das einer Besitzstandswahrung gleich. Dagegen ist vielleicht an sich noch nicht viel zu sagen. Allerdings haben diese 100 Jäger die vorgegebenen Abschusszahlen des Öfteren nicht erreicht. Warum also nicht das Potenzial der übrigen jagdwilligen freiwilligen Jägerinnen und Jäger nutzen? Die Teilrevision des Jagdgesetzes geht in eine andere Richtung. Staatliche Wildhüter sollen die Abschusszahlen erhöhen. Wie steht der ÖJV dazu? Wir unterstützen die Teilrevision in grossen Teilen. Was wir aber wirklich benötigen, ist eine Totalrevision des Jagdgesetzes von 1962. Damals waren wir in einer

gänzlich anderen Situation. Die Schalenwildbestände waren sehr niedrig, und das Rotwild war beinahe ausgerottet. Das Ziel des Gesetzes war es also, die Bestände des Schalenwilds wieder zu erhöhen. Dieses Ziel wurde mehr als nur erreicht und eine rechtzeitige Korrektur verpasst. Heute benötigen wir kein Hegegesetz mehr, sondern ein Wildtiermanagement. Die Bestände von Kulturfolgern wie Rehwild und Rotwild steigen stetig, Kulturverlierer wie Raufusshühner oder Feldhasen usw. nehmen stark ab. Zudem wandern Tierarten wie der Marderhund, Waschbär etc. ein. Auf diese Entwicklungen muss ein modernes Jagdgesetz Antworten geben. Das alte Jagdgesetz mit Platz für 100 aktive Jäger wurde übrigens auch zu einer Zeit in Kraft gesetzt, als Liechtenstein rund 16'000 Einwohner hatte. Bekanntlich hat sich die Bevölkerung fast um den Faktor 2,5 erhöht. Grundsätzlich sind freiwillige Jäger unabdingbar, um den gesetzlichen Auftrag der Jagd zu erfüllen, mit oder ohne Wildhüter. Die Ausweitung der Jag auf mehr Jäger ist gerade einer der Knackpunkte. Schliesslich regt sich schon gegen die vier Wildhüter grosser Widerstand. Was schlagen Sie vor? Wir schlagen vor, dass der Grundbesitzer die Entscheidung trifft, wer auf seinem Gebiet jagt und dafür die Verantwortung als Verpächter trägt. Das Land, aber auf Amtsebene, sagt, was, wie und

es, wenn in Leserbriefen Schiesstraining und Schiessnachweise von sogenannten «jadkundigen Jägern» ins Lächerliche gezogen werden. Es ist nachgewiesen, dass in es Kantonen oder Bundesländern, in denen dies eingeführt wurde, zu markant weniger Nachsuchen und somit Tierleid kam und kommt.

Martin Seger, Präsident Ökologischer Jagdverein

wann gejagt wird. Das wäre die Lösung des konfliktgeladenen Gordischen Knotens, der Dreiecksbeziehung Regierung-Grundbesitzer-Jäger sprich Vermieter-Eigentümer-Mieter. Auch über das Wie der Jagd wird immer wieder diskutiert. Einsprunggatter, Nachtjagd, Drückjagd … Was ist Ihr Vorschlag? Wir sind der Überzeugung, dass mehr Leute in einer kürzeren Zeit jagen sollten. Dies würde die Wildtiere weniger stören und längerfristig zu höheren Abschusszahlen führen. Das deckt sich auch mit den Positionspapieren des Naturschutzbunds Deutschland, des Schweizerischen Tierschutzes sowie der CIPRA International. Ebenfalls unterstützen wir den Schiessnachweis, wie er vom Tierschutz gefordert wird. Nur zu grotesk ist

Trotz allem stehen Sie nicht unbedingt selten öffentlich in der Kritik. In Leserbriefen werden Sie zum Teil recht deutlich angegriffen. Interessant ist ja, dass die selbsternannten «Anwälte der Wildtiere», die für Ethik und Moral plädieren, nicht einmal das Mindestmass an Respekt gegenüber Andersdenkenden an den Tag legen. Jeder, der für Veränderung einsteht, wird zur Zielscheibe. Leserbriefe sind nur die Spitze des Eisbergs. In den sozialen Medien wird man gerne auch «zum Abschuss freigegeben». Es geht aber nicht nur gegen Andersdenkende. Es ist wohl einzigartig im Bereich der Jagd, dass sich Pächter von fünf Revieren weigern können, den Erlass der Jagdzeitverlängerung von der Regierung umzusetzen und dies ohne Folgen bleibt. Dass der Schriftführer dieser Gruppe dann auch noch Einsitz im Jagdbeirat als Berater der Regierung hat, macht den «Bock zum Gärtner». Dass eine sachliche Lösungsfindung in dieser Konstellation schwierig ist, ist somit nicht verwunderlich.


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Roland Seger setzt auf Ausdauer Die Liechtensteinische Post AG befindet sich seit Jahren in einer Zeit des Wandels. Eines Wandels, der von Corona noch beschleunigt worden ist. Diese Herausforderung geht CEO Roland Seger aber gerne an. Der passionierte Langstreckenläufer hält das Unternehmen mit seiner internationalen Berufserfahrung und gemeinsam mit seinen Mitarbeitern auf Kurs. Text: Heribert Beck

«Wir sind stolz darauf, dass wir bei der Liechtensteinischen Post noch nie jemanden aus wirtschaftlichen Gründen entlassen mussten», sagt Geschäftsführer Roland Seger. Dies ist dem Unternehmen umso höher anzurechnen, da das Briefgeschäft, das rund einen Drittel des Umsatzes ausmacht, seit Jahren deutlich zurückgeht. Inzwischen bricht aber auch der Zahlungsverkehr in den Filialen immer stärker ein, der einige weitere Prozente zum Umsatz beiträgt. «Die Digi-

talisierung hat dabei zwei negative Effekte für uns. Es werden weniger Rechnungen auf Papier verschickt und die Einzahlungen erfolgen vermehrt vom Computer oder Handy aus.» Das Wachstum beim Paketauf kommen kann diese Einnahmenrückgänge nur bedingt kompensieren, und so sind Veränderungen notwendig, um an der Maxime festhalten zu können, niemanden aus wirtschaftlichen Gründen zu entlassen. «Wir müssen zum Beispiel flexibel reagieren,

wenn Pensionierungen anstehen und uns als Dienstleister weiterentwickeln», sagt Seger und erwähnt die Postpartnerschaften in einer Reihe von Gemeinden sowie Paketautomaten, die zukünftig ein flexibles Abholen rund um die Uhr ermöglichen. Auch im Logistikbereich wie beim Transport von Waren und bei Verzollungen möchte die Post ihr Know-how noch stärker einbringen. «Von Investitionen in gänzlich postfremden Bereichen sehen wir künftig jedoch

Post-Chef Roland Seger: «Daran, dass die Post systemrelevant ist, besteht kein Zweifel.»

ab. Das hat uns die Vergangenheit gelehrt. Wir bleiben bei unseren Kernkompetenzen. »

Von Australien nach Schaan Roland Seger hatte einen im wahrsten Sinn des Wortes langen Weg hinter sich, bevor er in die Geschäftsleitung der Post eingestiegen und schliesslich deren Vorsitzender geworden ist. Nach der Matura in Vaduz studierte er Betriebswirtschaft in London und Innsbruck. Daraufhin stieg er in ein grosses


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Schweizer Industrieunternehmen ein, war bald darauf dessen Finanzchef für die Region Asien und lebte fünf Jahre in Australien. «Dort kam auch unser erster Sohn zur Welt. Schliesslich hat es uns zurück nach Europa gezogen.» Seger wechselte in den Finanzbereich der Hilti AG und war für diese unter anderem in Belgien tätig. Insgesamt blickt er auf 20 Jahre Erfahrung in der Industrie zurück. Dann wollte die Familie aber endgültig in der Region bleiben, und Roland Seger bewarb sich für die Stelle des Finanzchefs der Post. Bereits nach einem Jahr kam es zu Transformationen in der Geschäftsleitung und Seger wurde im März 2017 CEO. «Ein Vorteil für mich war dabei, dass ich die Strategien schon kannte, die wir 2016 und 2017 entwickelt hatten. Damals standen wir wirklich mit dem Rücken zur Wand. Wir haben daher die Ärmel hochgekrempelt und wieder Stabilität ins Unternehmen gebracht. Es war aber nicht nur eine anspruchsvolle, sondern auch eine sehr spannende Zeit.»

«Vertrauen der Einwohner ist enorm wichtig» In der Folge kamen erfolgreiche Jahre auf die Liechtensteinische Post AG zu. «Auch das Jahr 2020 ist trotz des herausfordernden Umfelds sehr gut geworden», sagt Roland Seger. Dies liege nicht zuletzt am ausgezeichneten Mitarbeiterteam und dem guten Zusammenspiel im gesamten Führungsteam der Post. «Sowohl auf den Höhepunkten der Corona-Pandemie als auch während einzelnen Ereignissen wie den starken Schneefällen Anfang Dezember und im Januar haben alle unsere Mitarbeiter Herausragendes geleistet.» Dabei komme der Post unter anderem die Unternehmensgrösse zugute. «Wir sind zwar rund 300 Leute, aber das ist noch klein genug, um jeden zu kennen und sich auf den anderen verlassen zu können.» Auch die Bevölkerung schätzt die Dienstleistungen der Post, ist Roland Seger überzeugt. «Wir

sind wohl dasjenige Unternehmen mit den meisten Kundenkontakten in Liechtenstein – sowohl an der Haustür als auch in der Filiale. Das Vertrauen, das die Einwohner uns dabei schenken, ist enorm wichtig für uns. Wir geben alles, um es nicht zu verspielen, und auch in Zukunft zu rechtfertigen.»

Eine dicke Haut zugelegt Dennoch müsse die Post mit der Zeit gehen und auf neue Gegebenheiten reagieren, was nicht immer ohne Kritik abläuft, wie die Umwandlung der Postfiliale in Triesen in eine Postpartnerschaft mit der Migros im neuen Einkaufszentrum Sonnenplatz zeigt. «Dieser Spagat zwischen Wünschen aus der Bevölkerung und unternehmerischen Notwendigkeiten ist nicht immer einfach. Wir dürfen aber nicht kurzfristig handeln, sondern müssen in langen Zeiträumen denken, damit wir unsere Dienstleistungen auch in 20 oder 30 Jahren noch in der gewohnten Qualität anbieten können», sagt Roland Seger. Denn daran, dass die Post systemrelevant ist, bestehe kein Zweifel. «Das sieht man ja gerade seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie wieder, während der wir uns einmal mehr bewährt und auf neue Gegebenheiten flexibel reagiert haben. Das Paketgeschäft hat entgegen dem moderaten Wachstum der vergangenen Jahre einen regelrechten Boom erlebt, da war die ganze Zustellorganisation sehr stark gefordert und die Mitarbeitenden mussten beispielsweise kurzfristig auch an Feiertagen Pakete zustellen, um nicht in einen Rückstand zu gelangen.» Die Pandemie habe aber gleichzeitig dafür gesorgt, dass Digitalisierung und Online-Banking einen weiteren Schub erhalten, was die Situation für die Post nicht einfacher mache. «Auf null zurückgehen wird jedoch auch das Briefgeschäft nicht. Physisches wird von den Menschen geschätzt, und es gibt einfach Dinge, die sich nicht mit einem E-Mail kommunizieren lassen.» Trotzdem sei es nötig, neue Wege zu gehen. «Die Beteiligungsstra-

tegie des Landes besagt, dass wir die Eigenwirtschaftlichkeit nachhaltig sicherstellen sollen. Gleichzeitig ist es aber auch nicht unsere Aufgabe, in Zeiten der Veränderung und der wachsenden Herausforderungen riesige Gewinne einzufahren», sagt Roland Seger. Dass dies bei einer leichten Ausdünnung des dichtesten Filialnetzes Europas und dem Eingehen von Partnerschaften nicht ohne Kritik ablaufe, sei ihm klar. «Da muss man sich auch bis zu einem gewissen Grad eine dicke Haut zulegen. Oft gilt jedoch, dass keine Kritik auch schon einem Lob gleichkommt.» Nicht zuletzt zeigt die hohe Akzeptanz der Partnerschaften in Schaanwald, Triesenberg, Schellenberg und Nendeln, dass ein solcher Wandel möglich ist und der Spagat zwischen Kundenorientierung und finanzieller Stabilität gelingen kann. «So können wir die Abhängigkeit vom Briefgeschäft auch etwas reduzieren.»

Partnerschaften als Gewinne für alle Seiten Die Partnerschaften bieten jedoch Vorteile für alle Beteiligten und nicht nur für die Post, betont Roland Seger. «Zur Post geht man in aller Regel, weil man etwas erledigen muss. Es ist nicht vergleichbar mit einkaufen, was auch für viele eine Freizeitbeschäftigung darstellt. Die Postgeschäfte will man also schnell erledigt wissen. Die meisten setzen sich dafür ins Auto, müssen also einen Parkplatz suchen und so weiter. Wenn sich dies mit dem Einkauf kombinieren lässt, ist dies für Viele vorteilhafter.» Auf der anderen Seite seien auch die Partner froh über die Post. Schliesslich sorge sie für zusätzliche Kundenfrequenz. Der Entscheid für das Eingehen einer Partnerschaft in Triesen hat ausserdem noch einen anderen Grund: «Es ist heute extrem schwierig, einen guten Standort zu finden. Hätten wir die Chance zum Einzug ins Einkaufszentrum Sonnenplatz nicht genutzt, hätten wir eine grosse Chance vertan. Wo hätten wir denn in Triesen später einmal an so zentraler Lage einziehen können?»

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Der Spagat zwischen Wünschen aus der Bevölkerung und unternehmerischen Notwendigkeiten ist nicht immer einfach. Wir dürfen aber nicht kurzfristig handeln, sondern müssen in langen Zeiträumen denken. Roland Seger, Post-Chef

14 Kilometer in der Mittagspause Roland Seger ist sich bewusst, dass die Kritik gerade in Triesen so schnell nicht abreissen wird. Daher setzt er auf stetige Überzeugungsarbeit. Gerne bewältigt er diese Aufgabe zusätzlich zum herausfordernden Tagesgeschäft. Abschalten kann er in der eher spärlichen Freizeit mit seiner Frau und seinen drei Kindern. «Zum Glück sind alle drei schon etwas älter, haben eigene Interessen und viel Verständnis, wenn ich nicht zu Hause sein kann», sagt Roland Seger. Auf Treffen mit Freunden hat er im Corona-Jahr 2020 hingegen weitestgehend verzichtet. Daher hofft er für sich selbst und die gesamte Gesellschaft, dass ungezwungene Zusammenkünfte bald wieder möglich sind. «Denn soziale Kontakte sind etwas vom Wichtigsten für jeden von uns.» Wenn Roland Seger sich doch einmal mit Freunden getroffen hat, dann auf dem Rheindamm beim Sport. «Unser Betriebszentrum ist ideal gelegen, um zu laufen. Acht bis zehn Kilometer absolviere ich regelmässig über die Mittagszeit. Manchmal auch 14. Aber mehr liegt zeitlich nicht drin.» Denn dann wartet wieder die Arbeit in der Post, die streckenweise ebenfalls einem Dauerlauf gleicht, von einem ausdauernden Läufer wie Roland Seger aber auch erfolgreich bewältigt wird.


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Zahltag mit Rainer Götz Rainer Götz ist Geschäftsführer der Götz Elektro Telecom Anstalt in Schaanwald. Er wusste bereits mit 14 Jahren, dass er den Beruf des Elektrikers erlernen und später seine eigene Firma gründen möchte. Die Götz Elektro Telecom Anstalt wurde am 1. März 2006 gegründet und ist ein Familienbetrieb. Im Jahr 2012 hat sich die Götz Anstalt für eine Zusammenarbeit mit 100pro entschlossen und bietet lernwilligen Jugendlichen eine Lehrstelle an. Interview: Vera Oehri-Kindle · Fotos: Oliver Hartmann

Wie viele Lehrlinge hast du schon ausgebildet?

9

Rainer verlegt jededs Jahr kilometerweise Kabel.

Auch die wenigen Glühbirnen am Lager müssen geprüft werden.

Wie viele Kilometer Kabel verlegst du durchschnittlich pro Jahr?

2006

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Wie viele Mitarbeiter beschäftig die Götz Elektro AG?

9

14

In welchem Alter wusstest du, dass du diesen Beruf erlernen möchtest?

Wie viele Glühbirnen befinden sich noch in deinem Lager? Wann wurde die Götz Elektro AG gegründet?

14


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Wie alt ist der älteste Mitarbeiter?

Wie lautet der direkte Draht zu euch?

3

373 78 28

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Wie viele Telefonanrufe erhältst du durchschnittlich pro Tag?

50 Wie viele Stunden pro Woche arbeitest du?

Für wie viele Hobbies hast du noch Zeit neben deiner Arbeit?

Ordnung ist das halbe Leben!

In welchem Jahr wurdest du geboren?

1966

An wie vielen Standorten befindet sich die Götz Elektro AG?

2

65

Hündin Alani ist immer an seiner Seite.

11

In wie vielen Gemeinden des Landes hast du Kunden?

Wie viele Berufe hast du erlernt?

1

Rainer Götz (54) ist mehrheitlich in St. Moritz/Engadin aufgewachsen. Er wohnt seit 1991 in Liechtenstein und seit 1995 in Schellenberg. Rainer liebt seinen Beruf und freut sich, seine Kunden täglich zufriedenzustellen. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung. Neben seinem arbeitsreichen Tagespensum verbringt er seine freie Zeit sehr gerne mit Jassen, Golf und bei der Feuerwehr. Aber auch seine Hündin Alani hält ihn gesundheitlich auf Trab. www.goetzelektro.li

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Ahnenforschung: Buch «Unerhörte Geschichten» ZUR BUCHAUSGABE DES GEMEINNÜTZIGEN VEREINS FÜR AHNENFORSCHUNG, PFLEGE DER KULTUR UND DES BRAUCHTUMS, MAUREN Der Maurer Ahnenforschungsverein gibt ein Buch heraus, das sich «Unerhörte Geschichten» nennt. Auf 176 Seiten haben 35 Erzählerinnen und Erzähler im wahrsten Sinne des Wortes unerhörte Geschichten aus vergangenen Zeiten niedergeschrieben und für die Nachwelt erhalten. Viele dieser Autorinnen und Autoren leben nicht mehr. Text: Herbert Oehri


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Das einmalige Werk enthält mehr als 100 Erzählungen und Reminiszenzen von eindrücklichen Vorkommnissen in der Gemeinde und im Land. Das Buch ist so im weitesten Sinne auch ein geschichtliches Werk, basierend zwar nicht auf Archiven, dafür auf dem Erzählen durch zahlreiche sehr unterschiedliche Menschen. Literarisch sind die Geschichten Kurzformen in Prosa. Einzelne Texte im Schluss sind zudem von Adolf Marxer im Maurer Dialekt und zugleich in Hochdeutsch wiedergegeben.

Geleitwort der Kulturministerin Regierungsrätin Dr. Katrin Eggenberger, die als liechtensteinische Kulturministerin das Geleitwort verfasst hat, schreibt über das Buch: «Geschichten geben Vorgänge aus vergangener Zeit wieder: grosse, kleine, ausgeschmückte, geschehene oder erfundene. Bis zu jenem Zeitpunkt, als Gemeinschaften Geschichten dank Erfindung der Schrift festhalten und überliefern konnten, geschah die Weitergabe mündlich, durch erzählen. Mündlich weitererzählt wurden Mythen, Sagen von Göttern und Helden, Märchen von Streit, Liebe und Tod. Es wurde weitererzählt, was besonders eindrücklich vernommen wurde – und blieb im kollektiven Gedächtnis haften.»

Auch nach dem Einzuzg schriftlicher Überlieferung wurde und wird weiter mündlich erzählt, besonders im Familein-und Freundeskreis sowie lokal im Quartier und der Gemeinde. Das Meiste wird für eine Zeit lang behalten, schliesslich aber vergessen. Und jenem Vergessen – so Regierungsrätin Eggenberger – wirke das Aufschreiben entgegen, wie im Buch «Unerhörte Geschichten», die in Mauren teils über eine oder mehrere Generationen weitererzählt wurden. Wir finden in dieser aussergewöhnlichen Edition Spektakuläres, Besonderes, nie Erwartetes. Festgehalten sind spezielle Erlebnisse, auch humorvolle Sprüche origineller Personen beider Geschlechter. Immer geht es um Menschen und Momente aus ihrem Leben.

Grusswort des Gemeindevorstehers Interssant sind auch die Gedanken und Grussworte von Gemeindevorsteher Freddy Kaiser. Er schreibt zum neuesten Werk des Ahnenforschungvereins Mauren: «In den kleinen, kurzen Geschichten spiegelt sich das ehemals dörfliche, bäuerliche Leben, vorab im engen Bereich wider. Die Maurer Charaktere blitzen auf. Man sagt ihnen vieles nach – es sei hier nicht aufgezählt. Wer das Buch «Unerhörte Geschichten aus Mauren» liest, kann sich darin vertiefen. Und die Le-

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serin und der Leser lernt nicht nur viel über die Menschen in und aus unserer Gemeinde, sondern zudem manches über die weite Welt von früher und über das Leben, wie es ähnlich an vielen Orten spielt, aber nie gleich. Den vielen Erzählern und Erzählerinnen verdanken wir kurze, bildhafte Einblicke in ihrer Lebenswelt. Und dem Verein für Ahnenforschung, Kultur und Brauchtum unter der Letung von Ahnenforscher Herbert Oehri verdanken wir das Sammeln und Bewahren dieser mündlichen Erzählgüter. Da tauchen Lebenshaltungen auf – geprägt von Arbeit, Frömmigkeit, Feiern und Leid. Und auch Miststock und Gölla, Säen und Ernte, alte Begriffe und Werkzeuge, neue Technik, öffentliche Information am Sonntag nach dem Kirchenamt, Bräuche im Herbst und beim letzten Gang zum Friedhof.»

Nur noch wenige Exemplare Der Gemeinnützige Verein für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums Mauren ist Herausgeber dieses neuesten Buchs. Insgesamt beträgt die Druckauflage 350 Exemplare und ist fast vergriffen. Wer das einmalige Werke «Unerhörte Geschichten» haben möchte, muss sich beeilen.

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Infos Herausgeber Gemeinnütziger Verein für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums Mauren Bestellungen Telefon 00423 375 90 00 oder natascha.oehri@medienbuero.li Begrenzte Auflage 350 Exemplare


Üseri Worzla

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Stalingrad 1943 – Was man in unseren Zeitungen las Vor 78 Jahren ging im Januar 1943 die ein halbes Jahr dauernde Schlacht von Stalingrad zu Ende. Am 31. Januar und 2. Februar kapitulierten die eingeschlossenen deutschen Truppen. Was konnte man damals dazu in den liechtensteinischen Zeitungen – Volksblatt, Vaterland, Umbruch – lesen? Wurde Stalingrad bereits als Kriegswende wahrgenommen? Text: Peter Geiger zum Baskischen Meer, Richtung Britisch-Indien.

Sowjetische Soldaten in Stalingrad, Januar 1943 (Bundesarchiv Bild 183-P0613-308 / Wikimedia)

Hitler hatte 1939 Polen überfallen, zusammen mit der durch Nichtangriffspakt eingebundenen Sowjetunion. Danach hatte er 1940 und 1941 die Faust sukzessive auf fast den ganzen Kontinent gelegt, zusammen mit Italien und Verbündeten. Nun wandte er sich ostwärts.

«Ostfeldzug» Im Juni 1941 eröffnete Hitler den «Ostfeldzug» gegen die Sowjetunion, mit Millionenarmeen, denen ebensolche russische entgegenstanden. Die ostwärts vorrückende Front erstreckte sich bald über mehr als 2000 Kilometer Länge,

von Finnland bis zum Schwarzen Meer und zum Kaukasus. Anfang Dezember 1941 standen die deutschen Armeen vor Leningrad – wo bis 1944 eine Million Bewohner verhungerten –, vor Moskau und vor Rostow am Asowschen Meer. Doch im Dezember 1941 fror «General Winter» die eiserstarrte Front abrupt ein. 1942 folgte eine sowjetische Winteroffensive, darauf im Sommer und Herbst der deutsche Vorstoss Richtung Don und Wolga. Im Krieg standen zeitgleich auch die USA, seit Dezember 1941. Amerikaner und Briten landeten

im November 1942 in Nordafrika. Der Bombenkrieg verschärfte sich. Deutsche U-Boote versenkten im Atlantik alliierte Kriegsund Frachtschiffe. In Ostasien und im Pazifik war Japan weiträumig dominant.

Warum Stalingrad? Die Stadt mit Rüstungsindustrie lag an der westlichsten Biegung der Wolga. Den Fluss herauf gelangten über Persien und das Baskische Meer amerikanische und britische Rüstungsgüter ins russische Hinterland. Diese Ader wollte Hitler unterbinden. Über den Kaukasus ginge es dann

Im August 1942 erreichten deutsche Truppen die Wolga bei Stalingrad. Monatelang wurde verbissen gekämpft. Herbst und Winter kamen mit Schlamm, Schnee, Kälte. Die deutschen Divisionen, ergänzt durch verbündete rumänische, italienische, ungarische und kroatische Kräfte, waren weit ausgedehnt, Versorgungswege lang. Ab November war die 6. Armee unter General Paulus mit etwa 300'000 Mann abgeschnitten. Entsatz scheiterte. Ausbruch liess Hitler nicht zu. Er befahl den Einsatz bis zum letzten Mann, wie Stalin. Deutsche Versorgungsflüge in den Kessel – für Munition, Treibstoff, Lebensmittel, Abtransport Verwundeter – waren unzureichend. Russische Lautsprecher spielten den Deutschen über die Front hin das Dröhnen von Granatenabschüssen der Stalinorgeln vor, dann wieder Sehnsuchtslieder wie «In der Heimat, in der Heimat, da gibt’s ein Wiedersehn …». Soldaten verhungerten, erfroren, starben verwundet oder im Kampf – auf beiden Seiten.

Kapitulation der 6. Armee In den letzten Januartagen 1943 spalteten die russischen Truppen den deutschen Kessel in Stalingrad. Am 31. Januar 1943 kapitulierte General Paulus in seinem Hauptquartier, im Keller eines Warenhauses, wo sowjetische Truppen eindrangen. Drei Tage darauf kapitulierte der Nordkessel. Die Schlacht von Stalingrad war zu Ende. Rund 108’000 überlebende Soldaten wurden in sowjetische Kriegsgefangenschaft


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Zum Jahresanfang 1943 Am 2. Januar 1943 bringt das Volksblatt «Zur grossen Schlacht am Don» eine Darstellung aus der NZZ und eine «Deutsche Beurteilung». Die NZZ betont die Verzahnung der langen Front, das überraschend schnelle Agieren der Russen, die kaum mehr mögliche Versorgung der Deutschen bei Stalingrad. Beide Gegner würden die Schlacht «als entscheidend» betrachten. Aus Berlin wird berichtet, Goebbels erkläre, trotz kritischer Lage könne man «in Deutschland mit ruhiger Gewissheit der weiteren Entwicklung des Krieges entgegenschauen».

«Der Umbruch», 5. Juli 1941, kurz nach Beginn des Ostfeldzugs (Foto Peter Geiger)

geführt. Nur 6000 kehrten bis 1956 heim, darunter Paulus.

Volksblatt, Vaterland, Umbruch In Liechtenstein erschienen damals die zwei Landeszeitungen «Liechtensteiner Volksblatt» und «Liechtensteiner Vaterland», dazu «Der Umbruch» (1940– 1943/44). Die Zeitungen sind online einsehbar unter der von der Landesbibliothek verwalteten Website www.eliechtensteinensia.li. Das Volksblatt kam dreimal wöchentlich heraus. Es war die Zeitung der Fortschrittlichen Bürgerpartei (FBP). «Verantwortlicher Schriftleiter» war Bernhard Risch (1879–1962), Vaduz, Landtagsabgeordneter, FBP-Präsident. Gedruckt wurde das Volksblatt in Au (SG). Das Vaterland erschien zweimal die Woche. Es war die Zeitung der Vaterländischen Union (VU). Vaterland-Redaktor war Josef Büchel (1910–1991), Lehrer in Triesen. Er wurde nach dem 6. Februar 1943 durch Prof. Gustav Schädler (1883–1961), Alt-Regierungschef, Reallehrer in Vaduz, abgelöst. Gedruckt wurde das

Vaterland in Buchs. Die Mehrheitspartei FBP und die Minderheitspartei VU regierten ab 1938 in Koalition. Der oppositionelle «Umbruch» war das «Kampf blatt der Volksdeutschen Bewegung in Liechtenstein» (VDBL), der einheimischen Nationalsozialisten. Das Blatt erschien ab Oktober 1940, anfänglich ein-, dann zweimal die Woche. Ende 1942 wurde der Umbruch, den bis dahin Martin Hilti leitete, für einen Monat verboten. So fiel er im Januar 1943 aus. Umso lauter war er ab dem 3. Februar wieder präsent, nun unter Leitung von Dr. Alfons Goop (1910–1993), VDBL-Landesleiter, Reallehrer in Eschen. «Umbruch»-Mitarbeiter war Dr. Sepp Ritter. Gedruckt wurde das Blatt bei Ulrich Göppel, Vaduz. Im Juli 1943 wurde der «Umbruch» verboten. Insgesamt brachten die liechtensteinischen Blätter in fast jeder Ausgabe Berichte zu den verschiedenen Kriegsschauplätzen. Das Volksblatt gab immer an, von wo seine Meldungen stammten, z. B. «Berlin, 19. Jan.»,

«London, 21. Jan.», «Tokyo (DNB)». Es liess so die Leser wissen, von welcher Seite die Berichte kamen. Das Vaterland war hier teils weniger genau. Das Volksblatt berichtete gleichmässig zu beiden Kriegsseiten und viel aus der Schweiz. Das Vaterland brachte mehr aus deutscher Warte. Beide Zeitungen druckten unter «Letzte Meldungen» jeweils Neuestes wie Bombardierungen, U-Boot-Kämpfe, Vorstösse in Tunesien, Operationen im Pazifik oder in China. Im Zentrum aber stand der Krieg in Russland und nun bei Stalingrad. Der «Umbruch» brachte ebenfalls recht viel zum Kriegsgeschehen, alles ganz aus NS-Sicht. Betrachten wir im Folgenden die einheimische Berichterstattung zu Stalingrad zum Jahresanfang sowie Ende Januar und bis Mitte Februar 1943.

«Der Umbruch», 3. Februar 1943 (eliechtensteinensia.li)

Das Vaterland bringt in der ersten Nummer von 1943 am 6. Januar auf der Titelseite einen Leitartikel «Zeichen der Zeit». Den Liechtensteinern habe das «grosse Völkerringen» im vergangenen Jahr nur bescheidene Opfer abverlangt, verglichen mit «den gewaltigen Opfern jener Staaten, die zum Kampfe gegen den Feind eines neuen Europa ihr Bestes einsetzen an der Front und im Hinterland.» Unschwer konnten Leser erkennen, wer bewundernd gemeint war: Deutschland mit Verbündeten, der russische Gegner, Hitlers Neues Europa.

Ende Januar 1943 Am 27. Januar 1943 füllt das Vaterland die Frontseite mit Berichten «Von den Kriegsschauplätzen». Am schwersten sei der Kampf bei Stalingrad, «wo die Armee des General Paulus in heldenmütigem Kampfe seit dem 10. Januar abgeschnitten von der übrigen Front dem gewaltigen Ansturm der Russen standhält.» Die deutsche Presse lasse jetzt keinen Zweifel am Ernst der Lage, es gehe «um Sein oder Nichtsein». Diese und andere Stimmen sind zuvor am 26. Januar auch im Volksblatt unter dem Titel «Deutschlands schwere Belastungsprobe» zu lesen, allerdings distanzierter. Es heisst da, die deutsche Publizistik betreibe eine «wohlorchestrierte Verherrlichung des Soldaten von


Üseri Worzla Stalingrad». Im Blatt «Angriff» stehe: «Totaler Krieg: Keiner darf fehlen!», und im «Völkischen Beobachter»: «Sieg oder Bolschewismus». Am 30. Januar dann füllt das Vaterland die halbe Frontseite unter dem Titel «Zehn Jahre nationalsozialistisches Deutschland». Deutschland habe im Innern Ordnung geschaffen, sich wirtschaftlich aufgerichtet, vom Versailler Vertrag befreit, militärisch gefestigt, «volksdeutsche Gebiete» ins Reich zurückgeführt. Deutschland habe «seinen engsten Ring gesprengt», es wolle seine Kolonien zurück, als Rohstoff basis. Es gehe um «Hinführung Deutschlands zur neuerlichen Weltmacht». Nun stehe man im vierten Jahr des vom «Bund der Deutschlandhasser unter Führung Englands» verschuldeten Krieges, «im grossen Ringen um die endgültige

«Liechtensteiner Volksblatt», 11. Februar 1943

Befriedung», es sei «ein furchtbarer totaler Krieg geworden». Der Text war eine einzige Lobrede auf das Dritte Reich, dessen Führung, die NSDAP, die Wehrmacht. Von wem er stammte, ist nicht ersichtlich, aber er war als Leitartikel platziert. Dem Volksblatt war am selben Tag das zehnjährige Bestehen von Hitlers Herrschaft nur wenige Zeilen und die Aussage wert, damals habe «ein neuer Abschnitt der deutschen Gegenwartsgeschichte begonnen».

Nach der Kapitulation Am 2. Februar 1943 bringt das Volksblatt eine Meldung aus Berlin (31. Januar), die Lage an der russischen Front habe sich «verfestigt», werde aber bei Stalingrad «immer verzweifelter». Gleich darunter steht die Meldung aus Moskau (1. Februar): «Ende der Kämpfe bei Stalingrad. Übergabe der Reste der Armee

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Paulus. Gefangennahme von 16 Generälen», vernichtet oder gefangen 330'000 deutsche und rumänische Soldaten. Anders das Vaterland, es füllt am 3. Februar 1943 die ganze erste Seite mit «Deutschland am 30. Jänner 1943». Da heisst es, «ein unvergleichlich harter Abwehrkampf an der Ostfront gegen den Bolschewismus» überschatte den «Gedenktag» zum zehnjährigen Bestehen des neuen Deutschlands: «In Stalingrad hat der deutsche Soldat als deutscher Held sich unsterblichen Ruhm an seine Fahnen geheftet und gerungen bis zum letzten Mann», auch «jede Kapitulation abgelehnt». Es folgen ausführliche Auszüge aus den Reden von Goebbels und Göring und aus Hitlers Proklamation zum Gedenktag. Deutschland werde siegen, sonst, so Hitler, breche die «innerasiatisch-bolschewistische Welle über den ältesten Kulturkontinent herein». Der ganze Text war erneut völlig im deutschen Sinne gehalten. Ab der übernächsten Vaterland-Nummer war Josef Büchel nicht mehr Redaktor, Gustav Schädler übernahm.

«Der Umbruch» über Stalingrad Der am 3. Februar 1943 erstmals wieder erscheinende «Umbruch» setzt mitten auf die Titelseite eine grosse, schwarz umrandete, hakenkreuzgezierte Traueranzeige. Sie gilt dem liechtensteinischen Freiwilligen SS-Pionier Rupert Biedermann, vor Stalingrad gefallen am 24. September 1942. Er zähle zu den «Unsterblichen» von Stalingrad, uns mahnend, «der Gefahr des Ostens einsatzbereit und todesmutig ins Auge zu schauen». Er habe «sein Leben auf den Opferaltar des Vaterlandes gelegt», was den Angehörigen Trost biete. Unter der Todesanzeige ein Hitlerzitat, daneben ein Frontbild, auf den folgenden Seiten Auszüge aus den Reden der NSDAP-Führer zum 30. Januar. Ein Artikel «Der totale Krieg» führt aus: Eine neue Welt stehe gegen eine alte. Man stehe mitten im «totalen Weltkrieg». Es gehe um eine «totale Entscheidung». Jeder müsse «to-

tale Anstrengung» leisten. Zur Bekräftigung prangt seitenbreit ein fettes Schriftband: «Jetzt wird das Schicksal einer Welt entschieden!» In der Rubrik «Aus Liechtenstein» liest man dann Grüsse aus dem Osten von drei liechtensteinischen Freiwilligen und auch: Bisher stehen 58 VDBL-Kameraden im Einsatz, davon sind fünf gefallen.

kriegs-Diskussionen», bezogen nicht auf Sieg oder Niederlage, sondern auf die für alle zu erwartenden Schwierigkeiten in Wirtschaft und Gesellschaft: Soziale Not – Kriegswitwen, Waisen, Verstümmelte –, Arbeitslosigkeit, schleppende wirtschaftliche Erholung, Schulden, Währungszusammenbrüche, soziale Revolten.

In der nächsten Nummer beschreibt und wertet der Umbruch am 6. Februar unter dem Titel «Generalfeldmarschall Paulus und seine Getreuen» deren Schicksal. Die Schlacht von

Am 6. Februar würdigt das Volksblatt im Leitartikel «Im Wandel der Zeiten» (von E.)» Peter Kaiser. Er sei kluger Lehrer gerade für die Liechtensteiner in der Gegenwart. Entsprechend wolle unser Völklein gegenüber den «Lockungen einer grossrangigeren Welt» frei und unabhängig bleiben. Dies war schon als Fingerzeig zu verstehen.

«Liechtensteiner Vaterland», 30. Januar 1943

Am 11. Februar dann nimmt das Volksblatt mit dem grossen Leitartikel «Einsatz und Opferbereitschaft» (X.) direkt Bezug auf Stalingrad, den Krieg und die liechtensteinischen NS-Leute. Die ganze Welt stehe noch unter dem Eindruck des «heroischen Ringens um Stalingrad», hebt der Text an. Deutschland rufe zur totalen Opferbereitschaft. Reichsdeutsche aus Liechtenstein würden einrücken, ihre Pflicht achte man. Da müssten doch – wird dann maliziös argumentiert – jetzt auch die Führer und Gefolgsleute der Volksdeutschen Bewegung, jene «Söhne unserer Heimat», die sich ihres kleinen Vaterlandes schämten und ein grosses suchten, auch gemäss ihren grossspurigen Worten handeln. Unverblümt fordert X. so die einheimischen NS-Männer der VDBL auf, doch ihre Opferbereitschaft an der Front zu beweisen.

Stalingrad sei in der Geschichte einzigartig, nur mit jener im Altertum unter Leonidas bei den Thermopylen zu vergleichen. Aus dem «heroischen Opfer der 6. Armee» schöpfe man «neue Opferbereitschaft». Jetzt gelte es, sich einzureihen in die «grosse europäische Front». Unter dem Titel «Jude und Bolschewismus» werden die Juden als Verschwörer und Streber nach Weltherrschaft dargestellt. Und aus einem Beitrag von Reichsorganisationsleiter Ley wird ausgiebig und zustimmend zitiert: Die «bolschewistischen Steppenwölfe» müsse man «erschlagen, erschiessen und zertreten». Und: «Lernt hassen und immer wieder hassen.» (Hierzu eine Anmerkung: Bei einem Zeitzeugen-Interview fragte ich einen ehemaligen liechtensteinischen Waffen-SS-Freiwilligen, ob er die ihm in den Schneelöchern gegenüberliegenden Russen gehasst habe. Er antwortete: «Nein, sie waren die gleichen armen Schweine wie wir.»)

Reaktion des «Volksblatts» Das Volksblatt reagiert vorerst nicht auf den Umbruch. Es setzt am 4. Februar auf die erste Seite längere Überlegungen zu «Nach-

Der Volksblatt-Leitartikel war eine Antwort auf den Umbruch und dessen nationalsozialistische Auslassungen. Tatsächlich ging Dr. Goop einen Monat später nach Berlin, um an der Front zu kämpfen. Verwendung fand er bis 1945 an volksdeutschen Schulen im besetzten Osten.

Einschätzung des «Vaterlands» Das Vaterland, nun unter Prof.


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Schädler, geht auf den Umbruch und die Reaktion des Volksblatt nicht direkt ein. Am 17. Februar dann titelt ein von einem Korrespondenten übernommener Vaterland-Leitartikel «Kommt der Bolschewismus über Europa?» Die Rückschläge der deutschen und verbündeten Armeen im Osten würfen diese Frage für jeden Europäer auf. Russland hätte man solche Kraft nicht zugetraut. Ob es noch Reserven habe, wisse man nicht. Solche habe aber das deutsche Volk, das zu seinem «Platz an der Sonne» dränge. Kraft und Elan seien ungebrochen. Der deutsche Soldat werde die Lage im Osten meistern. Sonst käme «namenloses Elend über alle europäischen Länder», Deutschland, Italien, auch Frankreich und die Kleinstaaten. Ob Amerika sich anschicken würde, das Verhängnis aufzuhalten, sei sehr fraglich, Amerika habe für Europa «wenig Verständnis und Gefühl». So kommt der Leitartikler zum Schluss: «Nein, darüber muss man sich klar sein, der einzige zuverlässige Schutz Europas gegen den Osten kann nicht vom Westen herkommen, sondern nur von Europas Mitte, von Deutschland aus.» Solche Einschätzung stufte einen Hitler-Sieg höher ein als einen von Stalin. Rückblickend erscheint am Horizont die Konfrontation des Kalten Kriegs.

fe, Skitouren. Ende Januar lief im Tonkino Vaduz «Wienerblut». Im Februar spielte man im Rathaussaal die Operette «Winzerliesel», in Balzers «Geier-Wally». Die Reichsdeutsche Gemeinschaft

lud zum Filmabend. Die Fasnachtszeit begann, mit Tanz in den Wirtshäusern. Die Landtagswahlen wurden am 18. Februar per Notrecht verschoben, um einen aufgeladenen Wahlkampf

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zu vermeiden. Vorbereitungen zur Fürstenhochzeit am 7. März liefen an. Im Bewusstsein aber lag der Krieg immer. Was würde er noch bringen? Wie ausgehen?

Fazit Der Ausgang der Schlacht von Stalingrad brachte noch nicht die Kriegswende, jedenfalls nicht so schnell, auch nicht von Liechtenstein aus gesehen. Aber Stalingrad wirkte psychologisch in diese Richtung. Deutschlands Armeen schienen nicht mehr unbesiegbar, die sowjetischen stärker als erwartet. Zuversichten schwankten. Die allgemeine Nervosität wuchs, besonders auf deutscher Seite und bei deren Sympathisanten. Nicht grundlos rief man zum «totalen Krieg». Von Liechtenstein aus gesehen spielte sich der Krieg noch fern ab. Hier gab es in jenen Wochen bei guten Schneeverhältnissen Skirennen, Langlaufwettkämp-

Deutsche Kriegsgefangene von Stalingrad auf dem Weg ins Lager, Februar 1943 (Bundesarchiv Bild 183-E0406-0022010 / Wikimedia)


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1. Jugendrat-Arena mit gelungener Premiere Der Jugendrat Liechtenstein wollte die 1. Jugend-Arena im Oktober 2020 abhalten, doch war dies aufgrund der Covid-19-Situation leider nicht möglich. Präsident Kevin Scherrer entschied sich mit seinem Vorstand, diese Premiere mit der Podiumsdiskussion doch noch im Jahr 2020 durchzuführen. So wurde sie am 15. Dezember per Video aus dem Kunstmuseum in Vaduz übertragen. Live anwesend war nur eine sehr begrenzte Besucherzahl. Text: Marion Kranz · Fotos: Paul Trummer

eröffnet werden sollte. Die Junge FBP führte aus, dass Kevin Scherrer, Jugendrat-Präsident, freute sich, zur Erstauflage der geplanten Jugendrat-Arena zu verdiese Möglichkeit des Mitdenkens, Mitgestaltens schiedenen politischen Themen begrüssen zu dürund der Mitbestimmung heute schon in Form der fen. Die Premiere wurde aus dem Kunstmuseum in jugendlichen Organisationen innerhalb der Parteien Vaduz per Stream-Kanal ausgestrahlt und vor Ort – wie z.B. der Jungen FBP, Jugend Union oder Jungen Liste – gegeben sei. Jede und jeder könne sich dort wurde nur ein ganz kleiner Kreis für die Publikumsränge eingeladen, unter ihnen die Landtagsabgeordeinbringen. Grundsätzlich hätten die Jugendlichen Johannes Kaiser (FBP) neten Johannes Kaiser (FBP) und Mario Wohlwend in diesem Alter andere Interessen und der Fokus liege und Kevin Scherrer (VU). Der Diskussion zum Thema «Aktives Wahlalter 16» auf der Ausbildung oder in Sport- und Freizeittätigkeiten stellten sich Vertreterinnen und Vertreter der Jungen Liste usw. Einen gemeinsamen Nenner gab es in der Auffassung, dass in der Schule und Ausbildung den politisch relevanten Ge(JL), Caroline Verling und Angilina Davida, sowie der Jungen FBP, Simon Büchel und Niguel Fuchs. Als versierter Moderator führte sellschaftsthemen eine grössere Aufmerksamkeit beizumessen ist. Michael Schädler durch die Podiumsdiskussion. Johannes Kaiser: «Kompliment an den Jugendrat» Das Thema «Wahlalter 16» wurde in den Jugendinterviews der «lie:zeit» «Dem Jugendrat mit Präsident Kevin Scherrer sowie den jugendlichen sowie jüngst von der Jungen Liste auf die Bühne der politischen Dis- Podiumsteilnehmern ist ein grosses Kompliment auszusprechen, da kussion gebracht. Im Nachbarland Österreich liegt beispielsweise das die Diskussion auf sehr interessante Weise sowie mit guten Argumenaktive Wahlalter bei 16 Jahren auf allen Wahlebenen: Gemeinderats-, tationen der Pro- und Contra-Seite geführt worden ist. Die Premiere Landtags-, Nationalrats-, Bundespräsidenten- und EU-Parlamentswah- der Jugendrat-Arena ist den Veranstaltern vollauf gelungen», sagte der len. Das passive Wahlalter, also die Möglichkeit, selbst gewählt zu wer- FBP-Abgeordnete Johannes Kaiser im Anschluss an die Veranstaltung. den, beträgt 18 Jahre.

Interessante und spannende Podiumsdiskussion Im Vorfeld äusserten sich aufgrund von Anfragen der diversen Medien auch die Parteienvertreter und Landtagsabgeordnete zur Fragestellung «Wahlalter 16», wobei die Meinungen dazu naturgemäss sehr weit auseinander gehen. Dieses Bild zeigte sich anlässlich der Podiumsdiskussion der 1. Jugendrat-Arena auch bei den Vertreterinnen und Vertretern der Jungen Liste und der Jungen FBP. Die Junge Liste nannte Nachbarländer in dieser Hinsicht als Vorreiter und vertrat dezidiert die Meinung, dass Jugendlichen, die sich am politischen Prozess und der Meinungsbildung beteiligen und auch mitbestimmen wollen, diese Möglichkeit

Der Vorstand des Jugendrates: Kevin Scherrer, Präsident Marouen Bürzle, Vizepräsident, Ressort Finanzen Tobias Gassner, Ressort Inneres Julia Harrer, Ressort Äusseres Michael Schädler, Ressort Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Abril Villamizar, Ressort Mitglieder


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Articles inside

Stalingrad 1943 – Was man in unseren Zeitungen las

12min
pages 48-51

Ahnenforschung: Buch «Unerhörte Geschichten

3min
pages 46-47

1. Jugendrat-Arena mit gelungener Premiere

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Roland Seger setzt auf Ausdauer

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Der Wald zeigt, ob die Jagd stimmt

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Künftig «Internationale Musikakademie» im Hagen-Haus

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100-Jahr-Jubiläum Musikverein Cäcilia Schellenberg

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USV Eschen / Mauren – News

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Grosse Ehre für Vaduzer Karlheinz Ospelt

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Der Trend geht in die richtige Richtung

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Teuerungsausgleich für Rentner: neuer Landtag in Pfl icht

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Im Gespräch mit Jugendlichen

3min
pages 34-35

3 Fragen an

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pages 28-29

Es braucht eine Alternative

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Liechtenstein in eine lebenswerte Zukunft führen

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pages 14-15

DpL-Wahlprogramm 2021

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Ich habe mich stets der Sachpolitik verpfl ichtet

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FBP Stimmzettel für Sabine Monauni

2min
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Die grösste Auswahl und die Qual der Wahl

10min
pages 7-10

Die leisen Stimmen hören, die kritischen ernst nehmen

3min
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Es wäre mir eine Ehre mich für unser Land einzusetzen

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pages 12-13

VU für liechtensteinischen Weg des Miteinanders

4min
pages 17-21
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