AT – Technologies for Smart Factories

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Produktpass

Europas Weg Richtung Kreislaufwirtschaft: Die doppelte Perspektive des Digitalen Produktpasses

Generative KI als Zukunftstreiber in der Produktion Seite 10

IN DIESER AUSGABE

Der Digitale Produktpass Was bedeutet der für Unternehmen?

Industrie 5.0

Mag.a Dr.in Christine WahlmüllerSchiller im Interview

VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT DIESER AUSGABE:

Project Manager: Stefan Lemmerer, BSc

Sales Director: Florian Rohm, BA

Business Development Manager: Paul Pirkelbauer, BA

Lektorat: Sophie Müller, MA Layout: Juraj Príkopa

Managing Director: Bob Roemké

Medieninhaber: Mediaplanet GmbH, Bösendorferstraße 4/23, 1010 Wien, ATU 64759844 · FN 322799f FG Wien

Impressum: https://mediaplanet.com/at/impressum/

Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H

Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. & Co.KG

Kontakt bei Mediaplanet: Tel: +43 676 847 785 256

E-Mail: stefan.lemmerer@mediaplanet.com

ET: 26.03.2024

Bleiben Sie in Kontakt:

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VORWORT

Künstliche Intelligenz (KI) elektrisiert

In einer Podiumsdiskussion wurde kürzlich künstliche Intelligenz mit Elektrizität verglichen.

Roland Sommer, MBA

Geschäftsführer, Plattform Industrie 4.0

ZText Roland Sommer

u Beginn der Einführung von Elektrizität gab es große Befürchtungen bezüglich Sicherheit, Einsatzmöglichkeiten, Kompetenz und der potenziellen Verdrängung herkömmlicher Branchen. Heute ist Elektrizität eine Selbstverständlichkeit, die in jeder Maschine enthalten ist, und es gibt eine Vielzahl von Berufen und Spezialist:innen, die für ihre sichere Anwendung sorgen. Künstliche Intelligenz entwickelt sich in eine ähnliche Richtung und wird zu einer Basistechnologie für verschiedene Anwendungen, beispielsweise Prozessoptimierung, Qualitätskontrolle, vorausschauende Wartung und Erkennung von Cyber-Attacken im Unternehmensnetzwerk. Diese Anwendungen haben sich in den letzten Jahren verstärkt etabliert – und Use Cases überzeugen. Das VRVis geht in seinem Beitrag auf das weitere Potenzial von KI ein. Mit der Entstehung von generativer KI zeichnen sich nun neue Anwendungen ab, zum Beispiel die Interaktion mit Maschinen und Robotern durch Sprache, die automatisierte Dokumentation von Prozessen oder die autonome Erstellung von Software-Codes. Bereits im vergangenen Jahr haben mehrere österreichische Unternehmen eigene „GenAI“Anwendungen entwickelt – und sie erweitern kontinuierlich ihr

Anwendungsspektrum. Ein wesentliches Grundelement für KI ist eine gute Datenbasis. Diese wird durch die fortschreitende Digitalisierung begünstigt und durch Regularien zukünftig sogar ein Erfordernis wie beim Digitalen Produktpass sein. Als Herzstück der sogenannten Ökodesignverordnung werden beim Digitalen Produktpass Produktinformationen entlang der Wertschöpfungskette gesammelt. Dieser einfache Zugang zu Informationen ermöglicht, die Datenbasis für KI-Anwendungen zu nutzen.

In einigen Jahren wird KI in Maschinen und Anwendungen so selbstverständlich sein wie Elektrizität heute. Sie wird als grundlegende Funktion betrachtet werden, und es wird klare Rahmenbedingungen geben, die einen sicheren Einsatz gewährleisten.

Trainingsdaten werden verfügbar sein oder leicht generiert werden können, automatisierte Software wird Bias erkennen und beseitigen, und klar definierte Standards werden weit verbreitet sein.

Der Stand heute sieht folgendermaßen aus: Bereits rund 10 % der produzierenden Unternehmen verwenden KI in ihren Produktionsprozessen – Tendenz stark steigend. Dies ist ein ermutigendes Zeichen für die Akzeptanz und die Weiterentwicklung der Technologie.

Entgeltliche Einschaltung

Softwarepark Hagenberg

Der Softwarepark Hagenberg (SWPH) ist seit 35 Jahren Dreh- und Angelpunkt für Forschung, Ausbildung und Wirtschaft im Softwarebereich. Mit über 3.000 vor Ort tätigen Personen ist er ein zentrales Netzwerk in Österreich und darüber hinaus. Die Vision des SWPH ist es, zu einem globalen Hub für Softwareentwicklung und -innovation zu werden.

Neue Organisationsstrukturen, die im Herbst 2023 etabliert wurden, umfassen regelmäßige Tagungen einiger Key Player aus Forschung, Lehre und Wirtschaft – geleitet werden sie vom wissenschaftlichen Leiter des SWPH.

Forschungsursprung

Der Softwarepark hat seinen Ursprung in der Forschung von Prof. Bruno Buchberger und ist nach über drei Jahrzehnten ein Cluster für Softwareentwicklung und Bildung. Die Partnerschaft zwischen der Johannes Kepler Universität und der Fachhochschule OÖ hat eine starke Innovationskraft hervorgebracht, sodass der SWPH trotz neuer Technologiezentren in Linz attraktiv für Unternehmen und Student:innen bleibt. Universitäre Forschung im Zusammenspiel mit dem Input

praxisorientierter Unternehmen ist darüber hinaus ein Schlüsselfaktor für den Erfolg des Parks.

Der SWPH veranstaltet jährliche Eventreihen zu aktuellen Themen wie „Automotive Computing“ und „IT Security“. Die Veranstaltungsreihe zum Thema „Sustainability und IT“ treibt den Austausch und die Innovation weiter voran. Die Themen werden von Expert:innen am Softwarepark Hagenberg ausgewählt, um den neuesten Herausforderungen der Informationstechnologie gerecht zu werden. Seit seiner Gründung vor etwa 35 Jahren hat sich der Softwarepark Hagenberg zu einem international anerkannten Kompetenzzentrum entwickelt. Die intensive Zusammenarbeit von universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen ist ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Softwareentwicklung aktiv gestalten

In den kommenden Jahren will sich der SWPH weiterhin als führender Akteur in der Branche etablieren, während gemeinsame Veranstaltungsreihen und Projekte die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch fördern. Ziel ist es, Innovationen voranzutreiben und die Zukunft der Softwareentwicklung aktiv zu gestalten. Prof. Dr. Stephan Winkler, wissenschaftlicher Leiter des Softwareparks Hagenberg, sagt hierzu: „Im Softwarepark Hagenberg vereinen sich Forschung, Ausbildung und Wirtschaft zu einem dynamischen Ökosystem der Innovation. Unsere gemeinsame Vision ist es, die Zukunft der Technologie maßgeblich zu prägen und weltweit als Vorreiter für Softwareentwicklung zu fungieren.“

FH-Prof. PD DI Dr. Stephan Winkler Professor für Bioinformatik/Maschinelles Lernen/ Evolutionäre Algorithmen

Lesen Sie mehr unter www.softwarepark-hagenberg. com

Entgeltliche Einschaltung

Der intelligente Weg zur Smart Factory: Wie dank Cloud aus „Pain Points“ zukunftsfitte Use Cases werden

Mithilfe des cloudbasierten Daten- und Dokumentenmanagementsystems Approve on Fabasoft PROCECO schafft der deutsche Pumpenspezialist KSB zukunftssichere Qualitätsprozesse sowie ein eng geknüpftes Ökosystem entlang der gesamten Lieferkette.

Das KSB-Pumpenwerk in Pegnitz wird zur Smart Factory, die als Vorbild für Werke und Kunden weltweit dienen wird. Am Ende der Reise zur „Digitalen Fabrik“ soll eine flexible und modulare Fertigung stehen,

die vom Auftragseingang über die Produktionsplanung bis hin zur Ausgangslogistik hochautomatisiert, digitalisiert und voll vernetzt arbeitet. Effizienz- und Qualitätssteigerung, Kostenreduktion sowie mehr Kundenzufriedenheit und Wettbewerbsfähigkeit sind die Ziele.

Tausende Arbeitsstunden eingespart

Der erste Use Case bei KSB zeigt Vorteile einer gemeinsamen Datenumgebung entlang der Wertschöpfungskette.

Im projektbezogenen Maschinenbau bestehen umfangreiche

Dokumentationspflichten für

externe und interne Produktionspartner. Verzögerungen entlang der Lieferkette können zu Konventionalstrafen und Imageschäden führen. „Datensilos“ machen das Wiederfinden der benötigten Dokumente zur Herausforderung, Kontrollmaßnahmen sind zeit- und ressourcenintensiv.

Mit Einführung des cloudbasierten Daten- und Dokumentenmanagementsystems Approve änderte sich die Situation grundlegend: Die Projektunterlagen liegen nun in einer gemeinsam genutzten Datenumgebung, projektrelevante Informationen sind weltweit jederzeit verfügbar – stets in der jeweils aktuellsten Version.

Ein integriertes Rollen- und Rechtekonzept definiert datenschutzkonform genaue Zuständigkeiten. Typische Workflows wie Abstimmungs-, Prüf- und Freigabeabläufe lassen sich klar abbilden, ein Low-Code-Prozesseditor vereinfacht Fachabteilungen die Anpassungen. Der Zugriff erfolgt bequem über eine benutzerfreundliche Weboberfläche.

Durch den Einsatz der digitalen Lieferantendokumentation spart KSB 4.500 Arbeitsstunden pro Jahr ein: Der ursprüngliche „Pain Point“ wurde dank der Cloud in ein effizientes System transformiert.

Zukunftsweisendes Qualitätsmanagement

Der zweite Use Case auf dem Weg zur intelligenten Produktion ist die Schaffung eines durchgängigen, hochautomatisierten digitalen Qualitätsprozesses.

Hintergrund: Die technische Auftragsabwicklung führt während der Produktentstehung diverse Prüfungen durch und erstellt auftragsbezogene „Quality Control Plans“ (QCPs). Die Grundlage für die QCPs sind Standardprüfpläne, die im Detail sämtliche internen und externen Anforderungen vorgeben.

Bei 1.200 QCPs pro Jahr und der manuellen Prüfung von rund 8.500 Testzertifikaten war die Zusammenarbeit zwischen den Playern eine Herausforderung: Die Teams erstellten mit Microsoft Excel für jeden Auftrag ein Sammeldokument mit Qualitätsanforderungen für sämtliche

Andreas Dangl ist Entrepreneur und Geschäftsführer der Fabasoft Approve GmbH. In seiner Funktion unterstützt er Unternehmen aus der Industrie bei der Einführung von smarter Software zum Managen technischer Daten und Dokumente.

Bauteile, das zwischen KSB und den einzelnen Zulieferern per E-Mail oft ergänzt und mehrfach hin- und hergeschickt wurde. Der manuelle Aufwand war groß und die Fehleranfälligkeit hoch. KSB machte auch aus diesem „Pain Point“ einen Use Case und modellierte einen durchgängigen, digitalen Ende-zu-Ende-Prozess – inklusive Schnittstelle zu SAP. Die Software von Fabasoft Approve dient als Dreh- und Angelpunkt der Qualitätsprozesse und digitalisiert die Prüfpläne. Sie stellt auch geltende Normen und Standards als „Single Source of Truth“ zur Verfügung und sorgt dadurch für die Einhaltung der aktuellen gesetzlichen Vorgaben.

Erfolgreicher Weg zur Smart Factory

Die zwei Use Cases zeigen das Potenzial der intelligenten Prozessautomatisierung bei KSB.

Mit dem cloudbasierten Datenund Dokumentenmanagementsystem hebt der Konzern seine Qualitätsmanagementprozesse auf eine neue, zukunftssichere Ebene. KSB profitiert von der smarten Datenumgebung entlang der Lieferkette sowie dem reibungslosen Informationsaustausch – die besten Voraussetzungen dafür, den Weg in Richtung Smart Factory erfolgreich zu meistern.

Lesen Sie mehr unter www.fabasoft.com/approve

COVERSTORY

Europas Weg Richtung Kreislaufwirtschaft: Die doppelte Perspektive des Digitalen Produktpasses

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung unserer Welt wird auch die digitale Identifikation immer wichtiger. Verifizierungen der eigenen Identität und digitale Nachweise gewinnen an Bedeutung, z.B. bei Profilen auf sozialen Netzwerken oder beim Signieren von Dokumenten.

Nun plant die Europäische Kommission die Einführung des Digitalen Produktpasses (DPP), der eine Identifikationspflicht für eine Vielzahl von Produkten und Konsumgütern in ganz Europa vorsieht. Klingt futuristisch und komplex? Ist es auch! Doch hinter diesem Vorhaben steckt weit mehr als nur eine Technologie oder eine Zukunftsfantasie. Der DPP soll zum Schlüsselakteur einer nachhaltigen und kreislauffähigen Wirtschaft werden.

Hintergründe zum Schlüsselakteur der Kreislaufwirtschaft Der DPP stellt ein zentrales Element im Rahmen der aktuellen Agenda der Europäischen Kommission dar. Unter dem Begriff der „Twin Transition“ vereint er die ökologische und digitale Transformation und soll der gegenwärtigen Ressourcenknappheit durch verstärkte Kreislaufwirtschaft entgegenwirken. Letztere zielt darauf ab, Produkte möglichst lange im Wertschöpfungskreislauf zu halten, indem sie auf verlängerte Nutzungsdauer, Wiederverwendung, Reparatur und im letzten Schritt auf Recycling setzt. Ein entscheidendes Hindernis für eine

Dr. in techn. Verena

effektive Kreislaufwirtschaft ist jedoch die mangelnde Transparenz entlang der Lieferkette. Genau hier kommt der DPP ins Spiel: Er bietet die digitale Basisinfrastruktur, damit ausgewählte Informationen zu einem Produkt, insbesondere zur Nachhaltigkeit, entlang der Wertschöpfungskette digital erfasst und durch einen leicht zugänglichen Datenträger, wie beispielsweise einem QR-Code, abrufbar gemacht werden. Diese Regelung soll für eine Vielzahl an Produkte gelten, die in der EU hergestellt oder eingeführt werden.

Aktueller Stand und Ausblick Der DPP ist in der Ökodesign-Verordnung verankert, die Ende 2023 eine vorläufige Einigung innerhalb der Europäischen Kommission erzielt hat. Die Ökodesign-Verordnung ist ein Rahmenwerk, das ökologische Mindestanforderungen an Produkte festlegt und die

für die Ökodesign-Verordnung und den DPP sind unter anderem Textilien, Möbel, Eisen und Stahl, Aluminium, Reifen, Farben, Schmierstoffe, Chemikalien und Elektronik. Ausnahmen soll es für Lebensmittel, Futtermittel, Arzneimittel und lebende Tiere und Pflanzen geben. Außerdem ist der DPP für Batterien durch eine separate Batterieverordnung schon ab voraussichtlich 2027 Pflicht. Für Textilien sowie Eisen- und StahlProdukte könnte die Einführung des DPP ebenfalls bereits 2027 erfolgen. Für die weiteren Produktgruppen ist der genaue Zeitplan noch unklar, ab 2030 ist allerdings bereits für einige Produkte mit einem DPP zu rechnen.

Bedeutung für Unternehmen und Verbraucher:innen

Die Verantwortung für den DPP liegt gemäß den Bestimmungen bei den Inverkehrbringer:innen

Fazit:

Als entscheidendes Instrument zur Steigerung der Produktnachhaltigkeit und der Transparenz in der Wertschöpfungskette bietet der DPP eine doppelte Perspektive. Einerseits ist er unverzichtbare Pflicht, um zukünftige Regularien zu erfüllen. Andererseits eröffnet er die Chance, eine funktionierende IT-Infrastruktur für den Datenaustausch zu etablieren, die weitreichend genutzt werden kann. Nutzen Sie diese Möglichkeit zur Verbesserung – es liegt an Ihnen!

Einführung des DPP bestimmt. Die spezifischen Anforderungen sowie die Informationen, die im DPP enthalten sein müssen, variieren je nach Produktgruppe und werden in separaten delegierten Rechtsakten in den kommenden Jahren definiert. Zu den erforderlichen Informationen gehören beispielsweise Reparaturfähigkeit, Zerlegbarkeit, Recyclingfähigkeit, toxische Inhaltsstoffe oder Energieverbrauch. Die ersten Produktgruppen

eines Produkts. Das bedeutet, dass sie die erforderliche Infrastruktur bereitstellen müssen, um Daten entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu sammeln, zu speichern und abzurufen –angefangen bei den Rohstoffen bis hin zum eigentlichen Produkt, zur Wiederverwendung oder zum Recycling. Dies stellt zweifellos eine große Herausforderung dar: Viele betroffene Unternehmen sind noch nicht ausreichend digitalisiert,

um diese Informationen mühelos abrufen zu können. Die Implementierung erfordert zudem eine verstärkte Kommunikation und Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette sowie eine interdisziplinäre Kooperation im Kontext von Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Gleichzeitig nehmen bereits jetzt viele Unternehmen den DPP zum Anlass, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken – beispielsweise mithilfe von neuen oder angepassten Geschäftsmodellen, neuen Einnahmequellen durch den Verkauf von Daten oder Analysedienstleistungen, mit Prozessund Produktoptimierungen über die Unternehmensgrenzen hinweg oder mit verbesserter Transparenz, die unter anderem auch Kaufentscheidungen beeinflusst. Neben dem Blickwinkel der Unternehmen bietet der DPP auch für Verbraucher:innen Vorteile. Sie wissen zukünftig leichter über die Nachhaltigkeit von Produkten Bescheid und können dies in ihre Kaufentscheidungen miteinbeziehen. Darüber hinaus werden Wiederverwendung, Reparatur und Recycling durch die im DPP enthaltenen Informationen für die Nutzer:innen erleichtert.

Lesen Sie mehr unter www.plattform industrie40.at

Entgeltliche Einschaltung

Beam up to the next Engineering-Dimension

Das Engineering des Maschinen-, Anlagen- und Schaltschrankbaus von morgen wird bereits heute durch das intelligente Zusammenspiel von Standardisierung, Digitalisierung und Automatisierung bestimmt. Ohne diese Faktoren ist ein Aufstieg in die nächste EngineeringDimension undenkbar.

EPLAN deckt mit seinen Engineering-Angeboten alle Assets der drei Bereiche ab: Sie sind digital, transparent, kollaborativ, modular, skalierbar, standardisiert, automatisiert und smart. Welchen Nutzen Ingenieur:innen in ihrem Workflow durch die effizient gestaltete EPLAN-ToolLandschaft erfahren und welche nachhaltigen Produktivitätssteigerungen sich damit erzielen lassen, wissen die EPLAN-„Guardians of Engineering“.

EPLAN punktet mit seiner global führenden Softwarelösung in den Disziplinen Elektrotechnik, Automatisierung und Mechatronik, die alle ein gemeinsames Ziel verfolgen: Produktivitätssteigerung

durch effektive und effiziente ToolLandschaften. Diese Prämisse zieht sich bei EPLAN durch den gesamten Wertschöpfungsprozess – von der Planung über den Betrieb und die Modernisierung bis hin zum Rückbau. Das Ergebnis ist Nachhaltigkeit im Bereich der Workflows, Produktivitätsabläufe sowie Vernetzung aller digitalen Prozesse. Dazu stützen Algorithmen die Sicherheit der Datenbasis, der Kommunikation und des Wissens – gespeist aus Standardisierung, Digitalisierung und Automated Engineering.

Zukunftsfähige

Kreislaufwirtschaft

Zusammenarbeit über alle Grenzen hinweg ist für EPLAN „the rule of the game“. EPLAN Business

Development Manager Mirsad Mujkic unterstreicht: „Das beweisen wir nicht nur durch unser EPLAN Partner Network, über das wir uns mit Partnern unterschiedlicher Branchen, Größen und Geschäftsbereiche vernetzen, um die Entwicklung integrierter Lösungen zur Bewältigung geschäftlicher Herausforderungen unserer Kunden laufend voranzutreiben.“ Auch das EPLAN-Datenportal entspricht mit seinem hochwertigen digitalen Produktkatalog, in dem zahlreiche erstklassige Komponentenhersteller:innen vertreten sind, dieser Devise.

Smarte Methoden bietet EPLAN seinen User:innen auch für deren Arbeitsumfeld an, damit sie sich auf die produktiven Aspekte ihrer

Arbeit fokussieren können. So werden repetitive Tätigkeiten eliminiert und neue Freiräume für Kreativität geschaffen. Das macht Arbeitsplätze attraktiver, beschleunigt Projektabläufe, verhindert die Wissensabwanderung durch Mitarbeiter:innen, die das Team verlassen, und erleichtert den Arbeits- und Projekteinstieg neuer Mitarbeiter:innen.

Standardisierung schafft Ordnung im Chaos

Da Projekte im Maschinen- und Anlagenbau immer komplexer werden, und in Folge auch der Funktionsumfang von Software stetig größer wird, sind Standards unabdingbar – so auch in der Elektrotechnik. Dazu erklärt

Mirsad Mujkic alias MULTI MIRSAD dirigiert die Common Engineering World
Rainer Neußner alias ROCKET RAINER ist der Meister der Digitalisierung
Christoph Hausmann alias CAPTAIN CHRIS ist der Anführer der Standardisierung
Dominik Hiermayer alias DANGER DOM ist der König der Automatisierung

EPLAN Consultant für Standards, Christoph Hausmann: „Alljährlich erfährt die EPLAN-Plattform eine neue Version mit Features und Funktionen, die aktuelle Trends und jegliche Workflows lanciert. Auch das bereits erwähnte EPLAN Data Portal mit derzeit 482 Hersteller-Daten bietet standardisierte Artikeldaten, die ein medienbruchfreies Arbeiten garantieren.“

Zusätzlich wurde der EPLANEngineering-Standard neu etabliert. Hier bündelt EPLAN sein Know-how aus der Praxis und stellt Daten in Form von Standardisierungsvorlagen, Applikationsbeispielen, Best Practices und Industry Samples zum Download zur Verfügung. Ab EPLAN-Plattformversion 2024 können diese über einen Button in der Bedienoberfläche heruntergeladen werden.

Digitalisierung vernetzt alle Orte des Engineering-Geschehens Digitalisierung ist die Basis, um beispielsweise per digitalem Zwilling Entwicklungs- und Herstellungsprozesse über den gesamten Wertschöpfungsprozess bis hin zur Erstellung eines Retrodesigns rasch, effizient und kostengünstig bewerkstelligen zu können. Über eMANAGE lässt sich dies ganzheitlich wirtschaftlich bewältigen: Die Anwender:innen profitieren dank der Integration der Plattformlösungen EPLAN

Electric P8 und EPLAN Pro Panel von durchgängigen Prozessen. So können Projekte bequem in die EPLAN-Cloud hoch- und zur weiteren Bearbeitung wieder auf die Plattform heruntergeladen werden. Passieren Fehler, werden die Projektdaten in der EPLAN-Cloud über EPLAN eVIEW mithilfe von standortunabhängigen Sichtungen und zu kommentierenden Änderungen korrigiert. Rainer Neußner, EPLAN Consultant für Digitalisierung, hält dazu fest: „Cloudbasierte Workspaces gepaart mit hohen IT-Security-Standards bieten zur Projektabwicklung auch die nötigen Schnittstellen zu Zulieferern, Partnern und Kunden an. EPLAN eSTOCK sorgt zusätzlich mit seinem cloudbasierten Artikelmanagement für allerorts und jederzeit zugreifbare und damit durchgängige Prozesse.“

Pfeilschnelle Elektrokonstruktion per Automated Engineering Zur Zeitersparnis in der Maschinen- und Anlagenbauprojektierung trägt EPLAN mit Projektvorlagen, der Wiederverwendung von Standardschaltungen aus Bibliotheken, automatisch abgeleiteten Dokumentationen und auf Knopfdruck erstellbaren Schaltplänen bei. So erfolgt die Elektrokonstruktion in Stunden oder gar Minuten. Makros, die für individuelle Projekte eigens erstellt werden,

sind hierfür das A und O – sie können später rasch nach Variablen und Optionen sowie logischen Verknüpfungen skaliert und für neue Projekte als Vorlage genutzt werden. Dank dieser Möglichkeit lässt sich z. B. ein Schaltplan um bis zu 80 % schneller generieren.

Hierfür hat Dominik Hiermayer, EPLAN Consultant Automation Engineering, einen Tipp: „Über die cloudbasierte Lösung eBUILD lässt sich automatisiertes Engineering leicht implementieren. Damit können erprobte Vorlagen wiederverwendet, neue Schaltpläne automatisiert erstellt, Bibliotheken überall genutzt und EngineeringProzesse standardisiert werden.“

Hotlines für nachhaltiges

Engineering

EPLAN steht seinen User:innen darüber hinaus beratend und unterstützend zur Seite. Workshops, User:innen-Meetings, Trainings, persönliche Beratungsund Coaching-Termine, White Papers oder die EPLAN Training Academy für alle Qualifizierungsfragen sind nur einige mögliche Hilfestellungen. Über einen stetig wachsenden Pool an TutorialVideos geben außerdem die „EPLAN Guardians of Engineering“ Projektierungstipps zu sämtlichen Belangen eines effizienten Workflows.

EXPERTISE

Daten und Dialog: Natural Language Processing und generative KI als Zukunftstreiber in der Produktion

In einer Zeit, in der produzierende Unternehmen mit ständig wachsenden Datenmengen, komplexen Marktanforderungen und dem Druck zur Effizienzsteigerung konfrontiert sind, bieten Technologien wie Natural Language Processing (NLP) und generative künstliche Intelligenz (GenAI) neue Chancen zur Bewältigung und können entscheidend für die Zukunftsfähigkeit in der Industrie sein.

Dipl.-Ing.

Benedikt Fuchs

Gruppenleiter Digitalisierungs- und Kompetenzmanagement Fraunhofer Austria

NLP ermöglicht eine Nutzung und tiefgreifende Analyse von unstrukturierten Daten, während GenAI innovative Lösungsansätze in der Produktentwicklung und Prozessoptimierung bietet. Zusammen bilden sie ein leistungsstarkes Duo, das die Art und Weise, wie produzierende Unternehmen operieren und mit ihren Mitarbeitenden interagieren, grundlegend verändert.

Unstrukturierte Daten in der Produktion sind u.a Textdokumente wie Produktionsberichte und Wartungsprotokolle. NLP ermöglicht die Analyse dieser Daten, um nützliche Informationen zu extrahieren. GenAI hingegen nutzt diese Daten sowie weitere Trainingsdaten, darunter Bilder und Videos, um neue Inhalte zu generieren. In der

Produktion können so beispielsweise Wartungstätigkeiten detaillierter analysiert und Maschinenausfälle genauer vorhergesagt werden, was letztlich zu effizienteren Entscheidungsprozessen führt.

Ein weiterer Vorteil liegt in der Interaktion mit den Mitarbeitenden. NLP und GenAI legen die Basis für eine natürliche Kommunikation zwischen Menschen und Maschine, wodurch Mitarbeitende effizienter auf Systemhinweise reagieren und Produktionsanlagen intuitiver bedienen können. Dies verbessert nicht nur die Produktivität, sondern erhöht auch die Arbeitszufriedenheit.

Die Implementierung ist allerdings nicht einfach. Die Verarbeitung von unstrukturierten Daten erfordert fortschrittliche Algorithmen und leistungsfähige

Rechenkapazitäten. Zudem müssen Unternehmen sicherstellen, dass die Interaktion zwischen KI-Systemen und Mitarbeitenden ethischen Grundsätzen und gesetzlichen Anforderungen, wie dem Schutz der Privatsphäre der Angestellten, genügt.

In der angewandten Forschung werden derzeit Lösungen entwickelt, die sowohl den technischen und organisatorischen Anforderungen als auch den Bedürfnissen der Mitarbeitenden gerecht werden.

NLP und GenAI sind nicht nur Technologien der Zukunft; sie sind die Schlüssel zur Optimierung der Gegenwart. Durch ihre Fähigkeit, unstrukturierte Daten nutzbar zu machen und die Interaktion zwischen Mensch und Maschine zu verbessern, markieren sie einen Wendepunkt in der Produktion.

Mehr von Frauenhofer Austria unter: www.fraunhofer.at

Entgeltliche Einschaltung

FEEI am Puls der Zeit: Künstliche Intelligenz als Standortfaktor

KI- und Cybersecurity-Kompetenz aufbauen und Wettbewerbsvorteile sichern

Die Elektro- und Elektronikindustrie ist Taktgeber der Innovation und Enabler der Zukunft. Als solche setzt sich die Branche intensiv mit dem breiten Feld der künstlichen Intelligenz und damit verbunden dem immer wichtiger werdenden Bereich der Cybersecurity auseinander. FEEI-Geschäftsführerin Marion Mitsch gibt Einblick in aktuelle Entwicklungen.

Künstliche Intelligenz am Vormarsch

Ob ChatGPT oder intelligente Industrieanlagen: Immer neue und erweiterte KI-Anwendungen nehmen Einfluss auf Wirtschaft und

Entgeltliche Einschaltung

Gesellschaft. Wie auch im Bereich der Digitalisierung sind europäische Unternehmen zunehmend gefordert, künstliche Intelligenz zu nützen, um ihre Produktivität zu steigern, Innovationen zu fördern und die Kundenerfahrung zu verbessern.

Standortsicherung durch KI

Der Wirtschaftsstandort Österreich steht aufgrund der nach wie vor hohen Inflation, steigender Löhne und der Klima- und Energiekrise unter enormem Druck. Für heimische Unternehmen bringt der Einsatz künstlicher Intelligenz gerade in dieser herausfordernden Zeit große Chancen mit sich, neue

und effizientere Wege zu gehen – was sich positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs auswirken kann. Dabei muss der Fokus verstärkt auf Maßnahmen gelegt werden, die damit verbundenen Herausforderungen zu bewältigen.

AI Act & Cybersicherheit

Es braucht die Förderung von Bildung und Weiterbildung, den Aufbau einer KI-Infrastruktur, die auf ethischen Prinzipien basiert, sowie die Auseinandersetzung mit Cybersecurity – denn die Risiken für Cyberangriffe und die Verbreitung von Desinformation steigen. „Das verlangt nach einer engen Zusammenarbeit von Wirtschaft,

Politik und Gesellschaft – sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene“, betont Mitsch, die darüber hinaus auf den kürzlich von der Europäischen Union verabschiedeten Artificial Intelligence Act (AI Act) eingeht: „Der AI Act ist das erste Gesetz, das künstliche Intelligenz reguliert, damit einhergehende Risiken aufzeigt und gleichzeitig einen Rahmen schafft, um europäische KI-Innovationen zu fördern.“ Mit dem AI Act nimmt die EU eine Vorreiterrolle in dem Bereich ein, die – so ist zu hoffen – damit auch international als Vorbild dient.

Lesen Sie mehr unter www.feei.at

Visual Analytics für Trust-Building: Ein Werkzeug im Dienst der EU-EthikLeitlinien für eine vertrauenswürdige KI

Datenbasierte Entscheidungen führen zu Gewinn: Systematische Datenakquise und -analyse vereinfachen die Auswertung großer Datenmengen erheblich. Trotz Automatisierung sind menschliches Urteilsvermögen und Expert:innen-Assessments v.a. bei kritischen Entscheidungen unumgänglich.

Die Ethik-Leitlinien für eine vertrauenswürdige KI der Europäischen Union legen menschliches Handeln und Beaufsichtigung als äußerst wichtige Grundlagen beim Einsatz von automatischen Analysemethoden fest. Genau dafür bietet eine interaktive Datenvisualisierung alle erforderlichen Techniken. Sie schafft eine leicht zugängliche Schnittstelle zwischen Menschen, Algorithmen und Daten und unterstützt

Expert:innen bei Interpretation

und Beurteilung von automatisiert erstellten Analyseergebnissen. Gleichzeitig erhöhen die Visualisierungen das Vertrauen in diese automatisierten Methoden; sie schaffen Transparenz, verbessern die Nachvollzieh- und Erklärbarkeit und eröffnen vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten für die Ergebnisse. So kann beispielsweise ein Mensch als Profi ein Modell zur automatischen Erkennung von Anomalien ergänzen, indem er plötzliche Spitzen von Sensorwerten visuell evaluiert und gegebenenfalls als

ungefährlich markiert, weil sie während eines Wartungsintervalls entstanden sind. Datenvisualisierung ist somit eine essenzielle Anwendung, um eine effiziente Zusammenarbeit von Mensch und Maschine zu schaffen.

Dr.in Johanna Schmidt leitet die Visual Analytics Forschungsgruppe am VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung. Sie ist Expertin für Datenanalyse und Visualisierung, insbesondere in den Bereichen Industrie und Energieversorgung.

VERANSTALTUNGEN

Weiterbilden und Netzwerken

Schutz vor Cyberattacken und Data Breach

16.05.2024

Hilton Vienna Plaza

www.weka-akademie.at/schutz-vor-cyberattacken-und-data-breach/

Update Datenschutzrecht –aktuelle Entscheidungen zur DSGVO

04.06.2024

Online

www.weka-akademie.at/update-datenschutzrecht-aktuelle-entscheidungen/

Erfolgreiche Führung im Generationenmix 12.06.2024

Hilton Vienna Plaza

www.weka-akademie.at/erfolgreiche-fuehrungim-generationenmix/

Arbeitnehmer-Datenschutz 19.06.2024

Online

www.weka-akademie.at/arbeitnehmer-datenschutz/

ChatGPT als Assistenz im Arbeitsalltag

20.06.2024

Hilton Vienna Park

www.weka-akademie.at/chatgpt-als-assistenz-imarbeitsalltag/

Datenanalyse mit Excel und KI

06.08.2024

Online

www.weka-akademie.at/datenanalyse-mit-excelund-ki/

KI-unterstützte Text- und Bildgestaltung 13.08.2024

Online

www.weka-akademie.at/ki-unterstutzte-text-undbildgestaltung/

VERANSTALTUNGEN

Zertifikats-Lehrgang

Instandhaltungs-Management

08.04. - 11.04.2024

Arcotel Donauzentrum, Wien www.imh.at/instandhalter

Digitalisierung & Automatisierung am Service Desk

10.04. - 11.04.2024

DoubleTree by Hilton Vienna Schönbrunn, Wien www.imh.at/digital-service

Business Continuity Management ab 16.04.2024

Online www.imh.at/business-continuity

Personaleinsatz in der Produktion flexibilisieren

23.04. - 24.04.2024

Austria Trend Hotel Savoyen, Wien www.imh.at/schichtplanung

Lehrlinge verstehen, führen & motivieren

23.04. - 24.04.2024

Arcotel Donauzentrum, Wien www.imh.at/lehrlinge

Einkauf – digital & nachhaltig 24.04.2024

Schlosspark Mauerbach, Mauerbach www.imh.at/einkauf

Rechtssicherer Einsatz von KI im Unternehmen ab 25.04.2024

Online www.imh.at/ki-online

6. Jahresforum Pulverbeschichtung

14.05. - 16.05.2024

Hotel Ploberger, Wels www.imh.at/pulver

Erfolgsfaktor Data Analytics ab 21.05.2024

Online www.imh.at/dataanalytics-online

Digitalisierung in der Instandhaltung 04.06. - 05.06.2024

Arcotel Wimberger, Wien www.imh.at/instandhaltung

Cyber-Resilience 10.06. - 11.06.2024

Arcotel Wimberger, Wien www.imh.at/cyberresilience

Produktionsplanung NEU gedacht 10.06. - 11.06.2024

Arcotel Wimberger, Wien www.imh.at/produktionsplanung

Effizientes Lagermanagement in der Praxis 17.06. - 19.06.2024 Wien www.imh.at/lagermanagement

Führungswissen kompakt –speziell für Techniker:innen! 17.06. - 19.06.2024

Arcotel Wimberger, Wien www.imh.at/techniker-fuehrung

Spezialtag AI-Act 19.06.2024

DoubleTree by Hilton Vienna Schönbrunn, Wien www.imh.at/ai-act

FutureHub: Data 25.06.2024

Palais Berg, Wien www.imh.at/futurehub-data

INTERVIEW

Industrie 5.0: Den Menschen in den Mittelpunkt rücken

Warum Industrie 5.0 jetzt Industrie 4.0 ablöst und welche Chancen Österreichs Unternehmen haben, erklären Kommunikations- und Marketing-Expertin Christine Wahlmüller-Schiller und die Forscherin Setareh Zafari vom Center for Technology Experience des Austrian Institute of Technology (AIT).

Was unterscheidet Industrie 4.0 von Industrie 5.0?

Text Werner Sturmberger

Was kann man sich unter Mensch-Zentrierung vorstellen?

Zafari: Das Ziel ist es, den Menschen und seine einzigartigen Fähigkeiten in das Zentrum des Produktionsprozesses zu rücken. Das berührt u.a. Forschungsbereiche wie Future Digital Interfaces oder auch Extended Reality für industrielle Anwendungen.

Wahlmüller-Schiller: Industrie 5.0 ist eine Reaktion auf die multiplen Krisen, wie auch auf Entwicklungen in der Produktionsumgebung selbst. Sie setzt auf drei Schwerpunkte: Nachhaltigkeit, Resilienz und Menschenzentrierung: Die Industrie 4.0 war sehr stark auf Technologie fokussiert: Automatisierung, Internet of Things, Cloud-Lösungen und künstliche Intelligenz. Industrie 5.0 versucht, den Menschen wieder in den Mittelpunkt der Produktion und Produktionsumgebung zu rücken. Die anderen beiden Säulen sind Nachhaltigkeit und Resilienz: Die multiplen Krisen – die Energiekrise, die Covid-19-Pandemie sowie der Krieg in der Ukraine – haben gezeigt, dass es hier Aufholbedarf gibt. Wir müssen unsere Produktionsumgebungen langfristig zukunftsfit und damit auch krisensicher gestalten. Nur so kann Europa seine Führungsrolle im Industriebereich beibehalten und stärken. Industrie 5.0 soll uns nicht zuletzt dabei helfen, Bewusstsein für diese Schwerpunkte zu schaffen und entsprechenden Veränderungen anzustoßen. Im beständigen Austausch mit CIOs merke ich, dass diese Themensetzung auch wirklich Anklang findet.

Ein Beispiel: Beim Projekt

CRANEium haben wir uns im Auftrag von Industrie-Logistik-sehr gemeinsam mit den Kranoperatoren die Frage gestellt, wie man Hallenkräne möglichst sicher und komfortabel steuern kann. Das Ergebnis ist eine optimierte Remote-Steuerung, die den Arbeitsplatz flexibel werden lässt. Kranfahrer:innen müssen nicht mehr in der Krankabine sitzen. Die Steuerung kann im Büro oder sogar von zu Hause aus erfolgen. Das erlaubt es, den Arbeitsplatz sicherer, ergonomischer, etwa auch den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen entsprechend, und damit auch produktiver zu gestalten. Das Beispiel zeigt, wie Mitarbeiter:innen und Unternehmen gleichermaßen von Industrie 5.0 Anwendungen profitieren.

Wie hält der Industriestandort Österreich mit den aktuellen Entwicklungen Schritt? Im Bereich Automatisierung ist

sehr viel passiert. Nachholbedarf gibt es sicherlich in punkto Digitalisierung – bei der digitalen Abbildung von Produktions-Prozessen, dem Einsatz von KI und Machine Learning, der Gestaltung von Interfaces für eine bessere User Experience sowie bei der Verknüpfung all dieser Teilbereiche. Dabei gestaltet sich nicht nur die Implementierung in bestehen Unternehmensstrukturen als herausfordernd. Hinzukommen der Fachkräftemangel sowie das strenge europäische Regelwerk für den Umgang mit Daten – etwa die Datenschutzgrundverordnung oder die Cybersecurity-Richtlinie NIS2. Wie kann ich Daten sicher, sinnvoll und im Einklang mit der Regulatorik verwenden? Das ist keine triviale Frage.

Wie unterstützt das AIT österreichische Unternehmen?

Wahlmüller-Schiller: Im AIT gibt es sieben Center, die mit der Industrie in vielen Bereichen

zusammenarbeiten. Als AIT Center for Technology Experience bringen wir unsere Expertise zu eXtended Reality (XR), Human/Robot Collaboration und Future Digital Interfaces in Pilotprojekten wie etwa CRANEium ein. Es ist uns aber auch ein großes Anliegen, niederschwellige Kooperationsformen zu etablieren. Wir sind Partner im EDIH (European Digital Innovation Hub) AI5Production unter Leitung der TU Wien Pilotfabrik Industrie 4.0, wo wir KMU aber auch Großunternehmen bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten unterstützen und kostenlose Trainings und „Test before Invest“ Kleinprojekte anbieten. AI5Production bietet ein ideales Experimentierfeld, um gemeinsam mit Unternehmen innovative Lösungen im Sinne der Industrie 5.0 entwickeln und umsetzen zu können. So wird das große Potential von Industrie 5.0 für Unternehmen greifbar.

Weitere Informationen finden Sie unter: Cranium

AI5Production:

ai5production.at/ test-before-invest/ ai5production.at/ skills-andtrainings/

Wenn Digitalisierung zum Werkzeug wird

Auch in der Handwerks- und Baubranche hält die voranschreitende Digitalisierung längst Einzug. Ein Unternehmen, das die Trends in diesem Sektor aktiv vorantreibt, ist Würth Österreich. Durch innovative Technologien und Softwarelösungen unterstützt der B2B-Montagespezialist Handwerksbetriebe und die Industrie dabei, ihre täglichen Herausforderungen zu meistern und daneben Kosten und Zeit zu sparen.

Viele Handwerkerinnen und Handwerker kennen die Situation: Nach einem langen Tag auf der Baustelle oder in der Werkstatt ist es spät geworden, das Material muss noch nachbestellt werden.

Mit digitalen Beschaffungsmöglichkeiten spielt die Uhrzeit keine Rolle mehr – so bietet Würth über den Online-Shop und die App bis hin zu digitalen Anbindungen des eigenen Bestellsystems einen digitalen Marktplatz an. Mittels elektronischen Einkaufs können Routineprozesse zudem optimiert werden: Von der Bestellerfassung über die Kommunikation mit dem Lieferanten bis hin zur Warenannahme, Rechnungslegung und Bezahlung. Der gesamte Bestellprozess wird digital und nahtlos abgewickelt. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Kosten.

Intelligentes Lagermanagement Weniger suchen, mehr finden!

Auch beim Lagermanagement bietet die Digitalisierung viele Vorteile und einen Überblick über alle Verbrauchsmaterialien, Hilfs- und

Betriebsstoffe. Dank laufender Nachbestellung mithilfe der Würth App können Materialengpässe zudem vermieden werden. Mit den Würth ORSY® Automaten zum Beispiel haben Kunden rund um die Uhr, vollautomatisch und transparent Zugriff auf Verbrauchsmaterialien, Werkzeuge und Maschinen.

Zettelwirtschaft war gestern So geht Digitalisierung bei Würth: Dank der modernen Software ORSY®online wissen Kunden genau, welche Maschine wo im Einsatz ist und wann der nächste Prüf- oder Wartungstermin fällig ist. Alle Maschinen und Betriebsmittel werden digital verwaltet und organisiert – von der Bohrmaschine über die persönliche Schutzausrüstung bis hin zu Feuerlöschern. Damit bleibt mehr Zeit für das Wesentliche.

Coming soon! Nähere Infos gibt es bald in einer neuen Podcast-Folge zum Thema „Digitales Handwerk“ exciting-tech.com/ podcast

Let‘s write the future.
Mit digitalen Lösungen zur Verbesserung der Energieeffizienz.

Wo Energie verbraucht wird, kann auch Energie gespart werden. Die Verbesserung der Energieeffizienz ist der effektivste Weg, um die CO2-Emissionen zu senken. Wir bei ABB wollen die Welt in Bewegung halten und dabei jeden Tag Energie sparen. Das ist ein einfaches und realistisches Ziel – gemeinsam können wir es erreichen. Wir tun unser Bestes, doch mit Ihrer Unterstützung können wir noch mehr erreichen. Machen Sie mit und lassen Sie uns gemeinsam die Energieeffizienz verbessern. www.abb.at

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