Unser Körper ist kein Projekt. Er ist unser Zuhause – ein ziemlich starkes, anpassungsfähiges, manchmal launisches, aber oft sehr treues Haus. Es wird Zeit, ihm wieder etwas mehr Liebe zu schenken.
Hagspiel Patient Advocate, Herausgeberin
Zack, 70 Milliarden Nachrichten am Tag über WhatsApp, Telegram und Co.: Die Daumen rasen täglich im Schnitt 200 Meter über das Display, der Tag rast mit. Wir sind
Martina Hagspiel
Sie liebt schwarze Pointen, ehrliche Gespräche und gut geplante Vorsorgetermine – am liebsten mit einem duftenden Kaffee danach. Ihre Arbeit gilt der Mündigkeit, Selbstfürsorge und Handlungskompetenz von Patient:innen.
überall – Multitasking im Meeting, To-do-Listen im Kopf, Dinner im Ofen. Wir managen Familie, Job, Projekte, Partnerschaft und Pflege, oft in einem Atemzug. Und irgendwo zwischen Care-Arbeit, Kalenderalarm und «Ich glaube, ich habe etwas vergessen» steht sie: die Frau. Der weibliche Körper ist ein wahres Wunderwerk. Er bringt uns durch Menstruation, Migräne, Wochenbett oder Wechseljahre. Er kann Leben empfangen und schaffen, Deadline-Dramen überleben und nach vier Stunden Schlaf
Martina
irgendwie trotzdem funktionieren – mit Körper, Geist, Herz, Zyklus, Stimmung, Hitzewallungen, Brustgewebe und manchmal der Frage: Und wann bin eigentlich ich dran?
Frau-Sein heisst oft für andere da zu sein: für die Kids, das Team, die beste Freundin mit Liebeskummer. Egal ob mit Kindern oder ohne Kinder, Führungskraft oder Freiberuflerin, Single oder Sandwichgeneration – das unsichtbare Kümmerkonto ist bei vielen Frauen tiefrot. Wir zahlen in alle Richtungen ein. Nur unser eigenes Konto ist oft leer. Wir vergessen, dass unser wichtigster Lebensraum innen liegt. Unser Körper. Unser Haus.
Dabei braucht deine physische Hülle regelmässig kleine Investitionen: gute Gedanken, ehrliche Gefühle, Vitamine, Bewegung, Freundinnen, hier einen Tag auf der Couch, dort ein Zyklus-Check oder einfach nur Ruhe. Und – Königinnenklasse der Selbstfürsorge – mal eine ärztliche Untersuchung.
Früherkennung und Vorsorge als Achtsamkeitsübung für Fortgeschrittene
Wir reinigen unsere Wohnungen, lassen das Velo jährlich warten, putzen liebevoll das Handy und tragen Faltencreme auf – aber den PAP-Test
verschieben wir seit 2021. Warum? Weil sich der Gesundheitscheck oft nicht nach bestem Urlaubserlebnis anfühlt, sondern eher nach Warteschleife mit Gynäkologiemusik. Doch Körperliebe heisst, die eigenen Bedürfnisse zu kennen – nicht nur die sichtbaren wie Haut, Haare, Gewicht, sondern auch die leisen wie Schlaf, Gemüt und Energie. Gesundheit beginnt nicht erst beim nächsten Husten oder gar bei einem Knoten. Sie beginnt bei kleinen Entscheidungen: Einmal tief durchatmen, den Stress nicht runterspülen, glücklich sein.
Du musst ja nicht gleich das ganze Leben umkrempeln. Aber du kannst heute anfangen, deinem Körper zuzuhören wie einer guten Freundin. Und vielleicht, ganz vielleicht, meldet er sich dann zurück, mit einem Hauch Dankbarkeit – oder weniger Rückenschmerzen. Auch das wäre ein Anfang.
Fakt ist, wir alle altern. Doch nur wer achtsam altert, bleibt länger da – und zwar möglichst fit, möglichst frei, möglichst ohne Drama. Wer etwas Liebe in die eigene Gesundheit investiert, lebt nicht nur länger, sondern selbstbestimmter. Und ehrlicher, auch mit sich selbst.
Früherkennungsuntersuchungen sind also keine lästige Pflicht,
MINI-TIPPS FÜR DEIN HAUS
• Brust abtasten beim Zähneputzen
• Eine Frage täglich an dich selbst: Welche drei Erlebnisse waren heute schön?
• Check-up im Kalender markieren wie ein Date
• Du bist genug.
• Finde drei echte Vitamine pro Tag.
• Schlaf ist sexy, wirklich.
• Sag öfter Nein, und noch öfter: Ich zuerst.
• Frische Luft tut nicht nur der Lunge gut.
• Tanze zu deinem Lieblingssong.
• Lobe dich selbst.
sondern Liebe in Aktion: für deinen Körper, deine Zukunft, dein «Ich bleib noch lange»-Versprechen. Ob Brust, Darm, Haut oder Unterleib, wer rechtzeitig hinschaut, schenkt sich selbst ein echtes Upgrade. Also, liebe Frau in der Rushhour des Lebens: Pflege deinen Körper, wie du deine beste Freundin behandelst: mit Verständnis, Nachsicht, einem mentalen Gläschen Rosé – und einer ehrlichen Bestandsaufnahme, wenn es brennt. Und wenn jemand fragt, was du dir gerade Gutes tust, sag einfach: «Ich habe liebevoll mein Haus renoviert – und zwar von innen.»
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Was Sie über Ihre Vaginalflora wissen sollten
Die Vaginalflora schützt vor schädlichen Keimen wie Viren, Bakterien und Pilzen. Gerät sie aus dem Gleichgewicht, kann es zu Ausfluss, Geruch oder Juckreiz kommen. Frauenärztin Dr. med. Kathrin Kern erklärt, was in solchen Fällen hilft und wie sich die Vaginalflora im Gleichgewicht halten lässt.
Was verbirgt sich hinter dem Terminus Vaginalflora (auch Scheidenflora)?
Als Vaginalflora bezeichnet man sämtliche Mikroorganismen, die die Vaginalschleimhaut permanent besiedeln. Bei gesunden Frauen im reproduktiven Alter sind dies vor allem verschiedene Milchsäurebakterienarten. Diese halten den tiefen pH-Wert (Säurewert) in der Scheide von 4 bis 4.5 bei erwachsenen Frauen aufrecht und verhindern dadurch Infektionen.
Das Mikrobiom beinhaltet alle Mikroorganismen, die die verschiedenen Körperteile wie Haut, Darm, Vagina und andere besiedeln, und es ist bei jedem Menschen einzigartig. Es beeinflusst viele Körperfunktionen wie den Stoffwechsel, Hormone und das Immunsystem. Das Mikrobiom gewinnt zunehmend Beachtung als wichtiger Faktor für die Gesundheit des Menschen.
Welchen Stellenwert hat das vaginale Mikrobiom für die Gesundheit der Frau?
Ein gesundes vaginales Mikrobiom verhindert durch die Produktion von
Milchsäure und Wasserstoffperoxid die Vermehrung von schädlichen Keimen und hilft, die natürliche Barrierefunktion der Vagina zu erhalten. Somit wird das Risiko für Pilz- oder potenziell gefährliche bakterielle Infektionen gesenkt. Ein gesundes Mikrobiom hat zudem eine schützende Wirkung gegen die bleibende Besiedlung mit humanen Papillomaviren. Diese persistierenden HPV sind ursächlich an der Entstehung von Krebsvorstufen und Krebserkrankungen des Muttermunds beteiligt. Bei Frauen mit Kinderwunsch kann eine gestörte Vaginalflora mit einer verminderten Chance auf eine Schwangerschaft verbunden sein; und falls es doch zu einer Schwangerschaft kommt, ist das Risiko für Fehlgeburten erhöht.
Was passiert etwa in jungen Jahren, während einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren mit der Vaginalflora?
Das vaginale Mikrobiom wird durch die hormonellen Veränderungen in den verschiedenen Lebensphasen beeinflusst.
Vor der Pubertät ist der Östrogenspiegel tief, es gibt aus diesem Grund weniger Milchsäurebakterien in der Scheide und der vaginale pH-Wert beträgt 7, ist also höher.
Bei erwachsenen Frauen und noch mehr während einer Schwangerschaft steigt der Östrogenspiegel an, die Anzahl der Milchsäurebakterien nimmt dadurch zu und der schützende pH-Wert sinkt auf unter 4.5.
Mit der Abnahme des Östrogenspiegels nach den Wechseljahren sinkt die Anzahl der Laktobazillen, der pH-Wert steigt wieder an und das Risiko für Infektionen ist erhöht.
Welche Faktoren können das Gleichgewicht der Vaginalflora stören?
Übertriebene Hygiene oder Waschmittel mit hohem pH-Wert schädigen das empfindliche Gleichgewicht des vaginalen Mikrobioms. Medikamente wie Antibiotika können die Anzahl und Vielfalt der Laktobazillen (Milchsäurebakterien) verringern und andere potenziell gefährliche Keime haben leichtes Spiel. Hormonelle Einflüsse wie die Pille können einen positiven oder negativen
Einfluss haben. Aber auch Lebensstil, Ernährung, Nikotin, Sexualpraktiken und Stress spielen eine Rolle. Wir wissen, dass die vaginalen Milchsäurebakterien aus dem Darm einwandern. Eine gesunde Ernährung mit genügend Ballast- und Nährstoffen und wenig Zucker ist somit auch für die Vaginalflora wichtig. Stress vermindert generell die Immunabwehr.
Vier von fünf Frauen haben mindestens einmal im Leben ungewöhnlichen Ausfluss oder Jucken und Brennen in der Vagina; jede zehnte Frau mehrmals im Jahr.* Was steckt dahinter, und worauf sollte geachtet werden?
Die häufigsten Infektionen sind Pilzinfektionen, die mit Juckreiz und weissem, körnigem Ausfluss einhergehen, sowie die bakterielle Vaginose: Durch ein «Kippen» des Gleichgewichts in der Vagina mit Ansteigen des pH-Werts können
sich anaerobe Bakterien stark vermehren, die Milchsäurebakterien werden reduziert und Symptome wie Ausfluss, unangenehmer Geruch und Brennen treten auf. Bei beginnenden Beschwerden können rezeptfrei erhältliche Produkte aus der Apotheke, die den vaginalen pH-Wert senken, oft ausreichend sein.
Wann ist es Zeit, ärztlichen Rat einzuholen, und wann kann auch die Apotheke eine erste Anlaufstelle sein?
Bei leichten Beschwerden wie etwa Juckreiz oder geruchlosem, leichtem Ausfluss kann man sich in der Apotheke beraten lassen, und Gels mit Milchsäure oder rezeptfrei erhältliche Cremes gegen Pilz sind oft ausreichend. Bei wiederkehrenden Beschwerden, starkem Ausfluss, heftigem Juckreiz oder Brennen, Schmerzen oder in der Schwangerschaft unbedingt zur Ärztin/zum
Zur Pflege und zur Linderung von Beschwerden im Intimbereich.
• naturbasiert
• hormonfrei
Arzt zur weiterführenden Abklärung. Dann kann eine gezielte Behandlung, gegebenenfalls mit gleichzeitiger Behandlung des Sexualpartners, eingeleitet werden.
Was ist Ihr Rat an Frauen – wie lässt sich die vaginale Gesundheit nachhaltig unterstützen?
Die Vaginalflora ist perfekt aufgebaut, um Krankheitserreger abzuwehren. Sie sollte mit geeigneter Pflege und einem gesunden Lebensstil unterstützt werden.
Bei der Pflege heisst es: Weniger ist mehr! Milde Intimhygiene mit Wasser oder Produkten mit einem niedrigen pH-Wert, keine Vaginalduschen, lockere Unterwäsche aus Baumwolle, ausgewogene Ernährung, kein Rauchen, Vermeiden von zu viel Alkohol, Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten mit Kondomen sowie Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig, um die vaginale Gesundheit zu erhalten.
Erhältlich in Apotheken und Drogerien.
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Medica AG, gültig bis 30.11.25. Einlösbar in Apotheken und Drogerien. Handelsinfo: Rückvergütung folgt über den Aussendienst in Ware. Bitte Kassenbon aufbewahren.
Brustkrebsvorsorge im PINK CUBE: kommen Sie vorbei!
Je früher Brustkrebs erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Aussichten auf Heilung. Die Früherkennung ist entscheidend, um eine frühzeitige Diagnose und damit die Chancen auf einen positiven Therapieverlauf zu erhöhen. Eine ideale Möglichkeit, mehr über Früherkennungsuntersuchungen zu lernen, bietet der PINK CUBE –erfahren Sie hier, was es damit auf sich hat.
Brustkrebs in der Schweiz Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen.1 In der Schweiz erkranken jährlich rund 6’600 Frauen und 60 Männer daran.2 Obwohl sich die Behandlungsmöglichkeiten verbessert haben, ist Brustkrebs die häufigste krebsbedingte Todesursache bei Frauen in der Schweiz.2 Im Durchschnitt stirbt alle sechs Stunden eine Frau in der Schweiz an Brustkrebs.2
Bedeutende Fortschritte bei der Krebstherapie
Der medizinische Fortschritt durch Forschung und Studien hat zu einer wesentlichen Verbesserung der Krebsfrüherkennung und -behandlung geführt. Nicht nur medikamentöse Therapien, auch operative und lokale Therapien wie Radiotherapie, sind in den letzten Jahren zielgerichteter geworden. Durch diese Fortschritte und hochwirksame Therapien werden Brustkrebserkrankungen früher erkannt und immer mehr zu einer chronischen Erkrankung.
TERMINE 2025 – HIER WIRD DER PINK CUBE DEMNÄCHST STEHEN:
20. 09. SZ Schwyz, Mythen Center (Spital Schwyz)
25. 09. SH Schaffhausen, Fronwagplatz (Spitäler Schaffhausen)
1 www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/gesundheit/gesundheitszustand/krankheiten/krebs/indikatoren-arten.assetdetail.29145337.html" Bundesamt für Statistik Alle Krebsarten, Dargestellter Zeitraum: 2016-2020, veröff entlicht am 12.12.2023
Der Anteil aller Krebserkrankungen, die sich mit gezielter Prävention und Früherkennung verhindern lassen, wird auf 30 bis 40 Prozent geschätzt.3 Bei der Früherkennung von Brustkrebs hilft unter anderem die radiologische Untersuchung der Brust, um Veränderungen des Gewebes frühzeitig zu erkennen und falls notwendig zu behandeln. Laut der Krebsliga Schweiz ist die Mammographie die wichtigste Untersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen ab 50 Jahren – dem Alter, ab dem das Brustkrebsrisiko steigt.
Brustkrebs:
Einige Kantone bieten die Mammographie im Rahmen von organisierten Früherkennungsprogrammen an. Bei diesen kommt die Grundversicherung der Krankenkasse für die Untersuchung auf. Wichtig für Frauen jeden Alters: Schulen Sie Ihr Körpergefühl durch das Abtasten der Brust. Hierdurch können Sie Veränderungen bemerken und diese weiter über Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt abklären lassen.
Brustkrebsvorsorge im PINK CUBE Anlässlich des Brustkrebsmonat Oktober findet auch in diesem Jahr
die öffentliche Brustkrebsau lärungsaktion «Sag Nein zu Brustkrebs. Sag Ja zur Früherkennung» in unserem pinken Container, im PINK CUBE statt. Dort erfahren Besucher:innen was zur Früherkennung von Brustkrebs wichtig ist und was sie selbst für die Brustgesundheit tun können. Lokal ansässige Gynäkologinnen und Gynäkologen bieten im PINK CUBE eine kostenlose Beratung und Tastuntersuchung sowie Demonstration der Selbstuntersuchung der Brust an.
Wie du deine Brust richtig abtastest
Untersuche deine Brüste einmal im Monat, idealerweise sieben bis zehn Tage nach Beginn deiner Periode. Wenn du keine Periode hast, wähle einfach einen festen Tag im Monat.
Beginne die Selbstuntersuchung, indem du deine Brüste zunächst mit erhobenen Armen betrachtest, dann mit den Händen auf den Hüften und schliesslich mit entspannten Armen.
Drücke anschliessend sanft auf jede Brustwarze, um auf Schmerzen oder Flüssigkeitsabsonderungen zu prüfen.
Danach in kreisenden Bewegungen.
Um die Brüste abzutasten, hebe einen Arm und benutze die Fingerkuppen der anderen Hand. Untersuche zuerst die Achselhöhle, bevor du dich systematisch von der äusseren Brustkante in Richtung Brustwarze vorarbeitest.
Achte dabei auf sichtbare Veränderungen wie Knoten, Schwellungen, Rötungen, Ausschlag oder veränderte Form und Position der Brustwarzen.
Wiederhole diese Schritte auch im Liegen. Lege ein Kissen unter deine Schulter, wenn es dadurch bequemer für dich ist.
Bewege deine Finger dabei in kleinen Bewegungen von aussen nach innen.
Bei Fragen oder Unsicherheiten suche deine:n Ärztin/Arzt auf. Ab dem Alter von 50 Jahren wird zudem eine jährliche Mammographie empfohlen. Kümmere dich regelmässig um deine Brustgesundheit!
Zwölf Frauen stellen unheilbarem Krebs ihre Persönlichkeit gegenüber
Diagnose Brustkrebs, metastasiert, unheilbar: Für viele von uns ist das unvorstellbar. Es ist ein Schock mit maximalem Angstpotenzial und immer noch ein gesellschaftliches Tabu. Die Bilder, die dabei durch unsere Köpfe geistern: schwerkranke, traurige Menschen mit Glatze, die auf den Tod warten.
Text Claudia Poguntke
Zwölf Schweizerinnen zwischen 30 und 64 Jahren zeigen jetzt, dass es Zeit wird, diese Bilder zu hinterfragen. Mit der Kampagne «Leben mit Metastasen» bringen sie eine ganz andere Wahrheit zum Vorschein. Sie begegnen uns als quicklebendige Lebenskünstlerinnen, die angesichts der Diagnose nicht aufgeben, sondern ihr Leben neugestalten – mal
verspielt, mal sinnlich, mal kraftvoll, individuell und vor allem selbstbestimmt. Ihre gemeinsame Botschaft trotzt allen Prognosen: «Ich bin die, die lebt.»
Zwischen Befund und Befinden Den Auftakt der Au lärungskampagne macht eine Ausstellung, die am 20. September in der Aeschbachhalle Aarau stattfindet. Sie überrascht mit
starken Gegensätzen: Auf der einen Seite konfrontieren uns kryptischdüstere PET-CT-Aufnahmen mit der vernichtenden medizinischen Diagnose und verkünden schwarz auf weiss, wo die Metastasen im Körper sitzen. Auf der anderen Seite steht jedem Krebsbefund ein inspirierendes, emotionales Fotoporträt der betroffenen Frau gegenüber. Die ungleichen Bildpaare erzählen
Geschichten, in denen Lebensfreude und Abschiedsgedanken dicht nebeneinanderstehen – und gerade darin liegt die besondere Intensität und Wahrhaftigkeit dieser Geschichten.
«Metastasierter Krebs hat zwei Gesichter: den medizinischen Befund und den Menschen, der damit weiterlebt», sagt Anna Farris, Mitgründerin des Vereins Metastasierter Brustkrebs Schweiz (MBKS). Sie selbst lebt seit drei Jahren mit Lungenmetastasen. «Unsere Krankheit definiert nicht, wer wir sind.»
Céline Leboutte
Co-Präsidentin
Auf den Fotoporträts zeigen die Protagonistinnen die vielfältigen positiven Facetten ihrer Persönlichkeit jenseits ihrer Diagnose und überraschen dabei durch berührende Inszenierungen: fantasievoll, poetisch, wild, witzig, nachdenklich.
VON AARAU IN DIE WELT
Die Ausstellung «Ich bin die, die lebt» bildet den Auftakt einer schweizweiten Wanderausstellung – und steht zugleich am Beginn einer grösseren Bewegung. Gemeinsam mit Partner:innen in Deutschland und Österreich wird die Awareness-Kampagne 2026 im gesamten deutschsprachigen DACH-Raum weitergeführt. Persönliche Geschichten werden nicht nur in Bildern, sondern mit Podcast-Folgen und Video-Interviews der Betroffenen auf dieser digitalen Plattform gezeigt: www.leben-mit-metastasen.com
EINLADUNG ZUM MITFÜHLEN UND MITGESTALTEN
Am 20. September 2025 öffnet die Aeschbachhalle Aarau ihre Pforten, um erstmals die Exponate einem öffentlichen Publikum zugänglich zu machen. Im Begleitprogramm steht ausserdem eine Podiumsdiskussion, die von niemand Geringerem moderiert wird als von Donat Hofer: «Der Mut dieser Frauen ist ein Geschenk und zeigt uns, was im Leben wirklich zählt», hebt der SRF-Reporter hervor. Besucher:innen können vor Ort über ihre Begegnungen mit den Kunstwerken reflektieren und eigene Botschaften unter dem Motto «Ich bin die, die lebt» hinterlassen – ein kleiner, kraftvoller Akt gegen Unsichtbarkeit. So wird klar: Metastasierter Brustkrebs bedeutet nicht das Ende, sondern ein neues Kapitel; eines, das niemand freiwillig schreibt, aber auch eines, das die Kraft hat, Tabus zu sprengen und Verständnis zu schaffen.
Ausgangsbasis waren biografische Texte der Frauen, die gemeinsam mit der Agentur Kurvenkratzer und der Fotografin Judith Recher (Atelier Lupi Spuma) in starke visuelle Statements verwandelt wurden.
Hinsehen statt wegschauen
Rund 1’000 Frauen erhalten in der Schweiz jedes Jahr die Diagnose metastasierter Brustkrebs. Während Prävention und Früherkennung breit diskutiert werden, bleibt die Realität dieser Frauen oft unsichtbar. Die Folgen sind: Tabus, Isolation, Stigmatisierung.
«Das Leben geht weiter – ganz anders, als wir es uns vorgestellt haben», erzählt Céline Leboutte, CoPräsidentin des Vereins und Ärztin, die selbst von metastasiertem Brustkrebs betroffen ist. «Die Herausforderungen sind enorm, aber unser Blick ist klar und unser Leben intensiver als je zuvor.»
Auch Onkologin Dr.in med. Elena Kralidis vom Brust-Zentrum Zürich unterstreicht, dass ein offener Umgang längst überfällig ist:
«Wir sprechen oft davon, Krebs zu besiegen – aber viel zu selten davon, mit Krebs zu leben.» Dank moderner Therapien sei das heute über Jahre, manchmal sogar Jahrzehnte, möglich.
Sichtbarkeit schaffen, Tabus brechen
Die Porträts zeigen: Jede dieser zwölf Frauen hat eine einzigartige Geschichte. Manche haben von Anfang an offen über ihre Erkrankung gesprochen, andere erst später. Doch sie alle eint ein neues Bewusstsein für das, was wirklich zählt. «Wo mal Tabus waren, sind jetzt wir», sagen die Protagonistinnen selbstbewusst. «Wir gestalten das Bild von Menschen mit metastasiertem Krebs neu.»
Anna Farris
Co-Präsidentin MBKS
Nicht immer ist es Scheidenpilz
Juckreiz und Brennen im Intimbereich und Ausfluss sind unangenehm. Oft sind die Beschwerden ein Anzeichen für einen Scheidenpilz – aber nicht immer.
Ob Stress, hormonelle Schwankungen oder falsche Intimpflege – es gibt viele innere und äussere Faktoren, die negativen Einfluss auf das Ökosystem der Vagina haben können. Ist es intakt, herrscht in der Scheidenflora durch das abgegebene Laktat der dort angesiedelten Milchsäurebakterien ein saures Milieu. In dieser Umgebung haben es Krankheitserreger schwer, sich anzusiedeln. Andernfalls haben Bakterien und Pilze leichtes Spiel, Infektionen oder Entzündungen auszulösen.
Unterschiedliche Symptomatik Infektionen im Intimbereich sind nicht nur sehr nervig, sondern auch
sehr häufig. So haben mindestens drei Viertel aller Frauen mindestens einmal im Leben eine symptomatische Scheidenpilzinfektion, medizinisch: Vaginalmykose, die meist durch Hefepilze ausgelöst wird. Hinter der Infektion können aber auch Bakterien stecken, wie im Fall der bakteriellen Vaginose, bei der das bakterielle Gleichgewicht der Scheide gestört ist. Typisch sind ein weisslicher oder grauer Ausfluss, ein fischiger Geruch und Juckreiz. Pilzinfektionen gehen hingegen eher mit einem geruchlosen, körnigen Ausfluss sowie Juckreiz und Schmerzen beim Wasserlassen und Geschlechtsverkehr einher. Oft handelt es sich aber auch um
Mischformen, bei denen sowohl Pilze als auch Bakterien ihr Unwesen treiben.
Gezielte Behandlung
Im Zweifel oder bei schwer einzuordnenden Beschwerden sollte unbedingt eine gynäkologische Praxis aufgesucht werden. Dort kann anhand der Symptomatik und mithilfe eines Abstrichs eine exakte Diagnose gestellt und eine gezielte Behandlung eingeleitet werden. Gut zu wissen: Wird eine bakterielle Vaginose nicht fachgemäss behandelt, drohen erneute gynäkologische oder Harnwegsinfektionen, und bei Schwangeren kann sich das Risiko für eine Frühgeburt erhöhen.
Gynofit Milchsäure Vaginal-Gel
• Bei bakterieller Vaginose und Scheidenpilz
• Gegen Jucken, Brennen und unangenehmen Geruch
• In Zusammenarbeit mit Gynäkolog / innen entwickelt
• Medizinprodukt
Swiss Development
Text Lena Winther
Eine HPV-Impfung schützt Sie, Ihre:n
Partner:in und Ihren Nachwuchs!
In der Schweiz und weltweit sind humane Papillomaviren (HPV) die häufigste Ursache einer sexuell übertragenen Infektion. Einige der mehr als 100 bekannten HP-Viren können bei Frauen wie Männern Genitalwarzen sowie Krebs im Genitalbereich, im Mund und im Rachen verursachen. Eine HPV-Impfung schützt beide Geschlechter davor – und deshalb reden wir hier darüber.
HPV – was Sie unbedingt wissen sollten
HP-Viren leben auf Haut und Schleimhäuten. Sie werden bei einfachem Hautkontakt übertragen, beispielsweise beim Geschlechtsverkehr. Laut Schätzungen stecken sich mehr als 70 Prozent der sexuell aktiven Frauen und Männer im Laufe ihres Lebens mit HPV an. Drei Fakten zum Ansteckungsrisiko:
1. Wer keine sexuelle Beziehung führt, hat nahezu kein Risiko, sich mit genitalen HP-Viren anzustecken.
2. Das Risiko für eine HPV-Infektion steigt mit der Zahl der Geschlechtspartner:innen.
3. Das höchste Ansteckungsrisiko in der Schweiz haben 16- bis 25-Jährige – in dieser Altersspanne findet die Hälfte aller HPV-Infektionen statt.
Es ist deshalb mehr als sinnvoll, dass Mütter und Väter ihre Kinder, Mädchen wie Buben, gegen HPV impfen lassen, bevor diese ihre erste sexuelle Beziehung eingehen. Denn die Impfung schützt die Jugendlichen selbst und auch ihre künftigen Sexpartner:innen. Von einer hohen Durchimpfungsrate profitiert die ganze Gemeinschaft.
einige der HP-Viren, wie die Typen 6 und 11, verursachen Genitalwarzen. Jede:r Zehnte in der Schweiz leidet geschätzt daran. Die HPV-Typen 16 und 18 können nach der Infektion über Monate oder gar Jahre in befallenen Zellen ausharren, bis sie zu einer Krebserkrankung führen.
So hoch ist die Krebsgefahr bei HPV-Infektionen
ist die Chance auf eine erfolgreiche Entfernung mit Laser oder Skalpell deutlich höher.
Impfen gegen HPV ist ein Muss für alle, die Sex haben
HP-Virus ist nicht gleich HP-Virus Viele Infizierte wissen nichts von ihrer HPV-Infektion, denn die verläuft meist symptomfrei. Nur
Bei etwa einem Fünftel bis einem Viertel der Frauen, die sich mit HPV des Typs 16 oder 18 infizieren, entwickelt sich eine Krebsvorstufe oder ein Krebs, beispielsweise ein Gebärmutterhalskrebs. In der Schweiz wird jährlich bei mehr als 5000 Frauen eine Krebsvorstufe diagnostiziert. Rund 250 Frauen erhalten die Diagnose Gebärmutterhalskrebs. Etwa 80 von ihnen sterben pro Jahr daran. Deshalb ist es so wichtig, dass sich Frauen regelmässig in der gynäkologischen Praxis vorstellen und im Zuge der Vorsorge auch einen Abstrich (Zellentnahme vom Gebärmutterhals) machen lassen. Dies insbesondere dann, wenn sie ihre Sexpartner:innen wechseln. Auch wenn Sie sich in einer gefühlt stabilen Beziehung wähnen, schützen Sie sich mit der Impfung maximal – heute und in Zukunft. Grundsätzlich gilt: Je früher die HPV-Infektion erkannt ist, desto besser. Zwar ist Krebs noch nicht heilbar, aber bei früh entdeckten Geschwülsten (Tumoren)
Die HPV-Impfung wirkt erwiesenermassen gegen die neun wichtigsten HP-Viren. Sie hat sich als sichere Schutzmassnahme für Mädchen und Buben sowie Frauen und Männer bewährt, denn sie wirkt mehrfach: Die Impfung schützt direkt vor den Folgen einer (erneuten) Infektion mit unterschiedlichen HP-Viren und verhindert indirekt die Weitergabe des HP-Virus an Sexpartner:innen.
Empfohlen wird die HPV-Impfung als Basisimpfung für die Altersgruppe 11 bis 14 – laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind bis 14 zwei Impfungen und ab 15 drei Impfungen erforderlich (sogenannte Nachholimpfung). Ab 20 sollte die Impfung ergänzt werden – bis zum 26.
Lebensjahr ist sie im Rahmen der kantonalen Impfprogramme kostenlos. Auch Frauen bis zum Alter von 45 Jahren können von der HPV-Impfung profitieren. Die Kosten dafür müssen jedoch in der Regel selbst getragen werden. Unter Umständen übernimmt aber eine Zusatzversicherung diese ganz oder teilweise. Wichtig: Die Impfung ist gut verträglich. Als einzige Nebenwirkung kommt es zu Hautreaktionen an der Einstichstelle. Text Doreen Brumme
Menopause im Gespräch
Viele Frauen sehen die Wechseljahre als «normalen Teil des Lebens einer Frau» und unterschätzen dabei oft ihre Beschwerden. Warum es wichtig ist, Symptome ernst zu nehmen und welche Rolle der offene Austausch zwischen Ärztin bzw. Arzt und Patientin spielt, darüber spricht Prof. Dr. med. Harald Meden, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, im Interview.
Was bringt Frauen, die in den Wechseljahren sind, in Ihre Praxis?
Am häufigsten sind es Hitzewallungen, nächtliches Schwitzen und Schlafstörungen. Auch ungewollte Gewichtszunahme, starke Schwankungen der Stimmung oder neu aufgetretene Probleme im Intimbereich können der Grund sein, in die Praxis zu kommen und das ärztliche Gespräch zu suchen.
Sind die Frauen, die wegen Wechselbeschwerden zu Ihnen kommen, gut über die Wechseljahre, deren Symptome oder Beschwerden und mögliche Behandlungen informiert?
Das ist sehr unterschiedlich. Ein Teil der Frauen ist sehr gut informiert und kommt mit konkreten Vorstellungen hinsichtlich der Behandlung.
Einige Frauen wollen ausdrücklich keine Hormone zur Therapie und fragen gezielt nach hormonfreien Möglichkeiten der Behandlung. Ein Teil der Frauen hat sich mit dem Thema noch nicht weiter beschäftigt.
Diese Frauen suchen im ärztlichen Gespräch Informationen und eine ärztliche Beurteilung.
Wie läuft ein «typisches» Erstgespräch über die Menopause in Ihrer Spezialsprechstunde ab?
Ich lasse die Patientin erst einmal erzählen. So erhalte ich einen ersten Eindruck, um was es objektiv geht und wie dies subjektiv empfunden wird. Danach benutze ich einen strukturierten Fragebogen. Typische Hürden im Gespräch können Informationen zur Einschränkung der sexuellen Gesundheit sein und zum Intimleben. Sehr schnell wird im Verlauf des Gesprächs klar, ob Probleme in diesem Bereich für die Patientin im Vordergrund stehen
Brauchen Sie Unterstützung oder ein wenig Inspiration für das Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin? Unser interaktives Tool «Mein GesprächsCheck» nimmt nur ein paar Minuten Ihrer Zeit in Anspruch und schlägt Ihnen Tipps für Ihr Gespräch über die Wechseljahre vor. Beantworten Sie einfach ein paar Fragen, und Sie erhalten Ihre individuelle «Standortbestimmung», die Sie bei Ihrem nächsten Arzttermin verwenden können.
und wie detailliert sie darüber sprechen möchte.
Welche Informationen sollten Patientinnen mit Wechselbeschwerden in das Erstgespräch mitbringen?
Für mich ist wichtig zu wissen, ob bisher eine Behandlung gemacht wurde und wenn ja, womit. Bei früherer oder laufender Behandlung sollte die Patientin Informationen mitbringen, was verwendet wurde und wie lange. Wichtig ist auch die Information, wie die bisherige Therapie vertragen wurde und ob die Therapie geholfen hat. Die Nennung der Namen der Präparate hat eine
zentrale Bedeutung. War eine eventuelle vorherige Behandlung eine Selbstbehandlung in eigener Initiative oder gab es eine oder mehrere ärztliche Verschreibungen hierzu?
Wurden die Schilddrüsenhormone untersucht? Wenn die Informationen zu den genannten Punkten vorliegen, kann eine individuelle und ganzheitlich ausgerichtete Behandlung konzipiert und besprochen werden.
Wie kann sich eine Frau auf den Besuch bei Ihnen vorbereiten –womit muss sie rechnen?
Frauen, die zu mir in die Menopause Sprechstunde kommen, können sich auf das Gespräch vorbereiten,
Prof. Dr. med. Harald Meden Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
Lesen Sie mehr unter
indem sie eventuell vorhandene Befundberichte mitbringen. Zumeist sind das Laborbefunde zu Blutuntersuchungen. Auch das Mitbringen von weiteren Befunden kann eine wichtige Vorbereitung sein, zum Beispiel, wenn eine Untersuchung zur Knochendichte gemacht wurde. Zudem ist es hilfreich, wenn die Verpackungen von bisher verwendeten Präparaten mitgebracht werden. Das ist bei allen ärztlicherseits verordneten Medikamenten hilfreich, insbesondere wenn es diese in unterschiedlichen Dosierungen gibt. Mitgebrachte Schachteln oder etikettierte Fläschchen geben auch bei frei verkäuflichen Präparaten wichtige Informationen. Ärztlicherseits kann sofort gesehen werden, welche
Prämenopause
Regelmässige Periode
Inhaltsstoffe in welcher Menge in dem Präparat sind. Weitere wichtige Vorbereitungen sind Überlegungen zur Bewertung durch die Patientin: Was wurde gut vertragen, was nicht? Was hat geholfen, was nicht? Welche Anwendung war gut praktikabel, welche nicht? Letzteres ist insbesondere bei örtlichen Behandlungen im Intimbereich wichtig. Diese Erfahrungen sollten im Arztgespräch spontan mitgeteilt werden.
Worauf sollte sich die Patientin mit Wechseljahresbeschwerden fokussieren, um ihr Anliegen vorzustellen und befriedigend zu besprechen? Die Patientin sollte sich vor dem
Perimenopause Unregelmässige Periode
Arztgespräch überlegen, welche Symptome sie am meisten belasten. Dies sollte auf maximal 3 Symptome beschränkt werden. Wenn zusätzliche Symptome vorhanden sind, sollten diese im Gespräch nur kurz genannt werden oder auf einem mitgebrachten Zettel aufgeschrieben sein, der ergänzend im Gespräch abgegeben wird. So kann die ärztliche Beratung auf die Punkte, die für die Frau am wichtigsten sind, konzentriert werden. Mit diesem Vorgehen kann das Beratungsgespräch zu einem zufriedenstellenden Ergebnis führen.
Postmenopause
Startet 12 Monate nach der letzten Periode
Menopause Finale Periode 1 2 3 4
Welche Tipps haben Sie für Patientinnen, die zu Ihnen oder anderen Ärzten/Gynäkologen etc. gehen?
Die drei wichtigsten Fragen überlegen, zu Hause aufschreiben und zum ärztlichen Gespräch mitbringen.
Wenn bereits medizinische Untersuchungen gemacht wurden: Kopien von Befundberichten anfragen, sammeln und zum ärztlichen Gespräch mitbringen.
Wenn bereits Behandlungen mit Präparaten durchgeführt wurden, in eigener Regie oder ärztlicherseits oder durch andere medizinische Fachpersonen: Verpackungen / Fläschchen zum ärztlichen Gespräch mitbringen. Einen online verfügbaren Fragebogen zu Wechselbeschwerden ausdrucken, ausfüllen und zum ärztlichen Gespräch mitbringen. 33-45
«Wie machst du Wechseljahre?»
Miriam Yung Min Stein (48) ist Mitinitiatorin der deutschen Kampagne #wirsind9millionen, die sich für Frauen in den Wechseljahren starkmacht und das Thema «Wechseljahre» in den Fokus der Gesellschaft rückt –gesundheitlich, wirtschaftlich und politisch. Im Interview spricht die Journalistin und Bestsellerautorin1 über die gesellschaftliche Rolle von Frauen (in den Wechseljahren).
Machen die Wechseljahre Frauen weise?
Frauen, die diese Phase ihres Lebens erreichen, sind längst weise. Denn sie haben mit Anfang bis Mitte 40, wenn der Wechsel bei den meisten einsetzt, bereits jede Menge Lebensweisheit im Gepäck: Wissen, Fähigkeiten und Erfahrungen, die die Frauen über die Jahre gesammelt haben. Diese befähigen sie dazu, dem Leben und ihren Mitmenschen mit viel Mitgefühl, Freundlichkeit, Hingabe und Empathie zu begegnen – alles Eigenschaften, die ich mit weise verbinde. Wobei ich Weisheit grundsätzlich weder an Geschlecht noch an Alter binde. Jede:r ist zu jeder Zeit auf ihre/seine Weise weise.
Weiss die Gesellschaft die Weisheit von Frauen in der Menopause zu schätzen?
Wenn dem so wäre, bräuchten wir keine #wirsind9millionen-Kampagne2. Nein, die patriarchale Gesellschaft schaut immer noch durch die traditionelle Brille auf Frauen: Sie erkennt meist nur die Alltagsweisheit an, die Frauen in den vermeintlich typisch weiblichen Care-Rollen erwerben. Diese altbackene Sichtweise ist leider tief verwurzelt – und zwar in Männern wie Frauen.
Die Frauen wissen ihre Weisheit demnach selbst auch nicht zu schätzen?
Viele sind sich ihrer Weisheit nicht vollends bewusst. Kein Wunder: Seit Jahrhunderten beschränkt das patriarchale System das gesamtgesellschaftliche Wirken von Frauen nicht nur, sondern würdigt es sogar herab. Während Männer «mit den Jahren reifen», werden Frauen nach der Menopause, also nach ihrer fruchtbaren Lebenszeit, einfach
Keine Frau muss Angst haben, alt zu werden. Es gibt keine Blütezeit – und demnach auch kein Welken. Jede Lebensphase hat ihre Höhe- und Tiefpunkte.
Miriam Yung Min Stein
nur «alt», wobei dieses «alt» oft den bitteren Beigeschmack von «welk» hat. Dieses Bild von der älteren Frau war und ist nie zutreffend. Es ist Zeit für ein realistisches Bild von Frauen in den Wechseljahren – am besten gezeichnet von ihnen selbst!
Was wäre der erste Strich auf der Leinwand?
Wenn ich mit Frauen über ihre Wechseljahre spreche, dann treffe ich auf Persönlichkeiten, die etwas zu sagen haben, die Rechte beanspruchen und nicht mehr hergeben wollen. Gleiches gilt für ihre finanzielle Unabhängigkeit. Und trotzdem sehen viele dieser Frauen oft (noch) nicht, wie wichtig sie für die Zivilgesellschaft sind. Stattdessen haben sie das Gefühl, dass ihnen keiner zuhört. Sie empfinden sich nicht als wertvolle Mitglieder der Gesellschaft, nicht als Teilhaberinnen an der Macht. Für ein realistisches Selbstbild sage ich den Frauen: Setzt euch hin, nehmt Stift und Papier und listet auf, was ihr bislang alles geleistet habt, holt eure Fotokisten dazu, schaut hin. Hinter Punkten wie Kinder, Haushalt, Einkauf, Weiterbildung, Teilzeitjob, Vollzeitjob, Elternpflege stecken viele Kompetenzen – und
zwar durchaus in einer Form von Führungsqualität. Frauen, die den Gedanken von Führung für sich denken und ihre Kompetenzen zielgerichtet bündeln, empowern sich selbst und andere Frauen gleich mit.
Was legen Sie Frauen in den Wechseljahren ans Herz?
1. Ihr seid das Rückgrat unserer Gesellschaft – macht euch das bewusst.
2. Vernetzt euch: Es gibt starke, traditionelle soziale Frauennetzwerke und jede Frau kann ein neues Netzwerk gründen – sei es, um einen Nachbarschaftsflohmarkt zu veranstalten, eine Spielstrasse einzurichten oder einen Buchklub zu gründen.
3. Wartet nicht auf die grosse Eingebung: Macht euch Schritt für Schritt auf den Weg.
Die Perimenopause bringt häufig auch gesundheitliche Beschwerden mit sich, die oft noch tabuisiert werden. Wie geht frau damit am besten um?
Es fehlt in unserer Gesellschaft an Wissen darüber, was im Körper der Frau passiert, wenn ihre fruchtbare Lebenszeit zu Ende geht. Deshalb gehören die Wechseljahre in die Lehrpläne von Schulen und ins Grundstudium der Medizin. Das Thema gehört in Familien und Unternehmen auf den Tisch. Die älter werdenden Frauen sollten sich selbst informieren, indem sie eine Tratsch-Welle lostreten und sich zur Frage «Wie machst du Wechseljahre?» austauschen. Ganz wichtig: Bei den ersten Anzeichen des Wechsels sollte sich jede Frau ärztliche Begleitung holen. Keine muss die teils heftigen Wechselbeschwerden aushalten.
1 Miriam Yung Min Steins Buch «Die gereizte Frau» (2022) ist ein SPIEGEL-Bestseller. 2024 erschien ihr Buch «Weise Frauen» (beide Goldmann). 2 wirsindneunmillionen.de
Wechseljahre: Da müssen Sie durch –aber nicht allein!
Die fruchtbare Lebenszeit einer Frau beginnt mit ihrer ersten Monatsblutung (Menarche) und endet mit dem Ausbleiben der Regelblutung. So wie die Pubertät sich über Jahre zieht, ist auch der Wechsel in die unfruchtbare Lebenszeit ein jahrelanger Prozess. Ursächlich für die Wechseljahre ist, dass der weibliche Körper die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron in den Eierstöcken (Ovarien) nach und nach einstellt.
Das Klimakterium startet mit der Prämenopause, in der die Frauen erste Unregelmässigkeiten in ihrem Zyklus und möglicherweise auch schon erste Symptome des Wechsels spüren. Es folgt die Perimenopause. Die Symptome in diesen beiden Phasen sind vielzählig und vielfältig. Wichtig zu wissen ist, dass es körperliche und psychische Symp-
tome gibt. Welche Symptome einzeln oder in Kombination auftreten, das variiert von Frau zu Frau. Und auch im Laufe der Wechseljahre verändert sich die Symptomatik: Symptome können hinzukommen, ausbleiben und wiederkehren.
Jede Frau spürt die Wechseljahre. Nach der sogenannten Drittel-Regel gilt: Etwa ein Drittel der Frauen hat kaum Probleme damit, ein Drittel berichtet von leichten Beschwerden und ein Drittel bekommt es mit behandlungsbedürftigen Beschwerden zu tun. Die Menopause lässt sich nur in der Rückschau feststellen, denn das ist der Zeitpunkt, an dem die letzte natürliche Menstruation zwölf Monate zurückliegt. Fortan befindet sich die Frau in der Postmenopause.
7 Fakten zum Klimakterium, die Sie kennen sollten
Im Schnitt haben Frauen ihre letzte natürliche Menstruationsblutung mit 52 Jahren.
Stark oder sehr stark belasten die meisten Frauen im Klimakterium
Hitzewallungen
Nächtliche Schweissausbrüche
Schlafstörungen
34 % der Frauen fühlen sich nach den Wechseljahren frei und unabhängig.
Ein Grossteil der Frauen stimmt den Aussagen gar nicht zu, dass Frauen…
als weniger attraktiv angesehen würden
dass sie keine richtige Frau mehr seien
dass sie sich in ihrer sexuellen Aktivität eingeschränkt fühlt
In ihrer Arbeitsleistung beeinträchtigen Frauen im Klimakterium vor allem körperliche und geistige Erschöpfung (71,4 %).
Gut ein Fünftel der Frauen (20,8 %) gibt an, wegen der Wechseljahresbeschwerden die Arbeitszeit zu reduzieren.
14,4 % der über 55-Jährigen erwägen, in Frühpension zu gehen, oder sind bereits in Frühpension.
Bewertung der Symptome der Menopause
Fragebogen zum Ausfüllen für Patientinnen
Bitte nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um die folgende Liste möglicher Beschwerden in den Wechseljahren durchzugehen. Kreuzen Sie an, wie stark Sie in den letzten vier Wochen von den einzelnen Symptomen betroffen waren. Nehmen Sie Ihre Beschwerden ernst – sie sind ein wichtiger Hinweis auf Ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden. Sprechen Sie offen mit einer medizinischen Fachperson, zum Beispiel Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen, darüber. Vereinbaren Sie am besten zeitnah einen Termin, um gemeinsam passende Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.
Schutzfunktionen der Haut, auf die Haut bezogene Empfindungen 0 1 2 3 4
14. Veränderungen des Körpergewichts** Funktionen der Aufrechterhaltung des Körpergewichts 0 1 2 3 4
** Zusätzliche Kategorien basierend auf Empfehlungen von Honermann L, et al. 2020, die nicht in der offiziellen «Menopause Rating Scale» Auswertung enthalten sind.
0 = keine, 1 = leicht, 2 = mittel, 3 = stark, 4 = sehr stark
zum Ausschneiden
Wechseljahre –ein Risiko für die Knochengesundheit
Mit dem Alter werden die Knochen schwächer. Jede fünfte Frau ab 50 leidet an chronischem Knochenschwund (Osteoporose). Im Interview
erklärt PD Dr. med. Judith Everts-Graber, Leiterin der Abteilung
Osteoimmunologie der Uniklinik für Rheumatologie und Immunologie am Unispital Bern, warum Frauen viel häufiger Osteoporose haben als Männer und welche Rolle die Wechseljahre dabei spielen.
Text Doreen Brumme
Osteoporose – womit bekommen es Betroffene zu tun?
Bei dieser chronischen Krankheit verringert sich die Dichte und Stabilität der Knochen. Dieser «Knochenschwund» geschieht, weil sich die knöcherne Mikroarchitektur verändert: Die Knochen werden porös – ähnlich wie ein löchriger Käse.
Welche Risiken birgt das?
Die veränderte Knochenbeschaffenheit erhöht das Risiko für Brüche. Wegen zunehmender Instabilität im Alter stürzen Betroffene häufiger und ihre Knochen brechen dabei eher, selbst schon bei leichtem Aufprall. Typisch für Osteoporose sind vor allem Brüche von Wirbelkörpern und Hüften, aber auch andere Knochen können betroffen sein (Unterarme, Rippen, Becken etc.). Speziell bei den Wirbelkörpern ist, dass es auch ohne Sturz oder Unfall zu sogenannten «stummen» Brüchen kommt, die teilweise gar nicht bemerkt werden.
Wen trifft eine Osteoporose?
Meist ältere Menschen, denn die Veränderung der Knochen ist Teil des natürlichen Alterns. Da die Knochenbeschaffenheit aber sehr von Hormonen beeinflusst wird und sich der Hormonhaushalt bei
Frauen im Laufe der menopausalen Phase (oder Transition) stark verändert, sind sie besonders anfällig für Osteoporose. 20 Prozent der Frauen über 50 leiden daran, bei Männern liegt der Anteil dagegen bei «nur» sieben Prozent.*
Ist Osteoporose demnach eher eine Frauenkrankheit?
Mit Blick darauf, wer hauptsächlich betroffen ist, kann man das schon sagen. Männer haben von Natur aus eine um etwa 20 Prozent höhere Knochendichte als Frauen – ihre genetisch bedingte Knochenbeschaffenheit ist damit deutlich besser. Sie erleben zwar auch einen hormonellen Wechsel, der analog zur «Menopause» der Frau manchmal Andropause genannt wird, doch dessen Verlauf ist weniger dynamisch und längst nicht so stark ausgeprägt wie bei Frauen. Aber bei Knochenbrüchen im Alter sollte man auch bei Männern an eine Osteoporose denken und diese, wenn nötig, abklären.
Wie zeigt sich eine Osteoporose?
Das Nachlassen der Knochendichte spürt keine:r, die Folgen davon schon. Es sind die Brüche, die die Patient:innen in die Arztpraxis bringen.
Warum sind Frauen in den Wechseljahren besonders betroffen?
Das weibliche Sexualhormon Östrogen schützt unter anderem auch die Knochen. Im Zuge der Hormonumstellung, die eine Frau in der menopausalen Transition erlebt, produziert ihr Körper immer weniger davon – damit fällt der Knochenschutz nach und nach weg. Das ist ein natürlicher Prozess, der jeder Frau bewusst sein sollte.
Sollten Frauen, die sich dem Wechsel nähern, ihre Knochendichte checken lassen?
Ja, insbesondere wenn Risikofaktoren für Osteoporose bei ihnen zutreffen (siehe Kasten, Anm. d. Red.).
Wie misst man die Knochendichte?
Die Untersuchung erfolgt mit einem bildgebenden Verfahren und dem Einsatz sehr schwacher Röntgenstrahlen. Sie dauert ungefähr eine Viertelstunde und ist absolut schmerzfrei. Ein Bluttest zeigt zudem oft erhöhte Knochenumbauwerte auf, ausserdem sind oft weitere Labortests für den Ausschluss von Stoffwechselerkrankungen oder anderen Co-Faktoren, die eine Osteoporose begünstigen können, indiziert.
Leiterin Osteoimmunologie der Universitätsklinik für Rhevumatologie und Immunologie am Inselspital, Universitätsspital Bern
Und wie wird die Osteoporose behandelt?
Grundsätzlich ist eine Osteoporose gut behandelbar, ganz gleich, in welchem Alter die Diagnose erfolgt – Frauen im Wechsel erhalten häufig eine postmenopausale Hormontherapie. Wichtig ist, dass die Behandlung passgenau auf die Patientin zugeschnitten ist. Es gibt inzwischen ganz verschiedene Präparate, die sich sowohl im Wirkmechanismus als auch in der Darreichungsform unterscheiden.
Was können Betroffene zur Thera-
Osteoporosepatient:innen gilt das selbstverständlich auch, wie auch der Verzicht auf Rauchen und erhöhten Alkoholkonsum. Für die ältere Frau ist zudem eine Sturzprophylaxe entscheidend. Betroffene sollten ihre Wohnungen von Stolperfallen wie Türschwellen, Teppichkanten und herumliegenden Kabeln befreien.
Ist es ratsam, Vitamin D und Kalzium zu ergänzen?
Kalzium ist das wichtigste Knochenmineral. Vitamin D fördert die Verstoffwechselung des Minerals aus der Nahrung, das über den Darm
Besteht ein Risiko für Osteoporose?
Folgende 11 Lifestyle- und Gesundheitsfaktoren erhöhen das Risiko für Osteoporose:
1. weibliches Geschlecht
2. Alter Ü50
3. familiäre Vorgeschichte
4. wechseljahresbedingter Östrogenmangel
5. ungesunde Ernährung
6. Magen-Darm- und Stoffwechselerkrankungen wie bei-
Das sagt Denise Reinle mit Blick zurück. Im Februar 2024 wurde sie Mutter einer Tochter. Für die heute 40-Jährige erfüllte sich damit ihr lang gehegter Kinderwunsch. Den hatte Denise nie aufgegeben – weder 2012, als sie an Blutkrebs (Leukämie) erkrankte, noch 2020, als sie die Diagnose Brustkrebs erhielt. Um Frauen mit einem ähnlichen Schicksal Mut zuzusprechen, erzählt Denise hier von ihrem Weg durch viel Pech ins Mutterglück.
Denise, Sie hatten Brustkrebs – wann und wie kam es zu der Diagnose?
Ich stand Ende September 2020 abends im Bad und putzte mir die Zähne. Als ich ans Lavabo zum Wasserhahn rückte, stiess ich mir die rechte Brust. Ich rieb die schmerzende Stelle und spürte dabei eine kleine Verhärtung. Ich war beunruhigt. Mein ungutes Gefühl liess mich nicht los. Also ging ich drei Tage später zum Arzt. Das Ultraschallbild zeigte einen kleinen dunklen Kreis. Mein Arzt meldete mich zur Abklärung im Brustzentrum
Rheinfelden an und riet mir, mich bis dahin nicht sehr zu sorgen, er sehe so etwas öfters, die Ursache sei meist harmlos. Ich hielt mich daran, liess die Biopsie machen und ging zuversichtlich ins Gespräch mit dem Chefarzt. Als Dr. Hauschild mir die Diagnose Brustkrebs mitteilte, dachte ich: «Das ist das Ende. Ein zweites Mal schaff ’ ich das nicht ...»
Das war nicht Ihr erster Krebs? Nein. Ich erkrankte 2012 an Blutkrebs. Ich war damals Ski fahren und fand die Woche im Schnee ungewöhnlich anstrengend. Das schob
ich jedoch auf mangelnde Kondition. Wieder zu Hause, wurde ich müder und müder. Ich dachte an einen Infekt und ging zum Arzt. Der nahm mir Blut ab und schickte mich ins Spital Rheinfelden. Nach der Untersuchung dort verlegte man mich noch in der Nacht auf die Isolierstation des Unispitals Basel. Am nächsten Morgen wurde mein Knochenmark punktiert. Bei all den hektischen Untersuchungen vermutete ich einen seltenen Infekt – doch ich bekam die Diagnose Leukämie. Es folgten drei Monate im Krankenhaus mit hoch dosierter Chemo in drei Zyklen.
Mein Immunsystem wurde auf null heruntergefahren, ich durfte nur ab und an heim, meist blieb ich isoliert im Spital.
Wie haben Sie diese Zeit erlebt?
Ich war einfach nur glücklich, dass die Therapie angeschlagen hatte, und freute mich über kleinste Dinge. Zudem sah ich vom Spitalzimmer aus die Menschen am Rheinufer sitzen und ich hatte den einfachen Wunsch: Sobald ich alles überstanden und das Spital verlassen habe, möchte ich auch einen Kaffee am Rhein trinken. Die weitere Chemo absolvierte ich zu Hause, in Form einer zweijährigen Tablettentherapie, die ich jedoch nicht gut vertrug. Ich kämpfte sehr lange mit Übelkeit und starken Kopfschmerzen. Meist lag ich nur rum, war zu nichts anderem in der Lage. Eine Reduktion der Dosis war unumgänglich, was zur (Ver-)Besserung führte. Anfang 2020 galt ich als geheilt. Im August heiratete ich.
Wie verkrafteten Sie die Brustkrebsdiagnose?
Mich überfiel schon im Gespräch mit Dr. Hauschild eine tiefe Traurigkeit. Meine Schwester hatte an dem Tag ihr erstes Kind bekommen, die Familie war in Feierlaune. Die wollte ich mit meiner schlimmen Diagnose nicht trüben. Ich war am Boden zerstört, hatte Angst. Ich bezweifelte, den Krebs noch einmal besiegen zu können. Er klebte wie Pech an mir.
Wie unterstützte Sie das Brustzentrum?
Dr. Hauschild erklärte mir, dass mein Brustkrebs sehr aggressiv ist und deshalb rasch behandelt werden sollte. Er kündigte mir an, dass das Brustzentrum alle nötigen Untersuchungen für mich planen würde – ich bräuchte mich darum nicht zu kümmern. Das hätte ich auch gar nicht gekonnt, ich war viel zu beschäftigt damit, die Diagnose zu verdauen. Wenig später rief mich meine Breast Care Nurse Cornelia Batram an und machte mit mir die Behandlungstermine aus. Damit hatte ich in den ersten Tagen nach der Diagnose viel zu tun, so blieb weniger Zeit für Grübelei.
Wie wurde Ihr Brustkrebs behandelt?
Ich startete im November 2020 mit einer Chemotherapie. Diese schlug an – im Februar 2021 war der Tumor
bereits kleiner und nach der Chemo sogar weg. Ich wurde darau in operiert: Man entfernte das Gewebe in der Brust, wo der Tumor zuvor war, grosszügig. Es folgten eine Bestrahlungs- und eine Immuntherapie. Damit war ich im Oktober 2021 – genau ein Jahr nach der Diagnose – durch. Körperlich ging’s mir wieder ganz gut – mein Kopf platzte aber vor Sorgen und Ängsten. Die Psychoonkologin, die ich aufsuchte, sagte mir, dass das ganz typisch sei: Lange sei mein System nur im Überlebensmodus gelaufen. Jetzt melde sich die zwischenzeitlich stillgelegte Psyche wieder.
Sie wurden 2024 Mutter einer Tochter – wie gelang Ihnen das? Zwischen meiner Leukämiediagnose und dem Behandlungsstart blieb damals keine Zeit, um irgendwas für meinen Kinderwunsch zu tun – da ging’s darum, mein Leben zu retten. Vor dem Start der Brustkrebsbehandlung war das anders. Dr. Hauschild wusste von meinem Kinderwunsch. Er riet mir noch vor Behandlungsbeginn zu einem Termin in der Kinderwunschpraxis. Seine Worte weckten Hoffnung in mir. Ich liess mir Eizellen entnehmen und diese einfrieren. Damit sicherte ich mir zumindest eine Chance auf ein Kind. Gut ein Jahr nach der erfolgreichen Brustkrebsbehandlung bekam ich von meinen Ärztinnen und Ärzten grünes Licht fürs Schwangerwerden. Ich wollte es zunächst auf natürlichem Weg versuchen. Im Sommer 2023 waren wir im Tessin. Ich musste ständig auf die Toilette, mir war oft flau, Alkohol schmeckte nicht mehr. Natürlich dachte ich an eine Schwangerschaft. Doch ich traute mich nicht, einen Test zu machen. Denn wäre der negativ, würde das heissen, dass irgendetwas nicht stimmte ... Ich war verunsichert. Also ging ich direkt zu meinem Gynäkologen, der mir eine Schwangerschaft bestätigte. Das Herz meines Babys schlug. Ich freute mich – traute dem Glück aber nicht. Ich unterdrückte meine Vorfreude, aus Angst aufgrund meiner Vorgeschichte.
Mein Vertrauen in meinen Körper wuchs jedoch von Tag zu Tag. Ich verliess mich auf die Aussagen meiner Ärztinnen und Ärzte, dass alles gut laufe – die regelmässigen Kontrollen bestätigten das. Als die Morgenübelkeit nachliess, ging’s mir gut. Ich spürte: Es läuft!
Leider zeigte sich im Dezember an meinem rechten Eierstock eine Zyste, die mich zunehmend beunruhigte. Im Februar 2024 kam meine Tochter per Kaiserschnitt auf die Welt – vier Wochen früher als erwartet. Ich sah sie nur ganz kurz, dann brach mein Kreislauf zusammen. Die Zyste wurde im Zuge der Geburt untersucht, schliesslich war der Bauch schon offen. Leider hatte sie sich zu einem Borderlinetumor entwickelt. Also operierte man mich direkt und entfernte den Tumor samt Eierstock. Ich brauchte lange, um mich von dieser OP zu erholen.
Wie geht es Ihnen heute?
Mir geht es gut. Immer wenn ich meine Tochter ansehe, erfüllt mich tiefe Dankbarkeit. Sie ist mein Glück. Ich versuche, mein Leben zu geniessen und die Sorgen in Schach zu halten. Die sind immer da ... Im Januar 2025 zeigte sich auch an meinem linken Eierstock eine Zyste. Diese wird jetzt engmaschig beobachtet. Es bleibt mir nur, abzuwarten, wie sie sich entwickelt.
Achten Sie besonders auf sich?
Ich besuchte einen Mind-Body-Medizin-Kurs im Brustzentrum und nahm von dort viel für den Alltag mit. Ich versuche, das Gelernte umzusetzen. Ich höre auf meinen Körper, reagiere auf seine Zeichen. Das gelingt mal mehr, mal weniger.
Was wünschen Sie sich?
Gesundheit. Zeit mit meiner Familie. Wenn ich meine Kleine anschaue, hoffe ich, dass ihr mein Pech erspart bleibt.
Letzte Frage: Haben Sie Ihren
Kaffee am Rheinufer schliesslich getrunken? Nicht nur einen!
Das integrative Brustzentrum Rheinfelden zählt in der Region sowie schweizweit zu einem anerkannten Zentrum in der Behandlung von Brustkrebserkrankungen und ist mehrfach zertifiziert. Die gesamtheitliche und individuelle Betreuung und Qualität wird durch ein interdisziplinäres Team sichergestellt.
Zu den häufigsten Beschwerden während einer Schwangerschaft zählt das Magenbrennen. Der Anteil der davon betroffenen Schwangeren liegt gemäss Quellenlage bei 20 – 80 %, wobei sich das Brennen vom ersten bis zum dritten Trimester meist verstärkt. Auch in der Stillzeit kann es anhalten. Lesen Sie hier, was dagegen hilft!
Wie sich das Magenbrennen zeigt Spüren Sie ein Drücken im Oberbauch, ein Brennen hinter dem Brustbein, mitunter bis hoch in den Hals? Müssen Sie sauer aufstossen? Ist Ihnen übel? Haben Sie einen unangenehmen Geschmack im Mund? Stören Sie Schluckbeschwerden, Husten oder Heiserkeit? Das sind typische Anzeichen von Magenbrennen.
Warum der Magen brennt
Zu Magenbrennen kommt es, weil Magensäure und Mageninhalte in die Speiseröhre zurückfliessen. In der Schwangerschaft kann dies mehrere Gründe haben: So sorgt das Gestagen Progesteron, ein Gelbkörperhormon, das für das Zustandekommen und den Erhalt einer Schwangerschaft sowie für das Stillen wichtig ist, dafür, dass sich die Muskulatur entspannt. Ein erschlaffender Schliessmuskel, der den Durchgang vom Magen zur Speisröhre normalerweise verengt, wird infolgedessen undichter. Zudem drückt das in der Gebärmutter wachsende Kind von unten auf den Magen. Und nicht zuletzt ist auch das Essverhalten ein Grund für Magenbrennen: Gibt eine Frau dem in der Schwangerschaft oft steigenden Appetit oder gar Heisshunger nach, dann isst sie mitunter fettreich oder scharf gewürzt. Um solche Lebensmittel zu verdauen, muss der Magen mehr Säure produzieren.
Was Schwangere gegen Magenbrennen tun können
• Achten Sie darauf, was Sie essen! Meiden Sie Lebensmittel, die
Magenbrennen ‚befeuern‘, und essen Sie stattdessen magenschonende Lebensmittel (siehe Kasten).
• Achten Sie darauf, wie Sie essen! Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt sind besser als drei grosse. Kauen Sie gründlich, um den Verdauungsprozess im Mund bestens einzuleiten. Dann hat es der Magen später leichter.
• Greifen Sie zu schonenden Lösungen, wie Gaviscon aus Ihrer Apotheke oder Drogerie. Mit dem pflanzlichen Hauptwirkstoff Alginat, lindert Gaviscon Magenbrennen rein physikalisch: es bildet eine Schutzbarriere auf der Oberfläche des Mageninhalts, sodass dieser nicht mehr nach oben in die Speiseröhre aufsteigen kann. Gaviscon ist verfügbar als Sachet oder Kautablette.
Erste Hilfe bei akutem Magenbrennen
Magenschonend essen –Magenbrennen vorbeugen
Die folgenden Lebensmittel(gruppen) schonen Ihren Magen:
• Vollkornbrot
• Vollkornreis und -nudeln
• Kartoffeln
• säurearmes Obst wie Bananen, Weintrauben, Erdbeeren
• Salate, bestimmtes Gemüse wie Möhren, Gurken, Spinat
• pflanzliche Fette wie Oliven-, Raps- und Leinöl
• Getränke ohne Kohlensäure und Fruchtsäure wie stilles Wasser oder ungezuckerter Tee
• fettarme Fisch- und Fleischwaren
• fettarme Milch und Milchprodukte
• getrocknete oder tiefgefrorene Kräuter
• Ein Glas stilles Wasser, Fenchel-, Ingwer-, Kümmel- oder Salbeitee verdünnen die Magensäure. Aber: Vorsicht bei Salbeitee in der Stillzeit – er drosselt die Milchbildung und gilt als natürliche Abstillhilfe.
• Kartoffelsaft oder Bananen neutralisieren die Magensäure.
• Milch, Sahne und Quark helfen ebenso gegen Magenbrennen
• Kauen Sie eine Handvoll Nüsse (Haselnüsse, Cashewkerne oder Mandeln). Der gut gekaute Brei bindet die Säure im Magen und ‚löscht‘ so das Brennen. Ähnlich wirken Haferflocken und Müsli.
Dies
ein
(Switzerland) AG, CH-8304 Wallisellen
ist
zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. Reckitt Benckiser
Social Freezing: Eine Patientin berichtet über ihre Erfahrung
Beim Social Freezing lassen Frauen unbefruchtete Eizellen einfrieren, um ihre Fruchtbarkeit für später zu erhalten. Die Gründe dafür sind vielfältig: noch kein passender Partner, mehr Zeit für Ausbildung oder Karriere, der Wunsch nach Planbarkeit oder medizinische Behandlungen, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen könnten. Die Eizellen werden in einem kurzen Stimulationszyklus gewonnen und mittels Vitrifikation bei minus 196 Grad Celsius gelagert.
Sylwina Spiess Moderatorin Patientin der Zürcher Kinderwunschklinik Cada
Moderatorin Sylwina Spiess hat sich für Social Freezing entschieden. Im folgenden Interview berichtet sie über ihre Erfahrung als Patientin der Zürcher Kinderwunschklinik Cada – vom ersten Fertility-Check bis zum Einfrieren der Eizellen.
Kannst du dich bitte kurz vorstellen?
Ich bin Sylwina, 36 Jahre alt und lebe in Zürich. Ich bin Moderatorin, Journalistin und Content Creator.
Welche Behandlung hast du bei Cada gemacht und aus welchem Grund?
Ich habe Social Freezing gemacht, also meine Eizellen einfrieren lassen, nachdem ich einen Fertility-Check bei Cada gemacht hatte. Da die Fruchtbarkeit vor allem ab dem 35. Lebensjahr bei der Frau sehr stark abnimmt, wollte ich mir mehr Sicherheit für meine Zukunft schaffen.
Wie bist du auf Cada aufmerksam geworden und wieso hast du dich dann für Cada entschieden? Über Social Media tatsächlich! Als ich dann zum ersten Mal bei Cada war, habe ich mich direkt wohlgefühlt, da alles so schön eingerichtet war, nicht wie in einem kalten Spital. Und dann war für mich klar, dass ich gerne hier meine Behandlung machen würde.
Wie lief dein erster Termin bei Cada ab?
Zunächst einmal wurde ich von einem Arzt beraten und aufgeklärt.
Dann habe ich einen Fertility-Check gemacht (Anm. d. Red.: Bei einem Fertility-Check werden wichtige Blutwerte zur Fruchtbarkeit der Frau untersucht, zum Beispiel der AMH-Wert).
Wie war der Fertility-Check bei dir?
Ich habe immer etwas Angst vor Blutentnahmen, aber es hat trotzdem gut geklappt. Als dann die Ergebnisse kamen, war es schon ein kleiner Schock für mich, weil die Werte schon nicht sehr gut waren. Mir war klar, dass diese mit dem Alter immer schlechter werden, und das hat mich dann noch mal in meiner Entscheidung zur Behandlung bekräftigt.
Wie ging es dann weiter?
Nachdem ich mich für die Behandlung entschieden hatte, habe ich die nötigen Medikamente bekommen, um diese zu Hause einzunehmen. Dann hatte ich Ultraschall-Monitorings bei Cada, um die Eizellreifung zu überwachen.
Nimm uns mit in den OP-Tag beim Social Freezing: Wie war das?
Klar, vor OPs habe ich immer Angst, aber als ich dann angekommen bin, war ich recht schnell wieder entspannt. Mein Zimmer sah aus wie in einem Wellnesshotel, echt megaschön. Dann habe ich die OP-Kleidung angezogen und dann ging es auch schon los. Später bin ich in meinem Zimmer aufgewacht und dann direkt mit dem Uber heimgefahren.
Wie lange hat es gedauert, bis du wieder fit warst?
Am nächsten Tag war ich noch etwas müde, aber als ich dann das gute Resultat der erfolgreich entnommenen Eizellen bekommen habe, ging es mir echt wieder gut.
Was ist mit deinen Eizellen passiert?
Meine Eizellen sind jetzt bei Cada eingefroren und sicher gelagert. Ich habe eine Karte, mit der ich jederzeit Zugriff auf sie bekommen kann. Falls ich in Zukunft einen Kinderwunsch habe, können sie dann verwendet werden.
Die Cada Kinderwunschklinik in Zürich Seefeld vereint modernste Technologie mit Expertenwissen. Sie bietet ein umfassendes Spektrum an Fruchbarkeitsbehandlungen wie IVF und Social Freezing, begleitet von umfassender Diagnostik und eigenem Labor – alles unter einem Dach.
Vereinbare jetzt ein Erstgespräch auf www.cada.com und lass dich beraten.
Impfschutz für zwei: RSV-Impfung für die Schwangere –Immunisierung fürs Baby!
PD Dr. med. Ladina Vonzun, Leitende Ärztin der Klinik für Geburtshilfe am Universitätsspital Zürich und Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF/BAG), erklärt im Interview, wie man Neugeborene gegen das Respiratorische Synzytial Virus (RSV), die gerade bei den Kleinsten eine sehr gefährliche Atemwegserkrankung verursachen können, schützen kann.
Text Doreen Brumme
Vonzun
Leitende Ärztin Klinik für Geburtshilfe am Universitätsspital Zürich und Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF/BAG)
Warum ist der Schutz gegen RSV wichtig – und was für Möglichkeiten gibt es?
RSV-Infektionen sind im Winterhalbjahr die häufigste Ursache dafür, dass Neugeborene und Säuglinge ins Spital eingewiesen werden. Das spricht für sich! Eine Infektion mit RSV zeigt sich mit trockenem Husten, Fieber und Schnupfen. Was bei grösseren Kindern und Erwachsenen in der Regel nichts Dramatisches ist, kann bei den Kleinsten, wegen ihrer noch sehr feinen und engen Atemwege, zu einer Bronchiolits mit lebensbedrohlicher Atemnot führen.
Welche Möglichkeiten gibt es, Neugeborene vor RSV zu schützen?
Es gibt nun zwei Möglichkeiten, das Neugeborene vor einer RSV-Infektion zu schützen. Beide Optionen sind sicher und vergleichbar wirksam. Daher gibt es keine Präferenz in den offiziellen Empfehlungen. Die Optionen sollen auf jeden Fall mit den betreuenden Ärzt:innen besprochen werden.
Erregern der Krankheiten geschützt, die die Mutter bereits durchgemacht hat oder gegen die sie geimpft wurde. Dieser Nestschutz wirkt in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt, während das Kind sein eigenes Immunsystem trainiert. Im Laufe des Lebens lernt das Immunsystem mit jedem Infekt und mit jeder Impfung dazu und kann dadurch auch selbst schneller reagieren.
Wie genau gibt die Mutter ihr Immungedächtnis an ihr Kind weiter?
Jede Infektion, die der mütterliche Körper erlebt, schreibt sich in das Gedächtnis ihres Immunsystems ein – in Form von Antikörpern (IgG: Immunglobulin G). Über die Plazenta ist das Kind im Mutterleib mit dem Blutkreislauf der Mutter verbunden. Das Blut bringt Nährstoffe, Sauerstoff und auch Antikörper von der Mutter zum Kind. Daher brauchen wir Impfungen als «Boost» des mütterlichen Immunsystems. Durch die Impfung wird die Produktion von IgG angekurbelt, ohne die Krankheit zu
Immunisierung der Neugeborenen wird bei der RSV-, aber auch bei der Keuchhustenimpfung zum Vorteil ausgenutzt. Andererseits soll die Schwangere selbst vor schweren Infektionen geschützt werden, daher wird die Grippe- und Covidimpfung vor oder während der Wintersaison den Schwangeren empfohlen.
Bezahlt die Krankenkasse die RSVImmunisierung?
Ja, beide Optionen, die mütterliche Impfung wie auch die Immunisierung der Neugeborenen mit Antikörpern, wird von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) übernommen. Hier gilt allerdings zu beachten, dass die mütterliche RSVImpfung noch bis Ende des Jahres 2025 der individuellen Franchise unterstellt ist. Ab 2026 werden neu alle Impfungen, die gemäss schweizerischem Impfplan empfohlen werden, franchisefrei von der OKP übernommen. Es gibt Impfungen, die während
EMPFEHLUNGEN: RSV-SCHUTZ FÜR NEUGEBORENE
2 MÖGLICHKEITEN
1. IMPFUNG DER SCHWANGEREN:
• Wie? Der Schutzmechanismus für das Neugeborene erfolgt über den Nestschutz.
• Wer? Schwangere Frauen.
• Wann? Zwischen der 32+0 und der 36+0 Schwangerschaftswoche, falls der errechnete Geburtstermin zwischen Oktober und März liegt.
Warum sollten Schwangere sowohl auf ihren eigenen Impfschutz achten als auch den ihres Kindes schon mitdenken?
Weil die Natur so etwas Geniales wie den Nestschutz vorsieht: Werdende Mütter geben ihren im Bauch heranwachsenden Kindern unter anderem ihr Gedächtnis der Immunreaktion mit. Damit sind Neugeborene, deren Immunsystem anfangs noch unerfahren ist, mit einem zeitlichen Vorsprung zumindest vor den
2. IMMUNISIERUNG DES NEUGEBORENEN:
• Wie? Dies ist keine Impfung, sondern die Gabe von Schutzantikörpern (IgG), die das Neugeborene direkt schützen.
• Wer? Alle Neugeborenen, bei denen die Mutter während der Schwangerschaft nicht geimpft wurde.
• Wann? Möglichst rasch nach der Geburt für alle «Winterkinder», die zwischen Oktober und März auf die Welt kommen. Für alle «Sommerkinder», die ihre erste Wintersaison erleben, ist eine Immunisierung ab Oktober empfohlen.
verursachen. In der Regel gilt, je mehr Antikörper die Mutter hat, desto mehr kommen beim Kind an und desto besser der Schutz des Neugeborenen.
Welche Impfungen sind in der Schwangerschaft besonders wichtig und warum?
Für Impfungen während der Schwangerschaft gibt es zwei Überlegungen: Einerseits soll der Nestschutz optimiert werden.
Dieser Mechanismus der indirekten
der Schwangerschaft explizit nicht empfohlen sind. Hierzu gehört die Röteln- und Varizellenimpfung. Beide Krankheiten können im Falle eines Infekts während der Schwangerschaft jedoch zu schweren Erkrankungen des Ungeborenen führen. Deshalb ist es für alle wichtig, bereits vor einer Schwangerschaft sicherzustellen, dass der Impfstatus vollständig ist. Lassen sie Ihr Imp üchlein gleich kontrollieren!
PD Dr. med. Ladina
Mit freundlicher Unterstützung von Neurim
Kinder und Jugendliche: Schlafprobleme erkennen und beheben
Dr. med. Rabia Liamlahi, FMH Kinder- und Jugendmedizin, Oberärztin der Abteilung Entwicklungspädiatrie am Universitäts-Kinderspital
Zürich – Eleonorenstiftung, klärt über Schlafprobleme bei Kindern und Jugendlichen (KiJu) auf und gibt Tipps für besseren Schlaf.
Dr. med. Rabia Liamlahi FMH Kinder- und Jugendmedizin, Oberärztin Entwicklungspädiatrie am UniversitätsKinderspital Zürich – Eleonorenstiftung
Wie steht es um den Schlaf der KiJu in der Schweiz?
Auch wenn es keine verlässlichen Langzeitdaten zur Entwicklung des Schlafverhaltens der Schweizer KiJu gibt, wissen wir aus der klinischen Erfahrung, dass Schlafschwierigkeiten in Schweizer Familien ein Thema sind.*
Was heisst «gut schlafen»?
KiJu, die «gut schlafen»,
• können gut einschlafen (Einschlafzeit zwischen 15 und 30 Minuten)
• schlafen auch nach einem nächtlichen Wachwerden mit Gang zum Wasserhahn und/oder WC gut wieder ein
• wachen nach ihrer individuellen Schlafzeit morgens gut erholt auf und können problemlos aufstehen
• sind tagsüber wach und körperlich wie geistig leistungsbereit.
Ab wann spricht man von einer Schlafstörung?
Wenn KiJu über längere Zeit Schwierigkeiten mit dem Ein- oder Durchschlafen haben, dadurch einen Leidensdruck entwickeln und/oder tagsüber nicht erholt sind, gehen wir von einer Schlafstörung aus.
Was stört den Schlaf von Kindern und Jugendlichen?
Angefangen bei einem Atemwegsinfekt, der die Nase verstopft, über starkes Schnarchen und Atemaussetzer (Apnoen), die im Rahmen eines Obstruktiven Schlafapnoesyndroms vorkommen können und Depressionen
bis hin zu anderen chronischen Erkrankungen – die Reihe möglicher «Schlafstörer» ist lang, jedoch sind organische Schlafstörungen eher selten. Hinzu kommen je nach Alter auch schlafraubende Probleme in Familie, Schule oder Freundeskreis. Nicht zu unterschätzen ist zudem der Gebrauch von digitalen Medien kurz vor dem Einschlafen.
Bei kleineren Kindern sind die häufigsten Gründe unregelmässige Bettzeiten, eine Überschätzung des individuellen Schla edarfs der Kinder durch das Umfeld und Regulationsschwierigkeiten.
Aber: Bei Jugendlichen sind Schlafstörungen vor allem eine «Nebenwirkung» der Pubertät, die ihnen immense biologische und soziale Veränderungen bringt. Unter anderem verschiebt sich ihre «innere Uhr»: Viele Jugendliche werden in der Pubertät immer mehr zu «Eulen» – das heisst sie können erst spät einschlafen und kommen früh morgens nicht aus dem Bett. Dies wäre an sich nicht so ein grosses Problem, wenn die Schweizer Schulen nicht zu denen in Europa gehören würden, die mit am frühesten beginnen. Schlafstörungen können aber auch Begleitsymptom anderer Erkrankungen sein. Ursächlich kann etwa eine veränderte Ausschüttung des Hormons Melatonin sein, das den Schlaf-Wach-Rhythmus mitreguliert. Eine ärztliche Abklärung kann helfen organische Ursachen für Schlafstörungen auszuschliessen.
Was können Betroffene und ihre Familien tun, um den Schlaf zu verbessern?
Das unterscheidet sich je nach dem Alter der Betroffenen.
Bei Kindern sollten die Eltern auf eine gute Schla ygiene achten, die etwa durch ein ruhiges, dunkles Schlafzimmer und regelmässige Bettzeiten gefördert wird. Ausserdem empfiehlt es sich, den individuellen Schla edarf des Kindes zu ermitteln und die Bettzeiten auch daran anzupassen. Das kann auch heissen, dass das Kind nicht zu lange im Bett ist. Zu guter Letzt sollte auch das selbständige Einschlafen des Kindes unterstützt werden.
Bei Jugendlichen ist ebenfalls die Schla ygiene wichtig – hier zählt aber auch dazu, dass sie tagsüber genug Bewegung an der frischen Luft haben, dass das Bett ausschliesslich zum Schlafen genutzt wird, sowie dass vor dem Einschlafen keine digitalen Medien genutzt werden. Auch für Jugendliche sind regelmässige Bettzeiten wichtig und dabei vor allem, dass sie morgens raus aus dem Bett und ans Tageslicht kommen.
Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, und an wen wendet man sich?
Wenn die «Hausmittel» ausgeschöpft sind und sich das Leid der KiJu nicht lindert, ist ärztlicher Rat nötig. Erste Anlaufstelle für Schlafprobleme sind dann die Kinderärztinnen und -ärzte.
* Etwa bei 30% aller Kinder treten im Verlauf Schlafstörungen auf, diese sind aber oft vorrübergehend. Bei den Jugendlichen leiden etwa 10-30% an Schlafstörungen.
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