AT – Technologies for Smart Factories

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Technologies for

Zwischen Risiko und Potenzial

Der Vorstand von Women in AI Austria spricht über KI-Kompetenz, Regulierungen und Risiken.

Zehn Jahre Plattform Industrie 4.0

Geschäftsführer Roland Sommer im Gespräch

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Visiativ Transformer Roadmap für die digitale Transformation

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VERANTWORTLICH FÜR DIESE AUSGABE

Sophie Steindl, BA Projektmanagerin Mediaplanet GmbH

Greenwashing oder Gamechanger:

Wie intelligente Produktionsplanung Nachhaltigkeit vorantreibt, Dipl.-Ing. Alexander Gaal, Fraunhofer

Project Manager: Sophie Steindl, BA

Business Developer: Paul Pirkelbauer, BA

Lektorat: Sophie Müller, MA

Grafik und Layout: Juraj Príkopa

Managing Director: Bob Roemké

Fotocredits: wenn nicht anders angegeben bei Shutterstock

Medieninhaber: Mediaplanet GmbH, Bösendorferstraße 4/23 · 1010 Wien · ATU 4759844 · FN 322799f FG Wien

Impressum: mediaplanet.com/at/impressum/ Distribution: Mediaplanet GmbH

Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei ges.m.b.H & Co.KG

Kontakt bei Mediaplanet: Tel: +43 676847785227

E-Mail: hello-austria@mediaplanet.com ET: 24.09.2025

VORWORT

Liebe Leser:innen,

unsere Industrie steht unter massivem Druck. Hohe Arbeits- und Energiekosten und globale geoökonomische Umbrüche fordern unseren Standort heraus. Bestehende Ordnungen erodieren und neue Allianzen entstehen – von der Zollpolitik der USA bis zur Neuordnung der Handelsströme.

Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer Bundesminister für Wirtschaft, Energie und Tourismus

Wir tun deshalb alles, um die Industrie als Basis für unseren Wohlstand und Sozialstaat abzusichern und zu stärken: Wir schaffen Voraussetzungen für leistbare Energie und entwickeln eine Industriestrategie. Wertvolle Chancen liegen aber auch im Bereich Export – mit neuen strategischen Partnerschaften wie einem „Binnenmarkt plus“.

Denn: Eine wettbewerbsfähige Industrie ist nur so stark wie ihre Innovationskraft. Zirka 30 % unseres Wirtschaftswachstums entstehen durch Innovation. Schon 1 Euro mehr an F&E-Ausgaben führt langfristig zu rund 6 Euro zusätzlichem BIP. Deshalb haben wir das Forschungsbudget im BMWET abgesichert und setzen auf Schlüsseltechnologien: von Mikroelektronik über Life Sciences bis hin zu Quantentechnologien und KI.

Unser Ziel ist klar: Österreich soll nicht in der Mid-Tech-Falle stecken bleiben, sondern bei Zukunftstechnologien ganz vorne mitspielen. Digitalisierung, Automatisierung, grüne Technologien und neue globale Lieferketten prägen die industrielle Transformation. In den nächsten Jahren werden datengetriebene Produktionsprozesse und

resiliente Wertschöpfungsketten noch bedeutender.

Für den Erfolg produzierender Unternehmen ist deshalb die Bereitschaft besonders wichtig, in Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu investieren. Unsere Aufgabe als Bundesregierung ist dabei, für die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen: von der Entlastung bei Energiekosten über den Abbau bürokratischer Hürden bis hin zu schnelleren Genehmigungsverfahren. Nur so können wir den Standort stärken, internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern und den Aufschwung gemeinsam erarbeiten.

Schließlich ist eine funktionierende Industrie das Rückgrat unseres Landes. Sie ist die Grundlage für die Chancen der nächsten Generation. Sie schafft hochwertige Arbeitsplätze, generiert einen Großteil unserer Exporte und stärkt die Regionen. Und sie ist eng vernetzt – mit KMU, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Start-ups. So entsteht Wertschöpfung, die in Österreich bleibt.

Einige gelungene Beispiele hierfür können Sie auf den folgenden Seiten entdecken. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!

Entgeltliche

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Entgeltliche Einschaltung

Must-have Standardisierung durch Eplan

Sind alle Reglements und Normen in Softwarelösungen fix eingebunden und in einer Artikel-Datenbank standardisiert auf Knopfdruck abru ereit, begeistert das alle am Automatisierungsprozess Beteiligten. Über die Vorteile von Standardisierung spricht Eplan Consultant Christoph Hausmann.

Wann begann Eplan, sich mit Standardisierung auseinanderzusetzen?

Eplan beschäftigt sich seit Gründung mit dem Thema. Das Erfordernis ergab sich spätestens mit dem Eplan Data Portal: ein hochwertiger Katalog zahlreicher Komponentenhersteller:innen, der stetig erweitert wird, um das Projektieren von Schaltplänen zu beschleunigen. Das setzt einen Standard der Artikeldaten voraus (kompatibel bei Anbindungsmöglichkeiten zu anderen Komponenten, entsprechen länderspezifischen Normen etc.). Nur so lassen sich durchgängige Automatisierung und unternehmensübergreifende Digitalisierung umsetzen.

Mittlerweile finden sich in allen Eplan Softwarelösungen standardisierte Funktionen: in Eplan Electric P8, dem ECAD-Standard der Elektrotechnik; oder in Eplan Harness proD für die Konstruktion und Dokumentation von Verkabelungen am mechanischen 3D-Modell.

Für welche Branchen bietet Eplan standardisierte Vorlagen? Eplan bietet branchenspezifische und -unabhängige Vorlagen; z. B. bei branchenunabhängigen Basisprojekten, die für den europäischen Raum nach IEC-Norm, für Amerika

gemäß NFPA-Norm und für China gemäß GB-Norm gestaltet sind. Darüber hinaus bietet Eplan für den Anlagen- und Maschinenbau vieler Industriezweige Makros bzw. Vorlagen und Praxisbeispiele. Sie erleichtern den Projekteinstieg und raschen Ablauf, stets unter Beachtung aller Vorschriften. Ebenso branchenbezogen sind die standardisierten Vorlagen für Gebäude- und Energietechnik im Eplan Engineering Standard (EES). Die Daten dazu werden von Eplan Consulting aus der Praxis generiert und nach Prüfung zur Verfügung gestellt. Zur Einpflegung der Daten in das Eplan Data Portal war ein Style Guide für die Komponentenhersteller:innen wichtig. Er kennzeichnet mit rotem ‚e‘ den Standardisierungsstatus der Daten.

Wie werden die Vorlagen vor Marktfreigabe auf Usability getestet?

Hierzu setzt Eplan auf Feedback der Eplan User:innen und Empfehlungen der Komponentenhersteller:innen. Von uns ist auch strikt festgelegt, wie Makros aussehen müssen und wer sie erzeugen darf.

Sind länderspezifische Normen in den Artikeln des Eplan Data Portals berücksichtigt?

Wir berücksichtigen alle weltweit spezifischen Normen. Es sind aber

nicht alle Normen mit entsprechenden Artikeln im Eplan Data Portal gelistet, weil nicht alle Hersteller:innen für jede länderspezifische Norm adäquate Produkte anbieten.

Seit ca. drei Jahren fokussiert Eplan verstärkt den amerikanischen Markt, und damit Normen und Maßeinheiten, die sich auf Inch beziehen. Eplan hat kürzlich ein Basisprojekt für Makroerstellungen für die Artikelerstellung mit Inch herausgegeben.

Wie können Anwender:innen auf Updates der Software-Funktionen zugreifen?

An die Eplan Consulting-Anlaufstelle können sich alle Beteiligten mit Fragen wenden. Zusätzlich gibt es die digitale Hilfestellung über die Eplan Cloud, in der alle Informationen zur Eplan Plattform und kostenlose Eplan eLearnings zur Verfügung stehen. Für Eplan Lizenzen gibt es ebenso eine individuelle Online-Hilfe über das Informationsportal www.eplan. com und den persönlichen Bereich. Über die Plattformhilfen und Spezialbereiche wie ‚Installation‘ oder ‚Eplan Blog‘ können vertiefende Infos eingeholt werden.

Christoph Hausmann Eplan Consultant

EXPERTISE

ntgeltliche

Zehn Jahre Industrie 4.0: Ein Blick auf Erfolge, Wandel und Zukunft

Die Plattform Industrie 4.0 zieht Bilanz. Ein Jahrzehnt technologische Entwicklungen, neue Herausforderungen, Erfolge und Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und smarte Produktion stehen im Fokus des Interviews mit Geschäftsführer Roland Sommer.

Wie hat sich die Branche in den letzten zehn Jahren verändert?

Welche Herausforderungen wurden gemeistert? Welche Chancen gab es?

Am Anfang war die Vision von Industrie 4.0, die produzierende Industrie nach der ‚Dot Com Bubble‘ wieder in den Fokus zu rücken – und eine vollständige Vernetzung anzustreben. Zentrale Aufgabe der Plattform war es, relevante Stakeholder:innen zusammenzubringen, Vertrauen aufzubauen, Schwerpunkte zu identifizieren und die Herausforderungen der Digitalisierung strategisch zu koordinieren. Die Einbindung relevanter Akteur:innen, besonders auf Arbeitnehmer:innenseite, von Anfang an ist weltweit einzigartig und ein USP der österreichischen Plattform.

Im Fokus standen Robotik, 3D-Druck, IoT und cyberphysische Produktionssysteme sowie die Diskussion über Arbeitsplätze im digitalen Wandel. Grundlegende Positionspapiere, z. B. das Qualifikationspapier zu Industrie 4.0 und das F&E-Ergebnispapier, schufen Orientierung. Parallel wurde ein Netzwerk von Pilotfabriken aufgebaut: Die TU Wien adressiert das übergreifende Produktionssystem, die TU Graz fokussiert auf Sicherheit und flexible Fertigung, die JKU in Linz auf neue Werkstoffe und Verfahrenstechnik.

Heute arbeiten wir in nationalen und europäischen Projekten zu Datenräumen, digitalen Produktpässen und Industrie 5.0, wo Menschenzentriertheit, neue Berufsbilder und Qualifikationen im Vordergrund stehen. Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, KI und Cybersecurity gewinnen zunehmend an Bedeutung und prägen die Weiterentwicklung von Industrie 4.0 entscheidend.

Was sind aktuelle Kernthemen der österreichischen Industrie? Nachdem Österreich im dritten Jahr der Rezession ist, konzentriert sich die österreichische Industrie auf zentrale Themen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft sichern sollen: niedrigere Energiekosten, Automatisierung, digitale Technologien und die notwendige Transformation von Unternehmen. Die Sicherung des Domänenwissens, neue Technologien wie KI, verstärkte Automatisierung und gleichzeitiger Fokus auf ganze Wertschöpfungsketten, um die Effizienz steigern zu können, rücken zunehmend in den Fokus. Eine engere Koppelung der Möglichkeiten von digitalen Technologien mit neuen datengetriebenen Geschäftsmodellen wird zudem von immer mehr Unternehmen aufgegriffen.

Was wird für Unternehmen in den nächsten zehn Jahren wichtig sein, um die Smart Factory aktiv zu gestalten und erfolgreich zu bleiben?

Für die Weiterentwicklung zukünftiger Smart Factories werden mehrere technologische und organisatorische Faktoren entscheidend sein. Automatisierung, fortschrittliche Materialwissenschaften, leistungsfähige Mikroelektronik sowie KI und IoT bilden die technologische Basis. Digitale Zwillinge ermöglichen zudem die Simulation und Optimierung von Produktionsprozessen in Echtzeit, ergänzt durch vernetzte Systeme, datengetriebene Entscheidungsprozesse und flexible Fertigungskonzepte. Außerdem sind die rasche und ausfallsichere Integration neuer Technologien in den Produktionsprozess, die Reduktion der Ramp-up-Phase bei Start-of-Production eines neuen Modells, das Skalieren technologischer Neuerungen im Unternehmen und die enge Verzahnung zwischen Produktentwicklung und Produktion wesentliche Elemente. Und schließlich sind qualifizierte Fachkräfte und kontinuierliche Weiterbildung zentrale Hebel, um Innovationen voranzutreiben und die Industrie zukunftsfähig zu gestalten.

Lesen Sie mehr unter plattformindustrie 40.at DI Roland Sommer Geschäftsführer Plattform Industrie 4.0 Österreich

Entgeltliche Einschaltung

Automatisierung neu gedacht: Flexibilität statt Systemgefängnis

Im Interview spricht Weidmüller-Automation Sales Engineer

Jürgen Kitzler über ein neues, offenes Betriebssystem, das für die Automatisierung Flexibilität, Skalierbarkeit und einfache

Integration bietet.

Was bedeuten die Produkte von Weidmüller für die industrielle Automatisierung, speziell das offene Betriebssystem u-OS?

Das Unternehmen Weidmüller besteht seit 175 Jahren, seit 1948 sind wir Pionier in der elektrischen Verbindungstechnik. Vor ca. 15 Jahren stiegen wir in die Automatisierung ein. Mit u-OS haben wir ein offenes Betriebssystem entwickelt, das alle Ebenen der Automatisierung verbindet. Unser Ziel ist, einerseits Kund:innen den Einstieg zu erleichtern und andererseits die Skalierbarkeit zu sichern. Das Betriebssystem ist webbasiert, bietet offene Schnittstellen und kann auch Lösungen von Technologiepartnern integrieren. Der große Vorteil: Kund:innen sind flexibel darin, ob sie Komplettlösungen oder lediglich einzelne Bausteine von Anbieter:innen nutzen möchten.

Was ist der Mehrwert von u-OS für heimische Unternehmen? Hierzulande sind Unternehmen im Durschnitt kleiner als z. B. in Deutschland. Für sie ist der Automatisierungsaufwand sehr groß. Wir bieten mit u-OS die Möglichkeit, klein zu starten und schrittweise zu wachsen, ohne, dass die Systeme im Wachstumsprozess immer wieder neu aufgesetzt werden müssen. So ist Hochsprachenprogrammierung oder klassische

SPS-Logik möglich. Das Unternehmen kann die bereits aufgebaute Expertise immer nutzen.

Welche Erfahrungen haben Sie damit bislang in der Praxis damit gemacht?

Wir haben viel positives Feedback – vor allem dazu, wie offen u-OS wirklich ist – erhalten, etwa aus der Abfallwirtschaft. Dort lassen sich lange Prozessketten durch Modularisierung flexibler gestalten. Mit u-OS können unterschiedliche Hardware-Anforderungen mit immer demselben Betriebssystem als Basis abgebildet werden. Ein weiteres Beispiel kommt aus der Bioprozesstechnik. Hier setzen Unternehmen, die zuvor mit PC-Anwendungen gearbeitet haben, auf unsere Plattform, um ihre Lösungen industriefähig zu machen. Damit kann das Knowhow im Unternehmen bleiben, ohne, dass das Wissen komplett ausgelagert werden muss. Aber auch im Recycling oder in der Modernisierung älterer Anlagen spielt die Offenheit von u-OS eine große Rolle, da dadurch Schnittstellen in alle Richtungen sowohl die Integrationszeit als auch die Kosten senken.

Was unterscheidet u-OS von anderen Betriebssystemen?

Mit u-OS bieten wir gemeinsame Schnittstellen an und reduzieren

die Komplexität: Weniger Hardware und weniger Software sind nötig, um Daten durch die Automatisierungspyramide zu führen. Außerdem verhindern wir ein ‚Systemgefängnis‘, weil unsere Plattform für alle Partnerlösungen offen ist. Wer eine bessere Software entwickelt, kann sie integrieren. Darüber hinaus setzen wir bewusst auf offene Standards und vermeiden proprietäre Wege. Das macht u-OS zukunfts- und anschlussfähig.

Welche Weiterentwicklungen sind bei Weidmüller in diesem Bereich geplant?

Mit unserem No-Code-Ansatz ermöglichen wir die Umsetzung von Automatisierungsprozessen ganz ohne Programmierkenntnisse – ideal für Unternehmen ohne eigene Entwickler:innen. Die Zahl an webbasierten Applikationen, sei es von Weidmüller oder externen Expert:innen, wächst stetig und deckt Bereiche wie Kommunikation, Telemetrie und Fernwartung ab. Diese lassen sich einfach implementieren und flexibel anpassen. Mit Open Source stärken wir die Weiterentwicklung und schaffen Offenheit. Unser Anspruch bleibt: from data to value – Daten dort erfassen, wo sie entstehen, und direkt in Mehrwert verwandeln, künftig auch hardwareunabhängig.

Jürgen Kitzler Weidmüller

Fachkräftemangel in der Elektro- und Elektronikindustrie: Zielgerichtetes Handeln essenziell

Der technologische Wandel durch Digitalisierung, Energiewende und neue Technologien stellt die österreichische Industrie vor große Herausforderungen. Insbesondere die Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) als Taktgeber des Fortschritts ist daher auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen. Bedeutend ist in diesem Zusammenhang eine aktuelle Studie: Der Mangel an HTL-Absolvent:innen gefährdet langfristig die Innovationsund Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Österreich.

Die kürzlich erschienene

Studie „HTL-Qualifikationen für die österreichische Industrie“, beauftragt vom Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI), dem Fachverband

der Metalltechnischen Industrie (FMTI), dem Österreichischen Verband für Elektrotechnik (OVE) und der Industriellenvereinigung (IV), zeigt den aktuellen und prognostizierten Mangel an HTL-Absolvent:innen auf – derzeit fehlen

österreichweit rund 10.000, bis 2030 könnte diese Lücke auf bis zu 16.000 Absolvent:innen anwachsen. Besonders betroffen sind die Kernbereiche: In der Elektro- und Elektronikindustrie fehlen in allen untersuchten Kompetenzfeldern

Entgeltliche

insgesamt 3.400 HTL-Absolvent:innen; davon rund 38 %, also 1.300 Fachkräfte, in Elektronik und Elektrotechnik im engeren Sinne. In der Metalltechnischen Industrie fehlen insgesamt 3.600 HTL-Absolvent:innen, davon ca. ein Drittel, also 1.200 Personen, in Metalltechnik und Elektrotechnik. Hinzu kommt, befeuert durch den digitalen Wandel, ein wachsender Bedarf an IT-Fachkräften aus dem HTL-Bildungswesen.

HTL-Ausbildung als Rückgrat der technischen Qualifikation Die HTL-Ausbildung gilt als unverzichtbarer Bestandteil des technisch-qualifizierenden Ausbildungssystems in Österreich. Expert:innen betonen die bewährte Kombination aus Theorie und Praxis sowie die Relevanz überfachlicher Kompetenzen wie Englischkenntnisse, Projektmanagement und Teamfähigkeit. Die aktuelle Studie unterstreicht die strategische Bedeutung der HTLAusbildung für die industrielle Entwicklung bis 2030.

Entgeltliche Einschaltung

Bildungsmaßnahmen jetzt umsetzen

Demografischer Wandel und zunehmender Wettbewerb zwischen den Branchen verschärfen die Lage zusätzlich. Unternehmen können diese Herausforderungen nicht allein bewältigen. Es braucht gezielte (bildungs-)politische Maßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie durch top ausgebildete Personen zu sichern. „Der Fachkräftemangel ist längst Realität. Es fehlt nicht nur an Köpfen, sondern auch an entscheidenden Kompetenzen zur Aufrechterhaltung des industriellen Kerngeschäfts“, warnt Wolfgang Hesoun, Obmann des FEEI. Um den Bedarf bis 2030 zu decken, müssen unter Berücksichtigung der Ausbildungszeiten jetzt die richtigen Bildungsmaßnahmen getroffen werden. Die HTL-Ausbildung muss in enger Kooperation mit der betrieblichen Praxis weiterentwickelt und gestärkt werden, um die Innovationskraft der österreichischen Industrie langfristig zu sichern.

Nachwuchsförderung: #JoinTheFuture Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, setzt der FEEI bereits seit Längerem gezielt auf Nachwuchsförderung. Die gemeinsam mit Branchenpartnern ins Leben gerufene Kampagne #JoinTheFuture mit dem Aufruf „Werde Zukunftserfinder:in mit Elektrotechnik!“ begeistert seit Herbst 2023 Jugendliche für technische Ausbildungen. Eine erfreuliche Entwicklung zeichnet sich in der aktuellen Lehrlingsstatistik (WKÖ) ab: Technikberufe werden auch bei jungen Frauen immer beliebter. So ist Elektrotechnik bereits auf Platz 11 der 50 beliebtesten Lehrberufe für Mädchen. Der Anteil weiblicher Lehrlinge in der Industrie stieg von 13,3 % 2022 auf 19,6 % 2024. Aufgrund des großen Erfolgs in der Zielgruppe wird die Kampagne auch nächstes Jahr fortgesetzt.

Smarter digitalisieren

SMARTR.solutions bietet mit individuellen Lösungen Digitalisierung als Baukastensystem. Mit 20 Jahren Erfahrung weiß das Team genau, vor welchen Problemen Unternehmen bei der Digitalisierung stehen. CEO Österreich Harald Finster sowie Gründer Dominik Rothert geben Einblicke.

Wie steht es aus Ihrer Sicht um die Digitalisierung in österreichischen Unternehmen?

Harald Finster (HF): Die Industrielandschaft in Österreich ist sehr vielfältig, es gibt hochspezialisierte kleinere Betriebe, aber auch weltweit tätige Konzerne. Für kleinere Unternehmen sind große Lösungen oder durchgängige Digitalisierungen sehr kostenintensiv. Der Druck ist jedenfalls groß, ideale Lösungen zu finden. Hier kommen wir mit unserem Digitalisierungs-Baukastensystem ins Spiel. Wir wollen auch den kleinen Unternehmen mit unserem Produkt eine Möglichkeit bieten, bei der Digitalisierung weit vorne dabei zu sein.

Wie sehen diese Lösungen aus?

Dominik Rothert (DR): Mit unserem Produkt können wir gezielt Betriebs- und Maschinendaten zu aussagekräftigen Informationen verknüpfen und in einem übersichtlichen Dashboard darstellen. So schaffen wir die Grundlage für eine optimierte Unternehmensund Produktionssteuerung, die wirklich zu einer Verbesserung in der Wertschöpfung führt. Unser Credo lautet ‚Wir vernetzen Menschen und Maschinen‘.

HF: Wir sind zwar ein junges Unternehmen, können aber intern auf viel Expertise von unserem Team sowie uns selbst zurückgreifen. Dadurch finden wir relativ schnell die richtigen

Messparameter – das ist bei gewünschter Effizienzsteigerung ein entscheidender Punkt. Aus unserem Baukastensystem können wir gemeinsam mit Kund:innen eine ideale Lösung für die jeweiligen Bedürfnisse finden und implementieren. Diese Lösung kann dann durch die Kund:innen weiter skaliert und nach erfolgreicher Einführung selbständig zum Arbeiten genutzt werden. Wenn ein:e Kund:in beispielsweise eine neue Anlage baut und diese digitalisieren möchte, können die Daten mit unserer Lösung selbständig erfasst werden. Wir sehen uns nicht als klassischen Projektdienstleister, sondern eher als Sparringspartner für Unternehmen.

Mehr zur Kampagne fi nden Sie unter: zukunftser fi nderinnen.at

Lesen Sie mehr unter www.smartr. solutions

Vorstand Women in AI Austria - Erste Reihe: Julia Eisner, Eugenia Stamboliev; Zweite Reihe: Isabella Hinterleitner, Carina Zehetmaier (ehem. Vorstand), Natalie Ségur-Cabanac, Alexandra Ciarnau, Jacqueline Berger, (nicht abgebildet) Sanja Sandic

Women in AI Austria

Mit dem EU AI Act ist am 1. August 2024 die weltweit erste umfassende KI-Regulierung in Kraft getreten. Sie folgt einem risikobasierten Ansatz: Je größer das Risiko für Mensch und Gesellschaft, desto strenger die Regeln.

Seit Februar 2025 gelten erste Pflichten zu Transparenz und Verantwortung, im August kamen neue Vorgaben für General-Purpose-Modelle dazu. Ab 2026 folgen Anforderungen für Hochrisiko-KI. Schon jetzt entscheidend: Artikel 41 verpflichtet Unternehmen, Mitarbeitende mit entsprechender KI-Kompetenz auszustatten. Doch was heißt das genau?

Der Act hebt folgende Aspekte hervor:

• Verpflichtet sind Anbieter:innen und Betreiber:innen von KI-Systemen.

• Über Kompetenzen müssen nur das eingesetzte Personal und sonstige Personen (z. B. Freelancer:innen) verfügen, die KI nutzen.

Entgeltliche

• Die Pflicht der Organisationen darf nicht überspannt werden. Sie müssen „nach besten Kräften” vorgehen, d. h., die Finanzierung langjähriger Ausbildungen kann nicht erwartet werden. Maßnahmen müssen für die konkrete Nutzung sinnvoll und ausreichend sein.

• Beim Upskilling sind vorhandene Kenntnisse, Erfahrungen und der Nutzungskontext zu berücksichtigen; dadurch entstehen unterschiedliche Kompetenzniveaus. „One-size-fits-all“-Lösungen greifen oft zu kurz.

• Kompetenz umfasst nicht nur den sachkundigen Einsatz, sondern auch Risikobewusstsein und Bewusstsein über Chancen.

Jurist:innen leiten daraus ab, dass z. B. Schulungen, Fortbildungen, E-Learnings, Arbeitsanweisungen und KI-Policies, Zertifizierungen, die Einhaltung von Standards sowie Awareness-Formate (Veranstaltungen, Plattformen) als pflichterfüllend gelten. Artikel 4 schafft die Rahmenbedingungen, Umsetzung und Maßnahmen obliegen den Organisationen. Eine Definition von „KI-Kompetenz“2 findet sich zwar im AI Act, bleibt für die Praxis jedoch zu vage. Ein reines Verständnis der Tool-Bedienung reicht nicht aus. Prompten – also das Formulieren von Eingaben – ist lediglich eine Teilfähigkeit. In der Forschung wird seit Jahren betont, dass KI-Kompetenz mehr

„Women in AI Austria steht für Diversität, Chancengleichheit und verantwortungsvolle KI. Wir machen Frauen im Feld von KI sichtbar, vernetzen Expertinnen und gestalten aktiv eine zukunftsfähige, faire und menschenzentrierte Entwicklung mit.“

Alexandra Ciarnau, Präsidentin Women in AI Austria

als Technikbeherrschung meint. Sie umfasst Wissen über Konzepte, die Fähigkeit zur Anwendung, kritische Bewertung sowie den bewussten Umgang mit gesellschaftlichen Folgen. Entscheidend ist, zu verstehen, was Modelle können, wie sie funktionieren und wo ihre Grenzen liegen.

In der Praxis zeigt sich: KI-Kompetenz ist rollenabhängig. Für Lai:innen bedeutet sie, Ergebnisse

auf Plausibilität zu prüfen. Für eine:n KI-Engineer:in heißt es, Datenquellen kritisch auszuwählen, Modelle transparent zu dokumentieren und Risiken abzusichern. Wer nur auf technische Fähigkeiten setzt, übersieht gesellschaftliche und rechtliche Dimensionen. Wer nur über Risiken spricht, blockiert Innovation.

KI-Kompetenz ist nicht mit formalen Qualifikationen gleichzusetzen. Unternehmen können mit Schulungsnachweisen zwar absolvierte Trainings sichtbar machen. Verpflichtend sind Zertifizierungen laut Artikel 4 aber nicht; und KI-Kompetenz zeigt sich ohnehin erst beim verantwortungsvollen Einsatz im jeweiligen Kontext. Am Ende geht es also darum, wer die KI versteht, sie sinnvoll anwendet, ihre Wirkung reflektiert und sich der gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist.

1 Art. 4 AI Act (Verordnung (EU) 2024/1689), abru ar unter: https://artifi cialintelligenceact.eu/de/article/4

2 Art. 3 Ziff er 56 AI Act (Verordnung (EU) 2024/1689), abru ar unter: https://artifi cialintelligenceact.eu/article/3

Entgeltliche Einschaltung

Ausbildung „Zertifizierte:r KIMS-Manager:in &

Auditor:in“ nach ISO 42001 TÜV®

Was das KI Managementsystem (KIMS) ist und welche Vorteile die Zertifizierung nach ISO 42001 bietet, erklärt Ing. Stefan Grüneis, Programmverantwortlicher Digitalisierung & KI der TÜV AUSTRIA Akademie im Interview.

Herr Grüneis, was bedeutet KIMS?

Ein KI-Management-System –KIMS – stellt sicher, dass die unternehmensinterne Nutzung von KI qualitätsgesichert und im Rahmen der relevanten Gesetze abläuft. Außerdem sollte ein KIMS stetig weiterentwickelt werden, um mit der rasanten Entwicklung Schritt zu halten.

Sie bieten eine Ausbildung zu diesem Thema an – warum sollte man sie besuchen?

Unsere Teilnehmer:innen lernen, wie man die Norm ISO 42001 im eigenen Unternehmen umsetzen kann – und zwar von der Bestandsaufnahme über die Konzeptionierung bis hin zur Implementierung und Prüfung mittels interner Audits.

Viele zukünftige KIMS-Fachkräfte sind bereits nach anderen Normen wie der ISO 27001 (Informationsmanagementsysteme – ISMS) oder auch als Auditor:in zertifiziert. Sind hier Kompetenzen anrechenbar? Es ist uns gelungen, bisherige Audit-Kompetenzen anzurechnen, was die Ausbildung für KIMS von fünf auf drei Tage verkürzt und auch die Teilnahmegebühren merklich reduziert.

Was sind derzeit die größten Probleme bei der beruflichen Nutzung von KI?

Die größten Themen sind Vertrauen und Wissen: Vertrauen in die Sicherheit, Stichwort Datenlecks, Vertrauen in die Datenverarbeitung von KI, aber auch Vertrauen in die Nutzung durch die Mitarbeiter:innen. Schulungen sorgen für eine korrekte

Anwendung; der EU AI Act sieht sogar eine Schulungspflicht vor. Wer sind Ihre Fachexpert:innen, die das KIMS-Wissen in die österreichische Wirtschaft tragen?

Die TÜV AUSTRIA TRUSTIFAI, ein Joint Venture mit dem Software Competence Center Hagenberg, forscht gemeinsam mit der Johannes Kepler Universität Linz an der sicheren Entwicklung und Nutzung von KI und berät Unternehmen bei der KI-Einführung. Deren Expert:innen konnten wir für diesen Kurs gewinnen.

Was empfehlen Sie den Leser:innen?

Wenn Sie das hier lesen, sind Sie schon am besten Weg zur Erfüllung der Anforderungen, die hinsichtlich KI-Nutzung auf Sie zukommen.

Lesen Sie weiter unter tuv-akademie.at/ kims

Dipl.-Ing.

Greenwashing oder Gamechanger?

Wie intelligente Produktionsplanung Nachhaltigkeit vorantreibt

Nachhaltigkeit hat die Industriebetriebe erreicht, doch zwischen dem Versprechen eines „grünen Produkts“ und konsequenter klimafreundlicher Produktion klafft eine Lücke. Häufig beschränkt sich das Öko-Label auf Recyclingmaterial, während ineffiziente Maschinen unter unveränderten Parametern weiterlaufen. Wer so agiert, betreibt Marketing – keinen Klimaschutz.

Blinder Fleck: Operative Planung

Ein besonders wirksamer Hebel, um klimafreundlicher zu produzieren, liegt in der Produktionsplanung. Optimierte Planung trägt zur Ressourcenschonung bei und lässt sich verhältnismäßig schnell umsetzen, wenn die nötige Datenbasis vorhanden ist. In einem typischen Industrieunternehmen zeigt sich jedoch immer wieder dasselbe Bild, die Planung verfolgt ein Ziel: entweder Termintreue, Auslastung oder Durchlaufzeit. Mehr lässt sich mit Excel und Bauchgefühl nicht erreichen. Energie und CO2 spielen in der Zielfunktion meist keine Rolle, Zielkonflikte werden ad hoc gelöst und der Feuerwehrmodus, um Eilaufträge einzuplanen, kostet bis zu 15 % der Gesamtenergie, weil die Produktionsreihenfolge suboptimal abgestimmt ist.

Multikriterielle Optimierung: Mathematik statt Bauchgefühl

Solange die Planung weitgehend manuell erfolgt und kaum smarte Tools zum Einsatz kommen, kann nur ein Ziel priorisiert werden. Alles andere würde zu komplex sein und den Planungsaufwand vervielfachen. Dabei stehen längst Mittel wie ganzzahlige lineare Programmierung, Metaheuristiken oder simulationsgestützte Ansätze bereit, um mehrere Ziele gleichzeitig zu balancieren. Sie minimieren z. B. Energieverbrauch, Lieferterminabweichung und Bestände. Damit ist jede Lösung optimal, kein Kriterium wird verbessert ohne ein anderes zu verschlechtern, und das Management kann bewusst entscheiden, welcher Kompromiss strategisch passt.

Wie groß der Effekt der Reihenfolgeplanung sein kann, zeigt eine österreichische Metallgießerei. Indem sie Aufträge mit identischen Ofentemperaturen chargenweise bündelte und energieintensive Prozesse in die Mittagsstunden der PV-Spitzenleistung verlegte, sanken die Jahresenergiekosten um 12 %. Die Investition in Datenau ereitung und Optimierungssoftware amortisierte sich innerhalb eines Jahres, während die Gesamtanlageneffektivität stieg.

Für diese Potenziale sind Daten essenziell – zumindest Prozess-, Energie-, Auftrags- und Maschinendaten sollten in einer Plattform zusammenlaufen. Darauf lässt sich ein Modell aufsetzen, das für einige Wochen pilothaft getestet wird. Die Ergebnisse liefern Argumente für eine schrittweise Ausrollung in der gesamten Produktion. Entscheidend ist, Nachhaltigkeit als vollwertiges Planungsziel festzuschreiben. Ohne verbindliche Verankerung im Zielsystem verschwindet der grüne Anspruch bei der ersten Lieferterminkrise wieder aus dem Modell. Grenzen gibt es dennoch. Die vorliegenden Daten sind oft ungenügend und alte Anlagen liefern lückenhafte Rückmeldungen zum Ressourcenverbrauch. Hier helfen Schätzmodelle oder nachgerüstete Sensorik. Transparente Dashboards und Schulungen sind für die Akzeptanz unverzichtbar. Wer Nachhaltigkeit ernst meint, muss also auf datenbasierte multikriterielle Produktionsplanung setzen. Sie bietet einen schnellen, messbaren Weg zu weniger Emissionen. Mut ist der Schlüssel, um den blinden Fleck in der Planung auszuleuchten und Greenwashing durch echte Wirkung zu ersetzen.

Driving decarbonization and digitalization. Together.

Halbleiter sind essenziell, um die energiebezogenen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern und die digitale Transformation mitzugestalten. Daher setzen wir bei Infineon alles daran, die Dekarbonisierung und Digitalisierung aktiv voranzutreiben.

Als weltweit führender

Halbleiterhersteller entwickelt und

fertigt Infineon Lösungen für eine grüne und effiziente Energie, saubere und sichere Mobilität sowie ein intelligentes und sicheres „Internet der Dinge“.

Wir machen das Leben einfacher, sicherer und umweltfreundlicher. Gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern. Für eine bessere Zukunft.

www.infineon.com

Österreichs Maschinenbau unter Druck: Exporteinbruch, Kostenexplosion und fehlende Kurzarbeit

Knapp 26 % des heimischen BIP werden im Industriezweig erwirtschaftet, damit hat er viel zum Wohlstand Österreichs beigetragen und ist vergleichbar mit Industrievorzeigeländern wie Deutschland oder der Schweiz.

Dabei wird der Großteil der Wertschöpfung von mittelständischen Familienunternehmen mit bis zu 2.000 Mitarbeitenden erwirtschaftet. Viele von ihnen sind Hidden Champions, also Weltmarktführer im speziellen Marktsegment und eher unbekannt.

Der Maschinen- und Anlagenbau ist Österreichs forschungsintensivste und größte Branche der Industrie mit etwa 92.000 Beschäftigten. 2023 verzeichnete der Maschinenbau mit 99.500 Beschäftigten noch einen Rekordwert; 2024 wurden ca. 4.000 Beschäftigte freigesetzt, 2025 soll der Stellenabbau weiter steigen. 85 % der österreichischen

Maschinen werden exportiert, 52 % davon nach Deutschland, in die USA, China, Frankreich und die Schweiz. Die stark gestiegenen Lohnstückkosten verschlechtern aufgrund der sehr hohen Kollektivvertragsabschlüsse der letzten Jahre die internationale Wettbewerbsfähigkeit, ebenso hohe Energie- und gestiegene Bürokratiekosten. Hinzu kommt, dass es in Österreich keine vom Staat geförderte Kurzarbeitsregelung für den Maschinenbau gibt und der österreichische Maschinenbauumsatz 2024 um 8 Prozentpunkte einbrach. 2025 wird er um zusätzliche 4 Prozentpunkte sinken. Die gesamtwirtschaftlichen Aussichten in Österreich sind gedämpft. Nach zwei Rezessionsjahren rechnet das WIFO mit einem Miniwachstum von 0,1 %, 2026 soll es mit + 1 % weitergehen. Die Bundesregierung will die Technologiestärke Österreichs in der Mikroelektronik, dem

Quantencomputing, der KI und den Life Sciences in den nächsten Jahren ausbauen. Auf großes Interesse stoßen bei österreichischen Unternehmen die geplanten umfangreichen Infrastrukturund Rüstungsinvestitionen in Deutschland.

Ob der heimische Maschinenbau die realen Umsätze und Beschäftigung künftig wieder steigern kann, hängt von folgenden Faktoren ab: Zurückhaltung bei den Kollektivvertragsverhandlungen, Senkung der Lohnnebenkosten und Zugang zu günstigerer Energie für niedrigere Lohnstückkosten; Investitionen in Automatisierung, Digitalisierung und Innovationen, um Produktion sowie Forschung und Entwicklung auszubauen. Die EU muss mit Clean Industrial Deal, Freihandelsabkommen mit Mercosur und Indien sowie mit der Vertiefung des europäischen Binnenmarktes ihren Anteil dazu leisten.

Entgeltliche Einschaltung Entgeltliche

So läuft die CO2-Reduktion in Industriebetrieben wie geschmiert

Dank internationaler Expertise und jahrzehntelanger Praxiserfahrung sorgt Klüber

Lubrication mit seinen Hochleistungsschmierstoffen für Nachhaltigkeit in der Industrie.

Lesen Sie mehr unter www.vdma.eu

Die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen ist für Unternehmen mittlerweile zur Notwendigkeit geworden. Im Industriebereich sind Energieverbrauch und Langlebigkeit von Maschinen und Anlagen zwei wesentliche Stellschrauben hierfür. Hochleistungsschmierstoffe machen es möglich, diese in die richtige Richtung zu drehen: Sie unterstützen, Maschinen effizienter, mit geringeren Reibungsverlusten und dadurch verschleißfreier zu betreiben. Auf Dauer bewirkt das eine längere Lebensdauer von Komponenten und einen geringeren Wartungsund Energieaufwand. Schließlich erhalten Nachhaltigkeitsmanager:innen dadurch konkrete Möglichkeiten, Scope-2- und

Scope-3-Emissionen messbar zu beeinflussen.

Neuentwicklung von Klüber sticht selbst synthetische Produkte aus Die neuen energieeffizienten Spezialschmierstofflösungen von Klüber können sogar im Vergleich mit konventionellen synthetischen Schmierstoffen noch Einsparungen erzielen – sofern sie richtig eingesetzt werden. Klüber greift hier auf eine umfassende technische Erfahrung zurück: Das Klüber Energy Efficiency Service ist vom TÜV-Süd geprüft und nach den internationalen Standards IPMVP und ISO 50015 zertifiziert. Seit 2007 konnte das Unternehmen bereits mehr als 300 Kund:innenprojekte umsetzen.

Diese langjährige Expertise und

umfangreiche Datenbasis ermöglichen es, erhebliche Einsparungspotenziale zu realisieren. Allein im Jahr 2023 konnten durch den Einsatz von Klüber Spezialschmierstoffen 641.000 MWh Energie eingespart werden – was einer Reduktion von 143.000 Tonnen CO 2 gleichkommt. Präzise Messungen vor und nach der Schmierstoffumstellung ermöglichen es Unternehmen, die Maßnahmen zur Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele exakt zu dokumentieren. "Mit unserer neuen ,,klimaaktiv" -Technologiepartnerschaft sehen wir uns nicht nur als zukunftsorientierten Impulsgeber, sondern auch als verlasslichen Partner, der Unternehmen praktikable und wirtschaftliche Losungen zur CO2-Reduktion bietet.", so Florian Held.

Georg C. Priesner
Geschäftsführer VDMA Österreich
Florian Held

Visiativ Transformer – Zukunftsfit dank

digitaler Transformation

Die digitale Transformation stellt viele Industrieunternehmen vor neue Herausforderungen. Kultureller Wandel im Unternehmen, Kosten der Implementierung, Au au von internem Knowhow und dem Team an Fachkräften sowie IT-Infrastruktur und Cybersicherheit – die Palette ist vielfältig. Um diese Aufgaben erfolgreich zu meistern, agil und innovativ am Markt agieren zu können und die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, braucht es konkrete Maßnahmen.

Der Visiativ Transformer ist eine treffsichere Lösung für Unternehmen, um ihre Ausgangssituation zu analysieren und davon eine fundierte Strategie zur Weiterentwicklung sowie klare Schritte abzuleiten.

Von der Analyse zur Umsetzung Visiativ begleitet dabei im gesamten Transformationsprozess – basierend auf Interviews, Benchmark-Analysen und einer maßgeschneiderten Roadmap. Über die Visiativ-Transformer-Plattform können Auftraggeber:innen zudem jederzeit Ergebnisse, Fortschritte und Handlungsempfehlungen transparent nachverfolgen.

Ein wesentlicher Vorteil des Visiativ Transformer ist die laufende Unterstützung im gesamten Produktlebenszyklus. Ein effizientes Produktdatenmanagement, klare Prozessstrukturen und ein durchgängiger Informationsfluss beschleunigen Entscheidungen und stärken nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit.

Kombination aus Beratung und Software

Der Visiativ Transformer vereint methodische Beratungskompetenz und anwendungsfreundliche Softwarelösung. Dadurch kann individuell auf branchenspezifische Anforderungen eingegangen

werden, wie z. B. die Verbesserung der Innovationsfähigkeit oder den Schutz sensibler Unternehmensdaten.

Fazit

Industrieunternehmen, die ihre Prozesse, Strukturen und IT-Landschaft zukunftssicher gestalten möchten, profitieren vom Visiativ Transformer. Als praxisorientiertes Tool ermöglicht er Transparenz in Bezug auf den aktuellen digitalen Status quo, die Identifikation von Optimierungspotenzialen und Handlungsschwerpunkten und die Entwicklung einer priorisierten und zielgerichteten Roadmap für die digitale Transformation. Sie wollen eine individuelle Beratung? Dann vereinbaren Sie ein kostenloses Erstgespräch mit uns: www.visiativ.at/ software/visiativtransformer/

Made in Austria IndustrieFORUM

2025

www.tuwien.at/mwbw/im/ie/mmi/ industriepanel-made-in-austria

Ort: TUtheSky an der TU Wien - Getreidemarkt 9, 1060 Wien 13. Oktober 2025

15. Jahresforum für Innovation und neues Wachstum www.austrian-innovation-forum.at Ort: ERSTE Campus, Wien 21./ 22. Oktober 2025

Summit Industrie 4.0 – 10 Jahre

Plattform Industrie 4.0 Österreich

www.plattformindustrie40.at/ blog/event/27296/

Ort: Lakeside Spitz, Klagenfurt am Wörthersee 25. November 2025

Futureproof Industry - 13. Jahresforum für AI & IIoT www.iot-forum.at

Ort: Gironcoli Kristall im Strabag Haus, 1220 Wien 27. November 2025

Update Datenschutzrecht www.forum-akademie.at/updatedatenschutzrecht/ Ort: Online 28. November 2025

Nachhaltigkeitskommunikation und Green Claims www.forum-akademie.at/ nachhaltigkeitskommunikationund-green-claims/ Ort: Online 28. November 2025

SAVE THE DATE:

Fachmesse für Industrieautomation, Robotik und Digitalisierung www.automation-friedrichshafen. com

all about automation groß wie nie in Friedrichafen Ort: Friedrichshafen 10. + 11. März 2026

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Wie KI echten Mehrwert für die Produktion schafft

Augmented Intelligence stärkt Menschen, anstatt sie zu ersetzen. Warum Vertrauen, Datensicherheit und „Human-in-the-loop“ entscheidend sind, erklärt Matthias Hausegger, Vorstand ONTEC AG, im Interview.

Welche Herausforderungen beobachten Sie bei Industrieunternehmen beim Einsatz von KI? Wie können Lösungen von ONTEC unterstützen?

Eine zentrale Herausforderung ist die Sicherheit. Produktionsdaten sind hochsensibel, daher müssen die Systeme nachvollziehbar und geschützt sein. Gleichzeitig gibt es viele KI-Lösungen die in der Cloud laufen. Dieses Spannungsfeld passt oft nicht zu den Compliance- und regulativen Anforderungen im Produktionsumfeld. Zusätzlich müssen KI-Systeme verständlich erklären können, warum sie zu einer Entscheidung kommen. Transparenz ist hier ein Schlüssel, um Vertrauen aufzubauen. Wir bieten daher nachvollziehbare Lösungen, die sowohl lokal in der Produktionsumgebung als auch in Rechenzentren und bei CloudAnbieter:innen betrieben werden können. So behalten Unternehmen die Kontrolle und erfüllen ihre Compliance-Vorgaben.

ONTEC AI arbeitet mit Augmented Intelligence. Was ist der Unterschied zur klassischen KI? Welchen Mehrwert bringt dieser Ansatz für produzierende Unternehmen?

KI wird oft als Ersatz für den Menschen verstanden.

Augmented Intelligence setzt hingegen bewusst auf den ‚Human-Centric‘-Ansatz. Das heißt: Die KI unterstützt zwar, doch die letzte Entscheidung liegt beim Menschen. Damit können Systeme dort entlastet werden, wo es um Mustererkennungen oder Routinen geht, etwa beim Sortieren von Kund:innenanfragen oder beim Monitoring von Maschinendaten. Wichtige und kritische Entscheidungen wie das Abstellen einer Anlage bleiben bei den Fachkräften. Augmented Intelligence verbindet also Effizienz mit Sicherheit und schafft damit gleichzeitig Akzeptanz bei Mitarbeiter:innen.

Wo liegen die größten Hebel für Augmented Intelligence in der produzierenden Industrie? Sie liegen vor allem dort, wo repetitive Aufgaben viel Zeit fressen. Die KI kann etwa Datenmuster erkennen, Dokumente durchsuchen oder Vorschläge für Antworten liefern. Aber: Ob, wo und wie eine KI eingesetzt wird, sollte immer mit Expert:innen entschieden werden. Sie wissen genau, wo der Schuh drückt. So kann ein echter Mehrwert für Unternehmen entstehen. Gerade im produzierenden Sektor kann KI z. B. in der Qualitätskontrolle oder

im Reporting eingesetzt werden und so eine echte Entlastung schaffen.

Wie kann es gelingen, KI-Systeme so zu gestalten, dass sensible Produktions- und Unternehmensdaten geschützt bleiben und Mitarbeiter:innen der neuen Technologie vertrauen?

Zwei Punkte sind entscheidend: ein klares Data Engineering und das Know-how der Mitarbeiter:innen zur Funktion der KI. Unternehmen müssen wissen, welche Daten wo liegen und wie sie geschützt sind. Rollenkonzepte können sicherstellen, dass nur Berechtigte Zugriff auf entsprechende Daten haben. Schulungen und Transparenz im Umgang mit der KI können klarmachen, was die Technologie leisten kann – und was eben nicht. So kann das Vertrauen in Entscheidungen wachsen und eine Kultur entstehen, in der Menschen die KI aktiv und reflektiert nutzen, anstatt sich vor ihr zu fürchten. Das zentrale Prinzip von ONTEC AI ist also die Symbiose aus Mensch und Maschine. Am Ende des Tages ist es immer der Mensch, der die Verantwortung trägt. Genau darin liegt die Stärke von Augmented Intelligence: Die Technologie unterstützt, aber die Kompetenz bleibt beim Menschen.

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Wir bei ABB sind überzeugt, dass alles was läuft, noch besser laufen kann. Durch die Verbindung von technischer Expertise und Digitalisierung sorgt ABB dafür, dass Industrien hohe Leistungen erbringen und gleichzeitig effizienter, produktiver und nachhaltiger werden, um ihre Ziele zu übertreffen. new.abb.com/at

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