Für eine offene Kommunikation in der Frauengesundheit!
Wir rücken wichtige gesundheitliche Themen in den Fokus und schaffen Bewusstsein für die Bereiche, die oft zu wenig Beachtung finden.
Julia Stempfer, MA
Project Manager
Mediaplanet GmbH
Frauengesundheit ist weit mehr als nur frauenspezifische Erkrankungen. Sie umfasst alle Lebensphasen, von der Pubertät bis ins hohe Alter, und schliesst Prävention, Aufklärung sowie den offenen Austausch über gesundheitliche Herausforderungen ein. Es geht um mehr als medizinische Versorgung – es geht um Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung und eine starke Gemeinschaft.
Unsere Kampagne soll informieren, sensibilisieren und Wissen vermitteln. Wir sprechen offen über Themen, die oft im Schatten stehen, und machen deutlich: Es gibt keinen
Platz für Tabus, wenn es um Gesundheit geht. Vielen herzlichen Dank an die Aids-Hilfe Schweiz, den Verein Lichen Sclerosus und das Netzwerk Vulvodynie, Endo-Help, den Schweizerischen Hebammenverband sowie all unsere engagierten Partner. Sie leisten mit ihrer wertvollen Arbeit einen wesentlichen Beitrag zur Aufklärung und tragen dazu bei, dass Frauengesundheit in der Schweiz die Aufmerksamkeit erhält, die sie verdient. Gemeinsam für eine starke, informierte und gesunde Zukunft!
Ihre Julia
Unser Bauch ist das Zentrum wichtiger Prozesse. Verdauung, Stoffwechsel, Entgiftung und Immunabwehr wirken sich auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit aus.
In diesem Special betrachten wir den Darm als mehr als nur ein Verdauungsorgan, sprechen über chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) und beschäftigen uns mit häufigen Beschwerden wie Verstopfung. Zudem thematisieren wir die Bedeutung der Hepatitis-Früherkennung und -behandlung sowie die Auswirkungen der Dialyse auf die Lebensqualität von Patient:innen mit Nierenerkrankungen. Auch das Thema Ernährung spielt eine wichtige Rolle in unserer Ausgabe – sie kann unsere Gesundheit fördern und dabei helfen, den Körper langfris-
tig optimal zu unterstützen.
Ein herzlicher Dank geht an die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung, Hepatitis Schweiz, Crohn Colitis Schweiz, den Verband Nierenpatienten Schweiz sowie Herrn Prof. Dr. med. Stephan Vavricka für ihr Engagement und ihre wertvolle Unterstützung in dieser Kampagne.
Viel Spass beim Lesen – und denken Sie daran: Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl!
Ihre Anna-Lena
Bleiben Sie in Kontakt:
Anna-Lena Müller
Project Manager
Mediaplanet GmbH
Project Manager: Anna-Lena Müller, Julia Stempfer, MA, Business Development Manager: Paul Pirkelbauer, BA, Lektorat: Joseph Lammertz, Design und Layout: Daniela Fruhwirth, Managing Director: Bob Roemké, Alle nicht gekennzeichneten Texte wurden redaktionell und ohne finanzielle Unterstützung gestaltet.
Stéphanie Bieler Fachexpertin von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung www.sge-ssn. ch/
Gesunde Ernährung im Alltag
Wer sich ausgewogen ernähren möchte, muss keine komplizierten Regeln befolgen. Oft reichen kleine Anpassungen, um den Körper optimal zu versorgen. Stéphanie Bieler von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE zeigt, wie das ganz einfach funktioniert.
Wie kann man eine ausgewogene Ernährung in einen oft stressigen Alltag integrieren?
Wichtig scheint mir, dass die ausgewogene Ernährung «Routine» ist und nicht etwas Ausserordentliches. Setzen Sie sich in einer ruhigen Minute hin, machen Sie sich Gedanken zur aktuellen Situation und planen Sie für die nächsten Tage die Mahlzeiten und deren Organisation. Eine ausgewogene Ernährung ist nicht kompliziert. Das Tellermodell bietet eine einfache Hilfestellung, wie die Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung bei den Hauptmahlzeiten umgesetzt werden können: www.sge-ssn. ch/teller
Welche Rolle spielen Nahrungsfasern in der Ernährung, und welche positiven Effekte haben sie auf den Körper?
Nahrungsfasern sind ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Es handelt sich dabei um Kohlenhydrate, die durch unsere Verdauungsenzyme nicht verwertbar sind. Sie spielen jedoch eine entscheidende Rolle bei der Sättigung, regulieren die Verdauung, wirken positiv auf den Blutzuckerverlauf, den Lipidstoffwechsel und auf das Mikrobiom.
In welchen Lebensmitteln verstecken sich besonders viele Nahrungsfasern, die man leicht in den Alltag integrieren kann?
Nahrungsfasern sind in allen pflanzlichen Lebensmitteln zu finden: in Früchten, die eine unkomplizierte Zwischenmahlzeit sind; in Gemüse, das zu jeder Hauptmahlzeit dazugehört; in Nüssen oder Samen, die sich gut als Zwischenmahlzeit eignen oder über den Salat streuen lassen; in Vollkornprodukten wie Vollkornbrot oder -teigwaren sowie in Hülsenfrüchten, die wir viel häufiger in unseren Speiseplan einbauen sollten.
Wie erkenne ich, ob meine Ernährung alle wichtigen Nährstoffe abdeckt und zu meinem Körper passt? Wer seine Ernährung abwechslungsreich und ausgewogen gestaltet, ist in der Regel gut mit Nähr- und Schutzstoffen versorgt. In manchen Situationen ist die Bedarfsdeckung erschwert. Dies ist zum Beispiel in Situationen mit einem erhöhten Nährstoffbedarf (etwa in der Schwangerschaft) der Fall oder wenn ganze Lebensmittelgruppen gemieden werden. Dann kann es sinnvoll sein, die Situation mit einer Fachperson zu besprechen.
Gut vorbereitet auf die Schwangerschaft: Wichtige Tipps für die Familienplanung
Petra Graf, Präsidentin des Schweizerischen Hebammenverbands, gibt wertvolle Tipps zu Ernährung, Lebensstil und medizinischer Vorsorge –für einen gesunden Start ins Familienleben.
Petra Graf Präsidentin des Schweizerischen Hebammenverbands
Worauf ist bei der Planung einer Schwangerschaft zu achten?
Bei der Planung einer Schwangerschaft sind eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Proteinen und gesunden Fetten und ein ausgewogener Lebensstil wichtig. Alkohol, Rauchen und Drogen sollten vermieden, Koffein auf circa ein bis zwei Tassen Kaffee pro Tag reduziert werden. Diese Massnahmen sind auch für den Partner sinnvoll. Ein gesunder Lebensstil (nicht rauchen, ausgewogen essen, ausreichend Bewegung und regelmässiger Geschlechtsverkehr) kann die Spermaqualität positiv beeinflussen. Vor der Schwangerschaft ist es sinnvoll, den Impfausweis zu prüfen, um gegebenenfalls Impfungen etwa gegen Röteln, Windpocken oder Keuchhusten nachzuholen. Ein Zahnarztbesuch wird empfohlen, da einige Behandlungen in der Schwangerschaft problematisch sein können. Zudem sollten Blutwerte kontrolliert werden und chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck gut eingestellt sein. Eine interdisziplinäre Betreuung durch Gynäkologin/Gynäkologe,
Hebamme und weitere Fachpersonen ist besonders bei bestehenden Erkrankungen ratsam.
Bei familiären Erbkrankheiten kann eine vorgängige genetische Beratung hilfreich sein, um sich über Diagnoseund Vorsorgemöglichkeiten (zum Beispiel Pränataldiagnostik oder Präimplantationsdiagnostik) zu informieren.
Wie kann die Chance auf eine Schwangerschaft erhöht werden?
Das regelmässige Erfassen der Zykluslänge und das Bestimmen der fruchtbaren Tage, zum Beispiel mit einer Zyklus-App oder der Basaltemperaturmethode, hilft, den optimalen Zeitpunkt für eine Empfängnis zu ermitteln. Regelmässiger Geschlechtsverkehr alle zwei bis drei Tage, insbesondere während der fruchtbaren Phase, erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft. Stress kann den Eisprung beeinflussen. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation helfen, das hormonelle Gleichgewicht zu unterstützen.
Worauf ist bei der Ernährung zu achten?
Es ist auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung
zu achten. Besonderes Augenmerk soll auf eine ausreichende Versorgung mit Folat gerichtet werden. Das Vitamin kommt unter anderem in grünem Blattgemüse, Obst, Vollkornprodukten und Nüssen vor. Eine Nahrungsergänzung mit Folsäure vor der Empfängnis kann das Risiko von Neuralrohrdefekten beim Baby verringern.
Eine vegetarische Ernährung (ohne Fleisch und Fisch) ist auch in der Schwangerschaft möglich. Voraussetzung ist eine ausgewogene Ernährung, bei der besonders auf diejenigen Nährstoffe zu achten ist, die üblicherweise über Fleisch und Fisch gedeckt werden (vor allem Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren).
Ein normales Körpergewicht kann das Risiko für Komplikationen senken.
Wie können Schwangere ihren Körper positiv wahrnehmen und ihr Wohlbefinden unterstützen? Körperliche Veränderungen wie Gewichtszunahme oder Hautprobleme während der
Schwangerschaft sind ganz normal. Ein positiver Umgang mit dem eigenen Körper kann helfen, sich trotzdem wohlzufühlen. Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf unterstützen das körperliche Wohlbefinden. Zudem kann es hilfreich sein, sich bewusst auf die positiven Aspekte der Schwangerschaft zu fokussieren, etwa die Verbindung zum Baby und die beeindruckende Fähigkeit des eigenen Körpers, neues Leben zu schaffen. Für die Haut gilt: Eine sanfte, feuchtigkeitsspendende Pflege mit milden Produkten kann helfen, Hautirritationen oder Trockenheit zu vermeiden. Eine regelmässige Anwendung von Schwangerschaftspflege kann helfen, Spannungsgefühle durch
das Wachsen des Bauches zu reduzieren. Wichtig ist, sich dabei nicht unter Druck zu setzen – jede Schwangerschaft ist einzigartig, und der Körper leistet Erstaunliches.
Wie können werdende Eltern Stress reduzieren und sich auf die neue Rolle vorbereiten?
Eine Schwangerschaft erfordert körperliche und psychische Anpassung. Ein gesundes Selbstwertgefühl, Optimismus und kleine positive Erlebnisse wie Besuche oder Musik helfen, Stress zu reduzieren. Eine gute Partnerschaft wirkt unterstützend – offene Gespräche über Erwartungen, Ängste und die Elternrolle sind wichtig. Frühzeitige berufliche und finanzielle Planung (Mutterschutz,
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Was, wenn es mit der Schwangerschaft, nicht wie erhofft klappt?
Bleibt eine Schwangerschaft nach einem Jahr (bei Frauen über 35 nach sechs Monaten) aus, sollte eine gynäkologische Abklärung erfolgen – auch beim Partner. Ursachen wie Hormonstörungen oder Zyklusprobleme können behandelt werden, etwa mit Hormontherapie, Zyklusmonitoring oder IVF. Eine frühzeitige Beratung hilft, individuell passende Lösungen zu finden.
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Unerfüllter Kinderwunsch: Warum das Thema kein
Tabu bleiben sollte
Ein unerfüllter Kinderwunsch betrifft jedes fünfte Paar, doch oft wird kaum darüber gesprochen. Dabei gibt es viele medizinische Möglichkeiten, um Betroffene zu unterstützen. Warum sich niemand scheuen sollte, eine Kinderwunschklinik aufzusuchen, und welche modernen Behandlungsmethoden helfen, erklären
Dr. Maddalena Masciocchi und Dr. Dirk Wallmeier im Interview.
Dr. med. Dirk Wallmeier ist Facharzt für Gynäkologie und Reproduktionsmedizin sowie ärztlicher Leiter der Cada Kinderwunschklinik in Zürich.
Dr. med. Maddalena Masciocchi ist eine Expertin auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin und gynäkologischen Endokrinologie bei der Cada Kinderwunschklinik.
Warum gilt das Thema Kinderwunsch noch als Tabu?
Dr. Masciocchi: Viele sprechen nicht darüber – nicht einmal mit Freunden oder Familie. Ein häufiger Irrglaube ist, dass eine Schwangerschaft automatisch klappt, wenn man es nur lange genug versucht. Doch besonders für Frauen über 35 ist die Realität komplexer.
Wann sollten Paare eine Kinderwunschklinik aufsuchen?
Dr. Wallmeier: Paare unter 35 nach einem Jahr, Frauen über 35 bereits nach sechs Monaten. Bei Cada verfolgen wir jedoch einen individuellen Ansatz: Wer Unterstützung sucht, kann sich jederzeit an uns wenden.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Dr. Masciocchi: Die Therapie hängt von der individuellen Situation ab. Manchmal hilft bereits eine Hormontherapie, um den Zyklus zu stabilisieren. Eine Insemination kann ebenfalls sinnvoll sein. Bei komplexeren Ursachen kommen IVF oder ICSI zum Einsatz.
Was zeichnet die Cada Kinderwunschklinik aus?
Dr. Wallmeier: Transparente, patientenzentrierte Betreuung. Viele Patienten beklagen sich über mangelnde Informationen in anderen Kliniken. Wir erklären jeden Schritt verständlich, setzen auf digitale Prozesse und bieten psychologische Unterstützung. Jedes Paar hat zudem einen festen Ansprechpartner.
Gibt es falsche Vorstellungen über Kinderwunschbehandlungen?
Dr. Masciocchi: Ja, etwa dass Behandlungen extrem schmerzhaft sind. Die meisten Frauen können nach der Eizellentnahme am nächsten Tag wieder arbeiten. Auch die Angst vor einer «Hormonüberflutung» ist unbegründet, da die Medikation individuell abgestimmt wird und damit das Risiko einer Überstimulation sehr gering ist.
Dr. Wallmeier: Viele glauben, dass nur Frauen behandelt werden müssen. Doch die Ursache liegt genauso oft beim Mann. Daher sollten sich immer beide Partner untersuchen lassen.
Gibt es besondere Empfehlungen für Frauen mit Endometriose?
Dr. Masciocchi: Frauen mit Endometriose sollten frühzeitig über ihren Kinderwunsch nachdenken und sich beraten lassen. Je nach Situation kann eine natürliche Empfängnis oder eine Behandlung wie Social Freezing oder IVF sinnvoll sein.
Was möchten Sie Paaren mit auf den Weg geben, die zögern, eine Klinik aufzusuchen?
Dr. Wallmeier: Niemand sollte sich scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wir begleiten unsere Patienten auf Augenhöhe, nehmen ihre Sorgen ernst und sorgen dafür, dass sie sich gut informiert fühlen. Ein unerfüllter Kinderwunsch ist eine Herausforderung –aber es gibt Lösungen, und niemand muss diesen Weg allein gehen. Die Cada Kinderwunschklinik in Zürich Seefeld vereint modernste Technologie mit Expertenwissen. Sie bietet ein umfassendes Spektrum an Fruchbarkeitsbehandlungen wie IVF und Social Freezing, begleitet von umfassender Diagnostik und eigenem Labor – alles unter einem Dach.
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Weiblich,
im
besten Alter und sexuell aktiv: Sind Sie gegen HPV geimpft?
HPV steht für «Humane Papillomaviren». Diese finden sich auf der Haut und den Schleimhäuten, vorwiegend im Genitalbereich. HP-Viren sind leicht übertragbar und unterschiedlich gesundheitsgefährdend: Während manche Viren für zwar lästige, aber gesundheitlich unbedenkliche Genitalwarzen verantwortlich sind, bergen andere ein Krebsrisiko. Wie eine HPV-Impfung schützt, lesen Sie hier.
HP-Virus ist nicht gleich
HP-Virus
Bislang sind mehr als 200 Typen der HP-Virenfamilie bekannt. Mehr als 30 davon sind sexuell übertragbar. Diese bergen unterschiedliche Gesundheitsgefahren – für beide biologischen Geschlechter: Noch lange nach der Infektion mit HPV können die einen Viren sehr unangenehme Genitalwarzen, auch Feigwarzen genannt, verursachen, während die anderen Viren Zellen verändern. Der Grossteil dieser Zellveränderungen heilt von selbst folgenlos ab. Doch mitunter entwickeln sie sich auch zu Krebsvorstufen und schlimmstenfalls zu Krebsgeschwüren. Laut der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelten zwölf genitale HPV als Hochrisikotypen für Krebs, allen voran Gebärmutterhalskrebs.
HPV verursachen mehr als 99 Prozent der Gebärmutterhalskrebsfälle
Jedes Jahr bekommen in der Schweiz
• mehr als 25'000 Frauen HPVverursachte Genitalwarzen,
• mehr als 5000 Frauen die Diagnose Gebärmutterhalskrebsvorstufe,
• 250 Frauen die Diagnose Gebärmutterhalskrebs, 80 sterben daran,
• 3000 Frauen die Diagnose «oberflächlicher Krebs», der zu Unfruchtbarkeit und Fehlgeburten führen kann.
Der Grossteil sexuell aktiver Menschen steckt sich einmal im Leben mit HPV an Genitale HP-Viren lassen sich sehr leicht übertragen. Es reicht schon Schleimhautkontakt ohne Geschlechtsverkehr. Das heisst: Wer Sex hat, kann sich mit HPV anstecken. Oft bleibt die Infektion lange unbemerkt und wird so für Sexpartner:innen zur Gefahr. Der Grossteil sexuell Aktiver
steckt sich im Laufe des Lebens einmal mit HPV an. Auch Wiederansteckungen sind möglich. Meist verschwindet das Virus mit der Zeit von selbst. Doch in etwa zehn Prozent der Fälle kommt es zu Genitalwarzen oder, schlimmer noch, zu Krebs an Gebärmutterhals, After, Penis und infolge von Oralsex auch in Mund und Rachen.
Warum eine HPV-Impfung auch ab Ende 20 sinnvoll ist Fakt ist:
1. Das Immunsystem kann nicht vor einer HPV-Reinfektion schützen.
2. «Safer Sex» mit Kondom oder Femidom schützt nicht sicher vor einer HPV-Ansteckung.
3. Eine HPV-Infektion ist noch nicht behandelbar. Regelmässige gynäkologische
Untersuchungen sind die Voraussetzung, um Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Aber: Für höhere und über Jahre anhaltende Sicherheit sorgt eine HPV-Impfung. Sie schützt nachweislich vor den wichtigsten HP-Viren –auch bei einer Reinfektion. Zur Kostenübernahme der HPV-Impfung ab 27 Jahren ist eine individuelle Kostengutsprache der Krankenkasse nötig – beantragt seitens der Behandler:innen. Bei einer Zusatzversicherung kann die Kasse die Kosten allenfalls tragen.
Für eine HPV-Impfung ab Ende 20 spricht, dass fast jede zweite mit einer Impfung vermeidbare HPV-Infektion nach dem 26. Lebensjahr auftritt und auch Frauen in monogamen Beziehungen trifft. Nach heutigem Kenntnisstand führen insbesondere lange im Körper verbleibende HPV-Infektionen zu bestimmten Krebsarten, wobei der Verbleib der HPV mit dem Alter steigt.
Sterben oder leben –ich hatte die Wahl
Annette Stadelmann erfuhr im Jahr 1989, dass sie mit HIV lebt. Damals gab es noch keine Behandlung dagegen. 1996 brach die Immunschwäche Aids bei ihr aus. Wie die todgeweihte junge Frau ihren Weg aus dem Sterbehospiz zurück ins Leben fand und warum sie sich heute für Menschen mit HIV engagiert, erzählt sie hier.
Wie kam es zu Ihrer HIV-Diagnose?
Meine Lymphdrüsen am Hals waren ungewöhnlich geschwollen. Eine Freundin, die Arzthelferin war, riet mir deshalb zu einem HIV-Test. Mein Gynäkologe sagte mir am Telefon, dass dieser positiv war.
Was wussten Sie zum Zeitpunkt Ihrer Diagnose über HIV und Aids?
Beides war allgegenwärtig, wir wussten damals alle, dass die Diagnose ein Todesurteil war –es gab ja noch keine Therapie. Mein Arzt gab mir noch vier Monate bis vier Jahre zu leben.
Wissen Sie, wie HIV auf Sie übertragen wurde?
Ich hatte ungeschützten Sex mit meinem langjährigen Freund, da ich mich in unserer Beziehung sicher fühlte. Als ich ihn mit meiner Diagnose konfrontierte, erfuhr ich, dass er seit einiger Zeit Drogen nahm. Ich denke, daher hatte er das Virus.
Wie haben Sie die Diagnose verarbeitet?
Ich war geschockt, hatte Todesangst. Ich legte mich ins Bett und wartete. Nach drei Wochen lebte ich immer noch. Ich stand auf. Die Gewissheit,
nicht sterben zu wollen, trieb mich an. Ich brauchte Ablenkung und suchte mir Arbeit. Ich war gelernte Friseurin, nahm aber einen Bürojob in einem Schmiedewerk an. Mir ging’s gut damit, ich brauchte keine medizinische Begleitung.
Einige Jahre später reiste ich für sechs Monate nach Australien und Neuseeland – ich wollte die Welt sehen! Wieder daheim, steckte die Schweiz in einer schweren Wirtschaftskrise. Ich fand keine Arbeit. Das zog mich runter. Ich verkehrte mit den falschen Leuten, nahm Drogen. Mein ungesundes Leben hatte Folgen: 1996 erkrankte ich an Aids. Mein Zustand verschlechterte sich rasch. Antibiotika schlugen nicht an. Ich wusste, das war mein Ende.
Ich verabschiedete mich von meinen Menschen und ging zum Sterben ins Sterbehospiz Lighthouse in Zürich1. Dort bekam ich ein eigenes Zimmer, sodass meine Katze, auf deren Begleitung ich bestand, mit und auch mal nach draussen konnte. Meine Zeit im Hospiz war surreal. Ich hatte andauernd Sterbende vor Augen. Tag für Tag brannte eine Kerze für die, die an den Komplikationen von Aids verstarben. Auf dem Schild daneben standen
57
mal ein und auch mal zwei Namen. Ich malte mir aus, wie meiner darauf stehen würde. Trotzdem fühlte ich mich dort schnell zu Hause, konnte mir das Leben ausserhalb nicht mehr vorstellen.
Doch Sie überlebten ... Ich hatte Glück: 1996 kam das erste Medikament in der Schweiz auf den Markt. Damit liess sich das HI-Virus endlich kontrollieren. Ich schluckte täglich 32 Tabletten, eine Tortur. Am 16. Dezember 1996, meinem 29. Geburtstag, verliess ich das Hospiz – nicht im Sarg, sondern auf eigenen
Füssen. Das gelang nur ganz wenigen.
Wie gelang es Ihnen, von den Drogen wegzukommen?
Das verdanke ich vor allem Professor Ruedi Lüthy, dem Aids-Spezialisten, der das Hospiz gegründet hatte. Er sagte mir, dass ich eine Wahl habe und mit den HIV-Medikamenten alles erreichen könnte, was ich mir wünsche. Das weckte Hoffnung in mir. Ich wollte alles daransetzen, meinen Traum, Mutter zu werden, zu leben. Ich wollte nicht heroinabhängig bleiben. Also nahm ich am Methadonprogramm
Annette Stadelmann,
teil und schaffte es, clean zu werden. Es war ein harter Weg.
Was heisst es, im Jahr 2025 in der Schweiz mit HIV zu leben?
Knapp 18'000 Menschen, mehr Männer als Frauen, leben laut der Aids-Hilfe Schweiz mit dem HI-Virus, es gibt jedes Jahr mehrere Hundert neue HIV-Diagnosen und 60 bis 80 Aids-Fälle hierzulande2. Die meisten Betroffenen werden behandelt. Die Therapie ist heute einfacher – ich schlucke täglich nur noch zwei Tabletten – und verträglicher.
Können Sie HIV übertragen?
Nicht, solange ich meine Medikamente regelmässig nehme. Diese drücken die Viruslast im Körper auf «nicht nachweisbar4».
Haben Sie sich Ihren Wunsch nach einem Kind erfüllen können?
Ja. Ich fand einen verständnisvollen Mann, meine Schwangerschaft verlief super, unsere Tochter kam per Kaiserschnitt gesund auf die Welt – wurde aber nach der Geburt vorsorglich mit einem antiretroviralen Medikament behandelt. Sie ist inzwischen 18 Jahre alt.
Wie steht es heute um Ihre Gesundheit?
einen Herzinfarkt. Infolgedessen bin ich feinmotorisch leicht eingeschränkt.
Können Sie arbeiten?
Ich kann leider nicht so viel arbeiten, wie ich es mir wünsche. Ich bin seit meiner Aids-Erkrankung invalide. Selbst an guten Tagen schaffe ich nur ein paar Stunden, an schlechten Tagen muss ich zu Hause bleiben.
Was arbeiten Sie?
Ich habe einen Arbeitsvertrag als Freelancerin im Projekt «talk+», einem Angebot der SeGZ (Sexuelle Gesundheit Zürich)3. In Schulen erzähle ich meine Geschichte und kläre zu HIV und Aids auf. Die jungen Leute kennen das kaum noch. Dennoch müssen sie informiert werden, wie sie sich in Risikosituationen verhalten, vor sexuell übertragbaren Erkrankungen schützen und (anonym) testen können. Gerade habe ich mich noch für ein Peer-to-Peer-Projekt gemeldet, um Menschen zu helfen, die frisch eine HIV-Diagnose erhalten haben.
Führen Sie trotz HIV ein erfülltes Leben?
zu Fehlbehandlungen. Viele
ältere Betroffene erleben zudem Stigmatisierung und Diskriminierung – das ist unerträglich. Das Fachpersonal braucht bessere Schulung.
Brauchen Frauen mit HIV besondere Unterstützung? Frauen werden allgemein weniger wahrgenommen. In einer grossteils auf Männer fokussierten Medizin sind Frauen im Allgemeinen und Frauen mit HIV im Besonderen noch längst nicht gleichberechtigt. Meine Medikamente beispielsweise sind für 80 Kilo schwere Männer ausgelegt. Ich mache da immer wieder darauf aufmerksam und fordere im Kontakt mit der Pharmaindustrie und Politik ein, den Fokus auf Frauen zu richten.
Was wünschen Sie sich für den Umgang mit Menschen, die mit HIV und Aids leben? Dass wir jeden Menschen wertschätzen – unabhängig von seiner Leistung. Und Kinder, Alte, Kranke gehören in die Mitte der Gesellschaft, nicht an den Rand.
Die meisten Betroffenen sind ansonsten in der Regel gesund, wenn sie heutzutage ihre HIVDiagnose bekommen und sich in Behandlung begeben. Als ich 1996 meine HIV-Therapie bekam, hatte ich bereits Aids. Mein Körper trug Schäden davon, auch von den Nebenwirkungen, die die vielen Medikamente damals mit sich brachten. Ich leide an einer schweren Nierenschwäche –eine Dialyse droht. Ich hatte zudem zwei Hirnschläge und
Ja – und dafür bin ich dankbar. Ich liebe das Leben und lebe es bewusst: Ich rauche nicht, esse gesund und treibe Sport. Ich bin für jeden Tag dankbar und nehme ihn demütig als Geschenk an.
Wissen wir als Gesellschaft im Jahr 2025 genug zu HIV und Aids?
Nicht mehr. Es gibt leider zu viel Halbwissen, auch unter Menschen in medizinischen und pflegerischen Berufen. Die Zahl älterer Menschen mit HIV steigt – zugleich führt das fehlende Wissen derer, die die Älteren mit HIV betreuen,
Positive Life –
Alles über das Leben mit HIV Auf Positive Life findest du alles, was du über HIV wissen musst: aktuelle Informationen, persönliche Geschichten und wertvolle Tipps für ein erfülltes Leben. Sei Teil unserer Community und hole dir die besten Ressourcen für dein Leben mit HIV! Positive-Life.ch
Endometriose betrifft den ganzen Körper – nicht nur die Gebärmutter
Jana Schmid, Co-Präsidentin von Endo-Help, spricht im Interview über ihre Diagnose, die Herausforderungen von Endometriose und ihre Mission, mehr Aufmerksamkeit für die Krankheit zu schaffen. Sie fordert bessere medizinische Versorgung und politische Veränderungen für Betroffene.
Liebe Jana, bitte erzähl uns ein bisschen von deiner Geschichte.
Meine Geschichte mit Endometriose begann bereits in meiner Jugend. Schon früh hatte ich starke Schmerzen, doch immer wieder hiess es nur, das sei «normal». Über Jahre hinweg fühlte ich mich von Ärzt:innen nicht ernst genommen, Untersuchungen wurden mir verweigert. Diese Ignoranz hinterlässt Spuren – sowohl körperlich als auch mental.
Mit 26 Jahren erhielt ich endlich die Diagnose. Es war eine Mischung aus Erleichterung und Schock. Endlich wusste ich, dass ich mir den Schmerz nicht nur eingebildet hatte. Gleichzeitig fragte ich mich, wie eine so verbreitete Erkrankung so wenig bekannt sein konnte.
Inwiefern äussert sich Endometriose als Ganzkörpererkrankung?
Endometriose betrifft nicht nur die Gebärmutter, sondern kann sich auf viele Organe –Darm, Blase und in seltenen Fällen sogar die Lunge – sowie auf die Nerven ausbreiten. Die Krankheit kann chronische Entzündungen verursachen, was den gesamten Körper beeinflusst. Viele Betroffene haben an manchen Tagen Schmerzen im ganzen Körper, unabhängig vom Zyklus.
Die Krankheit wirkt sich auch auf das Berufsleben aus. Häufige Fehltage, das Gefühl, nicht 100 Prozent leisten zu können, und die Angst vor beruflichen Konsequenzen sind für viele alltäglich. Die Unklarheit über die Fruchtbarkeit ist ebenfalls ein grosser psychischer Belastungsfaktor.
Was muss sich politisch ändern?
Mehr
Informationen:
Heute habe ich gelernt, besser mit der Krankheit umzugehen. Es gibt immer noch Höhen und Tiefen, starke Schmerzattacken und Phasen der Erschöpfung, doch es ist deutlich besser geworden. Ich habe meine Ernährung umgestellt, höre auf meinen Körper und gönne mir Pausen. Mit Endo-Help möchte ich Betroffenen eine Stimme geben und dafür kämpfen, dass Endometriose endlich die Aufmerksamkeit erhält, die sie verdient. Unser Ziel ist es, mehr Aufklärung zu schaffen, die Diagnosezeit zu verkürzen und bessere Behandlungsmöglichkeiten zu erreichen.
Endometriose kann Verwachsungen und Verklebungen der Organe verursachen, die deren Beweglichkeit einschränken und starke Schmerzen hervorrufen können. Sind Nerven betroffen, kann das zu chronischen Schmerzen, Taubheitsgefühlen oder Missempfindungen führen. Zudem leiden viele unter Verdauungs- oder Blasenproblemen.
Welche Rolle spielt die psychische Gesundheit bei Endometriose?
Endometriose betrifft Körper und Psyche. Ständige Schmerzen, Erschöpfung und die Unsicherheit vor der nächsten Schmerzattacke belasten Betroffene stark. Viele fühlen sich nicht ernst genommen, was das Selbstwertgefühl schädigt. Nach der Diagnose beginnt oft nicht nur der körperliche Heilungsprozess, sondern auch die mentale Aufarbeitung. Es braucht Zeit, um das Selbstwertgefühl wieder aufzubauen.
Wir von Endo-Help fühlen uns – wie viele Betroffene – von der Politik im Stich gelassen. Es kann nicht sein, dass die Aufklärung hauptsächlich von Betroffenen selbst betrieben werden muss. Das ist nicht nur ein Zeichen von Mut, sondern auch ein Hilferuf. Offizielle Strukturen versagen hier klar.
Endometriose verursacht enorme Kosten durch Arbeitsausfälle, Operationen und Fehldiagnosen. Statt die Krankheit zu ignorieren, sollte die Politik in Forschung, Früherkennung und bessere Behandlungsmethoden investieren.
Wir brauchen:
• mehr Forschung zu Ursachen und besseren Behandlungsansätzen,
• spezialisierte Endometriosezentren,
• gesetzliche Rahmenbedingungen, die Betroffene in der Arbeitswelt schützen,
• bessere Ausbildung von Ärzt:innen. Es braucht jetzt echte Veränderungen – für eine Zukunft, in der Betroffene nicht mehr jahrelang leiden müssen, bevor sie ernst genommen werden.
Jana Schmid Endo-Help
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Keine Lust auf Sex?
Woran Lustlosigkeit liegen kann, weiss Dania Schiftan. Und nicht nur das: Die Sexologin und Psychotherapeutin mit Praxis in Zürich entwickelte ein Training für Frauen, die sich (wieder) mehr Lust auf Sex wünschen. Wie nur drei Minuten Lust-Micro-Training (LMT) täglich helfen, die sexuelle Erregbarkeit und die Lust auf Sex zu steigern, erklärt die Bestsellerautorin hier.
Dania, was ist Lust?
Lust ist die Vorfreude auf das, was kommt. Vorfreude steckt in jeder und jedem. Sie ist ganz natürlich – und nicht auf Sexualität beschränkt.
Laut Studien haben Frauen1 und Männer2 immer weniger Lust auf Sex. Wie kommt das?
Sexuelle Lust ist nach meiner Definition die Vorfreude auf Sex. Vorfreude beziehungsweise Lust auf Sex kommt aber nur auf, wenn wir wissen, worauf wir uns freuen können. Wir brauchen also Erfahrungen oder zumindest eine Vorstellung davon. Doch gerade daran mangelt es uns oft.
Zu mir kommen viele Menschen, die unzufrieden sind, weil sie ihre Lust nicht (mehr) spüren. Vor allem Frauen berichten, dass sie beim Sex nicht (mehr) oder nur (noch) selten zum Höhepunkt (Orgasmus) kommen. Sie fühlen sich als Defizitmodelle. Ihre hohen Erwartungen an Sex, oft gefüttert von Büchern, Filmen sowie Social Media, und die selbst erlebte Realität klaffen auseinander: Die Frauen wünschen sich Erfüllung – bekommen sie aber nicht. Zumindest nicht beim blossen Rein-raus mit einem männlichen Partner. Das überrascht mich als Sexologin nicht: Während der Penis eines Mannes dabei stark stimuliert wird, spürt
die Frau mit ihrer Vagina meist deutlich weniger. Wenn die Frauen Sex aber nicht als befriedigend erleben, sinkt ihre Vorfreude darauf: Lustlosigkeit macht sich breit. Hinzu kommen weitere «Lustkiller», allen voran der alltägliche Stress, der in einer Partnerschaft, die sich zwischen Beruf und Familie aufreibt, oft mit im Bett ist.
Gibt es einen Lust-GenderGap?
Der ergibt sich schon aus dem unterschiedlichen Körper: Der höchst erregbare Penis und die Hoden hängen beim Mann gut sicht- und tastbar ausserhalb des Rumpfes, während frau sich verbiegen muss, um
Dania Schiftan, klinische Sexologin und Psychotherapeutin in Zürich und Autorin mehrerer Bücher
ihre Vulva in Augenschein zu nehmen – von der im Inneren verborgenen Vagina ganz zu schweigen. Die lässt sich nur «blind» ertasten. Jungs dagegen haben ihren Penis ständig vor Augen. Bei jedem Pinkeln halten sie ihn in der Hand, rücken ihn bei jedem Hosenhochziehen zurecht. Sie erleben ihn schlaff und auch steif – lange vor dem ersten Sex. Die alltägliche Präsenz der Sexorgane verbindet Männer von klein auf selbstverständlich mit ihrem Körper. Dass diese Selbstverständlichkeit für Mädchen noch lange keine ist, liegt auch an unserer Sozialisation, die weibliche Lust oft immer noch minder bewertet als männliche. Jahrhundertelang sprach Mann Frauen ihre Lust sogar ganz ab, da sie «nicht zu bändigen» sei. Das führt dazu, dass Frauen sich bis heute nicht frei mit ihrer Lust beschäftigen. Ihnen fehlt es deshalb an Lustwissen und Lusterfahrung. Zugleich sind sie höchst verunsichert. Beides nimmt weiblicher Lust ihre natürliche Leichtigkeit und erschwert Frauen lustvollen Sex.
Welche Rolle hat das «Vorspiel», wenn es um die Lust bei Mann und Frau geht?
Bestes Beispiel für den Gender-Gap: Männer brauchen diese Stimulation meist nicht, um hart zu werden. Viele Frauen dagegen werden ohne diese Stimulation nicht mal feucht. Damit beide jedoch sexuelle Befriedigung erleben, muss kommuniziert werden, was und warum es gewünscht wird. Doch schon das erweist sich als schwierig, da wir noch immer nicht offen über Sex reden können. Zu oft sitzen Menschen in meiner Praxis und trauen sich nicht mal,
ihre Geschlechtsteile beim Namen zu nennen. Das müssen wir ändern: Wir müssen Sex besprechbar machen!
Wie kommen Frauen (wieder) in ihre Lust?
Indem sie sich klar werden, worauf sie Lust haben. Der erste Schritt dahin ist, dass Frauen ihren Körper anschauen, berühren, fühlen – und das liebevoll und unvoreingenommen. Das heisst auch, dass Frauen sich über immer noch geltende soziale Normen hinwegsetzen und Tabus brechen. Jede sollte wissen, wie ihre Vulva aussieht, sich anfühlt und welche Berührungen ihr angenehm sind. Ich vergleiche das gerne damit, Klavierspielen lernen zu wollen. Anfangs klimpern wir nur auf der Tastatur und horchen, welche Töne herauskommen. Wer an sich «klimpert», merkt, dass Vulva und Vagina an vielen Stellen höchst erregbar sind. Das unbeschwert zu erleben, lässt Lust aufkommen. Und dann heisst es wie im Klavierunterricht: üben, üben, üben. Der zweite Schritt zu befriedigendem Sex ist dann das Einbinden und Einfordern der als lustvoll empfundenen Handgriffe im Zusammenspiel mit der Partnerin/dem Partner.
Sie haben Übungen entwickelt und in Ihrem jüngsten Buch «Das Comeback deiner Lust» beschrieben. Wie funktioniert Ihr LMT, und ist es etwas für jede Frau?
Mein Lust-Micro-Training fusst auf dem Prinzip sogenannter Micro Habits. Das sind all die kleinen, teils schon unbewussten Gewohnheiten und Verhaltensweisen, mit denen wir unseren Alltag gestalten. Wenn wir uns bewusst neue Micro Habits zulegen, bewirken wir damit nach und nach grosse Veränderungen. Der Grund, warum das gut funktioniert: Um ein Micro Habit alltäglich werden zu lassen, ist nur wenig Aufwand nötig. Mein LMT ist also selbst für Vielbeschäftigte machbar. Geübt wird, indem sich die Frau berührt, bewegt und auch ihren Beckenboden miteinbezieht. Das regelmässige, am besten tägliche Training dauert nur 30 Sekunden bis drei Minuten. Es steigert die Erregbarkeit und das Lustempfinden. Mit dem Test im Buch kann jede Frau herausfinden, welche Übungen für sie am geeignetsten sind.
Jede sollte wissen, wie ihre Vulva aussieht, sich anfühlt und welche Berührungen ihr angenehm sind
Was bringt es, sich die Lust auf Sex zurückzuerobern?
Sexuelle Erfüllung ist ein wichtiger Baustein unseres Wohlgefühls im eigenen Körper und in einer Partnerschaft. Lust auf Sex beziehungsweise die Vorfreude auf Sex weckt all unsere Sinne. Sie macht uns um- und zugänglicher. Wer sich und seinen Körper gut kennt, ist sich seiner selbst bewusst. Das Selbstbewusstsein macht uns sicher. Mit Sicherheit können wir unsere Grenzen selbstbewusst ziehen. Und darum geht es in einer (sexuellen) Beziehung auf Augenhöhe: Sie erfüllt uns, wenn wir wahrhaftig sein und Ja und Nein sagen können.
Quellen:
1 Studie zu Lustverlust bei Frauen: https:// link.springer.com/ article/10.1007/s10508019-01525-9
2 Studie zu Lustverlust bei Männern: https:// link.springer.com/ article/10.1007/s10508019-01622-9
Ausgeschwitzt!
Der Wechsel, der während der Wechseljahre im Körper stattfindet, ist für viele Frauen beschwerlich: 87,5 Prozent1 leiden unter Wallungen und Schwitzen. Doreen Brumme (53) war eine von ihnen. Wie sie ihr nächtliches Schwitzen in den Griff bekam, berichtet die Vierfachmutter hier.
Doreen Brumme ist Journalistin und bloggt als #motherof4 über das Leben mit ihrer Grossfamilie in Hamburg.
Schlaflos
Nächtliches Schwitzen kannte ich von vier Schwangerschaften und acht Jahren Stillzeit. Mal eine durchschwitzte Nacht – das verkraftete ich. Das über Monate anhaltende Schwitzen Nacht für Nacht dagegen, mit dem sich die Wechseljahre bei mir zeigten, erschöpfte mich. Ich wachte zwei, drei Mal pro Nacht durchgeschwitzt auf. Anfangs wechselte ich jedes Mal die nasse Nacht- und Bettwäsche, später nur noch den Pyjama und die Handtücher, zwischen denen ich vorsorglich schlief.
Ausgebrannt
Tagsüber war ich wegen meines vom Schwitzen gestörten Schlafs ausgebrannt: Mein Weniger an Energie steckte ich in Familie und Job. Für mich blieb kaum was. Zum Glück arbeitete ich schon lange als Journalistin daheim. Mit
bewährten Routinen schaffte ich das Arbeitspensum des Vollzeitjobs.
Unerträglich
Doch ich war schwer gereizt und leicht reizbar – ein Dauerzustand, den ich nicht ertrug und andere noch weniger. An manchen Tagen schlug meine mir eigene Melancholie ins Depressive um.
Abgekühlt
Ich beschäftigte mich mit dem Wechsel, suchte als «Kräuterhexe» nach pflanzlichen Mitteln, die mir helfen. Salbei, den ich einst trank, um sanft abzustillen, wurde mein neues Lebenselixier. Ich trank ihn als Tee dreimal am Tag – und spürte bald seine Wirkung: Das Schwitzen liess nach. War ich unterwegs, war die regelmässige Einnahme jedoch dahin. Also stieg ich auf Salbeitabletten um, die waren
praktischer und wirkungsvoller. Das ging lange gut.
Ausgeschwitzt
Mit der Zeit bekam ich weitere Wechselbeschwerden. Auf der Suche nach meinem Weg durch den Wechsel sprach ich mit Fachleuten. Die Stärke meiner Beschwerden bewog mich zur Hormonersatztherapie. Seit ich Hormone schlucke, schwitze ich nachts nicht mehr.
Ausgewechselt
Ohne das nächtliche Schwitzen schlafe ich wieder. Das gibt mir Kraft. Noch blute ich regelmässig – mit dem Wechsel bin ich also längst nicht durch. Doch ich bin nicht hilflos. Gegen die Beschwerden der Wechseljahre sind Kräuter gewachsen. Und auch die Medizin hat Wirkstoffe dagegen.
Für meine
Wechseljahre
Menosan® Salvia lindert übermässiges Schwitzen und aufsteigende Wärmegefühle. Aus frischen Salbeiblättern. 1 Tablette pro Tag
Lipödem, die unsichtbare Fessel: Sind Sie betroffen?
Lipödem – eine Krankheit, die oft unerkannt bleibt, aber das Leben vieler Frauen massiv beeinträchtigt. Schätzungsweise jede zehnte Frau in der Schweiz ist betroffen, doch viele wissen nicht, dass ihre Beschwerden auf diese schmerzhafte Fettverteilungsstörung zurückzuführen sind. Bereits im Stadium 1 klagen Patientinnen jeden Alters über starke Schmerzen – oft ohne diagnostiziert worden zu sein.
Dr. med. Katrin
Lossagk Ärztliche
Leitung LIPOCURA
FOTO: ZVG
Woran erkennt man das Lipödem?
Typisch ist eine unproportionale Fettverteilung, die meist zuerst an Beinen und Armen auftritt. Hände und Füsse bleiben schlank – ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zur Adipositas. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es häufig zu Wassereinlagerungen und Gewebeverhärtungen. Viele Patientinnen klagen über Druckgefühl, Berührungsempfindlichkeit und Schmerzen.
Wie unterscheidet sich das Lipödem von Übergewicht?
Übergewicht entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen Kalorienaufnahme und -verbrauch. Im Gegensatz zu Übergewicht ist das Lipödem nicht durch gezielte Diäten und Bewegung zu beeinflussen. Lipödempatientinnen können nur wenig auf die Erkrankung einwirken und vor allem bei einem reinen Lipödem keine Formveränderung der Beine und Arme erzielen.
Welche Rolle spielen Hormone?
Hormone spielen eine Schlüsselrolle. Viele Patientinnen bemerken die ersten Symptome in Phasen hormoneller Veränderungen, zum Beispiel während der Pubertät, einer Schwangerschaft oder in den
Wechseljahren. Auch kann emotionaler Stress durch eine übermässige Produktion von Cortisol oder das Ab- und Ansetzen von Kontrazeptiven sogenannte Lipödemschübe auslösen.
Was können Frauen im Verdachtsfall machen? Nicht verzweifeln – frühzeitig Klarheit schaffen. Als ersten Schritt kann man bei Verdacht auf ein Lipödem mit einem kostenlosen Selbsttest auf der Website von LIPOCURA (www.lipocura.ch/lipoedem/selbsttest) herausfinden, ob die Symptome tatsächlich für ein Lipödem sprechen. Ist das Ergebnis des Selbsttests positiv, sollte man sich im nächsten Schritt von einer auf Lipödeme spezialisierten Ärztin/einem Arzt untersuchen lassen. Dort erfährt man, ob sich die Verdachtsdiagnose bestätigt und in welchem Stadium man sich befindet.
Warum gibt es LIPOCURA jetzt auch in der Schweiz? Bereits in den letzten Jahren hatten wir eine grosse Nachfrage von Schweizer Lipödembetroffenen. Wir behandeln seit über 15 Jahren Patientinnen mit unserem ganzheitlichen Therapieansatz und 1600 Operationen pro Jahr, die ausschliesslich von ausgebildeten
Fachärzt:innen durchgeführt werden.
Mit unserem neuen LIPOCURA-Standort in Zürich können wir nun endlich allen Patientinnen die gleichen qualifizierten Behandlungsmöglichkeiten bieten. Unser ärztlicher Leiter, Herr Tarek El-Asfar, freut sich auf Sie!
Was raten Sie betroffenen Frauen?
Viele Frauen leiden jahrelang stillschweigend, weil sie denken, es sei «normal», und immer wieder hören wir den Satz: «Ich dachte, ich sei zu dumm zum Abnehmen.»
Dabei ist das Lipödem eine ernst zu nehmende Erkrankung, die spezialisierte Hilfe erfordert. Viele Frauen berichten von einer jahrelangen Odyssee und verschiedenen Diagnosen wie Rheuma, Adipositas, Lymphödem oder auch Einbildung.
Zum Schluss: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Ich wünsche mir, dass dem Lipödem mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird und die Patientinnen schneller Hilfe bekommen. Gemeinsam mit Gynäkolog:innen, Phlebolog:innen und Hausärzt:innen können wir das Lipödem schneller diagnostizieren und Frauen ein jahrelanges Leiden ersparen.
Weitere Informationen unter:
Intimbereich: Denken Sie bei Jucken, Brennen und Schmerzen auch an Lichen sclerosus!
Hinter einem juckenden, brennenden und schmerzenden
Intimbereich kann ein Blasen- oder Pilzinfekt stecken. Mitunter ist die Ursache davon jedoch Lichen sclerosus (LS). Diese Hauterkrankung ist bei Frauen weitverbreitet – jede 50. Erwachsene ist betroffen – und wird dennoch oft verkannt. Wir klären Sie auf.
Bettina Fischer
Verein Lichen
Sclerosus / Netzwerk Vulvodynie
Was ist Lichen sclerosus?
Bei der Autoimmunerkrankung entzündet sich die Haut im äusseren Genitalbereich immer wieder schubweise. Das geht mit Jucken, Brennen und Schmerzen einher. Die chronische Krankheit ist nicht ansteckend und nicht heilbar, aber behandelbar. Wird die Hautkrankheit lange nicht adäquat behandelt, kann es bei Frauen zu Verklebungen der Vulvalippen kommen. Schlimmstenfalls vernarbt das Vulvagewebe und die Vaginalöffnung verengt sich. Bei Männern führt ein unbehandelter LS zu einer Vorhautverengung und im schlimmsten Fall zur Vernarbung des Harnröhreneingangs. Ein fortschreitender Verlauf der Krankheit kann – bei beiden Geschlechtern –den Sex beeinträchtigen und belastet Betroffene oft auch psychisch.
Was verzögert die Diagnose von LS?
Obwohl schon 1887 in medizinischen Lehrbüchern beschrieben, vergehen bis zur Diagnose meist Jahre. Denn Lichen sclerosus zeigt sich ähnlich wie eine Blasenentzündung oder ein Pilzinfekt. Und: Auch wenn LS
vor allem bei Erwachsenen diagnostiziert wird, zeigt sich die Erkrankung manchmal auch schon bei Säuglingen und Kleinkindern, zumal es eine familiäre Häufung gibt. Eltern sowie Kinderärztinnen und -ärzte sollten daher insbesondere bei wiederkehrender Windeldermatitis, Rötungen und Juckreiz im Genitalbereich (bei Mädchen) und bei Vorhautverengung mit Schmerzen beim Wasserlassen (bei Jungs) auch an LS denken.
Worauf ist besonders zu achten?
Anders als bei einem Vaginalpilz tritt bei LS kein Ausfluss aus. Dafür
weisen Hautverklebungen und weissliche Stellen auf die Erkrankung hin. Von LS sind nur unbehaarte Hautareale betroffen. Teilweise geht ein Lichen sclerosus auch mit der chronischen Schmerzerkrankung Vulvodynie (Chronic Pelvic Pain Syndrom) einher. Es treten Schmerzen, Brennen und Stechen ohne erkennbare Ursache auf.
Was hilft gegen den Juckreiz bei LS?
Instinktiv kratzen Menschen sich, wenn’s juckt. Doch wer gegen das Jucken bei LS ankratzt, verletzt die empfindliche Haut im Intimbereich. Es kommt zu Einblutungen und
Vernarbungen – ein Teufelskreis, der sich durchbrechen lässt: Europäische LS-Behandlungsleitlinien empfehlen zur Behandlung spezifische (hoch-)potente Kortisonsalben. Davon braucht es nicht viel, aber der Wirkstoff muss genau platziert werden. Das setzt voraus, dass Frauen ihre Vulva gut kennen, was wegen vieler gesellschaftlicher Tabus längst noch nicht der Fall ist. Eine Anleitung zur Selbstuntersuchung und Therapieanwendung liefert der Schweizer Verein Lichen Sclerosus.
3 Tipps zur Hautpflege im Intimbereich
1. Waschen Sie den Intimbereich regelmässig nur mit lauwarmem Wasser und tupfen Sie ihn vorsichtig trocken.
2. Verwenden Sie nach dem Waschen rückfettende Pflegeprodukte.
3. Informieren Sie sich auf den Webseiten des Vereins zu Symptomen, Diagnose und Behandlung von LS und Vulvodynie. Der Verein bietet Betroffenen
Unterstützung im Umgang mit der Krankheit im Alltag und in der Partnerschaft und vermittelt Tipps zur psychischen Bewältigung der Diagnose.
Hilfe, Aufklärung und Infos für Betroffene und Fachpersonen
Der ehrenamtlich tätige Verein Lichen Sclerosus ist länderübergreifend im deutschsprachigen und frankofonen Raum aktiv. Seit der Gründung 2013 liessen sich mehr als 13'000 LSBetroffene beraten, darunter auch 600 Eltern betroffener Kinder. Der Verein bietet eine umfassende Informationsplattform mit Experteninformationen sowie Hilfe bei der Arztsuche an, organisiert Tagungen und Workshops. Aktiv ist er ebenso mit Aufklärung an Ärztekongressen, er schult zudem Hebammen, Apotheker:innen und Sexualtherapeut:innen, denen LS meistens auch kein Begriff ist. Ferner tragen ein YouTube-Kanal, ein Erklärvideo, ein Podcast und
& INTIMBEREICH
Die chronische Krankheit ist nicht ansteckend und nicht heilbar, aber behandelbar.
der semiautobiografische Kurzspielfilm «Cranberry Juice» zur Enttabuisierung der weitverbreiteten, aber noch viel zu wenig bekannten Vulvakrankheiten Lichen sclerosus, Lichen planus und Vulvodynie bei. Für diese Pionierarbeit wurde der Verein mit dem Rotkreuzpreis des SRK Kanton Aargau ausgezeichnet.
Schon mal von LS gehört?
Hier geht es zum Erklärvideo:
Die Kraft des Lichts: Wie Rotlichttherapie die Frauengesundheit unterstützt
Das moderne Leben stellt unser Wohlbefinden auf die Probe, und viele Frauen kämpfen mit Müdigkeit, Unwohlsein und Veränderungen ihres Körpers. Die Rotlichttherapie (RLT), auch als Fotobiomodulation bekannt, bietet eine natürliche, nichtinvasive Möglichkeit, das Wohlbefinden von Frauen zu unterstützen – sie fördert Entspannung, Vitalität und Balance.
Was ist Rotlichttherapie?
Die RLT nutzt spezielle Wellenlängen von rotem und nahinfrarotem Licht, um die Zellenergieproduktion zu stimulieren. Dieser Prozess kann die Durchblutung fördern und das allgemeine Wohlbefinden verbessern –ohne Nebenwirkungen. Früher vor allem in professionellen Wellness- und Sporteinrichtungen eingesetzt, ist RLT heute auch für die Anwendung zu Hause verfügbar.
Hormonelles Gleichgewicht
Hormonelle Schwankungen beeinflussen Energie, Stimmung und Wohlbefinden. Während der Wechseljahre treten oft Hitzewallungen, Hautveränderungen und Schlafprobleme auf. RLT kann helfen, die Zellfunktion
Die Alpinglow-Rotlichttherapie-Geräte werden in der Schweiz entwickelt und getestet und kommen in Fitnessstudios, Kliniken, Spass-, Sport- und Leistungszentren, physiotherapeutischen Praxen sowie zu Hause zum Einsatz. Getestet und entworfen in der Schweiz
zu unterstützen, die Durchblutung zu fördern und für mehr Balance zu sorgen.
Bauchgesundheit und Wohlbefinden
Viele Frauen leiden unter Unwohlsein oder Verdauungsbeschwerden. RLT kann zur Entspannung beitragen und die Durchblutung im Bauchbereich fördern, was das allgemeine Wohlbefinden verbessert.
Fruchtbarkeit und reproduktive Gesundheit
Die Fruchtbarkeit wird von vielen Faktoren beeinflusst, darunter Lebensstil und Durchblutung. RLT kann zur Entspannung beitragen und die Durchblutung unterstützen – für ein optimales inneres Gleichgewicht.
Besserer Schlaf und Entspannung
Viele Frauen leiden durch hormonelle Schwankungen unter Schlafproblemen. RLT kann helfen, die Entspannung zu fördern und einen gesunden Schlafrhythmus zu unterstützen.
Hautpflege und Anti-Aging
Mit der Zeit verliert die Haut an Elastizität. RLT kann die Kollagenproduktion anregen, die Hydration verbessern und für ein natürliches Strahlen sorgen. Während RotlichttherapiePanels ideal für die ganzheitliche Hautpflege sind, gibt es für gezielte Anwendungen auch eine spezielle Gesichtsmaske.
Mehr Informationen unter: www.alpinglow.ch info@alpinglow.ch alpinglow_switzerland
Der Darm –Zentrum unserer Gesundheit
Im Interview mit Sacha Müller, Naturheilpraktiker TEN, erfahren wir, warum der Darm weit mehr ist als nur ein Verdauungsorgan.
Wie beeinflusst unser Darm unser Wohlbefinden?
Unser Darm ist zentral für Vitalität und Wohlbefinden. Er steuert Stoffwechsel, Immunsystem und Energiehaushalt. Ein ausgeglichenes Mikrobiom und eine intakte Darmschleimhaut sind essenziell, da Mikroorganismen Nährstoffe aufbereiten und die Immunzellen schützen sowie «trainieren».
Ist die Darmschleimhaut geschädigt («Leaky Gut»), gelangen Schadstoffe ins Blut, was chronische Erkrankungen wie Autoimmunkrankheiten begünstigen kann.
Für ein gesundes Darmmilieu sind eine darmfreundliche Ernährung, Nährstoffe zur Milieupflege sowie ein gutes Stressmanagement entscheidend.
Welche Rolle spielt die Darm-Hirn-Achse für unsere mentale Gesundheit?
Der Darm hat nicht nur einen grossen Einfluss auf unser körperliches, sondern auch auf unser mentales Wohlbefinden.
Ein Beispiel dazu ist unser Wohlfühlhormon Serotonin, das zu 90 Prozent von unseren Darmschleimhautzellen gebildet wird. Diese wiederum müssen von spezifischen Darmbakterien und den richtigen Bausteinen (Tryptophan) dazu stimuliert werden.
Wenn ein gestörtes Milieu in unserem Darm, eine sogenannte «Dysbiose», vorherrscht, kann dies einen Einfluss auf unseren Serotoninhaushalt haben, was wiederum zu Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen bis hin zu Depressionen führt.
Ein weiterer wichtiger Faktor in Bezug auf die Darm-Hirn-Achse ist, dass bei einer gestörten Darmflora durch Stoffwechselprodukte der «schlechten» Bakterien viele Neurotoxine produziert werden. Dies sind Stoffe, die unserem
zentralen Nervensystem, etwa dem Hirn, Schaden zufügen können. Diese Neurotoxine können auch durch eine geschädigte Darmwand (Leaky Gut) ins Blut gelangen und so bis zum Hirn transportiert werden, was, wenn dieser Zustand über eine längere Zeit anhält, zu psychischen Themen der Gesundheit führen kann. Ein weiterer spannender Fakt in diesem Zusammenhang ist, dass bei einer Mehrzahl von Menschen mit psychischen Belastungen auch eine «Verdauungsstörung» vorhanden ist.
Wie wichtig sind Darmbakterien für unser Immunsystem?
Der Darm ist die Wiege unseres Immunsystems: Rund 80 Prozent der Abwehrzellen befinden sich im MagenDarm-Trakt. Die Darmflora trainiert das Immunsystem, schädliche Keime zu erkennen und gute von schlechten Einflüssen zu unterscheiden. Zudem schützt sie die Darmschleimhaut, indem sie Krankheitserregern den Raum nimmt.
Mit den Produkten von Dr. Niedermaier können Sie Ihre Darmgesundheit sowie Stoffwechsel, Immunsystem und Energiehaushalt unterstützen.
Mehr Informationen unter: www.dr niedermaier.ch
Sacha Müller Naturheilpraktiker TEN
Umgang mit Verstopfungen
Ein gesunder Stuhlgang ist wichtig für unser Wohlbefinden. Im Expertengespräch erklärt Prof. Dr. med. Stephan Vavricka, wie man damit umgehen kann, wenn etwas nicht stimmt.
Text: Philipp Jauernik
Was versteht man unter Verstopfung?
auftritt. Zudem sind Begleiterscheinungen wie Blut im Schilddrüsenunterfunktion, neurologische Erkrankungen
Gute Lebensqualität trotz Hämodialyse?
Wie das gelingen kann, erklärt Andrea Schäfer, Präsidentin des Verbands Nierenpatienten Schweiz (VNPS).
Welche Auswirkungen hat die Dialyse auf die Lebensqualität?
Für Hämodialysepatient:innen heisst es zuerst einmal, dreimal die Woche ungefähr fünf Stunden im Dialysezentrum zu verbringen. Nach der Dialyse ist man dann natürlich müde. Das ist wie ein Acht-Stunden-Arbeitstag. Am nächsten Tag geht es in der Regel recht gut: Arbeit, Sozialkontakte oder Freizeitaktivitäten sind dann oft kein Problem – natürlich abhängig davon, wie es um die übrigen Blutwerte und den allgemeinen Gesundheitszustand bestellt ist. In der Praxis bedeutet das, dass Hämodialysepatient:innen in der Regel nur halb berufstätig sein können. Einschränkend ist auch, dass man kaum Flüssigkeit zu sich nehmen darf, weil diese im Körper verbleibt. Das heisst, es gibt dann oft nur einen Espresso, wenn man ausgeht.
Was kann man als Hämodialysepatient:in für die eigene Lebensqualität tun? Einfach versuchen, ein möglichst normales Leben zu führen. Die Krankheit verleitet zur Inaktivität, und gerade bei älteren Patient:innen braucht es manchmal auch etwas Überzeugungsarbeit, damit sie bewusst Bewegung und Sport in ihr Leben integrieren. Hier ist es aber auf jeden Fall sinnvoll, das mit den behandelnden Ärzt:innen abzustimmen.
Bei der Ernährung verhält es
sich ähnlich: Diese sollte man auch immer in Rücksprache mit der Ernährungsberatung abstimmen, statt auf eigene Faust herumzuprobieren. Neue Dialysepatient:innen bekommen in der Regel anfangs keine Diät. Je nach Essgewohnheiten wird dann punktuell korrigiert.
Was passiert, wenn im Rahmen der Dialyse Probleme auftreten?
Die meisten Patient:innen werden in einem Dialysezentrum behandelt. Dort kann bei medizinischen Problemen sofort Hilfe geleistet werden. Anders verhält es sich oft bei Juckreiz, der meist schleichend anfängt. Viele
Andrea Schäfer
Präsidentin des Verbands Nierenpatienten Schweiz (VNPS)
nieren patienten.ch/vnps/
versuchen, sich mit Hausmitteln und Salben selbst zu helfen. Hier ist es aber einfach wichtig, dass sie das frühzeitig mit der Ärztin oder dem Arzt besprechen, um es effektiv behandeln zu können. Mittlerweile gibt es hier eine Vielzahl an Möglichkeiten.
Mit welchen Anliegen treten Angehörige und Patient:innen an den VNPS heran?
Eine chronische Erkrankung wie ein chronisches Nierenleiden hat das Potenzial, in die Armut zu führen. Viele Fragen drehen sich um die Krankenkasse und die Kostenübernahme bei Medikamenten und Fahrdiensten. Gerade Transportkosten sind ein grosses Thema, da diese nicht abgegolten werden. Als Verband versuchen wir dann, Patient:innen und Angehörige bestmöglich mit Informationen zu unterstützen, damit die Betroffenen trotz der Erkrankung eine hohe Lebensqualität haben können.
www.juckreizdialyse.ch/
Hepatitis verstehen: Risiken erkennen und sich schützen
Oft bleibt eine Hepatitisinfektion unbemerkt, doch unbehandelt kann sie schwere Leberschäden verursachen. Wie man sich schützen kann und warum ein frühzeitiger Test so wichtig ist, erklärt Dr. med. Nathalie Brunner, Geschäftsführerin von Hepatitis Schweiz, im Interview.
Brunner
Geschäftsführerin Hepatitis
Schweiz
Was ist Hepatitis?
Hepatitis heisst «Entzündung der Leber». Für diese Entzündung kommen verschiedene Ursachen infrage – unter anderem Viren oder auch übermässiger Alkoholkonsum. Eine Hepatitis zu erkennen und zu behandeln, ist wichtig, denn eine chronische Leberentzündung kann über Jahre zu schwerwiegenden Leberschäden und sogar zu Leberkrebs führen.
Was ist der Unterschied zwischen Hepatitis B und C?
Beides sind Viruserkrankungen, sie unterscheiden sich jedoch in mehreren Aspekten, wie den Übertragungswegen, dem Verlauf und den Möglichkeiten der Therapie und Impfung.
Hepatitis B wird von Blut zu Blut und sexuell übertragen, zum Beispiel durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, die gemeinsame Nutzung von Nadeln oder bei der Geburt von der Mutter auf das Kind. Hepatitis C hingegen wird fast ausschliesslich über das Blut übertragen, etwa durch gemeinsam genutzte Nadeln (Drogenkonsum) oder unsaubere Tätowiernadeln. Eine sexuelle Übertragung oder eine Übertragung von der Mutter zum Kind ist selten.
Die Hepatitis B bei Erwachsenen heilt häufig von selbst aus. Hepatitis C zeigt bei bis zu 80 Prozent der
Ansteckungen einen chronischen Verlauf, jedoch gibt es sehr wirksame Medikamente, die in über 95 Prozent der Fälle zu einer vollständigen Heilung führen.
Eine Impfung kann eine Hepatitis B verhindern. Gegen eine Hepatitis C gibt es bis heute keine Impfung.
Welche Symptome können auf eine Hepatitis-B- oder -C-Infektion hindeuten?
Viele betroffene Menschen haben keine oder unklare Symptome, und so werden die Infektionen häufig erst entdeckt, wenn bereits Leberschäden aufgetreten sind. Die Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus ist oft symptomarm. Bei einer chronischen Hepatitis-CInfektion hingegen klagen die Betroffenen häufig über Müdigkeit und eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit, die sich über die Jahre schleichend verstärkt. Weitere häufige Symptome sind Druck im Oberbauch oder Gliederund Gelenkschmerzen. Alle diese Symptome sind jedoch unspezifisch und könnten auch andere Ursachen als eine Hepatitis-C-Infektion haben.
Wer gehört zu den Risikogruppen, und wie kann man sich schützen?
Den besten Selbstschutz vor einer Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus stellt die Impfung dar. Sie ist sicher und äusserst wirksam und in
der Schweiz bereits ab dem Säuglingsalter empfohlen.
Für Hepatitis B und C sollten folgende Risiken vermieden werden: Akupunkturen, Piercings und Tätowierungen sollten nur von Fachleuten und mit sterilen Instrumenten durchgeführt werden. Für den Konsum von Substanzen gilt, die dafür verwendeten Werkzeuge, wie Nasenröhrchen oder Nadeln, nie gemeinsam mit anderen Personen zu nutzen. Ausserhalb einer stabilen Partnerschaft empfiehlt es sich, beim Geschlechtsverkehr immer ein Kondom zu benützen. Falls man sich einem Risiko ausgesetzt hat, sollte man sich zeitnah testen lassen.
Welcher Rat ist Ihnen noch besonders wichtig?
Um schwere Folgeerkrankungen zu verhindern, gilt es, eine mögliche Infektion mit Hepatitis B oder C frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln. Hierzu braucht es nur eine einfache Blutentnahme in der Arztpraxis. Sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt doch bei Ihrem nächsten Besuch darauf an, um Ihren Impfschutz zu überprüfen und sich gegebenenfalls testen zu lassen.
Mehr Informationen unter: hepatitisschweiz.ch/
Dr. med. Nathalie
FOTO: SHUTTERSTOCK
Bruno
Giardina
Präsident
Crohn Colitis
Schweiz
www.crohncolitis.ch/
Offen über CED sprechen: Ein wichtiger Schritt für Betroffene
Bruno Giardina, Präsident der Crohn Colitis
Schweiz, setzt sich für mehr Bewusstsein und Akzeptanz von Menschen mit chronischentzündlichen Darmerkrankungen ein. Im Interview spricht er über Herausforderungen, den Umgang mit Vorurteilen und die Bedeutung offener Gespräche.
Warum ist es deiner Meinung nach wichtig, offen über CED zu sprechen?
Ich glaube, dass unser Umfeld nur Verständnis für unsere Probleme zeigen kann, wenn die Menschen auch wissen, was diese Krankheiten mit sich bringen. Natürlich ist das nicht für jede:n einfach, auch und gerade im Hinblick darauf, dass wir über teils sehr intime und auch unangenehme Sachen sprechen. Darum setzt sich unsere Patientenorganisation stark dafür ein, diese Tabus in der Gesellschaft zu brechen, und spricht offen über sämtliche Belange dieser Krankheitsbilder.
Welche Herausforderungen haben Betroffene im Alltag?
Sicherlich ist das Thema rund um den Stuhlgang eine grosse Herausforderung. Jederzeit eine Toilette zur Verfügung zu haben, ist nicht immer selbstverständlich. Ebenso wenig, dass andere Leute verstehen, dass wir allenfalls notfallmässig eine Toilette besuchen müssen und darum froh wären, wenn uns jemand
schnell, und bald war klar: Meine Diagnose hat einen Namen, Colitis ulcerosa. Mit knapp 30 Jahren eine Diagnose zu bekommen, die unheilbar bedeutet – das zieht einem schon den Boden unter den Füssen weg. Obwohl mit einer Diagnose auch die Hoffnung auf eine Therapie wächst.
Ich bin von meiner Persönlichkeit her eher der Typ, der Sachen anpackt. Daher war für mich bald klar: Ich muss das akzeptieren und in Angriff nehmen, also anpacken!
Vorrang geben würde. Zudem sind sicher Themen wie Familienplanung, Karriere, Studium immer mit einem grossen Fragezeichen versehen. Was schaffe ich als Betroffene:r, wofür finde ich genügend Energie, und was passiert, wenn ich dann doch einen heftigen Schub bekomme, gerade während einer Ausbildung?
Ganz oft ist auch die Therapie unserer Krankheitsbilder mit grosser Angst verbunden. Oftmals braucht es mehrere Versuche, bis eine geeignete Therapie gefunden wird. Im Hinterkopf ist dennoch oft die Angst da, ob die Therapie auch ausreichend lang anhält und wirkt.
Wie hast du gelernt, die Erkrankung zu akzeptieren? Ich erinnere mich sehr gut an die Zeit der Diagnose. Es ging mir extrem schlecht, und doch zähle ich zu den «Glücklicheren». Meine Hausärztin hat damals sehr schnell reagiert, dass ich nicht einfach eine Magen-DarmGrippe hatte. Der Weg zum Gastroenterologen erfolgte
Mein Arzt empfahl mir, mich zu informieren, am besten über eine Patientenorganisation. Ich wusste bis dahin nicht mal, dass es solche Vereinigungen gibt – heute lache ich darüber. Ich fand den Weg zur Crohn Colitis Schweiz und war froh über wichtige Infos zum Leben mit der Krankheit.
Wie wichtig ist der Austausch mit anderen Betroffenen?
Ich erachte ihn sogar als eminent wichtig für den Umgang mit der Krankheit und den Faktor Akzeptanz. Wir als Patientenorganisation fördern dies darum auch sehr stark. Ich glaube, jede:r Betroffene bringt einen Rucksack mit, und in jedem dieser Rucksäcke finden wir diverse Tipps, Tricks, aber auch Motivationen und Hoffnungsträger.
Daher ist mein Tipp für Betroffene: Tausche dich mit anderen Betroffenen aus! Du wirst schnell verstehen, dass du nicht alleine bist und du dein Leid mit ganz vielen anderen teilen kannst. Du wirst auch verstehen, dass auch andere einen ähnlichen Weg wie du gehen, und dies ganz oft sehr erfolgreich!