material+technik möbel Ausgabe 03/2019

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FAC H M AG A Z I N F Ü R D I E K A S T E N – , K Ü C H E N – , B Ü R O – U N D S I T Z M Ö B E L – F E R T I G U N G S OW I E D E N I N N E N AU S B AU · W W W. M AT E R I A L-T E C H N I K . D E · 3 0 8 3 5 M_mt0319_Titel_Interprint.indd 1

Erlebbar auf der interzum:

In Aktion auf der Ligna:

Live auf der Texprocess:

Haptische Oberflächen und versteckte Technik

Effiziente Prozesse und kollaborative Roboter

Automatisierte Linien und smarte Materialien 07.05.19 16:23


Medienpartner media partner

Die Oberflächenwelt wird vielfältiger und funktionaler Seit 17 Jahren ist die Decorative Surfaces Conference Treffpunkt für die Anbieter von Produkten und Technologien aus der Oberflächenindustrie. In diesem Jahr fand der Event in Berlin statt und bot den über 170 Teilnehmern aus der Einrichtungsindustrie einen Blick auf topaktuelle Neuentwicklungen und technische Fortschritte im Vorfeld der beiden Weltleitmessen interzum in Köln und Ligna in Hannover. Bei der 17. Ausgabe der Decorative Surfaces Conference (9. und 10. April) brachte Veranstalter Dr. Kurt Fischer (TCM) erneut Produzenten von dekorativen Oberflächen für den Einrichtungsbereich sowie Forschungsinstitute mit Anwendern und Verarbeitern aus der Holzwerkstoff- und Fußbodenindustrie zusammen. In diesem Jahr war das Radisson Blue Hotel in Berlin Austragungsort für den Event, der zum dritten Mal in der deutschen Hauptstadt veranstaltet wurde und zum zweiten Mal im Radisson Blue Hotel. Wie Fischer in seiner Begrüßungsrede informierte, kehrt die Konferenz 2020 in sein Heimatland zurück und findet vom 17. bis zum 19. März in Wien statt, wo sie 2003 Dr. Philipp Sauter: „Wir rechnen mit steigenden Marktanteilen bei Digitaldruck.“ “We expect increasing market shares for digital printing.” ­­­6

ihr Debüt gab. Im sechsten Jahr in Folge war material+technik möbel offizieller Medienpartner der Decorative Surfaces Conference und des Workshops am Vortrag der Veranstaltung (siehe unseren Bericht in Ausgabe 04|19). Zur diesjährigen Ausgabe waren

170 Interessenten angereist, um sich wenige Wochen vor den Weltleitmessen interzum und Ligna ein Update im Oberflächensegment zu verschaffen. In der Branche hat sich rumgesprochen, dass die Teilnehmer auf der Konferenz einen Vorgeschmack auf so manch innovative

Die diesjährige „Decorative Surfaces Conference“ versammelte rund 170 Interessenten aus der ganzen Welt. This year’s “Decorative Surfaces Conference” attracted around 170 interested parties from all over the world. Photos: Fischer, Barth Neuheit geboten bekommen, die in Köln oder in Hannover ihre Weltpremiere feiert. An den Infoständen der 14 Sponsoren im Foyer des Veranstaltungssaals konnten die Teilnehmer weitere Informationen erhalten und sich mit den Experten austauschen. Die Decorative Surfaces Con­ ference bot den Teilnehmern ein prall gefülltes Vortragsprogramm, bei dem 23 Referenten mit Informationen zu Produkten, Marktentwicklungen und neuen Technologien aufwarteten. Allein sieben Vorträge befassten sich mit der Digitaldruck-Technologie, wobei die Themenpalette von der Vorstellung neuer Inkjet-Anlagen über ausgeklügelte Inspektionssysteme bis hin zu Methoden zur simultanen Erzeugung einer authentischen ­ Oberflächenhaptik reichte. Damit die Einrichtungsbranche nicht am Geschmack und Bedarf der Konsumenten vorbeiproduziert, befassten sich einige Referenten mit der Markt- und Trendentwicklung. Marktwachstum erwartet Über die jüngsten Prognosen zur Marktentwicklung bei dekorativen Oberflächen informierte Dr. ­Philipp Sauter (Pöyry). Wie er bekanntgab, belief sich der Oberflächenmarkt 2018 auf 20 Mrd. m2, die sich auf papierbasierte und nicht papier-basierte Oberflächen verteilten. Na-

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Fokus

hezu die Hälfte der produzierten Menge, nämlich 9,8 Mrd. m2, stammten dabei aus China. In Europa soll die Nachfrage nach dekorativen Oberflächen von derzeit 7 auf 7,8 Mrd. m2 steigen. Papierbasierte Flächen könnten ihren Marktanteil leicht von 80 auf 81 Prozent ausbauen. In Amerika rechne Pöyry mit einem Anstieg von 2,2 Mrd. auf 2,5 Mrd. m2, so dass papierbasierte Oberflächen ihren Anteil von 63 auf 66 Prozent ausweiten könnten. Bei Holzwerkstoffen als Substrat für Dekoroberflächen rechnet das Beratungsunternehmen in Osteuropa mit einem jährlichen Wachstum von durchschnittlich 2,3 Prozent, in Westeuropa mit 1,1 Prozent. Bei Spanplatten habe 2018 die Melaminbeschichtung in Westeuropa einen Anteil von 61 Prozent erreicht, bei MDF/HDF dominiere dagegen die Flüssigbeschichtung mit 32 Prozent. Im Prognosezeitraum werde laut Dr. Sauter mit weiterem Wachstum bei LPM (Low-PressureMelamine) und Flüssigbeschichtungen gerechnet, während bei ­Finishfolien eine höhere Zunahme von knapp 3 Prozent jährlich erwartet wird. Dr. Robert Wagner (Metadynea) legte den Fokus auf die demographische Entwicklung der Gesellschaft und deren Folgen für die Einrichtungsindustrie. Der Referent machte auf die wachsende Alterung der Gesellschaft insbesondere in den Industrieländern aufmerksam, die als „Silber-Tsunami“ bezeichnet würde. Selbst durch den Flüchtlingsstrom könne in den meisten hochentwickelten Ländern die zunehmende Anzahl von betagten Menschen nicht ausgeglichen werden, was Auswirkungen auf die Rentenzahlungen haben werde. Insbesondere die Anzahl der sog. „Happy Enders“, also der über 70-jährigen, werde bis 2070 um fast 40 Prozent steigen und einen Anteil von 27 Prozent an der Gesellschaft erreichen. Da ältere Menschen Risiken vermeiden, sei mit einer höheren Markentreue zu rechnen. Aufgrund ihrer finanziellen Mittel würden sie hochpreisige Bianca Scholz: „Der Mix von Holz und Stein ist ein wesentlicher Trend der neuen Einrichtungssaison.“ “The mix of wood and stone is an essential trend of the new furnishing season.”

Dr. Kurt Fischer veranstaltete die Oberflächenkonferenz zum dritten Mal in Berlin. Dr. Kurt Fischer organized the surfaces conference for the third time in Berlin. Artikel und auch „grüne“ Produkte bevorzugen. Die Nachfrage nach Einrichtungsprodukten mit funktionellen Features, etwa Fußböden mit Sensoren oder pflegeleichten Möbeloberflächen, würde ebenfalls steigen. Künftige Geschmackstrends Die „Colour Road 2019/20“ des Renolit-Trendscoutingteams stellte­ Bianca ­Scholz (Renolit) vor. Wie sie in ihrem Vortrag berichtete, würden authentische Erlebnisse in der digitalisierten Welt immer wichtiger. Dabei spiele der Geschmackssinn eine zentrale Rolle, denn über den Mund würden die Grundlagen für den „guten Geschmack“ gebildet. In der „Colour Road“ werden die Farben daher mit dem Geschmack in Zusammenhang gebracht und die Gruppen „Fields“, „Markets“ und „Gardens“ eingeteilt. In der ersten Gruppierung dominierten Neutraltöne, trendig zeigten sich supermatte Töne wie Almond und Soft Apricot, Braun sowie metallisches Bronze. Steinoptien spielten bei den Materialien eine wichtige Rolle. Bei „Markets“ seien Aubergine und der knallige Ton der Wassermelone sowie Orange anzutreffen. Kombinationspartner sei ein eleganter Grauton. Die dritte Gruppe favorisiere den Gelbton ­ „Lemon“ sowie das frische Grün der Artischocke. Ebenfalls im Rennen seien die beiden Blautöne „Acai Berry“ und „Northern Lights“, die im Interior Design

mit Weiß oder hellen Hölzern kombiniert würden. Mit dem Wandel des Marktes hin zu individualisierten Einrichtungsprodukten befasste sich Joerg Dietz (Surteco). Er machte auf die Veränderungen in der Möbelindustrie aufmerksam, die das Verschwinden zahlreicher Unternehmen zur Folge gehabt hätten, während andere Anbieter insbesondere im Online-Vertriebskanal rasant gewachsen seien. Bei der Frage, ob sich der künftige Markt in Richtung Massen- oder Individualprodukte bewegen werde, erinnerte der Referent an Meilensteine in der Geschichte des industriellen Möbelbaus, wie sie etwa Michael Thonet, das Bauhaus oder Ikea gesetzt hätten, und hob hervor, dass marktgerechtes Design und die Berücksichtigung von Trends dabei ein Schlüssel zum Erfolg gewesen sei. Um die Möbelproduzenten bei Trends wie etwa der Individualisierung zu unterstützen und ihnen eine effiziente Produktion zu ermöglichen, habe Surteco das OSS-Konzept (One-Stop-Shop) entwickelt. Hier

seien alle Oberflächenmaterialien, -strukturen und -farben aufeinander abgestimmt und erlaubten dem Verarbeiter die schnelle Um­setzung personalisierter Einrichtungsgegenstände. Auch richtungsweisende Technologien wie der 3D-Druck und insbesondere der Digitaldruck würden die Fertigung individualisierter Produkte ermöglichen. Die Möbelindustrie müsste hierfür allerdings ihre Lieferkette umgestalten, so Dietz. Er empfahl, sich dem Megatrend Individualität durch ­frische Designs und neue Konzepte zu stellen und die Philosophie der Designgruppe „Memphis“ aus den 80er Jahren aufzugreifen, die den Bauhaus-Slogan „less is more“ in „less is bore“ (zu deutsch: Weniger ist langweilig) geändert habe. Die Individualisierung von Einrichtungsprodukten stand im Fokus des Vortrags von Thorsten Beinke (Tarkett). Wie er berichtete, habe der Fußbodenproduzent schon sehr früh auf personalisierte Produkte und daher auf Technologien wie den Digitaldruck gesetzt, die diese Individualisierung bei Vinylbodenprodukten möglich machten. Gleichzeitig wollte Tarkett mit Digitaldruck Produkte schaffen, die alle Vorzüge der neuen Technologie ausnutzen und sich im Wettbewerb differenzieren. Als ein Beispiel stellte Beinke die neue Bodenbelagkollektion „iD Mixonomi Jewels“ vor, die sich an den Formen geschliffener Diamanten orientiere, diese Optik in trendigen Farben auf dem Boden umsetze und damit dem Käufer eine Fülle an Gestaltungsvarianten biete. Bereits vor dieser Kollektion habe Tarkett mit seinen Kollektionen „iD Supernature“ sowie „iD Tattoo“ kundenspezifisches Design möglich gemacht. Die erste ­m aterial+technik möbel 03|19 ­­­7

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Die Zukunft im Fokus Am 21. Mai 2019 ist es wieder soweit: In Köln startet die 60. interzum, die Weltleitmesse für die Möbelpro­ duktion und den Innenausbau. Vier Tage lang – bis 24. Mai 2019 – präsentieren bei der Internationalen Messe für Zulieferer der Möbelindustrie und des Innenausbaus mehr als 1.700 Aussteller auf 190.000 Qua­ dratmetern Ausstellungsfläche den erwarteten 70.000 Besuchern aus über 150 Ländern ihre Innovationen. Thematisch ist die interzum in drei Bereiche gegliedert: „Function & Compenents“, „Materials & Nature“ sowie „Textile & Machinery“. Mit Sonderschauen (60 years interzum, Digital Printing, Tiny Spaces) und Piazzen (Disruptive Materials, Mobile Spaces, Digitalization: Focus on Consumer Trends!, Trends in Surfaces & Wood Design) blickt die Messe außerdem auf globale Megatrends wie Individualisierung, Mobilität oder Digitalisierung. Die größte Ausstellungsfläche nimmt das Angebotssegment „Function & Compenents“ ein. Von Halle 3.2. über Halle 4 und 5 bis hin zu Halle 7 und 8 wird gezeigt, wie 1­­­ 2

die gestiegenen Ansprüche der Kunden an Technik, Energieeffizienz, Komfort und Bequemlichkeit erfüllt werden können. Dazu gehören die Themen Licht und Lichtsysteme, Halbfertigfabrikate für Kasten-, Küchen-, Büro- und Gestellmöbel, Beschläge, Schlösser, Möbeleinbauteile. „Materials & Nature“ Ressourcenschonung, nachhaltige Rohstoffe, Cradle-to-Cradle-Konzepte: Das sind nur einige der Trends aus dem Bereich von „Materials & Nature“ in der Halle 4.2, 6 und 10.2. In diesem Bereich werden Materialien für die Möbel-

gestaltung umfassend vorgestellt. Dazu gehören: Holz, Furnier, Parkett, Innenausbau, Dekorative Oberflächen, Dekorpapiere, Laminate, Holzwerkstoffe, Schichtstoffe, Mineralwerkstoffe, Kanten, Oberflächenbehandlungen, Prägezylinder, Bleche. Klimaregulierende Bezugsstoffe, materialoptimierte Zuschnittmaschinen für Schaumstoffe und Leder mit wenig Stromverbrauch, witterungsbeständige Outdoor-Stoffe: Im Bereich „Textile & Machinery“ in den Hallen 9, 10.1 und 11 stellen Hersteller aus allen Wertschöpfungsstufen der Bereiche Maschinen für die Polster- und Matratzen-

fertigung, Polstermaterialien, Polstereizubehör, Bezugsmaterialien, Leder, Klebstoffe ihre Neuentwicklungen vor. Vier Piazzen Die neue Piazza „Tiny Spaces – Living in compact homes“ greift eine hoch aktuelle Fragestellung auf. Schließlich wird der Wohnraum in den weltweiten Ballungszentren immer knapper bei gleichzeitig steigenden Mietpreisen. Wie Komfort und Wohnen auf engem Raum zusammengehen, ist daher ein zukunftsweisendes Thema – und das nicht nur für die Einrichtungsbranche. Für die neue Pi-

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Als weltweit größte Messe für Innenausbau und Möbelfertigung bietet die interzum einen umfassenden Überblick über neueste Technologien und Materialien. As the world’s largest trade fair for interior design and furniture manufacture, interzum offers a comprehensive overview of the latest technologies and materials. in die vier Themenschwerpunkte „biologische Transformation“, „Ressourceneffizienz & Nach­ haltigkeit“, „Digitale & Smart Materialien“ sowie „Produktions­ bezogene Materialinnovationen“ unterteilt. Die Ausstellung wird mit mehr als 100 Exponaten auf rund 400 Quadratmeter einer der Publikumsmagneten sein.

azza konnte die interzum eine Rei­ he hochkarätiger Unternehmen gewinnen: Atim, Blum, Hettich, Hommel, Häfele und Pessotto zei­ gen ihre Antworten auf die spezifi­ schen Anforderungen für Wohnen auf engem Raum. Als Zulieferer der Möbelindustrie liefern sie wichtige Impulse für neue Ent­ wicklungen in der Einrichtung. Die Piazza „Disruptive Materials – Changing the Future“ widmet sich solchen Materialien und Produkti­ onsverfahren. Die Zukunftsagen­ tur Haute Innovation präsentiert anlässlich der interzum einige Ma­ terialinnovationen und disruptive Technologien. Die Ausstellung ist

Produktlösungen von morgen Die Piazza „Trends in Surfaces & Wood Design“ zeigt Produkt­ lösungen für die Innenarchitektur und das Möbeldesign von mor­ gen. Sie wird in Halle 6.1 beleuch­ ten, wie innovative Oberflächen­ materialien die Gestaltungsmög­ lichkeiten der Branche erweitern. In die Zukunft weisende Entwick­ lungen für die Innenarchitektur und das Möbeldesign werden hier auf einer Fläche gebündelt. Kuratiert wird die Piazza von der Innenarchitektin und Trendexper­ tin Katrin de Louw. Gegliedert wird die Piazza in die Trendbegriffe „Sustainability“, „Customized“, „Haptic“, „Lightweight“, „DigitalPrinting“, „Anti-Fingerprint“ sowie „Wood & Stones“. Dabei werden auf der Sonderflä­ che nicht nur Holz und Werkstoffe, sondern auch benachbarte Pro­ duktgruppen wie Möbelgriffe oder Polster- und Dekorstoffe gezeigt.

Mobile Lebensräume Die Piazza „Mobile Spaces“ greift das Leben in den mobilen Lebens­ räumen wie „Automotive“,„Mariti­ me“, „Aircraft“ und „Railway“ auf. Der Anspruch ist laut interzum, ei­ nen kompletten Überblick zu den innovativen Möglichkeiten der Ausstattung mobiler Räume zu geben und das Augenmerk der Besucher aus der Automobil-, Kreuzfahrt- oder Flugzeugindus­ trie auf diese Angebote zu lenken. Ob Straße, Wasser, Luft oder Schiene – das zentrale Thema der Aussteller ist der Mensch mit sei­ nen Bedürfnissen. Er erwartet von mobilen Räumen mittlerweile den Komfort und die gleichen Funktionalitäten wie von stationären Räumen. Der Unter­ schied für die Möbelhersteller be­ steht darin, dass mobile Technik und Einrichtung mit spezifischen Anforderungen in Hinblick auf Ma­ terial und Technik sowie Sicherheit verbunden sind. Digitale Möglichkeiten Im Automobil wird dies zum Bei­ spiel durch die digitalen Möglich­ keiten deutlich: Wenn neue Assis­ tenzsysteme autonomes Fahren ermöglichen, rückt das Innen­ raum-Design stärker in den Mittel­ punkt und muss in zunehmendem Maße auch „wohnliche“ Aspekte bedenken. Gleiches gilt für Bahn oder Flugzeug – auch bei ihnen steht Reisekomfort immer stärker

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Was in Köln an Innovationen der globalen Zulieferindustrie gezeigt wird, prägt die Einrichtungswelt von morgen. The innovations shown to the global supply industry in Cologne, characterise the furnishing world of tomorrow. Photos: Koelnmesse

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LED:

mungsbeleuchtung in verschiedenen Farbnuancen geschaltet werden und das mit homogenem Flächenlicht, so dass keine sichtbaren Lichtpunkte vorhanden sind. Dank IP54 ist das Tape zudem geeignet für Anwendungen mit erhöhter Schutzart. Es wird auf einer Rolle geliefert und ist alle 50 mm kürzbar. Alternativ kann das LED

Die Entwicklung geht weiter

Die LED ist aktuell das Leuchtmittel der Wahl. Ihre Energieeffizienz hat dafür den Grundstein gelegt, jetzt erfolgen die nächsten Schritte. Neben weiterer Miniaturisierung und neuen Alternativen für die Stromversorgung ist die LED vor allem durch ihre präzise und schnelle Steuerbarkeit in der Lage, neuen Komfort und neue Gestaltungsmöglichkeiten zu erschließen.

1| Baumarktlieferant Müller Licht bietet unter dem Namen „Tint“ eine steuerbare Leuchtenfamilie an, die zum Beispiel Unterbauleuchten umfasst. Under the name “Tint”, the DIY marketeer Müller Licht offers a controllable luminaire family that includes, for example, under-cabinet luminaires. Photo: Müller Licht 2| Die Leuchte „Play“ aus der „Hue“-Linie von Philips richtet sich an Gamer, denen so ein mit dem Spiel gekoppeltes Licht­ erlebnis geboten wird. The “Play” luminaire by Philips “Hue” is aimed at players who are thus offered a lighting experience coupled with the game. Photo: Philips

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3| Das Einfräsprofil „I 24 mm“ für LED Streifen von Hera macht dank minimaler Aufbauhöhe das Kürzen der Einlegeböden überflüssig. The “I 24 mm” milled profile for LED strips from Hera makes shortening the shelves super­ fluous thanks to its minimal construction height. Photo: Hera 1

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Das Licht kann jetzt nicht nur in der Helligkeit, sondern auch in der Lichtfarbe genau angepasst werden, ohne allzu große technische Anstrengungen zu machen. Was sich bereits seit Jahren abzeichnet, ist aktuell das vorherrschende Thema auf den Veranstaltungen der Lichtbranche: Die Phase des Strebens nach immer neuen Effizienzrekorden ist nun vorüber. Es geht zwar immer noch weiter mit der Entwicklung, aber für die allermeisten Anwendungen ist genügend Effizienz vorhanden, weitere Zu­ wächse werden in die Qualität gesteckt. Auch die ist inzwischen gut. 5 ­­­ 0

Tageslicht kann genauso nachempfunden werden wie spezielles Licht für andere Anwendungen, zum Beispiel Human Centric Lighting. Genauso digital ist die Sensorik, die immer weiter entwickelt wird und genauere Steuerungsimpulse liefern kann. Fortschritt wird greifbar Was als Aufzählung noch abstrakt klingt, ist in vielen Lichtlösungen schon lieferbar. Einbausysteme für den Möbelbau beschränken sich aktuell nicht mehr nur auf reines Lichtmachen, sondern liefern genau die angesprochene Bandbreite

an steuerbarem Weiß- oder Farblicht. Hier sieht man auch den Trend zu immer genaueren und speziell angepassten Optik-Lösungen. Ob nun stärker gerichtet für eine Vitrine oder breit abstrahlend für Allgemeinlicht, auch da gibt es die passenden Lösungen für den Möbelbauer. Dazu werden die Lieferanten auch immer flexibler – die LEDStripes sind jetzt nicht nur kürzbar, sondern können auch in fast beliebigen Längen bestellt werden. Mit dem „RGB Tape F“ von Hera z. B. kann in Nischen, offenen Regalen, Decken oder Möbeln Stim-

4| Beim „Casambi“-System lassen sich mit Hilfe von Einbau-Controllern Leuchten einbinden und über Bluetooth steuern. In the “Casambi” system, luminaires can be integrated and controlled via Bluetooth with the aid of recessed controllers. Photo: Casambi

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5| Die Leuchte „Modul Q“ von NimbusHäfele ist in Mattschwarz oder Mattweiß erhältlich und bietet fokussiertes, steuerbares Licht. The “Modul Q” luminaire from NimbusHäfele is available in matt black or matt white and offers focused, controllable light. Photo: Häfele

„RGB Tape F“ ab Stückzahl 1 in Längen bis 5.000 mm konfektioniert werden. Als Erweiterung des Profil- und Zubehörsortiments für ­Linienleuchten ist das Einfräsprofil „I 24 mm“ für LED-Streifen von Hera entwickelt worden. Die minimale Aufbauhöhe von 0,6 mm macht ein werkseitiges oder nachträgliches Kürzen der Einlegeböden überflüssig. Das flächenbündige asymmetrische Profil ist besonders geeignet, um eine gezielte und gleichmäßige Ausleuchtung ohne Reflektion zu erzielen. Das Licht lässt sich genau dorthin lenken, wo es benötigt wird. Das Profil ist kombinierbar mit sämtlichen LED Tapes von Hera. Alternativen zu 12-Volt Neben den bisher meist genutzten 12-V-Lösungen, die ihren Ursprung in der für Halogentechnik optimierten Infrastruktur haben, kommen seit einiger Zeit auch andere Systeme auf den Markt, die dann auf die LED optimiert sind. Mit 24 V befindet man sich immer noch im Bereich der Kleinspannung, erspart sich aber auf den Platinen der Stripes und Einbauleuchten weitere elektronische Bauteile, die Strom für die Konversion verbrauchen und potentiell ausfallen können. Steuerung wird Standard Die Steuerung von Licht ist im Smart Home heute mehr als greifbar. Im Lichtbereich hat Philips „Hue“ als steuerbare Lichtwelt erste Maßstäbe gesetzt. Nach den ersten Lampen, die vor Jahren in den Markt kamen, ist jetzt eine breite Vielfalt von Leuchten erhältlich, bis hin zum LED-Stripe, der steuerbar ist. Zwar

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sind die meisten Komponenten an den Endkunden gerichtet, das öffnet aber den Weg in neue Märkte für den Hersteller und den Einrichter: Nach den ersten noch selbst gemachten Lösungen wird der Kunde bald auch Möbel und deren Licht gemeinsam mit den anderen smarten Wegbegleitern steuern wollen. Ist das nicht direkt möglich, kann beispielsweise über die Sprachsteuerung eine Szene entwickelt werden, beispielsweise über Alexa oder Siri. Universeller gehts per Bluetooth Eine weitere Möglichkeit, Leuchten verschiedener Hersteller direkt einzubinden, ist das „Casambi“-System. Viele Leuchtenhersteller benutzen das auf Bluetooth basierende System bereits, so dass man schon eine große Auswahl an Wohnraumleuchten vorfindet. „Casambi“ bietet aber auch eine Reihe von Einbaumodulen an, mit denen Leuchten anderer Hersteller oder auch verschiedene Einbausysteme gesteuert werden können. Diese Module lassen sich auch einfach mit einbauen und bieten so die Möglichkeit, smarte Möbel zu liefern. Die nötige App ist kostenlos erhältlich und intuitiv bedienbar. Wichtig bei Steuerungssystemen ist heute eine gewisse Offenheit und Kompatibilität, da ein wirklicher Standard im Markt nicht in Sicht ist. Beim Möbeleinbauspezialist Häfele manifestiert sich die Steuerbarkeit in der neuen Generation des LED-Leuchtenprogramms „Loox“. Über „Häfele Connect“ wird hier die Vernetzung und Steuerung von smarten Häfele Produkten inklusive der Verbindung zu Drittsystemen möglich. Häfele erweitert aber nicht nur das eigene Leuchtenprogramm, sondern hat kürzlich mit „Nimbus“ gleich einen LED-

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The LED is currently the illuminant of choice. In addition to further miniaturisation and new alternatives for the power supply, the LED is able to provide new comfort and design possibilities thanks to its precise and fast controllability. Built-in systems for furniture construction are currently no longer limited to pure lighting, but provide exactly the range of controllable white or coloured light mentioned above. The trend towards ever more precise and specially adapted optical solutions can also be seen here. Whether more strongly directed for a showcase or wide-angle for general lighting, there are also suitable solutions for furniture manufacturers. Light control in the Smart Home is more than tangible today. In the field of lighting, Philips “Hue” has set the first standards as a controllable world of light. Another way of directly integrating luminaires from different manufacturers is the “Casambi” system. Many luminaire manufacturers are already using the Bluetooth-based system, so that there is already a large selection of living room luminaires available.

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Fokus

Individualisierung durch

Materialmix

Der Salone del Mobile 2019 in Mailand präsentierte die Einrichtungstrends ausschließlich im Wohnbereich. In den ungeraden Jahren nehmen die Küchenproduzenten nicht teil. Dafür konnte der Event mit zwei Highlights aufwarten: Nach über zehn Jahren war die Nobelmarke B&B Italia wieder als Aussteller zurückgekehrt, und mit der Sonderfläche „S.Project“ hatte die Messe erstmals namhafte Zulieferunternehmen an Bord genommen. Die Zahlen sprachen in diesem Jahr erneut für sich: Mit über 2.400 Ausstellern auf dem Messegelände bot der Mailänder Event (9. bis 14. April 2019) der internationalen Einrichtungsbranche eine Riesenpalette an innovativen Produkten für den Wohnraum sowie das Büro. 34 Prozent der Anbieter stammten aus 43 Ländern der Welt. Im reinen Möbelbereich ­ versammelten sich rund 1.300 Firmen. Nicht dabei waren die Küchenhersteller, die nur alle zwei Jahre ­im Rahmen der Fachmesse ­EuroCucina ausstellen und daher erst wieder 2020 (21. bis 26. April) teilnehmen. Das gab der Messeleitung Gelegenheit, den Wohnmöbelproduzenten größere Standflächen zur Verfügung zu stellen und auch neue Firmen und vor allem Rückkehrer aufzunehmen. Prominentester Kandidat war die Einrichtungsmarke B&B Italia, die sich unter dem Dach der neuen Design Holding auf einer 4.000 m2 großen Fläche präsentierte. Seit über einem Jahrzehnt hatte B B Italia ausschließlich in seinem Showroom in Mailands Stadtmitte ausgestellt. Auf dem Salone konnte der neue Einrichtungsriese nun sein Comeback

386.236 interessierten Besuchern aus 181 Ländern demonstrieren. Darunter befanden sich etwa 100.000 Endverbraucher, die das Mailänder Messegelände am Wochenende bei kühlen Temperaturen und leichtem Regen bevölkerten. Gegenüber der vergleichbaren Ausgabe vor zwei Jahren zählte der Messeveranstalter fast 13 Prozent mehr Besucher. In Kombination mit der EuroCucina zieht der Event allerdings noch mehr Interessenten an: 2018 hatten fast 450.000 Menschen das Messe-Duo sowie die flankierenden Veranstaltungen besucht. Erstmals Zulieferer an Bord Bei der diesjährigen Ausgabe kam eine weitere Ausstellung hinzu: Unter dem Namen „S.Project“ hatte die Messeleitung erstmals namhaften Zulieferunternehmen aus verschiedenen Produktbereichen, darunter Firmen wie Cleaf, Rubelli, Kvadrat, Tabu, Sunbrella und Abet Laminati die Gelegenheit gegeben, ihr Angebot auf großzügigen Standflächen zu präsentieren. Zusammen mit anderen Unternehmen aus dem Objektbereich wollte die heterogene Produktschau auf der 1

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rund 14.000 m2 großen Fläche insbesondere Architekten auf aktuelle Material- und Einrichtungslösungen aufmerksam machen. Bislang war die Präsenz von Zulieferunternehmen auf dem Salone nicht gestattet. Ein Pendant zur Kölner Zuliefermesse interzum, wie es einst die Sasmil darstellte, konnte seit Jahren nicht mehr auf die Beine gestellt werden. Die italienische Zuliefermesse war bis ins Jahr 2007 parallel zur Maschinenmesse Xylexpo in Mailand veranstaltet ­ worden, wurde dann jedoch eingestellt und das Feld nach verschiedenen Neuanläufen komplett der Zuliefermesse Sicam in Pordenone überlassen. Konzentration geht weiter Auf dem Salone konnten die Besucher feststellen, dass die italienische Wohnmöbelindustrie einen gewaltigen Restrukturierungsprozess durchlaufen hat. Wenige Tage vor der Veranstaltung gab der Möbelhersteller MDF Italia die Übernahme der Edelmarke Acerbis International bekannt. Der Wohnmöbelproduzent will die innovative Hochwert-Möbelkollektion unter dem bestehenden Markennamen 2

weiterführen und über sein Vertriebsnetz internationaler vertreiben. Die Übernahme erfolgte nur wenige Monate nach der Eingliederung der Nobelfirma B& B Italia in die Design Holding, die zum Jah1| Zulieferer auf dem Salone: Auf der Sonderfläche „S.Project“ stellte unter anderem der Schichtstoff­ hersteller Abet Laminati aus. Suppliers at the Salone: the HPL manufacturer Abet Laminati, among others, exhibited on the special area “S.Project”. Photo: Barth 2| Als einige der wenigen Küchen auf dem Salone wurde die Küche „Ratio“ von Dada mit Fronten in Schwarzpalme vorgestellt. As one of the few kitchens at the Salone, the kitchen “Ratio” by Dada was presented with fronts in black palm wood. Photo: Molteni 3| Metallisierte Lackfront bei ­ Sangiacomo. Metallised lacquer front at Sangiacomo. Photo: Barth 3

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4 resende 2018 stattgefunden hatte. Die Holding ist durch ein Joint Venture des bisherigen Anteilseigners Investindustrial als Privat-EquityUnternehmen mit The Carlyle Group, einer weiteren Investmentgesellschaft, entstanden und umfasst neben B&B Italia die beiden Leuchtenmarken Flos und Louis Poulsen. Außerdem gehört Arclinea als Küchenmarke von B&B Italia dazu. Gemeinsam kommt die Gruppe auf einen Umsatz von rund 500 Mio. Euro. Neben den beiden Investmentgesellschaften halten die bisherigen Unternehmer von Flos und B&B Italia Anteile an der Design Holding. Von der Küche bis zum Polstermöbel In den vergangenen Jahren haben sich Firmengruppen gebildet, die ein Angebot für den kompletten Einrichtungsbereich bereithalten, neben Wohn- und Schlafzimmermöbeln also auch Polstermöbel sowie Küchenmöbel im Sortiment führen. Einige haben dieses zu einem Komplettangebot weiterentwickelt und vermarkten zu den Möbeln passende Teppiche und Tapeten. Beim „Vivi“-Konzept der Firma 5

Doimo lässt sich das Muster der ­Tapete auf die Fronten der Kastenmöbel und Tischplatten übertra­gen, so dass ein ganzheitliches Einrichtungsambiente geschaffen wird, das in vier Lifestyles erhältlich ist. Unternehmen wie Doimo sehen darin eine Möglichkeit, den Kunden auf diese Weise ein hohes Maß an Individualisierung zu bieten und sich damit vom Wettbewerb abzusetzen. Organische Formen Auf dem diesjährigen Salone zeigten sich die neuen Kastenmöbel in dünnen Materialstärken und häufig in minimalistischer Formensprache, während die Polstermöbel oftmals sehr voluminös und organisch daherkamen, beispielsweise das Sofa „Buddy“ der Firma Pedrali mit seiner üppigen Polyurethan-Polsterung. Dank neuartiger elastischer Bezugsstoffe konnten die Rundungen faltenfrei bespannt werden. Den Gegenpol zu den organischen Formen bildeten ausladende, geradlinige Polsterprogramme mit niedriger Sitztiefe wie etwa das Planungsprogramm „Dock“ von B&B Italia mit seinen 84 Einzelelementen. Charakteristisch für das 6

Programm ist eine furnierte Bodenplatte, welche ohne oder mit Füßen, die Polster trägt und auch als niedriger Couchtisch fungiert. Ohne Füße bietet das Programm eine Sitzhöhe von lediglich 26 Zentimetern, so dass damit auch den Wünschen des orientalischen Marktes entsprochen wird. Auf der Bodenplatte kann zudem ein funktionelles Umfeld wie z. B. ein Ablagetisch montiert werden. Bei den Wohnmöbeln hatten bisweilen ebenfalls runde Formen Einzug gehalten, wie etwa bei den hochwertigen Schrankmöbeln der Maxalto-Serie „Tesaurus“ von B&B Italia festzustellen war. Die ovalen Möbel waren innen mit kontrastierendem, hellem Ahornfurnier verkleidet, außen werden sie entweder in Eiche oder Tineo-Holz, einer Art Ebenholz, angeboten. Außerdem ist eine mit Pergamentpapier belegte Oberflächenversion erhältlich, die im Laufe der Jahre laut Anbieter Patina ansetzen soll. Bei der Abdeckplatte kann der Kunde zwischen diversen Marmorsorten wie etwa Marquinia, Calacatta und Emperador wählen. Für die Inspirationen aus den 60er und 70er Jahren auf der Messe

4| Beim „Vivi“-Konzept von Doimo findet sich das Muster der Tapete auf Möbelfront und Tischfläche wieder. In the “Vivi” concept by Doimo, the pattern of the wallpaper is repeated on the furniture and table surfaces. Photo: Doimo Salotti 5| Der ovale Barschrank der Maxalto-Linie von B&B Italia verfügt über Fronten aus Tineo-Furnier. The oval bar cabinet from the Maxalto line by B&B Italia includes fronts of tineo veneer. Photo: Barth 6| Planungsprogramm mit Bodenplatte als Neuheit bei B&B Italia. Planning program with base panel as an innovation at B&B Italia. Photo: Barth 7| Durch eine Zweifach-Beizung wird bei Porro die Maserung des Eschefurniers hervorgehoben. At Porro, by means of a double staining, the grain of the ash veneer is accentuated. Photo: Barth

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Fokus

Digital first Intelligente Fabrik, digital vernetzte Systeme und kundenbezogene Fertigung, das sind Schlagworte, die aktuell die Holzindustrie prägen. Eines der Fokus­ themen der Ligna lautet deshalb auch „Vernetzte Holzbearbeitung – maßge­ schneiderte Lösungen“. Ein weiterer Angebotsschwerpunkt der Messe ist die Oberflächentechnik.

dieser Themen. Dabei wird der Mensch als Teil des Systems von cyberphysischen Assistenzsys­ temen, wie etwa kollaborativen Robotern und fahrerlosen Transportsystemen sowie von einem intelligenten Werkerassistenten unterstützt. Die Zukunft sieht ein hybrides System aus Mensch und Maschine vor, in dem das Produkt mit der Organisation und Dienstleistung untrennbar miteinander verbunden ist. Smart Surface Technology Oberflächentechnik ist einer von sieben Angebotsschwerpunkten, der mit mehr als 130 Ausstellern in den Hallen 16 und 17 sowie in Teilen der Halle 15 präsentiert wird. Unter dem Fokusthema „Smart Surface Technology“ werden hier innovative Techniken, mit denen die neuesten Trends zu haptischen, matten oder spiegelnden Oberflächen umgesetzt werden können, Digitaldruck, Dekortiefdruck, Inspektionssysteme, die neue GeneBei der Messe werden Werk­ zeuge, Maschinen und Anlagen für die Einzel- und Serienferti­ gung gezeigt. Tools, machines and systems for individual and series production will be presented at the trade fair.

Bei der Leitmesse für Werkzeuge, Maschinen und Anlagen zur Holzbe- und -verarbeitung vom 27. bis 31. Mai zeigen die Aussteller, wie vor allem die Möbelindustrie, das Holzhandwerk und die Primärindustrie die Digitalisierung nutzen können, um ihre Unternehmen fit zu machen für die Herausforderungen der Zukunft: von der komplexen Fertigungslinie und der 360-Grad-Steuerung über intelligente Aggregate und digitalen Strukturdruck bis zur CNC-Holzfräse und dem Sägewerk 4.0. Über 1.500 Aussteller Mehr als 1.500 Aussteller aus über 50 Ländern präsentieren auf einer Netto-Ausstellungsfläche von rund 130.000 Quadratmetern an den fünf Messetagen, wie die Zukunft der Holzbe- und -verarbeitenden 6 ­­­ 4

Branche aussieht: Ob es um Digitalisierung, Automatisierung, IoTPlattformen bis hin zu kollaborativen Systemen geht, die Ligna ist der Ort, an dem viele Innovationen das erste Mal gezeigt werden, denn zahlreiche Aussteller richten ihre Entwicklungszyklen auf diese Messe aus. Die Fokusthemen der diesjährigen Messe lauten „Inte­ grated Woodworking – Customized Solutions“, „Smart Surface Technology“ und „Access to Resources and Technology“. Große Herausforderungen Eine der größten Herausforderungen der Möbelbranche ist der hohe Individualisierungsdruck, der Serienfertigung und Massenware zunehmend ablöst, gleichermaßen aber kurze Lieferzeiten und hohe Rentabilität sowie Effizienz fordert.

Auf diese und viele andere Anforderungen geben die Aussteller in Hannover mit ihren Präsentationen Antworten. Die Effizienzsteigerung von Produktionsanlagen mittels IoT-Anwendungsszenarien wie beispielsweise Condition Monitoring oder Predictive Maintenance ist eines

ration der Spritzlackiersysteme oder der Einsatz von Robotern abgebildet. Dabei spielen Digitalisierung und Automatisierung auch hier eine entscheidende Rolle. Flexibilität und Wirtschaftlichkeit haben höchste Priorität. Was die moderne Oberflächentechnik leisten kann, präsentieren

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Fokus

27. - 31. Mai 2019

Eines der Fokusthemen der Ligna lautet „Vernetzte Holzbe­arbeitung – maßgeschneiderte Lösungen“. One of the focal topics of Ligna is “Integrated Woodworking – Customized Solutions”. Photos: Deutsche Messe

die Unternehmen übrigens nicht nur an ihren individuellen Standflächen, sondern auch in den für Besucher konzipierten Formaten der Guided Tours, die auch für die Bereiche „Inte­ grated Woodworking – Customized Solutions“ und „Sägewerkstechnik – Innovationen und Trends“ angeboten werden, sowie des Ligna. Forums. Neu: Ligna.Forum Dieses wird 2019 erstmals ausgerichtet. Es soll eine Plattform sein, auf der die Fokus­ themen sowie Special-Interest-Themen der holzbearbeitenden Industrie von Experten prä­ sentiert werden. Von Montag, 27. Mai, bis Don­ nerstag, 30. Mai, werden in jeweils 20-minüti­ gen Vorträgen von 11.00 bis 13.00 Uhr und von 14.00 bis 16.00 Uhr in Halle 11 hochkarätige Redner und Experten über die verschiedenen Bereiche referieren. Darüber hinaus stehen Vorträge und Präsentationen aus der For­

schung im Fokus. Die Vortragssprache ist ent­ weder Deutsch oder Englisch. Das Themenprogramm gliedert sich in ver­ schiedene Themenblöcke. Von „Processing of Plastics and Composites“ über „Smart Sur­ face Technology“, „Integrated Woodworking – Customized Solutions“, „Bearbeitung von addi­ tiven Werkstücken“ bis zum „Holzbau“ und der „Baubuche“. Neustrukturierung des Messegeländes Die Anpassung und Neustrukturierung des Messegeländes in sieben Angebotsschwer­ punkte war von Ausstellern und Besuchern der vorangegangenen Ligna positiv bewertet wor­ den. Dieses Flächenkonzept wird daher auch 2019 fortgeführt. Das bedeutet: Werkzeuge, Maschinen und An­ lagen für die Einzel- und Serienfertigung sind in den Hallen 11 bis 15 und 27, die Oberflächen­ technik ist in den Hallen 16 und 17 und die Holz­ werkstoffherstellung in Halle 26. Sägewerks­ technik wird in Halle 25 präsentiert, Energie aus Holz in Halle 25 und 26 sowie in den Pavil­ lons 32, 33 und 35 auf dem Freigelände. In den Hallen 15 und 16 werden Maschinenkompo­ nenten und Automatisierungstechnik gezeigt und die Forsttechnik stellt im Freigelände und in den Pavillons 32, 33 und 35 aus. leo

Digital first At Ligna 2019, the leading trade fair for machines, systems and tools for woodworking and wood processing from 27 to 31 May, more than 1,500 exhibitors from over 50 countries show how the furniture industry, woodworking and the primary industry, can use digitisation to prepare their companies for the challenges of the future. The focal topics of this year’s trade fair are “Integrated Woodworking – Customized Solutions”, “Smart Surface Technology” and “Access to Resources and Technology”. The Ligna.Forum is new, and is being organised for the first time in 2019. It should be a platform where the focal topics and special interest topics are presented by experts. The adjustment and restructuring of the trade fair site into seven focus areas will also be continued in 2019.

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