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Titelstory Betriebshilfe

Di e s e r B e r u f m a c h t
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Ferdinand Felsberger ist Betriebshelfer beim Maschinenring Gurk und kommt zum Einsatz, wenn ein Bauer die Arbeit am Hof nicht selbst erledigen kann.
Damit die Arbeiten am Betrieb weiterlaufen, wenn eine Arbeitskraft durch Unfall oder Krankheit ausfällt oder die Familie einen wohlverdienten Urlaub einlegen will, bietet der Maschinenring unbürokratische Unterstützung mit der wirtschaftlichen oder Sozialen Betriebshilfe an.
Im Rahmen der wirtschaftlichen Betriebshilfe können sich Betriebe, die einen Urlaub planen oder aus einem anderen privaten Grund für einen bestimmten Zeitraum nicht ausreichend Arbeitskraft für die landwirtschaftlichen Aufgaben aufbringen, Verstärkung über den Maschinenring holen. Der Maschinenring vermittelt Betriebshelfer, die das jeweils nötige Know-how mitbringen und für den Betrieb am besten geeignet sind. Egal ob Forstarbeit, Ernte oder Bautätigkeit: die Betriebshelfer sind Fachkräfte, die sich auskennen.
Einer dieser wertvollen Fachkräfte, der für den Maschinenring Gurk im Einsatz steht, ist Ferdinand Markus Felsberger. Der 23-jährige Landwirt aus Guttaring ist seit 2020 auch in der Betriebshilfe tätig und wurde heuer vom MR Gurk zum „Betriebshelfer des Jahres“ gewählt.

Ferdinand bewirtschaftet einen kleinen Grünlandbetrieb mit Wald am Deinsberg in Guttaring. Bereits seine Eltern waren Maschinenring-Mitglieder und seit der Übernahme des Betriebes im Jahr 2017 ist auch er Mitglied beim Maschinenring Gurk. „2018 habe ich die Agrar-HAK in Althofen erfolgreich abgeschlossen. Danach bin ich als Praktikant für mehrere Monate in Norddeutschland gewesen, um dort mehr Einblicke in die Landwirtschaft zu erhalten. Im Jahr darauf habe ich mich entschieden, meinen Zivildienst in der Landwirtschaft zu absolvieren. Dabei habe ich zwei Betriebe in Gmünd im Liesertal unterstützt“, erzählt der erfahrene Junglandwirt.
Seinen damaligen Wunsch, Lokführer zu werden, hat er dann „über Bord geworfen“. Er hat sich dazu entschieden, weiterhin einen Beruf auszuüben, bei dem er andere Menschen unterstützen und in der Landwirtschaft tätig bleiben kann. „Nach etwas Recherche bin ich schnell auf den Maschinenring und die Betriebshilfe gestoßen. Somit bin ich im Februar 2020 zu meinem ersten Betrieb gekommen, um diesen zu unterstützen. Nun bin ich seit bald drei Jahren mit Leib und Seele Betriebshelfer“, erzählt Ferdinand.
Erster Ansprechpartner für die Betriebshilfe ist der regionale Maschinenring. Im Bezirk St. Veit ist dies der Maschinenring Gurk. Michaela Rabl koordiniert und vermittelt dort die Betriebshilfeeinsätze.
Ich wollte einen Beruf ausüben, bei dem ich anderen Menschen helfen kann.
Ferdinand Felsberger


Die Betriebshilfe bietet eine gute Zuerwerbsmöglichkeit für Landwirte und agrarische Fachkräfte. Es heißt aber auch Verantwortung zu übernehmen und kompetent den Hof am Laufen zu halten. „Es ist ein tolles Gefühl, andere Landwirte in Notsituationen zu unterstützen und es freut mich immer wieder aufs Neue, wenn man sieht, dass man jemanden in seiner Situation unterstützen kann“, führt Ferdinand weiter aus. „Das ist meine besondere Motivation, in der Sozialen Betriebshilfe tätig zu sein“, so der leidenschaftliche Betriebshelfer.

Unfall oder Krankheit Ein plötzlicher Ausfall der Arbeitskraft stellt in der Landwirtschaft meist eine schwierige Situationen dar. Unaufschiebbare Arbeiten am Betrieb sind zu erledigen, die fachliche Qualifikation und rasche Hilfe von Partnern vor Ort erfordern. So konnte Ferdinand auch seinen Nachbarn Klaus nach seinem Unfall im heurigen Jahr unterstützen.


Betriebshilfe zu leisten bedeutet mehr als nur Geld zu verdienen. In den Einsätzen hilft man den Berufskollegen in Notsituationen, sammelt Erfahrungen, lernt neue Menschen kennen und bekommt Einblick in die verschiedenen Produktionsbereiche.
WAS IM ERNSTFALL ZU TUN IST
Erster Ansprechpartner ist der regionale Maschinenring. Der übernimmt nicht nur die rasche Vermittlung eines Betriebshelfers und die Koordination, sondern auch die Abwicklung mit der Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS).
Im Maschinenring Gurk ist Michaela Rabl (am Bild) für die Betriebshilfe zuständig.
Ein Anruf genügt!


Ferdinand Felsberger

AUSBILDUNG SOLL WIEDER STARTEN Der Stallprofi, die hochqualifizierte Vertretung am Hof
------Der Zertifikatslehrgang des LFI Kärnten in Zusammenarbeit mit dem Maschinenring soll wieder angeboten werden. MR unterstützt die Ausbildung auch finanziell.
In der Zeit von 2015 bis 2018 haben sich einige Landwirte, vor allem angehende Hofnachfolger, zu Stallprofis ausbilden lassen. Beim Lehrgang, den das LFI und der Maschinenring angeboten haben, stand die fachliche Ausbildung (Themen wie Fütterung, Melktechnik und Melkmanagement, Klauenpflege, Kälbergesundheit und Kuhkomfort) am Programm. Auch die Persönlichkeitsbildung (in Hinblick auf Konflikt- und Krisensituationen am Einsatzbetrieb) kam dabei nicht zu kurz. Ebenso wurden steuerliche, rechtliche und versicherungstechnische Aspekte beleuchtet. Eine wertvolle Ausbildung also, die Praxis und Theorie perfekt verbindet. Maschinenring fördert Ausbildung Bei erfolgreichem Abschluss und Erklärung zur Absolvierung einiger Mindesteinsatzstunden in der Betriebshilfe wird die Ausbildung mit € 1.000,- pro zertifizierten Stallprofi unterstützt.
Die Nachfrage an geschulten Stallprofis steigt ständig. Unter anderem auch aus dem Umstand, dass bei Ausfall des Betriebsführers keine geeignete Arbeitskraft aus der Familie bzw. aus der Nachbarschaft zur Verfügung steht.
Der Maschinenring möchte die Betriebshilfe, besonders in sozialen Notfällen (Unfall, Reha, Krankheit, Kur), auch für die Zukunft absichern und das Angebot für seine Mitglieder aufrecht erhalten. Dabei macht man es sich auch zur Aufgabe, eine zufriedenstellende Auslastung der Stallprofis zu gewährleisten.
Davon profitiert man, wenn man ausgebildeter Stallprofi ist:
möglichkeit als Betriebshelfer durch Einsätze in verschiedenen Betrieben persönlichen Bereich Zusammenarbeit mit dem MR

Ausbildung zum Stallprofi Milch/Rind ABFRAGE
Zur Bedarfserhebung bitten wir, sich unverbindlich online (siehe QR-Code) zu registrieren oder sich direkt beim örtlichen Maschinenring zu melden. Bei einem Anmeldestand von acht bis zehn Personen kann der Kurs durchgeführt werden.
Leitungsfreischneiden

- START: ab sofort - Garantierte Auslastung das ganze Jahr über - sehr guter ZUVERDIENST (+ Abgeltung deiner Geräte) - 4 Tage die Woche (bei Bedarf: Montag bis Donnerstag) - Flexibel: Wenn du zwischendurch mal Zeit für deinen Betrieb für Amtswege oder Sonstiges brauchst, ist das nach Rücksprache mit deinem Ring natürlich auch möglich!

Wichtige Ei nna hmequel le:
Für viele Landwirte stellen bäuerliche Nebentätigkeiten - neben der Erzeugung landwirtschaftlicher Urprodukte - eine zusätzliche Einkommensquelle dar.
ZUSATZINFORMATIONEN Dein Maschinenring vor Ort. Das Leitungsfreischneiden für die Energieversorgungsunternehmen des Landes ist einer der wichtigsten Tätigkeitsbereiche im Maschinenring und ein gutes Beispiel dafür, wie man mit bäuerlicher Nebentätigkeit gutes Geld verdienen kann. Aufgrund der nach wie vor guten Auftragslage sucht der Maschinenring weiterhin dringend Land- und Forstwirte, die sich beim Leitungsfreischneiden einen guten Zuverdienst erwirtschaften möchten.
Wer gern in der Natur arbeitet und seine Kenntnisse im Forstbereich einsetzen will, ist hier genau richtig. Gearbeitet wird in Teams zu drei oder vier Personen. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und bietet verschiedene Herausforderungen, vom Staudenschnitt bis zur Starkholzfällung ist alles dabei.
Zuverdienst in der Landwirtschaft Seit der Gründung der MaschinenringOrganisation werden Möglichkeiten geschaffen, damit sich Landwirte etwas dazuverdienen können. Im Agrar-Bereich kann man beispielsweise andere Betriebe als Betriebshelfer unterstützen, für sie Saatgut säen oder Gülle ausbringen. Es stehen einem aber auch unzählige Job-Möglichkeiten in den verschiedenen Dienstleistungsbereichen offen: Im Winter- und Sommerdienst arbeiten jedes Jahr über 10.000 Personen für den Maschinenring.