Marketing Digest 57 - Akkreditiert

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WS 2011 AUSGABE 57


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Erst Pforzheim… dann die Welt Zahlreiche Poster an der Hochschule lassen Neuigkeiten erahnen. Akkreditiert sind wir nun also und erste Fachhochschule mit diesem Siegel noch dazu! Bin ich deshalb jetzt internationaler als vorher? Kann ich mir bei Bewerbungen eine höhere Trefferquote ausrechnen weil meine Ausbildung mit einem Gütesiegel versehen wurde? Nachdem wir uns in der letzten Ausgabe ausgiebig mit Pforzheim beschäftigt haben, scheint diese Akkreditierung ein weiterer Grund, stolz auf seine Stadt und vor allem die Hochschule zu sein. Wir haben uns vom Hauch der Internationalität inspirieren lassen und ein bisschen über den Tellerrand geblickt. Wie international wir wirklich sind, was die Akkreditierung uns nun alles bringt und wie es in anderen Ländern so aussieht, erfahrt ihr auf den folgenden 56 Seiten. Viel Spaß beim Lesen. Julia Mutter

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Inhalt 6

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Vom Ländle ins Weltle

10

„Nutzen Sie ihre Talente und machen etwas daraus“

14

AACSB Happy Hour

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MD Sprücheklopfer

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Magical India

21

Mobile Advertising

22

Gemini: „Nations together“

24

Eine Wurst-Geschichte

26

Wider dem babylonischen Sprachgewirr

29

Kein Bock auf Mensa?

32

Internationale Quotenbringer

34

Warum chinesische Waschmaschinen rosa sind

37

Guter Rat ist teuer

40

Internationale Werbeflops

42

Fancy A Fact - Verrücktes aus aller Welt

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Ruhm und Reichtum und so...

46

Cannes Lions 2011

52

Transglobale Interaktion

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Una navidad lejos de casa

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Impressum


BEGEISTERUNG IST UNVERKÄUFLICH Eigentlich schade, davon haben wir reichlich.

Die Mitarbeiter der Würth-Gruppe arbeiten mit Begeisterung für ihre Kunden. Ohne diese Haltung ist Würth undenkbar. Sie ist die Grundlage unseres Erfolgs. Der menschliche Ur-Instinkt, das Handeln, liegt uns im Blut: Der Vertrieb ist das Herz des Unternehmens. Denn wir lieben das Verkaufen. Die Würth-Gruppe – das ist das weltweit größte Handelsunternehmen für Montage- und Befestigungstechnik. In Zahlen: über 400 Gesellschaften in über 84 Ländern, über 65.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon mehr als 30.000 im Außendienst, Umsatz 2010: 8,6 Milliarden Euro. In Worten: Drei Millionen Kunden vertrauen weltweit auf den Service und die Produkte von Würth.

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Vom Ländle ins Weltle von Matthias ort

Die Hochschule Pforzheim gehört seit kurzem zu einem elitären Kreis international akkreditierter Hochschulen in Deutschland. Damit wird der Weg hin zu einer starken internationalen Ausrichtung fortgesetzt.

Noch vor einem Jahr war es immer mal wieder zu hören. Irgendwelche „Inspektoren“ laufen durch die Hochschule und nehmen unser hiesiges Bildungsinstitut genauestens unter die Lupe. Dann machte vor allem der Begriff AACSB die Runde. Zu diesem Zeitpunkt konnte auf Seiten der Studenten damit noch kaum einer etwas anfangen. Heute auch nicht. Jetzt haben wir es geschafft. Es wird also Zeit sich mit AACSB und der Rolle als Kleinste unter den Großen auseinanderzusetzen. Vor mittlerweile vier Jahren entschied man sich die Herausforderung AACSB anzunehmen. Diese „Association to Advance Collegiate Schools of Business“ mit Sitz in den USA wurde aufgrund von Erfahrungen eines Mitglieds des Hochschulrats ausgewählt, der Hochschule ihr Siegel aufzudrücken und damit ein Zeichen nach außen zu setzen. Eine Entscheidung für eine klare Positionierung, aber auch für jede Menge Arbeit. Anders als bei anderen Zertifikaten wie AMBA oder EFMD geht es bei AACSB nicht um einheitliche Standards in Lehre und Konzeption – es steht vor allem die individuelle Mission der Hochschule im Vordergrund. Hier wird auch klar, warum man sich für diese Form der Akkreditierung entschieden hat. Sich an internationalen Standards messen zu lassen, bedeutet, sich vergleichbar zu machen.

Und auch wenn sich unsere Hochschule solchen Vergleichen in vielerlei Hinsicht nicht zu scheuen braucht, kann man mit internationalen Eliteuniversitäten nicht mithalten. Das ist oftmals einfach eine Frage der Größe und des Geldes. Professor Karl-Heinz Rau, der den Akkreditierungsprozess begleitet hat, fasste diese Umstände, in einem Artikel mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, mit dem Satz zusammen: „Pforzheim wird nicht Harvard“. Abgesehen von der Tatsache, dass Pforzheim etwas „HarvardFlair“ sicherlich gut gebrauchen könnte, trifft diese Aussage den Nagel auf den Kopf: es macht keinen Sinn, sich auf eine Stufe mit dieser US-Uni zu stellen, denn Pforzheim steht auf einer ganz anderen Treppe. Gerade die „übersichtliche“ Größe mit ihrer weniger forschungs- als eher praxisbezogenen Ausrichtung hat der Hochschule über Jahre zu einem ausgezeichneten nationalen Ruf verholfen. Diesen wegen einer internationalen Akkreditierung aufs Spiel zu setzen, wäre nicht sehr sinnvoll. An dieser Stelle folgt ein kurzer Exkurs zu dem, in der FAZ am 13.10.2011, veröffentlichten Artikel. Natürlich haben wir uns alle gefreut, dass eine renommierte Zeitung die gute Nachricht aus dem Nordschwarzwald aufgreift und in einem Artikel würdigt. Allerdings sei an dieser

Stelle auch ein wenig Kritik angebracht. Bei einem Artikel, dessen eigentlicher Grund die Akkreditierung der Hochschule Pforzheim ist und dessen Text sich, nach einer kurzen, erklärenden Einleitung auch ausschließlich mit eben jener Hochschule beschäftigt, sollte doch auch ein Foto jener Hochschule zu sehen sein. In diesem Fall ist es allerdings die Handelshochschule Leipzig (die ebenfalls die AACSB Akkreditierung besitzt). Wir sind uns absolut sicher, dass ein kurzer Anruf in der Pressestelle eine Antwort in kürzester Zeit und mit passendem Bildmaterial zur Folge gehabt hätte und auch nicht länger gedauert hätte, als auf einem Server der ZB zu suchen. Zurück zur Mission. Nachdem also entschieden wurde, nicht anderen nachzueifern sondern sich auf die eigenen Stärken zu stützen, mussten weitere prüfungsrelevante Eigenschaften optimiert werden. So z.B. die Anzahl der Publikationen seitens der Professoren und Professorinnen der Hochschule, Weiterbildungen, Konferenzbesuche und vieles mehr. Wie das Ergebnis der Prüfung vermuten lässt, wurden auch diese Kriterien erfüllt, was am Ende zu der erfreulichen Verleihung der Akkreditierung führte. Deshalb auch seitens des MD – herzlichen Glückwunsch! Nach dem Rückblick auf die Bemühungen der Hochschule drängen sich allerdings die Fragen auf: Warum macht man sich eigentlich die ganze Arbeit? Was bringt das denn? Zu allererst: Renommee. Die erste Fachhochschule in Deutschland zu sein, die dieses Siegel tragen darf, ist ein Markenzeichen, das bereits für positive Werbung gesorgt hat und auch weiterhin sorgen wird. Und das sowohl bei Studierenden als auch bei potentiellen Professorinnen und Professoren. Doch widmen wir uns zuerst einmal den Studierenden. Wer sich für ein Studium entscheidet, hat die Qual der Wahl. Welcher Studiengang passt zu mir? Wie ist die Qualität der Lehrpersonen?

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Und: Gefällt mir die Stadt, in der ich die nächsten Jahre verbringen werde? Fragen, die sich der Student von Morgen immer wieder stellt. Die Suche nach den Antworten führt über Homepages, Rankings, Info-Veranstaltungen und diverse Internetforen und endet oftmals in völliger Verwirrung bzw. Frustration. Die Frage nach dem passenden Studiengang kann AACSB nicht beantworten. Bei der Bewertung der „Profs“ wird es schon handfester. Wie oben schon beschrieben, spielen diese in der Akkreditierungsphase eine wichtige Rolle. Leider ist es aber tatsächlich so, dass nicht jedem Studenten die Hintergrundinformationen des aktuellen MD zur Verfügung stehen und er sich, um diesen Vorteil herauszufinden, mit AACSB näher beschäftigen muss. Die Frage nach der Lebensqualität in Pforzheim ist ein anderes Thema, dem wir uns in der letzten Ausgabe des MD bereits ausgiebig gewidmet haben. Für AACSB war es sicherlich nicht ausschlaggebend. Es gibt nun also ein weiteres Instrument, mit dem die Hochschule in der Lage ist, Qualität nachzuweisen. Das spricht sich herum. Man kann vom Informationsgehalt vieler Internetforen halten was man will. Es ist aber einer der wichtigsten Plätze für studierwillige Menschen, Informationen, Eindrücke und Meinungen auszutauschen. Und wenn die Hochschule dort mit dem Begriff „Champions League“ bezeichnet wird, zeichnet das ein positives Bild – selbst für Leute, die

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sich mit dem europäischen Fußball so gar nicht auskennen. Dieses positive Bild funktioniert dabei auch losgelöst von dem Begriff „international“. Selbst für Studenten, die sich nicht im Geringsten für das Ausland bzw. internationale Standards interessieren hat AACSB eine Art „TÜV-Funktion“ – geprüfte Qualität aus dem Ländle. So schlecht können die also gar nicht sein. Gehen wir also davon aus, wir konnten dieses Qualitätskriterium bei der Wahl unserer bevorzugten Hochschule nicht in den Wind schlagen und haben uns für Pforzheim entschieden. Irgendwann wird, wenn wir nicht selbst darauf kommen, das Thema Auslandssemster an uns herangetragen. Jetzt kann das AACSBSiegel wirklich zeigen, was es kann. So einfach wie es sich anhört („ich bin dann mal weg…“) ist es nämlich nicht. An einer ausländischen Uni angenommen zu werden, wird erheblich durch eine funktionierende Zusammenarbeit der Institute erleichtert - getreu dem Motto „Nimmst du einen Studi von mir, nehm´ ich auch einen von dir“. Letzten Endes kommt es also auch darauf an, dass sich Studenten aus den USA, China oder woher auch immer für unsere Hochschule entscheiden. Da die Stadt bei diesen Überlegungen auch eine wichtige Rolle spielt und Pforzheim einem Studenten aus Shanghai bestimmt nicht als DAS Ziel Nr.1 in den Kopf schießt, kann AACSB hier seinen Beitrag leisten. Es zeigt Qua-


litätsstandards auf, die die Entscheidung für den Trip in den Nordschwarzwald auch mit fachlichen Argumenten unterstützen. Im Gegenzug werden die Pforzheimer auswärts auch eher einen Platz finden. Und sind unsere ausländischen Kolleginnen und Kollegen erst mal hier, bereichern sie das Campus-Leben erheblich. Die gleichen Fragen, die sich Studenten stellen, werden sich auch potentielle Lehrende in ähnlicher Weise stellen. Auf welchem Niveau bewegt man sich in Pforzheim? Ist man offen für Veränderungen, zukunftsorientiert? Wie ist die Hochschule vernetzt? Gerade durch die Praxisorientierung und der damit verbundenen Tatsache, dass viele Professorinnen und Professoren aus der Wirtschaft kommen, müssen diese Fragen bzw. Attribute ein anderes, sehr wesentliches Argument aufwiegen: Geld. Da es sich dabei um eine persönliche Entscheidung handelt, die eine persönliche Gewichtung beinhaltet, kann AACSB auch hier nicht als das Allheilmittel gelten. Eine positive Wirkung hat es aber mit Sicherheit. Es gibt noch eine dritte Gruppe, die wir in diesem Zusammenhang nicht vergessen sollte: die Wirtschaft im Allgemeinen und die künftigen Arbeitgeber im Speziellen. Auf die kürzlich in einer Vorlesung gestellte Frage „Was bringt uns den AACSB bei unseren Bewerbungen?“, bekamen

wir die Antwort: „Ja, erst mal nichts“. Diese ehrliche Aussage hinterlässt den ersten Riss in unserer Wunderwelt der internationalen Akkreditierungen. Sicherlich wird es Personalverantwortliche geben, die sich mit dieser Thematik befasst haben und solch eine Auszeichnung positiv zu würdigen wissen. Der überwiegende Teil kann damit wahrscheinlich aber herzlich wenig anfangen. Damit kommen wir zu dem Schluss, dass unser AACSB-Siegel auch keine eierlegende Wollmilchsau ist und ein wenig werbliche Unterstützung benötigt um schlichtweg bekannter zu werden. Diese Unterstützung wird seit einiger Zeit in Form auch in Form der Kampagne „Erster*“ gegeben. Einem Infoblatt, das der Ausgabe einer bekannten, deutschen Boulevardzeitung nachempfunden war folgten kurz darauf auch einige Plakate auf dem Campus. An einem dieser Plakate lief ich vorbei und bekam dort zu lesen: „Wenn wir uns freuen, wie freuen sich dann erst die high potentials.“ „Wenn wir uns freuen, wie freuen sich dann erst die high potentials.“ Nein, auch beim zweiten Mal lesen blieb in meinem Kopf nur ein großes Fragezeichen. Wer sind denn diese „high potentials“? Der Begriff war mir völlig neu. Selbst als Werbestudent, der in diese Sprache schon sehr involved ist, konnte ich damit nichts anfangen. Ich kenn die nicht. Ich kenn auch keinen, der einen kennt. Um mehr über diese nebulöse Bezeichnung herausfinden, habe ich anschließend das Internet bemüht, mir mehr darüber zu verraten. Nach mehreren verwirrenden und uneinheitlichen Definitionsversuchen kristallisierte sich dann heraus, dass es sich bei den „high potentials“ wohl um hochbegabte Frauen und Männer

handelt, die sich durch ihre fachlichen und sozialen Eigenschaften von der Masse(!) abheben. Außerdem haben sie unter anderem ein erkennbares Führungspotential. Jetzt fingen die Rädchen in meinem Kopf noch heftiger an sich zu drehen. Scheinbar gibt es diese „high potentials“ bisher an der Hochschule Pforzheim noch nicht, sonst hätte man sie ja selbst fragen können, wie sie sich freuen. Aber wahrscheinlich kommen die jetzt alle. Also, ihr da draußen, die ihr ganz gewöhnlich seid: zieht euch warm an! Bisher finde ich die „Erster-Kampagne“ wirklich gelungen. Die Hochschule hat etwas erreicht, worauf sie zu Recht stolz sein kann und das man auch jedem erzählen sollte. Dieses Plakat hinterlässt aber einen faden Beigeschmack. Und wenn man diesen Begriff im „war for talents“ unbedingt verwenden möchte, wie wäre es dann damit: „Pforzheim & AACSB – high potential für alle!“. Nur ein Vorschlag. Die Akkreditierung ist für unsere Hochschule ein Glücksfall und Verpflichtung zugleich. In fünf Jahren steht die Bewertung erneut an. Zudem muss jährlich über Entwicklungen berichtet werden. Es bleibt also auch weiterhin jede Menge zu tun. Und das ist auch so gewollt. Im bereits erwähnten Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung beschrieb es Prof. Karl-Heinz Rau so: „Eine Institution macht sich auf den Weg der kontinuierlichen Verbesserung, und dieser Weg hört dann nicht mehr auf.“ Wir wünschen der Hochschule, dass sie von diesem Weg zu keiner Zeit abkommt und trotz der fortschreitenden internationalen Vernetzung trotzdem nicht vergisst, wo sie herkommt: aus Pforzheim. Viel Erfolg!

Sich an internationalen Standards messen zu lassen, bedeutet, sich vergleichbar zu machen.

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„Nutzen Sie ihre Talente und machen etwas daraus“ von Julia Mutter

Auslandssemester, Sprachkurse, Zertifikate, Initiativen. Man wird von den Angeboten förmlich erschlagen. Engagement nennt sich das. Früher oder später stellt sich aber jedem die Frage, sei es in der stressigen Prüfungsphase oder beim einsamen Philosophieren über den Sinn des Lebens: „Wozu mach ich das denn alles?“ Hilft mir das alles später wirklich weiter? Ein Interview mit Kai Alexander Saldsieder.

Kai Alexander Saldsieder ist Professor für Allgemeine und Internationale BWL im Schwerpunkt Marketing und Vertrieb. Nach seiner internationalen akademischen Ausbildung (Deutschland, USA, UK) arbeitete er unter anderem in verschiedenen Funktionen in US-amerikanischen Konsumgüterunternehmen wie Procter&Gamble, MGM und Hasbro. Professor Saldsieder, vom Bund in die Konsumgüterindustrie. War das eine gezielte Entscheidung? Letztendlich ja – wenn auch mit einer expliziten Orientierungsphase gegen Ende meiner Dienstzeit bei der Armee. Für die Rolle als Offizier wird man umfassend ausgebildet: Taktik, Politik, Geschichte, Menschenführung. In der Summe ist man dann aber eher Generalist, als Spezialist. Als also der Schritt aus der Armee bevorstand, habe ich mich gefragt, was genau eigentlich meine Fähigkeiten, Kenntnisse und Interessen sind, die ich zielführend und effektiv für einen beruflichen Weg außerhalb der Bundeswehr nutzen könnte. Da mein Studium der BWL schon einige Jahre zurücklag und der tatsächliche Kontakt zu Wirtschaftsunternehmen eher gering war, habe ich ein Praktikum

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bei einer Personalberatung gemacht, um vor Ort Einblicke in die verschiedenen beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten verschiedener Industrien zu bekommen. Dort wurde mir dann klar, dass ich mit den Themenfeldern Taktik, Führung, Kommunikation – ich hatte zuletzt als Referent für Öffentlichkeitsarbeit gearbeitet - möglicherweise einen guten Start im Bereich Business Development/ Vertrieb haben könnte. Das es dann die Konsumgüterindustrie lag daran, dass ich den Eindruck hatte, dass man in der dort zunächst eine solide „Grundausbildung“, also die Grundlagen für die konsumentenorientierte Vermarktung und den Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen lernt, so dass man so einfacher von einer allgemeinen, später in eine speziellere Industrie wechseln könnte – das war meine Wahrnehmung und insgesamt hat sich die für meinen Weg auch bestätigt. MGM, Hasbro, Procter&Gamble. Das sind große Namen. Wussten Sie sofort, dass Sie in international tätigen Unternehmen arbeiten wollen? Nein. Ich hatte Mitarbeiter des Unternehmens P&G auf einer Jobmesse kennengelernt und fand sie einfach sympathisch. Danach habe ich mich im Bekanntenkreis umgehört, wer welche Informationen über das Unternehmen hat. In erster Linie hat mich der Umgang miteinander, also die Kultur interessiert. P&G ist ein sehr „buntes“, multikulturelles Unternehmen und der Austausch ist offen und konstruktiv. Die Internationalität des Unternehmens, auch am Standort Schwalbach/Taunus (Frankfurt am Main) empfinde ich nach wie vor als spannend und belebend. Mit dieser Erfahrung und diesem Bewusstsein würde ich heute sagen, ja, ich arbeite lieber in einem internationalen Umfeld, zum damaligen Zeitpunkt war dies aber

eine unbewusste Entscheidung. Wo liegen Ihrer Meinung nach die größten Unterschiede zu Unternehmen, die national aktiv sind? Große internationale Unternehmen haben zuweilen eine sehr starke Unternehmenskultur. So schaffen es diese Firmen, Mitarbeiter verschiedenster Couleur unter ein „Wertedach“ zu bringen, so dass die Unternehmenskultur das Miteinander bestimmt und weniger die kulturelle-soziale Prägung. Ich könnte mir vorstellen, dass dadurch die Integration anzahlmäßiger kleinerer Mitarbeitergruppen einfacher und umfassender vollzogen werden kann, als vielleicht in einem typisch deutschen oder darüber hinaus hessischen oder


Wieso haben Sie sich für die Hochschule Pforzheim entschieden? In der Orientierungsphase, welche Hochschule interessant sein könnte, habe ich schlichtweg und ergreifend das Ranking der Wirtschaftswoche zu Rate gezogen. Die Summe aus „Top-5-Hochschule“ und „ausgeschriebene Stelle“ war die Hochschule Pforzheim und so sind meine Frau und ich in den Nordschwarzwald gekommen – eine wunderbare Entscheidung, der wir überdies unsere beiden Kinder und einen Hund verdanken und die wir zu keinem Zeitpunkt bereut haben (lacht). Der respektvolle Umgang im Miteinander, vor allem aber das Können und Wollen dieser Hochschule erlebe ich positiv.

schwäbischen Unternehmen. Kleine und mittlere Unternehmen haben im Vergleich zu Großkonzernen oftmals eine weniger internationale Ausrichtung und für die Internationalisierung der Mitarbeiterschaft, sei es durch Einstellung oder Ausbildung, oftmals schlichtweg geringere Ressourcen. Somit hinken die „KMUs“ oftmals im Verständnis geographisch, aber auch kulturell entfernter Märkte hinterher. Deshalb glaube ich, dass die Rekrutierung ausländischer Arbeitnehmer für eben diese Unternehmen zukünftig an Bedeutung gewinnen wird. Es kursiert das Gerücht, dass Sie eine tragende Rolle in der deutschlandweiten Einführung von Spielzeug Lichtschwertern hatten. Ist da irgendetwas dran? Definitiv nicht. Ich bin aber ein ausdauernder Promoter in der Ü40-Kategorie.

Konnten Sie in ihrer Studienzeit in England Unterschiede zu deutschen Hochschulen feststellen (Konzept, Flair,...)? Was ist besser? Was können wir lernen? Die angelsächsische Hochschul-Kultur empfinde ich als durchaus bereichernd. Nach meinen Eindrücken, wird man als Student stärker gefordert, sich mindestens mit einem kursbegleitenden Buch zu beschäftigen, was man stets vor der Vorlesung durchzuarbeiten hat. Das ist mitnichten ein „Studium“ verschiedener Textquellen, aber dennoch effektiv im Hinblick auf die tatsächliche Auseinandersetzung mit dem Lehrstoff. In beiden Fällen, in England, wie auch den USA, habe ich einen sehr lebhaft-humorvollen und vor allem respektvollen Dialog zwischen Professoren und Studentenschaft erlebt. Skripte gab es im Übrigen weder

in UK, noch den USA, aber auch nicht den Unis in Deutschland, an denen ich studiert hatte. Somit – so zumindest meine „altersmilde Erinnerung“ – haben wir als Studenten weniger auswendig gelernt, sondern eher versucht, den Inhalt der Kurse im Vorfeld und während der Veranstaltungen, für uns selbst zu erarbeiten. Und das gefällt mir eindeutig besser, als die zunehmende „ohneSkript-kann-ich-doch-um-Himmels-Willen-nicht-studieren-Kultur“, die ich leider beobachte und mit Studenten zuweilen diskutiere. Im nachfolgenden Berufsleben hat man ja keine „Skripte“ zur Lösung von Problemen, sondern man benötigt Problemlösungswissen: Analytik, Systematiken, Instrumente – und die kann man sich - aus meiner Sicht- nur selbst „erarbeiten“. Was das Flair angeht, so hat mir England sehr gefallen: Jahrhundertalte Gebäude, der erwartete englische Parkrasen, Teakholzbänke und die Themse mit Ruderern. Aber das ist sicherlich Geschmacksache. Das Essen dort hat im Übrigen auch dem Klischee entsprochen. Glauben Sie, dass die AACSB Akkreditierung auch in der Berufswelt bekannt ist oder eine Rolle bei der Bewerbung spielt? Ist Internationalität heute ein Qualitätskriterium? Jein. Die großen Multinationalen Unternehmen haben vielerorts „Ziel-Hochschulen“ für ihr Recruiting und das sind in der Regel auch die, die überregional, national, führend sind. Das sind dann wiederum auch meistens die Hochschu-

„Der respektvolle Umgang miteinander, vor allem aber das Können und Wollen dieser Hochschule erlebe ich positiv“

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„Internationalität ist ein Faktum und das Beziehungsnetz einer Hochschule“ len, die auch einen Leistungsnachweis über ihre Qualität und insbesondere ihr Bestreben zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung, haben. Internationalität im Feld der Hochschulen, ist wie auch bei Unternehmen, ein Faktum und das „Beziehungsnetz“ einer Hochschule ist somit auch ein Gradmesser für ihre internationale Akzeptanz. Gibt es durch die neue Akkreditierung irgendwelche Änderungen für Sie und Ihre Vorlesungen? Ja. Das Erreichen der AACSB-Akkreditierung durch das Engagement der Hochschule motiviert mich enorm. Es zeigt mir, dass meine Wahl, nach Pforzheim zu kommen, für mich gesehen, richtig war. Die Anforderungen der Akkreditierung für eine kontinuierliche Verbesserung von Forschung und Lehre helfen mir, meine eigenen Arbeitsstandards zu professionalisieren und gemeinsam mit Kollegen eine Arbeitsebene auf gehobenem Niveau zu finden. Insofern gibt mir Akkreditierung für meine Arbeit sinnvolle und erprobte Rahmenbedingungen, um mich und meine Arbeitsqualität weiterhin entwickeln zu können. Ihre Vorlesung International Marketing befasst sich mit Bedürfnissen ausländischer Märkte. Wie unterscheidet sich Marketing in anderen Ländern von dem auf nationaler Ebene? Nationales Marketing sucht nach ei-

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ner optimalen, nachfrageorientierten Gestaltung des Produkt- und ServiceMarketing Mixes mit den hinlänglich bekannten Stellschrauben. Im grenzüberschreitenden Marketing stellen sich des weiteren Fragen der Informationsgewinnung über Zielmärkte und -segmente, die Wahl des geeigneten Markteintrittes sowie der Konflikt zwischen Standardisierung und Adaption der bereits beschriebenen Stellschrauben vor dem Hintergrund verschiedenartiger Kulturen und Konsummotive. Wie schätzen Sie die Wichtigkeit von Auslandsemestern und gerade auch Praktika im Ausland ein? Was bringt mir das alles wirklich? Jegliche Art von Engagement dient der charakterlichen und persönlichen Entwicklung. Gerade Erlebnisse im Ausland, insbesondere der Abgleich der bisherigen Werte und Erfahrungen mit denen anderer Kulturkreise, kann identitätsfördernd, wenn nicht sogar –stiftend sein. Insofern glaube ich, dass Auslandssemester sehr viel der eigenen „Menschwerdung“ dienen und helfen können, herauszufinden, welche Ziele man im Leben eigentlich verfolgen möchte, was man mag und was eben nicht. Für eine erfolgreiche Berufsaufnahme bringt das sicherlich auch etwas. Unternehmen suchen Persönlichkeiten und nicht Absolventen mit guten Noten, das ist zu wenig. Und zu einer Persön-

lichkeit mit Ecken und Kanten muss man eben erst einmal werden. Gute Noten in Zeugnissen sind sicherlich hilfreich für die Jobsuche, aber gerade die Zeit, die man sich für sich selbst nimmt, um sich selbst zu finden, ist oftmals wertvoller – für beide Seiten. Was würden Sie anders machen, wenn Sie nochmal Student wären bzw. was würden sie jetzigen Studenten raten? Wenn Sie mich fragen, sage ich: Nutzen Sie ihre Talente und machen etwas daraus. Einen Königsweg gibt es, so glaube ich, nicht. Wenn aber jeder versucht, nur an die eine Hochschule oder zu dem einen Arbeitgeber zu kommen, dann produziert ein solches System nur Verlierer. Insofern würde ich, wie schon zuvor gesagt, Studenten raten, die Studienzeit zu nutzen, sich selbst zu finden und ihre Talente und Neigungen zu entdecken. Jedes Experiment, auch wenn es einmal schief gehen sollte, hilft hierbei. Unternehmen und Menschen sind normalverteilt. Es gibt immer solche und solche. Halten Sie sich an die, die Ihnen zusagen und dann haben Sie eine tolle Studien- und später auch Berufszeit. Dabei hilft, Müßiggang, vor allem aber Engagement für etwas: Menschen, Tiere, Umwelt. Im Rückblick würde ich deshalb auch nichts „optimieren“, denn nur durch „Experimente“, und damit auch Wirrungen und Irrungen, kommt man zu dem, was man ist – und ich bin zufrieden und dankbar, für das, was meine Familie und ich nun haben. Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung der Hochschule ein? Wohin wird und soll es gehen? Das kann ich von meiner Warte aus nicht beurteilen. Unsere Hochschule ist schon gut aufgestellt, eine weitergehende und fokussierte Ausweitung der bestehenden Internationalität mit den dazugehörigen Partnern wäre schön. Vielen Dank für das Gespräch!


E-Paper im Studium

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Durchgesickert? Studenten lesen kostenlos! Die E-Paper-Ausgabe der PZ ist an der Hochschule Pforzheim auf allen Rechnern mit Internetzugang über www.pz-news.de frei verfügbar. Außerdem kann jeder Student die Pforzheimer Zeitung mit ins Ausland nehmen. Während des Auslandssemesters erhält er einen kostenlosen E-Paper-Zugang. Nähere Infos gibt’s im Studentensekretariat.

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AACSb

HAPPY HOUR

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Magical India von Carina Dietrich

Spicy chillies, cows on the streets, IT specialists, the colourful world of Bollywood or much more? An interview with Gopikrishna Badhrinarayanan, an Indian MBA student.

Gopikrishna Badhrinarayanan is a 25 Year old guest student from Chennai, India, who loves listening to music, playing badminton and cricket, as well as surfing the internet. He is staying in Pforzheim for 2 years while studying for his MBA.

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India - A land full of mystery, history and amazement, where ancient traditions and beliefs thrive in a booming modern economy. With a population of almost 1.2 billion and a growth of 70 000 newborn children every day (compared to Germany: 1,86 children a day) it is the worlds biggest democracy. The size of the country equals nine times Germany (3 300 000km²). 16 different languages, each one with a different script and over 2000 dialects are spoken in India. Warm and humid are expressions which describe the climate perfectly and if you don’t watch out you can be soaked by a monsoon, which are long heavy rains. The landscape differs from the North to the South. In the North and near Indias capital New Delhi, you can find the high mountains of the Himalayas, going further South there are lush rainforests and in Goa you can find perfect beaches. In between there are the big cities like Amritsar, Agra, Varanasi, Kolkata, Mumbai and Chennai, striving with life, colours and a lot of noise on the streets, in the huge brand-new shopping centres or in the sprawling slums. Added in these varying landscapes are destinations for many pilgrims, a lot of tradition, temples and holy places. You can find Religion everywhere in Indian society. There are four main religions: Hinduism (80% of the population), Buddhism, Jainism and Sikhism, along with various other smaller religions, such as

Islam and Christianity. Furthermore India is known as the new global superpower, specialised in IT systems. However the gap between the rich and the poor is shocking: India is home to about one third of the worlds poorest people and 40 per cent survive on less than one dollar a day. As 600 million people are under 25, India buzzes with excitement and opportunity. I was really curious what one of those young people would tell me about his home country. Lucky me I have an Indian neighbour in my student hostel. In the following you will dip into the magical world of India and learn about the cultural differences between India and Germany. Enjoy reading about the experiences of Gopikrishna and be inspired by a totally different world. How does a typical study day look like in India? From morning 8 am to 4 or 5 pm…there are at least 8 classes a day…it is totally unlike Europe… What about sports in India? Which are the most chosen sports? Cricket is the most important and widely followed and played sport in India but the national sport is hockey. Another traditional sport is Kabaddi which is a body sport…


What is the role of women and men in India? Is there a big difference? Yes there is a difference in the role of women and men. In urban cities the situations are changing due to western culture influence, but men and women are still not treated equally. In buses they sit on separated bus seats, at work they don’t or seldom work together. Furthermore drinking is not considered for women. If they do so, they become “cheap”. That’s the reason why they often drink Cola with rum, so that it’s not obvious that they drink. They call it the “special cola”. Women also have to give dowry to men during marriage. There is a huge gap between the poor and the rich people in India. Why is there no outlook for a better future? There are many social organizations joining hands with the government to increase standard of living for the poor. But the welfare distribution is not uniform. Corruption and bribery are at an all-time high. The rich get richer and the poor get poorer. Even the allocated resources have to pass through a lot of hands in a lot of departments and hence don’t reach the poor. Another very sad thing to mention is that poor parents are willing to send their children to beg on the streets. It is known that there are even cases in the slums as shown in “Slumdog Millionaire”, the movie. Children of three years and younger are taken away by strangers, allured by sweets or an excuse like “I will bring you to your parents…”. In the beginning the kidnappers are friendly to the children, give them food and entertain them, but at night they cut out their eyes and break their hands and then they make them beg on the streets. It’s terrible. Those “people” are no humans for me, they are not more than demons.

the South the men wear Dhothi. Saree (this is a strip of unstitched cloth, ranging from four to nine meters in length that is draped over the body in various styles) and Salwars (a pair of light loose pants with a tight fit around the ankles) are worn by women. Most people, especially men, wear trousers, jeans and shirts, though. Do a lot of people drive by car or do they use public transportation? There are a lot of cars but mostly people travel by public transport as fuel prices are very high. We have a type of taxi transport called “rickshaws”, which run on 3 wheels. In villages, people still use tractors, bullock carts, man pulled carts and horse pulled carts. How would you describe the mentality of Indian people? Mostly the people are narrow minded and not socially oriented. Especially the older generation calls the youth rather spoiled. The young generation is taking a bold step to get rid of this problem. The reason being the globalisation. Did you have to give anything up or change any habits when you came here? Yah, I had to give up my well paid job. I definitely miss the real Indian food. I definately had to change my food habits. Because I don’t eat beef and pork, I haven’t tried much of the typical German food but „Brezel“ is something that I liked on the first taste. I also had to get used to weather changes. Do a lot of Indian students decide to do a semester abroad? Yes, definitely. People seek an opportunity to go to Europe or the United States to get to know new people, things and gain valuable experience.

What role does the caste system play in India? Caste system is slowly losing its value because of the infusion of western culture and intercaste love marriages. But it still plays an important role in the education system and government jobs where there are quotas for every caste. What is the typical clothing in India? Traditional clothing in North India is Kurthas, which are basicly pyjamas. In

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What are the main cultural differences between Germany and India? Drinking is social here. Parties are quite normal, as are public displays of love. The people are friendly and helping. People in India don’t even hold a door open for you. After they are finished with their meal, peoople in India just get up and leave. My experience here was that if you eat with other people at a table, they wait until the last one is finished. People in India can be very bipolar. They are really nice to you and in the next moment they snap at you. However my generation is different, you can talk to everyone. What shocked you the most when you came here, what did you like best? I was shocked at how well-mannered the people here are and that everybody follows traffic rules. The best things are the good standard of life, the easy going nature, the social lifestyle and the pollution free and healthy environment. What do you miss from home? Home food, the ability to use my native language, my motorbike rides and of course my family.

Where there any prejudices about Germany, when you decided to come here? People in India had given me a wrong impression on Europeans, saying that people are cold, especially Germans. But it is exactly the opposite. Everyone I have met so far has been very friendly and kind. What are your plans for the future? Would you like to stay here or will you come back one day? I definitely want to work here for at least a few years and depending on how it works out I will have to decide but I really would like to stay here for a long time. What would you advice a German student to do if he or she decides to go to India for a semester? To go to India will be a really good decision as we have a lot to offer culturally, technically and spiritually. But as it could happen anywhere in the world, they have to be aware of robberies. Always stay as a group, taxi drivers can charge more if they know that you are new to the place. Pollution and mosquitos are also a problem. And always drink bottled water. You

can visit a lot of temples all over India, the “Taj Mahal” and “Red Fort” are only two examples, or rent a houseboat in “Kerala” (“God’s own land”, with 900 000 kilometres of coastal waterways) and float along the canals and rivers while being served with great food. India is the land of most of the best minds. It will be a really good experience for students, as it is a place of unity in diversity. Indians, especially the fellow students, will be very friendly and kind to them. These last words I want to dedicate to Gopi and thank him for the great interview. It was really a pleasure! Thanks for your patience, time and the great information you gave me. Now I am even more curious about seeing and experiencing your country with my own eyes and getting to know the people and habits. I wish you all the best for your stay here in Pforzheim, lots of nice people, making good friends, not that cold winters and a lot of sunshine – moments you will keep in mind forever!


Mobile Advertising die Marke im mobilen Internet

von billy peÑa contreras

Das Internet hat „Beine“ bekommen! Denn es wird immer stärker mobil genutzt. Für Unternehmen wird es attraktiver ihre Waren und Dienstleistungen auch mobil anzubieten und zu bewerben. Die Nachfrage scheint vorhanden, denn immerhin 14,7 Millionen Menschen in Deutschland nutzen derzeit das mobile Internet, das macht einen Anteil von 28% der deutschen Internetnutzer aus. Und die Zahl der mobilen Internetnutzung wird noch weiter wachsen. Was aber ermöglichte erst die mobile Internetnutzung? Generell beruht die Entwicklung der mobilen Internetnutzung auf drei drei Ebenen: den Geräten und Technologien, den Diensten und Anwendungen, sowie dem Nutzungsverhalten der Menschen. Konkret bedeutet das: erst durch bequeme und einwandfrei funktionierende Endgeräte (Smartphones, Tablets), sowie entsprechende Software (Apps) und eine weit verbreitete Nutzung der entsprechenden Endgeräte kann bzw. konnte sich mobiles Internet durchsetzen. Ab diesem Punkt der weiten Verbreitung, wird es für Unternehmen interessant auch im mobilen Internet aktiv zu werden. Dementsprechend wächst auch die mobile Werbung. Die mobile Form der Werbung reicht von der Anzeigen-SMS über die Werbung in Apps bis hin zum gezielten Targeting. Darüber hinaus sind Werbebanner, Einladungen und Informationen zu Sonderangeboten in naheliegenden Geschäften, sowie Croupons verbreitet. Unternehmen sollten beim Einsatz

mobiler Werbung an die Nutzungsverhalten der Menschen denken. Wird das nicht beachtet,wird mobile Werbung als störend empfunden – mit den entsprechenden Konsequenzen. Der größte Vorteil der mobilen Werbung, liegt in der Individualisierung des entsprechenden Werbeangebots. Daher genießen auch Croupons und die Angabe zu Sonderangeboten in lokalen Geschäften eine größere Akzeptanz. In Zukunft ist abzusehen, das der mobile Werbemarkt weiter wachsen wird. Es wird prognostiziert, das der mobile Datenstrom via Internet um den Faktor 30 bis 2015 steigen wird.

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GEMINI: „NATIONS TOGETHER“ von nicole anne fritzer und sinaH wagner

Gemini ist eine unabhängige studentische Initiative mit derzeit ca. 50 aktiven Mitgliedern, welche sich unter dem Motto „Nations together“ um die Austauschstudenten an der HS Pforzheim kümmert.

Im Moment betreuen wir jedes Semester etwa 130 Gaststudenten aus allen Ländern der Welt. Unser Anliegen ist es, das Zusammenwachsen von Nationen aktiv mitzugestalten. Um dies zu erreichen, wollen wir anderen Kulturen einen Einblick in die deutsche Mentalität und Lebensweise geben und ihnen dadurch ermöglichen, kulturelle Unterschiede zu verstehen. Was macht Gemini? Buddy-Programm Gemini bedeutet Zwilling. Die Idee hierbei ist, dass jeder International einen deutschen Zwilling, oder auch Buddy genannt, bekommt. Dieser kümmert sich dann schon im Vorfeld um den Austauschstudenten und beantwortet ihm Fragen oder hilft bei kleinen Problemen. Während des Semesters können die Buddys selbst entscheiden, was sie miteinander unternehmen möchten. Es können sich neue Freundschaften entwickeln und vielleicht besucht der eine oder andere einmal seinen Buddy in dessen Heimatland. Exkursionsteam Ein weiteres Highlight sind Exkursionen in deutsche Städte, um den Internationals unsere Kultur und Geschichte näher zu bringen. Zu unserem weiteren Programm gehört auch so etwas wie gemeinsames schwäbisches Kochen oder Bowlen, um den gegenseitigen Austausch zu fördern. Unser Ziel ist es, dass sich Freundschaften bilden und Vorurteile beseitigt werden, denn die Welt wächst zusammen, und auch in Pforzheim kann man seinen Teil dazu beitragen. Eventteam Pro Semester veranstalten wir immer unser traditionelles Buddy Meeting im Irish Pub und eine weitere Party in einer unserer Pforzheimer Diskotheken. Da es meistens nicht dabei bleibt, ist unser Eventteam das Semester hindurch mit Aufgaben ausgelastet. Als besonderes Highlight stellen wir, in Zusammenarbeit mit dem AStA Auslandsteam, eine Auslands-Messe auf die Beine, auf welcher sowohl die Austauschstudenten als auch deutsche Studenten, die ein Auslandssemester absolviert haben, ihre ausländische Hochschule vorstellen können.

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Verkaufsteam Unser Verkaufsteam ist zuständig für das Organisieren und Durchführen des Glühwein-, Bier- , Waffeln- und Currywurstverkauf auf dem Campus. Homepageteam Das Homepageteam kümmert sich um Aufbau und Erweiterung unserer Homepage. Hier sind wir für unsere Interessenten und Internationals stets präsent und informieren über aktuelle Aktionen und News der Initiative. Buchhaltung Im Buchhaltungsteam kann man seine kaufmännischen Fähigkeiten, durch das Erstellen von DAAD-Abrechnungen, Einnahmen-Ausgaben Auflistungen etc., unter Beweis stellen und sein Wissen in diesem Bereich vertiefen. Werksführungsteam Auch Firmenbesichtigungen wie z. B. bei bekannten Automobilherstellern sollen bei uns nicht zu kurz kommen, denn so erhalten unsere internationalen Studenten einen guten Einblick in die deutsche Wirtschaft. Hierfür organisieren wir jedes Semester 1-2 englischsprachige Werksführungen. Café Lingua-Team Jedes Semester bekommen die Internationals die Möglichkeit, durch regelmäßige, organisierte Treffen mit deutschen Studenten, Ihre Sprachkünste zu verbessern und der deutschen Kultur näher zu kommen. Im Gegenzug hierzu, bietet der International einem deutschen Studenten, Unterstützung in der Erlernung, bzw. Verbesserung seiner Heimatsprache an. Das Café Lingua Team bringt die deutschen und ausländischen Studenten zusammen und koordiniert die weitere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Kulturen.


PR-Team Um auf die Initiative aufmerksam zu machen, sowie über anstehende Veranstaltungen von Gemini zu informieren, setzt sich das PR-Team für die Entstehung origineller Plakate, Slogans und Flyer mit dem bekannten Bildbearbeitungsprogramm „Photoshop“, für die Initiative ein. Das Verteilen der Flyer und Aushängen der Plakate an der Hochschule, fördert die Kommunikationsfähigkeit mit anderen Studenten und bringt Erfahrungen in Abläufen und organisatorischen Fristen der Hochschule. Was bringt mir die Mitarbeit bei Gemini? Auf jeden Fall eine Menge Spaß, denn man lernt unglaublich viele offene Leute, Kulturen und Sichtweisen kennen. Da die Kommunikationssprache der meisten Austauschstudenten Englisch ist und auch sehr viele spanischsprachige Internationals in Pforzheim sind, bietet sich die Möglichkeit, seine sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern oder eine ganz neue Sprache zu lernen. Zudem kann man Angebote, wie die Photoshop Kurse und Werksführungen nutzen, um sein Handwerk zu üben und Kontakte zu knüpfen. Bei uns bestimmt jeder selbst, wie viel er beisteuert und wie viel Zeit er aufbringen kann. Neue Mitglieder sind uns jederzeit willkommen! Es ist hierbei nicht notwendig viele Sprachen zu sprechen, sondern jeder kann mitmachen, der Spaß daran hat, Menschen aus der ganzen Welt kennen zu lernen. Schreibt dazu einfach eine E-Mail an gemini@hs-pforzheim.de Wir freuen uns auf Euch!

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Eine Wurst-Geschichte von jessica feist

Alles hat ein Ende nur die Wurst… jeder weiß wie das ausgeht. Leider ist nicht immer so einfach herauszufinden, ob oder was alles ein Ende hat und wenn es eines gibt, wann es eintritt. Uns wird früh beigebracht, dass es bei vielen Dingen, ob schön oder nicht so erfreulich, ein Ende gibt. Der Urlaub, das Studium… ja sogar das Leben hat einmal ein Ende. Nicht aber nur die Wurst ist bestückt mit zwei Enden, auch eine Beziehung kann, wenn man es aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet, zwei Enden haben. Es muss verstanden werden, dass es nur ein tatsächliches Ende geben kann, das andere ist jeweils als Alternative zu sehen. Am Beispiel von Jan und Lucy kann man sich von dieser Problematik ein Bild machen. Jan und Lucy sind seit eineinhalb Jahren ein Paar. Er wohnt und studiert in einer Stadt in Deutschland. Sie ebenfalls. Ob sie in derselben Stadt wohnen und studieren tut nichts zur Sache. Es dreht sich nicht um die Entfernung mit welcher die beiden tagtäglich umgehen müssen. Es geht eher um eine andere Art von Distanz. Aber schauen wir uns das mal von vorne an. Jan und Lucy wohnen und studieren also in dieser Stadt. Sie leben dort, verbringen Zeit mit ihren Freunden, gehen aus und besuchen Vorlesungen. Alles also ganz normal. Dann hat Lucy die Möglichkeit ins Ausland zu gehen. Für ein ganzes Semester. Woher sie das Geld für einen langen Auslandsaufenthalt hat, tut nichts zur Sache - sie hat es einfach. Jan und Lucy reden über die Idee und kommen zu dem Entschluss, dass es für Lucy eine einmalige Gelegenheit ist, die sie sich nicht entgehen lassen sollte. Diese Chance bekommt man schließlich nicht jeden Tag und schon gar nicht hat man jemals wieder so viel Zeit. Klar, es wird für beide schwer, aber die Zeit im Ausland hat ja schließlich auch mal ein Ende. Also fliegt Lucy nach Spanien.

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Es gefällt ihr wirklich sehr gut in Spanien, natürlich vermisst sie Jan und Jan vermisst auch sie. Allerdings ist Lucy in einer anderen Welt. Jan ist zuhause, trifft Freunde, geht aus und besucht Vorlesungen. Lucy ist in Spanien, spricht Englisch, lernt neue Leute kennen, feiert und isst Paella. Sie fühlt sich als würde sie ein halbes Jahr lang ein zweites Leben führen. Eines in dem sie machen kann was sie will und keine Rücksicht nehmen muss. Auf niemanden. Also kommt es wie es kommen muss, oder kann, Lucy lernt Carlos kennen. Auf einer der zahllosen Partys. Ein bisschen angetrunken und im Gefühl der heiteren Vergessenheit tut sie Dinge mit Carlos, die sie sonst mit Jan tut. Auf der Party hat sie Spaß - das was sie am nächsten Morgen spürt, hat aber nichts mehr mit Freude zu tun. Lucy kommt der Gedanke, dass das vielleicht doch kein halbjähriges Doppelleben ist. Sie denkt an Jan. Und daran ob sie ihm das von gestern sagen soll oder nicht. Sie entscheidet sich dazu, Jan von Carlos zu erzählen. Jan sagt Lucy, dass er darüber nachdenken muss. Ein paar Tage überlegt sich Jan was er davon hält und was er Lucy sagen soll. Letztendlich entscheidet er sich, dass es besser wäre, wenn Lucy und er nicht mehr zusammen wären. Das war die mehr oder weniger erfundene Geschichte von Jan und Lucy. Es hätte aber auch alles anders laufen können. Zum Beispiel hätte Lucy gar nicht erst ins Ausland gehen können, Lucy hätte Jan nichts von dem Abend erzählen können, Jan hätte ihr die Sache verzeihen können und sicher gibt es noch tausend andere Alternativen. Wer sich auch immer zu was entscheidet, es bleibt doch die Frage, ob die Beziehung an dem Auslandsaufenthalt gescheitert ist oder ob sie früher oder später, auch ohne große geographische Distanz, zu Bruch gegangen wäre. Das Ende ist also nur eine Möglichkeit von zweien oder womöglich auch mehreren.


Auf zum Farbenspiel.

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Wider dem Babylonischen Sprachgewirr! von billy peÑa contreras

Wider dem Babylonischen Sprachgewirr! So weit so gut - Wie sollte aber dieses „hehrere“ Ziel nun werden? Durch einen Dreizeiler! Im Selbsttest wurde deshalb dieser Dreizeiler, mit „sprachphilosophierenden Gezaudere“, durch die Abgründe des Google-Übersetzers geführt. Ziel war die Erfüllung eines alten Menschheitstraums: Die einfache Verständigung mittels einer Sprache – die man wenigstens noch von klein auf gelernt hat.

Zum Hintergrund des Babylonischen Sprachgewirrs: Der Turmbau zu Babel (oder auch Babylon, heute 90 km entfernt von Bagdad als Ruine) ist eine biblische Erzählung. In 9 Versen werden der Turmbau und die Selbstüberhebung der Menschen beschrieben. Denn dieser Turmbau soll der gemeinsamen Orientierung dienen, in dessen Nähe die Menschen sich ansiedeln. Das aber widerspricht dem Bund, den Gott mit Noah schloss: die ganze Erde zu besiedeln. Als Strafe verwirrte Gott die Menschen mit vielerlei Sprachen – dem Babylonischen Sprachgewirr. „Seit dieser Zeit“ wünschen sich Menschen eine leichtere und verständliche Kommunikation. Und siehe da, das Ergebnis nach 12 verschiedenen Sprachübersetzungen ist nicht so erschreckend bzw. ernüchternd, wie vermutet. Der Sinn des Dreizeilers kann zumindest noch „erahnt“ werden… Obwohl die Übersetzung in die einzelnen Sprachen chronologisch von einer in die andere führt (wie in der Reihenfolge aufgeführt): Der Dreizeiler mit „sprachphilosophischen Gezaudere“ in 10 chronologischen Übersetzungen:

In der Welt spricht man verschieden, an Anzahl vielerlei Sprachen. Ob vom Atlantik bis zum Pazifik. Ob vom Nordmeer bis zum Südpolarmeer. Es gibt keine tausend Meilen zwischen denen man einheitlich spricht. Deutsch In the world we speak different languages, many in number. Whether from the Atlantic to the Pacific. Whether from the North Sea to the Southern Ocean. There are not a thousand miles between where we talk consistently. Englisch Dans le monde nousparlent des langues différentes, dont beaucoup en nombre. Que ce soitde l‘Atlantique au Pacifique. Que ce soitde lamer du Nord àl‘Océan Austral. Il n‘ya pasun millier de milesentre l‘endroit oùnous parlonsconstamment. Französisch Íheimi sem viðtalaólíktungumál, margir ínúmerið. HvortAtlantshafitilKyrrahafs. Hvort NorthSeaíSuður-Íshaf. Það er ekkertþúsundkílómetrafrá þar semvið höldumað tala um. Isländisch En un mundoquehablan diferentes idiomas, muchasen número. Si elAtlántico hasta el Océano Pacífico.Siel Mar del Norteen el Océano Austral. No hayun millar dekilómetros de dondeestamos hablando. Spanisch Maailmassa, puhuvat eri kieliä, jamonia toimia. Jos AtlantiltaTyynellemerelle. Jos Po janmeren Eteläisellä jäämerellä. Ontuhansien kilometrien päässä, jossa puhuimme. Finnisch.

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Nel mondo, parlano lingue diverse, e molte attività. Sel‘Atlanticoal Pacifico. Se il Mare del Nord,nell‘Oceano Antartico. Ci sono migliaiadi chilometri di distanza, in cui abbiamo parlato. Italienisch. W świecie, mówią różnymi językami,i wiele atrakcji. Jeśli Atlantyku do Pacyfiku. Jeślina Morzu Północnym, na Oceanie Południowym. Istnieją tysiącemil, gdzie rozmawialiśmy o. Polinisch. A világ, idegen nyelveket beszélnek,és soklátnivaló. Ha azAtlantióceántól aCsendes-óceánon.Haaz Északi-tengeren, a Délióceánon. Több ezermérfölddel arrébb, ahol beszélgettünko. Ungarisch. Wereld kanspreken verschillende talen, en vele andere attracties. Alsde Atlantische Oceaan naarde Stille Oceaan.Als de Noordzee, Zuidelijke Oceaan. Duizenden mijlenverderop, waar wespraken overp. Niederländisch. Мир можетговорить на разных языках, и многие другие достопримечательности. ЕслиАтлантики доТихого океана. ЕслиСеверного моря, Южного океана. Тысячикилометров, где мы говорили оС.Russisch. Die Welt kann verschiedene Sprachen sprechen, und viele andere Attraktionen. Wenn der Atlantik bis zum Pazifischen Ozean. Wenn der Nordsee, im südlichen Ozean. Tausende von Meilen entfernt, wo wir über C gesprochen. Deutsch. HIER KNICKEN !

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Auch durch 10 übersetzte Sprachen hinweg scheint es schon heute möglich sich sprachlich einigermaßen auszutauschen. Mit etwas Nachkorrektur lässt sich auch über den Übersetzer (in diesem Beispiel von Google) in eigener möglicher Unkenntnis aller 10 Sprachen noch über Sprache philosophieren. Unter der Annahme man beherrscht wenigstens eine Sprache, seine Muttersprache. In diesem Fall Deutsch. Außerdem ist man um zwei Erkenntnisse reicher: nach 10 Übersetzungen spricht die Welt nicht mehr verschiedene Sprachen, sie kann es einfach. Und plötzlich stellt man fest, dass Tausende von Meilen entfernt WIR über C gesprochen haben(?). Es gibt also keine tausend Meilen in denen einheitlich gesprochen wird, außer über C. Mit fortschreitender Technik kann also gehofft werden, dass der weltweiten Sprachverwirrung noch ein Schnippchen geschlagen wird. Denn wer weiß, vielleicht ist es uns eines Tages gegönnt via OnlineÜbersetzer ohne Sinnverlust in den verschiedensten Sprachen der Welt miteinander zu kommunizieren. Und darüber hinaus zu philosophieren. Wider dem Babylonischen Sprachgewirr!


Kein Bock auf Mensa? Von julia mutter

Mal keine Lust auf Mensa oder Tiefkühlpizza? Hier ein paar Vorschläge, wo man in Pforzheim ein bisschen internationaler dinieren kann. Egal ob Burger, Thailändisch, Afrikanisch oder die gute alte Dönerbude, bei genauerem Hinsehen ist für jeden etwas dabei.

Masa – Cafe-Bar-Lounge Wo: Alter Schlossberg 3-5 Wann: Mo - Do: 10:00 - 22:00 Fr - Sa: 10:00 - 2:00 So: 11:00 - 22:00 Was: Im Masa gibt es ein buntes Angebot von verschiedenen Landesspeisen, Salaten und Burgern. Den Masa-Burgern eilt ihr Ruf voraus: Groß und lecker sollen sie sein. Wir haben den Big Beef Giant Burger XL und den Big Beef Cheeseburger getestet. Mit geschlagenen 226g Fleisch und 15cm Durchmesser stellt der Big Beef XL seinen kleinen Bruder schon ein wenig in den Schatten. Mit einer lustigen kleinen Fahne dekoriert sieht er auf dem Teller sogar richtig nett aus. Das getoastete Brötchen ist gut belegt und liegt dönerähnlich in der Hand. Für die Dekadenten (Alexander Schulze) liegt natürlich auch Besteck bereit. Der Big Beef Cheeseburger ist zwar kleiner, in Kombination mit Pommes Frites aber genauso sättigend. Die Pommes sind gut gewürzt und trotz ihrer Dicke nicht labbrig. Geschmacklich sind beide Burger ein echtes Erlebnis und eine angenehme Abwechslung zu McDonalds oder Burger King. Wer nach soviel Brötchen und Fleisch aber immer noch ein Plätzchen im Magen hat, dem seien die Blaubeerpfannkuchen oder die vielen verschiedenen Eisshakes als Dessert angeraten. Die Shakes sind zwar sehr gut, ob sie aber der proklamierten Verführung in der Karte gerecht werden, liegt im Auge des Betrachters. Ambiente: Im Masa speist man in netter American Diner-Atmosphäre und wird im Hintergrund mit sexbetonten Beats der 2000er beschallt. Die Shisha-Bar ne-

benan lädt zum gemütlichen Verweilen ein. Preis-Leistung: Dank attraktiver Set-Preise (mit Pommes und Getränk, Bier gibt es bei einem Aufpreis von einem Euro) sind die Masa Burger auch etwas für den studentischen Geldbeutel. Ein Erfrischungstuch ist im Preis mit inbegriffen und Sonderwünsche gegen geringen Aufpreis ebenfalls erhältlich. Alternativen für Burger: Little Texas, Palm Beach Sawasdee – Thai imbiss Wo: Bahnhofstr. 12, relativ versteckt in der Jäger-Passage. Wann: Mo-Sa 11-15:00 & 16-20:00 Uhr Was: Das Sawasdee gilt als Geheimtipp für gutes thailändisches Essen zu günstigen Preisen Schärfe, Zitronengras und Kokosmilch sind typische Assoziationen mit thailändischem Essen. Ich bin selbst kein Freund von scharfem Essen und daher eher skeptisch an die Sache ran gegangen. Alles unbegründet, wie sich herausstellte. Als Vorspeise gab es eine Suppe, die unter anderem mit Kokosmilch, Zitronengras und Pilzen zubereitet ist. Gegen einen kleinen Aufpreis bekommt der Gast außerdem Garnelen dazu. Der leicht scharfe Gaumenschmaus ist auch etwas für sanfte Gemüter und schmeckt super lecker. Weitere empfehlenswerte Vorspeisen sind die WanTan-Suppe, sowie die Spießchen mit Fischbällchen. Bei den Hauptspeisen gibt es von typisch asiatischen süß-sauer Gerichten bis hin zum „flammenden Tod“ alles was das Herz begehrt: Meeresfrüchte, Hühnerfleisch und Ente in allen Kombinationen und zum Nachtisch die typischen Honigbananen.

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Ambiente: Was von außen wie ein kleiner Imbiss aussieht, entpuppt sich zu einem schicken kleinen Restaurant, dass im Gegensatz zu den meisten asiatischen Angeboten nicht mit roten Lampions und düsterer Atmosphäre auffährt, sondern mit einem hellen Grün und modernem Mobiliar. Die Küche ist offen und über eine halbhohe Theke sichtbar. Besonders unterhaltsam sind die Küchendamen, die zu asiatischer Musik lauthals mitträllern. Preis-Leistung: Ein echtes Schnäppchen! Preislich bewegt man sich bei den Vorspeisen zwischen 2,50 und 4 Euro, bei den Hauptspeisen zwischen 6 und 12 Euro. Außerdem gibt es auch ein Allyou-can-eat Angebot ab 14 Euro. Zusatzpunkte gibt es auch für den schnellen und herzlichen Service. Was dem super leckeren Essen ein bisschen Abschlag tut, sind die kurzen Öffnungszeiten. Wer es nicht besser weiß, läuft Gefahr vor verschlossenen Türen zu stehen. Palm Beach - Sportsbar Wo: Wilferdinger Straße 66, auf der Wilferdinger Höhe. (Buslinie 6) Wann: So - Do: 09:00 - 01:00 Fr - Sa: 09:00 - 3:00 Vor Feiertagen bis 03:00 Was: Burger, Pizza, Schnitzel, Tapas. Kurzum: alles was das Herz begehrt und davon nicht zu knapp. Als wäre die umfangreiche Speisekarte nicht genug, bietet das Palm Beach Montag bis Donnerstag Sonderaktionen, die einem das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Montags Pizza All-you-canEat, dienstags XXL Burger, mittwochs XXL Schnitzel und donnerstags Tapas. Das Pizza-Erlebnis gibt es schon ab 7,90 €. Salami und Schinken sind immer bestellbar, eine dritte Sorte wechselt jede Woche. Man beginnt mit 2 großzügigen Stücken und kann dann nach Belieben nachbestellen. Wie viel der Pizzamassen man letztendlich schafft hängt natürlich auch von der Geschwindigkeit der Bedienung ab. Man ist ja nicht blöd und wartet gezielt etwas länger, um die Sättigung ein bisschen schneller herbei zu führen. In der Tester-Gruppe lag die Bestleistung bei etwa 4 Stücken. Also gerade soviel wie bei einer großen Pizza. Dennoch: die

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Abwechslung dreier Sorten überzeugt und super schmecken tun sie auch! Ansonsten ist das Palm Beach für seine XXL Portionen bekannt und geliebt. Der XXL Burger besteht aus stolzen 500 gr. Fleisch und kommt in Kombination mit einem Korb Pommes Frites und einer Maß Getränk, das Schnitzel hat einen durchschnittlichen Durchmesser von 30 cm. Der Weg auf die Wilferdinger Höhe hat sich also auf jeden Fall gelohnt. Ambiente: Das Palm Beach ist größer als erwartet und hat neben großer Bar und Essensbereich außerdem eine Art Sportecke, wo Fußball geschaut und Billiard gespielt werden kann. Quietschbunte Deko-Haie, Palmen und Fackeln schaffen eine lustige und dennoch gemütliche Atmosphäre. Preis-Leistung: Perfekt für hungrige Schnäppchenjäger. Für derartige Portionen sind die Preise sehr gerecht und liegen zwischen 7,90 und 14,90 €. Damit es sich lohnt, muss der Hunger aber stimmen. Vertreter mit kleineren Mägen sind mit einem normalen Gericht vielleicht besser bedient. Der Gute-Nacht-Döner Wer kennt ihn nicht? Gerade aus der Stammkneipe getaumelt überrascht er viele. Der Drang nach dem „Gute-Nacht-Fleisch“. Man streitet ob der Durchschnittsstudent wirklich von Hunger zur Dönerbude seines Vertrauens getrieben wird oder ob es einfach praktisch ist, dass man, egal wo man wohnt, früher oder später an einer vorbeikommt. Aber ist Döner gleich Döner? Sind nachts alle Döner grau? Preislich mag das zutreffen, hier nun zu den Unterschieden:


Berühmt berüchtigt ist vor allem der Sterndöner in der Holzgarten Straße. Er wird seid Jahren als bester Döner Pforzheims gehandelt. Es streiten sich die Geister ob ihm der Ruhm zu Kopf gestiegen sei. Portionen würden immer kleiner, Fehlbestellungen seien keine Seltenheit. Dennoch scheint das immer frisch gebackene Brötchen zusammen mit extra fein geschnittenem Fleisch seine Qualität beibehalten zu haben. Auch die Soße ist der Hammer. Stellt sich nur die Frage ob zu später Stunde das Angebot noch steht. Optimal für Nachtschwärmer ist dagegen der Centro Döner. Hier spezialisiert man sich eher auf Pizzen, aber auch der Döner erfüllt morgens um 4 oder 5 (so lange hat das Centro nämlich fast jeden Tag geöffnet) seinen Zweck. Zentral gelegen findet er sich auf fast jedem Heimweg. Dennoch gibt es auch Kritiker: Während die einen ihn in großen Tönen loben, behaupten andere das Fleisch sei

nicht sehr frisch und auch ansonsten vom Geschmack her eher unbefriedigend. Weitaus besser kommt der König Döner in der Bahnhofstraße bei uns Nachtschwärmern an. Auch hier sind es die Öffnungszeiten, die den lüsternen Studenten durch die Türe locken. Belohnt wird man hier mit einer leckeren Soße und frischen Zutaten. Ist es also die Soße, die die Spreu von Weizen und den Fleischabfall vom Dönertraum trennt? Ist das alles Firlefanz und eigentlich ist es egal wo man sich seinen Gute-Nacht-Döner holt? Jedem das seine, wie man so schön sagt. Hier ein kleiner Tipp: Liegen beide auf dem Heimweg, lieber bis zum Bahnhof warten. Den Skeptikern, die meinen keinen Unterschied zu schmecken, sei angeraten sich den Centro Döner zu holen und dann am Bahnhof gegebenenfalls nach Nach-

schlagsoße zu fragen. Bei regem Betrieb fällt es nicht auf, dass der Döner nicht der eigene ist. Es scheint einen neuen Stern am Dönerhimmel zu geben. Alev heißt er und fährt mit einer prestige-trächtigen Location am Flößerviertel auf. Zwar sind die Öffnungszeiten hier nicht so weitläufig wie bei Centro oder König, Fans scheint dieser Newcomer aber bereits zu haben. Der Alev Döner wird von Kennern als sehr „fleischlastig“ beschrieben, was nicht auf die Überladung des Brötchens abzielen soll, sondern auf die spezielle Würze. Döner ist also nicht gleich Döner, und grau sind sie hoffentlich auch nicht. Wir hoffen denjenigen die nachts schon öfters mit Pippi in den Augen vor verschlossenen Türen standen, einige Alternativen für das wohl verdiente Gute-Nacht-Fleisch aufgezeigt zu haben.

Guten Hunger und Gute Nacht

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Internationale Quotenbringer von alena kirchbauer

„Beat your Host“, zu Deutsch „Schlag den Raab“, gehört zu den deutschen Exportschlagern auf dem internationalen Markt von TV-Formaten. In Deutschland erreichte die von Brainpool und Raab TV produzierte Show einen Spitzenwert von 34,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 14 bis 49 Jährigen. Die ProSiebenSat.1 Group konnte die Show inzwischen in 18 Länder verkaufen. Doch dies ist nur ein Beispiel, das den aktuellen Trend im Handel mit internationalen TV-Formaten widerspiegelt.

eine kleine Q

uizrunde

Die nachfolgen den fünf TV-For mate gehören (2006-2008). D zu den zehn er och wie lautet de folgreichsten w r Titel der deutsc läuft sie? eltweit hen Version un d auf welchem Sender

America‘s go t talent Pop Idol Family Feud Cash Cab Are you smar ter than a fi grader? fth Die Lösungen be finde n sich auf Seite

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Exportchampions und Top-Formate Der Export von Serien- und Showformaten ist in den letzten Jahren merklich angestiegen. Deutschland hat sich hierbei zu einem wahren Exportland entwickelt. Wurden zwischen 2002 und 2004 fünf Formate exportiert, verkaufte Deutschland von 2006 bis 2008 beachtliche 21 Produktionen. Weltweit auf Platz 1 der Exporte bleibt Großbritannien mit bekannten Produktionen, wie beispielsweise „Das perfekte Dinner“. Auf Platz 2 befinden sich die USA. Dabei sticht besonders die Show „Let’s Dance“ heraus, die selbst während der Krise zu Top-Einschaltquoten führte. Gefolgt werden die USA von den Niederlanden. Deutschland besetzte im Ranking des „FRAPA Report; TV Formats to the World“ von 2009 den fünften Platz der Weltrangliste. Gefragte Serien- und Showformate aus Deutschland sind neben den Erfolgshows „Schlag den Raab“ und „Wetten, dass…?“ auch Produktionen, wie „Galileo“, „Clever“ und die „Schillerstraße“. Hinter dem Trend des verstärkten Handels mit TV-Formaten stecken mehrere Entwicklungen. Für Produktionsfirmen ist die Vermarktung von Formaten gerade in Zeiten steigender Produktionskosten äußerst rentabel. Auch stagnierende Werbeeinahmen gerade in Zeiten der Finanzkrise verhalfen zu einem Boom in der Vermarktung von Produktionen. Denn hierbei geht es um Millionen. 2009 verkaufte Großbritannien 98 Formate und verzeichnete hierbei ein Plus von satten 701 Millionen Euro. Das weltweit erfolgreichste Format, welches im FRAPA Report veröffentlicht wurde, war zwischen 2006 und 2008 die niederländische Quizshow „1 vs. 100“. In Deutschland war diese Quizshow unter dem Titel „1 gegen 100“ bis 2008 auf RTL zu sehen. Ein Kandidat beantwortet Quizfragen und spielt dabei gegen 100 Kontrahenten.

September 2011 weigerte sich erstmals eine Agentur eine Aufgabe umzusetzen. Zugegeben handelte es sich hierbei um ein äußerst heikles Thema: Die Abschaffung der Religionen. Großes Aufsehen erregte die niederländische Quiz-Show „Weg van Nederland“, welche die Abschiebepraxis von Immigranten zum Thema hat. „Wir zeigen, um was für Menschen es dabei geht und was es für eine Sünde es ist, sie ziehen zu lassen“, betonte Chefredakteur Frank Wiering. Die fünf Kandidaten waren allesamt Asylbewerber, die bereits 9 bis 13 Jahre in den Niederlanden leben und nun in letzter Instanz abgeschoben werden sollen. Ihnen wurden Fragen bezüglich der niederländischen Königsfamilie, Kultur, Geschichte und Politik gestellt. Außerdem mussten sie unterschiedliche Aufgaben bewältigen, wie beispielsweise den Umriss der Niederlande aus einer Scheibe Gouda schneiden oder bekannte Volkslieder erraten. Der Verlierer stieg in ein Fake-Flugzeug und wurde so quasi in sein Heimatland abgeschoben. Als Trotzpreis konnte man sich noch Mitbringsel für die Heimat aussuchen. Darunter befanden sich zum Beispiel holländische Blumenzwiebeln. Die Gewinnerin der 4000 Euro, die bereits 13 Jahre in den Niederlanden lebte und ihr Studium der Rechtswissenschaften erfolgreich beendete, wird demnächst nach Syrien abgeschoben. Welche Shows es zukünftig ins deutsche Fernsehen schaffen, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Die Ideen werden den Produzenten garantiert nicht so schnell ausgehen. Deshalb: Ab auf die Couch, Beine hoch, Chipstüte auf und sich von den geistreichen Shows berieseln lassen.

Kuriose Shows aus aller Welt In der australischen TV-Show „The Gruen Transfer“ kommen Werber auf ihre Kosten. Zu Beginn erhalten sie ein Briefing: In der Regel geht es um eine Kampagnenentwicklung für außergewöhnlichen Themen, wie beispielsweise der Invasion Neuseelands oder einer Pro-Kinderarbeit-Kampagne. Im Finale stehen sich zwei Agenturen im Pitch gegenüber und präsentieren ihre Ideen. Im

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WARUM CHINESISCHE WASCHMASCHINEN ROSA SIND. Von Julia Beuschlein und Kathrin Funk

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Im Zeitalter der Globalisierung wird von international ausgelegten Werbekampagnen mehr erwartet als nur zu überzeugen und Kunden zum Kauf des beworbenen Produktes zu bewegen. Ländertypische Unterschiede bei der Bedeutung von Farben, Zahlen oder auch Symbolen oder Gesten müssen beachtet werden. Printanzeigen an die jeweiligen Länder anzupassen ist eine Sache. Schwieriger wird es jedoch für ein Unternehmen, welche eine international einheitliche Corporate Identity wahren möchte. Hier muss auf neutrale Farben und Symbole zurückgegriffen werden, um weltweit dieselbe Werbebotschaft zu vermitteln und nicht missverstanden zu werden. In diesem Bereich hat sich mittlerweile einiges getan. Kulturunabhängige Kriterien, wie Sprache, Schrift, Leserichtung oder Währungen, sind schon sehr gut an die jeweiligen lokalen Gegebenheiten angepasst. Ohne diese Anpassung könnten Konsumenten die Werbebotschaft nämlich nicht verstehen oder gar abgeschreckt werden. Anders sieht es bei kulturabhängigen Dimensionen aus. Diese werden nur in seltenen Fällen an die verschiedenen Länder oder Kulturen angepasst, meist aus Kosten- oder Zeitgründen. Gerade jedoch die Verwendung von Farben, sowie die Bildsprache sind wichtige Aspekte bei der Frage wie erfolgreich eine Werbekampagne sein kann. Die Farbwahl besitzt in der Werbewelt nämlich eine hohe Bedeutung. Reizt ein Lichtstrahl eines bestimmten Lichtspektrums das Auge, wird dadurch neben der klassischen Farberkennung auch eine farbspezifische, psychische Reaktion ausgelöst. Farben wecken Assoziationen oder lösen eine bestimmte Stimmung aus. Dadurch schließt man letztlich direkt auf das Produkt, was bestenfalls zum Kauf, schlimmstenfalls zum Nicht-Kauf führt. Dabei muss die Wahl der Farbe(n) mit Sorgfalt bedacht werden. Bei Menschen desselben kulturellen Umfeldes bestehen durch Tradition und Erziehung Assoziationen mit bestimmten Farben. Diese seelischen Verknüpfungen werden bewusst in der Werbebranche eingesetzt, um spezifische Reize zu aktivieren oder gezielte Reaktionen auszulösen. Um die

zu einer gewünschten Konsumentenreaktion passende Farbe herauszufinden, bedient man sich sogenannten „Farbtests“. Diese sollen Auskunft über die psychischen Verknüpfungen, welche Probanden mit bestimmten Farben haben, geben. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden schließlich gezielt in der Werbung eingesetzt, denn wird die richtige Farbe für eine Kampagne gewählt, erregt diese die Aufmerksamkeit und schafft somit Wettbewerbsvorteile. Dabei darf allerdings nicht außer Acht gelassen werden, dass Farben in unterschiedlichen Kulturen und Ländern nicht immer dieselbe Bedeutung haben. Deshalb ist bei Werbekampagnen, die international geschaltet werden sollen, Vorsicht geboten. Für das beworbene Produkt ist es wichtig, die richtigen Farben, Bilder oder Symbole zu wählen. Betrachtet man zum Beispiel die Farbe Blau, symbolisiert diese in deutschen Werbekampagnen oftmals das Meer oder den Himmel, sie steht außerdem für Frische und Weite. In China hingegen ist sie mit negativen Assoziationen ver-

knüpft und gilt als kalte Farbe. Außerdem steht Blau für das „Böse“ und wird mit dem Tod in Zusammenhang gebracht. Dies wird mit traditionell blau gehaltenen Einladungen zu Beerdigungen begründet. Unter anderem aus diesem Grund wirbt das österreichische EnergyGetränk „Red Bull“ in China noch mit der ursprünglichen goldenen Dose. Dennoch, für Werbung im internationalen Bereich gilt Blau als eine eher sichere Wahl, da sie in den meisten Kulturen eine überwiegend positive Bedeutung besitzt. Anders ist es da schon bei der Farbe Weiß. Steht sie in westlichen Ländern für Reinheit, Sauberkeit oder Hygiene, tragen Frauen in Korea die Farbe Weiß zur Beerdigung. Desweiteren symbolisiert Weiß in östlichen Kulturen das Alter, die Trauer oder gar Hinterlist. Dies stellt, vor allem für deutsche Hersteller von „weißer Ware“, wie Waschmaschinen oder anderen Haushaltsgeräten, eine Herausforderung dar. Daher ist es nicht verwunderlich, dass chinesische Waschmaschinen oftmals einen rosa- oder mintfarbenen Anstrich bekommen.

Länder

Schwarz

Weiß

Rot

Grün

Blau

Gelb

Deutschland

Tod

Unschuld

Ärger

Hoffnung

Treue

Eifersucht

Schweden

Depression

Güte

Wirt

Neid

Einfalt

Armut

China

Macht

Tod

Freude

Ruhe

Sorgfalt

Toleranz

Brasilien

Tod

Friede

Lust

Hoffnung

Ruhe

Glück

die Verwendung von Farben und Bildsprache sind wichtige Aspekte bei der Frage wie erfolgreich eine Werbekampagne sein kann. MD 57 35


Neben Farben haben auch Zahlen in verschiedenen Kulturen eine unterschiedliche Bedeutung. So sieht die chinesische Kultur in der Zahl sechs eine Glückszahl, die für die sechs Körperteile (Kopf, Rumpf, Arme, Beine), die sechs Himmelsrichtungen (Norden, Süden, Osten, Westen, oben, unten) und die sechs Gefühlszustände (Freude, Liebe, Hass, Zorn, Schmerz, Lust) steht. Eine Aneinanderreihung der Zahl, wie zum Beispiel in „666“ ,verstärkt zusätzlich die positive Bedeutung, wodurch beispielsweise Telefonnummern, die diese Kombination enthalten, im Preis steigen. Anders ist das im christlich geprägten Deutschland. Hier wird die Zahlenkombination „666“ als besonders negativ belastet angesehen. Begründet wird dies durch ihre Bedeutung: im Katholizismus steht die Kombination „666“ sinnbildlich für den

Teufel. In Deutschland und Österreich gilt desweiteren die 13 als Unglückszahl. In Japan ist dies die Zahl Vier. Diese wird etwa „shi“ ausgesprochen, was unter anderem „Tod“ bedeutet. Daher werden dort, als kleiner Einblick, Tassen im Set von fünf Stück und nicht wie bei uns üblich in 4er-Sets verkauft. Da die Aussprache der Zahl Neun in Japan Schmerz bedeutet, wird sie ähnlich wie die Zahl Vier behandelt. Für das Marketing beziehungsweise die Werbung eines Produktes besitzen die Bedeutungen von Zahlen einen hohen Stellenwert. Ein Produkt oder eine Baureihe, welche eine „Pech-Zahl“ beinhaltet, sollte in manchen Ländern also besser umbenannt werden. Auch Symbole oder Gesten werden in den verschiedenen Kulturräumen anders aufgefasst. So gilt das uns bekannte „Victory-Zeichen“ in Griechenland als eine

Aufforderung „in die Hölle zu fahren“. Oder die für uns einfache Darstellung der Zahl Zwei mit den Fingern, gilt in den USA als Wunsch in einem Restaurant zu bestellen oder die Rechnung zu bezahlen. In Japan wird diese Geste hingegen als schlimme Beleidigung aufgefasst. Werden diese kleinen aber feinen Unterschiede von international werbenden Unternehmen berücksichtigt und Werbekampagnen auf das jeweilige Land angepasst, so ist die positive Wahrnehmung der Konsumenten wahrscheinlich und ein Erfolg des Produktes möglich. Außerdem kann dadurch der kulturelle Reichtum einzelner Länder bewahrt und zugleich respektiert werden.

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„Guter Rat ist teuer“, „da beiSSt die Maus keinen Faden ab“… von Mareike krauss, Lisa fundinger, Denise kunz

Deshalb bekommt ihr von uns die wichtigsten Nice-to-know-Tipps für jede Art von Auslandsaufenthalt mit auf den Weg. Egal ob im Urlaub in Afrika oder im Auslandssemester in den USA: „Im Falle eines Falles, ist richtig fallen alles“!

Gesetze Louisiana: Es ist Bankräubern verboten nach dem Überfall mit einer Wasserpistole auf den Kassierer zu schießen. Arkansas: Es ist illegal, den Namen des Staates Arkansas falsch auszusprechen. China: Ertrinkende Menschen dürfen nicht gerettet werden, da nicht in ihr Schicksal eingegriffen werden darf. Kalifornien: In Cupertino ist es illegal, gut hörbar rückwärts im Hexadezimalsystem zu zählen. Ohio: In Paulding darf ein Polizist einen Hund beißen, um ihn ruhig zu stellen. Kansas: In der Stadt Lang ist es illegal, im August auf einem Muli auf der Hauptstraße zu reiten, es sei denn, das Muli trägt einen Strohhut. Frankreich: Es ist gesetzlich verboten, einem Schwein den Namen „Napoleon“ zu geben. Kalifornien: Tiere dürfen sich nur paaren, wenn sie mehr als 1.500 Fuß von der nächsten Kneipe, Schule oder Kirche entfernt sind. New Hampshire: Es ist verboten, in einem Café, einer Kneipe oder in einem Restaurant im Takte der Musik mit dem Kopf zu nicken, mit den Füssen zu klopfen oder der Musik sonstwie Aufmerksamkeit zu widmen.

Florida: Wird ein Elefant an einer Parkuhr festgebunden, dann ist die normale Parkgebühr für PKW zu entrichten. Colorado: In Sterling muss eine freilaufende Katze Rückstrahler tragen. Illinois: Es darf niemand ungestraft Hunden Grimassen schneiden. Es ist illegal, in Zion einem Hund, einer Katze oder irgendeinem anderen Haustier eine entzündete Zigarre anzubieten. Utah: Vögel haben auf allen Highways Vorfahrt. Indiana: In Gary ist es untersagt, innerhalb von vier Stunden nach dem Genuss von Knoblauch ein Kino oder ein Theater zu besuchen und öffentliche Verkehrsmittel in Anspruch zu nehmen. Europäische Union: Fünf Liter Flüssigkeit müssen in einem Kondom Platz finden und mindestens 16 Zentimeter muss es lang sein. Angeblich beruht die Regelung auf einer Initiative der Franzosen.

Griechenland: Immer wenn Aristoteles eine gute Idee hatte, ließ er einen Ochsen schlachten. Seitdem haben alle Ochsen Angst vor guten Ideen. Senegal: Ein intelligenter Feind ist mehr wert als ein dummer Freund. Guinea: Ein Kamel macht sich nicht über den Buckel eines anderen lustig. Arabien: Wer zweimal in ein Loch fällt, ist blind. Dänemark: Wenn der Bart das Wichtigste wäre, könnten die Ziegen predigen. Indien: Wer viel spricht hat weniger Zeit zum Denken. Italien: Gedanken zahlen keine Steuern. Lieber mit den Füßen ausrutschen als mit der Zunge. Japan: Der Scherz ist das Loch, aus dem die Wahrheit pfeift. Wenn man den Kopf in den Sand steckt, bleibt doch der Hintern zu sehen. Polen: Wenn die Großmutter einen Schnurrbart hätte, so wäre sie ein Großvater.

Weisheiten MD 57 37


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Internationale Werbeflops von matthias ort

Da sitzt man als Werber in seinem „headquarter of creativeness“ – kurz, in seiner Bude – und versucht, die letzten grauen Zellen zu bemühen, um endlich eine Eingebung für DIE Werbekampagne zu bekommen und es passiert…….nichts! Was tun? Die Lösung: Einfach mal schauen, was andere schon gemacht haben. Vielleicht klappt es ja dann.

Da man an sich selbst und an seine Ideen natürlich nur die höchsten Ansprüche stellt, beginnt man am besten mit den Cannes Lions. Richtig gute Ideen! Weiter geht es mit dem Art Directors ClubAward. Herrlich kreativ! Jetzt fehlt nur noch der Effie der GWA. Gute Werbung, die auch gleichzeitig noch effektiv war. So, ist es jetzt besser? Nö. Ganz im Gegenteil. Neben diesen prämierten Ideen fühlt man sich mit seinem eigenen, platten Slogan wie das letzte Würstchen, das sich gedacht hat „ich mach mal in Werbung“. Um die Stimmung wieder etwas zu steigern müssen, wir die Sache also von einer ganz anderen Seite betrachten. Es gibt bestimmt Leute, die eine Kampagne auch mal so richtig in den Sand gesetzt haben, so richtig daneben lagen. Ja, die gibt es. Es ist zwar bestimmt nicht sehr ehrenhaft, sich am „Leid“ anderer aufzubauen, aber Schadenfreude macht, wie das Wort auch schon sagt, einfach Spaß. Also legen wir los! Beginnen wir mit der Rubrik „Marken und Markennamen“. 2002 warf der Volkswagenkonzern ein echtes Flaggschiff auf den Markt. Den Phaeton. Die Verkaufszahlen entwickelten sich nicht wie gewünscht. Ob es wohl am Namen lag? Der Name Phaeton stammt ursprünglich aus der griechischen Mythologie. Phaeton oder Phaethon war der Sohn des Sonnengottes Helios. Dieser wiederum war stolzer Besitzer des Sonnenwagens. Phaeton war richtig scharf, darauf dieses Geschoss einmal auszufahren. Und: ja, er fuhr das Ding zu Schrott! „…auf den irritierenden Beiklang des Namens

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angesprochen, meinte der zuständige Marketingleiter von VW lapidar, dass der Wagen unbeschädigt geblieben sei und lediglich Personenschaden entstanden sei...wie tröstlich!“ Doch nicht nur VW versagte bei der Namensgebung seines Wagens. Auch Mitsubishi griff, im wahrsten Sinne des Wortes, ins Klo. Sie nannten ihr neuestes Elektroauto „i-MiEV“. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Auch sehr tragisch, aber eigentlich vorhersehbar, war der Versuch von Clairol einen Lockenwickler mit dem Namen „Mist Stick“ auf dem deutschen Markt zu platzieren. Nun gibt es auch bekannte Marken, die nicht unbedingt mit dem Namen ihrer Produkte falsch lagen, sondern vielmehr mit ihren Werbeaktionen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Geschichte von Kari Smith. Um ihrem Sohn eine, wie sie selbst sagte, „bessere Zukunft“ bieten zu können, ließ sich die US-Amerikanerin den Schriftzug des Online-Pokerportals „Golden Palace“ auf die Stirn tätowieren. Als Gage erhielt sie dafür 10.000 US-Dollar. Trotz vehementer Versuche seitens des Tätowierers, von dieser Idee Abstand zu nehmen, ließ sich Smith nicht beirren. Ganz im Gegenteil. Im Nachhinein gab sie sogar an, jede Sekunde des Tätowierens genossen zu haben. Und ja, das Tattoo ist permanent. Richtig teuer wurde eine Aktion der Fastfood-Kette „Kentucky Fried Chicken“ im Jahr 2009. Anscheinend hielten es die Mitarbeiter der Marketingabteilung für eine glänzende Idee, kostenlose


Gutscheine für ein Hühnchen-Menü auszugeben. Grundsätzlich gibt es keinen Zweifel an der Wirksamkeit solcher Coupon-Aktionen. Allerdings war die Umsetzung in diesem Fall ziemlich desaströs. In einer Livesendung der Talkshow-Ikone Oprah Winfrey verkündete diese, dass man ab dem 05. Mai, 9 Uhr morgens, bis zum 06. Mai, 12 Uhr nachts kostenlos diese Gutscheine ausdrucken könne. Wenn man weiß, dass sich die Sendung von Oprah Winfrey in den USA extremer Beliebtheit erfreut, kann man sich vorstellen, was anschließend folgte. Insgesamt wurden 10,5 Millionen Gutscheine ausgedruckt. Das Problem: KFC war diesem Ansturm nicht im Geringsten gewachsen, denn schon nach kurzer Zeit ging das Hühnchen einfach aus. Dass die Kunden darüber wenig erfreut waren, kann man sich denken. Im Endeffekt bezahlte der Konzern also 42 Millionen US-Dollar um seine Kunden massiv zu verärgern. Glanzleistung! Ein weiteres Beispiel aus dem Bereich „geschmacklos“ leistete sich die Mineralölfirma Conoco. An den Filialen ihrer Tankstellenkette „Jet“ gab es 2002 ein ganz spezielles Plakat zu bestaunen. Zu sehen war eine Familie, die scheinbar nicht der Bildungselite zugeordnet werden sollte. Unter dem Foto der Eltern mit ihren sechs Kindern war dann zu lesen: „Günstig tanken, Geld für Kondome haben“. Etwas weiter unten war dann noch das Logo der JET-Kette abgebildet mit dem Slogan: „Den Rest können Sie sich sparen.“ Furchtbar lustig fanden das wohl nur die Verantwortlichen im Marketing. Alle anderen fanden es nur furchtbar. Die damalige bayrische Familienministerin Christa Stewens bezeichnete das Plakat als „geschmacklos sowie als Verhöhnung von Familien mit mehreren Kindern.“ (Quelle: spiegel.de) Johannes Schroether vom Familienbund der Katholiken fand auch keine lobenden Worte: „Dieses Plakat ist pervers.“ (Quelle: spiegel. de) Conoco zog das Plakat zurück und entschuldigte sich mit den Worten: „Wir haben uns dabei nichts Böses gedacht“ Kommen wir abschließend zu der Rubrik „ärgerliche Übersetzungsfehler“. Davon gibt es jede Menge. Die Firma Paker Pens – ihres Zeichens Hersteller von Stiften – verkündete auf dem mexikanischen

Markt eine etwas verwirrende Botschaft. Aus ihrem ursprünglichen Slogan „Er wird nicht in Ihre Tasche tropfen und Sie in Verlegenheit bringen“, wurde nach der Übersetzung „Er wird nicht in Ihre Tasche tropfen und Sie schwängern.“ Der Grund: Aus dem englischen Wort „embarras“ (in Verlegenheit bringen) wurde „embarazar“ (schwängern). Wir bleiben in Mexico. Dort wollte die Fluggesellschaft American Airlines ihre Business-Class bewerben und die komfortablen Ledersitze in den Vordergrund rücken. Aus dem Spruch „In Leder fliegen“ wurde schließlich „Vuelo en Cuero“. Dumm dabei war, dass „en cuero“ im Spanischen so viel bedeutet wie „nackt“. Allen Bemühungen zum Trotz, wurde nichts aus dem ersten mexikanischen FKK-Flieger. Dass Spanisch eine sehr tückische Sprache ist, musste auch die Biermarke Coors feststellen. Ihr Slogan „Turn it loose“, grob übersetzt „Werd mal locker“, wurde „Du kriegst Durchfall“. Nicht sehr geschmackvoll. Aber auch die englische Sprache erzeugt ab und an herrliche Sinnverdrehungen. Zum Beispiel bei der Marke Electrolux. „Nothing sucks like an Electrolux“ lässt sich durchaus mit „Nichts saugt wie ein Electrolux“ übersetzten. In den USA setzte sich aber vielmehr der Gedanke „Nichts ist so sch***e wie ein Electrolux“ durch. Zuletzt gehen wir nach Japan, wo sich der Pharmakonzern Bayer so richtig in die Nesseln setzte. Ihr Medikament Canesten, das der Heilung von Pilzerkrankungen dienen soll, wurde dort umgangssprachlich übersetzt mit „wirf dein Geld weg“. Wahrscheinlich könnte man mit diesem Thema noch Seiten über Seiten füllen. Es finden sich im Netz aber glücklicherweise unzählige Seiten, die diese Flops der Marketinggeschichte immer wieder aufrollen und die darauf warten, von euch entdeckt zu werden. Schaut also einfach mal rein, wenn ihr mal wieder über einen Slogan nachdenkt, einfach nicht weiterkommt und etwas Ablenkung braucht. Tatsächlich kann man von diesen Beispielen auch etwas lernen: lieber etwas länger grübeln, denn sonst kann es sein, dass nur die anderen Lachen ;-)

Lösungen von Seite 32 -Das Supertalent (RTL); Die erste Staffel lief in Deutschland im Jahr 2007 an, ursprünglich kommt die Casting-Show aus den USA (2006). -Deutschland sucht den Superstar (RTL), Die britische Casting-Show wurde 2001 erstmals ausgestrahlt, im Jahr 2002 lief die erste Staffel im deutschen Fernsehen an. -Familien-Duell (RTLplus/RTL), Die Erstausstrahlung in Deutschland erfolgte auf RTLplus im Jahr 1992, die letzte Folge lief 2003 auf RTL. In den USA erlebte die Gameshow ihr Debüt im Jahre 1976. -Quiz Taxi (Kabel 1), Das britische Format lief erstmals 2005, in Deutschland wurde es zwischen 2006 und 2008 produziert. -Das weiß doch jedes Kind (Sat 1), Die Show wurde im amerikanischen Fernsehen im Februar 2007 erstmals ausgestrahlt, schon im Juli 2007 folgte die erste deutsche Ausgabe.

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fancy a fact?! VERRÜCKTES AUS ALLER WELT von STEFANIE BISSINGER, OLGA HOM UND JANA KIENE

In Nordsibirien ist es Brauch, dass verliebte Frauen ihren Angebeteten mit Feldschnecken bewerfen.

Amerikanische Fluggesellschaften sparten 1987 40000 Dollar, indem sie eine Olive von jedem Salat entfernten, der in der ersten Klasse serviert wurde.

In Grönland gibt es keine Ameisen.

Russland hat mit 83 Scheidungen je 100 Ehen die weltweit höchste Scheidungsrate. In London wurde 1657 das erste Schokoladengeschäft eröffnet. Andorra hat eine Arbeitslosenquote von 0%. Italienische Mädchen besitzen insgesamt mehr Barbiepuppen, als es Kanadier in Kanada gibt.

In den Vereinigten Staaten gibt es mehr Fernseher als Menschen in Japan.

In den USA sitzen pro 1000 Einwohner 7,41 Verbrecher im Gefängnis - hingegen in Deutschland nur 0.97.

Im Steuerparadies Cayman-Inseln gibt esNike-Werbespot, bei Es gibt einen in einer Bevölkerungszahl vondem 45.436 Einwohner ein Samburu Stammesmann rund 40.000 Unternehmen.in Kenya in seiner Sprache (Maa) spricht. Den Slogan „Just Do It“ hört man, wenn Stammesmann Die Universität von São Paulo hatder mehr spricht. In Wahrheit Professoren als die Hochschule Pforzheimhat er aber Studierende (4.402). gesagt: „Ich möchte die nicht. Gebt mir größere Schuhe.“ Auf 100 Uruguayer kommen im Schnitt 320 Schafe, auf 100 Deutsche nur 3,4. Die Anzahl an Geburten in Indien jedes Jahr ist größer als die komplette Bevölkerung von Australien. In den Ozeanen ist aufgelöst etwa das zweihundertfache der Goldmenge vorhanden, die bisher in der gesamten Menschheitsgeschichte gefunden wurde. Die Hälfte der Weltbevölkerung hat schon mindestens einen James Bond Film gesehen.

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In Nordsibirien ist es Brauch, dass verliebte Frauen ihren Angebeteten mit Feldschnecken bewerfen.

Russland hat mit 83 Scheidungen je 100 Ehen die weltweit höchste Scheidungsrate.

In den Vereinigten Staaten gibt es mehr Fernseher als Menschen in Japan.

Es gibt einen Nike-Werbespot, in dem ein Samburu Stammesmann in Kenya in seiner Sprache (Maa) spricht. Den Slogan „Just Do It“ hört man, wenn der Stammesmann spricht. In Wahrheit hat er aber gesagt: „Ich möchte die nicht. Gebt mir größere Schuhe.“

Die Anzahl an Geburten in Indien jedes Jahr ist größer als die komplette Bevölkerung von Australien.

Die Hälfte der Weltbevölkerung hat schon mindestens einen James Bond Film gesehen.

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Ruhm und Reichtum und so... von florian kratz

Wenn ihr nach eurem Studium euren Großeltern erzählt, dass ihr die Stelle bei BMW bekommen habt, werden die sich sicherlich freuen. Kriegt ihr einen Platz bei BBDO wird das erst einmal Fragen aufwerfen. Zum Beispiel: Wer oder was zum Teufel ist BBDO? Falls ihr das selbst nicht wisst, eine kurze Einführung: Wie in der Werbung sehr beliebt steht die Abkürzung BBDO für die Nachnamen der Gründer dieser Agentur: Batten, Barton, Durstine und Osborne. 1891 gründete das erste „B“, nach eigenen Angaben, die erste Werbeagentur der Welt und fusionierte 1925 mit den restlichen Buchstaben. In Deutschland gibt es BBDO seit 1956. Mittlerweile arbeiten bei BBDO weltweit „15,000 people in 287 offices in 79 countries“. Ein sehr internationales, sehr großes Unternehmen also. Wie BMW auch. Nur kennt man BBDO eben eher nicht, wofür es auch eine Erklärung gibt. BBDO macht Werbung, in erster Linie aber nicht für sich, sondern für Andere (auch für BMW). Diese schreibt der normale Zuschauer aber eher dem Unternehmen zu und nicht einer Agentur. Das betrifft nicht mal nur eure Großeltern. Der „Nachwuchsstudie Kommunikation 2011“ des GWA zu Folge kennen nur 23 Prozent der befragten Studenten überhaupt eine einzige Agentur mit Namen. Die bekannteste Agentur war Jung von Matt mit 53 Nennungen von fast 800 Teilnehmern. BBDO brachte es knapp über 10 Nennungen. Das mit dem Ruhm haut also nicht ganz so hin (zumindest nicht bei den Großeltern). Wenn einem das egal ist, dann kann man immer noch auf den Reichtum hoffen. Ich meine Werbung, damit verdient man doch viel Geld, oder? Immerhin kann sich Jean-Remy von Matt einen Mercedes CLS 600 leisten. Auch wenn der dann von „militanten ÖkoAktivisten“ angezündet wird. Bezahlt hat er den sicher bzw. die Agentur. Da kommt allerdings das nächste „aber“, denn verdienen kann man schon gut aber nicht sofort. Das durchschnittliche (!) Einstiegsgehalt einer GWA-Agentur

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(!) beträgt 2200 € brutto im Monat bzw. 26400 €/Jahr (GWA Angabe). In einer Staufenbiel Tabelle zum Einstiegsgehalt für Hochschulabsolventen steht „Marktforschung/Werbung“ auf dem vorletzten Platz, gerade noch so vor der Tourismusbranche. Dort werden sogar 29496 € als mittleres Einstiegsgehalt ermittelt. Aber das ist ja das Einstiegsgehalt. Man soll ja auch nicht so gierig sein. Trotzdem sagen 61% der GWA-Studie, dass sie unter 30000€ gar nicht erst anfangen wollen. Es geht ja aber auch nicht immer nur um das Geld. Weitere wichtige bis sehr wichtige Kriterien bei der Berufswahl waren für die Befragten nach einem freundschaftlichen Arbeitsklima (okay, gut!) die Vereinbarkeit von Familie und Beruf (ouuuuh), Arbeitsplatzsicherheit (hmmm, je nach Konjunktur halt), Qualität des Managements (variabel), Karrierechancen (ja, das schon, Chancen eben) und Weiterbildungsmöglichkeiten (wenn man sich selbst drum kümmert). Auf Ruhm und Reichtum und vieles Andere muss man also schon ein bisschen warten. Aber mal ehrlich, wir sind ja hier Werber und Marketingleute, weil uns das Ganze begeistert und wir da arbeiten wollen und mal nach Cannes und so weiter. Problematisch wird es bei den Leuten, die sich nicht sicher sind. Ohne Eigenwerbung für die Werbebranche oder die Werbeagenturen kommen die nicht auf den Gedanken sich dort zu bewerben. Klar, man denkt die Branche ist überlaufen. Jeder will doch was „in Medien“ machen. Hohes Angebot drückt dann natürlich den Preis. Aber es kommt eben auch auf die Qualität an. Eine Werbeagentur braucht keine 1000 Mediengestalter. Für diese ganzen Smartphones, Tablets und generell für dieses Internet müssen eben auch Plattformen programmiert werden. Dafür braucht man keine Leute, die ihr Facebook-Profilbild mit Photoshop aufhübschen können, sondern so richtige Computer-Nerds. Die können allerdings auch woanders


arbeiten und mehr Geld verdienen. Die muss man erst einmal überzeugen. Außerdem wäre mehr Eigenwerbung auch eine Möglichkeit diesen ganzen, abschreckenden Fakten kommunikativ zu begegnen. Andere Branchen machen es vor. Die meisten kennen die Kampagne für das Handwerk von Scholz & Friends. Auch der Handel möchte sein Image verbessern und hofft auf ein ähnlich erfolgreiches Echo (erstellt von der Agentur Blumberry, die wie S&F auch zu Commarco gehört). Was passiert in der Werbebranche. Sie lässt es andere machen. Mit einem Wettbewerb namens „Komm in die Werbung“ und der Aufgabe „Wie schaffe ich es kommunikativ, jungen Menschen Lust auf einen Beruf in der Werbung zu machen?“. Initiiert von der W&V und unterstützt von den Verbänden ZAW, GWA und VDZ sowie dem Handelsblatt, in dem die Gewinner dann auch abgebildet werden sollten. Eigentlich eine nette Sache. Das Problem zeigt sich jedoch in den ersten Sekunden des Gewinner-Videos (!). Dort steht schwarz auf weiss, leicht versetzt: „Wir haben keine Ahnung, wie es ist in der Werbung zu arbeiten. Aber wir stellen uns das ungefähr so vor ...“ Wie soll also jemand, der keine Ahnung hat wie es ist und das auch noch genau so sagt, jemand anderem vermitteln, dass das eine spannende Branche ist. Ob der Rest lustig oder bemüht ist, darüber könnt Ihr euch selbst ein Bild machen: http://www. youtube.com/watch?v=1TfJVtHnG2A. Ist ja alles wirklich nett und schön. Mich stört abseits von der oben genannten Ahnungslosigkeit vor allem Eines: Es geht nur um Kreativität. Boah, hier macht man abgefahrenes, kreatives Zeug. Klar, in der Werbebranche geht es um neue Ideen und kreative Lösungen aber ist das ein Alleinstellungsmerkmal? Muss ein Ingenieur oder ein Architekt nicht auch sein Vorstellungsvermögen bemühen, wenn er etwas Neues schaffen will? Gerade wenn man die SchweinebauchWerbung betrachtet und nicht die aus-

gezeichneten Kampagnen, dann wird einem schnell klar, dass die Werbebranche auch ein Handwerk ist und die Kreativität nicht für sich allein gepachtet hat. Um den anspruchsvollen Nachwuchs von einem Karrierestart zu überzeugen reicht das dann auch nicht. Wie wär’s denn z.B., wenn man diese Problematik mit den Praktikums- oder Einstiegsgehältern einmal ernsthaft thematisiert, so dass darüber nicht immer nur Gerüchte kursieren. Man könnte auch die Verantwortung, die man in einer Werbeagentur übernimmt, in den Vordergrund stellen. Immerhin ist man ja für die Außenwirkung teilweise riesengroßer Firmen zuständig. Die Möglichkeit mit seiner Arbeit etwas zu bewegen und ins Fernsehen zu kommen ohne sich bei Popstars prostituieren zu müssen. Das Organisationstalent, das man mitbringen muss. Die unglaubliche Neugier, mit der man durch die Welt gehen muss und darf. Es gibt viele Aspekte mit denen die Werbung für sich werben könnte. Aber es passiert nicht. Der Wettbewerb bekam auch deshalb nicht so viel positives Feedback, weil er sich mehr mit Heile-Welt-Fröhlichkeit beschäftigt hat, als wirklich die Vorurteile und Probleme anzupacken. Der Werbeblogger geht mit der ganzen Aktion noch etwas härter ins Gericht und fragt im Rahmen dessen sogar: „Wie verzweifelt soll der Nachwuchs sein, der noch freiwillig in diese Branche sich begibt, die seit Jahren nichts für ihren Nachwuchs tut, die seit Jahren nicht handelt, um ihr Image durch Taten zu verändern?“ Und ja, in der Tat: Wenn die Werbeagenturen schon keine Zeit oder

Lust haben ihr Image via Kommunikation aufzubessern und die Leute quasi intrinsisch zu motivieren in die Werbung zu kommen, dann wäre doch der einfachste Weg einfach mal etwas mehr zu bezahlen zum Beispiel. So nimmt man schon mal Leuten wie dem/der Autor/in dieser Website den Wind aus den Segeln: http://kommindiewerbung.tumblr.com/. Von dieser Seite kommt auch die folgende Einreichung für den Wettbewerb. Wie es sich gehört in Comic Sans.

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Cannes Lions 2011 International Festival of Creativity von melissa barabas

Das International Festival of Creativity, auch bekannt als Cannes Lions, ist weltweit DAS Event in der Kommunikations- und Werbebranche. Schon zum 58. Mal wurden im Juni in Cannes (Frankreich) die begehrtesten Auszeichnungen für Kreativität in den Bereichen Film, Press, Outdoor, Cyber, Radion, Desing, Promo&Activation, Film Craft, sowie Media, Direct, PR, Titanium und Creative Effectiveness verliehen.

Die Cannes Lions starteten in diesem Jahr unter einem neuen Namen: Aus dem “International Festival of Advertising” wurde das “International Festival of Creativity”. Damit soll dem Wandel der Veranstaltung in den letzten Jahren Rechnung getragen werden. Denn ging es ursprünglich nur um die Auszeichnung kreativer Werbung, liegt das Augenmerk heute viel mehr auf kreativen Arbeiten aller Kommunikationsformen. Das siebentätige Festival bietet seinen Besuchern, vor allem Fachleuten aus den Bereichen der Werbe- und Kommunikationsbranche, ein breites Rahmenprogramm: Neben zahlreichen Messeständen, an denen die neuesten Ideen und Kreativlösungen präsentiert werden, finden auch Workshops, Seminare und Vorträge von namhaften Größen aus den unterschiedlichsten Branchen statt. Ob beispielsweise ein Seminar mit will.i.am (von den Black Eyed Peas) über “Technology and its Transformation of Creativity” oder doch lieber ein Workshop zum Thema: “Planning; by people who aren’t planners” – es finden sich vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten. Vor allem aber werden in 13 Kategorien die Lions - sozusagen die Oscars des Kreativbereichs - verliehen. Mehr als 24.000 Beiträge wurden dieses Jahr vorgestellt und beurteilt. Die Teilnahmegebühren, die hierbei pro Einsendung entrichtet werden mussten lagen zwischen 290€ für die Kategorie Radio und 1185€ für Creative Effectiveness. Die endgültige Bewertung in den einzelnen Kategorien wird dabei von einer mehrköpfigen internationalen Jury übernommen.

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Mit 79 Löwen steht Deutschland im internationalen Vergleich auf Platz zwei nach den USA, die traditionell ganz vorne mit dabei und in diesem Jahr, mit 141 Löwen, unangefochtener Spitzenreiter sind. Es folgt Großbritannien auf Platz drei, vor Brasilien und Argentien auf den Plätzen vier und fünf. Im Ranking der deutschen Agenturteilnehmer ist Jung vom Matt mit 16 Löwen auf Platz eins, dicht gefolgt von Kempertrautmann mit 13 Löwen auf dem zweiten Platz. „Talk of Cannes“, wie es Professor Jörg Tropp im Interview mit uns zu diesem Thema so schön nannte, war die Idee der Agentur Jung von Matt in Zusammenarbeit mit dem WWF. Sie entwickelten unter dem Motto „save as WWF – save a tree“ ein grünes Dateiformat - das .wwf Jede in diesem PDF-Format abgespeicherte Datei lässt sich nicht mehr ausdrucken. Dadurch schützen Verbraucher die Umwelt und sparen zusätzlich Druckkosten ein. „think before you print“ - eine relativ simple Idee, die aktiv den Umweltschutz unterstützt, denn jeder kann sich die WWF-Software kostenlos herunterladen. 53.000 Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen haben dies weltweit bereits getan. Kempertrautmann unterstützte mit der Kampagne „Deutschland findet euch“ die Initiative vermisste Kinder. Mit einer Facebook-Seite, einer App und einer TV-Kampagne wurde mit relativ geringen Mitteln für viel Aufsehen gesorgt, um die Suche nach den Kindern zu beschleunigen und effizienter zu gestalten. So kann man sich beispielsweise auf Facebook eine Karte ansehen, auf der vermerkt ist, wo die Kinder zuletzt gesehen wurden. Außerdem können Poster

mit Fotos und Kontaktdaten heruntergeladen werden. Eine App informiert den User, sobald erneut ein Kind als vermisst gemeldet wird. Mehr als 50.000 Downloads konnten bisher registriert werden, jeder kann sich aktiv bei der Suche einbringen. Auf Spiegel-Online wurden zu den 404-error Benachrichtigungen (Die Seite kann nicht gefunden werden) Namen von Kindern veröffentlicht, die ebenfalls nicht gefunden werden können. Die Kampagne startete beim Spitzenspiel Bayern München gegen Real Madrid am 13.8.2010. Beim Einlaufen der Spieler wurde jeder von einem Kind begleitet – bis auf Mark Van Bommel, der ein großes Foto eines vermissten Kindes in den Händen hielt. „Deutschland findet euch“ wurde zum größten Netzwerk für die Suche nach vermissten Kindern.

Wer sich die Werbekampagnen und Sieger noch genauer ansehen möchte, findet im Internet alle nötigen Infos (zum Beispiel auf www. canneslions.com, www.saveaswwf.com, www.kempertrautmann.com). Das International Festival of Creativity deutet mit seiner neuen Namensgebung vielleicht auch auf neue Trends in der Werbe-und Kommunikationsbranche hin und hat auf jeden Fall gezeigt, dass man hier in eine spannende Zukunft erwarten darf. Außerdem dürfen wir stolz auf deutsche Kreativköpfe sein, denn die Cannes Lions haben auch dieses Jahr bewiesen, dass Deutschland ganz vorne mit dabei ist.


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„Den einen Trend gibt es nicht“ von nadine deiSS

Jörg Tropp ist habilitierter Medien- und Kommunikationswissenschaftler und seit Oktober 2004 Professor für Marketing, Unternehmens- und Marketingkommunikation an der Hochschule Pforzheim. Zuvor war er als Lehrbeauftragter und Privatdozent an Universitäten im Bereich Kommunikationswissenschaft tätig. Bis 2001 übte er geschäftsführende Tätigkeiten in internationalen Kommunikationsagenturen aus. Im WS 2011/12 ist Jörg Tropp als Gastprofessor an der Universidad Autónoma de Madrid (Spanien) tätig. Außerdem ist er Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) sowie der Deutschen Werbewissenschaftlichen Gesellschaft (DWG).

Herr Tropp, Sie haben dieses Jahr selbst das International Festival of Creativity besucht. Was ist Ihr persönlicher Eindruck von den Cannes Lions 2011? Ich denke, dass es nach wie vor das weltweit wichtigste Kreativevent in der Marketing-Kommunikationsbranche ist. Was in diesem Jahr ein Novum war, ist die Umbenennung des Events von „Cannes Lions International Festival of Advertising“ in „Cannes Lions International Festival of Creativity“. Damit haben die Veranstalter den Entwicklungen der letzten Jahre Rechnung getragen. Es geht heute um kreative Geschäftslösungen, die mehr nicht nur im Kommunikationsbereich, sondern auch in den anderen Elementen des Marketingmix liegen können. Im weltweiten Ranking der Agenturen liegen wie im Vorjahr die USA an erster Stelle. Deutschland hat sich um einen Platz verbessert und belegt dieses Jahr erfreulicherweise den zweiten Rang. Grundsätzlich sind die großen europäischen Nationen, wie z. B. Großbritannien, Frankreich, Schweden und Spanien unter den Top 10 der kreativsten Länder. Nehmen Sie oft beziehungsweise regelmäßig an den Cannes Lions teil? Nein, es ist davon abhängig, wie ich es mir zeitlich einteilen kann. Die Cannes Lions sind nur ein Wettbewerb neben anderen – wenn auch ein sehr bedeutender. Die Vergabe des EFFIE - der Preis für die wirksamsten und effizientesten Marketing-Kommunikationen, der von Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA verliehen wird, ist ebenso ein wichtiges jährliches Event. Hier liegt das Hauptaugenmerk weniger auf Kreativität, sondern auf dem kon-

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kreten Outcome und Outflow der Kommunikation. Wie kann man sich den Ablauf der Veranstaltung vorstellen? Das International Festival of Creativity besteht nicht nur aus der Verleihung der Cannes Lions, sondern bietet auch ein vielseitiges Rahmenprogramm, wie z. B. einer Messe, Workshops und Vorträge. Ich stelle mir im Vorfeld nicht ein detailliertes Programm zusammen, sondern lasse mich treiben und schaue überall ein wenig zu. Die Veranstaltung bietet vor allem auch die Möglichkeit, wieder in Kontakt mit Bekannten aus der Branche zu treten, die man länger nicht mehr gesehen hat. Was war Ihr persönliches Highlight im Jahr 2011? Das ist schwer zu sagen. Ich habe viele gute Arbeiten gesehen. Beispielsweise hat mir die Arbeit der Agentur Cheil Worldwide aus Seoul, Korea, gut gefallen. Sie hat für ihren Kunden Tesco den Homeplus Subway Virtual Store kreiert und dafür den Media Grand Prix gewonnen. Ebenfalls eine sehr schöne Kampagne ist „the missing child“ von Kempertrautmann, Hamburg, die mit einem goldenen Löwen ausgezeichnet wurde. Sie hat sehr viel Zuspruch gefunden, eine enorme mediale Präsenz gehabt und ist dabei ohne ein Mediabudget

ausgekommen, was wirklich brillant ist. Im Großen und Ganzen ist es schwer, das eine Highlight zu benennen. Es gibt mittlerweile dreizehn unterschiedliche Kategorien, die ihre eigenen Gold-, Silber- und Bronze-Löwen und eventuell sogar einen Grand Prix vergeben. Meiner Einschätzung nach wird aber die Kategorie „Media“ immer wichtiger. Es werden Arbeiten prämiert, die hoch kreativ mit den Medien umgehen beziehungsweise die ganz neue Medien schaffen, Stichwort: Ambient Media. Die Praxis sucht hier Antworten auf die Herausforderungen der Medialisierung unseres Lebens, der zunehmenden Fragmentierung der Medienlandschaft und der selektiven Mediennutzung des Konsumenten. Jung von Matt gewinnt als deutsche Agentur Gold mit ihrem grünen WWFDateiformat. Was halten Sie von dieser Kampagne? Glauben Sie, dass sich dieses im Markt durchsetzten wird? Ich persönlich finde die Idee pfiffig und die „Save as WWF“-Kampagne wurde in Cannes sehr positiv angenommen. Allerdings ist die Idee nicht so sensationell neu, da man auch bei einer PDF-Datei auswählen kann, ob sie ausdruckbar sein soll oder nicht. Somit bietet sie dieselbe Funktionalität wie das grüne Dateiformat WWF. Man muss aber sagen, dass Jung von Matt die Kampagne sehr schön ausgeschmückt hat. Eine Prognose, ob sich

„Im GroSSen und Ganzen ist es schwer, das eine Highlight zu benennen“


das Dateiformat im Markt durchsetzten wird, wage ich nicht. Es gibt vergünstigte Eintrittspreise für Studenten. Halten Sie einen Besuch für lohnenswert, im Hinblick auf den noch relativ geringen Wissensstand in der Werbe- und Kommunikationsbranche? Verbinden Sie es doch mit einer netten Südfrankreichreise! Falls Sie 560 Euro übrig haben, warum nicht?! Für Ihr Studium ist es aber vollkommen ausreichend, wenn Sie sich nach dem Event die Daten und prämierten Kampagnen im Netz anschauen oder in Branchenzeitschriften darüber lesen. Es genügt, wenn Sie sich so einen Überblick verschaffen, um auf dem Laufenden zu sein. Man muss ganz klar sagen, dass Cannes zu allererst ein Social Event mit tollem Ambiente ist, wo sich die Branche selbst feiert und weniger ein Bildungsangebot für Studenten. Was sagen Sie zum Trend beziehungsweise zur Entwicklung der Werbe- und Kommunikationsbranche? Den einen Trend gibt es nicht. Je nachdem, ob Sie die Agenturen und Unternehmen, die Konsumenten, die Medien und Vermarkter oder die Verbände und Wettbewerbe fokussieren, geraten andere Entwicklungen ins Blickfeld. Erst aus ihrem vernetzten Zusammenwirken resultiert die Entwicklungsrichtung, die die Branche nimmt. Eins jedenfalls scheint mittlerweile klar zu sein. Digitalität ist kein Trend mehr. Digitalität ist fester Bestandteil unserer Gesellschaft und damit unserer Kommunikation geworden. Die Entwicklung der sozialen Netzwerke in den letzten Jahren ist eine logische Konsequenz hieraus. Ein technisch bedingter Vorteil digitaler Online-Medien ist ja gerade ihre Rückka-

nalfähigkeit, durch die soziale Interaktion ermöglicht wird. Es ist also kein Meisterwerk, eine Plattform entstehen zu lassen, wie Facebook es getan hat. Wohl aber ist es eines, es heute zu schaffen, dass die Menschen diesen Plattformen vertrauen können, ihre Daten also sicher sind. Glauben Sie, dass in ein paar Jahren die klassischen TV-Spots weniger werden oder gar wegfallen? Ja, der klassische TV-Werbeblock wird sich ändern. Sei es, dass er kürzer wird, dass nur Spots zu sehen sind, die vor ihrer Ausstrahlung in einem Voting gepunktet haben, dass die Spots mit Interaktionsmöglichkeiten ausgestattet sind oder dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Spots sehen. Es wird zukünftig auch egal sein, ob die Menschen ihren Screen nutzen, um Angebote des TV-Programms zu rezipieren, im Internet zu surfen oder eine E-Mail zu schreiben. Das Endgerät ist schlicht ein Screen. Die Endgerätebezeichnung „Fernsehen“ passt also nicht mehr. Zusammen mit den anderen stattfindenden Entwicklungen, vor allem mit der kognitiven Wende der Branche in Richtung „Relevanz“, glaube ich, dass sich die Werbung im TV verändern wird.

modernen Marketing-Kommunikationsmanagements. Dies ist eine spannende Herausforderung und Chance, da man disziplinen- und medienübergreifend denken muss. Der Geschäftsführer des Gesamtverbandes Kommunikationsagenturen GWA besucht aktuell die deutschen Hochschulen und macht Studenten die Kommunikationsbranche als Arbeitsgebiet schmackhaft. Er versucht das Image der Branche zu korrigieren, das in den letzten Jahren gelitten hat. Man muss sagen, dass die Branche zum Teil leider selbst daran Schuld hat, da sie zu wenig in ein professionelles Human Resources Management einschließlich Fortbildung und Karriereplanung investiert hat. Dies bekommt sie jetzt kräftig zu spüren. Ich persönlich hoffe, dass die Branche daraus lernt und den Fehler nicht noch einmal begeht. Sie haben also beste Aussichten in Agenturen und in Unternehmen sowieso. Vielen Dank für das interessante Gespräch!

Wie sehen die aktuellen Chancen für Werbestudenten auf dem Arbeitsmarkt aus? Sie haben hervorragende Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die Agenturen stehen momentan vor einem eklatanten Nachwuchsproblem. Gerade unsere Hochschule genießt in der Praxis einen sehr guten Ruf und die Agenturen freuen sich über Bewerbungen unserer Absolventen. Dabei ändern sich das Arbeitsfeld und die Berufsbilder in Richtung eines

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Die aktuelle Entwicklung in der deutschen Werbe- und Kommunikationsbranche

von vera claves

Werbung hat sich heute zu einem unerlässlichen Bestandteil unserer Kommunikationsgesellschaft entwickelt, denn nie zuvor wurde unser Leben derart gezielt durch die Medien beeinflusst wie heute. Die letzten Jahre haben deutlich gezeigt, dass sich der Werbemarkt gerade im digitalen Zeitalter stark weiterentwickelt hat und Kommunikation auf diesem Weg neu definiert wird. Derzeit stellt sich die Branche neuen Herausforderungen, denn die Ansprüche und Anforderungen der Kunden an die Werbung steigen und verlangen zunehmend eindrucksvolle sowie innovative Neuerungen. Das Medium Internet ist ein fest integrierter Bestandteil unserer Gesellschaft geworden und allgegenwärtig. Auch die Unternehmen haben hier ihre Vorteile erkannt und nutzen die Möglichkeiten des World Wide Webs durch intelligentes und effektives Onlinemarketing. Gerade Social-Media-Plattformen haben einen regelrechten Boom erfahren und konnten sich erfolgreich auf dem Markt durchsetzen. Infolgedessen hat die „Nähe zum Kunden“ einen völlig neuen Spielraum erreicht, denn gerade durch Facebook, Twitter und Co. können innerhalb kürzester Zeit Millionen von Menschen, bestehende sowie potentielle Kunden erreicht werden. Diese Entwicklung wird ebenfalls durch zahlreiche Umfragen belegt: Analysen des ZAW (Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft e.V.) für das Jahr 2010 zeigen deutlich auf, dass Unternehmen ihr Budget vor wenigen Jahren noch überwiegend für traditionelle Werbeträger (Print, Werbung per Post) veranschlagt haben, wohingegen heute die Investitionen verstärkt im Onlinemarketingbereich liegen. Im

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Vergleich zum Jahr 2007, sind die Ausgaben für OnlineAngebote um 12,7 % gestiegen. Der Kapitaleinsatz in der Werbung hängt primär von der volkswirtschaftlichen Gesamtsituation ab, weshalb die Werbebranche während der Finanzkrise 2009 starke Umsatzeinbußen erfahren musste. Mittlerweile hat sich der Markt wieder stabilisiert und es herrscht grundsätzlich eine positive Stimmung auf dem deutschen Werbemarkt, für den auch in Zukunft kontinuierlicher Aufschwung prognostiziert wird. Neben der Markt-Kommunikation im Netz, nehmen natürlich ebenso die traditionellen Werbeträger, wie Printanzeigen oder TV-Spots weiterhin einen wichtigen Stellenwert in der Werbung ein. Die Wirkung der traditionellen Medien ist für den Großteil der Wirtschaft weiterhin unentbehrlich, denn durch das Internet werden derzeit überwiegend jüngere Zielgruppen angesprochen. Letztendlich hängt die Wahl des Werbeträgers schlicht von den betriebswirtschaftlichen Zielen der Unternehmen und deren Kunden ab. Viele Kunden legen zudem verstärkt ihr Augenmerk auf die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen, denn ökologische und soziale Zielsetzungen sind gerade in den Industrieländern zu wichtigen Kriterien herangewachsen. Auch das Cannes Lions International Festival of Creativity 2011 hat diese Entwicklung unter anderem durch die Gewinner der Kampagnen „Save as WWF“ oder „the missing child“ bestätigt. Der aktuelle Trend in Richtung Aufschwung, spiegelt sich dementsprechend auch auf dem aktuellen Arbeitsmarkt in der Werbewirtschaft wider. Die momentane Nachfrage nach Werbeexperten und kreativen Köpfen wird durch die Stellenangebotsanalyse des ZAW belegt: Demnach haben Ende 2010 die Stellenannoncen der Agenturen, Medien und werbenden Unternehmen um beachtliche 39 % zugenommen und die Arbeitslosenquote von derzeit 5 % in der Werbebranche soll weiterhin sinken. Folglich ist die Stimmung in der Werbebranche weitgehend positiv und bietet in den jeweiligen Bereichen ein chancenreiches Angebot. Insofern können wir gespannt sein auf eine vielversprechende Entwicklung des Werbemarkts, dessen Herausforderungen sich ohne Zweifel auch der ein oder andere Student der HS Pforzheim stellen wird.


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Transglobale Interaktion von kevin gerlach

Mal eben das Statusupdate von Matthew aus England bei Facebook kommentiert, eine schnelle Message an María geschickt, wie es ihr in Spanien gerade geht, mit Pedro aus Brasilien über Skype über die letzten Fußballergebnisse diskutiert und beim Onlinehändler aus den USA das wichtige Buch für das Studium bestellt, das man garantiert fleißig lesen wird.

In wenigen Sekunden mit Menschen auf den unterschiedlichsten Kontinenten kommunizieren und in Kontakt treten. Standard heutzutage. Und unverzichtbar für die meisten von uns. Diese und ähnliche Online-Aktivitäten gehören in der heutigen Zeit ganz selbstverständlich zu unserer täglichen Routine. In einem Zeitalter, in dem man dem Begriff „Globalisierung“ in keinem Bereich des Lebens mehr aus dem Weg gehen kann. Globalisierung. Genau, davon wurde doch auch in der Schule so oft geredet. Für diejenigen, die im Unterricht immer sofort abgeschalten haben, sobald das Thema mal wieder aufkam, hier nochmal eine kurze Wiederholung: „Globalisierung“ bezeichnet gemeinhin die weltweite Vernetzung und Verflechtung in allen Segmenten des Lebens. Egal ob Politik, Wirtschaft, Kultur oder Sport, alle Bereiche des Alltags sind zunehmend internationalisiert. Bestes Beispiel hierfür ist unsere Hochschule, die diesen Trend aufgegriffen hat und sich ihren Beitrag zur Globalisierung mit dem begehrten AACSB-Siegel attestieren hat lassen. Mit dem unaufhaltsamen Siegeszug des Internets und speziell auch der Social Media Angebote im weltweiten Netz ist die globale Kommunikation um ein vielfaches einfacher und schneller geworden. Waren früher lange Transportwege - zum Beispiel für die Beförderung von Briefen (soll es tatsächlich noch geben…) - ein gravierendes Hindernis zur weltumfassenden Verständigung, ist eine eMail heute in Sekundenbruchteilen beim jeweiligen Gesprächspartner.

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Egal wie weit weg er auch lebt. Es scheint also unbestritten zu sein, dass das Internet und in diesem Zusammenhang in erster Linie die Social Media Angebote, die seit Mitte der 90er Jahre vermehrt im Mittelpunkt des Interesses stehen, die Welt zusammengerückt und in Teilen sogar kulturell und sprachlich aneinander angepasst haben. In diesem Kontext wird auch häufig vom Begriff des globalen Dorfes gesprochen, einem Ausdruck aus der Medientheorie, der bereits zum ersten Mal 1962 von Marshall McLuhan in seinem Buch „The Gutenberg Galaxy“ auftaucht. Hier wird genau dieses Phänomen einer zusammenwachsenden Welt beschrieben, in der man mit jemandem in Kontakt treten kann, ohne dabei seinen Standort ändern zu müssen. Die Welt wird so zum Dorf, ehemals unüberbrückbare Distanzen sind auf einmal ganz schnell zu bewältigen. Besonders deutlich zeigt sich diese Entwicklung in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Google+, wo beinahe jeder Nutzer zumindest einen oder mehrere Freunde aus einem anderen Land in seinen Freundeslisten stehen hat. Wie gut man diese wirklich kennt, ist dabei nicht immer von allzu großer Bedeutung. Doch ist es wirklich so einfach? Gehen wir nochmal einen Schritt zurück. Lernt man Matthew, María und Pedro aus den Beispielen oben tatsächlich über das Internet kennen? Ist es wirklich das Internet, das uns zu weltoffenen Kosmopoliten macht, die überall auf der Welt ein Stück weit zuhause sind? Ist es das Internet, das den Globalisierungs-Hype


ausgelöst hat? Diese Frage lässt sich nicht einfach mit „ja“ beantworten. Auch wenn der Kontakt in den genannten Beispielen wie selbstredend über das Internet stattfindet, lernt man die meisten seiner Auslandsbekanntschaften doch immer noch persönlich in der realen Welt kennen. Seien es der Urlaub, das Auslandssemester, die Geschäftsreise oder der Schüleraustausch. Zweifelsohne gibt es Ausnahmen, jedoch bestätigen diese wie so oft - die Regel. Denn Fakt ist, dass man die aufblühende und für mehr und mehr Menschen erschwingliche Mobilität - zum Beispiel in Gestalt stark verbesserter und verbilligter Reisemöglichkeiten - als Initiator für die Globalisierung und die damit verbundene fortschreitende Völkerverständigung, ansehen muss. Dies zeigen die Zahlen deutlich: so haben sich seit 1950 allein die Personen-Kilometer im internationalen Flugverkehr fast verhundertfacht, von den Transport-Kilometern ganz zu schweigen. Eine Entwicklung, die schon Jahrzehnte vor der Erfindung des Internets begonnen hat. Das Internet ist in diesen Fällen oftmals nur ein Mittel, um den Kontakt über Jahre hinweg aufrechtzuerhalten oder sogar dabei zu helfen, diesen weiter zu vertiefen. Um allerdings wirklich Kontakte zu knüpfen, ist das World Wide Web nur bedingt geeignet. Deswegen aber auf die Idee zu kommen, die Rolle der Social Media Angebote im Internet komplett zu vernachlässigen, wäre ebenfalls der falsche Ansatz. Man kann an dieser Stelle zwar festhalten,

dass das Internet die Menschen auf individueller Ebene nur bedingt zusammenbringt, der Einfluss auf kollektiver Ebene aber umso größer zu bewerten ist. Eine Bedeutung des Internets für die Globalisierung ist also durchaus gegeben. Betrachten wir Angebote wie Skype, Facebook, Twitter und Co. wird schnell ersichtlich, dass innerhalb weniger Klicks und mit sehr niedrigem Aufwand Kontakt in fast jede Ecke der Welt hergestellt werden kann. Dies haben wir bereits anhand einiger Beispiele gesehen, hinzu kommen jedoch noch einige weitere Aspekte. Einer davon ist, dass sich in den letzten Jahren eine gewisse Assimilation der Kulturen eingeschlichen hat. Was sich kompliziert anhört, beschreibt allerdings nur, dass sich insbesondere bei der Generation der Digital Natives eine Vereinheitlichung von Werten und Verhaltensmustern feststellen lässt. Ein illustratives Beispiel hierfür sind Videos auf YouTube, die sich innerhalb weniger Stunden über den ganzen Globus verbreiten. Beispiele dafür gibt es zahlreiche: aktuell kann man die spektakulären Clips des schottischen Street-Trial Fahrers Danny MacAskill nennen, dessen bekanntestes Video mittlerweile 27 Millionen Mal weltweit angeklickt wurde. Oder die britische Band Arctic Monkeys, die es geschafft hat, sich so geschickt über das Internet zu vermarkten, dass sie bereits ganze Stadien füllte, noch bevor sie überhaupt einen Plattenvertrag unterzeichnet hatte. Sie haben vermutlich selbst nicht unbedingt damit gerechnet, jemals so bekannt zu werden. Die meisten Stars von heute verdanken ihren Erfolg der globalen Internet-Community,

Ist es wirklich das Internet, das uns zu weltoffenen Kosmopoliten macht, die überall auf der Welt ein Stück weit zuhause sind?

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die es ermöglicht, Trends mit Hilfe weniger Mausklicks von Land zu Land, Kontinent zu Kontinent und nicht zuletzt in der ganzen Welt zu erzeugen und zu verbreiten. Überdies konnte man diese Entwicklung in den letzten Monaten aufs Eindrucksvollste beobachten. Der arabische Frühling - der im Dezember 2010 mit den Revolutionen in Tunesien seinen Anfang nahm - hat veranschaulicht, wie sich große Massen im Internet mobilisieren lassen. Und das nicht nur in betroffenen Ländern wie Ägypten, Tunesien, Libyen etc. selbst, sondern in der ganzen Welt. Erst ermöglichte das Internet die Verbreitung von Werten wie Meinungsfreiheit und Demokratie in diesen von Diktatur geprägten Ländern, dann konnten die Proteste über Facebook und Twitter organisiert und koordiniert werden und schließlich wurde in zahlreichen Blogs

auf die Situation aufmerksam gemacht und über die Vorkommnisse aus erster Hand berichtet. Eine Welle der Sympathie rollte durch die sozialen Netzwerke. Menschen weltweit begannen die Proteste der primär jungen Generation zu unterstützen und mehrheitlich mit Sympathie zu betrachten. Eine derartig hohe Empathie und Verständnis zwischen den verschiedensten Nationalitäten konnte in der Geschichte wohl erst selten zuvor beobachtet werden. Ein weiterer letzter Punkt, der hervorragend zum Argument der schrittweisen Angleichung und Annäherung der Kulturen passt, ist die Tatsache, dass sich in den letzten Jahren immer deutlicher abgezeichnet hat, dass Englisch, bzw. ein sogenanntes „Basic English“ vorwiegend als Internetsprache genutzt wird. „Basic English“ bezeichnet eine etwa 850 Vokabeln umfassende, vereinfachte

mit wenigen klicks von land zu land, kontinent zu kontinent.

Form der englischen Sprache, die in den 1920er Jahren vom britischen Sprachwissenschaftler Charles Kay Ogden als Welthilfssprache geschaffen wurde. So werden auf YouTube die meisten Videos in einer dem Englischen ähnelnden Sprache kommentiert, unabhängig von der Herkunft des Verfassers. Man kann zwar häufig nur erahnen, was manche User auszudrücken versuchen, aber verbunden mit lustigen Smileys und variantenreichen Abkürzungen, kann man es sich dann doch einigermaßen erschließen. So wird es den meisten Menschen - auch mit nur geringen Englischkenntnissen - ermöglicht, zumindest ein Stück weit an der globalen Kommunikation teilzuhaben. So einfach scheint das ganze also nicht zu sein, ein Urteil, ob einen das Internet internationaler macht, kann sich jeder selbst bilden. Mir jedenfalls raucht vor lauter globaler Gedankenströme schon der Kopf. Jetzt muss ich erstmal Francesco nach dem Pizzarezept seiner Oma fragen. Ich würde sie ja persönlich fragen, aber es gibt wohl doch noch Menschen, die keinen Account bei Facebook haben und trotzdem glücklich sind…

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UNA NAVIDAD LEJOS DE CASA von IANA DUBOIS & PAULA BENAVIDES

Este año poco a poco va llegando a su fin y a su vez se va a aproximando una época de innumerables sonrisas y razones para estar con los seres más queridos… ¡La época de navidad! La propia palabra llena nuestros corazones de alegría. Una época del año en la que los sentimientos de las personas alrededor de todo el mundo caminan por las calles y las mismas personas van contagiando alegría por doquier. Probablemente se trate de una de las fechas más esperadas y especiales de todo el año y en la que el comercio de sonrisas y la venta de emociones comienza a crear una inflación mundial. Cada uno tiene una forma peculiar de festejar la navidad, con distintas costumbres y tradiciones propias del país de donde vienen o de cada familia. Las diferencias se notan más aun cuando observamos personas de distintos continentes o regiones totalmente diferentes. Sin embargo nos percatamos que aunque las costumbres no sean las mismas, la Navidad siempre sigue enmarcando ese ambiente familiar y nos enseña a compartir con los demás, lo que a veces se deja de lado en la vida diaria u olvida durante todo el año. Para muchos esta será la primera Navidad lejos de casa y en un país muy diferente al propio; para todos aquellos queremos mostrar en este artículo que aunque sean distintas las experiencias vividas, la verdadera idea y sentimiento de la Navidad nunca se extingue, es mas se extiende por todo el mundo. Comenzando desde el clima, se puede resaltar que en países de Latinoamérica en esta época del año es verano y es común pasar la Navidad con polos manga corta y hasta tal vez en la playa, al costado de mar, en un ambiente relajante y caluroso, lleno de paz y alegría. Lo que no tiene punto de comparación con el frío y la nieve que viste de un manto blanco casi todo Europa. Estas características ayudan a crear un ambiente acogedor en todos los hogares europeos. Las personas de pronto son más hogareñas, toman cosas calientes, se ponen cómodos y disfrutan el tiempo en casa y en familia acobijados entre mantas y junto al calor de la chimenea. Los regalos, decoraciones, no cambian mucho según el continente. Lo que si hace una gran diferencia son los árboles de navidad. En Latinoamérica los arboles son artificiales. Algunos, son modernos y vienen en distintos colores; otros, clásicos, pero elegantes y otros, queriendo imitar una navidad hollywoodense tienen nieve artificial como adorno. Puede sonar descabellado,

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pero incluso el olor a pino de los arboles latinos es artificial, te venden el árbol de plástico y aparte un espray. En Europa la mayoría de familias compra un árbol natural, lo que le da totalmente otro sentimiento. Incluso nosotras nos asombramos porque hay un día en el “Abfallkalender” en el cual se recogen los árboles de navidad de todos los hogares. En Europa o por lo menos en Alemania existe el famoso Weihnachtsmarkt, un mercadillo que montan a finales de noviembre donde se vende dulces, pizzas, salchichas, golosinas y el famoso glühwein, todo muy delicioso. Los europeos ya empiezan a sentir la navidad venir al inaugurarse el Weihnachtsmarkt en sus respectivos pueblitos, se podría decir que el entretenimiento más grande durante el mes de diciembre para niños, jóvenes, adultos y ancianos. Esta idea en Latinoamérica no se ha brotado aun, lo que se da mucho en Latinoamérica son las ferias navideñas, donde se encuentran muchas ofertas y productos a buen precio. Generalmente uno va a estas ferias para salir con la maletera llena de regalos. No se trata tanto de comer y beber y compartir un momento, eso en latinoamericana lo hacemos dentro de casa o en casa de amigos. Por si no fuera poco todo lo que ofrece el Weihnachtsmarkt, también cuenta con una pista de patinaje de hielo, la diversión máxima para los niños, una expresión única para los que patinan, una experiencia un poco dolorosa para los principiantes y espectáculo muy entretenido para los espectadores. Existen cosas que son iguales en todo el mundo como la prisa y el estrés que se vive para que todo salga perfecto en Navidad, las listas de regalos y las innumerables felicitaciones que cada uno quiere


hacer; que le van jugando una carrera contra al reloj. Pero cuando llega el día, nos viene el mismo calor que sentíamos cuando éramos niños, el mismo calor que envuelve nuestro corazón y deja de lado las preocupaciones por un momento, para darle paso a la alegría y emoción de estar junto con tus seres queridos en tan hermosa celebración. Hasta que uno no sienta la verdadera alegría de la Navidad, esta, no existe. Todo lo demás es apariencia, porque no son los adornos, no es la nieve, no es el árbol, no es Santa Claus y tampoco son los regalos. Todo eso es producto de una sociedad capitalista que encontró una buena oportunidad de negocio en esta fecha tan especial. La navidad es simplemente una excusa para pensar en los seres queridos, estén lejos o estén cerca, para los cristianos es esperar la venida del señor, para los niños es recibir regalos si es que fuiste un buena persona, para los padres es jugar y darle ilusión a sus hijos, puede que para cada persona la navidad sea distinta, pero lo que es constante el 25 de diciembre es la generosidad y la unión. La Navidad es el calor que envuelve el corazón de las personas, la alegría de compartir con los demás y la esperanza de seguir adelante con más ánimos. Para terminar queremos desearles a todos UNA FELIZ NAVIDAD y en especial a aquellos internacionales que no van a poder ir a casa por las fiestas y que tendrán su primera experiencia festejando Navidad lejos de su hogar nos queda desearles: “Que la magia sea su mejor traje, su sonrisa el mejor regalo, sus ojos el mejor destino, y sepan que su felicidad es nuestro mejor deseo, FELIZ NAVIDAD.”

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Impressum

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Herausgeber

werbeliebe e.V. – studentische Werbeagentur

Förderer

Absolventenverein

Projektleitung

Julia Mutter

Radaktion und Autoren

Matthias Ort, Florian Kratz, Alexander Schulze, Billy Pena Contreras, Kathrin Funk, Julia Beuschlein, Alena Kirchbauer, Carina Dietrich, Mareike Krauß, Denise Kunz, Lisa Fundinger, Iana Dubois Makarova, Paula Benavides, Melissa Barabas, Vera Claves, Nadine Deiß, Kevin Gerlach, Jessica Feist, Stefanie Bissinger, Olga Hom, Jana Kiene

Layout/Grafik

Johanna Appenzeller, Robin Philipp Lang, Hyo-Song Becker

Cover

Lisa Langmantel

Druck

Stober GmbH Druckerei und Verlag, 76344 Eggenstein

Auflage

2.500 Exemplare

Anschrift

Hochschule Pforzheim Werbeliebe e.V./Marketing Digest Tiefenbronner Str. 65 75175 Pforzheim marketingdigest@werbeliebe.de

Erscheinung

Einmal pro Semester. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht zwin- gend die Meinung der Redaktion wieder. Der Abdruck von Beiträgen ist nur unter Abgabe der Quelle gestattet – um ein Belegexemplar wird gebeten.

Dank an

Ein großes Dankeschön geht an alle, die diese Ausgabe trotz straffem Zeitplan möglich gemacht haben. Besonde- ren Dank an den FAV, unsere Anzeigenkunden, die fleißigen Mitarbeiter der Hochschule Pforzheim und natürlich das Mac Labor, das uns 3 Tage ein Zuhause schenkte. Außerdem danke an Helge Schneider und Alexander Markus für Käsebrot und Papaya. Und sowieso und überhaupt.


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