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Mensch sein
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Ihre große Leidenschaft ist das Geigespielen. Das Vertrauen, das ihr von ihrem Geigenlehrer entgegengebracht wird, schätzt sie sehr, genauso wie die Möglichkeit, mit ihrer Freundin in der gleichen Geigengruppe spielen zu können. Was sie auch mit Wertschätzung erfüllt, ist wenn sich Menschen mit Respekt begegnen. (Lebenshilfe Feldkirch-Nofels)
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Menschen ihre Menschlichkeit spüren lassen, das möchte connecthumans. Das Format sucht in der Vielfalt das Verbindende – und war dafür einige Wochen auf den Straßen Feldkirchs unterwegs. Das Ergebnis ihrer Begegnungen: 50 Menschen, 50 Geschichten, 50 Porträtaufnahmen. Ab 27. September werden die Bilder im öffentlichen Raum ausgestellt.
Text: Christina Vaccaro Fotos: connecthumans Sie ist ein sehr zufriedener, froher und glücklicher Mensch. Ihr Geheimrezept für Zufriedenheit ist eine gute Zusammenarbeit und ein gutes Miteinander. (Seniorenheim Schillerstraße)
Mensch zu sein ist gegeben. Unsere Menschlichkeit zu behalten eine Wahl.“ 1 Eine Wahl, die das zehnköpfige Team von connecthumans aufzeigen und fördern möchte. Im öffentlichen Raum, im Alltag, im Vorübergehen. Für die 50 Porträtbilder, die ab Ende September an zehn Standorten in Feldkirch zu sehen sein werden, luden die GestalterInnen, FotografInnen und DokumentarInnen Menschen dazu ein, sich mit dem Menschsein auseinanderzusetzen. „Das Thema Vielfalt ist immer auf die eine Art oder Weise präsent, etwa in den Medien. Ganz oft wird es aber mit sozialen Daten, Zahlen und Fakten vermittelt“, erklärt Julia Beck. Die 32-jährige Feldkircherin hat sich nach einem Tourismus-Studium selbstständig gemacht und eine Kreativagentur für Konzeptentwicklung und Projektbegleitung gegründet. „Vermittlung von Wissen ist unheimlich wichtig und relevant, doch unser Zugang ist mehr auf der emotionalen Ebene. Mit diesem Projekt wollen wir Menschen auf der emotionalen Ebene ansprechen und dort etwas bewegen“, so Julia. >>
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Eine Ausbildung zu finden, stellt sich für ihn als große Herausforderung dar. Absagen sind oft unpersönlich, was den jungen Mann sehr schmerzt. Nun hat er ein professionelles Foto von unserem Fotografen erhalten. connecthumans wünscht ihm viel Erfolg bei der weiteren Suche nach einer passenden Ausbildung.
Die Idee zu connecthumans stammt aus einer Millionenstadt: von einem New Yorker Fotografen, der Menschen auf der Straße fotografiert und ihre Geschichten erzählt. „Es ist eine tolle Idee, über ein leichtes Medium Dinge aufzuzeigen und zu kommunizieren“, sagt Dragana Balinovic, die die Idee entdeckte und 2017 erstmals in ihren Bekanntenkreis einbrachte. „Dass wir alle Menschen sind, wissen wir. Doch wir möchten das die Menschen spüren lassen“, erklärt die Initiatorin von connecthumans. Durch ihren persönlichen Hintergrund und ihre Tätigkeit in der Sozialen Arbeit weiß die 36-jährige Weilerin, wie wichtig Bewusstseinsbildung für ein gelungenes Zusammenleben und mehr Mitmenschlichkeit in unserer Gesellschaft ist.
Bewusstseinsbildung im öffentlichen Raum
Egal ob jung oder alt, gesund oder beeinträchtigt, schwarz oder weiß: Wir sind alle Menschen. Doch wie zeigt man das Eigentliche am Menschsein auf, das Verbindende in der Vielfalt? Mithilfe von „Experience Cards“ (siehe Infokasten) ging connecthumans im Juli in Feldkirch auf Menschen zu und sprach mit ihnen über Angst und Freude, Glück und Trauer – Emotionen, in denen wir uns alle wiederfinden.