LANDxSTADT Edition Sommer 2023

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Regionalmagazin für Wettingen, Baden und das Limmattal

BLISS

«Hört auf zu suchen, vielleicht ist eben jetzt grad besser als irgendwann»

Regionale Genuss-Hotspots

Entdecken Sie kulinarische Ruheinseln

Tize.ch

Badenfahrt

Neoversum

Fokus Wettingen

Simon Libsig

Nachhaltigkeit

FC Baden

Genussoasen

Stadtammann

Markus Schneider

Kulturevents

100 Jahre Badenfahrt

Was ist eigentlich der «Badener Geist»?

Jetzt APP Go! downloaden und profitieren
N r. 2 | Sommer 2023 www.landxstadt.ch

Die Schweiz entdeckt die Schweiz.

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Liebe Leser:innen

Was können Sie besonders gut? Mein Vater, als gelernter Handwerker, beeindruckt mich immer wieder, wie er mit Leichtigkeit in und ums Haus «dies & das» repariert. Ich würde mal behaupten, diese «praktische Intelligenz» habe ich von ihm geerbt, wobei es mit der Umsetzung dann immer mal wieder hapert. In Zeiten der Digitalisierung gewinnt handwerkliches Können wieder deutlich an Wert.

FC Baden

Stellen Sie sich vor, Fussball gibt es ohne Maradona, Sommer, Mbappé oder Haaland nur digital – geht gar nicht. Der Jubel über den Aufstieg in die Challenge League wäre beim FC Baden sicher nicht so euphorisch ausgefallen.

schnell im Wortwitz, reagiere spontan auf Leute, auch auf der Bühne. Dafür bin ich ein miserabler Tänzer», erzählt Texter Tom Baumann im Interview.

100 Jahre Badenfahrt

Die Badener (und die umliegenden Vereine) «können» die Badenfahrt besonders gut. Unser Autor ist dem «Badener Geist» auf den Grund gegangen. Dabei gilt u.a. die wichtigste Regel für Beizen und Bühnen: Mehr Inhalt als Form. Und die Warnung vor dem Kommerz.

Editorial
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Land Stadt 2/23
Otto Weiss
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Inhalt

5 Genuss in der Region

8 Buch-Tipps: Pinsa, Gemüse, Sonne und Meer

12 Bliss: Das Feel-Good-Programm «Acapulco» soll die Leichtigkeit im Alltag zelebrieren

16 S tadtammann Markus Schneider im Interview

20 100 Jahre Badenfahrt: «Der Badener Geist»

24 Neoversum: Das Theaterspektakel an der Badenfahrt

28 Gemeinde Wettingen: Forstbetrieb mit Wald-Knigge, Jugendpolizei, Olympionike von der HPS, Digitalisierung

Impressum

Ausgabe 2/2023, 14. Jahrgang

32 Der FC Baden steigt in die Challenge League auf

36 Nachhaltigkeit: Tipps für den Sommer

40 Genussoasen: Erholung in der Natur

42 Museum Aargau: Klosterhalbinsel

43 Events: Musicals, Kunst & Sommerspass

44 Tägi Sommernacht: Feiern Sie den längsten Tag des Jahres

46 Kolumne: Simon Libsig

Herausgeber Makoli GmbH, Badstrasse 11,5400 Baden, Tel. 056 437 03 17, welcome@makoli.ch, www.landxstadt.ch

Herausgeber Daniel Zobrist Chefredaktorin Katja Bopp Autoren Christoph Bopp, Katja Bopp, Simon Libsig, Stephan Santschi, Michael Wehrle, Daniel Zobrist Fotografen Christian Doppler, Adrian Ehrbar, Alex Spichale, Foto Wagner Anzeigen Iris Zehnder Druck Häfliger Druck AG, Wettingen Vertrieb Wettingen, Baden, Ennetbaden, Dättwil, Mülligen, Birmenstorf, Ehrendingen, Freienwil, Rütihof Preis Abo für 4 Ausgaben: 35 Franken Copyright Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlags.

4 Inhalt
056 427 21 66, info@hoerberatung-wettingen.ch Gratis Hörtest Termin vereinbaren 056 427 21 66 Anzeige 12 32 20 36 24 16 Land Stadt 2/23
Hörberatung Wettingen Heinz Anner AG, Landstrasse 88, 5430 Wettingen, Tel.

Regionale Genuss-Hotspots

Entdecken Sie die kulinarischen Ruheinseln der Region. In der Baldegg geniessen Sie ein klassisches Cordon bleu oder ein modernes Selleriesteak mit knusprigem Tofu, der Landgasthof Linde in Fislisbach lädt in der lauschigen Gartenwirtschaft zu Biolachstranche mit Chimichurri ein und auf Hochgenuss bei traumhafter Aussicht treffen Sie im Restaurant Hertenstein ob Baden. Der mit 15 Punkten ausgezeichnete Koch Tim Munz verwöhnt seine Gäste im Restaurant Oberstadt und im Gasthaus Sternen geniessen Sie auf der Terrasse an ruhiger Lage beim Klosterplatz ein Erdbeer-Gazpacho mit Basilikum. Geniessen Sie es!

Text: Katja Bopp Bilder: zVg.

Im geschichtsträchtigen Waldgasthof Baldegg entfliehen Sie dem städtischen Lärm und tauchen ein in die Natur ob Baden. Hier sind alle willkommen ob Wanderer, SportlerInnen, Fussgänger oder GeniesserInnen. Das Angebot ist vielseitig und auch auf vegane und vegetarische Gäste ausgerichtet. Im unkomplizierten Selbstbedienungsbereich gibt es kreative Gemüsegerichte, Fleisch zum selbst grillieren und eine grosse Auswahl an Kuchen und Coupes. Im Restaurant geniessen Sie Klassisches wie Cordon-bleu oder Kalbsgeschnetzeltes oder moderne Gerichte wie Selleriesteak mit knusprigem Tofu und Wurzelgemüse. Im Stübli lässt es sich einfach sein. Lesen, essen und inspirierende Gespräche führen. Die einfache Karte bietet alles für jede Tageszeit und die hausgemachten Kuchen und Torten sind immer eine Sünde wert. Draussen lädt die schöne Terrasse unter den lauschigen Bäumen zu genussvollen

Stunden ein. Hier geniessen Sie einen Coupe «Tête à Tête» oder «18+», letzterer ist bei Bailey-LiebhaberInnen beliebt. Bei schönem Wetter hecken die Kinder auf dem grossen Spielplatz Abenteuer aus und sollte es mal nass sein, dürfen sie sich im Spielzimmer die Zeit vertreiben.

Das Waldgasthaus ist eine vielseitige Eventlocation mit Weinkeller (40 Gäste), Turmzimmer (20 Gäste), Waldblickzimmer

(40 Gäste), Stübli (60 Gäste) und Restaurant (120 Gäste). In den verschiedenen Räumlichkeiten werden auch eigene Veranstaltungen wie die Gourmetwoche im Februar, Wine & Dine im historischen Gewölbekeller oder der Herbstmarkt im Innenhof angeboten. Kulinarische Höhenflüge mit einem guten Tropfen verspricht auch der grossartige Weinkeller.

www.baldegg.ch

Baldegg Gastronomie

Im Landgasthof Linde in Fislisbach fühlen Sie sich schon kurz nach der Ankunft als Teil der Familie Schibli, die seit fünf Generationen mit einer unvergleichlichen Mischung aus Genuss, Geselligkeit, Tradition und Moderne ihre Gäste verwöhnt. Im Sommer geniessen Sie die lauschige Gartenwirtschaft unter den prächtigen Linden – die Namensgeber des Hauses – umgeben von liebevoll gepflegten Pflanzen und einem gemütlichen Ambiente. Die Qualität der verwendeten Rohprodukte steht hier an erster Stelle. Geboten wird eine gutbürgerliche Schweizer Küche mit aktuellen Food-Trends: Gebratene Biolachstranche mit Chimichurri, Mägenwiler Pouletbrüstli mit Zitronensauce oder Linsengemüse mit Erbslipüree begleitet von saisonalen Vorspeisen und regionalen Gemüse und Beilagen. Hier lassen Sie die Seele baumeln und den Alltag hinter sich. Mit 30 Zimmern, einem Restaurant mit 120 Plätzen, einer angesagten Bar und 50 engagierten Mitarbeitern werden Sie im Landgasthof Linde in Fislisbach rundum gustatorisch versorgt. Die Gastgeber, die Geschwister Sarah Pente, Isabelle Utiger und Felix Schibli, zusammen mit Felix' Frau Corinne freuen sich auf Ihren Besuch.

www.linde-fislisbach.ch

Hertenstein

Mit Hochgenuss bei traumhafter Aussicht über Baden wirbt das Restaurant Hertenstein über sein Refugium. Der charmante Familienbetrieb auf dem Hertenstein-Felsen steht für Authentizität und Herzlichkeit. Und das seit 1985, als die Familie Ettisberger aus einer Ruine eines der beliebtesten Panorama-Restaurants der Region aufbaute. Seit 2015 führt die nächste Generation mit Tochter Daniela und ihrem Mann Martin mit grosser Leidenschaft, Freude und Gastfreundschaft das kulinarische Erbe weiter. Dies geben sie als Lehrbetrieb auch der nächsten Generation mit auf den

Weg. Erleben Sie mit Familie, Freunden oder Geschäftspartnern unvergessliche Genussmomente bei bester Sicht über die Stadt Baden. Entdecken Sie die köstlichen Speisen aus vorzüglich regionalen Zutaten und lassen Sie sich dazu einen Wein empfehlen aus der mehrfach prämierten Weinkarte mit über 300 Positionen. Das herzlich kompetente HertensteinTeam und die Familie Ettisberger freut sich auf Ihren Besuch, ob zum Lunch, Abendessen oder zu einer Feier jeder Art.

www.hertenstein.ch

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Linde

Sternen

Ob Businesslunch, Sonntagsessen im Kreise der Familie, ein romantisches Têteà-Tête oder einfach so zwischendurch: im Gasthof Sternen finden Sie den passenden Rahmen. Geniessen Sie eine hochstehende Küche im herrschaftlichen Ambiente des Klosters Wettingen in der Stella Maris Stube oder in der Klostertaverne. Besonders geschätzt wird der Sternen - das älteste Gasthaus der Schweiz - und seine vielseitigen Möglichkeiten auch für besondere Anlässe. Bankette, Corporate Events, Hochzeiten oder Geburtstage werden im Ritter Heinrich Saal, in der Abt Konrad Stube oder im Löwensaal zum unvergesslichen Erlebnis. Und im Vinarium können Sie ein Menu «Surprise» inkl. Apéro für einen ganz besonderen Anlass (6 bis 8 Personen) buchen. Draussen auf der Terrasse an ruhiger Lage beim Klosterplatz werden wie gewohnt auch alle Gerichte aus der Stella Maris und Klostertaverne serviert: Erdbeer-Gazpacho mit Basilikum, Zander auf Meerrettichrisotto oder Lammrücken mit Zitronenkruste. Hier laden auch sonstige Leckereien wie Kuchen, Coupes oder eine Käse-Auswahl zum gemütlichen Geniessen ein. www.sternen-kloster-wettingen.ch

Der mit 15 Punkten ausgezeichnete Koch Tim Munz aus Ehrendingen (Wirtshaus zur Heimat) bringt sein ganzes Wissen in sein zweites Zuhause, ins Restaurant Oberstadt. Zusammen mit seinem Team stellt er monatlich einen neuen Gaumenschmaus zusammen. Wählen Sie aus zwei Karten aus: Eine kleine Auswahl von Klassikern oder 7 – 9 Kreationen, die sich nach dem richten, was der Bauer aktuell ernten kann. Aussergewöhnliches Essen wird noch besser durch feine Getränke. Die handverlesene Weinkarte und die Auswahl an Bieren und Säften sorgt für Überraschungen. Der neue Küchenchef Adrian Strub kreiert leckere Kombinationen und sorgt mit Leidenschaft für das kulinarische Wohl der Gäste: Zander Mezzelune Zitronen-Thymian oder Short Ribs Dauphine oder aus dem veganen Menu Quinoa mit Romanesco und Zitronengras. Micha, Chef de Service, mischt als leidenschaftlicher Barkeeper täglich neue Apéro- Getränke und Cocktails, Christo bringt viel Charme und Serviceerfahrung aus dem Wallis und Berlin ins Oberstadt und Geschäftsleiter Alex Berger sorgt sich um das Wohl aller. Der Garten und die Räumlichkeiten bieten Platz für bis zu 50 Gäste. Egal ob Apéro, Geburtstag, Kommunion oder Trauerfeier, das Küchenteam findet gemeinsam mit Ihnen ein Menü mit dem gewissen Etwas. www.oberstadt-baden.ch

Land Stadt 2/23 Gastronomie 7
Oberstadt

GEMÜSE & OBST

Das Fermentieren von Gemüse und Obst hat eine lange Tradition – es gehört zu den ältesten, natürlichsten, schonendsten Konservierungsmethoden der Welt. Sibylle Hunger, die bayrische Fermentista, zeigt, wie eine gesunde, nachhaltige Ernährung mit fermentierten Lebensmitteln gelingen kann. Auf eine Einführung in das handwerkliche Grundwissen und einfache Schritt-für-Schritt-Anleitungen folgt eine Vielzahl köstlicher Fermentationsrezepte. Zudem präsentiert die Autorin unkomplizierte Gerichte für den Alltag – Salate, Wraps, Aufläufe oder Nachspeisen –, in denen die hergestellten Fermentationsprodukte voll zur Geltung kommen.

Gemüse & Obst einfach fermentieren Sibylle Hunger www.at-verlag.ch

Fatto a mano

Was entsteht, wenn Herbert Grönemeyer zusammen mit seinem Produzenten Alex Silva in einem abgelegenen Haus im malerischen San Gemini an neuer Musik tüftelt und von Lorena Autuori mit umbrischen und süditalienischen Lieblingsgerichten bekocht wird? Ein Buch der besonderen Art. Eines, das Menschen beglückt, wie gute Musik und gutes Essen, denn es nährt Seele, Herz und Bauch.

fatto a mano

Herbert Grönemeyer / Lorena Autuori www.at-verlag.ch

Sonne und Meer auf dem Teller

Lazaros weiss, wie man Sonne und Meer auf den Teller zaubert. Die Küche seines Heimatlands, bei uns vor allem bekannt durch Moussaka oder Souvlaki, bietet viel mehr als jene beiden Klassiker. Auf einer kulinarischen Reise durch Griechenland führt er uns zu vielen neuen Entdeckungen – kennen Sie zum Beispiel Karpouzopita Milou, die Wassermelonen-Torte von Milos? Lazaros präsentiert Rezepte aus verschiedenen Regionen Griechenlands: Aufstriche, Salate, Feta- und Joghurtgerichte zum Teilen, Klassiker, Eintöpfe und Suppen werden ergänzt durch süsse Gebäcke, Honiggerichte und Früchtedesserts.

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Sonne und Meer auf dem Teller Lazaros Kapageoroglou www.at-verlag.ch Foto © Esther Meinel-Zottl, AT Verlag Foto © Leslie McIntosh, AT Verlag
Buch-Tipps Land Stadt 2/23
Foto © Lazaros Kapageoroglou, AT Verlag

Entdecken Sie das wahre Potenzial Ihrer Liegenschaft

Eine sorgfältige Untersuchung und Analyse können sich unter Umständen als äusserst lohnenswert erweisen, da in manchen Immobilien ein erhebliches Potenzial schlummert. Oft wird die gesetzlich zulässige Ausnützung nicht vollständig ausgeschöpft, was attraktive Optionen für die zukünftige Lebensplanung, Erbschaftsregelungen oder insbesondere den Verkauf eröffnet.

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Die 1985 gegründete Walde Immobilien AG vermittelt rund 400 Liegenschaften im Jahr, darunter bestehende Wohn-, Ferien- und Anlageimmobilien wie auch Neubauprojekte.

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Was für ein Potenzial verbirgt sich in Ihrer Liegenschaft? Scannen Sie einfach den QR-Code und finden Sie es heraus.

Walde Immobilien AG

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Manche Liegenschaften sind wahre Schätze, da die gesetzlich zulässige Ausnützung nicht ausgeschöpft ist – das bietet attraktive Optionen, welche mit einem neuen Analyse-Tool einfach aufgezeigt werden können.
Mattia Bonasso, Leiter Region Limmattal & Aargau
Immobilien-Tipp

Essen, was die Natur uns gibt. Die Autorinnen sind mit ihren Familien raus in die Natur und haben ihre Sinne geöffnet für alles, was wächst, duftet und blüht. Sie haben gesammelt und geerntet – Blüten, Kräuter, Wurzeln, Harz – und schliesslich in der Küche experimentiert und verfeinert. Dieses Buch inspiriert dazu, sich auf einzigartige Weise mit der Natur zu verbinden.

Pinsa

Die Pinsa sieht ihrer Schwester, der Pizza, täuschend ähnlich, doch schon beim ersten Bissen zeigt sich ihre Individualität: Der Teig macht den Unterschied. Dieser wird mit Sauerteig und einer Mischung aus verschiedenen Mehlen hergestellt und ruht zwischen 24 und 72 Stunden. Wahrhaftiger Slow Food also. Gesunder, unkomplizierter Genuss aus der italienischen Aromaküche –hier ist das Geheimrezept.

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Pinsa | Daniela Taglialegne, Sven Oliver Neitzel www.at-verlag.ch Dahlienchips & Berberitzenreis Judith Gmür-Stalder Kathrin Fritz www.at-verlag.ch Dahlienchips & Berberitzenreis
Buch-Tipps
Foto © Maurice K. Grünig, AT Verlag
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Wenn Erinnerungen verblassen

Jeder kennt es. Du läufst aus dem Raum in den nächsten und dann? Wolltest du etwas holen? Manchmal hilft es zurückzulaufen, sich dieselben Dinge anzusehen oder die Gedanken zu reproduzieren. Hast du es wirklich vergessen oder einfach keinen Zugriff mehr auf die Information?

Was genau hinter diesem Phänomen steckt, erfährst du hier.

Wieso vergessen wir?

Es gibt verschiedene Ursachen für unser Vergessen. Die zwei häufigsten sind Stress und Übermüdung. Auch Tagträumereien und Grübeleien sind weitere Gründe. Oft fallen dir die gesuchten Informationen zu einem späteren Zeitpunkt, wenn du alleine an einem ruhigen Ort bist, wieder ein. Vergessen kann auch positiv sein. Es hilft gegen Überforderung und lässt dich den Fokus besser aufs Hier und Jetzt legen. Viele Menschen glauben, dass das Vergessen von Erinnerungen nötig ist, um Platz für neue zu schaffen.

Der Unterschied zwischen Erinnerung und Gedächtnis Erinnerungen werden als Informationen aus der Umwelt definiert, die im Langzeit-

gedächtnis abgespeichert sind. Schenken wir einer Information Aufmerksamkeit und stufen sie als wichtig ab, so speichern wir sie im Langzeitgedächtnis (Hippocampus) ab.

Fake-Erinnerungen?

In einer Welt voller Fake News, Filter und Werbung sind wir vorsichtiger geworden. Uns ist bewusst, dass wir nicht alles glauben sollten. Doch können wir uns selbst vertrauen? Durch Erzählungen und Fotos können uns Erinnerungen «eingepflanzt werden». Ist man sich nicht mehr sicher, ob es sich um eine eigene Erinnerung handelt, können Recherchen, Jahreszahlen, Zeitungsartikel, Nachrichtenberichte konsultiert werden. Gemäss Fachexperten ist dies aber schwierig bis fast unmöglich.

Einschränkungen im Alltag

Zu einem Problem werden Erinnerungslücken dann, wenn der Alltag eingeschränkt wird. Man hat Mühe sich zu erinnern und braucht für Aufgaben plötzlich länger. Verschärft sich dieses Problem (oftmals bei älteren Personen), kann es zu einer Demenz oder Alzheimer Erkrankung führen. Neben Stress lassen uns auch Drogen- und Alkoholmissbräuche Erinnerungen verblassen.

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Text: Larissa Bucher Bild: istock EINE STORY VON TIZE.CH: JUNG, FRECH UND DYNAMISCH
TIZE
Die zwei häufigsten Ursachen für unser Vergessen sind Stress und Übermüdung.

Deshalb schreibt er «den Schrott» selber

Die singenden Komödianten von Bliss sind wieder auf Tour. Texter Tom Baumann (41) spricht über die neue Show «Acapulco», über schöne und schwierige Momente auf der Bühne und er erklärt, wie aus den A-cappella-Schubidus eine erfolgreiche Band wurde.

Waren Sie schon mal in Acapulco?

Tom Baumann: Nein, ich spreche zwar fliessend spanisch, war aber noch nie dort. Einzig Matthias Arn reist ab und zu nach Mexiko, um Bekannte zu besuchen und in Puerto Escondido zu surfen.

Weshalb heisst euer siebtes Bühnenprogramm dann «Acapulco»?

Früher spielten wir häufig an Festivals mit anderen A-cappella-Bands. Wir amüsierten uns über ihre dämlichen Namen, alle bestanden aus einem «aca» und irgendeinem Anhängsel. Als wir an der GV einer Bank auftraten, kam einer der Aktionäre,

nicht mehr ganz nüchtern, auf uns zu und sagte: «Toll, dieses Acapulco, das ihr da macht.» Zuerst belächelten wir die Idee, aber schliesslich fanden wir: Dieser Titel ist für unsere neue Show gar nicht so blöd.

Worum es in der neuen Show gehen soll, stand noch nicht fest?

Die Suche nach dem Thema und dem Namen gingen Hand in Hand. Nach Lockdown und Pandemie hatte jeder die Schnauze voll von schweren Themen. Wir wollten ein Feel-Good-Programm, die Leichtigkeit des Alltags zelebrieren. Reisen, Ferien, Piña Colada in der Hand, Sonnenschein – dagegen

hat doch niemand wahnsinnig viel einzuwenden.

In einer Szene erläutern Sie einem überforderten Touristen eine Menükarte in rasendem Spanisch. Sie verstehen also, was Sie sagen?

Ja, ich absolvierte eine Spanisch-Matura, später hatte ich eine Freundin aus Ecuador. Auch heute brauche ich es häufig im Alltag, in der Schweiz leben viele Menschen mit Spanisch als Muttersprache.

Flossen Erfahrungen aus den eigenen Ferien ein, oder wie entstand die

Cover-Story 12 Land Stadt 2/23
Text: Stephan Santschi Bilder: zVg. Seit 1999 sind Bliss als singende Komödianten unterwegs. Derzeit touren sie mit ihrem Programm «Acapulco» durch die Schweiz, wo sie auch am 22. Juni im Kurtheater Baden und am 13. Oktober in Das Zelt in Wettingen auftreten werden. Texter Tom Baumann ist Vierter von links im Bild.

Show?

Unsere Programme basieren immer auf Beobachtungen im Alltag, die wir dann etwas überspitzt darstellen. Ich schreibe sehr alltagstauglich, lasse auch die Tagesaktualität einfliessen, damit kann letztlich jeder etwas anfangen. In «Acapulco» interagieren wir mehr als früher mit der vierten Wand, also dem Publikum. In drei, vier Sequenzen verschmilzt unser Auftritt regelrecht mit den Zuschauern.

Sie schreiben bei Bliss die Texte. Wie kam es dazu?

Bei uns sind die Ressorts ziemlich klar verteilt. Ich habe eine Affinität gegenüber Sprachen, ich studierte Germanistik und machte später auch den Bachelor in Journalismus und Kommunikation. Als ich 2007 zu Bliss stiess, hat es sich ergeben. Das Programm von «Superstern» stand damals zwar schon, wegen mir wurde es aber immer länger. Ich habe ständig dreingeredet, bis meine Kollegen sagten: «Schreib den Schrott doch künftig selbst!» Ich muss auch mein Jöbchen haben. Arrangieren kann ich nämlich nicht, ich bin ein hundsmiserabler Notenleser.

Wenn aber fünf Personen diskutie-

ren, kann es Streitereien geben. Wie regelt ihr dies?

In der Endphase der Proben, wenn die Felle davon zu schwimmen drohen und nicht mehr viel Zeit bleibt, kann es hektisch werden, dann fliegen auch mal die Fetzen. Das dauert aber nie lange. Wir schmieden keine Allianzen, pflegen einen transparenten Austausch, wir mögen uns alle huärä guet (lacht). Wir haben eine gute Diskussionskultur, sie ist hauptverantwortlich dafür, dass Bliss seit über zehn Jahren keine Rochaden in der Besetzung hat. Wir kennen unsere je-

weiligen Stärken und Schwächen aus dem Effeff.

In welcher Hinsicht sind Sie unverblisserlich?

Ich habe sehr gerne recht. Ich finde, dass andere honorieren sollten, wenn ich gute Argumente habe (schmunzelt). Doch andere haben manchmal eben auch gute Argumente. Ich nehme mein Ressort grausam wichtig, ich sollte mehr die Relationen sehen. Schliesslich operieren wir nicht am offenen Herzen oder fliegen eine Boeing 747, wir machen Comedy und A-cappella. Und: Ich lege gerne die Schwachstellen anderer offen, ich bin ein verdammter Anzünder, ab und zu heisst es dann auch, dass es genug für heute sei. Ich bin relativ schnell im Wortwitz, reagiere spontan auf Leute, auch auf der Bühne. Dafür bin ich ein miserabler Tänzer.

Nicht alles, was ihr aufführt, ist also von langer Hand geplant?

Nein, das Spontane hat bei uns einen grossen Platz, es passiert öfter als man denkt. Wenn einer von uns deshalb die Contenance verliert, ist es umso lustiger. Das Publikum merkt dann, dass wir tatsächlich Spass zusammen haben.

Bliss ist 1999 gegründet worden, Sie stiessen 2007 dazu. Weshalb?

Ich unterrichtete mit Claudio Tolfo an der gleichen Schule. Wir korrigierten Prüfungen, meine und seine Schüler waren nicht wirklich gut, bei mir ging es um Französisch, um den blöden Subjonctif. Also sagten wir: Lass uns ein Bier trinken gehen. Claudio meinte, dass er höchstens zwei nehmen könne, später müsse er noch auf die Bühne. Also ging ich mit. Die kleine A-cappellaFormation war damals noch wenig bekannt. Sie spielte an Geburtstagen und Hochzeiten, später mit Bühnenprogrammen im Kleintheater und an Firmenanlässen. Wir haben geschrieben, gespielt, traten immer wieder auf. Es ist mega gewachsen und wächst noch immer, das ist lässig.

Gibt es Meilensteine in eurer Entwicklung oder wuchs alles organisch?

Zunächst hat sich auf den Redaktionen nie-

13 Bliss Land Stadt 2/23
«Ich bin relativ schnell im Wortwitz, reagiere spontan auf Leute, auch auf der Bühne. Dafür bin ich ein miserabler Tänzer.»
Tom Baumann, Bliss
«In der Endphase der Proben, wenn die Felle davon zu schwimmen drohen und nicht mehr viel Zeit bleibt, kann es hektisch werden, dann fliegen auch mal die Fetzen.»
Tom Baumann, Bliss
Das Feel-Good-Programm «Acapulco» soll die Leichtigkeit im Alltag zelebrieren.

Bliss

Bliss, das sind Claudio Tolfo, Viktor Szlovák, Matthias Arn, Lukas Hobi und Tom Baumann. Entstanden ist die humoristische A-cappella-Gruppe im Jahr 1999 im St. Galler Rheintal aus der Bieridee einer Handvoll Freunde. Was mit Auftritten an privaten Feiern begann, mündete 2005 ins erste Bühnenprogramm «Herrlich Dämlich», gleichzeitig erschien der erste Tonträger «O-Ton». Der nationale Durchbruch gelang mit dem zweiten Bühnenprogramm «Superstern» im Jahr 2007.

In der Folge wuchs der Erfolg kontinuierlich. Die Gruppe tourte durch die Schweiz, Deutschland und sogar nach Asien, füllte immer grössere Häuser. 2019 gewannen die fünf Blisser den Swiss Comedy Award, 2020 nahmen sie den Prix Walo in der Kategorie «Publikumsliebling» entgegen. Zum alljährlichen Highlight in der Vorweihnachtszeit entwickelte sich die Weihnachtsshow «Merry Blissmas». Derzeit sind die singenden Komödianten mit der siebten Show «Acapulco» unterwegs, die auch im Kurtheater Baden (22. Juni) und im Zelt in Wettingen (13. Oktober) gastiert.

mand für uns interessiert. Wir waren diese A-cappella-Schubidus, man sah uns als Komiker, nicht als Musiker, wir waren weder Fisch noch Vogel. Obwohl unsere Shows zu 70 Prozent aus Musik bestehen, werden wir nie an die Swiss Music Awards eingeladen. Irgendwann kamen die Medien aufgrund der wachsenden Zuschauerzahlen nicht mehr an uns vorbei. Wir haben ein grosses Publikum mit extremen Bliss-Fans, unsere Auslastungszahlen sind sehr gut und trotzdem kennen uns viele nicht. Divertimento braucht drei Stunden, bis die Show ausverkauft ist. Damit können wir uns nicht vergleichen, doch das ist gut. Wir haben Luft nach oben.

Gesungen habt ihr stets a-cappella?

Es war immer a-cappella. Daneben ist der Comedy-Aspekt in den letzten Jahren stärker geworden. Wenn wir zusammen unterwegs sind, wollen wir es lustig haben. Wir

haben aber auch einen sehr hohen Qualitätsanspruch, üben auf Teufel komm raus, bis es sitzt, nehmen Shows auf und schauen, wo wir uns verbessern können. Wir sind alle wirklich sehr gute Musiker, abgesehen von mir. Aber wenigstens habe ich ein gutes Gehör (schmunzelt).

Was sorgt bei Ihnen für Hühnerhaut?

Ein Saal voll glücklicher Leute. Die unzähligen Rückmeldungen. Menschen, die uns zum ersten Mal sehen und sich fragen, weshalb sie uns vorher nicht kannten. Wenn jemand im Büro Feierabend macht und alle klatschen, ist das eher nicht so toll, bei uns ist das hingegen mega positiv (lacht).

Erinnern Sie sich auch an unangenehme Momente?

Ein richtiges Lowlight hatten wir einmal nach einer Sommerpause. 30 Minuten vor dem ersten Konzert starb die Mutter eines

Blissers. Trotzdem wollte er raus und spielen, alle hat das wahnsinnig mitgenommen. Letztlich war es sehr traurig, aber auch sehr schön. Auch ich kam einmal direkt aus der Notaufnahme auf die Bühne, weil eine mir nahestehende Person im Spital war. Auf

der Seitenbühne war ein Telefon, wäre ein Anruf gekommen, hätten wir die Show abgebrochen. Ich hatte vier Freunde, die das mittrugen, das ist einmalig.

Boygroups lösen sich auf, weil Einzelkarrieren in den Fokus rücken. Diese Gefahr besteht bei euch nicht?

Das funktioniert, mit Ausnahme von Robbie Williams, Ronan Keating und Sting, eher selten. Wir nehmen uns immer wieder kleine Auszeiten für eigene Projekte. Matthias sang bei Trauffer die «backing voice», Lukas spielt auf der Thuner Seebühne beim Musical «Dällebach Kari» mit. Wir funktionieren als Quintett sehr gut, keiner von uns strebt eine Solokarriere an. Robben und Ribéry gehörten beim FC Bayern München einst ja auch gemeinsam auf eine Bühne.

Und wie spannen Sie aus?

Ich kümmere mich um meine Familie mit zwei kleinen Kindern. Ich bin sehr gerne draussen zum Biken, Langlaufen oder beteilige mich an einem mehrstündigen Jassabend. Auch beim Live-Fussball erhole ich mich sehr gut, ich habe in der Fankurve des FC Winterthur eine Saisonkarte. Ab und zu fahre ich nach Deutschland, und schaue mir ein Spiel des SC Freiburg an. Ich gehe auch gerne ins Theater oder zur Kleinkunst, kürzlich war ich beim Tryout des neuen Programms von Mona Vetsch und Tom Gisler, diesen Perspektivenwechsel geniesse ich sehr.

Bliss bedeutet aus dem Englischen übersetzt Glück. Habt ihr euer Glück gefunden?

«Hört auf zu suchen, vielleicht ist eben jetzt grad besser als irgendwann.» Dieser Satz widerspiegelt die Befindlichkeit unserer Band sehr gut. Alles, was jetzt noch kommt, ist Bonus, wie ein Freispiel beim Flippern. Wir haben über Jahrzehnte hinweg ohne viel Hilfe von aussen eine intensive Aufbauarbeit betrieben und wir sind noch nicht auf dem Zenit angelangt. Solange wir den Plausch haben, machen wir weiter.

Cover-Story 14
«Wir funktionieren als Quintett sehr gut, keiner von uns strebt eine Solokarriere an.»
Tom Baumann, Bliss
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«Als Zentrumsstadt strahlen wir weit über den Ort hinaus»

Stadtammann Markus Schneider spricht im Interview über die Fusion mit Turgi, die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Baden, das Projekt Baden 4.0 und die integrierende Kraft der Badenfahrt.

Interview: Christoph Bopp Bilder: Stadt Baden, Schweiz Tourismus, Thomas Röthlin

Die Fusion zwischen Baden und Turgi ist sicher ein epochales Ereignis. Etwas in dieser Grössenordnung erlebt man nicht alle Tage. Am 11. April 2023 wurde der Zusammenarbeitsvertrag zwischen den Gemeinden unterschrieben. Für die Einwohnerinnen und Einwohner sollte man ein solches Vorhaben trotz aller Schwierigkeiten und Komplexitäten in ein paar Sätzen erläutern können. Warum macht man eine solche Fusion?

Markus Schneider: Das Wichtigste bei einer solchen Fusion ist ein Partner, der die Fusion auch wirklich will. Das ist die wichtigste Voraussetzung. Man kann diesen Weg nicht beschreiten in der Haltung: Schauen wir mal. Sondern man muss ihn gemeinsam antreten. Natürlich wollen beide Partner profitieren. Aber man muss überzeugt sein, dass man zusammen einen Mehrwert generieren kann. Wer wie viel profitiert und ob es mehr ist, als eventuell der andere kriegt, hat dann nicht mehr eine so grosse Wichtigkeit.

Und wo liegt der Mehrwert?

Gestatten Sie mir etwas Abstraktheit: Entwicklungen können heute eigentlich nur noch «innen» gemacht werden. Man kann sich nicht mehr einfach räumlich ausdehnen, sondern muss eben «innen» wachsen. Möglichst unterschiedliches Potenzial hilft dabei. Turgi hat einen Bahnhof, der eine Drehscheibenfunktion hat. Das ermöglicht Ansiedlung von Industrie und neuen Einwohnern. Turgi kann ein attraktiver Standort sein, vor allem wenn er «Baden» noch im Namen führt.

Die alles überstrahlende Marke «Baden»?

(Lacht) Man hört es nicht so gern, aber wenn «Baden» auf dem Schild steht, hat es doch eine andere Anziehungskraft, als wenn «Turgi» drauf steht.

Sie reden von «Ansiedlung». Die Zuwanderung sehen aber nicht mehr alle so uneingeschränkt positiv. Es ist nicht so einfach, für die einzelne Bürgerin, den einzelnen Bürger anzugeben, wo er profitieren wird. Wir müssen es anders sehen: Wir haben im Moment die Rolle einer Zentrumsstadt. Und wenn wir das bleiben wollen, müssen wir uns weiter entwickeln. Wenn wir über Schnellzugshalte reden, dann heisst es: «Baden? 20'000

Leute. Interessiert uns nicht.» Als Wirtschaftsstandort sind wir aber die Nummer 7. Wir haben internationale Firmen hier, coole KMUs. Die strahlen weit über den Ort hinaus. Es ist gut für den Standort, wenn wir dem Ort zahlenmässig etwas mehr Gewicht geben können.

Was finden eigentlich Firmen attraktiv an einem Standort?

Natürlich gibt es da vieles. Nicht nur Steuern. Nehmen wir die Mitarbeiter: Unsere Stärke ist die Verbindung von Einkaufen, Wellness, Kultur, Ambiente, Lebensfreude. Das schätzen die Firmen, damit ihre Leute irgendwo hingehen. Aber das muss man als Zentrumsgemeinde auch stemmen können. Und jetzt kommt das Steuerpoten-

Interview Stadtammann Baden 16 Land Stadt 2/23
«Das Wichtigste bei einer solchen Fusion ist ein Partner, der die Fusion auch wirklich will»
Markus Schneider, Stadtammann Baden

zial ins Spiel, die Grösse. Da sieht man, dass es allein immer schwieriger wird.

Wann tritt die Fusion in Kraft? Am 1. Januar 2024.

Und was heisst das konkret? Sagen dann alle in Turgi: Ich bin ein Badener?

Im November hält Turgi seine letzte Gemeindeversammlung ab. Der Neujahrsapéro findet dann bereits in Baden statt. Bis zum 1. Januar 2024 muss klar sein, wie die neue Verwaltung funktioniert. Das Gemeindehaus in Turgi ist dann zu. Alle Mitarbeiter kommen nach Baden. Nur die Postleitzahl, 5300 für Turgi, bleibt. Bis zu den Sommerferien wollen wir aufgegleist haben, wer dann was machen wird. Es gibt eine Besitzstandsgarantie: Zwei Jahre lang bleiben Mitarbeiter von Turgi angestellt, zum gleichen Lohn, aber nicht unbedingt in gleicher Funktion.

Für die Verwaltung wäre es dann eher eine Einverleibung, wenn auch eine «freundliche».

Ja, das ist so. Aber die Gewichte sind halt so: Es geht um 17 Personen. Also nicht das grosse Heer. Bis Ende Juli müssen die Mitarbeiter sich zu unserem Angebot äussern.

Gibt es noch Dinge, die offen sind?

Im Fusionsvertrag nicht, dem hat das Stimmvolk zugestimmt. Für die Dinge des Alltags versuchen wir einen Flyer zusammenzustellen: Wie ist es mit Abfallsäcken und -marken? Wo sind die VerwaltungsSchalter in Baden? Wie steht es mit Hundemarken? Nützliche Informationen. Dann gilt es, verschiedene Gremien neu zu besetzen, so die Zuwahl von acht Einwohnerratsmitgliedern aus Turgi. Bei der IT ist die Herausforderung beherrschbar, wir haben die gleichen Plattformen, müssen aber natürlich Zugangsberechtigungen gegen-

seitig regeln. Und die Archive müssen wir irgendwann zusammenführen.

Zurück zum Standort. Was macht Badens Attraktivität aus?

Was man uneingeschränkt sagen kann: Baden ist bekannt. Sicher mal als Industriestandort mit der Geschichte von BBC und später ABB. Natürlich haben die Industrie-Giganten etwas an Bedeutung verloren. Aber wir haben interessante neue Firmen, die kommen, zum Beispiel Infosys, eine indische Digital-Firma mit mittlerweile 100 Angestellten. Davon erfährt man halt wenig. Die grossen Schlagzeilen kriegst du, wenn Firmen gehen und Arbeitsplätze verschwinden. Wenn neue Firmen kommen, wird weniger berichtet. Diese positive Entwicklung wird etwas übersehen.

Wie ist denn der Stand heute?

Wir haben 29 000 Arbeitsplätze (noch ohne Turgi), wir haben Branchenschwerpunkte mit Medizinaltechnik, IT, Gesundheit/Wellness, eine Elektro-Branche, die sich positiv entwickelt. Wir haben Dectris und andere Firmen in Dättwil. Dazu kommt jetzt das Bad. Warum kommt eine Firma nach Baden? Wegen der Mitarbeiter. Die kurzen Wege, der nahe Erholungsraum, Einkaufsmöglichkeiten und Freizeit, Kultur, das sind attraktive Angebote für Angestellte. Und verkehrsmässig sind wir gut angeschlossen: in 15 Minuten ist man in Zürich.

Mit «Baden 4.0» hat die Stadt ein neues Projekt angestossen. Was läuft da?

Zum zweiten Workshop sind eigentlich alle wieder gekommen. Die Intention ist ja, dass die Industrie, die Firmen, sich an einer gemeinsamen Plattform beteiligen. Sie sollen mitreden, wie sie sich die Zukunft des Standorts vorstellen. Es macht wenig Sinn, wenn wir uns über die Gestaltung von Baden Nord Gedanken machen und die späteren Nutzer sind nicht an Bord. Wir versuchen, mit Hilfe dieser Plattform eine Art Gesamtsicht des Standortes zu erzeugen.

Machen das andere auch? Gibt es Vorbilder?

Genau so, wie wir das versuchen, gibt es das noch nicht. Aber denken Sie daran, dass praktisch alle, Firmen, Behörden, Bildungsinstitutionen, Leute mit Entscheidungskompetenz geschickt haben. Das heisst, dass sie das wollen. Und es drückt auch Vertrauen aus. Offenbar haben wir bei der Pflege der Firmen nicht alles falsch gemacht. Und andererseits ist es auch nicht selbstverständlich, dass der Einwohnerrat gesagt hat: «Ja, wir glauben daran, macht das». Und eine Finanzierung gesprochen hat.

Oben: Baden gehört zu den Top 7 von 110 Wirtschaftsregionen der Schweiz. Mitte: Die Stadt lädt dieses Jahr wieder zur Badenfahrt ein. Unten: Stadtammann Markus Schneider (rechts) mit Turgis Gemeindeammann Adrian Schoop nach der Abstimmung zur Fusion mit Turgi.

17 Markus Schneider Land Stadt 2/23
«Als Wirtschaftsstandort sind wir die Nummer 7. Wir haben internationale Firmen hier, coole KMUs»
Markus Schneider, Stadtammann Baden

Im Herbst sind Wahlen und eine Partei redet davon, dass man Zuwanderung begrenzen soll.

Ich nehme in dieser Beziehung Baden als weltoffen wahr. Wir können uns dem Wachstumszwang nicht widersetzen. Das sehen die Bürgerinnen und Bürger. Sie möchten allerdings, dass das Wachstum geregelt stattfindet. Es werden mehr Leute kommen. Die brauchen Wohnraum. Und wenn wir nicht wollen, dass der Wohnraum durch eine Immobilienblase unbezahlbar wird, müssen wir ihn zur Verfügung stellen. Aber es ist wichtig, dass die Politik die Menschen beim Gestaltungsprozess mitnimmt. Und sie das auch so empfinden.

Der Kompetenzbereich Tourismus wurde aus der Verwaltung herausgelöst und in eine eigenständige Organisation (TourismusRegion Baden AG) überführt. Hat sich das bewährt?

Wir sind und waren immer eine Bäderstadt – oder die Bäderstadt. Und deshalb war Tourismus auch immer wichtig. Im Verwaltungsrat dieser Tourismusorganisation sind Private und die öffentliche Hand vertreten. Die Stadt ist selber nicht Aktionär. Wir haben eine Leistungsvereinbarung, dass wir die Leistungen, die unsere Mitarbeiter früher selber erbracht haben, jetzt bei der TourismusRegion Baden AG für 500'000 Franken im Jahr einkaufen. Der Vorteil liegt darin, dass die Anbieter von Tourismusleistungen jetzt zusammen arbeiten. Es ist nicht das Kerngeschäft einer Stadt, Tourismus zu verkaufen. Aber es wird keine Tourismusorganisation geben, bei dem die öffentliche Hand nicht dabei ist.

Und wie läuft es?

Wir hatten 2022 ein Spitzenjahr. So viele Hotelübernachtungen wie noch nie und auch Stadtführungen hatten wir deutlich mehr als 2019, dem bisherigen Rekordhalter. Das heisst, dass wir die Transformation nicht in der Not durchführen mussten, sondern in einer Phase machen konnten, wo es gut läuft. Und wo man dann noch etwas drauflegen kann.

Reden wir noch über die Badenfahrt. Was bedeutet sie für Sie als Stadtammann?

Ja, die Badenfahrt. Horror pur. (lacht) Im Ernst und voraus: Wir haben hier so viele gute Veranstaltungen und Traditionen, Bluesfestival, Langmatt, Fantoche, auch alle die Ausstellungen und Museen, man kann nicht alle aufzählen. Man kann nur stolz sein darauf, wenn man vorbeigehen darf, um Grüezi zu sagen. Bei der Badenfahrt ist speziell, dass man immer lange darauf warten muss, bis sie wieder kommt. Aus meiner Sicht bildet sie einen Ausnahmezustand in unserer Stadt. Viele Leute können sich nicht vorstellen, dass eine Bevölkerung so etwas auf die Beine

stellt. Die integrierende Kraft ist gross: Die Quartiere der Stadt müssen sich jedes Mal wieder zusammen finden, weil sie eine Beiz betreiben müssen, weil sie am Umzug teilnehmen undsoweiter. Und man muss ein Konzept eingeben. Vereine bilden sich um diese zehn Tage. Eine Vielseitigkeit, die ganz speziell ist.

Welche Rolle spielt die Stadt?

Sie muss die Gesamtbewilligung geben. Dann haben wir Vertreter im OK, zum Beispiel in der Sicherheit. Die Stadt ist nah dabei. Wir hatten eine Zusammenkunft mit dem Kleinen OK.

Beim letzten Mal hörte man zum ersten Mal, dass das Fest jetzt zu gross geworden sei.

Vielleicht müsste man die Werbung etwas zurückfahren. Und beim Bauen könnte man auch etwas zurückstecken. Aber irgendwann wird es eine Situation geben, in der sich die Leute nerven. Und das lässt sich fast nicht verhindern, man will ja nicht die Spassbremse sein. Aber zu viele Leute könnten auch kontraproduktiv sein, da dann die Gemütlichkeit verloren gehen könnte.

Die unvermeidliche letzte Frage: Die Fusion mit Turgi, das kann ja nur ein Anfang sein. Mit Neuenhof hat es geklemmt, mit Wettingen ist es schwierig, mit Ennetbaden noch mehr. Ich glaube, die Gemeindelandschaft im Kanton muss sich in Zukunft sowieso ändern. Die Zentrumsgemeinden stecken im Wachstums-Dilemma. Aber es braucht Zeit und ohne die Bevölkerung mitzunehmen, wird es eh nicht gehen.

18 Interview Stadtammann Baden Land Stadt 2/23
Baden ist seit jeher eine Bäderstadt und lädt mit dem Fortyseven zu ruhigen Stunden ein. Rechts: Flanieren und Shoppen oder einen erfrischenden Apéro und ein feines Nachtessen sowie einen kulturellen Anlass in Baden geniessen.
«Die Badenfahrt ist ein Ausnahmezustand, ihre Vielseitigkeit und integrierende Kraft ist gross»
Markus Schneider, Stadtammann Baden

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«Badener Geist»

Die Badenfahrt ist ein Fest und findet alle zehn oder fünf Jahre statt – oder wenn es nötig ist. Nichts ist wie die Badenfahrt – sie ist einzigartig.

Bei der Badenfahrt kommt so vieles zusammen, dass sie jeweils besonders und einzigartig wird. Alles ist voller Widersprüche. Die Badenfahrt ist einzigartig. Die Badenfahrt steht in einer Tradition, die ihren Ursprung in der Französischen Revolution hat, aber sich erst im 19. Jahrhundert voll entfaltet hat: der Tradition des Volksfestes, der patriotischen Selbstvergewisserung. Die Badenfahrt ist einzigartig. Die Badenfahrt leistet, was ähnliche Veranstaltungen überall in der Schweiz leisten: einen Rückblick auf ein Ereignis oder mehrere Ereignisse in der Vergangenheit, bei denen man sich einig ist, dass sie der kollektiven Erinnerung wert sind. Die Badenfahrt ist einzigartig. Die Badenfahrt ist, was viele andere Festivitäten auch sind, Ferien vom Alltag, eine Gelegenheit loszulassen und sich neu aufzumachen. Die Badenfahrt ist einzigartig. Das sagen jedenfalls viele. Und so mag etwas dran sein. Blickt man aber zurück auf die Badenfahrt von 1923, – der ersten, wenn man eine 100-Jahre-Tradition will, –fällt auf, wie vertraut sich die Rechtfertigung anhört, warum es jetzt geboten sei, ein Fest zu veranstalten. Nach dunklen Tagen (Erster Weltkrieg und Generalstreik) «soll in unsere an Materialismus so reiche Zeit wieder ein idealistischer Zug kommen», liest man. Die 1920 gegründete Gesellschaft der Biedermeier, welche die Badenfahrt 1923 initiierte, will erinnern an «jene schönen Tage, die noch

Sinn für schlichte Menschlichkeit hatten». Eine Art Therapie für die Seele – mit der angenehmen Nebenfolge eines Reingewinns von 20'297 Franken für die neugeschaffene Theaterstiftung, das war 1923. 1937 waren dann die 90 Jahre Spanischbrötlibahn, die 1847 zum ersten Mal von Zürich nach Baden fuhr, der Anlass. Logisch, dass 1947 dann die 100 Jahre auch gefeiert werden mussten. Diese zwei Badenfahrten entsprachen ziemlich getreu dem Muster des historischen Gedenkens. 1957 wäre in dieser Beziehung schwierig geworden. 90 Jahre Spanischbrötlibahn, wirkt etwas gesucht, aber geht gerade noch, weil es wirklich um etwas Wichtiges geht. 100 Jahre sind dann selbstverständlich und kein Problem. Aber 110 Jahre? Zum Glück wurde 1957 gerade die Stadt umgebaut und der Schlossberg neu untertunnelt.

Nach Seelentherapie und zwei Mal Blick zurück kommt 1967 etwas anderes

Also konnte man 1967 eine Art Neuanfang machen. Keine nostalgischen Blicke zurück mehr, seien sie von der Zeit motiviert oder vom Datum. (1972 sollte es diesbezüglich einen kleinen «Rückfall» geben, aber die «kleine Badenfahrt» brauchte offenbar noch das 125-Jahr-Jubiläum des Spanischbrötlibahn. Zudem wurde der neue Bahnhofplatz eingeweiht.) Aber es scheint, dass 1967 die

100 Jahre Badenfahrt 20 Land Stadt 2/23
Text: Christoph Bopp Bilder: Alex Spichale Der Schlossbergplatz in Baden eingetaucht im Lichtermeer der Badenfahrt 2007.

Ära der «richtigen Badenfahrten» einen leisen Anfang nahm. Der «Badener Geist» auf jeden Fall begann in jenen Jahren herumzuspuken. Oder – auch das kann sein – er gab sich endlich einen Namen. Ein Geheimnis ist nur so gut, wie der Name, mit dem es verknüpft ist. Das wenigstens hat uns die Marketingtheorie der letzten 100 Jahre gelehrt. Der «Badener Geist» zeigt sich exemplarisch an der Badenfahrt und die Badenfahrt hat ein Geheimnis, welche sie von all den anderen Festivitäten unterscheidet, weil der «Badener Geist» sie inspiriert. Wer hier einen Zirkel sieht, hat wahrscheinlich Recht. Aber es ist ein «circle magic», ein magischer Zirkel. In ihm drin ist alles möglich.

Das Geheimnis, das etwas Gewohntes so neu macht

Die wirklichen Geheimnisse, das haben uns nicht zuletzt Geschichten wie die vom «Heiligen Gral» und andere Epen der Weltliteratur gelehrt, haben eine bemerkenswerte Eigenschaft. Je näher man ihnen kommen will, desto nebelhafter werden sie; je klarer man sie benennen will, desto rätselhafter werden sie. Das hat noch keine Experten und Alleswisser daran gehindert, weit und breit darüber zu schwadronieren. Leider. Aber Eingeweihte wissen, dass man den «Badener Geist» nur Eines machen lassen muss: nämlich einfach machen lassen. Schwerer getan als gedacht. Einer, der mit Sicherheit etwas davon weiss, aber nie als «Experte» genannt werden möchte, ist Adrian Meyer. Er war gewissermassen der «spiritus rector» (das ist Latein, aber deshalb kein Pseudonym für den «Badener Geist») der «Wettermacher». Die «Wettermacher» waren eine Gruppierung, die den Begriff «Clique» verdient. Dies nicht zuletzt, weil Adi Meyer das künstlerische Vorbild der Badenfahrt in der Basler Fasnacht sieht. «Da steckt jede Menge Kultur drin: Die Musik («Drummle und Pfyffe») ist unverkennbar; die Art und Weise, wie sie ihre Larven schnitzen und formen, ist einzigartig; und um ihre «Schnitzelbängg» und andere Reimereien, die jedes Jahr neu gemacht werden, werden sie zu Recht weit herum bewundert.» Wie man sich in Basel selber unernst nimmt, das könne man nur bestaunen. Und es ist als Tradition sehr stabil und gefestigt. «Bei der Badenfahrt habe ich immer den leisen Eindruck, jetzt könne es ins Kommerzielle kippen; ich bin beunruhigt, jetzt geht es nur darum, die Kasse zu füllen.»

Zwischen opera buffa neapolitana und Monty Python Wie es zu den «Wettermachern» kam, ist nicht ganz geklärt. Das Badenfahrt-Buch will wissen, dass es 1977 dem Architekten und späteren ETH-Professor im OK langweilig geworden sei. Und

Meyer die freie Zeit in eine Strassentheatertruppe steckte. «1977 waren wir Nomaden», sagt Meyer, «wir führten unser Stück auf, wo es gerade passte.» Irgendwo «zwischen neapolitanischer opera buffa und Monty Python» müsse man das theatertechnisch ansiedeln. «Danach hatten wir ein Zelt», erinnert er sich an 1982, «auf dem Theaterplatz gerade neben dem ‹Bistro de la Presse› des BT.» Dort hätte sich das Badenfahrt-typische Bandengerangel abgespielt. «Ihr dort einen halben Meter zurück, wir dafür da einen halben Meter mehr», etwa so müsse man sich das vorstellen. Der Architekt wird sich da mühelos gegen die Federfuchser-Journalisten durchgesetzt haben. Profession oblige. Danach waren die «Wettermacher» die grosse Badenfahrt-Attraktion. Das Zelt gedrängt voll, unter anderem auch weil die Verbindungen der Mitglieder weit reichten, bis in die Gault-Millau-Spitzengastronomie hinein. «Bernhard Bühlmann von der ‹Pinte› hat einmal für uns gekocht», erinnert sich Meyer. Geld hätten sie zwar nie viel verdient, Kik Glaeser von WOGG, als Finanzminister, hätte jeweils geschaut, dass es aufging. Die Programme subsummiert Meyer unter «höherer Blödsinn», die Themen oft aktuell, «Wachmann Meili», die Sportler Beat Breu, Brächtu Moser und Andreas Däscher, der stadtbekannte Beizer Franco vom «Da Franco» in der Badstrasse sei mit dem Adriano-Celentano-Klassiker «Chi non lavora, non fa l’amore» aufgetreten. Keiner, ob Rechtsanwalt oder Professor oder was auch immer, sei sich zu schade gewesen, auf der Bühne «irgendwelche Kalbereien» zum Besten zu geben.

Dem «Badener Geist» auf der Spur

Nun ist Adi Meyer erinnerungsmässig warmgelaufen. Vielleicht könnte man in Sachen «Badener Geist» bei ihm jetzt leise auf den Busch klopfen? Aber vorsichtig, man darf nicht vorprellen. Die Badenfahrt? «Ein Fest von Badenern für Badener.» Das kam schnell. Ist Meyer gewarnt? «Zehn Tage, um auch die andere Seite zeigen zu können, ohne dass Fasnacht ist.» Immerhin. «Die Regeln legen die Badener fest.» Klar. Aber wie ist das mit den Regeln? «Wichtigste

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Die sinkende Titanic war an der Badenfahrt 1997 zu bestaunen. Adi Meyer (rechts, Bild von der Badenfahrt 2007) erklärt den «Badener Geist»: «Wichtigste Regel für Beizen und Bühnen: Mehr Inhalt als Form.»
«Bei der Badenfahrt habe ich immer den leisen Eindruck, jetzt könne es ins Kommerzielle kippen»
Adrian Meyer

Regel für Beizen und Bühnen: Mehr Inhalt als Form. Die Darbietung, Aufführung, Inszenierung zählt mehr, als dem Gast ein beliebiges Getränk oder ein mittelmässiges Menu aufzudrängen.» Und immer wieder die Warnung vor dem Kommerz. «Wer nur auf Umsatz und Kasse schaut, ist fehl am Platz.» Und wie habt Ihr es gehalten mit dem «Badener Geist»? Wann und wie hat er Euch eingeflüstert?

«Wir wollten den Beweis führen, dass man es kann.» Äh, was kann? «Irgendetwas zum Thema beitragen, beim Umzug oder als Festspiel oder wie auch immer.» Die «Wettermacher» als Appell zum Mitmachen? «Genau. Macht was!» Das Ziel, andere anzuspornen, sich ebenfalls in «unernste Ernsthaftigkeit» zu begeben.

Nun hilft nur noch klassische deutsche Literatur

Das war jetzt nicht sehr ergiebig. Oder doch? Vielleicht hätte man «härter» fragen sollen? Mehr auf den Punkt? Aber solche Geister sind scheu und wollen vorsichtig behandelt werden. In gewisser Weise erinnert die Situation an eine der berühmtesten Szenen der deutschen Literatur. Von Lessing stammt das Stück «Nathan der Weise». Fast keiner hat es gelesen, aber fast alle davon gehört. Dort stellt Sultan Saladin die Frage nach der wahren Religion. Eine heikle Frage, wenn Muslime, Juden und Christen zusammenhocken. Nathan rettet sich, indem er die berühmte Ringparabel erzählt. Das ist die Geschichte eines Rings, der die Eigenschaft hat, seinen Träger «vor Gott und den Menschen angenehm zu machen». Der Ring wird jeweils vom Vater auf seinen Lieblingssohn übertragen. Nun hat der Vater drei Söhne und kann sich nicht entscheiden, welchem er den Ring übergeben soll. Er lässt zwei Kopien machen und gibt jedem Sohn einen Ring. Keiner weiss, ob seiner der richtige ist. Was tun? Die Söhne gehen zum Richter. Aber der kann die Sache nicht entscheiden. Die Ringe sind zu ähnlich. Da erinnert er die Söhne daran, dass der echte Ring seinen Träger «angenehm macht». Sie sollten sich also alle bemühen, sich so zu verhalten, wie wenn ihr Ring der richtige wäre. (Die Lehre für die, welche im Unterricht einen Fensterplatz hatten: Welche der drei Weltreligio -

Im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums wurde das Buch «Entdecken. Erinnern. Erleben. 100 Jahre Badenfahrt.» veröffentlicht. Das Buch kann unter badenfahrt.ch/ shop oder im Buchhandel für 49 Franken gekauft werden.

nen die richtige ist, lässt sich nicht (mehr) feststellen. Man soll die anderen achten und respektieren. Oder noch gewagter: Die Sache mit der richtigen Religion funktioniert nicht. Was bleibt, wäre die Humanität.) Was ist also der richtige «Badener Geist»? Wer hat ihn? Nicht unbedingt derjenige, welcher am lautesten behauptet, er würde ihn verkörpern. Sondern am ehesten derjenige, der so handelt, wie es ihm, – dem Ring? nein, dem Geist, – gemäss ist.

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An der Badenfahrt 2007 wurde bereits der Theaterplatz bespielt.
100 Jahre Badenfahrt Land Stadt 2/23
«Die Darbietung, Aufführung, Inszenierung zählt mehr, als dem Gast ein beliebiges Getränk oder ein mittelmässiges Menu aufzudrängen.»
Adrian Meyer

Derjenige, der – wie Adi Meyer erklärt hat, – darauf achtet, dass die Badenfahrt «kulturell auf den Schienen bleibt». Er wird so selbst die grösste Freude haben, «am Züüügs machen». Und den anderen die grösste Freude bereiten.

Auch wenn alle mitmachen, braucht es den besonderen Menschen

Mehr ist bei Adrian Meyer, Wettermacher, Architekt und emeritierter ETH-Professor, nicht herauszuholen. Vielleicht noch ein paar handfeste Details? Dilettantismus ist ja gut und recht, aber immer nur auch nicht lustig, oder? «Richtig», sagt Meyer und verweist unter anderem auf Walter Küng, den Regisseur und Schauspieler, oder den Musiker Christoph Baumann. Das waren und sind kulturelle Schwergewichte. Aber die «Wettermacher» konnten stolz darauf sein, dass die Koryphäen bei ihnen mitgemacht hatten. Geholfen hätten auch Fachleute vom Opernhaus Zürich. Da gab es noch einen ehemaligen Roadie von Bob Dylan, der das Licht gemacht hätte. Aber Dylan konnte er offenbar nicht nach Baden locken. Und was noch? «Eine ganz wichtige Sache für uns war, dass wir Marco Squarise den Rücken frei und das Komitee weggehalten haben, damit der das Fest so organisieren konnte, wie er es im Kopf hatte.» Damit ist die wichtigste Ingredienz der «richtigen Badenfahrt» ab 1967 endlich benannt. Der 2009 verstorbene Festgestalter war die Seele der jeweiligen Badenfahrten. Er drückte ihnen allen den Stempel auf und machte sie einzigartig. Die Gleichzeitigkeit von lässiger Improvisation und detailversessener Pingeligkeit, das konnte nur er. Nichts gegen die Festgestalterinnen, die nach ihm kamen. Sie haben ebenfalls Grossartiges fertig gebracht. Aber denk ich nur an die Titanic und die anderen Schiffe der Badenfahrt 1997 …

Konzerte an der Badenfahrt 2023

18.08.2023, 19.45h Crimer, Mättelipark

18.08.2023, 21h Ikan Hyu, Mättelipark

18.08.2023, 18h 6 Handful Of Blues, Blues-Bühne

18.08.2023, 10h Freddie & The Cannonballs, Blues-Bühne

19.08.2023, 18h, Nostalgic Brass, Blues-Bühne

19.08.2023, 20h, Blues'n'Classics, Blues-Bühne

19.08.2023, 19.45h Lime Cordiale, Mättelipark

19.08.2023, 24h Sensu, Mättelipark

20.08.2023, 18.30h Nola Kin, Mättelipark

20.08.2023, 19.45h Soft Loft, Mättelipark

20.08.2023, 18h Sofa, Blues-Bühne

20.08.2023, 20h Soul Department, Blues-Bühne

25.08.2023, 19 45h TASHAN, Mättelipark

25.08.2023, 1h TOMPAUL, Mättelipark

26.08.2023, 18.30h Dennis Kiss, Mättelipark

26.08.2023, 19.45h Tanitas, Mättelipark

26.08.202, 22.15h BLOND, Mättelipark

27.08.2023, 18.30h Luuk, Mättelipark

27 08 2023, 19.45h Dino Brandão, Mättelipark

27 08 2023, 21h One Sentence. Supervisor, Mättelipark

Auswahl an Konzerten, weitere Infos unter badenfahrt.ch/programm

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Fokus Land Stadt 2/23
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«Wir sind bereit, wenn die Badenfahrt losgeht»

Nach dem erfolgreichen Projekt «Schrottbodenalp» an der Badenfahrt 2017 folgt nun das Klamauk-Theater NEOVERSUM. Die beiden Vereine, terrassino und Chropfchrötte, spannen auch wieder beim 100-jährigen Jubiläum der Badenfahrt zusammen und sorgen für ein ausgiebiges kulturell-kulinarisches Programm – im NEOVERSUM.

Im NEOVERSUM treffen die Besucherinnen und Besucher auf ein breites Angebot an Kleinbühnenkunst. Während zehn Tagen treten zahlreiche Künstlerinnen und Künstler auf, wobei die Gäste bei feiner Verköstigung vielseitige Kunst von Musik bis zu Lesungen geniessen können: Von Poetry Slam, Urban Pop und Pop-ChansonAbgehmukke mit Mundarttexten über Afro-Beats bis hin zu Wissenschaftsshows für die ganze Familie ist auf der Kleinkunstbühne alles mit dabei (siehe Programm).

Neben dem breiten Kulturangebot bietet das NEOVERSUM wieder ein Klamauktheater. Dabei werden die Gäste auf eine Reise ins Weltall mitgenommen und können sich abseits vom Trubel der Badenfahrt zurücklehnen und geniessen –Lacher sind garantiert! Ausserdem folgen dem Klamauktheater an den Wochenenden jeweils Afterpartys im NEOVERSUM, um auch mal richtig abfeiern zu können.

Das Projekt NEOVERSUM auf die Beine stellen rund 40 Personen, die mit viel Leidenschaft Kostüme nähen, Requisiten basteln, Helferinnen und Helfer organisieren,

Ein Erlebnisabend im NEOVERSUM verbringen

Die Gäste im NEOVERSUM geniessen mit einem Ticket zum unterhaltsamen Klamauktheater ein Abendessen inkl. Dessert und mit zwei Getränken. Gleichzeitig bietet das NEOVERSUM ein umfassendes Angebot an Kleinbühnenkunst.

Webseite: www.neoversum.ch.

Theaterproben leiten, Bauten konstruieren, Bands organisieren, das Menü zusammenstellen oder die Dekoration entwerfen. Im Vordergrund steht dabei die Leidenschaft für das Projekt und für die Badenfahrt. Die Fäden in der Hand hat dabei ein dreizehnköpfiges Organsationskomitee – unter der Leitung von Fabrice Schmocker, Meret Merker und David Schmocker. «Langsam aber sicher nehmen die Organisationen, Bauten und Bastelarbeiten Form an und wir sind bereit, wenn die Badenfahrt losgeht», berichtet Meret Merker.

Neoversum 24 Land Stadt 2/23
«Langsam aber sicher nehmen die Organisationen, Bauten und Bastelarbeiten Form an und wir sind bereit, wenn die Badenfahrt losgeht»
Text: Sarah Steinmann Bilder: Jacqueline Hofer Design: Melanie Friedli

Programm im NEOVERSUM

Datum Startzeit Attraktion Beschreibung

21:21 Uhr Theater NEOVERSUM Theater inkl. Abendessen

Fr, 18.8.2023

23:30 Uhr Les Touristes

Pop-Quintett aus Basel machen Pop-Jazz-Abgehmukke

00:30 Uhr DJ Cussion Mushups, Hiphop, Soul, Funkybreakbeat

14:00 Uhr Prof. Bummbastic Interaktive Wissenschaftsshow für Kinder

Sa, 19.8.2023

17:30 Uhr Al Berto and the fried Bikinis Feels like instant holidays

21:21 Uhr Theater NEOVERSUM Theater inkl. Abendessen

00:00 Uhr DJ Seniorr

17:00 Uhr Poetry Slam

So, 20.8.2023

Mo, 21.8.2023

Di, 22.8.2023

Mi, 23.8.2023

21:21 Uhr Theater NEOVERSUM Theater inkl. Abendessen

19:00 Uhr Los Billtones

Sound aus Jamaica der 60er & 70er: Rocksteady und Early Reggae!

21:21 Uhr Theater NEOVERSUM Theater inkl. Abendessen

19:00 Uhr literarischer Abend

21:21 Uhr Theater NEOVERSUM Theater inkl. Abendessen

19:00 Uhr Bougainville

Poetische Fernweh-Songs - französisch und Mundart

21:21 Uhr Theater NEOVERSUM Theater inkl. Abendessen

19:00 Uhr What Rules

Do, 24.8.2023

Die Badener Pop-Rap Band hat Lust auf Party und gute Laune!

21:21 Uhr Theater NEOVERSUM Theater inkl. Abendessen

23:30 Uhr Hi Jo

19:30 Uhr Beat Mustache

Fr, 25.8.2023

22:00 Uhr Opération Zéro

00:00 Uhr DJ

Sa, 26.8.2023

So, 27.8.2023

Duo, das mit abenteuerlichem Musikinstrument in Erinnerung bleibt

inspiriert von Patent Ochsner, Open Season und Ska-P

Urban Pop: Elektrisierende Vibes und Rauchschwaden

14:00 Uhr Bruno Hächler Kinderlieder und Geschichten

18:30 Uhr Lasla Guzzi Wunderbarer Mundart Poetry Pop

21:21 Uhr Theater NEOVERSUM Theater inkl. Abendessen

00:30 Uhr DJ Cussion Mushups, Hiphop, Soul, Funkybreakbeat

21:21 Uhr Theater NEOVERSUM Theater inkl. Abendessen

25 Badenfahrt 2023 Land Stadt 2/23
Neoversum 26 Land Stadt 2/23
Landstrasse 52 | 5430 Wettingen | 056 426 72 09 | musik-egloff.ch MIETINSTRUMENTE INSTRUMENTE UND MEHR COIFFURE LA BIOSTHETIQUE - TEAM NIGG Antoniusstr. 2 | 5430 Wettingen Tel. 056 426 82 60 | nigg04@bluewin.ch www.coiffeur-team-nigg.ch Anzeigen Jetzt Newsletter abonnieren! landxstadt.ch
Das NEOVERSUM OK, hintere Reihe von links: Meret Merker, Christine Zimmermann, Beni Schmocker, Sarah Steinmann, Tobias Schmocker. Vordere Reihe: Erika Schmocker, David Schmocker, Manuele Fragnito, Barbara Weiss, Manuel Lüthi. Nicht auf dem Foto: Andreas Zimmermann, Fabrice Schmocker, Mirjam Müller. Foto: Sarah Steinmann.

«Die Vorfreude ist spürbar»

Iwan Suter, Vorsitzender der Bankleitung, Raiffeisenbank Lägern-Baregg (links) und Verwaltungsratpräsident Roland Michel.

Die Genossenschafterinnen und Genossenschafter der Raiffeisenbank Lägern-Baregg haben die Jahresrechnung 2022 via der schriftlichen Generalversammlung mit grosser Mehrheit genehmigt, der Verzinsung der Anteilscheine mit weiterhin 6 Prozent zugestimmt und die vorgeschlagenen Simone Groebli Arioli (Ennetbaden) und Franz-Beat Schwere (Wettingen) neu in den Verwaltungsrat gewählt. Das Wachstum der Bank, mit einem Jahresgewinn von 1,15 Millionen, setzte sich im Geschäftsjahr 2022 auf hohem Niveau fort.

Badenfahrt-Engagement und Tag der offenen Türe Für Roland Michel, Verwaltungsratspräsident der Raiffeisenbank Lägern-Baregg und sein Team ist die regionale Verwurzelung, verbunden mit persönlichen und lokal stattfindenden Events, ebenso wichtig wie der digitale Ausbau. «Diesen persönlichen Kontakt zu unseren Genossenschafterinnen und Genossenschaftern wollen wir inskünftig an unseren vier Standorten in Baden, Birmenstorf, Ehrendingen und Wettingen weiter intensiv pflegen, denn mit dieser Nähe wollen wir uns ganz bewusst positionieren und auch differenzieren», macht Roland Michel einen Ausblick aufs kommende Jahr um gleich zu ergänzen: «Im laufenden Jahr steht unser ausserordentliches Sponsoring-Engagement als stolzer Gold-Partner der Badenfahrt im August und am 16. September der Tag der offenen Tür unseres neu eröffneten Geschäftssitzes in Wettingen anstelle der Mitgliederanlässe im Fokus.»

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Unser Wald wird sich verändern

Im letzten Sommer waren sie deutlich zu sehen: Die Buchen am Lägernhang, die aufgrund der starken Trockenheit bereits mitten im Jahr die Blätter verloren haben. Die durch den Klimawandel entstehenden höheren Temperaturen und vermehrt auftretenden Trockenperioden werden den Wald verändern.

Lesen Sie hier, welche Massnahmen der Wettinger Forstbetrieb ergreift und weshalb Förster Moritz Fischer optimistisch in die Waldzukunft blickt.

Die nicht allzu schlechte Nachricht vorweg: Ein Teil der Buchen am Lägernhang hat sich erholt und hat keinen Schaden erlitten oder nur Kronenteile verloren. Die durch die Trockenheit abgestorbenen Buchen stehen nun als Totholz im Waldreservat und bieten für Insekten einen wertvollen und wichtigen Lebensraum.

Bäume, die heute keimen, werden aufgrund des Klimawandels bereits im mittleren Alter in einem stark veränderten Klima leben. Das dürfte ihnen stark zusetzen. Der Klimawandel läuft so schnell ab, dass fraglich ist, ob sich der Wald ohne menschliche Eingriffe daran anpassen und seine vielfältigen Leistungen wie Holzproduktion, Schutz vor Naturgefahren oder als Erholungsraum für die Bevölkerung weiterhin erbringen kann. In der Schweiz beträgt die Erwärmung seit Beginn der Industrialisierung bereits rund 1.9°C. Mit der

im Klimaübereinkommen von Paris angestrebten Begrenzung der Erwärmung auf global 1.5 bis 2°C kommen weitere 1 bis 2°C dazu.

Für die Wälder der Schweiz bedeutet diese Erwärmung eine Verschiebung der Vegetationszonen um 500-700 Höhenmeter nach oben. So könnten beispielsweise in unseren Breitengraden in Zukunft Bäume wachsen, die bis jetzt auf Meereshöhe anzutreffen sind. Moritz Fischer, Leiter Forstbetrieb, muss in seiner Arbeit weit voraus denken. Ein Baum braucht 120 Jahre bis zu seiner Hiebreife. Dementsprechend achtet er bei Neupflanzungen darauf, dass eine möglichst breite Baumpalette gepflanzt wird. Man weiss nicht genau, was die Zukunft bringen wird, deshalb soll der Wald für verschiedene Szenarien gerüstet sein. Momentan werden beispielsweise Traubeneichen oder Winterlinden gepflanzt – es ist aber auch ein Experi-

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Text: Sandra Thut Bilder: Sandra Thut, Lutz Fischer-Lamprecht (Drohnenbild) Eigi im Herbst 2022: die bereits im Sommer verwelkten Buchen sind deutlich zu erkennen.

ment in Planung, bei dem Kastanien verwendet werden könnten. Aus unseren Wäldern langfristig verschwinden oder in massiv kleinerer Zahl vorkommen werden Buchen und Fichten (Rottanne). Durch die warmen Temperaturen funktioniert das Immunsystem des Baumes nicht mehr gut und der auf Fichten fokussierte Borkenkäfer (Buchdrucker und Kupferstecher) hat dadurch ein leichtes Spiel. Zudem kann der Schädling durch den wärmeren Frühling und Herbst mehrere Generationen pro Jahr generieren. Früher gab es zwei bis drei Generationen Borkenkäfer pro Jahr – heute sind es bis zu vier.

Auch wenn nicht alle Freude am eher verregneten April hatten: Moritz Fischer ist hoch erfreut über den nassen Frühling. Nach einem trockenen Winter haben die Niederschläge dem Wald gut getan. Das ganze Team des Forstbetriebs setzt sich täglich dafür ein, unseren Wald zu pflegen. Dabei tätigt er nicht nur Arbeiten für die Holznutzung, sondern auch wichtige Leistungen für den Naturschutz und damit der Wald seine Funktion als Trinkwasserspeicher wahrnehmen kann. Wenn im Sommer längere Trockenperioden zur Regel werden und sich die Niederschläge eher auf das Winterhalbjahr konzentrieren, wird sich auch das Mittelland mit dem Thema Waldbrand auseinandersetzen müssen. Einerseits braucht es die Behörden, die schnelle und wirksame Interventionen einleiten können. Andererseits braucht es aber auch das Verantwortungsbewusstsein jeder einzelnen Person, sich strikte an die Feuer- und Rauchverbote zu halten.

Für Moritz Fischer nützt es nichts, aufgrund des Klimawandels den Kopf in den Sand zu stecken. Der Wald und die Natur werden sich anpassen. Durch eine diverse und gut geplante Waldpflege hilft er dem künftigen Wald, mit den auf ihn zukommenden Umwelteinflüssen klar zu kommen.

Wald-Knigge: Zehn Tipps für einen respektvollen Waldbesuch

Immer mehr Menschen erholen sich im Wald. Dabei treffen ganz unterschiedliche Ansichten und Motivationen aufeinander. Das kann zu Konflikten führen: zwischen Waldbesuchenden und dem Ökosystem, zwischen Waldbesuchenden untereinander sowie zwischen Waldbesuchenden und Waldeigentümerschaft. Der Wald-Knigge soll zu einem friedlichen Nebeneinander beitragen.

Auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft für den Wald haben 20 nationale Organisationen zehn Tipps für einen respektvollen Waldbesuch erarbeitet. Mit einem Augenzwinkern werden die Waldbesuchenden aufgefordert, ein paar einfache Hinweise zu beachten.

Alle Infos zum Wald-Knigge finden Sie hier!

Oben: Werden am Lägernhang künftig vermehrt Kastanienbäume wachsen?

Unten: Wegen den warmen Temperaturen funktioniert das Immunsystem der Fichte nicht mehr gut und der Borkenkäfer nistet sich ein.

29 Wettinger Forstbetrieb
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Land
Moritz Fischer, Leiter Forstbetrieb mit Hund Thorin.

Auf Augenhöhe mit den Jugendlichen

Grenzen ausloten und sich in dieser Welt zurechtfinden. Für Jugendliche ist die Adoleszenz nicht immer einfach und es kann zu Konflikten in verschiedenen Bereichen kommen. Die Jugendpolizei nimmt sich den Bedürfnissen der Jugendlichen an.

Bild:

Mit dem Polizisten im Jugendtreff eine Runde Tischfussball spielen: früher wahrscheinlich undenkbar, heute ein durchaus normales Bild. Dass dies möglich ist, ist der Präventionsarbeit der Jugendpolizei zu verdanken. Die Jugendpolizei ist ein Teil der Regionalpolizei Wettingen-Limmattal und wird aktuell von Polizist Beat Lüscher betreut. Im Rahmen seiner Tätigkeit steht er in regem Kontakt mit Schulsozialarbeitenden, den Jugendarbeitsstellen, der Schule und der Kantonspolizei. Die Vernetzung mit Akteurinnen und Akteuren, die im Jugendbereich tätig sind, bildet die Basis. Durch den regen Austausch der verschiedenen Stellen können Jugendliche sensibilisiert werden oder auch problematisches Verhalten frühzeitig erkannt werden. Im Gegensatz zur Frontpolizei ist

die Jugendpolizei nicht repressiv, sondern präventiv unterwegs. Sie geht offen auf Jugendliche zu und versucht so, eine gute Basis aufzubauen. So findet in allen 5. und

6. Klassen der Repol-Vertragsgemeinden Präventionsunterricht statt. Während den wärmeren Monaten finden an mehreren Abenden Jugendpatrouillen respektive sogenannte Hotspots-Kontrollen in Schulund Parkanlagen, Bahnhöfen und öffentlichen Einrichtungen statt. Auch dort liegt der Fokus auf präventiven Gesprächen mit den Jugendlichen. Diese sind teilweise erfolgreich, können aber nicht alle Vandalenakte wie Sachbeschädigungen, Littering oder Sprayereien verhindern. Auch die Durchführung von Alkoholtestkäufen fällt in das Aufgabengebiet der Jugendpolizei. So wurden beispielweise am Wettinger

Kantonalturnfest solche Testkäufe durchgeführt und das Verkaufspersonal auf die Abgabe von Alkohol an Jugendliche sensibilisiert.

Beat Lüscher ist sich bewusst, dass die Welt aktuell nicht einfach ist für die Jugendlichen. Die Herausforderungen der Zeit trüben teilweise die Zukunftsaussichten der jungen Generation. Er nimmt den Kontakt mit den Heranwachsenden aber durchaus positiv und inspirierend wahr. Mit vielen konnte ein respektvoller und von gegenseitigem Vertrauen geprägter Umgang erreicht werden. Er ruft die Jugendlichen dazu auf, sich selber treu zu bleiben und nicht immer irgendwelchen Idolen in den sozialen Medien nachzueifern, deren Auftritt mehr Schein als Sein ist.

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Text & Sandra Thut Beat Lüscher, Leiter Jugendpolizei. Bei den abendlichen Jugendpatrouillen liegt der Fokus auf präventiven Gesprächen.

Olympionike im Dienst der Gemeinde

Seit 20 Jahren arbeitet Fabian Blesi in der Küche der HPS Wettingen. Im Juni nimmt er in Berlin das zweite Mal an den Special Olympics World Games teil und hofft, dort seinen Medaillensatz erweitern zu können

Text & Bild: Sandra Thut

Einst selbst Schüler an der HPS erlernte Fabian Blesi anschliessend dort die Fähigkeiten, die es in einer grösseren Küche benötigt. Seit nun 20 Jahren ist er ein bewährtes Mitglied des Küchenteams der HPS. Während den Schulferien arbeitet Fabian Blesi in der Arwo Wettingen. Er schätzt den Umgang mit den Schülerinnen und Schülern sehr und freut sich auch darüber, wenn diese manchmal der Küche einen Besuch abstatten.

In seiner Freizeit ist Fabian Blesi äusserst sportlich unterwegs. In verschiedenen Sportvereinen für Menschen mit Beeinträchtigung spielt er neben Tennis und Fussball auch Basketball und Unihockey. Zudem betätigt er sich als Assistenzleiter und macht Ausbildungen, um seine Leiterfähigkeiten im Sportverein zu erweitern. Bei einem so diversen und engagierten Sportler ist klar, dass er mehrmals pro Woche trainiert und der Sport so einen sehr grossen Teil seiner Freizeit einnimmt. 2015 durfte Fabian Blesi die Schweiz in der Disziplin Fussball an den Special Olympics World Games in Los Angeles erfolgreich vertreten. In diesem Jahr ist er im Schweizer Team für die Spiele in Berlin – diesmal in der Disziplin Tennis. Er hofft auf ein gutes Abschneiden im Turnier, auch wenn natürlich der olympische Gedanke im Vordergrund steht. Insgesamt reisen 70 Athletinnen und Athleten zusammen mit ihren Coaches nach Berlin. Das grosse Ziel von Fabian Blesi ist, in vier Jahren an den Spielen in Perth, Australien, anzutreten – die Sportart lässt er aber noch offen. Ganz speziell freut er sich auf die Eröffnungsfeier. Es sei ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man mit dem ganzen Team einläuft und alle im Stadion jubeln.

Die Antwort auf die Frage, was er den Leserinnen und Lesern gerne mitteilen möchte, kommt von Herzen: «Die Welt muss akzeptieren, dass es Menschen mit Beeinträchtigung gibt. Niemand ist wegen einer Beeinträchtigung weniger wert und alle sollen gleich akzeptiert und eingebunden werden.» Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

Digitale Dienstleistungen des Strassenverkehrsamtes

Möchten Sie einen Lernfahrausweis beantragen? Oder haben Sie dem Strassenverkehrsamt eine Adressänderung zu melden? Diese Dienstleistungen erhalten Sie online via das Smart Service Portal. Dies sind nur zwei von vielen Dienstleistungen des Strassenverkehrsamts, die Sie

über das Smart Service Portal beziehen können. Das Smart Service Portal hat den Vorteil, dass die Verwaltung zeit- und ortsunabhängig für Sie rund um die Uhr geöffnet ist und Sie die gewünschte Dienstleistung online bestellen und verwalten können. Nutzen Sie diese Gelegenheit.

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Menschen mit Beeinträchtigung
Fabian Blesi in der Küche.

Ein starkes Kollektiv bringt den Erfolg

Der FC Baden steigt zum zweiten Mal in Folge auf und spielt nach dem Abstieg 2005 wieder in der zweithöchsten Schweizer Fussball-Liga.

Noch kein Jahr ist es her. Da unterlag der FC Baden am Samstag, 11. Juni 2022, im Industriequartier von Paradiso dem FC Paradiso 0:1. Doch nach dem Schlusspfiff jubelten nicht die Tessiner. Die knappe Niederlage reichte dem FC Baden zum langersehnten Aufstieg in die Promotion League, der dritthöchsten Schweizer Fussball-Spielklasse. Sieben Mal zuvor war die Mannschaft in den Aufstiegsspielen gescheitert.

Und nun, zum Ende der aktuellen Saison, jubelten die Badener wieder nach einer Niederlage. Diesmal in einem grossen Stadion, im Berner Wankdorf. 0:3 gingen die Aargauer am Samstag, 20. Mai 2023, gegen die U21 der Young Boys unter. Dennoch war der zweite Aufstieg innerhalb eines Jahres perfekt. Zumindest sportlich. So liessen sich die Spieler zwar feiern, doch der Jubel fiel vor allem bei Präsident Heinz Gassmann noch etwas verhalten aus. Denn die Swiss Football League

(SFL) hatte dem FC Baden die Lizenz für die Challenge League verweigert. Das Flutlicht im Badener Stadion Esp ist zu schwach, da spielt die TV-Gesellschaft, die die Rechte an der Challenge League hält, nicht mit.

Nun hatte zwar der Badener Stadtrat zugesagt, das Licht installieren zu lassen und vorerst auch dessen Finanzierung zu übernehmen. Doch der Zeitraum bis zum Saisonstart am 21. Juni war zu kurz. Und so erreichte Gassmann die Hiobsbotschaft, er müsse «sofort» noch ein Ausweichstadion vorweisen. So plagten Gassmann plötzlich wieder mehr Sorgen in Sachen Lizenz. Aber Gassmann der Macher schaffte auch diese Hürde. Fündig wurde er in Schaffhausen.

Daumen hoch von der SFL

Am Tag vor dem letzten Saisonspiel war dann klar, der FC Baden hat die Lizenz. Nach 18 Jahren kehrt er in die zweit-

höchste Schweizer Spielklasse zurück. Das letzte Saisonspiel gegen den SC Cham verkam zur Party. Saisonrekord im Esp – 1604 Besucherinnen und Besucher waren gekommen, der Fanklub des SC Cham gratulierte zum Aufstieg. Und wer hätte die Aufstiegsparty nach dem Spiel schöner lancieren können als Luca Ladner. Der Captain verabschiedete sich nach zwölf Jahren – mit einem Traumtor. Per Freistoss schlenzte er aus 20 Metern den Ball zum 4:0 in den Winkel. 20 Minuten später gönnte Trainer Michael Winsauer dem «Mister FC Baden» den grossen Abschied. Die Mitspieler standen Spalier, als der 34-Jährige den Rasen verliess. Und dem kullerten ein paar Tränen über die Backen, als er die letzten Minuten am Spielfeldrand sass.

Wenig später war Captain Ladner wieder an vorderster Front, organisierte die Festivitäten. Ladner ist der perfekte Mann, um das Phänomen FC Baden in den vergan-

FC Baden 32 Land Stadt 2/23
Text: Michael Wehrle Bilder: Alexander Wagner Der FC Baden bejubelt den Aufstieg mit seinen Fans, in der Saison 2023/2024 spielt er in der Challenge League.

genen zwei Jahren zu beschreiben. Er ist der Kopf der Mannschaft, auf und neben dem Feld. Fünfmal ist er mit dem FC Baden in der Aufstiegsrunde hängen geblieben. Nun geht er nach zwei Aufstiegen in Folge von Bord. Dabei hinterlässt er ein intaktes Team.

Kluge Trainerwahl

Trainer Ranko Jakovljevic führte die Mannschaft vor einem Jahr in die Promotion League. Völlig überraschend folgte er nach dem Triumph einem Ruf des FC Aarau. Der Aufsteiger Baden stand plötzlich ohne Trainer da. Gassmann war unter Druck und tat einen Glücksgriff. Er vertraute einem Nobody. Natürlich ist Michael Winsauer nicht einfach ein Nobody. Aber zu diesem Zeitpunkt hatte der ehemalige Profi des FC Wohlen gerade mal den Zweitligisten FC Sarmenstorf trainiert, den immerhin zum Aargauer Cupsieger geführt.

Doch der Österreicher erwies sich als genau der richtige Mann. Er übernahm ein Team, das zusammenblieb. Einzig Stürmer Roman Herger wollte sich den Stress der höheren Liga mit Reisen durch die ganze Schweiz nicht antun und wechselte zu Wettswil-Bonstetten. Für ihn verpflichtete der FC Baden Davide Giampà vom FC Wohlen. Und auch dies war ein perfekter Transfer. 17 Tore hat Giampà zum Aufstieg beigesteuert, gerade in der ersten Hälfte

der Saison war er immer wieder erfolgreich.

Dennoch ist Giampà nicht der Star sondern Teil eines funktionierenden Kollektivs. «11 Freunde müsst ihr sein», hiess es früher einmal. Diese Zeiten sind längt vorbei. Aber beim FC Baden sind die Spieler weit mehr als eine Zweckgemeinschaft. Immer wieder betonen alle, den Zusammenhalt im Team, die verschworene Gemeinschaft.

Saisonziel deutlich übertroffen «Wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben», lautete die Devise von Gassmann vor der Saison. Ziemlich schnell setzte die Mannschaft diesen Wunsch um, brauchte nur wenige Spiele, um sich an den neuen, deutlich höheren Rhythmus zu gewöhnen. Und noch war die Vorrunde nicht Geschichte, da standen die Badener ganz weit oben in der Tabelle, einem Platz, der zum Aufstieg berechtigt. Das hatte nun niemand erwartet.

Spieler, Trainer und Präsidium stellten sich der Herausforderung. Offensiv kommunizierten die Spieler noch vor Weihnachten, dass das Wort Aufstieg für sie keinesfalls tabu sei. Im Kader des FC Baden stehen keine Profis. Entweder arbeiten sie oder sind noch Schüler. So liefen bald einmal erste Abklärungen, ob es möglich sei das Pensum zu reduzieren. Denn das Abenteuer Challenge League möchten sie

mitmachen, auch wenn die meisten von ihnen mit einer Karriere als Fussballprofi abgeschlossen haben.

Kaderplanung läuft auf Hochtouren Noch ist offen, wie das Kader in der nächsten Saison aussieht. Gassmann, nicht nur Präsident sondern auch Sportchef und Chef Marketing, ist gefordert. Es braucht die eine oder andere Verstärkung, das Budget lässt aber keine grossen Sprünge zu. Die neuen Spieler müssen ins Konzept passen, so wie ein Ladner. Nicht mehr dabei ist auch Marvin Hübel, der 20-jährige Torhüter. Er war vom FC Aarau ausgeliehen, in der nächsten Saison wird er als Gegner zu sehen sein.

Nicht absteigen, heisst das Ziel, wenn es wieder los geht. Offen ist auch, ob der FC Baden seine ersten Heimspiele in Schaffhausen bestreiten muss. Vielleicht kommt die Liga dem Aufsteiger entgegen und setzt die ersten Runden so an, dass er am Nachmittag kein Licht braucht. Das sollte dann im September brennen.

Einmal ganz oben

Seit 1949 hat der FC Baden 30 Saisons in der Nationalliga B/Challenge League bestritten. Nur einmal, 1985/86 spielten die Badener ganz oben, in der NLA. 40 Saisons gehörten die Badener zur 1. Liga, eine Spielzeit absolvierten sie in der Promotion League.

33 Aufstieg Challenge League Land Stadt 2/23
Oben links: Torhüter Marvin Hübel in Aktion. Oben rechts: Grosser Jubel bei den Badener Fussballer. Unten links: Präsident Heinz Gassmann mit Mikrophon neben Stadtammann Markus Schneider (im Anzug) bei seiner Ansprache zu den Fans. Unten rechts: Jubelnde FC Baden Spieler mit dem zurücktretenden Luca Ladner (17).

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Und was klettert gemeinsam mit den Temperaturen zuverlässig nach oben? Die Reiselust!

Damit Sie auf Reisen für kleinere und grössere Gesundheitspannen eine Lösung parat haben, lohnt es sich, eine clever gerüstete Reiseapotheke mitzunehmen! Neben dem Nötigsten zur Versorgung kleiner Wunden gehören sicher die persönlichen Medikamente dazu. Da einige Präparate spezielle Ansprüche an die Transportbedingungen stellen, ist die Planung immer individuell. Gerne beraten wir Sie persönlich zu allen Fragen rund um das «Wie?» und «Was?».

Wo kann ich vorbeugen?

Bei der Reiseübelkeit. Sie wird ausgelöst durch Bewegungsreize, etwa im Auto oder auf dem Meer. Dabei stimmen die Informationen der Augen und des Gleichgewichtssinnes nicht überein. Das Gehirn reagiert mit Übelkeit und Erbrechen. Dagegen hilft es, in Fahrtrichtung zu schauen und einen Punkt am Horizont zu fixieren. Am Steuer machen Sie das automatisch. Darum hilft es, selber zu fahren. Verzichten sie ausserdem darauf, während der Fahrt zu lesen oder sich mit dem Handy zu beschäftigen.

Ebenfalls vorbeugen lassen sich Reisethrombosen. Das sind Blutgerinnsel, die sich bei langem Stillsitzen in den

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Beinvenen bilden können. Wenn sich der Pfropf löst und in ein Organ gespült wird, kann das dort einen Gefässverschluss verursachen. Das nennt sich Embolie und kann lebensbedrohlich sein. Darum ist es wichtig, auf Reisen mindestens einen Deziliter Wasser pro Stunde zu trinken und sich regelmässig zu bewegen. Wenn Sie nicht aufstehen können, kreisen Sie mit den Füssen und heben Sie die Beine – jeweils 5 Minuten pro Stunde.

Gerne sind wir auch in diesem Sommer für alle Fragen rund ums Reisen für Sie da!

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Neuer Talsee Bademöbel Showroom bei SaniDusch eröffnet

An der Landstrasse 176 in Wettingen präsentiert SaniDusch seit anfangs dieses Monats neu den Eigenheimbesitzern, Bauleiter:innen und Architekt:innen in einem Shop in Shop Konzept die hochwertige Bademöbel Marke Talsee. «Jedermann und -frau ist herzlich eingeladen, sich bei uns im Showroom von den einmaligen Talsee Waschtischen und der Vielfalt an Spiegelschränken inspirieren zulassen», freut sich Geschäftsführer Daniel Itten über die neuen Talsee Ausstellungsstücke.

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Die ausgebildeten Fachberaterinnen und Fachberater unterstützen Sie gerne bei der Auswahl Ihrer sanitären Apparate. Dabei nehmen sie sich Zeit und gehen auf Ihre individuellen Anliegen ein. Ständige Weiterbildung und regelmässige Messebesuche geben dem SaniDusch Fachpersonal die Kompetenz auch für Sie ein aussergewöhnliches Badezimmer oder eine Dusche zu gestalten. Neben einer Vielzahl von Waschtisch-Kombinationen und Badezimmermöbeln von Talsee finden Sie auch weiterhin eine breite Auswahl an weiteren Marken wie Hansgrohe, Gessi, Laufen oder Duscholux, um nur einige zu nennen.

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Damit wir uns genügend Zeit für Ihre Beratung nehmen können, bitten wir um telefonische Voranmeldung. Selbstverständlich können Sie unsere einzigartige Ausstellung auch einfach durch eine freie Besichtigung bei einem Rundgang erleben.

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Unterwegs

Sommerzeit ist Reisezeit. Wir sind wieder vermehrt draussen unterwegs und entdecken neue Orte, Länder oder Kulturen. Nachhaltig Reisen bedeutet, mit dem Zug , dem Velo oder zu Fuss Neues zu entdecken oder sich von UNESCO-Bahnstrecken, -Regionen oder -Bauten inspirieren zu lassen. Geniessen Sie dabei die Natur und verlassen Sie die Orte so, wie Sie diese gerne selbst wieder vorfinden würden.

Fashion

Travelling by train

Die «Grand Train Tour of Switzerland» (GTToS) kombiniert alle berühmten Panoramastrecken auf einer atemberaubenden Bahn-Rundreise und bringt die Besucher:innen bequem zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Von Gletschern zu Seen und von Bergen zu Städten: Jede Etappe der GTToS hat einen einzigartigen Charakter. Da wäre zum Beispiel die Etappe von Montreux nach Zermatt, von der Riviera am Genfersee zum Berg der Berge – dem Matterhorn. Oder etwa die Strecke St. Moritz – Lugano, aus dem ewigen Eis hinunter zu den Palmen mit UNESCO-Welterbestrecke der Rhätischen Bahn inklusive. Entdecken Sie so auf 1’280 Kilometern und 8 Etappen die Top-Erlebnisse der Schweiz! Buchen Sie jetzt Ihre individuelle Zugreise durch die schönsten Gegenden der Schweiz. Und mit etwas Glück treffen Sie Roger Federer oder Trevor Noah, die Markenbotschafter der GTToS. www.myswitzerland.com

Der rezyklierte, reflektierende Sling Bag F650 DIXON ist das neuste Produkt von FREITAG. Zum ersten Mal werden nicht nur ausgediente LKW-Planen und Textilien aus ausgetrunkenen PET-Flaschen verwendet, sondern auch wiederverwendete Reflektoren von Lastwagenplanen. www.freitag.ch

Dekarbonisierung

Der Begriff Dekarbonisierung ist leicht erklärt: In ihm steckt das Wort ‹Karbon›, das für Kohlenstoff steht. De- oder Entkarbonisierung bezeichnet die Abkehr vom Kohlenstoff und damit das Szenario einer postfossilen, kohlenstofffreien Wirtschaft, speziell im Energie-

Urban & sportlich

Mit den Urban Trail Schuhen führt UYN eine Evolution in der Konzeption von Schuhen ein: Bequem und technisch, nachhaltig und leistungsstark. Ideal für Abenteuer auf Wanderwegen und gleichzeitig für die Erkundung von Städten geeignet. Diese scheinbar gegensätzlichen Eigenschaften wurden durch die Natur als Inspirationsquelle vereint. Das Ergebnis ist ein innovativer Schuh, hergestellt mit Biomaterialien der neusten Generation. Der Schuh besteht aus GRS (Global Recycled Standard) zertifiziertem recyceltem Kunststoff, was zu einer 70 %igen Reduktion der Kohlenstoffemissionen führt. www.uynsports.com

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Text: Katja Bopp Bilder: iStock, zVg.
Nachhaltig Leben – Tipps
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bzw. Stromsektor.

Seit 2020 gibt es mehr von menschengemachte Masse als Biomasse auf der Erde.

Die Gesamtmasse aller Lebensformen auf der Erde beträgt ungefähr 1,1 Billionen Tonnen und hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Derweil wächst die sogenannte «anthropogene Masse» künstlicher Materialien exponentiell. Die Masse von allem Menschengemachtem – von betonierten Fusswegen und Wolkenkratzern aus Glas und Metall bis hin zu Plastikflaschen, Kleidern und Computern – entspricht heute in etwa der Masse aller Lebewesen auf der Erde. www.nationalgeographic.de

Plastik Kulinarik

Jedes Jahr gelangen in der Schweiz 14 000 Tonnen Plastik in die Böden und Gewässer. Die grössten Quellen von Mikroplastik sind Reifenabrieb (8900 t), Littering (2700 t) und Sport- und Spielplätze (1120 t). www.bafu.ch

Das Kompetenzzentrum Culinarium Alpinum für alpine Regionalkulinarik offenbart im ehemaligen Kapuzinerkloster in Stans ein kleines Paradies für Feinschmecker. Begehbare Weinkarte, ein Keller mit besonderen Käsesorten oder ein Garten mit Früchten zum Naschen. Hier wird die Vielfalt an Schweizer Produkten gezeigt und verwöhnt wird man im Restaurant mit saisonalen Gerichten. www.culinarium-alpinum.com

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Nachhaltig Leben – Tipps
« Zukunft kommt nicht auf uns zu, sondern wird durch unsere Einstellung, Entscheidungen und Handlungen geformt. »
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Stress & Leistungsdruck

Innere & äussere Ordnung

Genau jetzt ist es Zeit zum Handeln, zum Ausräumen, Ausmisten und Entrümpeln. Befreien wir uns von unnötigen Dingen, werfen wir Ballast ab, eliminieren wir Altlasten und wagen wir den Schritt, um loszulassen. Loslassen wirkt befreiend und ist mit dem Wunsch nach Veränderung verbunden. Gründe, die diese Veränderungen auslösen, sind: Es fühlt sich nicht mehr gut an zu Hause, die Wohnsituation ist eine andere, ein lieber Mensch ist gestorben, oder man möchte einfach seine persönlichen Dinge aussortieren.

Mit dem Gefühl, aufgeräumt und alles erledigt zu haben, kann die Energie wieder fliessen. Die Lebensqualität kehrt zurück, wir sind glücklich und geordnet-frei. Wir helfen Ihnen, dieses Gefühl zu erlangen.

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Langsamer denken

Dass Stress zum Alltag von uns Erwachsenen gehört, ist keine Neuheit. Hellhörig macht jedoch, wenn sich zunehmend Kinder und Jugendliche gestresst fühlen. Die Anforderungen in Schule und Ausbildung werden stets grösser, die Erwartungen nehmen zu und der Leistungsdruck steigt. Nicht verwunderlich, wenn sich Überforderung bemerkbar macht. Um gesund zu bleiben, muss ein guter Umgang mit Stress gefunden werden. Unsere Kinder müssen sich mit Konkurrenzverhalten, zu vielen Terminen, einem grossen Freizeitangebot, einer Medienflut und einem riesigen Konsumangebot auseinandersetzen. Mit dem nötigen Wissen können Eltern ihren Kindern helfen, dem Stress entgegenzuwirken. Stresssymptome sind vielschichtig, Unwohlsein, Stimmungsschwankungen, Agression, Rückzug oder körperliche Beschwerden können Anzeichen dafür sein. Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Kind, wenn Sie das Gefühl haben, es sei gestresst. Weitere Infos auf projuventute.ch Ungeordnete Dinge können belasten. Aufräumen und Ordnen jedoch wirken befreiend und setzen Energie frei. Wir kennen es alle: Unvollendete Arbeiten, vollgestopfte Schränke, Keller und Dachböden, überfüllte Bürotische und ungebrauchte Hobbygeräte – all die Dinge, die sich über Jahre ansammeln, schon lang keine Freude mehr bereiten, ja uns mehr belasten als entlasten, beeinflussen uns negativ. Die Energie kann nicht fliessen, und wir sind blockiert in unserem Tun.

Fake News sind allgegenwärtig und erreichen dank künstlicher Intelligenz eine neue Qualität. Sich dagegen zu wappnen, ist nicht so einfach – viele Menschen glauben lieber eingängigen Falschinformationen als komplizierten Sachverhalten. Während in den traditionellen Medien Fehlinformationen eher eine Ausnahme darstellen, grassieren sie online in den sozialen Netzwerken. «Alle können in den sozialen Medien Nachrichten ohne Belege produzieren und verbreiten», sagt Sabrina Kessler, Kommunikationswissenschaftlerin. Sie erforscht an der Uni Zürich in mehreren Projekten Fehlinformationen und Fake News und weist auf die fehlenden Gatekeeper in den sozialen Medien hin. Anders als in den etablierten Medien, wo Journalistinnen und Journalisten Quellen und Bilder prüfen, fehlen Kontrollinstanzen auf diesen Kanälen weitgehend. news.uzh.ch

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Gassenhof –Genuss für alle Sinne

Eingebettet in das beschauliche Ridnauntal bei Sterzing liegt das Vier-Sterne-Superior Hotel Gassenhof auf 1´350 Metern Höhe.

Mit einmaligem Panoramablick über die beeindruckende Bergwelt der Stubaier Alpen verspricht der traditionsbewusste wie moderne Familienbetrieb eine Auszeit auf höchstem Niveau. Die Brüder Manni und Stefan Volgger bieten ihren Gästen Genuss für alle Sinne. Die kulinarische Facette setzt auf Spezialitäten der Südtiroler Küche, Saisonalität und lokale Produkte. Das Highlight im Gassenhof: die hauseigenen Schnäpse, das Gratznbräu-Bier, sowie der Gin Argintum und der selbstgebrannte Whiskey. Die Gassenloge mit ihren hohen

Glasfronten und dem freien Blick über das ganze Tal ist ein echtes Highlight. Im dazugehörigen Logen-Spa können Gäste im 20 Meter langen InfinityAussenpool ihre Bahnen ziehen, in der Yoga Stube Körper und Geist in Einklang bringen, bei Massagen und Anwendungen Entspannung finden oder in Dampfbad und Sauna den Tag ausklingen lassen. Sportlicher Genuss kommt im Gassenhof mit abwechslungsreichen Rad- und Kletterrouten, sowie täglichen geführten Wanderungen auch nicht zu kurz. www.gassenhof.com

Sport & Wellness

Es gibt viele Gründe, die ein Hotel zum Urlaubs-Lieblingsdomizil machen. Im kürzlich umgebauten, stylischen 4-Sterne-Superior Tirolerhof Tux steht die Kombination aus Sport und Wellness ganz oben. Outdoor gibt’s fünf Wanderungen, zwei E-Bike- und zwei Klettersteigtouren pro Woche. Zu Wasserfällen, Gipfeln und auf Klettersteige, die auch für Kids ab sechs Jahren machbar sind. Witzige Ideen wie Hike & Bike und der Triathlon mit Bergsee-Schwimmen inklusive. Sport wird im zweistöckigen Fitness-Tower ebenso indoor angeboten. Und sieben Yoga- wie Meditationseinheiten in der Woche, zum Teil zweimal täglich, gerne mal auf der

Dachterrasse. Dazu gibt’s vielfältigste Massagen und einen der schönsten Edelstahl-Infinity-Pools im ganzen Tuxertal: Glitzernd in der Morgensonne und blau leuchtend am Abend lädt er zum Bahnen ziehen auf 20 Metern Länge inmitten purer Natur ein. Danach auf die Terrasse oder zum modern-regionalen Dinner mit einem guten Glas Wein? Hausherr Joggl hat immer eine Empfehlung parat – und Gastgeberin Maria stets Zeit für einen Plausch. Und in den Bergen, der Tirolerhof Tux liegt auf 1250 Höhenmetern, lässt es sich auch im Sommer kühl schlafen. www.tirolerhof-tux.at

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Schadenskizze

Rätseltour auf der Klosterhalbinsel Wettingen

Seit April können sich Familien wieder auf die Suche nach der «verlorenen Botschaft» begeben. Bei dieser kniffligen Rätseltour gilt es, den Mysterien eines ungeklärten Falls auf die Spur zu kommen. Die abenteuerliche Tour führt über die gesamte Klosterhalbinsel Wettingen, zum verwunschenen Abthaus oder zur historischen Klosterkirche - und macht die Familien mit den vielfältigen Facetten und Geheimnissen der Klostergeschichte bekannt.

Das besterhaltene Zisterzienserkloster der Schweiz mit seiner prachtvollen Klosterkirche und den zahlreichen Gärten ist Schauplatz einer einmaligen Rätseltour: «Die verlorene Botschaft». Dabei lösen Familien spannende Rätsel - denn es gilt, das Mysterium zu lüften, was genau am 29. Mai 1762 im Kloster Wettingen geschah. Nur wer den geheimnisvollen Aufzeichnungen des Freskenmalers Eustachius Gabriel folgt und dabei die entsprechenden Aufgaben korrekt löst, wird erfahren, was damals genau vorgefallen ist.

Den Mysterien auf der Spur

Die Suche nach der Wahrheit führt über die gesamte Klosterhalbinsel und durch verschiedene historische Gebäudeteile zu acht Rätselstationen. Unterwegs tauchen die Familien in vielfältige Aspekte des Klosterlebens ein, stossen immer wieder auf Ungereimtheiten, lösen verschiedene Rätsel, die wiederum neue Hinweise liefern, um dem Mysterium des ungeklärten Falls auf die Schliche zu kommen. Dabei darf auch ein Besuch im verwunschenen Abthaus von 1726 nicht fehlen – genauso wenig wie die Entdeckung der historischen Klosterkirche.

Eintauchen in die Welt um 1762

Wer den Erzählungen von Eustachius lauscht, wird Karten studieren, Rätsel entschlüsseln und allerlei erforschen. So tauchen die Familien zwei Stunden lang tief in die Welt um 1762 ein. Diese einzigartige Rätseltour voller spannender Abenteuer ist für Kinder ab 8 Jahren geeignet, selbstständig durchführbar und im Museumseintritt inkludiert.

Weitere Informationen erhält man unter klosterhalbinselwettingen.ch

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Rätsel entschlüsseln im Team und in die Welt um 1762 eintauchen. Die acht Rätselstationen helfen, das Mysterium zu lösen. Museum
Aargau

Dällebach Kari Cirque du Soleil

Zum 20-jährigen Jubiläum bringen die Thunerseespiele DÄLLEBACH KARI, das beliebte Musical über den bekannten Berner Coiffeur, zurück auf die Bühne. Vom 12. Juli bis 26. August 2023 zeigen die Musicalmacher ihre erste Thuner Eigenproduktion in neuer Besetzung und neuem Gewand.

Jetzt Tickets gewinnen!

Das Stück aus dem hauseigenen Heimatland Verlag feierte am 19. Juli 2010 hier seine Uraufführung und erfreute sich beim Publikum grosser Beliebtheit. Das Jubiläumsjahr nehmen die Produzenten nun zum Anlass, den Publikumserfolg mit Berner Tradition wieder auferstehen zu lassen. Ein Novum bei den Thunerseespielen und dies zum 20-jährigen Jubiläum. «Wann immer wir mit Menschen über die Thunerseespiele sprechen, hören wir wunderbare Anekdoten und emotionale Erinnerungen an DÄLLEBACH KARI. Das hat uns dazu bewegt, die Schublade wieder zu öffnen und das Musical nochmal auf unsere Seebühne zurückzuholen», so Markus Dinhobl, ausführender Produzent der Thunerseespiele. Und weiter: «Die Geschichte und die Musik bleiben bestehen, doch bei Besetzung, Bühnenbild und Kostümen wollen wir unseren Gästen wieder etwas Neues bieten. Doch spätestens, wenn das Lied «Stärn über Bärn» über dem Thunersee erklingt, ist Gänsehaut garantiert».

12. Juli bis 26. August 2023 | Seebühne, Thun | www.ticketcorner.ch Jetzt QR-Code scannen und 2 x 2 Tickets (10. Juli, Vorpremière) gewinnen!

Cirque du Soleil kehrt mit seiner farbenfrohen Arena-Show OVO vom 11. bis 15. Oktober zurück nach Zürich ins Hallenstadion.

Die Welt der Insekten mit ihrer ungeheuren Vielfalt liefert die unterhaltende Kulisse für die Handlung, die voll mit Akrobatik und Komik ist. In der im vergangenen Jahr überarbeiteten Show wurden neue Nummern und Charakteren in die fröhliche OVO-Kolonie integriert. Von mächtigen Grillen, die von Trampolinen hüpfen, bis hin zu einer hypnotischen Spinne, die sich in ihrem Netz verdreht, zeigt OVO ein aussergewöhnliches Showerlebnis, welches die Fantasie regelrecht anregt. Witzig und chaotisch, aber dennoch liebenswert und wunderbar, bezaubert die Erfolgsshow. Das vielfältige Krabbeln zeigt sich in schillernden, an Vorbildern der Natur abgeschauten, Kostümen sowie in beeindruckenden Kulissen, welche die chaotisch-vielfältigen Lebensräume der Insekten auf der Bühne zum Leben erwecken. 100 Personen aus 25 verschiedenen Nationen, darunter eine 52-köpfige Artistenschar, bringen bei OVO hochkarätige Akrobatiknummern auf die Bühne. Seit der Uraufführung in Montreal im Jahr 2009 hat OVO bereits mehr als 7 Millionen Menschen in 155 Städten in 26 verschiedenen Ländern begeistert.

11. bis 15. Oktober 2023 | Hallenstadion Zürich | www.ticketcorner.ch

Jetzt QR-Code scannen und 2 x 2 Tickets (11. Oktober, 19.30 Uhr) gewinnen!

Bounce Circus

Der 1'000m2 grosse Bounce Circus, die grösste Hüpfburg der Schweiz, kommt ins Tägi zurück! Hüpfvergnügen für grosse und kleine Kinder – Spass garantiert! Als Highlight findet zum Abschluss am Sonntag, 6. August 2023 der Family Bounce Day mit buntem Rahmenprogramm und zusätzlichen Attraktionen statt.

Wann: 21. – 23. Juli | 28. – 30. Juli | 4. – 6. August jeweils von 12 – 19 Uhr

Alle Infos auf www.taegi.ch/bouncecircus

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Wir verlosen! 2×2 Tickets fürdieTägi Sommernacht im Wertvonje CHF 156.–

Bewegender Eventsommer im Tägi

Grillieren im Gartenbad, baden bis um Mitternacht, Live Musik, Barbetrieb, Minigolf und vieles mehr! Die Tägi Sommernacht ist ein kulinarischer Abend geprägt von Gemütlichkeit, Spiel und Spass. Für Familien kommen die «Zeltnacht ide Badi» sowie die grösste Hüpfburg der Schweiz auch diesen Sommer zurück ins Tägi. Der Eventsommer ist lanciert – auch für Firmenevents!

Tägi Sommernacht

Diesen Sommer findet die Premiere der Tägi Sommernacht statt. Im Gartenbad beim lauschigen Platz unter den grossen Platanen verbringen die Gäste einen einzigartigen Abend und feiern den Mittsommer, den längsten Tag des Jahres. Der kulinarische Abend in gemütlicher Atmosphäre wird begleitet von Live Musik und der Möglichkeit zum Baden bis um Mitternacht, Beachvolley, Tischtennis oder Minigolf.

Sommernachtsbuffet à discrétion

Von 18.30 – 19.30 Uhr treffen die Gäste ein und werden mit einem Welcome Apéro begrüsst. Nach der Vorspeise mit Antipasti- und Salatbuffet folgt das sommerliche BBQ zum selber Grillieren. Eine grosse Auswahl an Fleisch, Fisch und vegetarischen Speisen sowie ein buntes Salatbuffet lässt keine Wünsche offen. Auch für den süssen (und salzigen) Abschluss ist mit dem Dessertbuffet und der Käseauswahl gesorgt. Am Sommernachtsabend sind Mineralwasser, Softgetränke und Kaffee inkludiert. Verschiedene Biersorten, Wein und sommerliche Drinks gibt es an der Anker Bar.

Bierdegustation und Verlosung

MüllerBräu als Presenting Partner der Sommernacht sorgt für Erfrischung! Vom Moscato Bier über das klassische Lager bis zum Pale Ale ist für jeden Geschmack ein Bier dabei. Für die durstigen Gäste stehen die 2l Krüge mit MüllerBräu Handcrafted Bier bereit. Alle Gäste erhalten ein attraktives Welcome Geschenk und nehmen an der Verlosung von 1×2 Tägi Total Abos (Bäder, Eisbahn, Sauna) im Wert von je CHF 940 teil.

Zeltnacht ide Badi und XXL-Hüpfburg

Die erfolgreiche «Zeltnacht ide Badi» findet diesen Sommer am 1. Juli und 12. August statt. Das Gartenbad verwandelt sich in einen Campingplatz mit besonderer Atmosphäre und lädt alle Familien und Campingfreunde zum speziellen Event ein. Wer es lieber aktiv mag, kann sich vom 21. Juli bis am 6. August jeweils von Freitag bis Sonntag (von 12 – 19 Uhr) auf dem Bounce Circus, der 1'000m² grossen Hüpfburg, austoben. In der Eventarena unter dem Dach bewegt die grösste Hüpfburg der Schweiz auch diesen Sommer wieder alle grossen und kleinen Kinder. Sämtliche Events im Tägi sind auf www.taegi.ch/veranstaltungen ersichtlich.

Exklusive Firmenevents im Tägi

Sie möchten die einzigartige Atmosphäre des Gartenbads für einen Firmen-Grillabend oder eine Tavolata unter den Platanen buchen? Oder lieber mit dem Team den Bounce Circus stürmen? Kein Problem! Fordern Sie unter events@taegi.ch Detailinfos an und reservieren Sie direkt das Wunschdatum.

Tägi Sommernacht

Freitag, 23. Juni 2023

18.30 – 00.30 Uhr

Gartenbad Tägi Wettingen

Jetzt Tickets buchen!

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Die Villa Boveri bietet einen einzigartigen Rahmen für Seminare, Sitzungen sowie kulturelle und gesellschaftliche Anlässe.

Unser AngebotPLUS lässt Ihre Veranstaltung oder Ihren Teamevent zu etwas ganz Besonderem werden. Wählen Sie Ihr individuelles Rahmenprogramm und setzen Sie Ihrem Anlass die Krone auf!

INDIVIDUELLES RAHMENPROGRAMM

• Frühstücksvariationen

• Apéro mit Stil

• Kulinarisches im Park (Picknick |Barbeque)

• Haus- und Parkführungen

• Bogenschiessen

KONTAKT UND INFORMATION

www.abb-wfs.ch | kontakt@abb-wfs.ch

Another gate to Llano del Rio, 2023, Installationsansicht 2021, Acryl auf Leinwand, 380 × 85 cm. Natacha Donzé, Feeding on mud, 2021, Acryl auf Leinwand, 380 × 85 cm.

Raumfahrt

Seit vielen Jahren zeigt die «Raumfahrt» junge Schweizer Kunst in den Kellerräumen des Museums Langmatt. Aufgrund der bevorstehenden Gesamtsanierung in den Jahren 2024/2025 wird die siebte Ausgabe vorerst die letzte sein. Die thematische Klammer umfasst Weltraum, Futurismus und Science-Fiction. Im Hinblick auf die Gesamtsanierung ist 2023 für die Langmatt ein wunderbarer Zeitpunkt, um sich mit Reisen ins All und in die Zukunft, aber auch mit geheimnisvollen Innenwelten und ungeahnten Möglichkeiten zu beschäftigen. Vicente

Lesser öffnet mit der mehrteiligen Installation «Another Gate to Llano del Rio» (zu Deutsch: «Ein weiteres Tor zu Llano del Rio») verschiedene Fenster zu utopischen Wohnprojekten des letzten Jahrhunderts und zu architektonischen Manifestationen von Macht und deren Niedergang (Bild links). Die Bildwelten von Natacha Donzé umgeben etwas Unergründliches, im wahrsten Sinne des Wortes (Bild rechts).

Museum Langmatt, 4. Juni bis 24. September www.langmatt.ch

Evolution happens!

Die Sonderausstellung «evolution happens!» des Universitären Forschungsschwerpunkts «Evolution in Aktion: Vom Genom zum Ökosystem» und des Zoologischen Museums der Universität Zürich ist bis am 29. Oktober 2023 zu Gast in der Umwelt Arena. Evolution – oft stellt man sich darunter die Veränderung von Tieren oder Pflanzen über Jahrmillionen vor. Aber das ist nur teilweise richtig. Denn Veränderung kann auch schnell geschehen. Und sie passiert auch hier und heute – immer wieder. Entdecken Sie die neue Sonderausstellung «Evolution happens!» in der Umweltarena in Spreitenbach.

www.umweltarena.ch

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Vicente Lesser,
Events

Simon Libsig Wortzauberer I Autor Geschichtenerzähler

Der Spoken-Word Künstler gewann mit seinen Texten zahlreiche Poetry Slams. Neben Auftritten und journalistischen Publikationen veröffentlicht Libsig regelmässig Tonträger und Bücher mit seinen Texten und unterrichtet im Rahmen von Schreibförderung- und Storytelling-Workshops. Weiter trat er auch mit Libsigs Greatest Hitz im Kurtheater Baden auf.

Datenbank

Wir schreiben das Jahr 2050. Smart-City-Planer Uwe Trockenbrodt hat seinen Staff versammelt: «Unsere Datenspeicher sind voll», sagt er und drischt mit der Faust auf den Touchscreen-Tisch. «Wir brauchen eine Idee!» Die Staff-Mitglieder starren Trockenbrodt durch ihre Google-Brillen an. «Für jeden neuen Datensatz, der reinkommt, müssen wir einen anderen löschen. Das ist eine Katastrophe! Allein heute schon: Sämtliche dokumentierten Fälle von Fusspilz in den Schwimmbädern der Region - weg! Oder die Namen aller Kinder, die an einer Badenfahrt oder einem Argovia Fäscht gezeugt wurden – weg! Wo, frage ich sie, wo speichern wir in Zukunft all die Daten ab? Und wie gewährleisten wir den offenen Zugang?» Totenstille. Trockenbrodt reicht Ritalin und Xanax herum. «Denken sie nach, denken sie nach!»

Dann streckt Heiniger aus dem Team auf. Eines der Hologramme aus der historischen Fakultät habe kürzlich eine gewagte These zur Prä-digitalen Epoche geäussert. Demnach halte man es für möglich, dass die primitiven Menschen damals ihre Daten nicht extern, sondern intern abspeicherten. In einer Art integriertem Computer. Sofort wird Heiniger rot, er wisse, es klinge verrückt. Die anderen vom Team können sich ein Lachen nicht verkneifen.

«Wie stellen sie sich das vor?», fragt Trockenbrodt, ebenfalls amüsiert. «Dass sich die Menschen Dinge wie Strassennamen oder Telefonnummern oder den Müllabfuhrtag einfach merkten? Wie durch Zauberkraft?»

«Nun ja», fährt Heiniger zögerlich fort, «das Hologramm spricht nicht von Zauberkraft, sondern von einem internen Speichermedium, offenbar nannte man es Gehirn – und es soll 1 Million Gigabyte speichern können.» Trockenbrodt wird hellhörig. «Ein Petabyte. hmmm.» Er kaut an seinen Vitamin-Fingernägeln herum. «Was wäre also, wenn wir allen ein solches Gehirn einpflan-

zen würden, nur mal angenommen, dann könnte jeder quasi in sich selber Datensätze anlegen, und zwar ganz individuell, nach Interesse, zum Beispiel alles über Fussball oder sämtliche Standorte von öffentlichen WC’s…hmmm. Die Menschen würden quasi zu wandelnden Daten-Sätzen werden, gar nicht mal so schlecht! Aber ein entscheidendes Problem bleibt: Wie machen sie einander diese Daten zugänglich? Notabene Kostenlos?!»

Alle blicken zu Heiniger. «Nun», sagt er nach einer Weile, «auch das eine völlig verrückte Idee, aber was wäre, wenn die Menschen plötzlich miteinander interagieren würden?» Seine Teamkollegen prusten los.

«Wie jetzt?», fragt Trockenbrodt, «ernsthaft?»

«Na ja», fährt Heiniger fort, «es müsste einen Ort geben, an dem man sich begegnen kann.»

«Offline?» fragt Trockenbrodt nach.

«Das wäre zumindest neu», antwortet Heiniger.

«Aha», sagt Trockenbrodt und kriegt einen verklärten Blick. Dann springt er auf seinen Stuhl und verkündet: «Es müsste ein Ort sein, der Nostalgie weckt. Der nicht ablenkt. Keine Screens. In der Zeit stehengeblieben. Keine Roboter, die bedienen. An diesem Ort ginge es vor allem um den persönlichen Austausch.»

Trockenbrodt lässt sich sogleich von der künstlichen Intelligenz ein Bild malen. Alle warten gebannt. Auf dem Bildschirm erscheint das Bild einer Parkbank. «Da kann man sich drauf setzen und ins Gespräch kommen», erklärt Siri feierlich. Totenstille. «Das ist es!» entfährt es Trockenbrodt, «wir stellen überall in der Region solche Dinger auf, da kann man sich drauf setzen und offene Daten austauschen, das gefällt mir, das gefällt mir! Und wissen sie was?»

Trockenbrodt schaut euphorisch in die Runde: «Wir nennen das Ding Daten-Bank.»

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