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Gemeinde Wettingen: Räumliche Zukunft Gluri Suter Huus / HPS Wettingen

Der Blick von oben auf das Lindenhof-Quartier.

WETTINGENS BLICK IN DIE RÄUMLICHE ZUKUNFT

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Wettingen will auch 2035 Gartenstadt, Generationenstadt und Sportstadt sein. Im Räumlichen Entwicklungsleitbild «Wettingen 2035» zeichnet der Gemeinderat ein Bild dieser Zukunftsvorstellung. Das Räumliche Entwicklungsleitbild ist gleichzeitig Grundlage für die bevorstehende Revision der

kommunalen Nutzungsplanung. Text: Heinz Beiner, Planpartner AG Bilder: Lutz Fischer-Lamprecht und zVg.

Die Gemeinde Wettingen hat seit der letzten Ortsplanungsrevision im Jahr 2000 eine starke bauliche Entwicklung erlebt; sie hat sich seither in vielerlei Hinsicht verändert. Wettingen präsentiert sich heute als beliebte und attraktive Wohngemeinde, als Teil des Regionalzentrums Wettingen-Baden wie auch als Teil des boomenden Limmattals.

Die Gemeinde wird sich auch in Zukunft wandeln: so prognostiziert der Kanton für die nächste Planungsperiode bis ins Jahr 2035 einen Bevölkerungszuwachs von rund 24 Prozent auf 26´000 Einwohner. Dieses Wachstum muss nach kantonalem Auftrag durch eine Innenentwicklung aufgefangen werden.

Zahlreiche kantonale Infrastrukturvorhaben wie die Verlängerung der Limmattalbahn von Killwangen bis nach Baden, das regionale Gesamtverkehrskonzept Ostaargau OASE und die S-Bahn-Haltestelle Tägerhard werfen bereits heute ihre Schatten voraus und werden über 2035 hinaus weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung der Gemeinde zeigen. Diese mittel- und langfristigen Entwicklungen bieten Chancen und Risiken zugleich. Gemeinderat und Bevölkerung stellten sich der Herausforderung und setzten sich aktiv mit den Vorgaben des Kantons auseinander. Der Gemeinderat hat mit einem räumlichen Entwicklungsleitbild (REL) die raumplanerische Grundlage für eine kontinuierliche und qualitativ hochwertige Gemeindeentwicklung gelegt. Die Entwicklung soll damit nicht dem Zufall überlassen, sondern in die von der Gemeinde gewünschte Richtung gelenkt werden.

Stärken und Schwächen analysieren Das REL bietet eine Gesamtschau der aktuellen und künftigen raumrelevanten Vorhaben und setzt sich mit der heutigen Situation («Wettingen 2020») und mit den Entwicklungsvorstellungen der Gemeinde («Wettingen 2035») auseinander. Zusammen mit dem Kommunalen Gesamtplan Verkehr (KGV) bildet das REL die Grundlage für die nachfolgende Revision der Nutzungsplanung. Damit werden ab 2022 die Bau- und Nutzungsordnung, der Bauzonenplan und der Kulturlandplan gesamthaft überprüft

Auch in den verdichteten Siedlungen soll die Lebensqualität gesteigert werden. Im Bild: Das Quartier um den Bahnhof Wettingen und die Landstrasse von oben.

und basierend auf dem REL an die zukünftigen Herausforderungen angepasst.

Damit eine räumlich-strategische Vorstellung für die Zukunft entwickelt werden konnte, musste vorerst geklärt werden, wo Wettingen heute steht, welche Stärken die Gemeinde auszeichnen, aber auch, wo Schwächen zu verzeichnen sind. Auf Grundlage dieser Standortbestimmung legte der Gemeinderat allgemeine Entwicklungsziele fest. Demzufolge soll Wettingen bis 2035 nachhaltig gewachsen sein, einen massgeblichen Beitrag zur Regionalentwicklung leisten und für die Wettinger Bevölkerung zugleich Gartenstadt, Generationenstadt und Sportstadt sein.

Verdichtung und Naherholung Damit diese allgemeinen Ziele erreicht werden können, muss sich die Siedlung bis 2035 zur Hauptsache innerhalb der bestehenden Bauzone und in den dafür besonders geeigneten Gebieten entwickeln. Die Quartiere haben zukünftig in der Siedlungsentwicklung unterschiedliche, ihrer Lage und Qualität entsprechende Aufgaben zu übernehmen, um so vielfältige Bedürfnisse der Bevölkerung abdecken zu können. Die Freiräume im Siedlungsgebiet müssen bis 2035 gesichert und aufgewertet werden; es sollen aber auch neue Freiräume geschaffen werden. Auch Landschaftsräume, Vernetzungselemente sowie Attraktions- und Erlebnisorte in der Landschaft müssen bis 2035 gesichert und aufgewertet oder neu geschaffen und mit den Freiräumen in der Siedlung vernetzt werden. Die Landschaft dient damit auch der Naherholung der Bevölkerung, was die Lebensqualität in der verdichteten Siedlung weiter erhöhen wird.

Mit dem REL wirft der Gemeinderat aber auch einen Blick in die fernere Zukunft, über das Jahr 2035 hinaus. Gemäss der langfristigen Entwicklungsstrategie «Wettingen 2035+» soll das

«Wettingen soll auch in Zukunft ein attraktiver Wohn- und Arbeitsort sein.»

Roland Kuster Gemeindeammann

Siedlungsgebiet nach 2035 bedarfsgerecht und in Etappen in Richtung Osten erweitert und in Wettingen Ost ein neuer, attraktiver Ortsteil für Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Sport und Erholung entstehen. Das Freiraumangebot soll mit geeigneten Einrichtungen weiter ergänzt, vernetzt und damit insgesamt gestärkt werden. Und die Landschaftsspange «Sulperg-Rüsler» wird dannzumal zum Landschaftspark weiterentwickelt und damit zur Identitätsträgerin nicht nur von Wettingen, sondern des gesamten Limmattals.

INFOVERANSTALTUNG BEVÖLKERUNG

Der Gemeinderat wird am Montag, 8. November 2021 um 20 Uhr im Tägi die Bevölkerung über den Abschluss des Räumlichen Entwicklungsleitbilds (REL) informieren. Die Veranstaltung bildet gleichzeitig den Auftakt zur Revision der Nutzungsplanung. Ergänzt wird der Anlass mit einer Podiumsdiskussion, die sich mit dem REL und dessen Einbettung in die kantonale und regionale Perspektive beschäftigt. Details zur Veranstaltung finden Sie unter folgendem QR-Code.

Der Künstler Anton Egloff beim Arbeiten im Atelier, 2020, Foto: Christian Hartmann, Beromünster. Rechts: Anton Egloff, Philae, 2015, Collage, 40 x 58 cm, Foto: Andri Stadler.

EIN ZUHAUSE FÜR DIE KUNST

Seit 1972 werden in der «Gemeindegalerie» im Gluri Suter Huus laufend Ausstellungen mit aktueller Kunst gezeigt. Dabei sind Werke von arrivierten Künstler*innen als auch von jungen Kunstschaffenden aus der Region zu sehen. Text: Sarah Merten Bilder: zVg.

Der Kunstherbst in der Galerie im Gluri Suter Huus (GSH) bietet ein besonderes Highlight: Anton Egloff wurde 1933 in Wettingen geboren und gehört zu den bekanntesten Schweizer Plastikern seiner Generation. Nicht das huldigende Monument, sondern der dynamische Raum bestimmt sein künstlerisches Schaffen, womit er den zeitgenössischen Skulpturenbegriff entscheidend mitgeprägt hat. Nun kehrt Anton Egloff, der seit vielen Jahrzehnten in Luzern lebt und arbeitet, mit einer Ausstellung in seinen Heimatort zurück. In der Galerie im Gluri Suter Huus zeigt der Künstler Arbeiten aus mehreren Jahrzehnten seines Schaffens in einer spezifischen Kombination, darunter neue, bisher unbekannte Arbeiten. Anton Egloff freut sich darauf: «Eine Ausstellung zu machen heisst, in eine offene Beziehung zu treten mit suchenden Menschen. Das GSH bietet den guten Raum dazu. Es freut mich, dass das GSH gut vernetzt ist im kulturellen Leben des Kantons Aargau.»

Im Dezember findet als Abschluss des Ausstellungsjahres bereits zum vierten Mal die «Kunst Schau 5430» statt. Die partizipative Ausstellung steht allen Wettinger Kunstschaffenden offen, die Teilnahme ist unjuriert und niederschwellig: Autodidakten, professionelle und Hobby-Künstler*innen, Künstler*innengruppen, Fotograf*innen und Bildhauer*innen erhalten eine Präsentationsplattform. Die Ausstellung findet in der Galerie im Gluri Suter Huus und im benachbarten Museum Eduard Spörri statt und bietet dem Publikum vielfältigen Einblick in das lokale Kunstschaffen. Kunstschaffende können sich bis zum 13. November anmelden. Infos zur Anmeldung sind auf der Webseite des GSH einsehbar.

Der Eintritt zu den Ausstellungen und Veranstaltungen ins Gluri Suter Huus ist frei. Informieren Sie sich über das aktuelle Programm unter www.glurisuterhuus.ch oder melden Sie sich zum Newsletter an!

Nächste Ausstellungen Anton Egloff & Reto Steiner, 17.10.-28.11.2021 Vernissage 17. Oktober, 11 Uhr

Kunst Schau 5430 – 2021, 12.12.2021-9.1.2022 Vernissage 12. Dezember, 11 Uhr

UNVERZICHTBARE STÜTZE MIT GROSSEM HERZ

An der heilpädagogischen Schule Wettingen (HPS) arbeiten pädagogische Mitarbeitende. Eine davon ist Mirjam Bodis. Erfahren Sie hier, welche wichtigen und wertvollen Aufgaben sie und ihre Kolleginnen und Kollegen tagtäglich wahrnehmen. Text und Bild: Sandra Thut

Rund 110 Schülerinnen und Schüler mit einer kognitiven Beeinträchtigung besuchen die regionale Tagesschule der HPS in Wettingen. Die Kinder und Jugendlichen werden in ihren Fähigkeiten so geschult, dass sie ein weitgehend selbständiges und selbstbestimmtes Leben führen können. Auf diesem Weg unterstützen sie neben den heilpädagogischen Klassenlehrpersonen auch pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie Mirjam Bodis.

Wer mit Mirjam Bodis über Ihren Beruf spricht, merkt sofort, mit wie viel Empathie, Engagement und Herzblut sie sich für die Schülerinnen und Schüler einsetzt. Ihre Aufgabe besteht hauptsächlich darin, die Klassenlehrpersonen – also Heilpädagoginnen und Heilpädagogen – bei ihrer Arbeit zu assistieren. Die Mirjam Bodis zugeteilte Klasse verfügt über acht Kinder. Jedes von ihnen hat eine kognitive Beeinträchtigung – manche stärker und manche schwächer. Genau das macht die Aufgabe abwechslungsreich und ein Stück weit auch herausfordernd.

Der Tag beginnt mit dem Empfang der Schülerinnen und Schüler. Mit spielerischen Hilfsmitteln werden sie daran erinnert, was alles erledigt werden muss: Jacke aufhängen, Aussenschuhe ab- und Hausschuhe anziehen, Schulsack an den Tisch hängen und hinsitzen. Auch bei solch vermeintlich einfachen Aufgaben brauchen gewisse Kinder mehr Unterstützung als andere. Im Klassenzimmer fällt auf, dass sehr viel mit Piktogrammen oder Bildern gearbeitet wird. Dies für Schülerinnen und Schüler die nicht lesen oder sogar nicht sprechen können. Die Bilder erleichtern die Kommunikation. Während des Unterrichts hilft und motiviert Mirjam Bodis dort, wo dies nötig ist. So individuell die Fähigkeiten der Kinder sind, so individuell sind auch die Aufgaben, die man ihnen geben kann. Beispielsweise müssen alle Kinder einmal am Tag das aktuelle Wetter protokollieren. Jene die lesen und schreiben können, notieren das Wetter in wenigen Stichworten. Andere wiederum halten die gleichen Angaben mit zur Verfügung stehenden Bildkarten fest.

Weiter sorgen die pädagogischen Mitarbeitenden dafür, dass die Schülerinnen und Schüler rechtzeitig zu ihren Therapiestunden wie Logopädie oder Physiotherapie gehen und sie begleiten die Klasse in den Sportunterricht oder ins textile Werken. Auch das Mittagessen verbringen Mirjam Bodis und ihre Kolleginnen und Kollegen gemeinsam mit der Klasse. Die Meisten haben keine Probleme mit der Essensaufnahme. Dort müssen sie dann eher zwischendurch ermahnen, dass von allem probiert wird oder, dass man aufrecht am Tisch sitzt und nicht mit dem Essen spielt. Alles Handeln zielt darauf ab, die Selbständigkeit der Kinder im Alltag zu fördern und sie auf das Leben als inkludierter Teil der Gesellschaft vorzubereiten.

Abgesehen davon, dass sie eine grosse Stütze bei der Ausbildung der Schülerinnen und Schüler ist, geht Mirjam Bodis mit einer

Mirjam Bodis schult an der HPS in Wettingen Kinder und Jugendliche in ihren Fähigkeiten, um später ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben führen zu können. Dabei arbeitet sie viel mit Piktogrammen wie Emotionen (im Bild).

so wunderbaren Menschlichkeit und einer wohlwollenden Art auf die Kinder ein, die wirklich beeindruckend ist. Dafür gebührt ihr und den anderen pädagogischen Mitarbeitenden ein grosses Dankeschön.

EUMZUG – MELDEPFLICHT ONLINE ERLEDIGEN

Wer kennt es nicht: Kisten packen und schleppen, Möbel demontieren und wieder aufstellen, Wohnung reinigen, etc. Ein Umzug ist mit vielen unliebsamen Arbeiten und viel Aufwand verbunden. Innerhalb der Schweiz ziehen jährlich rund 400´000 Menschen um. Nach all den Umzugsstrapazen bleibt eines für alle Personen gleich: Innerhalb von 14 Tagen muss bei der bisherigen Wohngemeinde die Abmeldung und bei der neuen Wohngemeinde die Anmeldung vorgenommen werden - dies natürlich zu den Schalteröffnungszeiten.

Mit eUmzug kann dies seit 2019 mittlerweile in vielen Kantonen bequem online, also auch von zuhause aus, erfolgen. Statt zweier Gänge an den Schalter der beiden Gemeinden, kann den Einwohnerdiensten der Umzug bequem online mit einer einzigen Meldung mitgeteilt werden. Dies rund um die Uhr, unabhängig von den Schalteröffnungszeiten und ohne Mehrkosten gegenüber der persönlichen Vorsprache. Es ist kein Login erforderlich und anfallende Gebühren können mittels Kreditkarte oder Twint bezahlt werden.

eUmzug ist Teil der eGovernment-Strategie von Bund, Kantonen und Gemeinden, mit der Dienste und Leistungen der Behörde digitalisiert angeboten werden. Welche Gemeinden bereits angeschlossen sind, ist auf www.emzug.swiss ersichtlich.

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