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DAS PROJEKT FORSTWEGEBESCHILDERUNG

Die Ausschilderung der alten und neuen Forstwege mit ihren historischen oder neu geschaffenen Bezeichnungen ist eine touristische Besonderheit in der Region. „Gibt‘s nur hier“, würden Marketingmenschen sagen, und den Fachterminus „Alleinstellungsmerkmal“ hervorzaubern.

Marketing hin oder her, die Idee, den Forstwegen sprechende Namen zu geben, damit jeder, der den gleichen Soziokontext hat, sich im Wald orientieren kann, geht auf die Waldarbeiter zurück. Wenn der eine von der „Bobbahn“ sprach, wusste der andere, dass der steile Weg vom Stahlschmidt (heute: die Wege-„Spinne“) hinunter in nördlicher Richtung nach Herscheid gemeint war.

Die Tradition ging bei allen, die im Wald arbeiteten, irgendwann in den allgemeinen Gebrauch über, und so überdauerten die alten Wegenamen teilweise sogar Jahrhunderte. Wenn neue Wege angelegt wurden, blieb man der Gewohnheit treu, einen Namen zu wählen, mit dem möglichst viele etwas assoziieren konnten. So konnte der „Märzenbecherweg“, der an den eindrucksvollen Märzenbechervorkommen vorbeiführt, die im Frühjahr den Atem jedes Wanderers stocken lassen, eigentlich nur diesen Namen bekommen, und damit wusste jeder, welcher Weg gemeint war und wo er sich befindet.

Anfang der 2010er Jahre erhielten die Forstwegenamen, bisher immer noch etwas für “Insider“, offizielle Weihen. Der Naturpark Ebbegebirge (heute Naturpark Sauerland Rothaargebirge), der Märkische Kreis und das Regionalforstamt Kurkölnisches Sauerland hoben gemeinsam mit einigen Revierförstern die Beschilderung aus der Taufe. 2012 und 2013 wurden insgesamt 38 Wege ausgeschildert. Die markanten Holzschilder stammen übrigens von dem Meinerzhagener Schreiner Bernd Lepenies-Beck.

Forstwege

So erfahren nun auch diejenigen etwas über den Wald und seine Geschichte(n), die ihn auf einer ausgedehnten Spazierrunde vor allem genießen wollen.