2 minute read

Nordhangweg & Südhangweg

TOPOGRAPHIE Am Saum geheimnisvoller Moorlandschaften

Advertisement

Die L707, die Ebbestraße von Herscheid nach Valbert, zerteilt den Ebbekamm in ein westliches und zwei östliche Drittel. Um das wesentlich größere östliche Gebiet für die Fahrzeuge der Forstwirtschaft zu erschließen, war es notwendig, von der Landesstraße aus Forstwege am Nord- und den Südhang entlang anzulegen und so solide auszubauen, dass die Holztransporter die schweren Stämme unbeschadet bis zur L707 und von dort aus weiter in nördlicher oder südlicher Richtung abfahren konnten.

Der Südhangweg wurde in den Nachkriegsjahren 1947 bis 1953 von Ebbelinghagen bis zur Ebbestraße ausgebaut. Auf über acht Kilometern zieht er sich über den gesamten Höhenzug. Vom Parkplatz P5 Nordhelle bis zur Spinne ist er asphaltiert. Der Nordhangweg wurde in diesen Jahren planiert und in den Folgejahren weiter

Wegepaten: Uwe Schmalenbach (li.), Bürgermeister von Herscheid, Jan Nesselrath (re.), Bürgermeister von Meinerzhagen

„Wirtschaftswege mit Erholungswert.“ - Uwe Schmalenbach & Jan Nesselrath -

befestigt. Er reicht aber nur von der Ebbestraße bis zur Spinne, wo er in den Höhenweg mündet. Seine Gesamtlänge beträgt 3,1 Kilometer. Über weite Teile verläuft der Nordhangweg parallel zum Panoramaweg, der Anfang der 1970er Jahre über dem Nordhangweg angelegt wurde.

Unterhalb des Nordhangweges verstecken sich heute die Überreste der einstigen Skisprungschanze von 1950, deren Auslaufzone kurz vor Daum/Stucken endete. In der Örtlichkeit ist sie nur noch zu erahnen, so sehr ist sie mit den Jahren zugewachsen. Die Skisprungschanze war Teil des Wintersportgebietes am Ebbenordhang mit mehreren Pisten und Skiliften, das sich vor allem in den schneereichen Wintern großer Beliebtheit erfreute, jedoch 2009 geschlossen wurde.

Etwa 700 Meter östlich der Nordhelle streift der Nordhangweg das Naturschutzgebiet Wolfsbruch. Es liegt im Quellgebiet des Baches Erlmecke. Am Wegesrand wächst Adlerfarn, so hoch, dass der Wanderer kaum auf die Idee kommt, hinter dem Wald aus Farn könnte eines der streng geschützten Hangmoore mit seinen seltenen Pfl anzen- und Tierarten liegen. Von oben aber fängt die Kamera des Copters Tümpel, Pfeifengrasbüschel und Moosteppiche ein. Es ist übrigens bereits seit 1930 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Warum das Hangmoor Wolfsbruch genannt wird? Vermutlich wurde ihm schon vor vielen Jahrhunderten der Name gegeben, als noch Wölfe durchs Ebbegebirge streiften und vielleicht an dieser Stelle des Öfteren gesichtet oder gar erlegt wurden. Das Wort „Bruch“ bezeichnet eine Sumpf- oder feuchte Wiesenlandschaft, wie schon die Gebrüder Grimm in ihrem Deutschen Wörterbuch nachweisen (siehe Quellenverzeichnis).

Streng geschützte Moorlandschaften säumen auch den Südhangweg, etwa das Naturschutzgebiet Ebbemoore (ebenfalls seit 1930) und der Wesebruch (seit 1996).

Nordhangweg & Südhangweg, zwei Forstwirtschaftswege, die zugleich Naturerlebnis und Erholungswert bieten.

This article is from: