60 | 14.2.2022 | MIGROS ZÜRICH
Der Chef signiert für feinen und fairen Kaffee Die Kaffeerösterei Bertschi-Café ist ein Unikum in der Branche. Für Inhaber Jürg Reber sind fairer Handel und nachhaltige Produktion mehr als Labels. Den Spitzenkaffee gibt es neu in der Migros Zürich. Text: Anja Metzger
«Wir sind der Kaffeepapst», sagt Jürg Reber und meint damit die meisterhafte Röstung des Bertschi-Cafés. An Selbstvertrauen mangelt es dem Inhaber und Geschäftsführer der Fritz Bertschi AG nicht. Schnell wird aber klar: Was die Rösterei macht, hat tatsächlich aussergewöhnlich hohe Standards, und das seit Jahren. Vor allem ist da die gute Qualität. Röstmeister Agron Komani blickt auf 15 Jahre Erfahrung zurück und röstet die Kaffeebohnen langsam und nach Gefühl, nicht nach Sekunden. «Neben der Sorte und der Bohnengrösse hat sogar das Wetter einen Einfluss da rauf, wie lange die Kaffeebohnen im Röster bleiben», sagt Komani. Sobald
die Farbe stimmt und das typische Knacken zu hören ist, beendet er den Röstvorgang und lässt die Bohnen abkühlen. Die langsame Röstung ist ein Qualitätsmerkmal: «Grosse Röstereien rösten viel schneller, das ist zwar effizienter, erhöht aber den Säuregrad des Kaffees», erklärt Komani. Und je saurer der Kaffee, desto schlechter verträgt ihn meist der Magen. Jede Röstung wird nach den Labortests vom Chef persönlich degustiert: Alle 15 Minuten bekommt er vom Röstmeister einen Espresso gereicht, frisch von der aktuellen Röstung. Erst wenn er sein Okay gibt, darf die Charge von 60 Kilogramm
Kaffee verkauft werden. «Die Kunden wissen, sie können sich bei uns auf konstant hohe Qualität verlassen», sagt Reber. Das Credo: Kaffee anständig handeln
Was die Rösterei ebenfalls einzigartig macht, ist der langjährig faire Umgang mit den Bauern, die etwa in Brasilien, Peru oder Mexiko Kaffeebohnen für Bertschi-Café anbauen. Bereits 1991 liess Rebers Vorgänger die Rösterei sowohl für Max Havelaar als auch für Bio Suisse zertifizieren. Bei beiden Labels war Bertschi-Café der erste Lizenznehmer. Der Preis, den Bertschi-Café Bauern für ihren Rohkaffee zahlt, ist entkoppelt vom Weltmarkt