4 minute read

Nik Hartmann kocht

4 Wer kocht bei Ihnen zu Hause häufiger, Sie oder Ihre Frau? Im Alltag kocht sicher Carla mehr. Im Homeoffice versuchen wir uns aber besser aufzuteilen. Dafür stehe ich in der Küche, wenn wir Gäste empfangen. 5 Was kochen Sie, wenn Sie Ihrer Frau eine Freude machen wollen? Carla liebt meine caramelisierten Karotten mit Koriandersamen. Wenn ich sie also glücklich machen will, beinhaltet mein Menü dieses Gemüse. 6 Was mögen Ihre Söhne? Frederik und Constantin sind unkomplizierte Esser, die gerne Neues ausprobieren und nicht nur Chicken-Nuggets mit Pommes frites wollen. Momentan ist bei ihnen meine israelische Reispfanne hoch im Kurs. Die habe ich aus dem «Jerusalem»Kochbuch von Yotam Ottolenghi. 7 Haben Sie eine Spezialität? Nein, nicht wirklich. Was ich aber immer gerne mache, sind Schmorgerichte oder eine feine Bolognese-Sauce.

8Ihr Laster in der Küche?

Eine Tüte Pommes Chips am Nachmittag. Wohl weil es in meinem Mindset noch immer etwas Wertvolles ist. Früher gab es in den Beizen immer einen Korb mit kleinen Pommes-Chips-Tüten, die wir wollten, aber nicht bekommen haben. Mittlerweile könnte ich mir täglich eine Tüte Pommes Chips leisten, aber ich mache es trotzdem nicht. Ich würde im Gegenzug aber gerne mehr Früchte essen.

Nik Hartmann (49) in seiner offenen Küche zu Hause in Buonas ZG. Hier kochen auch Frau Carla (49) und die Söhne Constantin (19) und Frederik (16). Der jüngste Spross Melchior (12) leidet an einer cerebralen Behinderung. Hartmann hat SRF 2021 verlassen und ist CoLeiter Eigenproduktionen TV National bei CH Media, etwa mit dem Sender 3+. 9 Servieren Sie Fisch oder Fleisch zum Hauptgang? Definitiv Fleisch, am liebsten grosse Stücke, die nicht à la minute zubereitet werden müssen. 10 Ihr Lieblingsgericht aus der Kindheit? Kartoffelstock. Damit verbinde ich auch etwas Nobles. Den gab es bei uns nur am Sonntag. 11 Welches Gericht würden Sie gerne besser beherrschen? Meine Saucen sind entweder zu dünn- oder zu dickflüssig. Es wäre ein grosser Traum, jedes Mal die perfekte Konsistenz hinzukriegen. Und leider auch Kartoffelstock. Er misslingt mir stets. Entweder ist er zu flüssig oder steif wie Kleister. 12 Gibt es etwas, das Sie nicht essen? (Überlegt lange. Bis seine Frau Carla aus einem anderen Raum «Capuns!» ruft. Er lacht.) Stimmt. Das hatte ich beinahe vergessen. Das letzte Mal, als ich Capuns gegessen habe, habe ich die darauffolgende Nacht kaum ein Auge zugemacht. Eine ähnliche Erfahrung habe ich mit Reissalat gemacht. Seither muss man mir auch dieses Gericht nicht mehr auftischen.

13Was ist das Verrückteste, was Sie jemals gegessen haben?

Murmeltierfleisch. Den erdigen Geschmack habe ich heute noch im Mund. Ich hatte das Gefühl, auch gleich in das Munggaloch gebissen zu haben. Ich fand es nicht fein. Ich bin aber grundsätzlich auch kein Fan von intensiven Wildgeschmäckern.

14 Welches Gericht finden Sie total überbewertet? Kaviar oder weissen Trüffel, obwohl es mir schmeckt. Aber da geht es bei vielen nur darum, sagen zu können, dass man es gegessen hat. Das finde ich schade. 15Ihre Henkersmahlzeit? (Antwortet, ohne zu zögern.) Ghackets mit Hörnli und Apfelmus. Das würde mich auch im letzten Moment noch sehr glücklich machen. 16 Was essen Sie, wenn Sie einen Kater haben? Meistens esse ich dann mal lange nichts. Und danach taste ich mich langsam wieder an Nahrung heran. Mit einem Spiegelei oder einem frischen Paar Wienerli vom Metzger. 17 Haben Sie Lebensmittelunverträglichkeiten? Ich gehöre zu den Glücklichen ohne Allergien. Eine Glutenunverträglichkeit wäre wirklich schlimm für mich. Ich liebe Brot und Pasta so sehr, dass ich das Unwohlsein vielleicht auch einfach ignorieren würde. 18 Ihr Lieblingsprodukt aus der Migros? Blévita habe ich überall dabei. 19 Ihr Lieblingsküchengerät? Meine Messer. Ich brauche gutes Werkzeug, um in der Küche zu hantieren. Meine Mutter hatte nur Schnitzerli und Rüsterli. Ich könnte damit nicht arbeiten. 20 Das am häufigten genutzte Gerät in Ihrer Küche? Das ist wohl unsere Kitchen Aid. Carla backt gerne Kuchen. Ich mache ab und zu einen Zopf. Auch der Steamer ist relativ oft im Einsatz. Und die Knoblauchpresse natürlich. 21 Was verstaubt, weil Sie es nie benutzen? Die Pastamaschine könnte durchaus mehr im Einsatz sein. Und das Passe-vite, mit dem ich mich an meinem Kartoffelstock versuche.

22Gibt es einen Einkauf, den Sie sich nicht nehmen lassen?

Den Gang zum Metzger am Samstagmorgen. Mein Grossvater, den ich nie kennengelernt habe, war Metzger, und ich fühle da eine gewisse Verbundenheit.

23 Darf bei Ihnen schmutziges Geschirr herumstehen? Ich habe, während ich koche, immer heisses Wasser in der Spüle, um fortwährend abzuwaschen. Die Küche ist meist sauber, wenn ich den letzten Gang serviere. Ich habe also weniger Freude an einer unordentlichen Küche. 24 Räumen Sie die Geschirrspülmaschine lieber ein oder aus? Grundsätzlich räume ich sie lieber ein, obwohl bei mir vieles nicht in die Maschine wandert. Pfannen wasche ich immer von Hand ab. Das Ausräumen läuft aber mittlerweile auch gut. Ich kann mit einer Hand sechs Teller gleichzeitig aus der Maschine nehmen. Bei der Perfektion der Technik gab es einige Verluste in Form von kaputten Tellern. 25 Ihr liebstes Küchenritual? Es sind die Momente, in denen wir als Familie zusammen am Tisch sitzen. Es gibt bei uns kein individuelles Frühstück, bei dem sich jeder sein Müesli schnappt und wieder verschwindet. Wir zelebrieren die gemeinsame Nahrungsaufnahme mit Gesprächen. 26 Ihr liebster Moment in der Küche? Samstagnachmittags. Ich höre Radio, bereite das Essen vor und weiss, dass ich noch genügend Zeit habe, um zu duschen, bevor die Gäste kommen. Später folgt dann hoffentlich die Krönung, wenn alle satt und zufrieden am Tisch sitzen. MM

«MasterChef»

Ab 14.Februar läuft «MasterChef Schweiz» um 20.15 Uhr auf 3+. In zehn Folgen kämpfen 20 Schweizer Hobbyköchinnen und köche um den Titel. Nik Hartmann moderiert, in der Jury sitzen Foodbloggerin Zoe Torinesi und die beiden Spitzenköche Andreas Caminada und Nenad Mlinarevic. Die Sendung wird von Migros und Migusto gesponsert.