LIEBE NACHBARN

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VERLIEBEN

LIEBENACHBARN D A S

N E U E

S TA D T M A G A Z I N

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W Ü R Z B U R G

FRÜHJAHR 2015 KOSTENLOS

NACHBARSCHAFTS-PFLEGE – SAG DOCH MAL HALLO! SINGLES – KENNEN & LIEBEN LERNEN GOLDWERT – ÜBER DEN REICHTUM DES WARTENS


Eine Idee

stimmungsvoller

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EDITORIAL

HALLO NACHBARN, HIER SIND WIR! H

and aufs Herz: Die meisten von uns gehen morgens zur Arbeit, kommen spät nach Hause, essen, schlafen und gehen dann wieder zur Arbeit. Aber was wissen wir von unserem Nachbarn auf der anderen Seite der Wand? Lebt er/sie/es das gleiche Leben? Bis auf „Schöne Weihnachten“, „Guten Beschluss“ und „Trallala“ sind da so gut wie keine Berührungspunkte. Außer vielleicht Postpäckchen annehmen. Es soll allerdings einige Profi-Nachbarn geben, die ihr Nebenan schon mal mutig und ganz intim nach Zucker gefragt haben. Respect! Spaß beiseite: Wir sind Gespenster. Wir geistern schon viel zu lange viel zu alleine durch diese Welt. Wir sagen euch: Macht diesem Spuk ein Ende. Hier, heute, jetzt. Sagt „Hallo“ zu euren Nachbarn, ladet sie auf ein Bier ein, kocht zusammen, diskutiert über Gott und die Welt, schenkt ihnen diese erste Ausgabe; vielleicht ist es der Beginn einer wunderbaren Freundschaft! So viel zum philosophischen Ansatz. Jetzt erstmal: Schön, dass ihr da seid. Schön, dass ihr bis hierhin gelesen habt. Schön, dass ihr uns überhaupt in den Händen haltet: Ein neues Magazin auf die gute Nachbarschaft – aus

Würzburg, für Würzburg. Für alle Nachbarn. Vom innig geliebten Nebenraumbewohner bis zum Zwangs-WGHass-Genossen. Für alle, die wissen wollen, wer hier lebt, wie hier gelebt wird und was man in Würzburgs Nachbarschaft so alles anstellen kann. Wir kommen jetzt regelmäßig vorbei, um dir das Neueste aus der Nachbarschaft zu erzählen: Wer, wie, wo, weshalb, mit wem und überhaupt. Das Spannende dabei: Du musst mit uns leben. Du kannst dir uns nicht aussuchen: WIR SIND DEINE NACHBARN! Doch keine Angst. Lieb sind wir auch. Meistens jedenfalls. Wir haben Spass an den Sachen, die wir für diese unsere Stadt sonst so machen: WÜRZBURG ERLEBEN, FESTUNGSFLIMMERN, WEINSTRAND oder AUTOKINO. Deshalb sind wir felsenfest überzeugt, dass LIEBE NACHBARN auch ein richtig gutes Ding wird, mit dem man viel Spaß haben und auch mal über ernste Sachen berichten kann. In diesem Sinne: auf gute Nachbarschaft! Eure Lieblingsnachbarn.

Sabine, Nico, Chris & Leo

SIND WIR NICHT ALLE EIN BISCHEN NACHBARN?


GESELLSCHAFT

lichen auf ihre Selbstständigkeit vorbereitet werden. Der 19-Jährige ist zu Anfang schüchtern, er möchte nichts Falsches sagen. Nervös rutscht er auf der kleinen schwarzen Ledercouch im Büro der Betreuerinnen hin und her, zieht seine Basecap tiefer ins Gesicht. „Zum Friseur habe ich es nicht mehr geschafft“, entschuldigt er sich.

Wenn die Flucht in Würzburg endet ES GIBT MOMENTE IM LEBEN, DIE RÜCKEN ALLES WIEDER IN DIE RICHTIGE PERSPEKTIVE. DANN IST ES PLÖTZLICH EGAL, WELCHES AUTO MAN FÄHRT ODER OB MAN STRESS AUF DER ARBEIT HAT. ALS WIR HESAM TREFFEN, IST DAS SO EIN MOMENT. HESAM IST MIT 16 JAHREN AUS DEM IRAN GEFLOHEN, UM EINE ZUKUNFT ZU HABEN. SEIN GRÖSSTER WUNSCH HEUTE: ARBEIT FINDEN.

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esam Jafari wohnt nicht mit Hunderten anderen Flüchtlingen in einer Kaserne am Stadtrand. Sein Zuhause ist ein schmuckes Wohnhaus mitten im Würzburger Stadtteil Heidingsfeld. Nichts unterscheidet es von den Nachbarhäusern. Fein säuberlich listet das Klingelschild seinen Namen und die der fünf Mitbewohner untereinander auf. Die Jungs sind zwischen 16 und 20 Jahre alt und haben eines gemeinsam: Sie alle kamen als unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach Deutschland. Nun leben sie im Außenwohnhaus des Don Bosco Berufsbildungswerks. Hesam ist Afghane. Sein Heimatland bekam er allerdings nie zu Gesicht – seine Kindheit verbrachte er im Iran. Seit dreieinhalb Jahren ist er nun schon in Deutschland. Nachdem Hesam sechs Monate in einer großen Flüchtlingsunterkunft in München zugebracht hatte, führte ihn sein Weg nach Würzburg. Seit 14 Monaten lebt er nun in der heilpädagogischen Wohngruppe, in der die Jugend-

Hesam erzählt seine Geschichte chronologisch. Er hat Angst, sonst etwas zu vergessen. 2010 floh er mit seinem älteren Bruder aus dem Iran. Da war er gerade einmal 16 Jahre alt, sein Bruder nur ein Jahr älter. Ihre Eltern, zwei weitere Brüder und ihre Schwester sind dort geblieben. Ihre Familie zu verlassen, fiel ihnen nicht leicht. Aber sie fürchteten um ihr Leben. „Wir mussten gehen, wir konnten es nicht mehr ertragen“, sagt Hesam. Das Leben, das sie führten, war hart. „Jungs und Mädchen werden dort schneller erwachsen – vom Kopf her“, versucht Hesam die Umstände zu erklären. Für Kinder ist es völlig normal, einen Job zu haben. Auch für ihn. Neben der Schule arbeitete er Vollzeit in einer Plastikfirma, 16 Stunden jeden Tag, 7 Tage die Woche.

Der Entschluss zum Aufbruch Die beiden Brüder wollen eine Zukunft. „Hier gibt es ein besseres Leben für uns“, ist sich Hesam sicher. Dabei war ihnen egal, wo sie am Ende landen würden. „Hauptsache Europa“, sagt Hesam. „Welches Land besser ist, wussten wir nicht.“ Drei Jahre später ist er froh über sein Schicksal: „Gott sei Dank ist es Deutschland.“ Doch bis Würzburg war es eine weite Reise für zwei Minderjährige. Es ging zu Fuß, mit dem Zug oder versteckt auf Lkw-Ladeflächen über die Türkei, Griechenland und Österreich bis in die Bundesrepublik. Dort irrten sie einen Tag lang umher – ohne zu wissen, wo sie sich eigentlich befanden. „Wir haben keine Flagge gesehen und die Sprache nicht verstanden. Den ganzen Tag haben wir gerätselt, wo wir überhaupt sind“, erinnert er sich. Obwohl das keine


Hesam Jafari (19), Helena Gafarow (Betreuerin), Mustafe Ahmed (16), Olga Li (Betreuerin)

„WIR WUSSTEN ANFANGS NICHT MAL, IN WELCHEM LAND WIR SIND“ schönen Erinnerungen sind, taut Hesam während des Gesprächs auf. Rückblickend versteht er manches besser. Er erzählt, wie sie im Zug schließlich von der Polizei nach ihren Pässen gefragt und mitgenommen wurden. Sie kamen in eine große Flüchtlingsunterkunft nach München – wo sechs Monate lang nichts passierte. „Ich hatte keine Schule und saß den ganzen Tag nur im Zimmer“, erzählt der junge Afghane. Als die beiden Bescheid bekamen, dass sie nach Würzburg sollten, ging zuerst nur der große Bruder. Hesam wollte im sicheren München bleiben. Erst als ihn sein Bruder anrief und sagte: „Hier ist es gut, komm!“, machte sich auch Hesam auf den Weg nach Unterfranken. Heute haben sie sich gut eingelebt. Hesams Bruder hat eine eigene Wohnung in Würzburg, arbeitet, ist mit einem deutschen Mädchen zusammen. Zu ihrer Familie im Iran haben sie regelmäßig Kontakt. Hesams „Flüchtlingseigenschaft“, wie es im Beamtendeutsch heißt, ist im „zuerkannt“. Das bedeutet, dass er eine Aufenthaltsgenehmigung hat. Diese gilt drei Jahre. Danach kann er eine Niederlassungserlaubnis beantragen. Ob er dies auch tut? „FREILICH“, antwortet er ganz auf fränkisch. Hesam gefällt es in der Wohngruppe mit den anderen Jugendlichen. Hier werden sie 24 Stunden am Tag betreut. „Gerade in der ersten Zeit ist das notwendig. Viele sind traumatisiert und die Strapazen und Bedürfnisse kommen zutage“, erklärt Betreuerin Helena Gafarow. Über das Don Bosco Bildungszentrum absolvierte Hesam einen fünfmonatigen Deutschkurs, es folgte ein Praktikum in einer Bäckerei. „Dieser Beruf gefiel mir so gut, dass ich mich dazu entschied, dranzubleiben.“ In einem Ausbildungshotel in Gadheim schließt der Hesam bald seine Lehre als Bäcker ab. Wie viele in seinem Alter ist er im Stress. Er lernt für den Führerschein und bereitet sich auf seine Abschlussprüfungen vor.

Sein Arbeitstag beginnt um 3 Uhr nachts, nachmittags schläft er, abends wird wieder gebüffelt. „Das erste Jahr war schwer, das zweite normal und jetzt im dritten Jahr muss ich viel lernen“, erzählt er. Geschätzte 70 Prozent hat er im ersten Jahr seiner Ausbildung gar nicht verstanden. Also hieß es für ihn: noch früher aufstehen, noch mehr Vokabeln pauken. Heute spricht der Afghane sehr gut Deutsch. „Er ist ein fleißiger Junge, das verdient Lob“, sagt seine Betreuerin Helena Gafarow über ihn. Hesam hat seine Ziele klar vor Augen: „Ich will auf jeden Fall meine Prüfung schaffen und einen guten Job finden.“ Mit Arbeit ergibt sich auch alles andere für ihn: „Wenn man einen Job hat, kann man alles leisten. Dann kriegt man alles vom Leben, was man will.“ Was sagt er zu den vielen Vorurteilen gegenüber Ausländern und vor allem Asylsuchenden? „Es gibt gute und es gibt schlechte Menschen.“ Ihm ist es aber wichtig, was er aus seinem eigenen Leben macht. Nur manchmal wundert er sich, wenn Menschen, die die biertrinkend auf der Straße sitzen, ihm „Ausländer raus“, entgegen brüllen. Schließlich komme er in diesen Momenten meist von der Arbeit. Aber Hesam sieht das pragmatisch: „Es gibt immer dumme Leute – in jedem Land.“ Aber: „Wir sind alle Menschen.“ Sein Leben in Würzburg genießt der 19-Jährige: „Im Iran musste ich nur arbeiten, hier kann ich auch etwas für mich selbst tun.“ Auf dem Weg zur Arbeit steigt er in Würzburg immer schon am Rathaus aus der Bahn und läuft die restliche Strecke bis zum Bahnhof, einfach um sich umzusehen. „Freizeit – das ist auch Freiheit“, fasst Hesam seinen ganz persönlichen Luxus zusammen. Und wenn es um Würzburg geht, unterscheidet sich der gebürtige Afghane auch nicht von den Einheimischen: „Ich liebe die Alte Mainbrücke.“ Bevor wir wieder gehen, will Hesam noch dringend eines loswerden: „Ich bin jetzt seit dreieinhalb Jahren in Deutschland und hatte noch nie eine Anzeige. Ich bin noch nicht einmal schwarz gefahren.“ Hesam hat mit 16 Jahren seine Familie verlassen, um eine Zukunft zu haben. Bald schließt er erfolgreich seine Lehre ab, er hat viele Freunde, ist gut integriert. Dass er sich trotzdem noch rechtfertigen will, nur weil er aus seiner Heimat geflohen ist, bringt einen zum Nachdenken. von Julia Schmitt, Fotos: Pascal Höfig


GARTENFRÄULEIN

ALLES LIEBE

ALLES GRÜNE! ES DAUERT NOCH EIN BISSCHEN, BIS DIE BLUMEN WIEDER IM RINGPARK SPRIESSEN. GENAUSO SIEHT ES AUCH AUF DEM BALKON AUS. KEIN GRUND, DEN KOPF IN DEN SAND ZU STECKEN – MEINT DAS GARTENFRÄULEIN.

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chließlich gibt es mehr als genug stylische Zimmerpflanzen, die das Leben schöner machen. Beweise gefällig? Beginnen wir beim Trend des Jahres: den Sukkulenten. Das ist ein Sammelbegriff für besonders saftreiche Pflanzen, die kaum Wasser zum Leben brauchen. Stattdessen speichern sie Flüssigkeit in ihren Blättern, Wurzeln und/oder dem Stamm. Bekannte und beliebte Vertreter der Sukkulenten sind Kaktee, Aloe Vera und Hauswurz. Doch die Auswahl ist schier unendlich. Hier findet garantiert jeder seine perfekte Zimmerpflanze. Zu meinen persönlichen Lieblingen zählt aktuell die Echeveria pulidonis. Sukkulenten eignen sich vor allem für diejenigen von euch, die in Sachen Pflanzenpflege noch etwas grün hinter den Ohren sind. Gegossen werden muss hier nur ein- bis zweimal pro Monat – ihr könnt also ruhigen Gewissens mal länger von zuhause fort sein. Im Sommer stehen Sukkulenten auch gerne mal im Freien und ziehen mit euch um auf den sonnigen Balkon. Mein Tipp: Hebt euch

das Pflanzenschildchen gut auf. Dort findet ihr wichtige Infos zu Standort und Pflege. ZIMMERPFLANZEN FÜR EXPERIMENTIERFREUDIGE So wie die Sukkulenten die Trockenheit bevorzugen, fühlen sich die nächsten Zimmerpflanzen eher im Wasser wohl. Zugegeben: Streng genommen sind Wasserpflanzen gar nicht für die Fensterbank gedacht, sondern überwiegend in Aquarien anzutreffen. Doch kein Grund, nicht experimentierfreudig zu sein. Überrascht eure Besucher doch mal mit einer ganz neuen Variation. Besorgt euch dafür im Zoohandel ein paar günstige Wasserpflanzen und platziert diese unter einer Glasglocke. Die Pflanzen befreit ihr aus ihren Töpfchen, gebt 1 cm Blumenerde in die Schale und setzt die Wasserpflanzen behutsam ein. Wichtig ist ein warmer und sonniger Platz, damit wenigstens annähernd die klimatischen Bedingungen eines Aquariums erreicht werden. Auch in einer großen Vase fühlt sich eine Wasserpflanze wohl. Für das Zimmer sind


GARTENFRÄULEIN

vor allem Anubias Barteri var. Nana, Echinodorus Bleheri/Panicultatus sowie Ludwigia Repens geeignet. Natürlich gibt es noch jede Menge weitere tolle Zimmerpflanzen. Gerade Orchideen sind beliebt wie eh und je. Sie machen sich vor allem in Badezimmern hervorragend. Und was steht so auf euren Fensterbänken? Sagt Bescheid – ich bin gespannt, wie die Würzburger ihre Wohnungen begrünen. Alles Liebe, Euer Gartenfräulein Silvia

Das GartenFräulein hält auf www.garten-fraeulein.de jede Menge tolle Sachen rund um das Thema Garten für euch bereit. Egal, ob ihr einen eigenen Garten habt oder nur eine winzige Fensterbank – hier findet ihr wertvolle Tipps, Tricks und Ideen, wie ihr euer Zuhause schöner und grüner gestalten könnt.


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PAULINE

alles, was seltsam ist, ist gut. vor allem bei nachbarn. ich schau mir nachts manchmal heimlich wohnungsanzeigen in fremden städten an und überlege mir, wie es wäre und welchen blick man von den fenstern hat und welche nachbarn man hassen würde und wen man nie mehr zurücklassen will. unter meinem zimmer ist eine sargwerkstatt. ich höre es tackern, morgens um sechs, ich weiß, da ist wieder einer gestorben oder wird es bald tun. manchmal stehe ich dann auf, brühe mir einen tee und blicke in den frühen würzburger morgen. Die jahreszeiten verändern das licht. im winter kann ich die festung durch die äste ahnen. im sommer ist alles dunkelgelb und das licht hängt auf schulterhöhe in der küche. im keller tackern sie seide an holz, leinen an eiche. im frühling begrüßen wir uns im innenhof, der bestatter und ich. ich bringe müll raus, er raucht und erzählt davon, dass er die farbe meiner katze mag. weil sie wie ein pfarrer aussieht mit dem schwarzen fell und dem weißen fleck auf der brust. er erzählt von der seltsamkeit seines berufs. ich würde mich gerne von ihm bestatten lassen, denke ich, dann ist der weg nicht so weit. früher bin ich durch die städte, in denen ich wohnte [viele], gelaufen, indem ich alle straßenzüge verpasst habe. ich konnte mich nicht mit der gegenwart anfreunden. war immer schon eine haltestelle weiter, ein anderer blick, ein wärmeres klima, höhere häuser vielleicht auch. die fremde meines blickes beim weiterziehen erschien irritierend im schaufenster, im spiegelbild. ich habe mal auf einem bauernhof gewohnt. er war weit draußen, außerhalb des ortes, an dem ich studiert habe. wir waren zu fünft. wir bauten zucchini und tomaten an. wir holten milch beim bauern von gegenüber. und eier, bitte, ein paar kartoffeln für später.

wir wollten noch den kuchen backen. da hatte einer geburtstag. die tür zum hof war immer offen. wir schlossen nie ab. die nachbarn sehen alles. da sind wir sicher, weißt du. manchmal treff ich den bestatter auf der straße. er sagt: „wie geht es dir? deine katze hat wieder versucht, ins lager zu kommen.“ ich sage: „entschuldigung, das tut mir leid.“ der bestatter sagt: „ach, macht nichts, ich schmeiß den kater raus. dann kriegt er draußen leckerlis. ich muss jetzt mal weiter, kommt ne große sarglieferung jetzt.“ als ich nachts um zwei von einem auftritt zurückkomme, merke ich, dass ich meinen haustürschlüssel vergessen habe. für einen moment stehe ich hilflos vor der tür, überlege, ob ich im auto schlafen soll, jetzt, im winter. ich zögere, dann wähle ich die nummer meiner nachbarin, die über mir wohnt und den ersatzschlüssel für mich aufbewahrt. Sie öffnet mir die tür, macht einen tee und wir freuen uns über das muster ihres schlafanzuges. am nächsten tag schenke ich ihr einen brombeerfarbenen schal und denke: ohne all das wären das schöne wohnungen gewesen. da wären die dielen aus holz gewesen, die decken hoch, der stuck akkurat, der garten grün, der balkon südlich. da hätte ich tee getrunken und mich nicht wundern müssen. da wäre alles sortiert, der horizont gerade gerückt, das licht immer gleich. so halte ich meine augen offen, so ist die wohnung besonders, so möchte ich an dieser stelle bleiben, in dieser straße, in diesem haus. Foto: Marvin Ruppert

Pauline Füg ist Autorin, Poetry Slammerin und mehrfache Nachbarin. Die in Würzburg lebende Poetin hat ihr kulturelles Zuhause im hiesigen Stellwerck Verlag. Dort erschien 2010 ihr Lyrikband „Die Abschaffung des Ponys“. Außerdem ist sie Mitglied der Lesebühne großraumdichten&kleinstadtgeschichten, die alle zwei Monate im Theater am Neunerplatz stattfindet. 2011 gewann sie den Kulturpreis Bayern. Sie gibt Workshops sowie Lehrerfortbildungen zum Thema „Poetry Slam“. www.paulinefueg.de


20.6. - 4.7. 2015


MERKWÜRDIGE VERLIEBEN DIALOGE

»Joggst du auch?« »Nein, ich bin zu spät zum Biertrinken.« Ein sehr alter Mann spricht in der U-Bahn eine junge Frau an.

Beobachtung auf der Main-Mauer in Würzburg.

»Das kurze Gespräch mit Ihnen war sehr nett. Ich würde Sie gerne spontan zu mir zum Essen einladen.« »Oh, das ist aber lieb.« »Bis zum 22. geht es noch. Danach kommt meine Frau wieder.« »Äh, ich weiß nicht« »Ich habe auch noch ein Faxgerät im Keller, das können Sie haben.«

Junger Mann: »O Gott, dieser rote Himmel, wie romantisch!« Seine Freundin: »Abendrot ist Dreck in der Atmosphäre.« Marvin Ruppert

Bea Bacher

Mai 2014. Ich war mit einer Gruppe von Menschen um die zwanzig im Zug. Der sehr eigene Klang meiner SPON-App ertönte. Ich (guck und sage): »Karlheinz Böhm ist gestorben.« Alle so: »Wer ist Karlheinz Böhm?« Am nächsten Morgen beim Frühstück wieder das Geräusch. Jemand: »Was war das?« Ein anderer: »Ach, Anke hat so ’ne App, die ihr sagt, wenn jemand tot ist.«

Hatte heute Nacht die erste Drogenkontrolle meines Lebens. Es war sehr aufregend. Polizistin: »Guten Tag, das ist eine allgemeine Drogenkontrolle. Einmal Führerschein und Fahrzeugpapiere, bitte!« Ich: »Hier«. Polizistin: »Herr Salmen, führen Sie Rauschgift mit sich?« Ich: »Nein.« Polizistin: »Find ich klasse. Das war’s auch schon. Tschüss.« Ich: »Wollen Sie nicht wenigstens den Kofferraum durchsuchen?« Polizistin: »Da Sie ja kein Rauschgift dabei haben, wäre das recht dumm. In diesem Sinne: Hier, ein Gratiskugelschreiber.« Patrick Salmen

Anke Fuchs

Bürgerversammlung in Marbach. Partygespräch mit einem Pfleger, der im Notdienst arbeitet. Pfleger: »Und dann hab ich ihm gesagt, wenn er jetzt nochmal den Arm bewegt, während ich den Katheter lege, dann schlag ich ihn tot.« Ich: »Du hast gesagt, du schlägst ihn tot? Das find ich ziemlich krass.« Pfleger: »Aber ich konnte ihm ja nicht sagen, dass ich ihn krankenhausreif schlage. Wir waren ja schon im Krankenhaus.« Andivalent

Bürger: »Also ich möchte mich beschweren! Wir haben ein großes Problem mit stark alkoholisierten Personen vor dem Markt in unserer Straße. Die sitzen den lieben langen Tag auf der Bank und trinken. Da spielen Kinder, um Gottes Willen!« Kinderfreund: »Ja! ... Kinder!« Bürgermeister: »Da kann ich Ihnen leider wenig helfen. Wir können zwar die Polizei vorbeischicken, aber das wird das Problem nicht lösen. Ich empfehle Ihnen, mal konkret mit diesen Personen zu sprechen.« Bürger: »Oder wir schrauben einfach die Bänke ab!« Bürgermeister: »Das geht allerdings auch ... Dann machen wir’s so.« Tino Bomelino

Das neue Ritter-Buch: Merkwürdige Dialoge Der Moderator des Würzburger Poetry Slams und Schriftsteller Christian Ritter bringt ein neues Buch auf den Markt; eine sehr unterhaltsame Textsammlung, die in keinem Haushalt fehlen sollte. Extrem WG-geeignet. 250 Dialoge aus allen denkbaren Alltagssituationen. 250 Mal lachen, schlucken, Nase rümpfen und Stirn runzeln. 29 Autoren zeigen in diesem Buch einen kleinen Ausschnitt der großen Absurdität, die wir menschliche Kommunikation nennen. Recht merkwürdig, das alles. Erhältlich/bestellbar in allen Buchhandlungen und im WüShop. Selbst mitmachen und merkwürdige Dialoge veröffentlichen geht natürlich auch: Auf MerkwuerdigeDialoge.de und www.facebook.com/MerkwuerdigeDialoge

Papa führt mir seinen neuen Laptop vor, auf den er mächtig stolz ist. Er: »Schau mal. Ich hab jetzt Google Earth da drauf! Ich zeig dir mal was Spannendes.« Ich: »Ich hab gelesen, dass Google Earth zu 95 Prozent dazu genutzt wird, um das eigene Haus anzuschauen.« Er: »Was hast du gesagt? Schau mal, da steht mein Auto im Hof.« Patricia Butterbloom


LECKER & HIER

KEIN BOCK AUF BEEF? VEGETARISCHER SCHNELLIMBISS VOM FEINSCHMECKER 2015 AUSGEZEICHNET: DIE VEGGIE BROS. EROBERN WÜRZBURG

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eit letztem Herbst hat Würzburg einen vegetarischen Schnellimbiss. In ihrem Lokal in der Juliuspromenade 38 zaubern die Veggie Bros. Manu und Steffen tolle fleischlose Leckereien – zum Genießen vor Ort oder auch to go. Beide sind seit vielen Jahren eng befreundet und lieben gutes Essen. Während gemeinsamer LernSessions an der Uni entstand schließlich die Idee zu den Veggie Bros. Das Liebe-Nachbarn-Team hat bei den Jungs zum Probeessen vorbeigeschaut. Wie wir’s fanden, fragt ihr euch?

JEDES GERICHT EIN HIGHLIGHT Zugegeben: Ein oder zwei unserer redaktionsinternen Fleisch-Fans hatten zunächst Zweifel. Doch es dauerte nicht lange, da wurden sie auf außergewöhnlich leckere Weise vom Gegenteil überzeugt. In einem Wort: hammermäßig. Anders können wir die Speisen, die uns von Manu und Steffen aufgetischt wurden, nicht beschreiben. Falafelbällchen, Grillgemüse, verschiedene Saucen, selbstgemachtes Ketchup und handgeschnitzte Pommes, dazu frischer Blatt- und scharfer Karottensalat – vieles davon Marke Eigenbau, Herkunftsland: Balkonien. All die Frische und Natürlichkeit schmeckt man mit jedem Bissen. Auch auf die Gefahr hin, dass uns jetzt so mancher Küchenchef ein lautes „Banausen“ entgegenschleudert: Ein absolutes Highlight waren die Pommes. Ein echtes Geschmackserlebnis, abseits der bekannten Pommesbuden-Mentalität. Dazu gab‘s die Falafelbällchen und gegrilltes Gemüse. Ein Minze-Yoghurtdip, die “scharfe Biene” (ein pikanter Tomatendip) oder Humus rundeten unsere leckere Mahlzeit ab.

DIE VIELFALT MACHT’S Die meisten Speisen der Veggie Bros. sind nicht nur vegetarisch, sondern sogar vegan. Und auch für Kunden mit Laktose-Intoleranz oder Gluten-Unverträglichkeit hält die Speisekarte Passendes bereit. Wer all das lieber unterwegs verzehrt, bekommt sein gesundes Lunch-Paket ökologisch nachhaltig verpackt, in zu 100 Prozent biologisch abbaubaren Materialien. Zum Verspeisen to go eignen vor allem die Falafel-Wraps. DIE GESCHMACKSEXPOSION: VEGANE BROWNIES Das Allerallerallerbeste kommt bekanntlich zum Schluss: die veganen Brownies. Eine Geschmacksexplosion sondergleichen. So viel also zum Vorurteil „vegan = langweilig“. Aber überzeugt euch am besten selbst und stattet den Veggie Bros. einfach einen Besuch ab, wenn ihr das nächste Mal auf der Juliuspromenade unterwegs seid.


LECKER & HIER

REZEPT ZUM NACHKOCHEN: Mediterran gefüllte Champignons

MEDITERRAN GEFÜLLTE CHAMPIGNONS MIT KAROTTEN-FELDSALAT DAZU ALS DIP: VEGANER GARLIC BOOM Zubereitung Pilze Champignons putzen und Stiele vorsichtig herausbrechen. Die Stiele würfeln. Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten und Oliven ebenfalls würfeln. Die gewürfelten Pilzstiele zusammen mit den Zwiebeln in drei Esslöffel Olivenöl scharf anbraten und nach etwa einer Minute die restlichen Zutaten hinzugeben und kurz mitbraten. Die Masse abkühlen lassen und mit dem Seidentofu, 3 Esslöffeln Semmelbrösel und der Petersilie vermengen. Die Masse mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Eine feuerfeste Form mit 3 Esslöffeln Olivenöl einfetten. Die ausgehöhlten Pilze mit der Masse befüllen und in die Form setzen. Anschließend die Margarine mit den restlichen Semmelbröseln vermischen und auf die befüllten Pilze geben. Das Ganze für 10-12 Minuten bei 180° Grad (Umluft) in den Ofen schieben. Zubereitung Salat Währenddessen die Sonnenblumenkerne ohne Öl vorsichtig anrösten. Den Feldsalat waschen und die Karotten kleinreiben. Nun aus den oben angegebenen Zutaten ein homogenes Dressing herstellen. Den Salat anmachen und mit Sonnenblumenkernen bestreuen. Zubereitung Dip Den Knoblauch zuerst pressen und mit den restlichen Zutaten zu einem würzigen Dip vermischen.

ZUTATEN Pilze 500 g (mittel-)große Champignons (ca. 15-20 Stück) 1 Zwiebel (ca. 100 g) 3-4 Knoblauchzehen 100 g getrocknete Tomaten in Öl Handvoll Oliven (ohne Stein) Saft von einer halben Zitrone 3 Esslöffel gehackte Petersilie 6 Esslöffel Olivenöl 200 g Seidentofu 5 Esslöffel Semmelbrösel 1 Esslöffel pflanzliche Margarine(z. B. Alsan) Zutaten Salat 60 g Feldsalat  1-2 mittelgroße Karotten  2 Esslöffel Sonnenblumenkerne Zutaten Dressing 3 Esslöffel Olivenöl  1 Esslöffel Balsamico-Essig  1 Esslöffel Zitronensaft  Prise Salz  1 Esslöffel Ahornsirup / Zucker etwas Pfeffer Zutaten SojajoghurtKnoblauch-DIP (VEGANER GARLIC BOOM): 200 g Sojajoghurt (möglichst neutral im Geschmack)  2-3 Knoblauchzehen  Saft und Abrieb einer halben Zitrone etwas Pfeffer & Prise Salz gehackte Kräuter (z. B. Petersilie u. Schnittlauch)


GROSSES GANZ KLEIN

K L e i n A n z e i g e n HIER IST PLATZ FÜR EURE ANZEIGEN, MAILT UNS EUERE TEXTE (BITTE NICHT ALLZU LANG) UND CHIFFRE-ANTWORTEN AN: KLEINANZEIGEN @ LIEBE-NACHBARN.NET – UND WENN SIE UNS GEFÄLLT, VERÖFFENTLICHEN WIR SIE. DIESER EINMALIGE NACHBARSCHAFTSDIENST IST GANZ UMSONST :)

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STADT BILD K O M M I S S ION hmmmm

Dieses Gebäude in der Kroatengasse besitzt im Ansatz durchaus einige architektonische Qualitäten. Die dezenten, pastelligen Farben strahlen aber eine gewisse Traurigkeit und Anonymität aus. In den Wohnungen mit großem Balkon lässt es sich aber wahrscheinlich bestimmt gut wohnen. FOTOS: NICO MANGER


HIER IN WÜRZBURG

KANN DAS DA VORNE WEG? BITTE NICHT, DENN: DER VORGELAGERTE, FESTSTEHENDE SONNENSCHUTZ DIESES HÜBSCHEN GEBÄUDES IN DER SPIEGELSTRASSE NENNT SICH „BRISOLEI“. ES IST EIN CORBUSIER-MOTIV, DAS SEINEN URSPRUNG IN DER ARABISCHEN WELT HAT. Der aus Würzburg stammende Architekt Walther Betz († 2010) ist sehr renommiert und ist unter anderem auch für das Hörsaal-Gebäude an der Uni Hubland sowie das markante Hypovereinsbank-Hochhaus in München verantwortlich. Die rote Farbe kommt zwar eher gewöhnungsbedürftig daher, doch das Gebäude ist in seiner Offenheit durchaus mutig: Mitten in der Enge der Stadt zur damaligen Zeit ein einsehbares Gebäude mit großer Verglasung zu errichten, war durchaus provokant und ein echtes Statement. Die heutige Nutzung und Gestaltung der Ladenfläche im Parterre stimmt den architektonischen Betrachter allerdings eher traurig.


HIER IN WÜRZBURG

DIE GRAZILEN BALKONE UND WUNDERSCHÖN VERSPIELTEN GLASSTEINE DER 50ER-JAHRE-Nachkriegsarchitektur STELLEN SICH BEWUSST GEGEN DIE STRENGE DER NAZIARCHITEKTUR. Die dünnen, filigranen Träger, die Leichtigkeit der Formen und die pastelligen Farben harmonieren perfekt und machen dieses Haus zu etwas Besonderem. Auch der Versuch, die starren Straßenfronten aufzulockern und offene Vorbereiche in der Innenstadt zu schaffen, ist etwas, was man hier (wie z. B. auch im hufeisenförmigen Eingangsbereich der Mozartschule) gut erleben kann.

IRGENDWIE SCHÖN


HIER IN WÜRZBURG

FEHLT DA WAS? DIE FRAGE IST HIER EIGENTLICH NICHT „FEHLT DA WAS?“ SONDERN: „SOLLTE ES NICHT AUCH MAL EINE PFLICHT ZU BAUEN GEBEN?“ … ZUMINDEST EINE MORALISCHE? Diese Lücke in der Eichhornstraße zeigt, dass man auch durch Nichtstun Stellung bezieht und das Stadtbild beeinflusst. Früher war hier die berüchtigte Diskothek Piper´s Pub beheimatet. Heute zocken die Löwen in der Spielhölle. Aber was hält den Besitzer davon ab, hier ein höheres Haus zu bauen? Will er nicht reich werden und horrende Mieten verlangen? Man weiß es nicht. Aber bei der Wohnungsknappheit in Würzburg ist es schon ärgerlich, dass so tolle Flächen teilweise nicht genutzt werden.


Warten

goldwert über den reichtum des wartens N

ie zuvor verfügten wir über so wenig frei verfügbare Zeit wie heute! Und das, obwohl die moderne Medizin die Lebenszeit des Menschen verlängert. Es scheint, als könnte nichts diesen Trend zur Hochgeschwindigkeitsökonomie unterbinden. Selbst die modernste Technik versucht vergebens, durch immer effektivere und effizientere Arbeitsvorgänge für uns Menschen Zeit zu sparen. Doch wir scheinen unabwendbar unter Zeitdruck und Stress zu stehen. Diese Umstände führen bei uns Menschen zu Intoleranz gegenüber den vorzufindenden Normen vergangener Generationen. Statt die alten Traditionen zu pflegen und mit Freunden die Nachmittagsstunden einem Kaffeeklatsch zu widmen, verfallen wir in Verhaltensmuster, die von Fastfood, Briefings, Speeddating und Snacks gesäumt sind. Permanent versuchen wir Zeit zu sparen. Dass wir währenddessen vergessen, die uns verfügbare Zeit zu leben und zu genießen, mag für einen Außenstehenden unverständlich erscheinen. Der „Zeitsparer“ ist in Eile und bekommt von dem wertvollen Verlust meist kaum etwas mit. An den Rand der Leistungsfähigkeit gedrängt, übersehen wir die lebenswerten Dinge im Leben. Es scheint,

als sei ein voller Terminkalender mit Meetings und Konferenzen das Kennzeichen eines erfolgreichen „Businessman“. Dass wir uns mit einer kontinuierlichen Belastung schaden, bleibt uns offenbar verborgen. Um jeden Preis wollen wir die Zeit bis ins kleinste Detail ökonomisch sinnvoll nutzen, selbst wenn wir damit einen „Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit“, ein sogenanntes Burnout-Syndrom, riskieren. das warten verbirgt einen tieferen sinn Es ist unbestreitbar, dass das Warten ein alltäglicher Bestandteil unseres Alltags ist. Doch müssen sich die Betroffenen nicht immer gequält, unsicher, geärgert und unproduktiv fühlen und das Warten als etwas Lästiges empfinden. Das Warten kann mit Annehmlichkeiten verbunden sein und das Leben der Menschen bereichern. Je nach Blickwinkel und Einstellung des Betrachters kann das Warten das Leben bunter, vielfältiger und friedlicher machen. Um die Vorzüge des Wartens nutzen zu können, bedarf es einer gewissen Gelassenheit des Menschen. Der Mensch benötigt in vielerlei Hinsicht Zeit für sich und seine Umwelt. Wie in der Musik der Rhythmus durch Pausen bestimmt wird,

27 Tage warten wir auf öffentliche Verkehrsmittel AUF SEINE FRAU / 7 Monate warten wir im Wartezimmer


warten und ein Musikstück dadurch an Harmonie gewinnt, bestimmt das Warten unseren Rhythmus im Alltag und damit unser Wohlbefinden. Die negativen Assoziationen, die mit dem Begriff „Warten“ in Verbindung gesetzt werden, scheinen unter diesen Gesichtspunkten ungerechtfertigt zu sein. Das Warten muss nicht Stillstand bedeuten und auch keine vergeudete Zeit darstellen.

Eine Überlegung zum Zeitparadox Konzentrieren wir uns ganz auf die Uhr und verfolgen bewusst jede Bewegung des Sekundenzeigers, kann eine Minute sehr lang erscheinen. So kommt es nicht selten vor, dass wir die Wartezeit als ein ewiges Nichts empfinden. Der Grund liegt darin, dass sich die Menschen nicht nur physisch, sondern auch mental im Prozess des Wartens befinden. Die kognitive Auseinandersetzung mit dem Warten bewirkt beim Menschen das Gefühl der Unendlichkeit. Anders verhält es sich, wenn der Mensch rückblickend auf den Moment des Wartens blickt. Psychologische Untersuchungen haben ergeben, dass dem Menschen Wartezeiten kürzer erscheinen, wenn er in Form einer Metabetrachtung auf den Prozess des Wartens blickt. Diese Beobachtung wird auch als Zeitparadox bezeichnet. Viele Menschen betrachten die „leere“ Zeit des Wartens als unerträglich und haben in der Hochgeschwindigkeitsgesellschaft verlernt, einfach mal nichts zu tun. An Warteorten sind eine Vielzahl an Menschen anzutreffen, die bemüht sind, in eifriger Geschäftigkeit das Warten mit neuem Input aufzufüllen. Diese Tätigkeiten sind jedoch weniger sinnvoll, als anzunehmen ist. Zum größten Teil sind es Gewohnheiten wie essen, rauchen oder lesen, womit der Mensch sich vor der Langeweile zu schützen versucht. Aus dem Warten können groSSe Ideen entspringen Darauf schwören viele Dichter, Denker und Musiker, die die kreativitätsfördernde Zeit zwischen Warten und Träumen sehr schätzen. Der Jahrtausendkomponist Johann Sebastian Bach war der Meinung, dass es nicht schwierig sei, musikalische Ideen zu finden, sondern vielmehr „morgens nicht auf sie zu treten.“ Diesem Gedanken sind viele Schlafforscher, Mediziner und Neurobiologen auf den Grund gegangen. Sie untersuchten, was in unserem Organismus passiert, während wir dösen, träumen oder einfach mal gar nichts tun. Es hat sich gezeigt, dass beim Dösen, also beim ziellosen Nichtstun, manche Hirnbereiche stärker aktiv sind als beim zielgerichteten Denken. Das legt auch eine Erklärung für jene Geistesblitze nahe, die uns mitunter aus dem Nichts heraus überraschen. Dies lässt sich wiederum damit erklären, dass beim Dösen der äußere Input fehlt und das Gehirn sich selbst überlassen wird: So „kann es sich wunderbar mit sich selbst unterhalten und gewissermaßen in sich selbst spazieren gehen“, meint der Hirnforscher Singer. Dabei kann das Gehirn auf einen riesigen Schatz an gespeichertem, innerem Wissen zurückgreifen. Dies schließt Erinnerungen aus frühester Kindheit und zufällig aufgeschnapptes und längst vergessenes Wissen im Unterbewusstsein ein. Das Gehirn hat Zeit, seine eigenen neuronalen Geschäfte zu ordnen, Netzwerke aus Nervenzellen neu zu organisieren, das Gedächtnis zu sortieren und Gelerntes zu verarbeiten. Des Weiteren wird, während wir dösen, der Leerlauf des Gehirns zur Pflege des eigenen Bewusstseins genutzt. So kann zum Beispiel ein kurzes Nickerchen auch die Aufmerksamkeit erhöhen, die motorische Koordination und Genauigkeit stärken, die Wahrnehmungsfähigkeit und Entscheidungsfreude verbessern sowie Stress mindern. Somit ist das Nichtstun unabdingbar für das reibungslose Funktionieren unseres Denkens. Wie mit dem Warten Profit gemacht wird Das zeigt das Unternehmen Ditsch. Jeder in Deutschland hat die kleinen Ditsch Häuschen schon mal gesehen. Sie sind vor allem an hochfrequentierten Orten wie zum Beispiel Haltestellen oder dem

Würzburger Hauptbahnhof zu finden. Die Verkäufer versorgen uns während der Wartezeit mit Brezeln und manch anderen Fast Food Snacks. Und jeder, der in der Nähe eines solchen Häuschens warten muss, findet doch noch irgendwo die nötigen fünfundsechzig Cent, um sich spontan mit etwas Essbarem die Zeit an der Bushaltestelle zu verkürzen. Diese Taktik wurde durch mehrere Unternehmen im Gastronomiegewerbe (z. B. Coffee Houses, Schnellrestaurants usw.) perfektioniert. Sie platzieren sich ebenfalls bevorzugt an Haltestellen und Bahnhöfen. Das ist ein cleverer Gedanke, denn wer steht schon gern mehrere Minuten im Kalten und wartet auf den Bus oder die Bahn? Da setzen wir uns zweifellos lieber in einen der bequemen Sessel im Café und kaufen noch ein warmes Getränk dazu. Worauf lohnt es sich zu warten? Unser Leben besteht zum größten Teil aus Gewohnheiten. Wir stehen auf, wenn der Wecker klingelt, essen, wenn es Zeit dazu ist – und eilen von Termin zu Termin. Am nächsten Morgen fängt alles von vorne an. Diese Gewohnheiten sind Automatismen, die ohne großes Nachdenken ausgeführt werden. Wird uns das bewusst, kann dies zur Langeweile führen, da sich nichts Besonderes ereignet oder verändert. Somit schätzen wir besondere Lebenseinschnitte wie das Eintreten in die Volljährigkeit, das Ende der Arbeitszeit, die Hochzeiten oder die Geburt eines Kindes – und erwarten sie mit großer Vorfreude. Neben den großen Veränderungen können es aber auch schon kleinere Dinge sein, die sich nicht täglich ereignen. Damit bleiben sie etwas Besonderes. Dazu kann zum Beispiel der Besuch bei den Eltern zählen, die weiter weg wohnen oder ein Marathonlauf, für den wir monatelang trainiert haben. Ganz gleich, was es ist, es sind Dinge, auf die wir uns freuen und die uns glücklich machen. Die Hinauszögerung des Wartens auf das Eintreten des Ereignisses steigert die Erwartung in uns und gibt uns ein Glücksversprechen. Es bekräftigt uns in unserem Handeln und gibt uns Hoffnung, auch schwierige Zeiten zu überstehen. Das warten auf bestimmte Einschnitte im Leben gibt uns eine Richtung und einen Zweck unseres Daseins. Des Weiteren steht das, worauf wir lange Warten und uns gedulden müssen, auch für die Qualität eines Produkts oder eines Ereignisses. Um uns die Zeit bis zu einem freudigen Ereignis zu verkürzen oder sie greifbarer zu machen, beginnen manche Menschen die Tage in ihrem Kalender durchzustreichen oder einen Countdown auf ihrem Laptop einzurichten. Ebenfalls wird versucht, sich die Tage mit Kleinigkeiten zu verschönern, wie wir es aus der Weihnachtszeit, zum Beispiel vom Adventskalender, kennen. Es ist mehr als nur warten Wer kennt die Situation nicht: Man wartet in einer Schlange und steht vor einem Schild mit der Aufschrift „Bitte Warten“. Sei es zum Beispiel beim Frisör oder am Servicepoint der Bahn, immer werden Kunden ausgebremst und ihrer wertvolle Zeit beraubt. Doch das Warten muss nicht zwangsläufig etwas Schlechtes bedeuten. Die Schilder mit den freundlichen Hinweisen versuchen die Folgen des Wartens zu beschwichtigen; an der gewiss unangenehmen Situation kann hingegen nur der wartende Mensch etwas ändern. Wer imstande ist, loslassen zu können, kann das Warten ganz neu für sich entdecken. Sei es, sich mit einem kleinen „Nickerchen“ zu entspannen, sich in die eigene Gedankenwelt fallen oder den Blick in die Ferne schweifen zu lassen. In der Ruhe des Wartens ist der Mensch befähigt, über verschiedene Dinge nachzudenken, für die in der Regel im Alltag keine Zeit bleibt. Es ermöglicht uns das Sinnvolle vom Sinnlosen und das Notwendige vom Überflüssigen zu unterscheiden. Insofern sei an dieser Stelle Mut gemacht: Sollten Sie mal in die Situation geraten, warten zu müssen, lehnen Sie sich zurück und genießen Sie jede Sekunde. Text und Foto: Agathe Schütze

/ 22 Wochen wartet der Mann vor Umkleidekabinen artezimmer / 5 Jahre verbringen wir beim Schlangestehen


Sich selbstbewusst verhauen lassen?

Sadomasochismus – ein Phänomen hinterfragt. INTERVIEW MIT DEM PSYCHOLOGEN LORENZ WOHANKA Was heiSSt sadomasochistisch aus psychologischer Sicht? Wir Psychologen beschäftigen uns mit dem Verhalten und Erleben der Menschen. Dazu gehört auch sexueller Sadomasochismus. Er klingt als Wort in der Sprachmelodie schon nur wenig weich und bringt auch im Alltagsgebrauch, also im Verhalten der Menschen, Härte mit sich. Für den sadistischen Teil der Sexualität bedeutet das verstärkte sexuelle Befriedigung durch das Zufügen von Schmerz oder Erniedrigung. Der masochistische Anteil wiederum besteht in einer Verstärkung sexueller Befriedigung durch das Erleiden von Schmerz oder Erniedrigung bzw. Demütigung. Mehr heißt Sadomasochismus für Psychologen erst einmal nicht. Wichtig zu wissen ist noch, dass Geschlechtsverkehr nicht zwingend an sadomasochistische Praktiken gekoppelt ist. Im Gegenteil, oft werden beide Spielarten sexuellen Lebens getrennt oder sadomasochistische Praktiken als Teile eines Vorspiels verwendet.

Ab wann ist SM unnormal? Gibt es verschiedene EntwicklungsStufen, die man definieren kann? In der Betrachtung und Einordung von Sadomasochismus scheiden sich die Geister. Es gibt neben kulturellen, theologischen und gesellschaftlichen auch unterschiedliche psychologische sowie psychotherapeutische Betrachtungsweisen. Ein allgemeiner Nenner aus psychopathologischer Sicht findet sich in den international gebräuchlichen Diagnose-Klassifikationen für Störungen und Krankheiten, DSM-V und ICD-10. Beide betrachten Sadomasochismus als Störung der Sexualpräferenz. Um jemanden als entsprechend gestört oder krank zu bezeichnen, sind allerdings weitere Kriterien notwendig: Der Betroffene muss beispielsweise unter seinem Verhalten leiden. Entwicklungsstufen gibt es nicht. Im Grunde muss man am Grad des Verhaltens messen und urteilen. Sadomasochismus ist wohl eher weniger der lustvolle Klatscher auf den Hintern seines Partners beim wilden Sex oder die verschämte Plüsch-Hand-


schelle aus einem Sex-Shop. Vom Fesseln über Augenverbinden bis hin zum Auspeitschen und Fast-erwürgt-werden gibt es immer „Luft nach oben“ – oder eben unten. Unnormal ist ein sehr schwieriges und gefährliches Wort: Wir halten vieles für unnormal, weil es im Sinne einer Normalverteilungskurve eher nicht dem Durchschnitt entspricht. Insofern ist Sadomasochismus sicher nicht normal, ohne dass jemand deshalb als gestört zu klassifizieren wäre. Für einen Störungsbegriff ist es zwingend notwendig, dass jemand unter seinem eigenen Verhalten leidet oder das Leiden einer anderen Person hervorbringt, gegen deren Willen gehandelt wird oder die gar nicht fähig ist, in entsprechende Praktiken einzuwilligen. neiGen mehr frAuen zu mAsochismus? sinD immer Die männer sADistisch? Nein, beide Fragen vereinfachen zu sehr. Es gibt letztlich wohl zu wenige gute gesicherte Befunde. Eine Untersuchung aus den USA in den 1980er Jahren gab eine Quote von 20 bis 30 Prozent von Frauen unter Sadisten und Masochisten an. Bordelle beispielsweise scheinen die These, die sich in der Frage verbirgt, zu widerlegen: Dort wird überwiegend der Service einer Domina als sadistischer Herrin angeboten und wohl fast ausschließlich von Männern als masochistischen Partnern nachgefragt. Über eventuelle Selektionsfehler bei solchen Ableitungen blicken wir jetzt einmal bewusst hinweg. Grundsätzlich leben nach Studien amerikanischer Forscher die meisten Sadomasochisten ein - von Ihren sexuellen Vorlieben einmal abgesehen - konventionelles Leben. Wenn sich ein Paar sicher in seinen sadomasochistischen Neigungen ergänzt, gibt es in aller Regel auch klare Regeln, Codewörter und festgelegte Vorgehensweisen. Wenn man es so sehen möchte, spielen da zwei Menschen eine Geschichte mit klar verteilten Rollen. weshAlb löst Dieses themA einen solchen hyPe Aus? Darüber kann ich als Psychologe auch nur vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Entwicklung mutmaßen: Auch wenn wir in den letzten zwanzig bis dreißig Jahren eine beispiellose offene Sexualisierung von Alltag und Gesellschaft erlebt haben und erleben, sind Sexualität und konkreter Sex in seinen Spielarten natürlich immer etwas privates und damit automatisch in der öffentlicher Diskussion Aufsehen erregend. Zudem kann bei dem Thema nun wirklich jeder mitreden. Viele Menschen haben vielleicht auch sexuelle Träume, Rollenträume, die jetzt einmal ganz ungehemmt in einer Diskussion eingebracht werden können, weil ja gerade alle drüber reden und ich keine Angst oder Scham empfinden muss, wenn ich über das Thema spreche. kAnn mAn von sm Auch Als einem emAnziPAtorischen moment sPrechen? Nun, zumindest kann ich an einem klar definierten Spiel zwischen zwei Erwachsenen, die sich bewusst auf Rollen und dann eventuell Rollentäusche einlassen, erst mal nichts grundsätzlich Nichtemanzipiertes erkennen. Allerdings halte ich es als Psychologe auch für absurd, in sadomasochistischen Praktiken einen expliziten oder gar zwingend notwendigen Beitrag zur Emanzipation zu sehen. Ich will es mal sehr pointiert ausdrücken: Wer sich selbstbewusst verhauen lässt, der scheint mir eher emanzipiert zu sein als der oder die, die nicht fähig sind, sich selbst, ihrer Partnerin/ihrem Partner oder der Gesellschaft gegenüber offen und in Selbstliebe zum eigenen Verhalten und zur eigenen Persönlichkeit zu stehen. FOTOS: STUDIO 5D

LORENZ WOHANKA, diplompsychologe und Coach. Als Experte für das Verhalten und Erleben von Menschen ist Lorenz Wohanka in seiner eigenen psychosomatischen Praxis, in einem Studio für Körperarbeit und Pilates in Würzburg sowie als unternehmensberater im gesamten deutschprachigen Raum tätig. Seine Schwerpunkte sind Verhaltensregulation und der umgang mit Belastungsspitzen.


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„Pumpipumpe“ - ausschneiden und auf den Briefkasten kleben :)

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SHARET IN SCHAREN!

ei der Sharing Community “Pumpipumpe” geht es darum, kleine Aufkleber am Briefkasten anzubringen und seinen Nachbarn auf diese Weise zu zeigen, welche Gegenstände man ihnen bei Bedarf ausleihen könnte. Bohrmaschine, Küchengeräte, Bügeleisen, sogar das WLAN kann so als “leihbar” gekennzeichnet werden. Fast 50 Gegenstände bietet “Pumpipumpe” als Briefkastensticker. GEGENSEITIG LEIHEN STATT KAUFEN Das neue Wandregal muss noch angebracht werden, aber keine Bohrmaschine da? Lust auf Kuchen, aber noch keine Backform besorgt? Zum Semesterbeginn wäre diese Sharing-Idee genau das Richtige für neu eingezogene Studenten, aber natürlich auch für jedermann, der nicht gerade einen ganzen Werkzeugkasten im Keller stehen hat, oder? Wäre doch super, könnte man eben mal am Briefkasten sehen, was die Nachbarn so zur Verfügung stellen. Viele Gegenstände benötigt man sowieso nur einmal und danach liegen sie nur zuhause herum. Lohnt sich also kaum, sie zu kaufen. Dieser Gedanke der Share-Economy unterstützt vor allem ein bewussteres Konsumverhalten. Gleichzeitig würde man sich beim nachbarschaftlichen Ausleihen auch untereinander näher kennenlernen.

Potenzial in Würzburg Das gegenseitige Ausleihen erfordert lediglich LIEBE NACHBARN, die bereit sind, ihre Gegenstände auszuleihen und ebenso LIEBE NACHBARN, die ausgeliehene Gegenstände in einem guten Zustand wieder zurückgeben. Dann hätte diese Idee vor allem in der Studentenstadt Würzburg durchaus Potenzial. EINWEIHUNG DES 1. WÜRZBURGER FAIRTEILERS Ein tolles Beispiel, wenn auch etwas anders organisiert, kann auch bereits genannt werden. Am 25.10.2014 wurde der 1. Würzburger Fairteiler eingeweiht. Dies ist ein im Luftschloss (in den Posthallen, Bahnhofsplatz) befindlicher Kühlschrank, über den jeder bei “foodsharing” Lebensmittel teilen kann. Zu den Öffnungszeiten des Luftschlosses können hier Lebensmittel abgegeben oder kostenfrei entnommen werden. Der Kühlschrank wurde gespendet, die Stromkosten trägt das Luftschloss, welches sich selbst ebenfalls aus Spenden finanziert. Instand gehalten wird der Fairteiler von Foodsavern. Ein weiterer Fairteiler ist bereits in Planung. LEBENSMITTEL RETTEN STATT VERSCHWENDEN Im Frühjahr 2014 hatten einige Freiwillige damit begonnen, in Würzburg ein sogenanntes Foodsharing-Netzwerk aufzubauen. Im


Mittelpunkt steht der Gedanke, Lebensmittel zu retten, anstatt sie unnötig zu verschwenden. Dabei freut sich das junge Team rund um Botschafterin Hjördis Ferstl über Zuwachs aus allen Altersgruppen. Es kann sich jeder in dem Maße beteiligen, wie er will und womit er will, Pflichtaufgaben gibt es nicht. Eine Aufgabe ist es dabei, mit Betrieben in Kooperation zu treten und zu verhindern, dass Lebensmittel entsorgt werden, die noch völlig in Ordnung sind. Um weitere Betriebe ansprechen zu können, werden engagierte und zuverlässige Personen gesucht, die diese Abholungen durchführen. KEINE KONKURRENZ FÜR TAFELN “Wichtig ist uns, hervorzuheben, dass wir nicht in Konkurrenz zu den Tafeln stehen! Es geht in erster Linie darum, Lebensmittel zu retten. Wenn Betriebe dies über die Tafeln tun, freuen wir uns. Es gibt allerdings auch bestimmte Produkte, Tageszeiten, Mengen, usw., die die Tafeln nicht abdecken. Hier kommen wir ins Spiel.”, erklärt die Botschafterin. FOODSHARING-STAMMTISCH Seit Kurzem gibt es einen Foodsharing-Stammtisch, der monatlich im Luftschloss stattfindet. Hier werden sowohl konkrete Aktionen geplant als auch Interessierte informiert. Der Stammtisch ist offen für alle. Nähere Infos findet ihr auf der Facebook-Seite “Foodsharing e. V. – Ortsgruppe Würzburg”. Hinter der Foodsharing-Gruppe steckt übrigens die bundesweite Initiative des foodsharing e. V., die u. a. Freiwillige, Foodsaver und BotschafterInnen organisiert. Über 1.000 Betriebe stehen in Kooperation mit foodsharing und arbeiten gemeinsam gegen die Verschwendung. Ein großer Leitsatz dabei ist, dass gerettete Lebensmittel keinesfalls verkauft werden dürfen. Text: Sabine Brummer, Fotos oben: Pascal Höfig, Foto rechts: Foodsharing Würzburg, Pumpipumpe-Icons by: Meteor Collectif

en n beurteil e t“, rer Kunde e hn s ic n e u z e % 94 „ ausg asse n mit rk a p S ie d .* und „gut“ „seh r gut“ g 2014 *Quelle: O

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„BIBI BLOCKSBERG IST DIE HELDIN MEINER KINDHEIT” // CYNTHIA ULLRICH Kaufmännische Leiterin // HEIMAT Würzburg // SUCHT Meinen „Deckel“, einen Mann, bei dem ich mich fallen lassen kann // DEIN EX ÜBER DICH Treu, fürsorglich, kann gut kochen, schwarzer Humor // NEGATIVES ÜBER DICH Rechthaberisch, stur, chaotisch, unordentlich // WARUM SINGLE? Der Richtige war einfach noch nicht dabei // HELD DER KINDHEIT? Bibi Blocksberg // EIN GUTER LIEBHABER? Die Mischung aus wild, sanft und heftig // DU ERWARTEST Ehrlichkeit, Vertrauen, Respekt, Treue, Anziehung, das Gefühl irgendwie vollständiger zu sein // WIE SOLLTE ER AUSSEHEN? Puh, das Aussehen ist für mich nicht so wichtig, solange es *pling* macht. Aber ich gebe zu, ich mag braune Augen und dunkle Haare // GUTER SEX IST wenn beide auf ihre Kosten kommen // WENN ICH SCHLAFE, dann meistens leider viel zu kurz // WAS BEREUST DU? Es gibt doch den Spruch: „Hab die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die du nicht ändern kannst. Habe den Mut, Dinge zu verändern, die du ändern kannst. Und habe die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“ Tja, ich habe in der Vergangenheit hin und wieder das eine vom anderen nicht unterscheiden können. Vielleicht wird es in Zukunft ja besser … // ICH LESE GERADE...“Ewiger Schlaf“ von Greg Iles. Wenn Cynthia nicht gerade in einem regionalen Telekommunikations-Unternehmen arbeitet, trifft man sie meistens in ihrem klei-

nen “Hexenhäuschen” in Oberdürrbach, das ihr Uropa gebaut hat. Ihr Zuhause teilt die Würzburgerin, die in Wiesbaden studierte, mit ihren zwei Katzen Sissi und Franz. Pilates und vor allem Reisen ist ihre Leidenschaft. Allein im letzten Jahr war Cynthia in Texas, Barcelona und Thailand unterwegs. Würzburg blieb sie aber bisher immer treu, wobei es ihr die Weinfeste im Sommer ganz besonders angetan haben. Bei Freunden wird Cynthia für ihren schwarzen Humor gefürchtet, der sich manchmal in sarkastischen Bemerkungen äußert. Sie behauptet von sich selbst, sie sei sehr direkt und manchmal sogar unsensibel, damit müsse ihr Partner klarkommen. Sie kann aber auch einstecken und wünscht sich deshalb vor allem einen Partner auf Augenhöhe, der sie so liebt, wie sie ist. Respekt, Treue und Vertrauen wünscht sie sich ebenso wie jemanden, der sie mental fordert. Bei einem ersten Date mit ihr müsste einfach viel gelacht werden, ganz egal wo. Nur Schäufele essen wäre vielleicht nicht so praktisch, da die 32-Jährige aus Überzeugung Vegetarierin ist; doch auch mit Fleischliebhabern hätte sie keine Probleme. Irgendwann hätte Cynthia auch gerne Kinder. Eine knallharte Karriere-Frau ist sie zwar nicht, aber trotzdem will sie auch als Mami arbeiten und Familie und Job unter einen Hut bekommen. So wie es ihre eigene Mutter gemacht hat. Willst du dich verlieben? Schreibe an cynthia@liebe-nachbarn.net


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PATRICK 21

„SEINEN YOUTUBE-NAMEN VERRÄT ER NUR SEINER LIEBSTEN.” // PATRICK SCHMIDT (bitte mit “ä” statt “a” -> genauso wie Patrick Swayze von Dirty Dancing // BERUF(UNG) Student der Musikwissenschaften, davor Luft- und Raumfahrtinformatik // HEIMAT Ein kleines Dörfle in der Nähe von Coburg // ICH SUCHE Ich gehe nicht davon aus, dass ich gesucht werde, sondern ich muss finden // WAS KANN DEINE EX POSITIVES ÜBER DICH SAGEN Ich liebe die Ordnung, komme stets “on time” und habe immer einen Sinn für Humor // NEGATIVES ÜBER DICH Ich bin nicht der Typ, der einen auf dicke Hose macht, eher das Gegenteil, d. h. meine Freunde sagen manchmal so Sachen wie “Trau dich mal mehr Mädels anzusprechen.” // WARUM SINGLE? Hmmm ... Bestimmt, weil ich so schrecklich gern viel Platz in meinem Bett hab // HELD DER KINDHEIT? Ganz klar Son Goku: Selbstbewusst aber immer zu Späßen bereit. (Dragonball Z) // DAS DÜMMSTE AM ERWACHSENSEIN? Wenn man keine Verantwortung übernehmen kann, dann endet man einsam // EIN GUTER LIEBHABER? Selbst wenn man über die doofsten und peinlichsten Sachen immer noch zusammen lachen kann // WAS ERWARTEST DU VON EINER BEZIEHUNG? Treue hat bei mir oberste Priorität! Das meiste kann man aber eh erst beurteilen, wenn man die Person gesehen hat // WIE SOLL DEIN TRAUMPARTNER/IN AUSSEHEN? Sie sollte auf jeden Fall immer ein Lächeln im Gesicht haben, so wie ich.

Patrick hat mit seinen 21 Jahren schon einiges erlebt. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht erzählt er von den zwei Semestern Luft- und Raumfahrtinformatik, die er hier studiert hat. Da aber der Studiengang in seinen Augen zu sehr auf Raumfahrt spezialisiert ist (seine eigentlich Leidenschaft ist die Luftfahrt), wechselte er zu Musikwissenschaften – seiner zweiten Leidenschaft, die er am Keyboard und der Posaune auslebt. Darauf spielt er meist Jazz, z. B. in der Bigband der Uni. Manchmal lädt er auch einen Videoclip von seinem Spiel auf seinen Youtube-Kanal, einer davon hat bereits über 40.000 Klicks. Seinen Youtube-Namen würde er aber nur seiner Liebsten verraten. Patrick will bald einen Flugschein machen. Ein Tandem-Sprung aus 4.000 Metern Höhe im letzten Sommer hat ihn über die Wolken gebracht – und genau dorthin will er auch wieder zurück. Der junge Coburger reist auch gerne, große Städte wie Dubai und New York ziehen ihn besonders an. Momentan gefällt es ihm jedoch in Würzburg ganz gut. “Das Flair am Main hat einfach was.” Patrick hat auch nichts dagegen, wenn die Frau an seiner Seite kein so großer Fan der Ordnung ist – solange es kein Saustall wird. Noch viel wichtiger ist es ihm, dass er mit seiner Freundin in jeder Situation lachen kann. Beim ersten Date vielleicht im Kino oder auf der Eisbahn. Willst du dich verlieben? Schreibe an patrick@liebe-nachbarn.net


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JULIAN 30

„WENN MAN JEMANDEN LIEBT, DANN IST DIEJENIGE SCHÖN” Julian hat Muskelschwund und ist deshalb an den Rollstuhl gefesselt. Doch das ist okay für ihn, denn er kennt das Leben nur so. In dem sympathischen Würzburger steckt aber eine ganze Menge (Tat)kraft. An der Uni Würzburg hat er erfolgreich Psychologie studiert. Da es für ihn aber nicht gerade einfach ist, Arbeit zu finden, widmet er sein Schaffen dem Ehrenamt. Seit einem Jahr ist er Schöffe am Landgericht und außerdem Fachbereichsvorsitzender des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes sowie Kontaktperson für Menschen mit Muskelerkrankung. Der 30-Jährige ist ein riesiger Sportfan. Bei den s.Oliver Baskets trifft man ihn genauso wie live in Action bei den Ballbusters. Mit seiner Elektrorollstuhl-Hockey-Mannschaft kämpft er momentan in der 2. Bundesliga um den Aufstieg. Ihm fehlt zwar die Muskelkraft, doch seine positive Einstellung zum Leben lässt er sich nicht nehmen – und Berührungen und Emotionen spürt er wie jeder andere auch. “Man kann auch über Gedanken sehr viel Freude erleben”. Es fällt ihm schwer, dass er seine Freundin nicht umarmen kann, aber er kann seine Zuneigung durch Worte und Verhaltensweisen zeigen. Eine zweijährige Partnerschaft hat ihm bewiesen, dass die Zeit und Energie, die er darin investiert hat, es auf jeden Fall wert sind. Das Aussehen spielt dabei keine Rolle, denn “wenn man jemanden liebt, dann ist diejenige

schön”. Letztendlich ist für ihn wichtig, wie ihn seine Herzensdame annimmt. Wenn eine Frau in Julian einen Mann sieht, mit allen seinen Stärken und Schwächen, und ihn kennenlernen will, dann freut er sich darüber. In einer Beziehung ist ihm wichtig, aufeinander einzugehen, auch wenn man verschiedene Werte hat, sowie ein gemeinsamer Austausch und Zärtlichkeit. Irgendwann würde er gerne heiraten. Auch Kinder hätte er gerne. // JULIAN Psychologe / Sportfunktionär // HEIMAT Würzburg // SUCHT Das einzig fehlende und ganz sicher beste Kuchenstück meines schon jetzt sehr leckeren, aber noch nicht erfüllenden Lebenskuchens // WAS KANN DEINE EX POSITIVES ÜBER DICH SAGEN Dass ich sie außerordentlich wertgeschätzt habe und sehr aufmerksam und immer empathisch, gefühlvoll und ehrlich auf sie eingegangen bin // WARUM SINGLE? Weil der Erstkontakt in einem KennlernProzess recht viel ausmacht und dieser durch meine offensichtliche Körperbehinderung deutlich beeinträchtigt wird. Weder beim ersten Blickkontakt noch bei der ersten E-Mail und oft nicht mal beim ersten „Date“ werde ich als potenzieller Partner betrachtet // GUTER SEX IST … viel mehr als körperliche Freude, Geilheit und Ekstase. Wirklich erfüllender Sex bedeutet für mich tiefe Verbundenheit, emotionale Bindung und ewige Treue. Und das gibt’s nur in der lang währenden Liebesbeziehung! Kennenlernen? Schreibe an single@liebe-nachbarn.net


VERLIEBEN

STEFANIE 26

Warum bist du Single? „Das weiSS ich selbst nicht“ In der kleinen Steffi steckt eine große Portion Vitalität und Power. Momentan besucht sie in Vollzeit die Fachakademie, um ihren Betriebswirt für Ernährung und Versorgungsmanagement zu machen. Später soll es hoffentlich mal in den Eventmanagement-Bereich gehen. Seit vier Jahren wird Steffi von ihrem Boston Terrier Ninja begleitet, mit dem sie auch an einer freien Rettungshundestaffel teilnimmt. Der kleine Flächensuchhund spürt Menschen auf –  nur den perfekten Partner hat er für sein Frauchen leider noch nicht gefunden. Punkten kann ein Mann bei Steffi mit einem originellen ersten Date. Dafür würde Steffi für ihren Liebsten dann auch mal ein Drei-Gänge-Menü zubereiten. Das Rezept hält sie noch geheim, aber zum Hauptgang käme ganz sicher Fleisch auf den Tisch. In Würzburg trifft man Steffi im Sommer öfter mal am Main, beim Cocktail-Trinken im Enchilada oder beim Sushi-Essen im Kham. Die 26-Jährige bezeichnet sich selbst als sehr spontan und manchmal auch sprunghaft, aber auch von klein auf tollpatschig und verplant. Sollte Steffi mal heiraten, dann im Frühling und „typisch Würzburg“ – damit meint sie: Zeremonie am Käppele, Feierei in der Residenz. Kinder möchte sie aber keine, dann doch lieber 5 Hunde.

// STEFANIE gelernte Köchin, im Moment bin ich wieder in der Schule // HEIMAT Baden-Württemberg, Grünsfeld // SUCHT Einen Mann // WAS KANN DEIN EX POSITIVES ÜBER DICH SAGEN Hatte noch nie einen Ex // ETWAS NEGATIVES ÜBER DICH Meine Freundinnen sind der Meinung, dass ich zu hohe Ansprüche habe an einen Mann. Dass ich sehr schüchtern bin. Manchmal übertreibe ich mit meinen Gefühlen und Euphorie // DU BEREUST auf die falschen Menschen reingefallen zu sein. Nur weil ich alles für einen Menschen tun würde // DUMM AM ERWACHSENSEIN? Zu viel Verantwortung. Es geht nur noch darum genug Geld zu verdienen, um zu überleben // EIN GUTER LIEBHABER? Er soll eine Frau auf Händen tragen aber auch in gewissen Momenten ein „Arschloch“ sein. Was auch ganz wichtig ist: Treue und Vertrauen. Letztlich darf auch der sympathische Charakter nicht fehlen // WIE SOLL ER AUSSEHEN? Blond / blaue oder braune oder braun-grüne Augen. Nur keine langen Haare. Sportlich sollte er sein, ab 1,75m finde ich besonders schön, da ich etwas kleiner bin. Er sollte gepflegt sein … Bart ist ok, solange es nur ein 3-Tage-Bart ist oder eben kein Vollbart // GUTER SEX IST wenn der Mann weiß, wo es lang geht … und auch mal gerne experimentiert. Verlieben? Schreibe an steffi@liebe-nachbarn.net


NEU IN DER VERLIEBEN NACHBARSCHAFT

es mAl wieDer bunt treiben: tonArt – kreAtivrAum würzburG

Fast könnte man den kleinen Laden übersehen, so unscheinbar kommt er daher. Dabei ist hier, in der Würzburger Ursulinengasse Nummer 6, Ende letzten Jahres ein ganz besonders kreativer neuer Nachbar eingezogen. Schon nach dem ersten Schritt über die Türschwelle spürt man: Hier geht mehr als Kaffee trinken und Kuchen essen. Bei „Tonart“ darf jeder Gast seine eigene Keramik bemalen. Tassen, Teller oder Eierbecher, mal wild und bunt, mal mit präzisen Mustern – der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Das Innere des Ladens ist mit viel Liebe gestaltet. Ein kleiner Ofen sorgt an trüben Winternachtmittagen für Wärme. Ins Auge fällt vor allem die kunstvoll gestaltete Theke, in der eine Art Bücherregal eingelassen ist. „Die Theke hat mich ein bisschen Nerven gekostet”, verrät Inhaberin Stefanie mit einem Lächeln. Im Café legt man sichtlich Wert auf “faire” bzw. Bio-Produkte. Hier lässt sich Kuchen nach Tagesangebot für 2,40 Euro genießen, dazu ein Cappuccino für 2 Euro oder ein Tee für 1,80 Euro. Schmeckt gut, ist fair. Linker Hand führt der Weg in einen zweiten kleinen Raum: die Werkstatt – obwohl Café und Werkstatt hier irgendwie ineinander verschwimmen. In einem Regal stehen die tönernen Rohlinge. Gäste können sich einen aussuchen, sich am Regal daneben an den Farben bedienen und ihre kreativen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Stefanie zeigt uns einen kleinen roten Teller mit einem aufgemalten schwarzen Singvogel. Kitsch oder Design? Klare Sache: Jein. Grundsätzlich wirkt hier alles sehr künstlerisch, aber auch heimelig. Kein Stuhl passt zum anderen, die Tische bestehen aus Europaletten. Eine Gruppe Anfang 20-Jähriger sitzt an einem Tisch und bemalt Schüsseln und Tassen. Kurz darauf kommt eine Mama mit ihren zwei Sprösslingen, die ihre Kühe weiter bemalen möchten. Ganz hinten im Raum steht der Brennofen. Ist die Kaffeetasse leer und die neue fertig bemalt, zahlt man beides und hinterlässt seine Kontaktdaten. Schließlich muss der bemalte Ton noch eine Woche trocknen und dann gebrannt werden. Wenn das selbst gemachte Einzelstück fertig ist, gibt Stefanie Bescheid und es kann abgeholt oder gegen einen Aufpreis auch geliefert werden. Jeden Donnerstag ist außerdem “offene Werkstatt”. Hier kann jeder das Töpfern probieren. Für Kindergeburtstage und andere Events lässt sich das Tonart ebenfalls mieten. Wer auf der Suche nach originellen Geschenkideen ist, kann hier natürlich auch Gutscheine kaufen. Für gestresste Eltern gibt es obendrauf ein tolles Angebot: Sind noch Einkäufe in der Stadt zu erledigen, kann man guten Gewissens sein Kind bei Tonart vorbeibringen, wo es sinnvoll kreativ beschäftigt wird. Stefanie ist schon “fast immer in Würzburg, zumindest gefühlt”. Aufgewachsen auf dem Land, kam sie dann zum Studieren hierher. Das Töpfern hat sie im Jugendkulturhaus Cairo begonnen. Mit der Zeit formierte sich die Idee, im Oktober 2014 fand dann die Schlüsselübergabe statt. Seit Mitte November hat Tonart geöffnet. Besuch bekommt Stefanie öfter von ihrer Tochter, der “zweiten Chefin”. Ton ist für Stefanie ein ganz besonderes Material – weil es so schnell reagiert. Das unterscheidet die Arbeit mit diesem Material maßgeblich von der mit anderen Werkstoffen. Deshalb der Tipp der Expertin: Man sollte stets entspannt an die Sache rangehen und sich an der Töpferscheibe nicht stressen lassen. DENN DER TON MACHT DIE MUSIK. TONART – KREATIVRAuM // ursulinergasse 6 (Eingang Bockgasse) // Würzburg


NEU IN DER VERLIEBEN NACHBARSCHAFT

bunter hunD Aus würzburG “rÁbAno creAtivo” – SCHICKES FÜR HUNDE “Rábano creativo” reiht sich in unsere kleine Rubrik über neue Ideen und Läden in der Würzburger Nachbarschaft ein. Hinter dem kreativen Namen stecken Linda, ihr Mann Mario und die Hunde und Katzen der beiden. Ihr merkt, es geht um Haustiere. Hauptakteure dieser Geschichte sind demnach keine Zweibeiner, sondern zwei aufgeweckte Vierbeiner: DC ist eine Französische Bulldogge, die einen ausgeprägten Hang zum Knutschen hat, und seine Freundin Maja. Vor einem Jahr bekam Linda die Französische Bulldogge Maja aus schlechter Haltung. Die Hundedame bereitete ihr ganz schöne Sorgen. Sie war sehr krank, für ihre Genesung benötigte sie eine aufwendige und vor allem teure Behandlung. Daher fing Linda an, erst für ihre Vierbeiner, dann für Bekannte und Freunde Halsbänder zu kreieren. Irgendwie hat sich die Idee dann verselbstständigt – und nun stellt die junge Tierarzthelferin Halsbänder für allerlei Hunde her. “Rábano creativo” steht also für individuell designte Halsbänder und Geschirre für Hunde. Der untypische Name bedeutet “kreatives Radieschen” auf Spanisch, da Lindas erster Hund Radieschen (DC) heißt und ihr Herz im sonnigen Spanien verankert ist. Schickes Halsband für bunte Hunde Nach dem Motto “Lieber einen bekannten, bunten Hund statt 08/15“können Halsbänder nach fast jeglichen Wünschen der Herrchen angefertigt werden. Inspirationen und Einblicke über Designs und Material könnt ihr Euch auf der Facebook-Seite von “Rábano creativo” holen und die Macherin auch gleich darüber kontaktieren. Bei Form, Farbe und Materialen ist fast alles möglich – Oktoberfest-Style, kariert, gepunktet oder mit Schmucksteinchen für die eitlen Hundedamen. Besonderer Wert wird auf Qualität gelegt, als Materialien werden hauptsächlich Baumwollstoffe und Kunstleder verwendet. Dabei wird einerseits aus Tierschutzgründen auf Leder verzichtet, andererseits auch deshalb, weil diese Materialen einfacher zu reinigen sind. Von der Größe her ist ein Wunschhalsband oder -geschirr für alle Arten, vom Teacup-Chihuahua bis zur Deutschen Dogge, möglich.


BODY & SOUL

FRISCH & Cross CROSSFIT: Abseits DES klassischen KrafttrainingS

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urchtrainiert, muskulös – und dennoch feminin: Dass das zusammen geht, beweist CrossFit-Trainerin und Gewichtheberin Saida. Die 29-jährige Würzburgerin eröffnete vor drei Monaten am Ludwigkai ihre eigene CrossFit Box. Das „Ayron“ folgt dabei dem Trend, Sport nicht mehr einfach nur als Massenabfertigung zu betreiben; vielmehr stehen hier individuelles Training und gegenseitige Motivation im Vordergrund. Da CrossFit erst vor wenigen Jahren aus den USA nach Deutschland kam, haben wir uns diese neue Art des Trainings von Saida ein bisschen genauer erklären lassen. Eins für alles Grundsätzlich handelt es sich bei CrossFit um eine hocheffektive Trainingsmethode. Anders als beim Workout an Maschinen lassen sich hier sehr schnell Erfolge verbuchen. Das liegt sowohl an den komplexen Ganzkörperübungen als auch an den ständig variierenden Trainingsreizen mit unterschiedlichen Intensitäten. Die Übungen setzen sich zusammen aus turnerischen Elementen, klassischem Gewichtheben und Bodyweight-Training, also Training mit dem eigenen Körpergewicht. Auch die Ausdauer kommt dabei nicht zu kurz – sie wird grundsätzlich mittrainiert. Unter fachgerechter Anleitung „drillt“ Saida maximal zehn Personen gleichzeitig in einer Gruppe. Heißt: Man zieht sein Programm nicht in Eigenregie durch, sondern wird 60 Minuten kontinuierlich angespornt, das Beste aus sich und seinem Körper herauszuholen. „Genau das macht sehr schnell süchtig“, erzählt Saida. „Wer erst einmal erkannt hat, wie gut es sich anfühlt, in Gemein-

schaft über seine eigenen Grenzen zu gehen, wird sich bald erneut dieser Herausforderung stellen wollen.“ Workout of the Day Im Mittelpunkt des täglichen Trainings steht bei den sogenannten Boxen, wie man die CrossFit-Studios nennt, das Workout of the Day, kurz WOD. Dieses Tagesworkout wird von den Trainern exakt geplant und gegebenenfalls an den individuellen Fitnesslevel der Mitglieder angepasst. Die Übungen sprechen gleichzeitig Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit sowie Flexibilität an und werden in Runden, auf Zeit, Wiederholungen oder in Intervallen ausgeführt. ZusammengeschweiSSt hält besser Neben der Art zu trainieren unterscheidet sich CrossFit auch in anderen Bereichen von klassischen Fitnesskonzepten. „Es ist fast so etwas wie ein eigener Lebensstil“, sagt Saida. „Du hängst ihn nicht einfach nach dem Training in der Umkleidekabine an den Haken, gehst nach Hause und machst weiter wie bisher. Stattdessen fängst an, deine Ernährung umzustellen, lernst tolle neue Leute kennen. Dieses Community-Gefühl ist unbeschreiblich“, ergänzt die Würzburgerin. Klare Sache: Wer gemeinsam derart anstrengenden Workouts durchsteht, wird als Gruppe im wahrsten Sinne des Wortes „zusammengeschweißt“. Niemand urteilt über Andere oder macht sich lustig – schließlich weiß jeder, wie hart das Training am Anfang war. „Der lockere und familiäre Umgang erzeugt eine besondere Dynamik: Hier stehen gegenseitige


BODY & SOUL

Unterstützung und Motivation im Vordergrund“, betont Saida. Ihrem Team und ihr sei es ein großes Anliegen, einen optimalen und außergewöhnlichen Raum zu schaffen, in dem diese Community wachsen könne. „Hater“ haben hier keinen Platz und werden nicht geduldet. Das Trainer-Team Für all das hat Saida jede Menge Erfahrung als Kraftsportlerin und CrossFit-Trainerin in petto. Gewichtheben betreibt sie als Leistungssport, die ganzheitliche Kompetenz in Sachen Gesundheit wird durch ihr „Food Coaching“-Büro abgerundet. Früher arbeitete die 29-Jährige als Flugbegleiterin, konnte dadurch an den unterschiedlichsten Orten der Welt mit vielen renommierten Athleten trainieren. Seit dem vergangenen Jahr hat sie sich nun ganz und gar dem Sport verschrieben. Diese vielfältigen Einflüsse inspirierten sie schließlich zum Konzept von CrossFit Ayron. Ihr Trainerteam besteht aus echten Experten auf ihren jeweiligen Gebieten. Einer davon ist Harald Sauf, Vizepräsident des Bayerischen Gewichtheberverands und selbst ehemals Deutscher Meister im Gewichtheben der Junioren. Noch heute wird er regelmäßig als Kampfrichter für Wettkämpfe auf internationaler Ebene gebucht – und überzeugt mit einer perfekten Mischung aus Kompetenz und bodenständig-sympathischer Art. Amy, Saidas Schwester, bringt den Mitgliedern von Ayron die essenziellen CrossFit-Grundlagen bei. Während Saida liebend gern Schwergewichte stemmt, fühlt sich Amy in der Leichtathletik zu Hause. Geduldig vermittelt sie Neulingen die nötige Flexibilität und Körperbeherrschung, die als Grundlage aller Übungen dient.

Unterstützung individueller Ziele Natürlich verfügt CrossFit Ayron über eine offizielle CrossFit-Lizenz. Denn nur wer bestimmte Qualifikationen erfüllt, erhält die Erlaubnis, den Namen CrossFit zu führen. Eine gute Sache für die Mitglieder – sie können sich auf eine solide Qualität des Trainings verlassen. Und jeder Teilnehmer wird von Saidas Team bei der Erreichung seiner individuellen Ziele bestmöglich unterstützt. Auch was für Sportmuffel? Prinzipiell ist CrossFit für jeden geeignet, der abseits des monotonen Gerätetrainings in überfüllten Fitness-Ketten fit werden möchte – und das unter persönlicher Betreuung. Doch auch der klassische „Pumper“ wird hier glücklich, da er sein Training durch CrossFit ideal unterstützen kann. Im Unterschied zum Mannschaftssport ist es auch kein Problem, wenn die Teilnehmer einer Gruppe über eine unterschiedliche Grundfitness verfügen. Um mit CrossFit starten zu können, darf man auch unsportlich sein. Ohnehin wird jede Übung auf die persönlichen Voraussetzungen abgestimmt. Dies geschieht durch das Skalieren der Übungen. Das heißt: Man stemmt weniger Gewicht, reduziert die Anzahl der Wiederholungen oder absolviert sogenannte Progressions – Bewegungen, die den Körper auf die eigentliche Übung vorbereiten. „Entscheidend ist am Ende nur die eigene Motivation“, sagt Saida und ergänzt mit einem Lächeln „Für den Rest sind wir ja da“. Klingt gut, macht Lust – und war da nicht was von wegen Strandfigur …? von Meliz Kaya


ARBEIT & VERGNÜGEN

WIR MALEN DICH AN MAKEUP: NADJA & NICOLE - FOTOS: STUDIO 5D

LEONIE 23

PURE LEONIE versteckt ihre hübschen Augen hinter einem riesigen Pony. Ihr Teint könnte etwas Frische vertragen. Mal sehen, was passiert, wenn wir sie etwas „anmalen“: PS: Es geht hier nicht darum, Leonie hübscher zu machen, sondern zu sehen, in welche Typen sie sich mit etwas Make-up und Styling verwandeln kann.

EBENFALLS

LEONIE 23

FILM AB STYLING FÜR DEN FILMREIFEN AUFTRITT. • Haar auf Heißwickler drehen • Gesicht grundieren und die Augen mit Puder aufhellen • Smokey Eyes in Metallicgrün und Schwarz, Lidstrich & Wimperntusche • Rote Lippen mit goldenem Highlight in der Mitte • Leichtes rosé Rouge • Haare seitlich nach hinten stecken und mit Haarspray fixieren


NIKKI 25

Pure Nikki modelt für die Agentur Kurvenrausch. Für uns probiert sie zwei verschiedene Looks:

rot ist trumPf Rote Lippen sind ein zeitloser Klassiker. • Gesicht grundieren • Augen in Brauntönen schminken • Wimperntusche und Lidstrich auftragen • Augenbrauen mit Farbe aufgefüllen • Lippen mit Konturenstift umranden und mit rotem Lippenstift ausfüllen

iMMer noCH

LEONIE 23

cAtwAlkstyle eDel rosÉ EIN ERFRISCHEND-LEICHTES FRÜHLINGSSTYLING MIT EXTRAVAGATEM LIDSTRICH. • Augenpartie mit einem hellen Grundton aufhellen • Restliches Gesicht nochmals grundieren • Dreifacher Lidstrich in schwarzen Pinselschwüngen • Rosé Rouge • Rosé Lipgloss

• Grundierung auftragen • Lid in Crèmeweiß aufhellen • Lidfalte in Braun und Rot schwungvoll betonen • Lidstrich ziehen und Wimpern kleben • Brombeerote Lippen mit extra viel Gloss für ein zusätzliches Highlight


ARBEIT & VERGNÜGEN

NADJA 30

Nicole 27

DIE BEIDEN MAKEUP-PROFIS NICOLE & NADJA ARBEITEN ALS MASKENBILDNERINNEN IM MAINFRANKEN THEATER WÜRZBURG. WAS IST DAS INTERESSANTE AN EUERER ARBEIT?

Es ist toll, sich immer wieder neuen kreativen Herausforderungen zu stellen. Da unsere Arbeit nicht nur Schminken und Frisieren beinhaltet, sondern auch die Anfertigung von Special Effects – abgeschlagene Köpfe, Wunden, Narben und viel Blut – sowie Perücken und Masken, wird es bei uns nie langweilig. Im Theater gibt es durch die unterschiedlichen Stücke jede Menge Abwechslung. Und die Anforderungen in den verschiedenen Einsatzgebieten des Maskenbildners, wie z. B. am Filmset oder bei einem Fotoshooting, sind immer anders. Es ist vor allem immer wieder spannend, die Verwandlung einer Person in die Rolle mit Frisur und Make-up zu beeinflussen und zu formen. WIE WIRD MAN MASKENBILDNERIN?

Die Ausbildung zur Maskenbildnerin dauert drei Jahre und erfordert eigentlich keine besondere Vorbildung. Dennoch ist es recht schwierig, sich gegen die meist hohe Anzahl der Bewerber durchzusetzen. Daher ist es von Vorteil, wenn man schon eine Friseurlehre oder ein Jahrespraktikum in der Tasche hat. Natürlich spielen als Grundvoraussetzung Kreativität, Interesse am Theater, handwerkliches Talent und Einfühlungsvermögen eine große Rolle. WAS KANN IM THEATER ALLES SCHIEF GEHEN?

Im besten Fall sollte alles glatt laufen und die Perücke so festgesteckt sein, dass sie nicht verrutscht. Aber es kann schon mal vorkommen, dass Gesichtsteile durch starkes Schwitzen bei großer Hitze oder Anstrengung verrutschen. Dann müssen wir für die nächste Probe bzw. Vorstellung nach einer Alternative suchen. Auch wenn wir einen Gastdarsteller haben, müssen wir oft auf-

grund der verschiedenen Kopfgrößen improvisieren, damit sie sich möglichst ähneln. WIE LÄUFT DAS GENAU VOR EINER VORSTELLUNG AB?

Die Darsteller haben für jede Vorstellung einen festen Maskenbildner, der sie betreut. Schminkzeiten sind je nach Aufwand der Maske unterschiedlich lang und können zwischen fünf Minuten und einer Stunde variieren. An Filmsets oder bei Fotoshootings kann das sogar noch länger dauern. WIE LANGE STEHT IHR JEDEN MORGEN IM BAD?

NICOLE: Das ist tagesformabhängig, normalerweise so zwei bis zehn Minuten. Ich benutze nur Foundation, Wimperntusche, Eyeliner und ein bisschen Rouge. Zu besonderen Anlässen betone ich meine Augen stärker und trage auch gerne Lippenstift in dezenten Tönen auf. NADJA: Nicht mal fünf Minuten. Ich fühle mich schon mit ein bisschen Make-up an den Augen, Wimperntusche und einem rosigen Rouge wohl. Meine Haare flechte ich oft oder stecke sie hoch. WAS MACHT EINE GUTE MASKENBILDNERIN EIGENTLICH AUS?

Das Wichtigste ist, dass man ein gewisses Grundvertrauen herstellt und gut auf Wünsche und Sorgen eingehen kann. Ein sensibler Umgang mit dem Gegenüber ist dafür essenziell. Für mich geht es dabei mehr um den psychologischen Aspekt als um den handwerklichen Aspekt, da sich der Darsteller in jedem Fall aufgehoben fühlen muss.


WAS SIND DIE TRENDS FÜR 2015?

Farblich sind Marsala/Pantone, Aquamarin und Gelb angesagt. Flechtfrisuren bleiben trendy. Und der Mittelscheitel, meist in Kombination mit dem Calvi-Cut, kommt wieder. WELCHE STYLINGTIPPS KÖNNT IHR ANFÄNGERINNEN GEBEN?

Schminkneulinge sollten sich in jedem Fall eine Beratung zu Makeup und Farben in einem Fachgeschäft geben lassen. Das richtige Make-up für deinen Hauttyp ist ausschlaggebend für ein natürliches Styling, denn man sollte nie sehen, dass man Make-up trägt. Vor allem sollte es immer unterstützend Vorteile hervorheben oder Makel kaschieren. Das gilt auch für Lippenstift, Rouge und Make-up an den Augen. Ach ja: Rouge kann ich jedem empfehlen, denn es lässt einen auch an müden Tagen frisch wirken. WAS MACHT IHR SONST IN EURER FREIZEIT SO IN WÜRZBURG?

NICOLE: Im Sommer bin ich gerne am Main und übe auf der Slackline oder mache eine Radtour zu einem Biergarten. Außerdem gehe ich gerne klettern. Und am Wochenende mache ich mit meinen Freunden schon mal die Stadt unsicher. NADJA: Ich bin neben meiner Theaterleidenschaft auch ein großer Kinofan – und war natürlich auf dem Filmwochenende zu Gast. Im Sommer bin ich am liebsten am Main oder zum Planschen im Dalle. VIELEN DANK für das nette Interview. FOTOS: Studio 5d


FRÜHER IM HIER UND JETZT

sie mit raffiniert verteiltem Fischbein ausgesteift, so wie einige Damenroben. Sie inspirierte vor dem Zweiten Weltkrieg, als derlei Baucapricen der Vergangenheit noch als undiskutabel geschmacklos galten, den Maler Carl Grossberg in Sommerhausen zu einem seiner besten Dächerbilder. UNTERHALTUNG NUR BIS 10 UHR Besitzer und Direktor war Hans Hammerbacher, ein schwerer, schnauzbärtiger Mann, der nie anders als in braunen oder schwarzen Gehröcken gesichtet wurde. Den Namen Odeon hatte man von den antiken Stätten für musikalische oder deklamatorische Aufführungen entnommen, wie etwa dem „Odeion“ des Herodes Atticus in Athen. Für Herrn Hammerbacher galt nur die leichte und unterhaltende Muse etwas, die aber nur bis zehn Uhr abends walten durfte, um

VON Odeion ÜBER O-LI ZUM ODEON DIE FRIVOLE UND WECHSELHAFTE GESCHICHTE DES VARIETÉ ODEON

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ie meisten von euch kennen das Odeon heute als Odeon Lounge, wo immer noch fest gefeiert wird. Doch es gab früher schon ein sehr buntes Programm. DER WITZIGSTE NEUBAROCKE ERKER DER STADT Während im Hutten‘schen und im Platz‘schen Garten gelegentlich ein Varietékünstler auftrat, liefen im „Odeon“ Varietéprogramme wochenlang. Das Haus Augustinerstraße 18 war ein Neubau von 1896, nachdem die Straße, die zuvor an der engsten Stelle ganze drei Meter Breite maß, gehörig erweitert worden war, um die Straßenbahnlinie zweigleisig betreiben zu können. Aus der neubarocken Fassade trat ein kräftiger Erker hervor, gekrönt von einer Zwiebelhaube aus Schiefer. Es war der witzigste neubarocke Erker der Stadt; mit flügelspreizendem Adler am zweiten Stock und der koketten Dachzwiebel, die aussah, als wäre


FRÜHER IM HIER UND JETZT

DAS LICHTSPIELHAUS „O-LI“ Krieg und Inflation setzten dem Odeon zu, da kam der Film 1923 als Retter. Das Haus wurde zum Odeon-Lichtspieltheater, kurz „OLi“, umgebaut. Es war damals das 5. Lichtspieltheater in unserer Stadt und in den 30er Jahren das zweitgrößte Tonfilm-Theater in Würzburg. Im Juli und August 1933 wurde es vollständig modernisiert und vergrößert. Es hatte weit über 600 Sitzplätze. Das in Rot und Gold prangende Haus brannte am 16. März 1945 aus. In diesem Haus war vor dem Krieg auch die „Münchner Weißbierstube“ untergebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg war wieder ein Kino im Gebäude, das sich umwandelte zum Tanzlokal „Odeon 2000“ und dann wieder zum Kino. Heute ist das Odeon ein beliebter Club in Würzburg. Text & Fotos: Archiv Willi Dürrnagel

die verehrten Besucher nicht um ihren Schlaf zu bringen. Damit auch Familien und ältere Herrschaften nicht um den Kunstgenuss kamen, wurde am Sonntag eine Nachmittagsvorstellung ab zwei Uhr vor die Abendvorstellung gelegt, die um sechs Uhr begann. BUNTES PROGRAMM: GESANG, TRAPEZTRUPPEN, ATHLETEN UND AFFEN Wie man den Ankündigungen entnehmen konnte, war das Programm recht bunt, z. B. die Liedersängerin Irma Dolozel, die sich nicht nur durch hübschen Vortrag ihrer Gesänge, sondern auch durch dezentes Auftreten und stets geschmackvolle Toilette auszeichnete. Trapeztruppen, ein Athletenpaar, Mr. Leeb mit seinen Affen usw. Die einmalige Pause wurde durch die Darstellung von Lichtbildern verkürzt, die zum Teil Ansichten von hervorragenden Bauwerken, zum Teil Reklame hiesiger Firmen, aber auch den Prinzregenten in Hubertusordensrittertracht brachte. DIE „INTERNATIONALEN RINGKÄMPFE“ IM ODEON Am 1. Mai alle Jahre begannen im Odeon die „internationalen Ringkämpfe“, die Sehnsucht jedes Buben. Aber es kostete Geld, hineinzukommen, und Geld war knapp. Also stellte man sich stundenlang vor die großen Plakate und betrachtete die Herkulesse in ihren schreiend roten und gelben Trikots, studierte haargenau die aufs Papier gebrachten Griffe ihrer Athletenarme, und für die nächsten Wochen gab´s nichts anderes als „Ringkämpferlesmach“, so in einem Bericht Maya Gaßner.

WILLI DÜRRNAGEL erzählt im neuen Buch „Würzburger Geheimnisse“ über das Odeon in der Augustinerstraße.

Das 31. aus insgesamt 50 Geheimnissen widmet sich dem ehemaligen Varieté in der Augustinerstraße 18 und seiner Geschichte. Das Buch gibt‘s im WüShop unter www.wueshop.de.


WAS WIR MACHEN

FAHr GemeinSchAFt WER FÄHRT EIGENTLICH TAGEIN TAGAUS DIE STRASSSENBAHN DURCH WÜRZBURG? WIR HABEN MATTHIAS GETROFFEN. EINE – WIE ES SO SCHÖN HEISST: FACHKRAFT IM FAHRBETRIEB

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ir möchten euch diesen Beruf etwas näher vorstellen. Denn obwohl die meisten von uns zumindest ab und an Straba fahren, wissen die wenigsten, was an diesem Job eigentlich alles dranhängt. wie wirD mAn fAchkrAft im fAhrbetrieb? Ich bin jetzt im 3. Lehrjahr. Am Anfang bekommt man allgemeine Einweisungen und Schulungen. Man darf also nicht erwarten, gleich am ersten Tag ans Steuer zu dürfen. Danach kommt man in verschiedene Abteilungen, z. B. die Werkstatt, die Leitstelle, zum Verkehrsmeister, zum Beschwerdemanagement, ins Fahrplanbüro, das Kundenzentrum und auch zur Reparatur. Am Ende des ersten bzw. am Anfang des zweiten Lehrjahres macht man dann den Straßenbahnschein. wie viele kolleGen hAst Du? Mit den Leuten aus dem Büro etwa 250. fährst Du nur Die, strAssenbAhn oDer bist Du zum beisPiel Auch Auch mAl Als kontrolleur unterweGs? Im Zuge der Ausbildung kommt man auch mal zur FahrscheinKontrolle. Man ist dann auch berechtigt, bei einer Kontrolle mitzugehen, das kommt aber eher selten vor. wie hältst Du Deinen fAhrPlAn ein? Zu früh kommen ist ein No-Go, dann muss man eben langsamer fahren. Wenn eine Verspätung entsteht, etwa bei hohem Fahrgastaufkommen oder wenn etwas die Schienen blockiert, dann ist es eben so. Würde man dann versuchen, die verlorene Zeit aufzuholen, könnte es schlimmstenfalls zu einem Unfall kommen. Dann also lieber Verspätung. wie schnell DArf mAn eiGentlich mit Der strAssenbAhn fAhren? In der Innenstadt max. 25 km/h, aber meistens fährt man ohnehin langsamer, weil hier viele Gefahrenquellen lauern. In Grom-

bühl ist Tempo 30 erlaubt, in der Zellerau 50 und in Heidingsfeld sogar 60. wo steiGen besonDers viele leute ein? An klassischen Umsteigehaltestellen, wie etwa dem Sanderring. hAttest Du schon mAl einen unfAll? Nein, zum Glück noch nicht. Aber eine Vollbremsung kam schon mal vor. hAttest Du sonst schon mAl einen Defekt? Ich hatte schon einen Fahrzeugdefekt. Aber bisher bin ich noch immer in den Betriebshof gekommen. Wenn man das nicht mehr schafft, wird der Leitstelle über Funk ein Signal gegeben. Die kümmern sich dann auch um Schienenersatzverkehr. welche strAssenbAhn fährst Du Am liebsten? Obwohl wir auf allen geschult werden, mag ich die älteren Modelle besonders. Da ist noch nicht alles vollgepackt mit Elektronik, so wie bei den moderneren. Man bedient sie sozusagen noch per Hand. Die älteren Versionen fahren auch insgesamt flüssiger. schon mAl Den schoPPeneXPress GefAhren? Ja, aber nur während der Fahrschul-Zeit. Wenn man will, dann kann man den Schoppenexpress mieten, je nach Wunsch gibt es dann Getränke, Essen und man kann fahren, wohin man will. Außer den Heuchelhofberg, den schafft der nicht. Es ist auf jeden Fall mal etwas anderes und man kommt dabei auch mehr mit den Kunden in Kontakt. wAs ist Deine lieblinGsstrecke unD wArum? Die Linie 5. Da hat man den besten Ausblick und man fährt weiter ins Umland. kAnnst Du Den beruf emPfehlen? Auf jeden Fall. Man hat viel Abwechslung, hat mit Leuten und mit Fahrzeugen zu tun. Also mir wird‘s nie langweilig! Text: Sabine Brummer, Foto: dominik Ziegler und Pascal Höfi g



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WÜRZBURG


ARBEITEN

Mein Arbeitsplatz und ich Ob Christian Schuchardt MANCHE MÖGEN IHN ORDENTLICH.

Feuerwehrhelm

BEI ANDEREN GEWINNT DAS CHAOS.

Bei Dienstantritt erhalten, mit einer Feuerwehrjacke. Der OB ist in die Einsatzleitung eingebunden, ohne Brandexperte zu sein, z. B. bei einem Katastrophenalarm. Passiert aber hoffentlich nie.

FÜR SO MANCHEN MENSCHEN IST DER ARBEITSPLATZ EIN INTIMERER ORT aLS DIE EIGENEN VIER WÄNDE. „Working 9 to 5” heißt ein bekannter Song. Da kommt also schon einiges an Zeit zusammen, die man – mehr oder minder freiwillig – am Arbeitsplatz verbringt. Wir sind neugierig. Daher haben wir unserem Oberbürgermeister Christian Schuchardt einen Besuch in seinem Büro im Rathaus abgestattet und seinen Arbeitsplatz dabei genau unter die Lupe genommen.

Abakus

Als Kämmerer geschenkt bekommen. Politik ist die Kunst des Teilens. Ein paar Kugeln nach links, einige nach rechts. Wenn einige in der Mitte bleiben, ist es auch gut. Buch

“Philosophie für jedermann” – nur reingeschaut; er hat aber Interesse an philosophischen Hintergründen. Buch

In seinem Büro trifft man Christian Schuchardt relativ selten an, meist ist er “on tour”. Nur wenn sich eine Lücke zwischen den Terminen ergibt, findet man ihn hier an. Vor 9 Uhr stehen nur selten Termine im Kalender. Dann hat er etwa 1 ¼ Stunden Zeit, um sich an seinem Schreibtisch auf den Tag vorzubereiten. Auch Abends schaut er zum Tagesabschluss nochmal hier vorbei. Seinen Job bezeichnet er als eine Mischung aus Hobby und Beruf(ung).

„Ich arbeite in einem Irrenhaus” – Was man als OB alles geschenkt bekommt. Brille

Nicht nur zur Deko. Akten am Tisch

Positiver Status ist wichtig. Legt viel Wert darauf, nicht der “Engpass-Faktor” zu sein. Was täglich reinkommt, sollte am gleichen Tag auch wieder raus. Wand-Bild

“Irgendwo gibt es eine Urlaubskarte, glaube ich, da stehen 30 Tage drauf”, sagt er mit einer Mischung aus Humor und Nachdenklichkeit. Zwei Wochen Urlaub pro Jahr gönnt er sich aber immer.

Direkter Vergleich zur Festungsaussicht.

Text: Sabine Brummer Fotos: Pascal Höfig


ZEIT & WORTE

in dieser gegenwart leonhard frank – die jünger jesu – ein samplegedicht von pauline füg I in dieser gegenwart das kind leonhard frank wohnte neben dem tegut in dem ich immer einkaufen gehe. „praktisch“ sagt mein freund. „da hatte herr frank es nicht weit.“

II 1945 - die stadt war ein grab 1945 – wenn du von den hügeln hinab blicktest über die stadt dann ist dies das bild: in der mitte war das grab und draußen waren die häuser das sagt mir eine würzburgerin als ich frage was der unterschied sei zwischen dem buch und dem wie es war. sie war 14 in dieser zeit es gab keine schreibmaschinen mehr in einer stadt die es nicht mehr gab und es gab keine klaviere mehr in einer stadt die es nicht mehr gab wenn man die glocken leuten hörte von kirchen die nicht mehr standen ich weiß nicht, welche kirchen das sein sollen sagt sie ich konnte nach dem krieg nichts mehr erkennen

die ausgebombten häuschen sahen aus wie honigwaben aber der tau war jeden morgen derselbe sogar die sonne die gesichter der menschen nur das herz war ein schweres die muskulatur um den mund der schwund einer hoffnung und die art der bewegung wenn jemand weiter ging meistens ging jemand fort man wusste dass früher oder später alles bezahlt werden muss auch das glück im mondlicht sah würzburg aus wie ein riesiges feld fahlweißer knochen ein xylophon dem man nicht helfen konnte keinen ton mehr es brachte niemand ein wort hervor (sei still!) unter den häuserbruchstücken war nichts mehr zu finden was jemals versucht worden war zu suchen die dächerlosen häuser schnitten gezackte schneesilhouetten in den kalten himmel die stadt war tot und vergessen aber wenn man genau hinhörte flüsterte jemand brombeerbüsche und brennnesseln bei den bienen und schmetterlingen


ZEIT

und man ging hin im festungsgraben war es ein geheimnis weißt du das herz schlägt und man kann die blüten schon sehen zwischen den farnen den fingern die nichts greifen können von dem was war und alles was ist alles was bleibt ist eine lupe ein einmachglas durch das man blickt und sieh nur wie greifbar das licht geworden ist an dieser stelle zwischen den brombeerranken

III nenn mir die namen weißt du jede straße in der die menschen zerbrochen sind, hat einen namen jede straße in der niemand eine gegenwart und eine zukunft hatte hat einen namen die menschen deren namen verloren gegangen sind sind in der vergangenheit versunken die vergangenheit ist ein schwerer dunkler blick ein brütendes meer aus zerborstenen häuserskeletten da ist jemand und man kann es mit geschlossenen augen sehen was die menschen tun mit dem eigensinn ihres herzens für ihr verwundetes herz war alles dasselbe und das herz tobte denn nichts mehr auf der welt hätte sie zum weinen bringen können nichts mehr bewegte sie

„jetzt sind nur noch wir würzburg nur noch wir“ sagt johanna sagt ruth sagt martin sagen die eigensinnigen herzen derer die noch sind sagen die geheimen dinge in kirchenkellern sagt die geheime versammlung der kinder die diese zukunft noch wollen umso mehr jetzt umso mehr und was blieb war: den staub zu kämmen von den falten des zu weiten schwarzen rockes von den schwarzen haarknoten von den wimpern und augenbrauen der heimatlosen für die es aus tausend und einem grund keinen halt und keinen weg mehr gibt den staub zu kämmen vom weg damit eine richtung vorhanden ist in die man blicken kann auf der suche nach dem ort an dem man wohnt um dann doch den arm um die taille einer steinfigur zu legen

IV was übrig bleibt sag mir leere sag mir es wäre wie es sein soll sag mir ich will warten mit dem blick eines menschen der trotz aller enttäuschung immer wieder glaubt sag mir da hat jemand sterne verschoben und dann versprechen wir uns wenn es dunkel geworden ist wird licht angezündet

Fotos: Archiv Willi Dürnagel


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Bitte ein KIPF! Ja, ES gibt ihn noch – DOCH wie sieht er aus, was kostet er so – UND WIE steht‘s um DIE FREUNDLICHKEIT DER BÄCKEREIFACHVERKÄUFER / INNEN? Wir haben kanllhart nachgeforscht! 1) Café Brandstetter: „Jaaaa, 35 Cent.“

10) Schiffer: „Ein Kipf? 35 Cent bitte.“

2) Vollkornbäckerei Köhler: „Ja gerne, 35 Cent bitte.“

11) Edeka: „Sonst noch etwas? 35 Cent bitte.“

3) Peter Schmitt Bäckerei: „28 Cent. Noch einen Wunsch?“

12) Starbäck: „23 Cent bitte.“

4) Café am Dom: „Wir haben leider nur Krustenbrötchen, 65 Cent bitte.“

13) Ihr Super Supermarkt: „Mit oder ohne Kümmel? 59 Cent.“

5) Juliusspitalbäckerei: „33 Cent. Sonst noch etwas?“

14) Denn´s Biomarkt: „Ein Kipf? 35 Cent bitte.“

6) Webers: „19 Cent bitte. Das war‘s?“

15) Lollo Rosso Biomarkt: „Gerne, was darf‘s noch sein?“ 35 Cent.

7) Rösner: „Gerne, 45 bitte.“ 8) Killiansbäck: „Die heißen bei uns Schnittbrötchen, 42 Cent.“ 9) Müllerbäck: „35 Cent bitte.“

0) Backwerk: Wie bitte? Nein, einen Kipf kann ich Ihnen leider nicht anbieten“ aufgezeichnet von: Carla-Leonie Wagenländer // Fotos: STUDIO 5d


RECHTHABEN

TÄTOWIRRUNGEN UND CO. IM JOB GRUNDSÄTZLICH DARF DER ARBEITNEHMER TRAGEN, WAS AUCH IMMER ER MÖCHTE. DIES GILT ALLERDINGS NICHT UNEINGESCHRÄNKT. In Arbeitsverhältnissen, in denen das Tragen von Schmuck eine Gefahr darstellt, darf der Arbeitgeber dies untersagen. So ist in medizinischen Berufen das Tragen von Schmuck aus Hygienegründen nicht gestattet. In anderen Berufen sind Ketten und Piercings untersagt. Diese könnten sich etwa in Maschinen verfangen und damit den Arbeitnehmer in ernste Gefahr bringen. Das äußere Erscheinungsbild darf der Arbeitgeber auch dort bestimmen, wo Mitarbeiter das Unternehmen präsentieren und in Kundenkontakt stehen. Hier kann der Arbeitgeber verlangen, dass sich die Mitarbeiter branchenüblich kleiden und einen Dresscode vorgeben. Je nach Branche darf das Unternehmen auch die Angestellten anweisen, bei Kundenkontakt stets Piercings herauszunehmen oder Tätowierungen abzudecken. Dies hängt allerdings von der Branche, der Art der Tätigkeit und der Häufigkeit des Kundenkontakts ab. In jedem Fall muss der Arbeitgeber plausible Gründe für derartige Einschränkungen vorweisen: Eine junge Bewerberin für den gehobenen Polizeivollzugsdienst bei der Bundespolizei wurde abgelehnt aufgrund einer großflächigen

PETER MÖCKESCH

MARTIN REITMAIER

Reitmaier Rechtsanwälte Partnerschaft von Rechtsanwälten

Tätowierung auf dem Unterarm. Das Verwaltungsgericht Darmstadt (Beschluss vom 27.05.2014, Az.: 1 L 528/14 DA) hat entschieden, dass die Bundespolizei die Bewerberin zu Recht ablehnen durfte. Aufgabe der Beamtinnen und Beamten der Bundespolizei ist der grenzpolizeiliche Schutz des Bundesgebietes. Einreisende Ausländer nehmen diese daher häufig als erste Vertreter des Staates wahr. Großflächige Tätowierungen begründen die Gefahr eines Autoritätsverlustes und stehen der Neutralitätsfunktion der Polizeiuniform entgegen. Das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz (Urteil vom 10.06.2005, 2 A 10254/05) hat entschieden, dass ein Justizvollzugsbeamter seine Tätowierungen an den Unterarmen verbergen muss und auch im Sommer langarmige Hemden zu tragen hat. Sichtbare Tätowierungen stören das einheitliche Erscheinungsbild der Vollzugsbeamten. Außerdem kann bei den Inhaftierten der Eindruck geweckt werden, dass den Beamten die erforderliche Distanz zu den Gefangenen fehlt. Text: Dr. Alexander Hess, Foto oben: Pascal Höfig

DR. ALEXANDER HESS

JOHANNES NEUMANN

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HÖREN & FÜHLEN

PLATTEN, DIE DIE WELT BRAUCHT

// Es ist schon bemerkenswert, wie es Hannes Wittmer alias Spaceman Spiff immer wieder gelingt, poetische Passagen in seine Songs zu packen, ohne dabei ins Kiesbett zu schlittern. Mit den üblichen Verdächtigen aus dem Rock-Zirkus hierzulande jedenfalls hat seine Musik nur wenig gemein. Am ehesten kann man da noch den Einfluss des Erstlings von Kettcar heraushören, weshalb es auch kein Wunder ist, dass er inzwischen beim Indie-Label „Grand Hotel van Cleef“ untergekommen ist. Im Grunde genommen kommt auf diese Weise endlich zusammen, was zusammen gehört. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal Musik mit einem Satz wie diesem gehört habe: „Du fliegst, bis du segelst – und du segelst, bis du fällst – und wenn ich jetzt die alten Steine werfe, treffen sie mich selbst“… „Endlich nichts“ malt Bilder im Kopf und manche Songs klingen tatsächlich so wahrhaftig, dass man Gänsehaut bekommt. Mit jedem weiteren Durchlauf, den man der Platte schenkt, wächst sie einem noch ein wenig weiter ans Herz. Und ja: Diese Rezension erscheint auch deshalb erst mit reichlich Verspätung, weil ich zuvor noch nicht in der Lage war, in Worte zu fassen, was diese Songs bei mir auslösen. Eigentlich müsste man meinen, dass es nach dem gelungenen Debütalbum „Bodenangst“ nicht ewig so weitergehen konnte – dass dem Musiker irgendwann die Ideen ausgehen werden und die Routine in das eigene Schaffen einkehrt; aber dem Würzburger gelingt es nun schon zum dritten Mal in Folge, mich mit seinen bildhaften Texten zu überraschen. „Lass dir vom Rausch nur die Sinne betören und vom Kater danach dann das Leben erklären“. Dieses Album knipst die Welt um dich herum auf „StandBy“ und wirft die Fernbedienung aus dem Fenster. Und während du dich noch fragst, warum du auf einmal so nachdenklich wirst, erklingen Sätze wie „Und all die fleißigen Gedanken richten mehr an, als sie begreifen können – sie kochen über irgendwann“. Und plötzlich denkst du dir … ja, verdammt, das ist es: „endlich nichts“.

// Ich streife durch den Plattenladen meines Vertrauens und frage mich zusammen mit den Orsons (PS: LIVE IN DER POSTHALLE AM 24.04.!): „Whats´s Goes“? Die Jungs spinnen wohl. Jetzt aber mal echt. „Horst und Monika“-Fans werden sich bei dem durchgeknallten Track doch händeringend in Richtung Notausgang stürzen, wodurch sie diesem dreckigen Bastard natürlich trotzdem nicht entkommen können. Der Clip zu dem Stück dauert übrigens 2:37. Also Stunden, nicht Minuten. Den Kater danach, den kannste locker von der Straße kratzen. Da sollte man aber nicht ohne die passende Schutzkleidung rausgehen. Schließlich läuft ja auf Youtube gerade ein Live-Bericht aus dem Hause Zugezogen Maskulin. Und wie heißt es darin so schön: „Alles um uns brennt, um uns brennt, um uns brennt“. Womit dann mal eben auf den Punkt gebracht wäre, was wir bei den Alteingesessenen ein wenig vermissen. Dann vielleicht doch lieber mal im örtlichen Trailerpark vorbei checken. Der ist „sexualethisch desorientiert“ und weiß wahrscheinlich selbst nicht so genau, ob das mit den schlimmen Texten jetzt ironisch gemeint ist oder nicht. „Dörte Müller“ jedenfalls will das nicht länger hinnehmen und rächt sich im gleichnamigen Clip erstmal recht herzlich mit einem Messer bewaffnet an Bandmember Sudden. Wobei sich das mit dem Streiten ja eh nicht lohnt. Das wusste schon Rap-Legende Dendemann. Der rappte einst im dem Song „Der Eine und der Andere“ von seiner längst aufgelösten Rap-Crew Eins Zwo: „Es gibt nur mitdenkende Handpuppen, Schnittmengen und Randgruppen.“ Oder – um es mit den Worten von Tocotronic zu sagen, die Dendemann ebenfalls in dem Stück zitiert: „Es gibt nur cool und uncool und wie man sich fühlt“. Text: Anhaa


TATüTATATSACHen blAulicht StoRYS fliPs Als wurfGeschosse AUTOFAHRERIN ZUM ANHALTEN GEZWUNGEN UND MIT ERDNUSSFLIPS BEWORFEN WÜRZBURG. Zu einem nicht ganz alltäglichen Vorfall im Straßenverkehrsgeschehen war es an einem Mittwoch auf dem Röntgenring gekommen. Gegen 23.35 Uhr hatte der Lenker eines schwarzen BMW den Pkw einer 25-jährigen überholt und anschließend quer auf der Fahrbahn angehalten, um die Fahrerin ebenfalls zum Anhalten zu bewegen. Im weiteren Verlauf stieg der BMW-Fahrer aus seinem Fahrzeug aus und bewarf den Pkw der Geschädigten mit Erdnussflips. Er beleidigte die junge Frau zudem mit höchst unflätigen Worten, sodass die Dame ihr Fahrzeug von innen verriegelte und die Fenster schloss. Als die Frau sich mit ihrem Pkw wieder in Bewegung setzte, fuhr der männliche Fahrzeugführer ihr noch bis zum Berliner Platz hinterher. Die Dame erstattete unverzüglich Anzeige bei der Polizei, worauf der Tatverdächtige ca. zwei Stunden später im Stadtgebiet angetroffen und kontrolliert werden konnte. Den Sachverhalt räumte er ein. Eine Tüte mit Erdnussflips befand sich noch auf dem Beifahrersitz. Der Fahrer des BMW muss sich nun wegen Nötigung im Straßenverkehr und Beleidigung verantworten.

wilDschwein AttAckiert GAststättenbesucher Am DAllenberG TIER BLUTEND GEFLÜCHTET WÜRZBURG OT STEINBACHTAL. Am Montagnachmittag hat ein Wildschwein einen Mann attackiert, der gerade die Kickers-Gaststätte im Würzburger Stadtteil Steinbachtal verlassen hatte. Der Gast konnte sich in das Lokal retten. Das Tier prallte dann mit dem Kopf gegen die Türe. Verletzt machte sich der Keiler aus dem Staub und ist seitdem spurlos verschwunden. Der Besucher des Lokals kam mit dem Schrecken davon. MIT DEM KOPF GEGEN LOKALTÜRE GEPRALLT Die Wildsau war wenige Minuten nach 15:00 Uhr erstmals aufgefallen, als sie auf dem Mittleren Dallenbergweg in Richtung des Kickers-Stadions unterwegs war. Sofort machten sich mehrere Streifenbesatzungen der Polizei auf den Weg. Kurz danach kam die Mitteilung, dass ein Mann, der die Kickers-Gaststätte gerade verlassen

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hatte, von dem Keiler angegriffen wurde. Der Mann wurde glücklicherweise nicht verletzt. Bei dem Angriff prallte das Wildschwein allerdings mit dem Kopf voll gegen die Türe des Lokals. Blut zeugt davon, dass sich der Keiler vermutlich an der Schnauze eine Verletzung zugezogen hat. NOCH AUF DER FLUCHT Die Wildsau entfernte sich dann über den Dallenberg-Parkplatz und verschwand anschließend im Gebüsch. Der Keiler blieb dann auch trotz größerer Suchmaßnahmen der Polizei spurlos verschwunden. Nachdem auch die gezielte Nachschau in den umliegenden Grünanlagen nichts brachte, stellten die Beamten die Fahndung nach dem Keiler gegen 16:00 Uhr ein. Die Würzburger Polizei bittet um sofortige Verständigung, falls die verletzte Wildsau wieder auftaucht. Gerade von verletzten Wildschweinen geht erfahrungsgemäß eine noch größere Gefahr aus.

AbwehrsPrAy mit Deo verwechselt – Drei leicht verletzte WÜRZBURG. Durch eine folgenschwere Verwechslung hat eine junge Frau in der Nacht von Montag auf Dienstag drei Personen leicht verletzt. Um sich in einer Diskothek in Würzburg frisch zu machen, griff sie anstatt zum Deodorant zu einem Abwehrspray. Das Tanzlokal musste daraufhin kurzzeitig den Betrieb einstellen. Am Dienstag gegen 00:45 Uhr hielt sich die 20-Jährige zusammen mit einer Freundin in einer Diskothek in der Gerberstraße auf. Nach ersten Erkenntnissen wusste sie, dass die Freundin ein Deodorant in ihrer Handtasche hat. Sie griff in die Tasche, um sich frisch zu machen. Nach den Spraystößen unter die Achseln dürfte ihr ziemlich schnell klar geworden sein, dass der Duft nicht extravagant, sondern eher gesundheitsschädlich ist. Sie hatte beim Griff in die Tasche das Deospray mit einem CS-Abwehrspray verwechselt. Das Gas breitete sich rasch im Tanzlokal aus – bislang sind der Polizei zwei weitere Verletzte bekannt, die vor Ort vom Rettungsdienst wegen Augenreizungen betreut werden mussten. Auch die Verursacherin selbst wurde vor Ort behandelt. Der Betrieb wurde kurzfristig eingestellt und das Lokal musste geräumt werden, bis sich das Gas verflüchtigt hatte. Die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt hat die Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen. Quelle: Polizei Würzburg

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